#6

Spielleiter


Der Streik mitsamt Demonstration bemerkte die Detonation. Es kam Panik auf und in eiligen Schritten löste sich der Unruheherd auf, da die Arbeiter und Bürger nicht bereit waren, hier zu sterben. Panisch rannten sie in alle Himmelsrichtungen davon, so dass nur die Transparente und Protestschilder, achtlos auf dem Boden zurückgelassen, zurückblieben. Der Rauch erstickte die Umgebung in seinem Schwarz, welcher dicht und schwer aus dem zerstörten Wrack drang. Agemman tat, wie ihm befohlen, verfolgte den Terroristen in fester Überzeugung, ihn fassen zu können. Der Flüchtige stürzte über einen losen Bodenstein, rutschte einige Zentimeter über den Boden, so dass die Sturmtruppen genug Zeit hatten, ihn einzuholen. "Haben wir dich," sagte Agemman stolz und wollte gerade an seinen Commander einen Funkspruch absetzen, als der junge Mann in zerissener Kleidung einen Taster aus seiner Jackentasche zog. "Für die Rebellion!" Er drückte die Taste und die Sprengweste detonierte und schleuderte die weißen Kämpfer durch die Luft. Aus nächster Nähe drangen Splitter durch ihr Plastoid und Agemman wurde, weil er direkt neben dem Gegner gestanden hatte, der Körper zerrissen. Körperteile landeten unweit der Position auf dem Boden. Nur der Torso schien ganz geblieben zu sein. Die Schallwelle dieser Explosion drang nun auch zu Cato Scarian vor, der gerade versuchte vergebens seinen Soldaten zu erreichen. Es war zu spät. Im Zuge dieser Detonation, sprangen aus der verbleibenen Transportern, Bewaffnete, als die verbliebenen Sturmtruppen, die Trucker aus den Fahrerkanzeln ziehen wollten. Man nutzte geschickt die Ablenkung. Ein Sturmsoldat stand direkt vor der Ladeluke, als das Stück Stoff zur Seite gerissen wurde und er in mehrere Blasterläufe schaute. Die Bewaffneten drückten schlicht ab und der Sturmsoldat sank mehrfach getroffen zu Boden, wo dicke schwarze Flecken und eingeschmolzenes Plastoid seinen Tod markierten.

"Freiheit," riefen die Aufständischen. Die bereits gefesselten Fahrer schrien panisch auf, da sich ein radikales Feuergefecht abzeichnete, als die Sturmtruppen schrittweise unter Blasterfeuer zurückwichen. Man nahm sich alles. Die bewaffneten Kräfte traten in breiter Front, mühsam Deckung hinter Containern suchend, gegen die aufrecht kämpfenden Imperialen an. Die Geräuschkulisse verkam zu einer surrenden und rauschenden Sinfonie aus Blasterfeuer. Bewaffnete fielen getroffen über, wie auch Sturmtruppen. Ungelenkte Schüsse trafen die Banner des Werkes, welche Feuer fingen und schnell weitere Teile der Anlage in Brand steckten. Es war ein Schlachtfeld geworden. Sirenen schallten und Lautsprecher durchsagen warnten in einem völligen Chaos vor Feuer und erklärten einen Sicherheitsalarm. Im Zuge des Kampfes, geduldig wartend auf diesen Moment, setzten sich aus einem Wagen abseits mehrere republikanische Kommandos ab, während die Aufständischen als genügsames Ablenkungsmanöver herhielten, ohne es zu wissen.

