Hatte der Kerl ernsthaft erwartet er könnte entkommen? Nein, die imperiale Sicherheit war wie ein Spinnennetz, klebrige Fäden hielten die Beute fest, sorgten dafür, dass sich niemand seiner Strafe entziehen konnte. Sicherlich, manchmal riss ein Spinnfaden ab und das ahnungslose Opfer wägte sich bereits in sicherer Freiheit, bis es bemerkte, dass es schon in einem weiteren Netz hing. Doch was bedeutete dies im Falle dieses seltsamen Vagabunden? Er musste sich selbst gewünscht haben in dieses Netz zu tappen, denn Byss hatte nicht viel für Besucher übrig, nicht für jene Art Touristen, die tagtäglich über Coruscants Prachtboulevard schritten, oder dass einst wundervolle Alderaan besuchten. Byss war ein hübsch aufbereiteter Kadaver und kunstvolle Bauten, die Schönheit selbst, setzten Illusionen über die Sehnsucht in die Köpfe vieler. Doch glaubte Reah in diesem Moment nicht daran, dass es vielleicht die allgegenwärtige Dunkelheit war, die den Geist dieses Fremdlings verwirrt hatte. Auf einer bestimmten Ebene wirkte sein Geist klar, er schien zu wissen wie Byss war, was Byss war und traf die Entscheidung hierherzukommen mit vollem Bewusstsein und die Inquisitorin war neugierig welche Gründe, welche Geschichte hinter dem Mann steckte.
Doch das Verhör würde warten müssen, sie begnügte sich damit ihn zu beobachten, während Sturmtruppen an ihr Vorbeischritten, um den Mann in Gewahrsam zu nehmen. Es war eine Freude den stummen Vollstreckern zuzuschauen, wie sie in ihren hochpolierten weißen Rüstungen marschierten und den Fremdling ohne Duldung von Widerstand festnahmen. Denn was sollte er auch tun? Würde er versuchen zu fliehen, die Sturmtruppen hätten nicht die Muse ihn zu verfolgen und auch Reahs Neugier hielt sich in Grenzen: wer nicht kooperierte, wurde erschossen. Dennoch war die Ordnung und Disziplin der Soldaten faszinierend, es musste das genaue Gegenteil von dem sein, was sich derzeit in der Zitadelle abspielte, der glücklose Versuch der dunklen Jedi, Macht zu gewinnen. Und trotzdem fühlte sie sich an etwas erinnert, Verrat war nicht nur die Natur der Sith - oder doch? Selbst innerhalb der Inquisition gab es Abspalter, Wesen wie Jerec. Doch waren sie keine Sith, zwar von der dunklen Seite berührt und aus den Reihen fehlgeleiteter Jedi geformt, doch keine Sith. Umso erschreckender wie die Machtnutzer des Imperiums mehr und mehr in diesem Strudel des Irrsinns ertranken. Selbst normale Wesen waren nicht davor gefeit mit der Sith-Krankheit infiziert zu werden: Moffs und Admiräle, die sich vom Imperium lossagten, machten kaum einen Unterschied.
Lange hätte sie an diesem Tag stehen können, dem Fremden hinterhersehen, wie die Sturmtruppen ihn nun in eine der finsteren Kerkerzellen werfen würden. Vielleicht sogar eine, in der sich bereits die verwirrten Geister der dunklen Jedi tummelten, jene unglücklichen Gestalten, deren Geist durch die dunkle Seite zerborsten war, nun kaum mehr als bedauernswerte Individuen, sabbernde Krüppel, dem Tode näher als dem Leben. Oder ihm wurde die Zweifelhafte Ehre zuteil eine Einzelzelle zu bekommen, abgeschottet vom Tageslicht, dazu verdammt den wahnsinnigen Litaneien anderer Irrer zu lauschen. Weitere Zerbrochene, gescheitert an den Lehren der Sith, ihrem Weg. Doch selbst ein oberflächlicher Rückblick in die Geschichte zeigt, dass dies der Preis der dunklen Seite war. Ein machtvoller, intensiver Weg. Doch für viele Wesen auch ein sehr kurzer.
