"Glaubst du wirklich, dass technische Spielzeuge, dir einen Vorteil verschaffen, mein Schüler?" Die Frauenstimme durchdrang das Nichts der Stille, umspielte seinen Geist mit verführerischer Sanftheit, ohne je wirklich Präsenz zu erreichen. Vesperum stand immer noch vor der Scheibe, den Blick aufrecht hinaus in die Welt gerichtet. Die Schwäche des Lebens lag vor ihm ausgebreitet; und auch dessen Wunder. Die Bauwerke, die Werften und Raumschiffe die seinen Blick schnitten, waren offenkundig aber bedeutungslos für die Wahrnehmung des Sith Lords. "Syn," sagten sein Herz und sein Mund; als ob er mit sich selbst sprechen müsste. "Die Schwäche liegt im Glauben, dass Stärke im Leben liegt. Nichts hier, ist wahre Macht. Schiffe, Waffen und auch Soldaten sind immer nur Werkzeuge einer weltlichen Idee, die uns doch längst entwachsen ist, Vesperum." Der dunkle Lord strich mit seiner Rechten über das kalte Glas der Fenstefront, um ein winziges Gefühl zu erhaschen, während sich die Taubheit von Syns Geist in seinem Körper ausbreitete. Nein, er war nicht Wirt aber auch nicht gelöst von ihrer Macht. "Doch sind sie nützlich und werden immer eine gewisse Nützlichkeit besitzen. Ohne Hände wird ein Geist nichts erbauen können," antwortete der siechende Lord. Der unholde Geist, der uralte Dämon Sorzus Syn manifestierte sich als Spiegelbild in der Scheibe, um Vesperum direkt anzublicken. Ihre Geschichtszüge brannten sich förmlich ins Glas; auch ihr kaltes Lächeln, welches entrückt und seelenlos alles verhieß und doch verneinte.
"Ich kenne deine Wünsche. Ich kannte sie immer. Wir beide sind Künstler, Schöpfer einer Idee, welche größer ist als das Fleisch, welches wir einst trugen. Dein Fleisch ist zu schwach für die Idee, den letzten Traum. Der Sith'ari kann nur dann real werden, wenn du bereit bist, auch diesen Schritt zu gehen." Sorzus nickte ihm zu, ohne die bösen Augen von ihm abzuwenden. Ihre Worte waren das Gift gegen das Leben des einstigen Mannes. Ihre untote Zunge gebunden an ein Holocron war das frostige Feuer der Sünde, welche den einst guten Mann verdammte; zum Teufel machte. "Ich habe dich immer angeleitet; wie du mir auch Dinge gezeigt hast. Leben ist bedeutungslos ohne Zweck. Ich musste erst sterben, um ewig zu leben; meine Bestimmung lag in dir. Du wirst die Sith erneut erbauen, als einen Orden von freien Wesen. Nicht mehr gebunden an ein Schicksal, an Leben, sondern allein an sich selbst. Wille ist der Schlüssel zu einem Aufstieg, der nur vollzogen werden kann, wenn das Leben seinem wahren Zweck zugeführt wurde." Vesperum unsicher, ob er sich richtig entschieden hatte. Unsicher, ob sein Pfad noch richtig war, wollte dem Gift der Versuchung widerstehen. Zuviel war verloren und Amaranthine war in so weite Ferne gerückt, dass nichts mehr blieb außer dieser Schmerz, welche sein schwarzes Herz taub machte. "Zweck?" - eine Frage, die sich unweigerlich ihren Weg bahnte. "Der Tod," sprach die verführerische Stimme der einstigen dunklen Jedi, der mächtigen Alchemistin, die zwar den Tod nicht besiegt hatte aber einen Weg für ihre Rache am Leben gefunden hatte. Ob es Neid oder ein Hunger nach Bedeutung war, spielte in der näheren Betrachtung keine Rolle. Sorzus Syns Wille lag nun auf Vesperum, der blind von falschen Eifer und Hoffnungen sich selbst verloren hatte; und nichts mehr besaß, was ein Leben war. Die Dämonisierung trat nicht ein als er sich gegen sein Schicksal erhob, aus Zorn und Hass, sondern als er die finale Sünde begang, das Leben selbst zu verraten. Die Macht hatte ihn bereits verdammt und ihm die Rolle der Fratze, des Monsters zugewiesen. Der Sith Lord murrte kurz.
