#16
Mit geradezu abschätzigen Blick sah er Tal'ana an, ehe er sich aufrichtete und langsam den leicht gesenkten Kopf hin und her schüttelte. „Du verstehst es einfach nicht oder?“, fragte er mit einer überraschend ruhigen Stimme. Es klang wie jemand, der müde war jemanden etwas zu erklären, der es einfach nicht verstehen wollte oder verstehen konnte. Es war ihm gerade auch herzlich egal ob sie es nicht wollte oder schlichtweg nicht konnte. Sie verstand es nicht und daher wäre es nur mühselig es ihr weiter erklären zu wollen. „Korrekt, ich vertraue dir nicht und ich werde dir auch in ein paar Stunden oder Wochen oder gar Monate nicht vertrauen. Die einzigen Personen denen ich vertraue befinden sich auf diesem Schiff aber DU gehörst da nicht dazu.“ Vertrauen musste man sich verdienen und das tat man nicht, wenn man nur ein einziges Mal die Wahrheit sagte oder etwas richtig machte. Es gehörte weitaus mehr dazu und das über einen langen, sehr langen Zeitraum hinweg. So genau konnte Gavin nicht einmal erklären, was es genau dazu benötigte, um sein Vertrauen zu erhalten aber er hatte es auch nicht vor erklären zu wollen. Wozu auch? Wenn man schon an so kleinen Dingen scheiterte, wie zum Beispiel Eigeninitiative, dann würde einen so etwas doch nur vor ein unüberwindbares Hindernis stellen.

„Die Republik ist mir so egal, wie es mir das Imperium ist. Die wollen beide nur ihre Meinung mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mittel durchsetzen. Alles andere ist ihnen doch vollkommen gleichgültig“, meinte Gavin mit einem trockenen Auflachen. „Und glaub mir Schätzchen, wenn ich gewusst hätte worum es geht hätte nicht einmal meinen kleinen Finger gerührt.“ Aber man hatte ja geschickt die Wahrheit vor ihm verborgen und auch wenn er sich schon hatte denken können, dass es sich um etwas Großes handeln musste, hatte er nicht mit diesen Ausmaß gerechnet. „Oh, ich bin ihnen allen schon auf die Füße getreten, aber nie so kräftig, dass ich um das Leben meiner Crew fürchten musste. Nie so, dass ich nirgendwo mehr hin konnte ohne befürchten zu müssen, im nächsten Moment verraten oder umgelegt zu werden“, sprach Gavin weiter und ignorierte, dass Tasha just in diesem Moment zurückgekehrt war. „Aber mach du dir ruhig weiter nur Gedanken über dich.“ Mit einer fließenden Bewegung drehte er sich zu Tasha um und ignorierte den unterkühlten Blick dem sie ihn zuwarf. „Die Bogenlichtschraubenschlüssel. Wo sind sie?“
„Frachtraum. Hinterer Schrank, untere Schublade“, antwortete Tasha mit misstrauischem Tonfall, denn wenn er ausgerechnet danach fragte, war das nicht unbedingt als gutes Zeichen zu deuten.
„Danke“, kam es mit einem kurzen Nicken von Gavin, der sich auch schon wieder daran machte den Raum zu verlassen, denn es gab gerade eindeutig wichtigere Dinge zu erledigen, als einer Twilek auf die Sprünge zu helfen, wie man sich an Bord eines Schiffes, welches einem den Arsch gerettet hatte, eventuell verhalten sollte. Ja, für manche war es in der Tat zu viel verlangt, von sich aus Hilfe anzubieten und es ja so viel einfacher war irgendwo rumzusitzen und zu warten bis man gesagt bekam, was man zu tun hatte. Gavin ging es gar nicht darum, dass er Hilfe brauchte oder gar benötigte, sondern einfach nur um das berühmte Prinzip des Mitdenkens.

Tasha sah ihm noch für einen Moment fragend nach und schüttelte dann leise seufzend den Kopf. Sie wusste gerade nicht wo sie lieber wäre – An Bord dieses Schiffes oder in imperialer Gefangenschaft. War vermutlich aktuell beides gleich schlimm. „Hinsetzen“, meinte sie an die Twilek gewandt und legte den Overall und das Medikit auf den Tisch.
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