Der Jedi-Schüler kam wieder ein wenig aus seinem selbst geschaffenen Schneckenhaus heraus, als Luke Skywalker von seiner ersten Vision berichtete. Es geschah nicht oft, dass der Jedi-Meister von seiner Vergangenheit erzählte und der Held der Neuen Republik versuchte, kursierende Geschichten über seine wahren und vermeintlichen Heldentaten aus dem Praxeum fernzuhalten – umso mehr lohnte es sich, zuzuhören. Obi-Wan Kenobi, Yoda, Darth Vader… Obwohl diese Personen nur eine Generation zuvor das Bild der Galaxis entscheidend geprägt hatten, waren sie für den jungen Kel Dor fast schon mythische Gestalten. Ebenso war es nur schwer vorstellbar, dass der weise, in sich ruhende Jedi-Meister einmal so unbedarft gewesen war wie Koryn. Doch auch ein Luke Skywalker hatte wohl einmal als Schüler begonnen und seine Erfahrungen machen müssen. Diese Tatsache machte es Koryn leicht, sich mit dem Jedi zu identifizieren – während Mytria offenbar in die entgegengesetzte Richtung strebte.
Er konnte die Erläuterungen seines Lehrmeisters durchaus nachvollziehen. Koryns Bindung zur Macht war vor allem körperlicher Natur, dadurch hatte er sich um die geistigen Aspekte wie das Deuten von Visionen bisher wenig Gedanken gemacht. Seine Machtsinne verrieten ihm durchaus – meistens – wenn etwas nicht in Ordnung war. Aber so intensiv wie heute hatte er die Verbindung zu dem Energiefeld noch nie gespürt und glaubte durchaus, dass es auch etwas mit Mytria zu tun gehabt hatte. Nicht nur der Tragweite der Ereignisse. Nun bestand kein Zweifel, dass Meister Skywalker ihn mit seinen Worten meinte und Koryn war dankbar für die Maske, die seine Scham immerhin etwas verbarg – auch wenn sie durch die Macht förmlich hinaus strahlte. Nein, er war noch ein Schüler. Stand noch ganz am Anfang und hatte nicht einmal eine richtige Waffe. Er hätte niemandem geholfen, wenn er vor dem Tod von Lee Valen zurückgekehrt wäre, um sich dem gefallenen Jedi zu stellen. Es wäre vielleicht edelmütig gewesen – aber sinnlos. Und doch hatten es andere Schüler des Praxeums ebenfalls versucht… Abermals entwich dem Kel Dor ein leises Seufzen. Das Gewicht auf seinen Schultern schien gleichermaßen leichter und schwerer geworden zu sein.
Dann machte Mytria ihren Emotionen ein weiteres Mal Luft und fuhr erst ihn, dann Luke Skywalker an. Ihre Zurückweisung war so greifbar, als hätte sie ihn mit bloßen Händen von sich gestoßen. Fassungslos starrte der Kel Dor sie an – unfähig, auch nur ein Wort herauszubekommen. Was?! Immerhin gelang es ihm, seine Hand in ihre Richtung auszustrecken, als sie davonstürmte, aber es war eine wirkungslose Geste. Mit Schwung erhob sich Koryn von der Bank und sah ihr nach, doch damit hatte seine Dynamik vorerst ein Ende. Jetzt? Nach diesem Tag willst du gehen? Hast du eine Ahnung, was— Ertappt blickte er sich zu seinem Meister um, der ihn besser einzuschätzen wusste, als ihm manchmal lieb war. Aber er hatte Recht, Koryn wollte ihr nachgehen. Wenn auch eher, um sie von einem furchtbaren Fehler abzubringen. Der Jedi-Schüler wandte sich dem Älteren nun vollständig zu und verbeugte sich vor ihm. „Danke, Meister.“
Eine seltsame Ruhe überkam ihn, als er sich in der lauen Nachtluft auf den Rückweg ins Praxeum machte. Eine Erkenntnis reifte in ihm, die er noch nicht ganz in Worte fassen konnte – und doch wusste der Kel Dor, dass sie ihn ein Stück mehr zu einem echten Jedi machen würde. Nicht Emotionalität leitete ihn, sondern Nachdenklichkeit. Skywalker hatte etwas in ihm angestoßen, das längst überfällig gewesen war. Bisher hatte Koryn sich immer vorgestellt, mit leuchtendem Lichtschwert vor anderen zu stehen, um sie zu beschützen. Doch das war nicht immer der richtige Weg und auch nicht alles, was einen Jedi ausmachte. Er musste auch an ihrer Seite sein und sie verstehen lernen. Um Mut und Trost zu spenden oder Irrwege aufzuzeigen. Mit ein wenig Nachfragen fand er den Weg zu Mytrias Quartier, doch der Eingang war fest verschlossen. Mit einem tiefen Atemzug wappnete sich der Kel Dor und streckte seine Machtsinne aus. Sie war noch hier, aber ihre aufgewühlten Emotionen bildeten einen rauen Schild um das Mädchen. Auch wenn er damit seine Anwesenheit vielleicht schon verraten hatte, betätigte er den Signalknopf des Türpanels, um ‚anzuklopfen‘.
