Die rote Frau rief den Namen der jungen Togruta und Ket lief ein Schauer über den Rücken. Er hatte nicht einmal mehr gewusst, wie sich das anfühlte. Sorge klang in ihrer Stimme mit und ihm war klar, dass der Ruf nur für ein Paar Ohren bestimmt war. Er konnte sein eigenes Schnaufen hören, während schwere Schritte ihn zum nächsten Ausgang der Landebucht trugen. Sosul in seinen Armen machte die Fortbewegung nicht leichter. Sie zappelte jetzt noch heftiger, wie ein panischer Fisch, sodass er fester zupackte. Er konnte hören, wie sie erstickt aufbegehrte. Selbst wenn er ihr wehtat war notwendig, wenn er sie vor etwas weit Schlimmeren bewahren wollte. Ein unförmiges Metallstück bewegte sich aus scheinbar eigenem Willen in seine Richtung. Ket sah es kommen und plante seinen Weg geschickt um die Flugbahn des Wurfgeschosses herum. Konnte er einem weiteren nicht ausweichen, bereitete er sich auf den Aufprall vor. Das war nichts, es entlockte ihm nicht mehr als ein Grunzen.
Loszurennen war keine kluge Idee gewesen. Stehenzubleiben und zu versuchen, die Frau zu bekämpfen, wäre ebenfalls dumm gewesen. Was hätte er tun sollen? Vor ihm schloss sich das große Schott und hinterließ eine kleine Staubwolke, als es auf dem Boden aufkam. Das Geräusch der alten, rostigen Vorrichtung malträtierte sein Gehör. Sein Fluchtweg war versperrt. Sofort drehte er sich um und sah die Twi’lek langsam auf sich zukommen. Der Anblick schien ihm die Luft abzuschnüren. Er begann zu knurren, aber es trat kein Geräusch hervor. Er wollte Luft holen und seine Augen wurden groß.
Erst eine Hand flog zu seiner Kehle. Dann die zweite. Sosul fiel zu Boden und noch während er um jeden Hauch von Sauerstoff ringen musste, trat er mit düsterem Blick vor das Mädchen und der Twi’lek entgegen.
Den dumpfen Schmerz in ihrer Hüfte, dem Knie und ihrem Ellenbogen bemerkte Sosul kaum, als sie auf dem Boden aufkam. Sofort setzte sie sich auf und sprang dann wackelig auf die Beine, noch während Riftas Worte in ihren Gedanken nachhallten. Sie gehörte niemandem – insbesondere nicht Ket, der sie wie eine erbeutete Bantha-Hachse hatte davonschleppen wollen. Ihr Herz klopfte angestachelt von ihrem Ärger auf den Klatooinianer. Die Hände des bulligen Mannes waren um seinen Hals verkrampft. Mit einem Blick erfasste sie die Situation. Nein, nein, nein. »Lasst ihn gehen!« rief sie erschrocken und ihre Stimme klang schrill. Sie sah Ket vor ihrem inneren Auge bereits so zusammenbrechen wie den Händler auf dem Marktplatz. »Hör‘ auf damit! Ket!« wandte sie sich dann an ihren Weggefährten. »Es ist genug!« Er sah sie nicht einmal an. Seine Augen waren fest auf Rifta gerichtet, als könne er sie auf diese Weise bezwingen. Dann blickte er doch zur Seite, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Seinen Lippen entkam ein weiteres Röcheln und er lächelte.
