Musik
Worte torpedierten die Wellen des Sandsturms, wurden mit gierigem Maul verschlungen und vergingen in der ewig heulenden Masse. Das Nichts antwortete lediglich mit Schweigen. Im Himmel krächzte ein einsamer Vogel, der über Nigidus kreiste, vielleicht sein nächstes nahrhaftes Mahl witternd und nur eine Schwäche abwartend, um sich auf es zu stürzen. Stunden? Tage? Wie lange mochte es schon dauern? Das pechschwarze Tier tauchte ab, hob die Flügel an und flatterte auf den Vorsprung des Containers. Hektisch wandte sich der Kopf in mehrere Richtungen, bis die Augen die Frau betrachteten. Blinzelnd. Höhnisch krähte der Vogel Nigidus ins Gesicht und wartete ab. Sein Schnabel verschwand irgendwo im Gefieder, um sich vor den Sandkörnern zu schützen. Aus der Ferne jaulte ein Jäger zwischen Sturm und Wildnis.
Ewige Dünen bauten sich aus ihrer Hassentladung auf und wurden sogleich vernichtet, als der Sand abgetragen wurde und der karge, rissige, gelbbraune Boden der Ödnis unter Nigidus zum Vorschein kam. Dann stand sie vor ihr. Nur ein paar Meter entfernt. Die rote Uniform, schimmernd in grauer, metallischer Hitze, beinahe nah genug, die Frau mit bloßen Händen sofort zu fassen und zu schlagen, zu zerschmettern, zu vernichten. Aufgebaut in ihrer feurigen Pracht, die geradezu übermenschlich über der zu Boden gegangen Inquisitorin ragte und auf diese herabblickte.
„Vielleicht. Doch sieh dich an. Wer bist du schon? Nur ein Nichts“, sagte Isards Stimme in Nigidus‘ Kopf widerhallend. „Denkst du, Leute fürchten einen Niemand? Nein, für uns bist du nur Müll. Abfall, den wir entsorgen, wenn er seinen Zweck erfüllt hat.“
Die unwirkliche Figur der Direktorin verschwamm vor dem sandigen Hintergrund, ihre Silhouette unklar werdend.
„Die Wahrheit ist, niemanden kümmert es, ob du hier stirbst oder nicht. Du bist und warst immer belanglos. Als Jedi. Als Inquisitorin. Als Sith. Ein Spielball, ein Sklave. Niemals mehr. Nie mehr als die willentliche Kreation anderer Individuen.“
Kopfschüttelnd hob die rote Frau ihren Kopf an und blickte in die endlose Weite der Galaxie, die sich über ihrem Himmel auftat. Alles war dort, immer schon, aber nur für die, die es sich nahmen. Die es sich verdienten. Würdig erwiesen.
„Du hast deine Rolle in diesem Spiel nur nie verstanden. Die Herrscher spielen und die Narren fallen.“
Isard blickte wieder auf ihr Opfer herab, gleichermaßen anklagend und amüsiert.
„Und du, Reah, bist immer noch eine der Narren.“
Die Direktorin verschwand in rotbraunen Sandkörnern, die sich stückweise in den endlosen Sand mischten und dann von der Böe fortgetragen wurden. Kratzig bissen die Körner auf Reahs Haut, stachen seltsam wie kleine Messer beständig in ihren offenen Wunden. Die Welle des Sandes erfasste Reah mehr und mehr, spülte durch ihren Geist, bis kaum mehr als der hellbraune Tornado zu sehen war und selbst die eigene Hand vor Augen schwer erkennbar wurde. Sand peitschte durch die geöffnete Türe des Containers und hieb an den scharfen Kanten, schliff sie ab und füllte den leeren Raum mit solcher Macht, dass der Container auseinandersprengte. Gierige Sandtentakel verlangten nach kleineren Stücken und zogen sie unter die Oberfläche, während die großen Wände in die Höhe gereckt wurden. Endlose Kraft bändigte den widerstandsfähigen Stahl, zerrte an allen Seiten. Mit einem grausigen Knarzen brach das kalte, imperiale Metall auseinander, feine Metallspäne tropften blutend auf den rotbraunen Sand vor Reah. Die Hydraulik eines imperialen Läufers knarzte neben Reah, als der vordere Fuß eines AT-AT wie aus dem Nichts nur wenige Meter neben ihr in den Sand stapfte. Aber der Sand bahnte sich seinen Weg den Fuß hinauf, biss sich in die harte Schale des Gefährts, das sich verwundet schüttelte, doch säureartig fraßen sich die Körner durch den löchrig werdenden Rumpfs. Der Kampfläufer hob seinen mächtigen metallenen Fuß an, drohte Nigidus endgültig darunter zu zerquetschen, ehe ein beschädigtes Kniegelenk einbrach und der Läufer kurzzeitig in der Bewegung stagnierte, unfähig sein Tötungswerk zu vollenden. Allmählich wankte er zur Seite, verlor die Balance und kollabierte. Lautstark krachte das Cockpit direkt neben Reah auf den Boden und zersprang in Tausende grauer Sandkörner, die wertlos in den Sturm eingesogen wurden und dort im Laufe der Zeit vergingen, bis nichts mehr von ihnen übrig blieb und niemand sie ihrer je erinnern würde.
