#3
Die Sturmsoldaten entfernten sich aus Rees Nähe. Der Weg war frei, zurück in jenen Korridor, durch den Sturmtruppen zurück in die Haupthalle gingen. Mit ein wenig Abstand konnte der Miraluka folgen, wenn auch mit Vorsicht, da nicht abschätzbar war, wie lange die Wirkung seines Einflusses war. In der Halle selbst verband der Sith seine Hand mit einem Stück Bactaverband, welchen er in einer Gürteltasche mitgeführt hatte. "Major, sie können mit Gregor Raquoran gehen. Wir sind hier fertig." Der gestandene Major des Sturmtruppen Korps schluckte und sagte dann: "Gerne. Männer, abrücken. Helft dem da." Er deutete auf Raquoran. Zwei Soldaten begannen den mächtigen Geschäftsmann zu stützen, welcher maßgeblich für die Wirtschaft und Zivilgesellschaft von Pentastar verantwortlich war. Der Offizier ging vor, verließ die Halle im Gefolge mit den Sturmtruppen, welche per Kom über die Abreise informiert wurden. Die Shuttles liefen bereits warm und der Abreise stand nicht mehr viel im Wege. Der Sith verweilte jedoch noch einen Moment. Dieser Ort war interessant für ihn. Nicht, weil er verfallen war oder besondere Schätze barg, sondern die Macht war stark hier. Viele Jedi waren hier gefallen. Ihre Präsenzen lagen noch, wie rauschende Bilder im Raum; wie eingebrannte Schatten in der Macht. Bald waren die Stiefelschritte verstummt und Ruhe kehrte ein. Der dunkle Geist hob seine Kapuze langsam an, um sie genügsam über seinem Schädel zu platzieren. "Interessant," murmelte er, während er weiter in Richtung Korridor schlenderte. Die helle Seite lag über diesem Ort, wie eine langsam brennende Kerze. Sie flackerte, verzog sich in winzige Ecken aber war lebendig. Lebendiger als auf jeder anderen Welt auf der er bisher war. Es war eine fremde Suite, eine Sinfonie alter Wärme, welche einst hier residiert hatte. Unvergessen von sich selbst, wartete sie. Nur hatte man diesen Ort vergessen, dessen Namen und Geschichte. Er als Sith kannte Dantooine nur aus Erzählungen, welche einst von Sith niedergeschrieben worden waren. Der Machtnutzer staunte über den Bestand jener Kräfte, welche diesen Ort einst groß gemacht hatten - und doch waren sie der dunklen Seite unterlegen gewesen; untergegangen mit einem Bombardement aus dem All. Malak war es wohl, ein Sith-Lord der alten Zeit. Der Miraluka näherte sich, war jedoch durch die Macht dieses Ortes verborgen. Etwas wollte ihn schützen, damit er nicht in die Hände des Sith fiel. Eine alte Frauenstimme drang in den Geist von Rees. "Verstecke dich," wiederholte sie bestimmend aber freundlich. Es war eine Warnung, die von der Macht selbst getragen wurde. Ein Lichtstrahl wies dem Miraluka den Weg fern des Sith in eine alte Kammer, welche von einer verfallenen Tür geschützt war. Es war ein Schrein der Macht, welcher jungen Jedi als Meditationsraum diente. Hier lag ein Buch, welches in der Macht strahlte, wie ein Leuchtturm bei Sturm. Der Lichtstrahl lenkte Rees zur Tür, welche sich sanft öffnete, wobei einige Brocken Stein und Geröll zu Boden fielen. Das Buch lag auf einem alten Altar aus Stein, welcher das Wappen des Jedi Ordens trug. Es handelte sich um den Jedi Pfad, ein altes Buch, welches Jedi als Erinnerung und Weisung in schweren Stunden ausgegeben wurde. Der Sith berührte die Wände des Ortes, strich darüber und verließ dann in eiligen Schritten die Halle. Seine Arbeit war getan. Nun würde er nach Byss zurückkehren, an den Ort, wo die Finsternis jedes Licht erstickte. Dantooine war der Beweis, dass Dunkelheit immer über Licht siegte, auch noch Jahrtausende. Von der Jedi Enklave waren nur Ruinen geblieben. Doch war sein Beweis trügerisch, denn die Enklave bewahrte einen anderen Schatz, ein Leuchtfeuer für die Galaxis. Das Licht wuchs in der stärksten Dunkelheit und verlosch nie. Auch nicht in dieser Ruine. Rees fand das Licht als die Dunkelheit kam.
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