Irgendwann konnte sie ihn nicht mehr sehen, nur noch die leisen Echos seiner Aura aus der Macht herausfiltern, fühlen, wie sich die Distanz zwischen ihnen immer mehr vergrößerte. Aber nicht dauerhaft, dessen war sich Reah sicher. Doch etwas anderes lenkte sie ab und für jene, die auf das breite Spektrum der Macht zugreifen konnten, stellte das Piepen eines Holokommunikators mehr Ärger als Nutzen dar.
Einen Augenblick später baute sich vor ihr das Bild von Kapitän Stratis auf, nun, wo er sich sicher war, dass sie sich nicht in seiner unmittelbaren Nähe befand, hatte er einen Teil seiner stolzen, teils überheblichen Art zurückgewonnen. Ein kurzer Sieg, den der gute Kapitän genießen sollte, solange er noch konnte. "Kapitän?", fragte sie den Mann spitz, als erwartete sie eine Entschuldigung für sein Anliegen.
"Mylady, wir erhielten soeben eine Nachricht von Korriban, von der Dies Irae. Offenbar sind die Sturmtruppen der 83. Legion in Bedrängnis geraten und bitten um Verstärkung und beistand durch Machtnutzer."
Korriban. Reah hielt inne... was machte eine Sturmtruppenlegion auf Korriban? Es war Irrsinn. Selbst wenn man all die Schauermärchen, die um den Planeten kursierten in den Wind schoss, gab es dort nichts, nichts außer den Tod. Doch wären die Leichen der Truppen besser auf Schlachtfeldern der Neuen Republik aufgehoben, statt auf einer toten Welt.
"Äußerst bedauerlich. Doch dass eine Gruftwelt für die Lebenden nicht mehr als den Tod bereithält, hätte diesen Männern im Vorfeld klar sein müssen."
Stratis nickte zögerlich, ihm war von vornherein klar, dass die Inquisitorin der Tod einer ganzen Legion vermutlich nur marginal interessierte, nun, wo sie sich auf dem Thron von Byss sah. "Gewiss Mylady, doch laut unseren Informationen geht es in diesem Falle nicht nur um Soldatenleben, sondern womöglich um den Imperator selbst. Eine in diesem Falle unterlassene Hilfeleistung könnte sich als... nachteilig herausstellen."
Reah konnte die Freude in der Stimme des Kapitäns hören, dieser Glücksmoment des Sieges in dem er wusste, dass ihr die Hände gebunden waren. Im Wesentlichen unterschied sich die Situation tatsächlich nicht von der einfachen Darstellung Stratis'. Wenn es um Vesperum ging war Byss und alles weitere zweitrangig. Und dennoch musste sie vorsichtig sein, es gab keinerlei Verifizierung, dass Vesperum tatsächlich lebte und sich auf Korriban befand. "Sie haben Ausnahmsweise einmal Recht, Stratis. Machen Sie die Desturctor zum Abflug bereit. Kurs auf Kaiserin Theta - wir fliegen über Daragon." Reah riskierte einen Blick in den Orbit, als ob sie den Allegiance-Zerstörer von hie ausmachen könnte. "Und Kapitän: wenn es sich dabei nur um ein Gerücht handelt, einen vorgeschobenen Grund um Soldaten vor ihrer eigenen Dummheit zu retten, wird es sich für Sie als nachteilig herausstellen. Die Anweisungen an den Rest der Wachflotte bleiben unverändert: kein Schiff landet oder verlässt Byss." Der Kapitän nickte entschlossen. "Verstanden, Stratis Ende."