Fidar hätte sich auch im Dunkeln in der Thune zurechtgefunden. Ihr räumliches Vorstellungsvermögen verlieh ihr die Sicherheit, große und kleine Figurenkomplexe aus allen Blickwinkeln sehen zu können. Zusätzlich hatte sie ein Auge für Details. Ein winziges Einzelteil konnte eine zentrale Funktion eines Raumschiffes beeinträchtigen. Aber den nötigen Überblick und das richtige Maß an Geduld hatten viele. Beides konnte antrainiert werden. Aber Fidar war eine herausragende Mechanikerin, weil sie nicht nur wusste, was sie tat, sondern auch ihren Körper beherrschte. Wenn es um ihre Arbeit ging, blieb sie auch inmitten eines Raumgefechtes ruhig. Manchmal erzitterte ein Raumschiff unter Beschuss oder wegen eines Magnetsturms. Oder auch, weil ein lausiger Pilot am Steuer saß. Darauf konnte sie keinen Einfluss nehmen. Worauf sie sich aber verlassen konnte, waren ihre Hände. Kam es darauf an, waren sie so ruhig in ihrer Haltung und so geschmeidig in ihrer Bewegung wie ein ordentlich festgeschweißtes Scharnier.
Jetzt öffnete sie vorsichtig eine kleine Luke im Bauch der Thune und glitt leise heraus. Am anderen Ende der Bucht sah sie die Fremde. Ihre rote Hautfärbung fing Fidars Blick regelrecht ein. Nicht umsonst färbte die Natur oft auffällig, was gefährlich war. Die Frau stand mit ausgestrecktem Arm Ket und Sosul zugewandt. Fidar musste sich beeilen. Hastig setzte sie ihre Füße voreinander und schlich außerhalb des Sichtfeldes der Twi’lek auf die Gruppe zu. Kurz sah sie auf den Blaster herab, den sie aus der Thune geholt hatte. Ihre Hand zitterte heftig. So sehr sie wollte, gab es nichts, was sie dagegen unternehmen konnte. Fidar betrachtete sie, als sei ihr der eigene Körper fremd. Am liebsten hätte sie die Waffe wieder weggeworfen. Wie sollte sie damit etwas treffen? Sie packte den Blaster mit beiden Händen und hob ihn an. ‘Entscheide dich, verdammt!‘ Sie sollte die Frau erschießen. Was aber, wenn sie sie verfehlte? Konnte sie dann noch den idiotischen Klatooinianer retten? Ket blickte zu ihr herüber und Panik ergriff von ihr Besitz. Wenn er sie bereits bemerkt hatte, dann –
Ket konnte sehen, wie bleich Fidars Gesicht war und sie schien zusammenzuzucken, als er sie ansah. Der Lauf der Waffe schwenkte nach links. Dann schlug die Plasmaladung in seine Brust ein und sein Körper wurde schlaff.
»Er ist nur betäubt.« kommentierte Fidar tonlos und schien sich dann daran zu erinnern, den Blaster sinken zu lassen. Sosul starrte die Frau an und spürte, wie ihre eigenen Beine nachgeben wollten. Sie tat einen Schritt zur Seite und hielt sich aufrecht. Direkt vor ihr war Ket zu Boden gefallen und sie sah ihn unverständig an. Fidar kam langsam näher, wobei sie Rifta nicht aus den Augen ließ. »Heute.. ist nicht sein bester Tag.« Sie schien nach weiteren Worten zu suchen, aber keine zu finden. Ihr Mund schloss sich mit einem Klicken der Zähne. Sosul nickte mit geweiteten Augen und aufeinandergepressten Lippen. Ihr war mit einem Mal kalt.
»Dann.. brecht ihr auf?« Die Mechanikerin klang hölzern. Sosul starrte sie an und schüttelte entgeistert den Kopf. ‘Nicht so!‘ Ihr Blick huschte zu Rifta und es lag Sorge in ihren Augen, vielleicht Furcht. Fidar verzog die Lippen, als ringe sie innerlich mit sich.
»Ich kann ihm, beiden, was ausrichten. Er wird sich aufregen. Aber er wird’s verstehen.«
‘Warum hat er das getan?‘ wollte die Togruta fragen. Aber sie fand keine Stimme für die Worte. »Warum hast du ihn angeschossen?« Die Frage war leichter, klang aber schon in ihren eigenen Ohren sinnlos.