Mit Handzeichen verständigten sie sich und suchten ihren Auftrag zu erfüllen. Mit einer Art Brennpaste öffneten eine Versorgungsröhre in Richtung Hochsicherheitsbereich. Über die entstandene Öffnung kletterten sie hinein, um einen geschützten Weg ins Herz der Anlage zu nehmen. Ein Sturmsoldat rannte zu Cato, offensichtlich verwundet, da er sich seinen Arm hielt und seinen Blaster verloren hatte. Blut tropfte über die weiße Panzerung seines Unterarmes. "Sir, wir haben Bewaffnete. Es ist ein vollständiger Angriff... Sie sind da...Sie sind da...", sprach er durch den Vocoder und brach dann vor dem Oberst zusammen, keuchend und röchelnd. Er hatte noch Meldung machen wollen und hatte seine Kräfte auf dem Weg verbraucht. Das Blasterfeuer, die ausgetauschten Salven verdichteten sich und ein zuständiger Truppführer deutete auf seine verbliebenen Männer: "Rückzug auf sichere Position!" Die Soldaten in durch Gefecht angeschwärztem Weiß rannten, von größeren Containern gedeckt, zu einer Verladempore und verschanzten sich auf dem turmartigen Gebilde. Die Aufständischen folgten in kleineren Gruppen und erhielten das Feuer auf die Position ihres Feindes aufrecht. Eine andere Gruppe verteilte sich und platzierte Sprengstoff an Tibannagas-Tanks, um die Anlage nachhaltig zu beschädigen. Das Tor konnte nicht mehr verteidigt werden, da die zuständigen Einheiten tot oder auf die Empore geflüchtet waren. Cato Scarian erhielt folgende Meldung vom Truppführer: "Tor nicht mehr gesichert. Position verloren. Halten Sektor von Hochstand. Brauchen dringend Verstärkung und schwere Waffen." Die Aufständischen hatten mit ihrer Wucht die Imperialen überrascht. Hier auf Corellia hatte sie nicht mit einem bewaffneten Aufstand gerechnet. Leutnant Garro blickte zu Scarian: "Das ISB schickt Vollstrecker. Das Kommando hat bereits Reservekräfte entsandt. 41 Minuten bis Eintreffen der 191th Armored." Eine Meldung, die Hoffnung war. AT-ST und AT-PT waren auf dem Weg. Jetzt musste Scarian nur durchhalten. Ein merkwürdig schnell fliegender Gleiter hielt auf Scarians Position zu. Das Speichenlogo des Imperiums vor dem Tor war bereits zerbrochen, als der Gleiter hektisch darüber hinweg sauste. Der Gleiter öffnete seine Seitenluke. Eine Frau sprang heraus, rollte sich über den Boden ab und der Gleiter raste mit voller Wucht in das Mauerwerk, jenem auf welchem der Oberst stand. Eine weitere Explosion erschütterte den Boden als eine Feuerwalze sich erhob. Rauch schlug um Cato, machte die Sicht schwer, als weitere Funksprüche eintrafen. Weitere Einheiten unterstützten die umkämpfte Position. Marschschritte von Sturmtruppen, welche in geschloßener Formation, todesmutig auf die Aufständischen zu marschierten, drangen wohlig an die Ohren der Imperialen. Die ersten Reihen niedergeblastert, drängten sie die Feinde zurück, während die Empore aufgegeben wurde und man die verwundeten Sturmtruppen barg. Nach wenigen Momenten war das erste Chaos vorbei, als die ersten Aufständischen, ihre Waffen niederlegten. Sturmtruppen agierten präzise und Cato konnte sich auf den guten Drill seiner Männer verlassen. Auch in dieser Situation. Zwar wurde noch um einige Punkte gekämpft aber man hatte wieder die Kontrolle. "Kämpfe unter Kontrolle. Erhebliche Verluste, bei uns und beim Feind. Wir haben wieder Überlegenheit. Kampfzonen abgegrenzt und gesichert," meldete Lieutenant Garro und blickte nervös zu seinem Führungsoffizier. "Ich denke, dass war alles, Sir," machte er seinen Gedanken Luft und sprach offen zu seinem Offizier, der umschlungen von den letzten Schwaden, wie ein gefallener Engel unverletzt auf seiner Position stand.
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