Nur kurz darauf befand sich ihr Abfangjäger bereits wieder im Orbit von Byss. Nach einer kurzen Besprechung mit den übrigen Inquisitoren auf Prakith, stimmte der Großteil von ihnen zu den Gerüchten auf Korriban nachzugehen - denn was auch immer die Sturmtruppen dazu veranlasst hatte dort zu landen, muss von immenser Bedeutung für das Imperium sein. Währenddessen würde Hochinquisitor Magnus Dakar die Geschicke über Byss leiten. Eine unerwartete und aus ihrer Sicht ebenso unerfreuliche Wendung und selbst wenn man davon absah, blieb immer noch das Mysterium um den rätselhaften Fremden, der hier so überraschend eintraf und sie spürte, wie es sie ablenkte, schwächte. Reah beruhigte sich damit, dass Stratis Idiotie während des Fluges nach Korriban, sie wiederum von dem Mann ablenken würde. Mit einem letzten Schwenker flog der Abfangjäger zurück in den Hangar des Zerstörers, der wenige Minuten darauf seine Triebwerke zündete und Byss hinter sich ließ.
tbc: Korriban
Doch das Verhör würde warten müssen, sie begnügte sich damit ihn zu beobachten, während Sturmtruppen an ihr Vorbeischritten, um den Mann in Gewahrsam zu nehmen. Es war eine Freude den stummen Vollstreckern zuzuschauen, wie sie in ihren hochpolierten weißen Rüstungen marschierten und den Fremdling ohne Duldung von Widerstand festnahmen. Denn was sollte er auch tun? Würde er versuchen zu fliehen, die Sturmtruppen hätten nicht die Muse ihn zu verfolgen und auch Reahs Neugier hielt sich in Grenzen: wer nicht kooperierte, wurde erschossen. Dennoch war die Ordnung und Disziplin der Soldaten faszinierend, es musste das genaue Gegenteil von dem sein, was sich derzeit in der Zitadelle abspielte, der glücklose Versuch der dunklen Jedi, Macht zu gewinnen. Und trotzdem fühlte sie sich an etwas erinnert, Verrat war nicht nur die Natur der Sith - oder doch? Selbst innerhalb der Inquisition gab es Abspalter, Wesen wie Jerec. Doch waren sie keine Sith, zwar von der dunklen Seite berührt und aus den Reihen fehlgeleiteter Jedi geformt, doch keine Sith. Umso erschreckender wie die Machtnutzer des Imperiums mehr und mehr in diesem Strudel des Irrsinns ertranken. Selbst normale Wesen waren nicht davor gefeit mit der Sith-Krankheit infiziert zu werden: Moffs und Admiräle, die sich vom Imperium lossagten, machten kaum einen Unterschied.
Lange hätte sie an diesem Tag stehen können, dem Fremden hinterhersehen, wie die Sturmtruppen ihn nun in eine der finsteren Kerkerzellen werfen würden. Vielleicht sogar eine, in der sich bereits die verwirrten Geister der dunklen Jedi tummelten, jene unglücklichen Gestalten, deren Geist durch die dunkle Seite zerborsten war, nun kaum mehr als bedauernswerte Individuen, sabbernde Krüppel, dem Tode näher als dem Leben. Oder ihm wurde die Zweifelhafte Ehre zuteil eine Einzelzelle zu bekommen, abgeschottet vom Tageslicht, dazu verdammt den wahnsinnigen Litaneien anderer Irrer zu lauschen. Weitere Zerbrochene, gescheitert an den Lehren der Sith, ihrem Weg. Doch selbst ein oberflächlicher Rückblick in die Geschichte zeigt, dass dies der Preis der dunklen Seite war. Ein machtvoller, intensiver Weg. Doch für viele Wesen auch ein sehr kurzer.
Irgendwann konnte sie ihn nicht mehr sehen, nur noch die leisen Echos seiner Aura aus der Macht herausfiltern, fühlen, wie sich die Distanz zwischen ihnen immer mehr vergrößerte. Aber nicht dauerhaft, dessen war sich Reah sicher. Doch etwas anderes lenkte sie ab und für jene, die auf das breite Spektrum der Macht zugreifen konnten, stellte das Piepen eines Holokommunikators mehr Ärger als Nutzen dar.
