06.12.2014, 06:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.07.2020, 22:59 von CA-5510.)
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Imperialer Thronsaal
„Ein Symbol für die Einheit des Reiches und Ausdruck der imperialen Staatsmacht.“
- Ishin-Il-Raz
Der Große Imperiale Thronsaal, oder auch der Zeremoniensitz des Kaisers, stellt das architektonische Zentrum des Imperialen Palastes dar. Er schließt direkt an die Haupthalle an und ist über ein großes Portal aus schwarzem Durastahl, welches mit Runen beschlagen ist, zu betreten. Besucher folgen einem langen weiten Gang hinauf zu den letzten Stufen zum Thron selbst. Dieser ist betont schlicht gehalten und besteht aus einem seltenen Gestein, welches von Korriban zu stammen scheint. Neben ihm befindet sich ausreichend Raum, um bei imperialen Veranstaltungen oder staatlichen Zeremonien Platz für Honorationen und imperiale Beamte zu schaffen, die dem Thron direkt zuarbeiten und ihn umgeben sollen. Vom Thron blickt man einige Stufen hinab in die Thronhalle selbst, die mit schweren Säulen gestützt wird.
Es getan, das Orchester war gespielt und die Musik schallte ab, in weite Ferne. Die Stimmen hatten seinen Namen gerufen, immer wieder, wie heilige Chöre. Doch nicht nur die Bühne war sein Platz, sondern auch der Abgrund darunter. Jene Gänge, Strukturen, die das Ziehen des Vorhangs und der Bühnenmechanik möglich machten. Er, mitunter Verfechter einer bösen Sache, verkleidete sich als Heilsbringer ganzer Völker. Nah an der Unsterblichkeit, so fühlte er, trat er hinab in den langen Korridor aus poliertem Dunkel-Marmor. Das Licht der simulierten Kerzen strahlte fackelnd ab, bildete Bilder auf dem Ebenbild von Glas. Wenige Wachen in ebenso strahlenden Rüstungen in Samtrot oder Eisweiß säumten, wie Statuen, den Weg. Der Weg war eröffnet, wie damals, als die Wände gebrochen war, Trümmer und Geröll hier lag und der Weg zum Thron erobert war. Vesperum zog den Robenmantel fest um seine Schulter, fest um seine Seele. Jener Weg war bestimmt, folgte dem Ende und war der Anfang seiner Unperson. Sinnbild für eine Leere war der Marmor der Umgebung, welcher steril abstrahlte. Hundertschaften von Droiden hatten ihn gereinigt und würden es wieder tun. Nur für ihn. Ihn, welcher selten diesen Weg entlang ging. Es gab andere Wege, schnellere Wege, aber weniger mächtigere. Schritt um Schritt, stampfend mit seinen Lederstiefeln vollzog er diesen Weg zur symbolischen Macht.
Die Senatoren würde er später einbestellen, wie auch andere Honorationen, wie es üblich war. Doch jetzt noch nicht. Dieser Moment gehörte ihm, sein Besitz. Mehr hatte er nicht. Außer jenen Anspruch nach Omnipotenz, Allmacht im Glauben an sich und seine geheimnisvolle dunkle Seite. Vielleicht nur Illusion. Vielleicht nur seidene Hoffnung eines kranken Kindes, welches eine Wüste durchqueren musste. Giftig schmeckte sein Speichel. Die Augen umschlossen von einer okkulten Gier, welche ihre Linien im Fleische zog. Die Kapuze verhüllte jene kalte Macht, welche seine Haut, wie Marmor werden ließen. Ein Gleichklang aus seinen Schritten und Lichtreflektionen entstand, rythmisch unterlegt von seiner Atmung, welche endlos den Raum zu füllen schien. Der Imperator war wieder in seinen Hallen. Seine Justiz, seine Exekutive und seine Legislative vereint in einem Symbol: dem Thron. Das Portal öffnete sich weit, gefertigt mit Symbolen aus der Geschichte der Republik und dem Imperium. Kleinere Raumjäger, Welten waren in den Stahl eingelassen, zogen ganzen Schablonen an Kleinstkunst nach sich. Nur kurz konnte Vesperum den Wert des Eingangs bemessen, welche donnernd aufschlug, um den Blick in die Haupthelle freizugeben. Alte Luft strömte ihm entgegen, modrig und kalt. Dieser Ort war, wie er, groß und leer. Es fehlte ihm an Wärme und Nähe. Er setzte alles auf Distanz, ordnete alles sich selbst unter. Und Vesperum würde diesen Raum unter sich bannen. Seine Kälte spühlte herein, wie Frost im Winter, welcher die Lungen vernebelte.
