Tal wartete angespannt auf Risas Antwort und ein Signal, in welche Richtung sie ihren verzweifelten Vorstoß unternehmen sollten. Stattdessen sagte die Agentin etwas, das die Schmugglerin mit einem entgeisterten Blick quittierte, der in etwa sagen sollte: Wirklich?! Jetzt?! Inmitten dieses Areals, an einem leicht zu findenden Zugangspunkt, war der wohl schlechteste Zeitpunkt für emotionale Offenbarungen. Dennoch hörte sie zu und wandte sogar den Kopf, als Risa ihr die Hand auf die Schulter legte und ihren vollen Namen nannte. Tal’ana prägte ihn sich ein, so wie sich auch Leto Hallecks Namen eingeprägt hatte. Zähneknirschend hörte sie der republikanischen Agentin weiter zu, während ihre Augen sich wieder auf die Sturmtruppen hefteten. Die Kehle der Twi’lek fühlte sich trocken an. Mit jedem Moment, den sie hier vergeudeten, konnte sich die Schlinge um sie enger ziehen. Hätte Risa ihr dies nicht bei der Fahrt auf der Plattform erzählen können, statt eine Schweigeminute für den gefallenen Captain einzulegen? Oder hatte sie erst jetzt die Notwendigkeit erkannt, den beiden Schmugglern die Details ihrer Mission mitzuteilen, falls noch mehr schief ging? Tal konnte durchaus verstehen, dass man dahergelaufenen Schmugglern nicht sofort sensible Details einer hochwichtigen Mission offenbarte. Aber verkrifft noch eins, sie hätte sich einen besseren Moment für ihren Sinneswandel einfallen lassen können!
Frustration und grimmige Entschlossenheit hielten sich in Tals Miene die Waage, als sie den Datenstick von Risa entgegennahm. Und wo hast du den zweiten? Sag nicht, dass du ihn bei dir trägst. Dann komme ich den Sturmtruppen zuvor und jage dir höchstpersönlich einen Schuss durch den Kopf. Es war die reine Anspannung, die aus ihren Gedanken sprach. Sie mochte Risa nach wie vor und würde auch durchaus versuchen, ihr stummes Versprechen an Leto zu halten, sofern die Agentin nicht die Märtyrerin spielen wollte. Aber fierfek, waren alle Agenten der Republik so pathetisch und opferbereit? In ihrem Gewerbe – nein, in ihrem gesamten Leben – wäre die Twi’lek mit so einer Einstellung schon mehrfach gestorben. „Ich werde von diesem Planeten entkommen, egal wie“, sagte sie unumstößlich und meinte es auch so. Sie würde nicht kleinbeigeben und sich in Selbstmitleid suhlen. Solange sie noch atmete, würde sie mit Klauen und Zähnen darum kämpfen, in den Hyperraum zu springen.
Als Risa sich kurz mit einem Kommunikator beschäftigte, den sie anscheinend die ganze Zeit bei sich getragen hatte, warf Tal ihrem Co-Piloten den Stick zu. Daten waren seine Angelegenheit und es war ein weiterer Anreiz, ihren Freund lebend von Corellia zu schaffen. Doch der Moment der Ablenkung hatte genügt, um nicht zu bemerken, dass sich das Bewegungsmuster der Sturmtruppen geändert hatte. Plötzlich war das Areal von schmutzigem Weiß durchzogen und das unterschwellige Dröhnen von Fahrzeugen mischte sich in die Geräuschkulissen. Mit einem Warnruf schubste Risa die beiden Schmuggler hinter einen großen Klotz. Quen unterdrückte einen Schmerzenslaut, als er sein Gewicht mit dem verletzten Knöchel auffing. „Du hättest deinen Monolog früher halten sollen“, kommentierte die Twi’lek ungeniert und lauschte umso aufmerksamer der Unterhaltung, die Risa mit ihrem Team führte. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Zu viele Sturmtruppen, zu viel offenes Gelände, um nicht von irgendeinem Schuss erwischt zu werden. Im Lagerhaus konnten sie wenigstens die Chemikalien und vielleicht auch Gänge als Deckung nutzen. Doch hier hatten sie zu viel Zeit vertan, um an eine erfolgreiche Flucht auch nur zu denken.