"Wenn es so einfach ist, Syn."
"Es war nie einfach, mein Schüler. Die dunkle Seite ist immer nur ein Weg gewesen. Der Eintritt auf diesen Weg kostet einen besonderen Zoll."
Vesperum spürte die Kälte, die die Scheibe füllte. Die Zeit schien sich zu verlangsamen; oder nur deren Augenschein. Zeit war kein Konzept mehr für Syn oder ihren abhängigen Schüler Vesperum. Beide waren sie unter diesen Fluch geraten, der Grund für das Schlechte zu sein. Nicht im Zuge der Macht aber für sich selbst. Kein Ausweg bot sich mehr; keine Erlösung, sondern nur noch Feuer. Nicht, weil Vesperum keine Absolution finden konnte, sondern weil Syns Gift jedwede Einsicht unmöglich machte. Es war immer einfacher weiter zu gehen, noch weiter als die Sith vor ihm, als jemals einzugestehen, dass es keinen Weg gab, die Macht wirklich zu verstehen. Keinen Weg gab, Amaranthine zurückzubringen. Vesperum und Syn waren allein in ihrem gemeinsamen Wahn. Der Sith Lord, eingeflüstert dieser zu sein, wollte auch nichts anderer mehr sein, als dieser Dämon. Er war zu gut darin; zu gewohnt daran, dass ihm sein altes Leben als ferner Traum erschien. Er hatte dieses Leben nicht mehr. Aidan war tot, vernichtet durch Vesperums Handstreich, geführt aus einer tiefen Agonie. "Das Ritual wird dich erheben, auf eine Ebene, die es dir ermöglicht, jedweder Form Sinn zu geben und darüber hinaus deinen Willen völlig vom Fleisch zu befreien. Denn der Wille ist alles, was einen Sith ausmacht. Der Wille gebietet die Form; die Form niemals den Willen." Ob Vesperum jemals ahnen würde, dass er sich zu einer dunklen sowie alchemischen Figur machte, welche an den unruhigen Fäden der Syn hing? Sein Wille lag nicht mehr bei ihm, denn der Wahnsinn der Dunkelheit hat längst die Vernunft ausgetauscht gegen die Ideologie der Syn, dass Leben keinen Sinn verfolgte; und nur durch einen Sith'ari geformt werden konnte, sogar musste. Die Sünde gegen die Macht würde er selbst sein; die lebende Wunde in der Macht, welche mit jedem Gedanken gegen den Willen der Macht rebellierte. "Einmal habe ich geglaubt, dass Stärke ausreicht, dass meine Wünsche ausreichen und die dunkle Seite mir das geben würde, was ich suche. Doch nun erkenne ich, dass meine Stärke unbegrenzt sein kann und dieser Körper mich begrenzt. Sidious wollte ewiges Leben; ich will den ewigen Tod. Der Tod ist die wahre Konstante in diesem Universum, und wer ihn kontrolliert, wird wahrlich frei von seinen Ketten sein. Ohne Ende, ohne Anfang, wird der Wille allein triumphieren." Dies war die Schlussfolgerung des dunklen Lords, der Syns Wispern deutete und folglich einer Lüge folgte, die süß und verführerisch war. Sein Wille würde triumphieren, über jenes Leid, über jene Trauer und sogar über diese furchtbare Existenz. Alles würde ihm dienen; allein ihm. Doch dabei vergaß er, dass es ohne Leben keine Liebe gab; ohne Liebe kein Mitgefühl und ohne Mitgefühl keinen Sinn. Leben war die Macht, nicht der Tod.