»Manchmal geht Gefahr von anderen aus.« Fidar hielt ihren Blick angestrengt auf Sosul ruhen. »Und manchmal ist man selbst die größte Gefahr. Für sich und andere.« ‘Das ist deine letzte Chance. Oder ihre eigenen Fähigkeiten werden dich in Stücke reißen.' Das Echo hallte ungebeten in ihren Gedanken wider. »Ket war nie gut darin, einfach zu sagen, was er denkt.«
»Das ist aber nicht er.« beharrte Sosul. Fidar lachte trocken auf. Der Laut klang höher als gewöhnlich. »Jähzornig, übellaunig, egoistisch, dickköpfig? Ja, das klingt so gar nicht nach unserem Mauerblümchen hier.«
Loszurennen war keine kluge Idee gewesen. Stehenzubleiben und zu versuchen, die Frau zu bekämpfen, wäre ebenfalls dumm gewesen. Was hätte er tun sollen? Vor ihm schloss sich das große Schott und hinterließ eine kleine Staubwolke, als es auf dem Boden aufkam. Das Geräusch der alten, rostigen Vorrichtung malträtierte sein Gehör. Sein Fluchtweg war versperrt. Sofort drehte er sich um und sah die Twi’lek langsam auf sich zukommen. Der Anblick schien ihm die Luft abzuschnüren. Er begann zu knurren, aber es trat kein Geräusch hervor. Er wollte Luft holen und seine Augen wurden groß.
Erst eine Hand flog zu seiner Kehle. Dann die zweite. Sosul fiel zu Boden und noch während er um jeden Hauch von Sauerstoff ringen musste, trat er mit düsterem Blick vor das Mädchen und der Twi’lek entgegen.
Den dumpfen Schmerz in ihrer Hüfte, dem Knie und ihrem Ellenbogen bemerkte Sosul kaum, als sie auf dem Boden aufkam. Sofort setzte sie sich auf und sprang dann wackelig auf die Beine, noch während Riftas Worte in ihren Gedanken nachhallten. Sie gehörte niemandem – insbesondere nicht Ket, der sie wie eine erbeutete Bantha-Hachse hatte davonschleppen wollen. Ihr Herz klopfte angestachelt von ihrem Ärger auf den Klatooinianer. Die Hände des bulligen Mannes waren um seinen Hals verkrampft. Mit einem Blick erfasste sie die Situation. Nein, nein, nein. »Lasst ihn gehen!« rief sie erschrocken und ihre Stimme klang schrill. Sie sah Ket vor ihrem inneren Auge bereits so zusammenbrechen wie den Händler auf dem Marktplatz. »Hör‘ auf damit! Ket!« wandte sie sich dann an ihren Weggefährten. »Es ist genug!« Er sah sie nicht einmal an. Seine Augen waren fest auf Rifta gerichtet, als könne er sie auf diese Weise bezwingen. Dann blickte er doch zur Seite, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Seinen Lippen entkam ein weiteres Röcheln und er lächelte.
Fidar hätte sich auch im Dunkeln in der Thune zurechtgefunden. Ihr räumliches Vorstellungsvermögen verlieh ihr die Sicherheit, große und kleine Figurenkomplexe aus allen Blickwinkeln sehen zu können. Zusätzlich hatte sie ein Auge für Details. Ein winziges Einzelteil konnte eine zentrale Funktion eines Raumschiffes beeinträchtigen. Aber den nötigen Überblick und das richtige Maß an Geduld hatten viele. Beides konnte antrainiert werden. Aber Fidar war eine herausragende Mechanikerin, weil sie nicht nur wusste, was sie tat, sondern auch ihren Körper beherrschte. Wenn es um ihre Arbeit ging, blieb sie auch inmitten eines Raumgefechtes ruhig. Manchmal erzitterte ein Raumschiff unter Beschuss oder wegen eines Magnetsturms. Oder auch, weil ein lausiger Pilot am Steuer saß. Darauf konnte sie keinen Einfluss nehmen. Worauf sie sich aber verlassen konnte, waren ihre Hände. Kam es darauf an, waren sie so ruhig in ihrer Haltung und so geschmeidig in ihrer Bewegung wie ein ordentlich festgeschweißtes Scharnier.