„Akkhund“, wiederholte Tal und folgte der Geste der Agentin. Tu nicht, was ich denke, das du tun wirst, dachte sie inständig – glaubte aber nicht wirklich daran, dass Risa sie an dieser Stelle überraschen würde. Das flaue Gefühl wandelte sich die Gewissheit eines Abschieds, als sie den Chrono mit integriertem Kommunikator entgegennahm und an ihrem eigenen Handgelenk befestigte. „Es wird nicht umsonst sein, Alberras.“ Als Risa hinter dem Energiekonverter hervortrat und die Schüsse fielen, schloss Tal für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln und die widerstrebenden Gefühle auszublenden. Dann ertönte das Geräusch einer explodierenden Granate – ihr Signal, aufzubrechen. Die Detonation war nicht besonders stark, wahrscheinlich war es nur eine Blendgranate gewesen. Tal rannte und zerrte Quen hinter sich her, der sein bestes gab, um mitzuhalten. Rannte in die Richtung, die Risa ihr gewiesen hatte und ignorierte jeglichen Protest, den ihr eigenes Bein von sich geben konnte. „Erinnere mich daran, nie wieder etwas für die Republik zu tun!“, rief sie Quen zu. Kein Wunder, dass es dem Imperium noch immer blendend geht, wenn jeder Republikaner sich einfach opfert! „Warum hast du es hier überhaupt gemacht?“, japste der Rodianer. Eine gute Frage. Verantwortung? Verzweiflung? Jetzt war es egal. Jetzt ging es nur noch darum, mitsamt dem Datenstick von Corellia zu verschwinden.
Gemeinsam hasteten die beiden Schmuggler eine Seitenstraße entlang – mehr eine Fuge zwischen zwei großen Fabrikgebäuden – als man von hinten das Feuer auf sie eröffnete. Tal gelang es gerade noch rechtzeitig, sich selbst samt Quen hinter eine Transportkiste zu werfen, als die Schüsse an ihr vorbeiflogen. Betäubung! Das ist gleichzeitig besser und schlechter als ich erwartet hatte. Ein Treffer mit Betäubungsmunition würde sie in jedem Fall außer Gefecht setzen – doch immerhin waren sie dann nicht tot. Nicht sofort zumindest. Vielleicht war Risa dann auch noch am Leben. Auch wenn imperiale Gefangenschaft nicht besser sein konnte als ein schneller, sauberer Tod. Aber die Twi’lek hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Endlich lief einmal etwas richtig! Neben den Transportkisten war ein kleiner Nebeneingang, der jedoch durch einen Code gesichert war. „Ich gebe dir Deckung! Beeil dich, Quen!“ rief sie ihrem Freund zu und machte sich daran, den herannahenden Sturmtruppen Paroli zu bieten. Immerhin einen konnte sie zur Strecke bringen, doch wenn sie nicht ins Gebäude gelangten, hatten die Imperialen bereits gewonnen. Von der anderen Seite war das Brummen eines Fahrzeugs zu hören. Verstärkung.Stang!
„Ich hab es! Komm!“, hörte sie Quen, der das Datapad an der Tür mit rasantem Tippen – und ein wenig mechanischer Überzeugungskraft – überlistet hatte. Die Tür stand nun beiden Parteien offen, doch zumindest warteten dahinter vorerst keine Sturmtruppen. Quen übernahm nun die Führung und Tal’ana folgte, schoss eine weitere Salve auf ihre Verfolger und warf beim scharfen Abbiegen in einen abzweigenden Gang einen Blick durch eines der Fenster. Dort, direkt gegenüber, prangte ein stilisierter Akkhund an der Wand eines Lagerhauses und es sah danach aus, als wären beide Gebäude über einen Quergang miteinander verbunden. Aufgang oder Aufzug finden, nicht zusammengeschossen werden und die Kommandos im Lagerhaus erreichen. Leichteste Übung! Sie durften nur nicht stehenbleiben. Anscheinend wurden auch hier diverse Dinge in einzelnen Räumen gelagert, doch das Gebäude war weitaus verzweigter als ein einfaches Lagerhaus und viele Türen hatten ein ähnliches Sicherheitsschloss wie der Seiteneingang. Hier wurden wohl die kostbaren Dinge aufbewahrt. Warnsymbole – und natürlich die Sturmtruppen in ihrem Nacken – hielten Tal aber davon ab, wirklich einen genauen Blick ins Innere werfen zu wollen.
