Ald’ana hatte sich dem Blick in den Abgrund gestellt – und er hatte sie nicht verschlungen. Noch nicht. Sie glühenden Augen des Imperators ruhten auf ihr, doch er hatte sich ihre Worte bis zum Ende angehört. Ohne eine Regung zu zeigen, was er über diese Worte dachte. Es fühlte sich in der Tat an wie eine Feuerprobe. Wie lange konnte sie ihre Hand über die Flammen halten, ohne sich zu verbrennen?
Dann kam wieder Leben – oder zumindest etwas Vergleichbares – in die steinerne Miene von Vesperum. Mit jeder Bewegung seines Kiefers straffte sich die gespannte Haut und Ald’ana befürchtete, dass jede Sekunde ein weiterer Riss entstehen konnte. Er war so anders als der Imperator, dem sie vor ihm gedient hatte. Und doch hatten die beiden einige Parallelen. Ebenso wie Palpatine schien auch sein Äußeres unter der Position, die er innehatte, gelitten zu haben. Im Gegensatz zu Vesperum hatte sie Palpatine nie mit seiner früheren Gestalt zu Gesicht bekommen. Doch durch einige Holoaufnahmen wusste sie, dass er nicht immer so gezeichnet ausgesehen hatte. Vielleicht war dies die Bürde, die jener Posten mit sich brachte. Vielleicht war dies ein Opfer, das Vesperum hatte bringen müssen. Ein Anflug von Mitleid regte sich in ihr, während sie ihn weiterhin betrachtete und lauschte. Er hatte die Macht der Sith an sich gerissen, um das Erbe jenes Ordens zu retten – und dafür einen hohen Preis gezahlt.
Einen Preis, für den sie nicht bereit war, wie sie sich eingestehen musste. Die Frage war, wie weit sie dies auf ihrem Weg einschränken würde. Und es schien, als würde ihr Imperator auf diese Gedanken eingehen. Er offenbarte ihr, dass Jedi und Sith dereinst derselben Quelle entstammten. Eine Wahrheit, die sie schon immer in sich gespürt, aber nie bewusst formuliert hatte. Beide Seiten bedienten sich der gleichen Macht, auch wenn sie es in helle und dunkle Seite unterteilten. Doch es wäre nur natürlich, dass beide Orden die gleichen Wurzeln hatten. Oh, wie tief sie beide gefallen waren… Die Jedi in ihren Moralkodex, der Gräueltaten mit Gerechtigkeit zu rechtfertigen versuchte – und die Sith für lange Zeit in eine bedeutungslose Starre, aus der erst ein Imperator sie wieder wachgerüttelt hatte.
Seine ungeschönten Worte machten der dunklen Jedi bewusst, wie wenig sie tatsächlich erst über die Geschicke der Galaxis wusste – obwohl sie in der Vergangenheit bereits oft bewiesen hatte, dass ein intelligenter Verstand längst kein Geheimnis für sie war. Der Imperator wandte sich wieder von ihr ab und sie fühlte einen Teil der Anspannung von sich abfallen. Nicht all seine Worte konnten sie erreichen, doch Ald’ana wusste, dass eine wichtige Wahrheit darin lag. Vesperum sah die Dinge mit anderen Augen, die viel mehr gesehen und begriffen hatten als sie in ihrem kurzen Leben, das nicht von den Befehlen anderer geprägt war. Lange Zeit war ihr Blick immer nur auf eines gerichtet gewesen. Ihre Schwester. Ihr Überleben. Ihre Rache. Ald’ana hatte ihren eigenen Horizont beschränkt, nur um heute hier zu stehen und mit dem Imperator persönlich über die Weisheiten der Sith zu sprechen.
Ein starker Wille. Ald’ana zweifelte nicht daran, dass sie ihn besaß. Auch er hatte sie bis hierher gebracht. Doch um sich gänzlich zu befreien, würde man ihr eventuell eine neue Form geben. Sie neu schmieden müssen. Und davor? Bisher hatte man versucht, sie zu brechen. Sie zu unterwerfen. Zumindest letzteres war oft genug gelungen, da sie keine andere Wahl gehabt hatte, um zu überleben. Die Twi’lek war stolz – aber nicht stolz genug, um ihr Leben zu lassen, wenn sie sich ihrem Kerkermeister auch weiterhin widersetzen und ihn eines Tages mit seiner eigenen Kette erdrosseln konnte. Doch dieses Mal war es anders. Dieses Mal wurde ihr eine Wahl gelassen. Sie hatte sich schon einmal für ihn entschieden, doch auch damals hatte eine Notwendigkeit dahintergestanden. Ald’anas Herz pochte in ihrer Brust. Vor Erwartung, vor Ehrfurcht, vor… Angst? Doch die schwache Stimme der – vielleicht – Vernunft wurde erstickt, als sie ein weiteres Mal vor ihm auf die Knie sank und das Haupt neigte. Mit einer sanften Bewegung rief sie ihre Waffe in ihre Hand, ohne die Klinge zu aktivieren, und hielt ihm den metallisch schimmernden Griff, der mit schwarzem Leder umwickelt war, entgegen.
