#3
Explosionen zerrütteten die Luft, während Splitter gegen Beton schlugen und sich staubig hineinbohrten. Die Raumjäger der Republik drangen im Tiefflug über die imperiale Basis hinweg, deren Banner bereits durch die Einschläge herabgerissen waren und nur noch ein wenigen Fäden hingen. Große Brandlöcher glimmten noch nach, fraßen sich, wie ein gieriger Hunger durch den Stoff, um Stoffreste zu Boden sinken zu lassen. Hinter einer Anhöhe lag die republikanische Sturmeinheit aus erfahrenen Kampftruppen, bereit die Basis im Sturm zu nehmen. Imperiale Sturmtruppen hatten sich in einem langgezogenen Graben vor dem Haupttor verschanzt, abgesetzt durch zwei Bunkerstellungen mit schweren Blastern. Die imperialen Soldaten knieten in ihrer Deckung, die Waffe im Anschlag auf der Kante der verstärkten Wand ihres Grabens, wissend um den Feind vor ihnen. Ihre weißen Rüstungen war verschmiert mit braunem Schlamm und zerkratzt durch Gesteinsbrocken. Die Kämpfer der Republik in ihren oliv-grünen Uniformen blickten sich ernst an, nickten sich zu. Ihre Helme waren mit den Namen von befreiten Welten geziert. Welten, auf denen sie schon waren und es stand bereits in klarem Aurabesh "Ambria" darauf. Der Anführer trat hockend an seinen Unteroffizier heran.

"Wurde die Kapitulation bereits gefordert?" Der Unteroffizier mit dem großen Kom-Paket auf dem Rücken, nahm den Hörer vom Ohr und verneinte mit einem Kopfschütteln. "Ja, Sir. Der Basis-Kommandant weigert sich." Der Offizier legte die Lippen aufeinander, wartete einen Moment mit seiner Antwort. Eine Granate, geworfen aus dem Graben explodierte vor der Anhöhe aus Gestein und warf Staub auf, welcher in einer breiten Wolke zu den republikanischen Soldaten vordrang. Niemand erschreckte mehr durch die Explosion. "Gut, dann wollen wir die Imperialen mal daran erinnern, warum wir hier sind?" Mit festem Griff umschloss er seinen Blasterkarabiner, entsicherte diesen mit einem heftigen Schlag auf den Sicherungshebel. "Achtung! Sturm- auf mein Zeichen," befahl er, als er sich aus der Hocke erhob, um direkt hinter der Anhöhe in Stellung zu gehen. Er legte die Waffe an seine Schulter, so dass die Stütze guten Halt fand und blickte zu seinen Soldaten, nicht ohne den Helmgurt an seinem Kinn zu checken, indem er einmal seinen Mund weit öffnete und schloss. Ja, der Helm saß. Die Soldaten reihten sich in breiter Formation hinter dem Offizier ein. Der Unteroffizier meldete an den Verband, dass man nun den Sturmangriff durchführen würde. Das Rauschen des Funkes durchbrach die Totenstille vor dem Angriff. Der Offizier ließ noch einmal den Blick schweifen, verschwendete einen Gedanken an die Heimat und die gerechte Sache, bevor er die Angst mit einem Biss auf die Unterlippe vertrieb. Auch die Sturmtruppen schienen aktiv, da in ihrer Stellung Offiziere Befehle brüllten; das Geräusch von Soldatenstiefeln auf Beton schallte lautstark. Das Herz schlug heftig. "Sergeant, die Jäger sollen noch einen Überflug machen. Danach...," krauchte seine Stimme, trockengelegt vom Staub des Kampfes. Der Unteroffizier nickte und übermittelte mit dem Hörer in der Hand an die verfügbaren Jäger, die nach wenigen Sekunden bereits eintrafen und mit ihren Waffen den Graben unter Feuer nahmen. Die typischen Laser-Geräusche der X-Wing durchdrangen die roten Blitze und Lichtfeuer aus Grabenrichtung. Der Offizier holte Luft und rief übermäßig mutig: "Für die Republik! Freiheit!" Er stürmte voran und mit ihm in großen Schritten seine Truppen in einigen Metern Abstand von Mann zu Mann.