In dem Labyrinth der Gänge war es schwer, die Quelle eines Geräusches genau auszumachen und Tal nahm sich nicht die Zeit, nach ihren Verfolgern Ausschau zu halten. Sie mussten weiter, immer nur weiter. Plötzlich bemerkte Tal ein Schild mit Wegweisern in Richtung einer Treppe und eines Aufzugschachtes. Auch wenn Quens Fuß protestieren würde, sie würden die Stufen erklimmen müssen. Der Aufzug wäre viel zu leicht zu stoppen und dann saßen sie bereits im Käfig. Doch offenbar waren die Sturmtruppen nicht ganz so dumm wie erhofft, denn aus einer anderen Richtung näherten sich eindeutig schwere Schritte der Treppe. „Was immer passiert, hör nicht auf zu laufen“, sagte die Twi’lek gepresst und machte mit ihrem Blick deutlich, dass sie nicht vorhatte, das gleiche zu tun wie Risa und Leto. „Das ist ein Befehl deines Captains.“
Frustration und grimmige Entschlossenheit hielten sich in Tals Miene die Waage, als sie den Datenstick von Risa entgegennahm. Und wo hast du den zweiten? Sag nicht, dass du ihn bei dir trägst. Dann komme ich den Sturmtruppen zuvor und jage dir höchstpersönlich einen Schuss durch den Kopf. Es war die reine Anspannung, die aus ihren Gedanken sprach. Sie mochte Risa nach wie vor und würde auch durchaus versuchen, ihr stummes Versprechen an Leto zu halten, sofern die Agentin nicht die Märtyrerin spielen wollte. Aber fierfek, waren alle Agenten der Republik so pathetisch und opferbereit? In ihrem Gewerbe – nein, in ihrem gesamten Leben – wäre die Twi’lek mit so einer Einstellung schon mehrfach gestorben. „Ich werde von diesem Planeten entkommen, egal wie“, sagte sie unumstößlich und meinte es auch so. Sie würde nicht kleinbeigeben und sich in Selbstmitleid suhlen. Solange sie noch atmete, würde sie mit Klauen und Zähnen darum kämpfen, in den Hyperraum zu springen.
Als Risa sich kurz mit einem Kommunikator beschäftigte, den sie anscheinend die ganze Zeit bei sich getragen hatte, warf Tal ihrem Co-Piloten den Stick zu. Daten waren seine Angelegenheit und es war ein weiterer Anreiz, ihren Freund lebend von Corellia zu schaffen. Doch der Moment der Ablenkung hatte genügt, um nicht zu bemerken, dass sich das Bewegungsmuster der Sturmtruppen geändert hatte. Plötzlich war das Areal von schmutzigem Weiß durchzogen und das unterschwellige Dröhnen von Fahrzeugen mischte sich in die Geräuschkulissen. Mit einem Warnruf schubste Risa die beiden Schmuggler hinter einen großen Klotz. Quen unterdrückte einen Schmerzenslaut, als er sein Gewicht mit dem verletzten Knöchel auffing. „Du hättest deinen Monolog früher halten sollen“, kommentierte die Twi’lek ungeniert und lauschte umso aufmerksamer der Unterhaltung, die Risa mit ihrem Team führte. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Zu viele Sturmtruppen, zu viel offenes Gelände, um nicht von irgendeinem Schuss erwischt zu werden. Im Lagerhaus konnten sie wenigstens die Chemikalien und vielleicht auch Gänge als Deckung nutzen. Doch hier hatten sie zu viel Zeit vertan, um an eine erfolgreiche Flucht auch nur zu denken.
„Akkhund“, wiederholte Tal und folgte der Geste der Agentin. Tu nicht, was ich denke, das du tun wirst, dachte sie inständig – glaubte aber nicht wirklich daran, dass Risa sie an dieser Stelle überraschen würde. Das flaue Gefühl wandelte sich die Gewissheit eines Abschieds, als sie den Chrono mit integriertem Kommunikator entgegennahm und an ihrem eigenen Handgelenk befestigte. „Es wird nicht umsonst sein, Alberras.“ Als Risa hinter dem Energiekonverter hervortrat und die Schüsse fielen, schloss Tal für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln und die widerstrebenden Gefühle auszublenden. Dann ertönte das Geräusch einer explodierenden Granate – ihr Signal, aufzubrechen. Die Detonation war nicht besonders stark, wahrscheinlich war es nur eine Blendgranate gewesen. Tal rannte und zerrte Quen hinter sich her, der sein bestes gab, um mitzuhalten. Rannte in die Richtung, die Risa ihr gewiesen hatte und ignorierte jeglichen Protest, den ihr eigenes Bein von sich geben konnte. „Erinnere mich daran, nie wieder etwas für die Republik zu tun!“, rief sie Quen zu. Kein Wunder, dass es dem Imperium noch immer blendend geht, wenn jeder Republikaner sich einfach opfert! „Warum hast du es hier überhaupt gemacht?“, japste der Rodianer. Eine gute Frage. Verantwortung? Verzweiflung? Jetzt war es egal. Jetzt ging es nur noch darum, mitsamt dem Datenstick von Corellia zu verschwinden.