„Ich bin bereit und willens, Euch zu dienen, mein Lord“, begann die dunkle Jedi ihren Schwur mit vor Inbrunst klingender Stimme. „So wie ich es damals gelobt habe, gelobe ich es heute. Mein Leben und meine Fähigkeiten gehören Euch.“
Dann kam wieder Leben – oder zumindest etwas Vergleichbares – in die steinerne Miene von Vesperum. Mit jeder Bewegung seines Kiefers straffte sich die gespannte Haut und Ald’ana befürchtete, dass jede Sekunde ein weiterer Riss entstehen konnte. Er war so anders als der Imperator, dem sie vor ihm gedient hatte. Und doch hatten die beiden einige Parallelen. Ebenso wie Palpatine schien auch sein Äußeres unter der Position, die er innehatte, gelitten zu haben. Im Gegensatz zu Vesperum hatte sie Palpatine nie mit seiner früheren Gestalt zu Gesicht bekommen. Doch durch einige Holoaufnahmen wusste sie, dass er nicht immer so gezeichnet ausgesehen hatte. Vielleicht war dies die Bürde, die jener Posten mit sich brachte. Vielleicht war dies ein Opfer, das Vesperum hatte bringen müssen. Ein Anflug von Mitleid regte sich in ihr, während sie ihn weiterhin betrachtete und lauschte. Er hatte die Macht der Sith an sich gerissen, um das Erbe jenes Ordens zu retten – und dafür einen hohen Preis gezahlt.
Einen Preis, für den sie nicht bereit war, wie sie sich eingestehen musste. Die Frage war, wie weit sie dies auf ihrem Weg einschränken würde. Und es schien, als würde ihr Imperator auf diese Gedanken eingehen. Er offenbarte ihr, dass Jedi und Sith dereinst derselben Quelle entstammten. Eine Wahrheit, die sie schon immer in sich gespürt, aber nie bewusst formuliert hatte. Beide Seiten bedienten sich der gleichen Macht, auch wenn sie es in helle und dunkle Seite unterteilten. Doch es wäre nur natürlich, dass beide Orden die gleichen Wurzeln hatten. Oh, wie tief sie beide gefallen waren… Die Jedi in ihren Moralkodex, der Gräueltaten mit Gerechtigkeit zu rechtfertigen versuchte – und die Sith für lange Zeit in eine bedeutungslose Starre, aus der erst ein Imperator sie wieder wachgerüttelt hatte.
Seine ungeschönten Worte machten der dunklen Jedi bewusst, wie wenig sie tatsächlich erst über die Geschicke der Galaxis wusste – obwohl sie in der Vergangenheit bereits oft bewiesen hatte, dass ein intelligenter Verstand längst kein Geheimnis für sie war. Der Imperator wandte sich wieder von ihr ab und sie fühlte einen Teil der Anspannung von sich abfallen. Nicht all seine Worte konnten sie erreichen, doch Ald’ana wusste, dass eine wichtige Wahrheit darin lag. Vesperum sah die Dinge mit anderen Augen, die viel mehr gesehen und begriffen hatten als sie in ihrem kurzen Leben, das nicht von den Befehlen anderer geprägt war. Lange Zeit war ihr Blick immer nur auf eines gerichtet gewesen. Ihre Schwester. Ihr Überleben. Ihre Rache. Ald’ana hatte ihren eigenen Horizont beschränkt, nur um heute hier zu stehen und mit dem Imperator persönlich über die Weisheiten der Sith zu sprechen.
Ein starker Wille. Ald’ana zweifelte nicht daran, dass sie ihn besaß. Auch er hatte sie bis hierher gebracht. Doch um sich gänzlich zu befreien, würde man ihr eventuell eine neue Form geben. Sie neu schmieden müssen. Und davor? Bisher hatte man versucht, sie zu brechen. Sie zu unterwerfen. Zumindest letzteres war oft genug gelungen, da sie keine andere Wahl gehabt hatte, um zu überleben. Die Twi’lek war stolz – aber nicht stolz genug, um ihr Leben zu lassen, wenn sie sich ihrem Kerkermeister auch weiterhin widersetzen und ihn eines Tages mit seiner eigenen Kette erdrosseln konnte. Doch dieses Mal war es anders. Dieses Mal wurde ihr eine Wahl gelassen. Sie hatte sich schon einmal für ihn entschieden, doch auch damals hatte eine Notwendigkeit dahintergestanden. Ald’anas Herz pochte in ihrer Brust. Vor Erwartung, vor Ehrfurcht, vor… Angst? Doch die schwache Stimme der – vielleicht – Vernunft wurde erstickt, als sie ein weiteres Mal vor ihm auf die Knie sank und das Haupt neigte. Mit einer sanften Bewegung rief sie ihre Waffe in ihre Hand, ohne die Klinge zu aktivieren, und hielt ihm den metallisch schimmernden Griff, der mit schwarzem Leder umwickelt war, entgegen.
„Ich bin bereit und willens, Euch zu dienen, mein Lord“, begann die dunkle Jedi ihren Schwur mit vor Inbrunst klingender Stimme. „So wie ich es damals gelobt habe, gelobe ich es heute. Mein Leben und meine Fähigkeiten gehören Euch.“