Jetzt öffnete sie vorsichtig eine kleine Luke im Bauch der Thune und glitt leise heraus. Am anderen Ende der Bucht sah sie die Fremde. Ihre rote Hautfärbung fing Fidars Blick regelrecht ein. Nicht umsonst färbte die Natur oft auffällig, was gefährlich war. Die Frau stand mit ausgestrecktem Arm Ket und Sosul zugewandt. Fidar musste sich beeilen. Hastig setzte sie ihre Füße voreinander und schlich außerhalb des Sichtfeldes der Twi’lek auf die Gruppe zu. Kurz sah sie auf den Blaster herab, den sie aus der Thune geholt hatte. Ihre Hand zitterte heftig. So sehr sie wollte, gab es nichts, was sie dagegen unternehmen konnte. Fidar betrachtete sie, als sei ihr der eigene Körper fremd. Am liebsten hätte sie die Waffe wieder weggeworfen. Wie sollte sie damit etwas treffen? Sie packte den Blaster mit beiden Händen und hob ihn an. ‘Entscheide dich, verdammt!‘ Sie sollte die Frau erschießen. Was aber, wenn sie sie verfehlte? Konnte sie dann noch den idiotischen Klatooinianer retten? Ket blickte zu ihr herüber und Panik ergriff von ihr Besitz. Wenn er sie bereits bemerkt hatte, dann –
Ket konnte sehen, wie bleich Fidars Gesicht war und sie schien zusammenzuzucken, als er sie ansah. Der Lauf der Waffe schwenkte nach links. Dann schlug die Plasmaladung in seine Brust ein und sein Körper wurde schlaff.
»Er ist nur betäubt.« kommentierte Fidar tonlos und schien sich dann daran zu erinnern, den Blaster sinken zu lassen. Sosul starrte die Frau an und spürte, wie ihre eigenen Beine nachgeben wollten. Sie tat einen Schritt zur Seite und hielt sich aufrecht. Direkt vor ihr war Ket zu Boden gefallen und sie sah ihn unverständig an. Fidar kam langsam näher, wobei sie Rifta nicht aus den Augen ließ. »Heute.. ist nicht sein bester Tag.« Sie schien nach weiteren Worten zu suchen, aber keine zu finden. Ihr Mund schloss sich mit einem Klicken der Zähne. Sosul nickte mit geweiteten Augen und aufeinandergepressten Lippen. Ihr war mit einem Mal kalt.
»Dann.. brecht ihr auf?« Die Mechanikerin klang hölzern. Sosul starrte sie an und schüttelte entgeistert den Kopf. ‘Nicht so!‘ Ihr Blick huschte zu Rifta und es lag Sorge in ihren Augen, vielleicht Furcht. Fidar verzog die Lippen, als ringe sie innerlich mit sich.
»Ich kann ihm, beiden, was ausrichten. Er wird sich aufregen. Aber er wird’s verstehen.«
‘Warum hat er das getan?‘ wollte die Togruta fragen. Aber sie fand keine Stimme für die Worte. »Warum hast du ihn angeschossen?« Die Frage war leichter, klang aber schon in ihren eigenen Ohren sinnlos.
»Manchmal geht Gefahr von anderen aus.« Fidar hielt ihren Blick angestrengt auf Sosul ruhen. »Und manchmal ist man selbst die größte Gefahr. Für sich und andere.« ‘Das ist deine letzte Chance. Oder ihre eigenen Fähigkeiten werden dich in Stücke reißen.' Das Echo hallte ungebeten in ihren Gedanken wider. »Ket war nie gut darin, einfach zu sagen, was er denkt.«
»Das ist aber nicht er.« beharrte Sosul. Fidar lachte trocken auf. Der Laut klang höher als gewöhnlich. »Jähzornig, übellaunig, egoistisch, dickköpfig? Ja, das klingt so gar nicht nach unserem Mauerblümchen hier.«