„Nur Macht kann den Narren zum Herrscher machen“, säuselte eine weise Stimme aus dem Nirgendwo heraus. Ein grausames Lachen, das aus allen Richtungen kam und zu einem unheimlichen Teil des Sturmes wurde, der nun wieder über allem tobte. Alles wurde fortgespült. Dann war da auf einmal nur noch ein einfacher Sandsturm, der graue, zerbeulte Container hinter Nigidus und ihr improvisierter Stecken. Und das Federtier, das noch immer am Rande des Containers saß und auf Futter wartete. Doch für den Moment ließ Korriban ab von der geschundenen Seele. Der Wind endete nur in einer Richtung am Horizont, dort, wo irgendeine ferne Sonne lag, hinaus vom Auge des Sturms und dennoch dort, wo der Sturm einen hinführte. Fort von dem metallenen Schrottklumpen. Aber war es der Weg, den Korriban vorgab oder der, an dem es keine Macht besaß? Beides vielleicht, und doch begleitete den Pfad ein finsterer Schatten, ein Echo aus der Vergangenheit. Und plötzlich schien klar, dass es der gleiche Weg war, den auch Vesperum vor nicht allzu langer Zeit selbst gegangen war.
Worte torpedierten die Wellen des Sandsturms, wurden mit gierigem Maul verschlungen und vergingen in der ewig heulenden Masse. Das Nichts antwortete lediglich mit Schweigen. Im Himmel krächzte ein einsamer Vogel, der über Nigidus kreiste, vielleicht sein nächstes nahrhaftes Mahl witternd und nur eine Schwäche abwartend, um sich auf es zu stürzen. Stunden? Tage? Wie lange mochte es schon dauern? Das pechschwarze Tier tauchte ab, hob die Flügel an und flatterte auf den Vorsprung des Containers. Hektisch wandte sich der Kopf in mehrere Richtungen, bis die Augen die Frau betrachteten. Blinzelnd. Höhnisch krähte der Vogel Nigidus ins Gesicht und wartete ab. Sein Schnabel verschwand irgendwo im Gefieder, um sich vor den Sandkörnern zu schützen. Aus der Ferne jaulte ein Jäger zwischen Sturm und Wildnis.
Ewige Dünen bauten sich aus ihrer Hassentladung auf und wurden sogleich vernichtet, als der Sand abgetragen wurde und der karge, rissige, gelbbraune Boden der Ödnis unter Nigidus zum Vorschein kam. Dann stand sie vor ihr. Nur ein paar Meter entfernt. Die rote Uniform, schimmernd in grauer, metallischer Hitze, beinahe nah genug, die Frau mit bloßen Händen sofort zu fassen und zu schlagen, zu zerschmettern, zu vernichten. Aufgebaut in ihrer feurigen Pracht, die geradezu übermenschlich über der zu Boden gegangen Inquisitorin ragte und auf diese herabblickte.
„Vielleicht. Doch sieh dich an. Wer bist du schon? Nur ein Nichts“, sagte Isards Stimme in Nigidus‘ Kopf widerhallend. „Denkst du, Leute fürchten einen Niemand? Nein, für uns bist du nur Müll. Abfall, den wir entsorgen, wenn er seinen Zweck erfüllt hat.“
Die unwirkliche Figur der Direktorin verschwamm vor dem sandigen Hintergrund, ihre Silhouette unklar werdend.