"Du begreifst endlich, was ich einst benutzte, um die Bestien hervorzubringen; ich tötete sie, um aus ihrem Fleisch etwas Neues zu erschaffen. Ein ungezügelter Wille, frei von falschen Einflüssen, wie Moral und vermeindlichen sozialen Zielen; kann alles sein und alles erschaffen. Es richtet sich nur nach seinem Wunsch. Ich formte die Bestien, und du wirst dich selbst formen. Es wird dir möglich sein, weil du auserwählt wurdest, der neue Sith'ari zu sein. Du wirst die Sith erbauen, und dieser Galaxis endlich die wahre dunkle Seite zeigen, die sie verdient hat. Schließlich werden die Jedi und jeder Narr erkennen, dass die Dunkelheit alles ist," erklärte Syns Stimme, bevor sie verschwand und mit ihr der finstere Spiegel in der Scheibe, welcher ihr Angesicht war. Vesperum blieb erneut allein zurück; mit einem unguten Gefühl, etwas falsches zu tun und doch wagte er keinen Schritt zurück.
"Ich kenne deine Wünsche. Ich kannte sie immer. Wir beide sind Künstler, Schöpfer einer Idee, welche größer ist als das Fleisch, welches wir einst trugen. Dein Fleisch ist zu schwach für die Idee, den letzten Traum. Der Sith'ari kann nur dann real werden, wenn du bereit bist, auch diesen Schritt zu gehen." Sorzus nickte ihm zu, ohne die bösen Augen von ihm abzuwenden. Ihre Worte waren das Gift gegen das Leben des einstigen Mannes. Ihre untote Zunge gebunden an ein Holocron war das frostige Feuer der Sünde, welche den einst guten Mann verdammte; zum Teufel machte. "Ich habe dich immer angeleitet; wie du mir auch Dinge gezeigt hast. Leben ist bedeutungslos ohne Zweck. Ich musste erst sterben, um ewig zu leben; meine Bestimmung lag in dir. Du wirst die Sith erneut erbauen, als einen Orden von freien Wesen. Nicht mehr gebunden an ein Schicksal, an Leben, sondern allein an sich selbst. Wille ist der Schlüssel zu einem Aufstieg, der nur vollzogen werden kann, wenn das Leben seinem wahren Zweck zugeführt wurde." Vesperum unsicher, ob er sich richtig entschieden hatte. Unsicher, ob sein Pfad noch richtig war, wollte dem Gift der Versuchung widerstehen. Zuviel war verloren und Amaranthine war in so weite Ferne gerückt, dass nichts mehr blieb außer dieser Schmerz, welche sein schwarzes Herz taub machte. "Zweck?" - eine Frage, die sich unweigerlich ihren Weg bahnte. "Der Tod," sprach die verführerische Stimme der einstigen dunklen Jedi, der mächtigen Alchemistin, die zwar den Tod nicht besiegt hatte aber einen Weg für ihre Rache am Leben gefunden hatte. Ob es Neid oder ein Hunger nach Bedeutung war, spielte in der näheren Betrachtung keine Rolle. Sorzus Syns Wille lag nun auf Vesperum, der blind von falschen Eifer und Hoffnungen sich selbst verloren hatte; und nichts mehr besaß, was ein Leben war. Die Dämonisierung trat nicht ein als er sich gegen sein Schicksal erhob, aus Zorn und Hass, sondern als er die finale Sünde begang, das Leben selbst zu verraten. Die Macht hatte ihn bereits verdammt und ihm die Rolle der Fratze, des Monsters zugewiesen. Der Sith Lord murrte kurz.
"Wenn es so einfach ist, Syn."
"Es war nie einfach, mein Schüler. Die dunkle Seite ist immer nur ein Weg gewesen. Der Eintritt auf diesen Weg kostet einen besonderen Zoll."
