Während Ald’ana ihren Imperator betrachtete, schien kurz eine Wandlung in ihm vorzugehen. Wie dunkle Sturmwolken, die am Himmel vorbeizogen und durch die für einige Momente ein schwacher Lichtstrahl brach. Ein Zeichen dessen, was hinter der Finsternis lag. Doch dann war der Moment verstrichen und der Himmel verdunkelte sich erneut. Er hatte Opfer bringen müssen. Wurde scheinbar selbst fast zerfressen von der Macht, die er sein eigen nannte. Doch noch war der Dunkle Lord ihr überlegen – und wer konnte sagen, wie groß die Macht wirklich war, die sich in diesem so brüchig wirkenden Körper verbarg? Ald’anas Machtsinne erlaubten ihr einen flüchtigen Blick auf die schwärzliche Oberfläche eines Ozeans, dessen Tiefe sie nicht einmal erahnen konnte. Aber ihr war deutlich bewusst, dass Vesperum niemand war, dem man sich widersetzen sollte. Erstrecht nicht, nachdem er sie gezeichnet hatte…
Seine Worte brachten Verwirrung mit sich, doch die Twi’lek spürte, dass es nicht an ihr war, darauf zu antworten. Es dauerte eine Weile, ehe der Imperator sich ihrer Gegenwart wieder bewusst wurde und nun eindeutig Worte an sie richtete. Er schien sich an ihrer Frage nicht zu stören – was für die dunkle Jedi bedeutete, dass sie auch fortan offen mit ihm reden würde, sofern sie es für vernünftig hielt.
Ja, Ryloth war der Ort, an dem sie geboren war. Doch auch der Ort, an dem sie gestorben war – ein Teil von ihr. Ein anderer lag auf Mygeeto im ewigen Eis. Ald’ana war noch alt genug gewesen, um einige der Traditionen und Gebräuche ihres Volkes zu erlernen. Doch sie hatte seit über 20 Jahren keinen Gebrauch mehr davon gemacht und da ihr Clan geradezu ausgelöscht war, kam es keinen Grund mehr, ihnen nachzuhängen. Andere Rituale und andere Traditionen waren an ihre Stelle getreten, die vielleicht sogar älter waren als die Sitten der Twi’lek. Auch ihr muttersprachlicher Akzent war seit ihrer Ausbildung unter Renata June vollkommen verschliffen. Dennoch rührte die Nennung dieses Planetens etwas in ihr. Er war ein Teil ihrer Vergangenheit und hatte sie entscheidend geformt. Ihr Leben hätte deutlich anders verlaufen können. Ein Jedi hätte sie finden können oder sie hätte ihre Machtbegabung niemals wirklich entdeckt.
Doch es hatte keinen Zweck, über die Vergangenheit nachzusinnen. Es änderte sich nichts und auch wenn Ald’ana nicht unbedingt … froh darüber war, wie ihr Leben sich entwickelt hatte – dies war der Ort, den das Schicksal für sie vorgesehen hatte. Und sie würde die Prüfung meistern, die eine Reise auf ihre Geburtswelt zweifellos beinhaltete. Die dunkle Jedi hatte hinter den Schleier geblickt, den die Nutzer der hellen Seite der Macht als Gnade und Gerechtigkeit verkauften. Er war nichts anderes als ein Tuch, das eine grausame Wahrheit verdeckte – und für so manche war es ein Leichentuch.
Vesperums Worte weckten Interesse und sorgfältig einstudierte Denkmuster, um an einen solchen Gegenstand zu gelangen. Sie war überrascht, dass sich ein solches Artefakt auf Ryloth befinden sollte – oder mehr noch, dass es bedeutsam genug war, dass der Imperator persönlich sich danach auf die Suche machte. Ihr eigener Stolz sagte ihr, dass der Dunkle Lord mit ihr die beste Person ausgewählt hatte, um diese Mission zum Erfolg zu führen. Ihre Haltung begann, etwas Ähnliches auszudrücken. Der Planet war groß, doch möglicherweise war die Gegend, in der Vesperum die Reliquie vermutete, vertrauter als ihr lieb war.
„Es wird mir ein Vergnügen sein“, neigte die Twi’lek ergeben das Haupt und meinte diese Worte ehrlich. Sie hatte ihre Aufträge stets genossen, auch wenn sie mitunter frustriert darüber gewesen war, dass das von ihr erworbene Wissen ihr verborgen blieb. Doch nun nicht mehr. Ein Spiel der Täuschung, des Verstandes und der Macht. Sie würde dem Imperator beweisen, wie gut sie in diesem Spiel war.
Sein Plan bis zur Ankunft auf dem Planeten schien bereits durchdacht zu sein und vermutlich würde sie unterwegs erfahren, worum genau es sich handelte. Immerhin bedeutete Ryloth als Ziel, dass sie nicht die Rolle der Sklavin spielen musste. Eine Scharade, die sie zutiefst verabscheute. Es würde die Dinge auf der Heimatwelt der Twi’lek unnötig komplizieren und ihnen mehr Türen verschließen als öffnen.
„Sagt nicht, Ihr habt auch bereits die passende Garderobe vorbereitet“, wagte sie eine weitere Spitze. Es würde wichtig sein, vorher zu erfahren, wie weit sie gehen konnte. Und es lag nicht in ihrer Natur, sich anzubiedern – nicht einmal dem Imperator.