Gemeinsam hasteten die beiden Schmuggler eine Seitenstraße entlang – mehr eine Fuge zwischen zwei großen Fabrikgebäuden – als man von hinten das Feuer auf sie eröffnete. Tal gelang es gerade noch rechtzeitig, sich selbst samt Quen hinter eine Transportkiste zu werfen, als die Schüsse an ihr vorbeiflogen. Betäubung! Das ist gleichzeitig besser und schlechter als ich erwartet hatte. Ein Treffer mit Betäubungsmunition würde sie in jedem Fall außer Gefecht setzen – doch immerhin waren sie dann nicht tot. Nicht sofort zumindest. Vielleicht war Risa dann auch noch am Leben. Auch wenn imperiale Gefangenschaft nicht besser sein konnte als ein schneller, sauberer Tod. Aber die Twi’lek hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Endlich lief einmal etwas richtig! Neben den Transportkisten war ein kleiner Nebeneingang, der jedoch durch einen Code gesichert war. „Ich gebe dir Deckung! Beeil dich, Quen!“ rief sie ihrem Freund zu und machte sich daran, den herannahenden Sturmtruppen Paroli zu bieten. Immerhin einen konnte sie zur Strecke bringen, doch wenn sie nicht ins Gebäude gelangten, hatten die Imperialen bereits gewonnen. Von der anderen Seite war das Brummen eines Fahrzeugs zu hören. Verstärkung.Stang!
„Ich hab es! Komm!“, hörte sie Quen, der das Datapad an der Tür mit rasantem Tippen – und ein wenig mechanischer Überzeugungskraft – überlistet hatte. Die Tür stand nun beiden Parteien offen, doch zumindest warteten dahinter vorerst keine Sturmtruppen. Quen übernahm nun die Führung und Tal’ana folgte, schoss eine weitere Salve auf ihre Verfolger und warf beim scharfen Abbiegen in einen abzweigenden Gang einen Blick durch eines der Fenster. Dort, direkt gegenüber, prangte ein stilisierter Akkhund an der Wand eines Lagerhauses und es sah danach aus, als wären beide Gebäude über einen Quergang miteinander verbunden. Aufgang oder Aufzug finden, nicht zusammengeschossen werden und die Kommandos im Lagerhaus erreichen. Leichteste Übung! Sie durften nur nicht stehenbleiben. Anscheinend wurden auch hier diverse Dinge in einzelnen Räumen gelagert, doch das Gebäude war weitaus verzweigter als ein einfaches Lagerhaus und viele Türen hatten ein ähnliches Sicherheitsschloss wie der Seiteneingang. Hier wurden wohl die kostbaren Dinge aufbewahrt. Warnsymbole – und natürlich die Sturmtruppen in ihrem Nacken – hielten Tal aber davon ab, wirklich einen genauen Blick ins Innere werfen zu wollen.
In dem Labyrinth der Gänge war es schwer, die Quelle eines Geräusches genau auszumachen und Tal nahm sich nicht die Zeit, nach ihren Verfolgern Ausschau zu halten. Sie mussten weiter, immer nur weiter. Plötzlich bemerkte Tal ein Schild mit Wegweisern in Richtung einer Treppe und eines Aufzugschachtes. Auch wenn Quens Fuß protestieren würde, sie würden die Stufen erklimmen müssen. Der Aufzug wäre viel zu leicht zu stoppen und dann saßen sie bereits im Käfig. Doch offenbar waren die Sturmtruppen nicht ganz so dumm wie erhofft, denn aus einer anderen Richtung näherten sich eindeutig schwere Schritte der Treppe. „Was immer passiert, hör nicht auf zu laufen“, sagte die Twi’lek gepresst und machte mit ihrem Blick deutlich, dass sie nicht vorhatte, das gleiche zu tun wie Risa und Leto. „Das ist ein Befehl deines Captains.“