#8
Zane starrte. Hätte ihn jemand beobachtet, würde derjenige wahrscheinlich denken, der Tisch zerfetzt gleich unter seinem Blick. Doch der Tisch war ihm egal. Er war völlig fixiert auf einen anderen Sinn um dessen volle Kraft zu erfassen. Sein Gehör trug ihre Stimme zu ihm, doch nicht die Worte allein konnten diese Reaktion auslösen. Der Tisch verschwamm im Nebel seines eigenen Geistes und der Gesang von Sansa wurde leiser und verschwand im Hintergrund. „Zane...“ wie im Traum erschien seine Mutter vor ihm. „Zane, du musst gehen! Hier hält dich nichts.“ wisperte sie ihm zu. Dann blitzten seine Gedanken auf und wurden von Blasterfeuer hinweggefegt, wie die sicher Hunderten Lebewesen, die er in seinem Leben bereits sterben sehen hat, wenn auch nicht durch seine Hand. Schließlich wichen auch diese Bilder und machten Platz für Zane selbst. Er sah sich auf einem Felsen stehen, der aus einer Schlacht herausragte, die um ihn wogte. Explosionen. Tod. Hass. Er stand inmitten davon, doch war er ruhig und scheinbar wie unsichtbar, denn nichts konnte ihn verletzen, noch reagierte er selbst auf seine Umgebung. Dann verstummte die Stimme in seinem Geist und so auch Sansa.

Er bemerkte wie ihre Hand auf seinem Arm lag und wie sie ihn nun freundlich anblickte. Wer war diese Frau nur? Warum tat sie das alles, obwohl sie ihn gar nicht kannte? Er lauschte still ihren weiteren Worten während sein Gesicht hart wie Stein war und keine Regung von sich gab. Er war zerrissen und wusste nicht wie er reagieren sollte. Was hatte er da gerade erlebt? Je mehr er versuchte eine Antwort zu finden, desto weiter schien sich diese zu entfernen. Er dachte an die Söldner, die draußen sicher gerade erwachten und sich marschbereit machten. Er dachte an die Sandleute, die dort draußen lebten und von allen gehasst wurden. Er wandte seinen Blick an Sansa und betrachtete ihr schönes Gesicht mit den unendlich tiefen Augen. Schließlich erhob er sich sich langsam und schulterte erneut sein Gewehr.

„Wer ist es denn, der mir meinen Weg vorgibt, wenn nicht ich selbst?“ Er legte seine Hand auf ihren Oberarm um seine Worte zu unterstreichen. „Du sagst ich soll den Weg verlassen, der nicht meiner ist, aber kümmerst dich um meine Probleme. Schiebst du mich damit nicht in eine Richtung, die ich selbst vielleicht gar nicht gehen will? Aber du hast Recht.“ Er schraubte nun ebenfalls eine Feldflasche auf und nahm einen tiefen Schluck um die Wüste aus seinem Körper zu bannen. „Du bist von hier, du kennst die Sandleute besser als ich. Rede du mit Ihnen, wenn du magst. Ich werde zu den Söldnern gehen und mich um sie kümmern. Wir treffen uns hier wieder.“

Er machte die Flasche wieder an seinem Gürtel fest und ging hinüber zu der Treppe, die hinaus in die Einöde führte. Dort blieb er stehen und dreht seinen Kopf zur Seite, wandte sich jedoch nicht um. „Sansa... Ich weiß nicht warum du das tust, aber.... Danke.“ und stapfte mit schweren Schritten die Treppe hinauf in die glühende Hitze der Sonnen. Er wusste nicht was er für einen Eindruck hinterlassen hatte und er wusste nicht ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte, doch umkehren wollte er nun nicht mehr. Schweigend stand er dort und betrachtete den langen Schatten den sein Körper an die Felsen warf, ehe er nickte und sich auf den Weg zum Söldnercamp machte.
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