Vesperum glitt wie ein Schatten an ihr vorbei, umgeben von einem eisigen Wind und unsichtbaren Klauen, die an ihr zerrten, ihm zu folgen. Den Gang hinab. Nach Ryloth. In die Finsternis. Ald’ana erschauerte, betrachtete den dunklen Blutfleck auf dem Boden. Dann wandte sie sich ebenfalls ab und schritt ihm nach. Hielt den Kopf erhoben, als sie an den Ehrenwachen vorbeischritt. Doch während ihrer Reise war der Imperator schweigsam und gab keine weiteren Antworten. Nur weitere Fragen…
Nach: Äußerer Rand | Ryloth
Seine Worte brachten Verwirrung mit sich, doch die Twi’lek spürte, dass es nicht an ihr war, darauf zu antworten. Es dauerte eine Weile, ehe der Imperator sich ihrer Gegenwart wieder bewusst wurde und nun eindeutig Worte an sie richtete. Er schien sich an ihrer Frage nicht zu stören – was für die dunkle Jedi bedeutete, dass sie auch fortan offen mit ihm reden würde, sofern sie es für vernünftig hielt.
Ja, Ryloth war der Ort, an dem sie geboren war. Doch auch der Ort, an dem sie gestorben war – ein Teil von ihr. Ein anderer lag auf Mygeeto im ewigen Eis. Ald’ana war noch alt genug gewesen, um einige der Traditionen und Gebräuche ihres Volkes zu erlernen. Doch sie hatte seit über 20 Jahren keinen Gebrauch mehr davon gemacht und da ihr Clan geradezu ausgelöscht war, kam es keinen Grund mehr, ihnen nachzuhängen. Andere Rituale und andere Traditionen waren an ihre Stelle getreten, die vielleicht sogar älter waren als die Sitten der Twi’lek. Auch ihr muttersprachlicher Akzent war seit ihrer Ausbildung unter Renata June vollkommen verschliffen. Dennoch rührte die Nennung dieses Planetens etwas in ihr. Er war ein Teil ihrer Vergangenheit und hatte sie entscheidend geformt. Ihr Leben hätte deutlich anders verlaufen können. Ein Jedi hätte sie finden können oder sie hätte ihre Machtbegabung niemals wirklich entdeckt.
Doch es hatte keinen Zweck, über die Vergangenheit nachzusinnen. Es änderte sich nichts und auch wenn Ald’ana nicht unbedingt … froh darüber war, wie ihr Leben sich entwickelt hatte – dies war der Ort, den das Schicksal für sie vorgesehen hatte. Und sie würde die Prüfung meistern, die eine Reise auf ihre Geburtswelt zweifellos beinhaltete. Die dunkle Jedi hatte hinter den Schleier geblickt, den die Nutzer der hellen Seite der Macht als Gnade und Gerechtigkeit verkauften. Er war nichts anderes als ein Tuch, das eine grausame Wahrheit verdeckte – und für so manche war es ein Leichentuch.
Vesperums Worte weckten Interesse und sorgfältig einstudierte Denkmuster, um an einen solchen Gegenstand zu gelangen. Sie war überrascht, dass sich ein solches Artefakt auf Ryloth befinden sollte – oder mehr noch, dass es bedeutsam genug war, dass der Imperator persönlich sich danach auf die Suche machte. Ihr eigener Stolz sagte ihr, dass der Dunkle Lord mit ihr die beste Person ausgewählt hatte, um diese Mission zum Erfolg zu führen. Ihre Haltung begann, etwas Ähnliches auszudrücken. Der Planet war groß, doch möglicherweise war die Gegend, in der Vesperum die Reliquie vermutete, vertrauter als ihr lieb war.
„Es wird mir ein Vergnügen sein“, neigte die Twi’lek ergeben das Haupt und meinte diese Worte ehrlich. Sie hatte ihre Aufträge stets genossen, auch wenn sie mitunter frustriert darüber gewesen war, dass das von ihr erworbene Wissen ihr verborgen blieb. Doch nun nicht mehr. Ein Spiel der Täuschung, des Verstandes und der Macht. Sie würde dem Imperator beweisen, wie gut sie in diesem Spiel war.
Sein Plan bis zur Ankunft auf dem Planeten schien bereits durchdacht zu sein und vermutlich würde sie unterwegs erfahren, worum genau es sich handelte. Immerhin bedeutete Ryloth als Ziel, dass sie nicht die Rolle der Sklavin spielen musste. Eine Scharade, die sie zutiefst verabscheute. Es würde die Dinge auf der Heimatwelt der Twi’lek unnötig komplizieren und ihnen mehr Türen verschließen als öffnen.
„Sagt nicht, Ihr habt auch bereits die passende Garderobe vorbereitet“, wagte sie eine weitere Spitze. Es würde wichtig sein, vorher zu erfahren, wie weit sie gehen konnte. Und es lag nicht in ihrer Natur, sich anzubiedern – nicht einmal dem Imperator.
Vesperum glitt wie ein Schatten an ihr vorbei, umgeben von einem eisigen Wind und unsichtbaren Klauen, die an ihr zerrten, ihm zu folgen. Den Gang hinab. Nach Ryloth. In die Finsternis. Ald’ana erschauerte, betrachtete den dunklen Blutfleck auf dem Boden. Dann wandte sie sich ebenfalls ab und schritt ihm nach. Hielt den Kopf erhoben, als sie an den Ehrenwachen vorbeischritt. Doch während ihrer Reise war der Imperator schweigsam und gab keine weiteren Antworten. Nur weitere Fragen…
Nach: Äußerer Rand | Ryloth