„Die Wahrheit ist, niemanden kümmert es, ob du hier stirbst oder nicht. Du bist und warst immer belanglos. Als Jedi. Als Inquisitorin. Als Sith. Ein Spielball, ein Sklave. Niemals mehr. Nie mehr als die willentliche Kreation anderer Individuen.“
Kopfschüttelnd hob die rote Frau ihren Kopf an und blickte in die endlose Weite der Galaxie, die sich über ihrem Himmel auftat. Alles war dort, immer schon, aber nur für die, die es sich nahmen. Die es sich verdienten. Würdig erwiesen.
„Du hast deine Rolle in diesem Spiel nur nie verstanden. Die Herrscher spielen und die Narren fallen.“
Isard blickte wieder auf ihr Opfer herab, gleichermaßen anklagend und amüsiert.
„Und du, Reah, bist immer noch eine der Narren.“
Die Direktorin verschwand in rotbraunen Sandkörnern, die sich stückweise in den endlosen Sand mischten und dann von der Böe fortgetragen wurden. Kratzig bissen die Körner auf Reahs Haut, stachen seltsam wie kleine Messer beständig in ihren offenen Wunden. Die Welle des Sandes erfasste Reah mehr und mehr, spülte durch ihren Geist, bis kaum mehr als der hellbraune Tornado zu sehen war und selbst die eigene Hand vor Augen schwer erkennbar wurde. Sand peitschte durch die geöffnete Türe des Containers und hieb an den scharfen Kanten, schliff sie ab und füllte den leeren Raum mit solcher Macht, dass der Container auseinandersprengte. Gierige Sandtentakel verlangten nach kleineren Stücken und zogen sie unter die Oberfläche, während die großen Wände in die Höhe gereckt wurden. Endlose Kraft bändigte den widerstandsfähigen Stahl, zerrte an allen Seiten. Mit einem grausigen Knarzen brach das kalte, imperiale Metall auseinander, feine Metallspäne tropften blutend auf den rotbraunen Sand vor Reah. Die Hydraulik eines imperialen Läufers knarzte neben Reah, als der vordere Fuß eines AT-AT wie aus dem Nichts nur wenige Meter neben ihr in den Sand stapfte. Aber der Sand bahnte sich seinen Weg den Fuß hinauf, biss sich in die harte Schale des Gefährts, das sich verwundet schüttelte, doch säureartig fraßen sich die Körner durch den löchrig werdenden Rumpfs. Der Kampfläufer hob seinen mächtigen metallenen Fuß an, drohte Nigidus endgültig darunter zu zerquetschen, ehe ein beschädigtes Kniegelenk einbrach und der Läufer kurzzeitig in der Bewegung stagnierte, unfähig sein Tötungswerk zu vollenden. Allmählich wankte er zur Seite, verlor die Balance und kollabierte. Lautstark krachte das Cockpit direkt neben Reah auf den Boden und zersprang in Tausende grauer Sandkörner, die wertlos in den Sturm eingesogen wurden und dort im Laufe der Zeit vergingen, bis nichts mehr von ihnen übrig blieb und niemand sie ihrer je erinnern würde.
„Nur Macht kann den Narren zum Herrscher machen“, säuselte eine weise Stimme aus dem Nirgendwo heraus. Ein grausames Lachen, das aus allen Richtungen kam und zu einem unheimlichen Teil des Sturmes wurde, der nun wieder über allem tobte. Alles wurde fortgespült. Dann war da auf einmal nur noch ein einfacher Sandsturm, der graue, zerbeulte Container hinter Nigidus und ihr improvisierter Stecken. Und das Federtier, das noch immer am Rande des Containers saß und auf Futter wartete. Doch für den Moment ließ Korriban ab von der geschundenen Seele. Der Wind endete nur in einer Richtung am Horizont, dort, wo irgendeine ferne Sonne lag, hinaus vom Auge des Sturms und dennoch dort, wo der Sturm einen hinführte. Fort von dem metallenen Schrottklumpen. Aber war es der Weg, den Korriban vorgab oder der, an dem es keine Macht besaß? Beides vielleicht, und doch begleitete den Pfad ein finsterer Schatten, ein Echo aus der Vergangenheit. Und plötzlich schien klar, dass es der gleiche Weg war, den auch Vesperum vor nicht allzu langer Zeit selbst gegangen war.