„Mytria?“, fragte er nach einem Moment des Wartens, da die Tür nach wie vor verschlossen blieb. Dennoch war er sich sicher, dass sie ihn hören konnte. Nun kam der schwierige Teil und bereits jetzt begann der Kel Dor, nach Worten zu fischen. „Du hast Recht, ich verstehe nicht. Aber… Ich glaube, du hast mir auch nicht die Möglichkeit gegeben, dich zu verstehen.“ Kurz lauschte er, dann schüttelte er mit einem Seufzen den Kopf. „So oder so denke ich, dass du einen Fehler machst, wenn du jetzt gehst.“ Er legte eine Hand auf die Tür und versuchte unwillkürlich nachzuspüren, was auf der anderen Seite vor sich ging. „Was du vorhin getan hast, hätte jemanden verletzen können – dich selbst eingeschlossen. Was wirst du tun, wenn es noch einmal passiert?“ Eine weitere Pause entstand. Es kostete Koryn viel Überwindung, das Folgende zuzugeben. „Ich… bin kein Jedi. Auch wenn ich gerne einer sein würde. Doch bis dahin habe ich noch viel zu lernen. Möglicherweise bist du schon jetzt stärker in der Macht als ich. Und möglicherweise ist genau das der Grund, warum du dich so unwohl fühlst. Ich glaube wirklich, dass diese Gemeinschaft dir helfen kann – besser als irgendjemand sonst in dieser Galaxis. Wenn du sie nur lässt.“
Er konnte die Erläuterungen seines Lehrmeisters durchaus nachvollziehen. Koryns Bindung zur Macht war vor allem körperlicher Natur, dadurch hatte er sich um die geistigen Aspekte wie das Deuten von Visionen bisher wenig Gedanken gemacht. Seine Machtsinne verrieten ihm durchaus – meistens – wenn etwas nicht in Ordnung war. Aber so intensiv wie heute hatte er die Verbindung zu dem Energiefeld noch nie gespürt und glaubte durchaus, dass es auch etwas mit Mytria zu tun gehabt hatte. Nicht nur der Tragweite der Ereignisse. Nun bestand kein Zweifel, dass Meister Skywalker ihn mit seinen Worten meinte und Koryn war dankbar für die Maske, die seine Scham immerhin etwas verbarg – auch wenn sie durch die Macht förmlich hinaus strahlte. Nein, er war noch ein Schüler. Stand noch ganz am Anfang und hatte nicht einmal eine richtige Waffe. Er hätte niemandem geholfen, wenn er vor dem Tod von Lee Valen zurückgekehrt wäre, um sich dem gefallenen Jedi zu stellen. Es wäre vielleicht edelmütig gewesen – aber sinnlos. Und doch hatten es andere Schüler des Praxeums ebenfalls versucht… Abermals entwich dem Kel Dor ein leises Seufzen. Das Gewicht auf seinen Schultern schien gleichermaßen leichter und schwerer geworden zu sein.