Die Gesichter waren ausgeblutet, steif und verbissen auf den Feind gerichtet, der sich mühsam aus den teilgedeckten Bunkern drängte. Einige Sturmtruppen waren durch den Luftschlag aus dem Graben geworfen worden, lagen in ihre Glieder zerfetzt um den Graben. Einige hingen tot über der Kante, während wiederum andere verkrümmt in der Stellung lagen. Nicht alle hatten sich schnell in Deckung begeben können. Die überlebenden Imperialen wollten es den Rebellen jedoch nicht leicht machen und traten über ihre eigenen gefallenen Kameraden hinweg, um erneut die Waffe in Anschlag zu bringen. Sie feuerten in breiter Streuung in die heranstürmenden Republikaner. Einiger Blasterschüsse schlugen in den Boden ein, andere gingen weit vorbei aber auch viele rissen die Leiber der feindlichen Soldaten zu Boden, wo sie aufschrien und sich ihre Wunden hielten; einige waren sofort tot und sanken nur leblos dahin. Der Offizier feuerte im Laufen wild auf den Graben, traf den Helm eines Offiziers, dessen Gesicht in einer schwarzen Schlacke verschwand. Der imperiale Offizier sackte mit dem verschmolzenen Gesicht in den Staub des Grabens, während sich ein Sturmsoldat zu ihm hinabbeugte, was ein fataler Fehler war. Ein republikanischer Soldat erreichte den Graben, ließ eine Granate hineinrollen, die einem dumpfen Donnern mehrere Imperiale rauchend wegschleuderte. Ihre Leiber fielen einige Meter entfernt wieder zerissen in blutiger Wolke auf Ambria nieder. "Arg!" - keuchte der Offizier , der mit den Kampftruppen in den Graben sprang, wo noch einige Sturmtruppen Widerstand leisteten. Direkter Nahkampf. Blaster gegen Blaster. Kampfmesser gegen Kampfmesser. Ein wildes, höllisches Gerangel entstand. Soldaten setzten sich Blaster auf die Brust, drückten ab oder schossen im Dauerfeuer in Feindrichtungen, während wiederum andere mit ihren Messer Kehlen durchtrennten. Ein trauriger Rauch lag über dem Szenario, verhüllte für Betrachter das schreckliche Bild von brutaler Gewalt. Der eifrige Offizier packte sich einen fliehenden Sturmtruppen, um ihm mit einer Bewegung seines Gewehrkolbens den Helm vom Kopf zu schlagen. Der Sturmsoldat fiel zu Boden, hob flehend die Hand, als bereits Blut über seinen ängstlichen Augen floss. Pure Todesangst stand darin. Der Offizier im Blutrausch, dem Drücken seines Herzens, schoss dem armen Imperialen direkt zwischen die Augen. Der Schädel zerbarst und Blut spritzte gegen die Rückwand der teilbefestigten Stellung. Ein irres Grinsen lag auf den Lippen des Republikaners. Unter diesem Eindruck entschieden sich andere imperiale Soldaten die Flucht anzutreten, was ihnen aber durch ein geschicktes Manöver verwehrt war. Republikaner hatten sie eingekreist, um ihre Waffen auf den verhassten Feind zu richten. Als der Offizier die krampfende Hand von der Waffe nahm, wurde ihm klar, was er gerade getan hatte. Er schämte sich, atmete aus und blickte auf die Soldaten, die gerade die restlichen Imperialen festgesetzt hatten. Er musste handeln. "Nicht feuern! Es ist vorbei!" Die Sturmtruppen hörten den Ruf und ließen die Waffen fallen, da sie ohnehin keine Chance mehr hatten und alle ihre Einheits-Offiziere tot waren. Die republikanischen Soldaten traten diese mit den Füßen weg und zwangen die Sturmtruppen dazu, ihre Helme abzunehmen und sich auf die Knie zu begeben. Im Hintergrund sah man, wie aus dem Hauptgebäude eine große Delegation von imperialen Offizieren, Technikern und anderen Personal trat, um sich dem Graben zu nähern. Der Unteroffizier mit dem Kom-Paket trat an den Offizier heran, welcher auf den Boden spuckte, weil er Erde schmeckte. "Sie kapitulieren. Auf allen Frequenzen. Ambria kapituliert." Spontan brach ein Jubel aus, bis man die Gefallenen und Verwundeten bergen würde. Die wenigen verbliebenen Sturmtruppen legten ihre Helme ab und hofften auf Gnade. Der Rauch der Schlacht verzog sich mit einem Windhauch und gab das Bild frei.
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