Vesperum spürte die Kälte, die die Scheibe füllte. Die Zeit schien sich zu verlangsamen; oder nur deren Augenschein. Zeit war kein Konzept mehr für Syn oder ihren abhängigen Schüler Vesperum. Beide waren sie unter diesen Fluch geraten, der Grund für das Schlechte zu sein. Nicht im Zuge der Macht aber für sich selbst. Kein Ausweg bot sich mehr; keine Erlösung, sondern nur noch Feuer. Nicht, weil Vesperum keine Absolution finden konnte, sondern weil Syns Gift jedwede Einsicht unmöglich machte. Es war immer einfacher weiter zu gehen, noch weiter als die Sith vor ihm, als jemals einzugestehen, dass es keinen Weg gab, die Macht wirklich zu verstehen. Keinen Weg gab, Amaranthine zurückzubringen. Vesperum und Syn waren allein in ihrem gemeinsamen Wahn. Der Sith Lord, eingeflüstert dieser zu sein, wollte auch nichts anderer mehr sein, als dieser Dämon. Er war zu gut darin; zu gewohnt daran, dass ihm sein altes Leben als ferner Traum erschien. Er hatte dieses Leben nicht mehr. Aidan war tot, vernichtet durch Vesperums Handstreich, geführt aus einer tiefen Agonie. "Das Ritual wird dich erheben, auf eine Ebene, die es dir ermöglicht, jedweder Form Sinn zu geben und darüber hinaus deinen Willen völlig vom Fleisch zu befreien. Denn der Wille ist alles, was einen Sith ausmacht. Der Wille gebietet die Form; die Form niemals den Willen." Ob Vesperum jemals ahnen würde, dass er sich zu einer dunklen sowie alchemischen Figur machte, welche an den unruhigen Fäden der Syn hing? Sein Wille lag nicht mehr bei ihm, denn der Wahnsinn der Dunkelheit hat längst die Vernunft ausgetauscht gegen die Ideologie der Syn, dass Leben keinen Sinn verfolgte; und nur durch einen Sith'ari geformt werden konnte, sogar musste. Die Sünde gegen die Macht würde er selbst sein; die lebende Wunde in der Macht, welche mit jedem Gedanken gegen den Willen der Macht rebellierte. "Einmal habe ich geglaubt, dass Stärke ausreicht, dass meine Wünsche ausreichen und die dunkle Seite mir das geben würde, was ich suche. Doch nun erkenne ich, dass meine Stärke unbegrenzt sein kann und dieser Körper mich begrenzt. Sidious wollte ewiges Leben; ich will den ewigen Tod. Der Tod ist die wahre Konstante in diesem Universum, und wer ihn kontrolliert, wird wahrlich frei von seinen Ketten sein. Ohne Ende, ohne Anfang, wird der Wille allein triumphieren." Dies war die Schlussfolgerung des dunklen Lords, der Syns Wispern deutete und folglich einer Lüge folgte, die süß und verführerisch war. Sein Wille würde triumphieren, über jenes Leid, über jene Trauer und sogar über diese furchtbare Existenz. Alles würde ihm dienen; allein ihm. Doch dabei vergaß er, dass es ohne Leben keine Liebe gab; ohne Liebe kein Mitgefühl und ohne Mitgefühl keinen Sinn. Leben war die Macht, nicht der Tod.
"Du begreifst endlich, was ich einst benutzte, um die Bestien hervorzubringen; ich tötete sie, um aus ihrem Fleisch etwas Neues zu erschaffen. Ein ungezügelter Wille, frei von falschen Einflüssen, wie Moral und vermeindlichen sozialen Zielen; kann alles sein und alles erschaffen. Es richtet sich nur nach seinem Wunsch. Ich formte die Bestien, und du wirst dich selbst formen. Es wird dir möglich sein, weil du auserwählt wurdest, der neue Sith'ari zu sein. Du wirst die Sith erbauen, und dieser Galaxis endlich die wahre dunkle Seite zeigen, die sie verdient hat. Schließlich werden die Jedi und jeder Narr erkennen, dass die Dunkelheit alles ist," erklärte Syns Stimme, bevor sie verschwand und mit ihr der finstere Spiegel in der Scheibe, welcher ihr Angesicht war. Vesperum blieb erneut allein zurück; mit einem unguten Gefühl, etwas falsches zu tun und doch wagte er keinen Schritt zurück.