Dann machte Mytria ihren Emotionen ein weiteres Mal Luft und fuhr erst ihn, dann Luke Skywalker an. Ihre Zurückweisung war so greifbar, als hätte sie ihn mit bloßen Händen von sich gestoßen. Fassungslos starrte der Kel Dor sie an – unfähig, auch nur ein Wort herauszubekommen. Was?! Immerhin gelang es ihm, seine Hand in ihre Richtung auszustrecken, als sie davonstürmte, aber es war eine wirkungslose Geste. Mit Schwung erhob sich Koryn von der Bank und sah ihr nach, doch damit hatte seine Dynamik vorerst ein Ende. Jetzt? Nach diesem Tag willst du gehen? Hast du eine Ahnung, was— Ertappt blickte er sich zu seinem Meister um, der ihn besser einzuschätzen wusste, als ihm manchmal lieb war. Aber er hatte Recht, Koryn wollte ihr nachgehen. Wenn auch eher, um sie von einem furchtbaren Fehler abzubringen. Der Jedi-Schüler wandte sich dem Älteren nun vollständig zu und verbeugte sich vor ihm. „Danke, Meister.“
Eine seltsame Ruhe überkam ihn, als er sich in der lauen Nachtluft auf den Rückweg ins Praxeum machte. Eine Erkenntnis reifte in ihm, die er noch nicht ganz in Worte fassen konnte – und doch wusste der Kel Dor, dass sie ihn ein Stück mehr zu einem echten Jedi machen würde. Nicht Emotionalität leitete ihn, sondern Nachdenklichkeit. Skywalker hatte etwas in ihm angestoßen, das längst überfällig gewesen war. Bisher hatte Koryn sich immer vorgestellt, mit leuchtendem Lichtschwert vor anderen zu stehen, um sie zu beschützen. Doch das war nicht immer der richtige Weg und auch nicht alles, was einen Jedi ausmachte. Er musste auch an ihrer Seite sein und sie verstehen lernen. Um Mut und Trost zu spenden oder Irrwege aufzuzeigen. Mit ein wenig Nachfragen fand er den Weg zu Mytrias Quartier, doch der Eingang war fest verschlossen. Mit einem tiefen Atemzug wappnete sich der Kel Dor und streckte seine Machtsinne aus. Sie war noch hier, aber ihre aufgewühlten Emotionen bildeten einen rauen Schild um das Mädchen. Auch wenn er damit seine Anwesenheit vielleicht schon verraten hatte, betätigte er den Signalknopf des Türpanels, um ‚anzuklopfen‘.
„Mytria?“, fragte er nach einem Moment des Wartens, da die Tür nach wie vor verschlossen blieb. Dennoch war er sich sicher, dass sie ihn hören konnte. Nun kam der schwierige Teil und bereits jetzt begann der Kel Dor, nach Worten zu fischen. „Du hast Recht, ich verstehe nicht. Aber… Ich glaube, du hast mir auch nicht die Möglichkeit gegeben, dich zu verstehen.“ Kurz lauschte er, dann schüttelte er mit einem Seufzen den Kopf. „So oder so denke ich, dass du einen Fehler machst, wenn du jetzt gehst.“ Er legte eine Hand auf die Tür und versuchte unwillkürlich nachzuspüren, was auf der anderen Seite vor sich ging. „Was du vorhin getan hast, hätte jemanden verletzen können – dich selbst eingeschlossen. Was wirst du tun, wenn es noch einmal passiert?“ Eine weitere Pause entstand. Es kostete Koryn viel Überwindung, das Folgende zuzugeben. „Ich… bin kein Jedi. Auch wenn ich gerne einer sein würde. Doch bis dahin habe ich noch viel zu lernen. Möglicherweise bist du schon jetzt stärker in der Macht als ich. Und möglicherweise ist genau das der Grund, warum du dich so unwohl fühlst. Ich glaube wirklich, dass diese Gemeinschaft dir helfen kann – besser als irgendjemand sonst in dieser Galaxis. Wenn du sie nur lässt.“