Einen Augenblick später baute sich vor ihr das Bild von Kapitän Stratis auf, nun, wo er sich sicher war, dass sie sich nicht in seiner unmittelbaren Nähe befand, hatte er einen Teil seiner stolzen, teils überheblichen Art zurückgewonnen. Ein kurzer Sieg, den der gute Kapitän genießen sollte, solange er noch konnte. "Kapitän?", fragte sie den Mann spitz, als erwartete sie eine Entschuldigung für sein Anliegen.
"Mylady, wir erhielten soeben eine Nachricht von Korriban, von der Dies Irae. Offenbar sind die Sturmtruppen der 83. Legion in Bedrängnis geraten und bitten um Verstärkung und beistand durch Machtnutzer."
Korriban. Reah hielt inne... was machte eine Sturmtruppenlegion auf Korriban? Es war Irrsinn. Selbst wenn man all die Schauermärchen, die um den Planeten kursierten in den Wind schoss, gab es dort nichts, nichts außer den Tod. Doch wären die Leichen der Truppen besser auf Schlachtfeldern der Neuen Republik aufgehoben, statt auf einer toten Welt.
"Äußerst bedauerlich. Doch dass eine Gruftwelt für die Lebenden nicht mehr als den Tod bereithält, hätte diesen Männern im Vorfeld klar sein müssen."
Stratis nickte zögerlich, ihm war von vornherein klar, dass die Inquisitorin der Tod einer ganzen Legion vermutlich nur marginal interessierte, nun, wo sie sich auf dem Thron von Byss sah. "Gewiss Mylady, doch laut unseren Informationen geht es in diesem Falle nicht nur um Soldatenleben, sondern womöglich um den Imperator selbst. Eine in diesem Falle unterlassene Hilfeleistung könnte sich als... nachteilig herausstellen."
Reah konnte die Freude in der Stimme des Kapitäns hören, dieser Glücksmoment des Sieges in dem er wusste, dass ihr die Hände gebunden waren. Im Wesentlichen unterschied sich die Situation tatsächlich nicht von der einfachen Darstellung Stratis'. Wenn es um Vesperum ging war Byss und alles weitere zweitrangig. Und dennoch musste sie vorsichtig sein, es gab keinerlei Verifizierung, dass Vesperum tatsächlich lebte und sich auf Korriban befand. "Sie haben Ausnahmsweise einmal Recht, Stratis. Machen Sie die Desturctor zum Abflug bereit. Kurs auf Kaiserin Theta - wir fliegen über Daragon." Reah riskierte einen Blick in den Orbit, als ob sie den Allegiance-Zerstörer von hie ausmachen könnte. "Und Kapitän: wenn es sich dabei nur um ein Gerücht handelt, einen vorgeschobenen Grund um Soldaten vor ihrer eigenen Dummheit zu retten, wird es sich für Sie als nachteilig herausstellen. Die Anweisungen an den Rest der Wachflotte bleiben unverändert: kein Schiff landet oder verlässt Byss." Der Kapitän nickte entschlossen. "Verstanden, Stratis Ende."
Nur kurz darauf befand sich ihr Abfangjäger bereits wieder im Orbit von Byss. Nach einer kurzen Besprechung mit den übrigen Inquisitoren auf Prakith, stimmte der Großteil von ihnen zu den Gerüchten auf Korriban nachzugehen - denn was auch immer die Sturmtruppen dazu veranlasst hatte dort zu landen, muss von immenser Bedeutung für das Imperium sein. Währenddessen würde Hochinquisitor Magnus Dakar die Geschicke über Byss leiten. Eine unerwartete und aus ihrer Sicht ebenso unerfreuliche Wendung und selbst wenn man davon absah, blieb immer noch das Mysterium um den rätselhaften Fremden, der hier so überraschend eintraf und sie spürte, wie es sie ablenkte, schwächte. Reah beruhigte sich damit, dass Stratis Idiotie während des Fluges nach Korriban, sie wiederum von dem Mann ablenken würde. Mit einem letzten Schwenker flog der Abfangjäger zurück in den Hangar des Zerstörers, der wenige Minuten darauf seine Triebwerke zündete und Byss hinter sich ließ.
tbc: Korriban