Ein hektischer Blick nach Links, dann nach Rechts. Darth Vesperum ging weiter, den Stufen zum Thron entgegen. Gardisten nahmen Haltung an, regten ihm ihre Energie-Piken entgegen als Ehrbezeugung, wie Droiden. Dort Oben stand jemand, lehnte am Thron, in roter Uniform. Isard. Vesperum verzog seine Lippen, grummelte kurz und trat dann mit wehender Robe die Stufen hinauf, um seinen Thron zu erreichen. Alles, wofür er geblutet hatte. Alles, was er jetzt brauchte. Auch wenn es nur ein Symbol war, war dieses Symbol Halt für ihn. "Direktorin," sprach die finstere, ferne Stimme des Herrschers zu ihr. Der Sith blieb eine Armlänge vor ihr stehen, setzte sich noch nicht. Nur seine dämonischen Augen fixierte ihr Gesicht sowie Seele. Ihr Leben pulsierte vor ihm, merklich und greifbar. Nur ein Gedanke, eine Handlung; es war so zerbrechlich, wie jedwede Existenz. "Schön euch zu sehen," grüßte der Unhold seine Spielpartnerin und nickte ihr dann zu, wobei er - als der Kopf geneigt war - die Kapuze zurück warf, somit konnte die Geheimdienstchefin seine schaurige Gesamtstatur erblickte, jenes Gesicht des Abgrundes, vollzogen durch schwarze Adern, umrissen von wandernden Schatten in der Haut und pechschwarzen Haaren. Die rissigen Lippen kamen zur Geltung und zogen sich zu seinem zynischen Ausdruck zusammen. Was wollte sie? Vesperum würde er sich erst setzen, sofern er mehr wusste; der Dialog der geheimen Macht mit der dunklen Macht begonnen hatte.
23.07.2015, 21:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.12.2020, 03:16 von CA-5510.)
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Wie viel Aufhebens Leute doch wegen hässlichen, unbequemen Gesteins machten. Ein Thron war nichts weiter als ein erhaben wirkender Stuhl, der letztlich nichts besser demonstrierte als die Getrenntheit von allem anderen und das endlose Ego derer, die darauf Platz nahmen. Natürlich war der Thron vor allem ein Symbol. Symbole waren für den Zusammenhalt durchaus von gewisser Relevanz, das war nicht zu bestreiten. Aber was Herrscher rasch vergaßen, wenn sie erst einmal darauf Platz nahmen, war, dass ein Thron allein noch keinen Herrscher machte. Die wichtigen Entscheidungen wurden nicht hier auf dem Thron getroffen, wurden sie nie und würden sie auch nie. Der Thron war nur das vermeintlich hübsche Abendkleid, das manche anlegten, um den Schein zu wahren und vom hässlichen Inneren abzulenken, doch selbst die hübscheste Fassade würde am Entscheidenden nun einmal nichts ändern können. Das Versteckspiel mochte eine Zeit lang tragen können, würde auch kurz oder lang jedoch scheitern. Ein Thron machte wahrlich keinen Herrscher. Und der Titel Imperator ebenso wenig.
Effektiv hatte Ysanne Isard das Reich in Abwesenheit des Imperators verwaltet, mal mit, aber doch meist ohne Billigung oder gar Kenntnis von Sate Pestage, der ohnehin zu sehr mit der Vorbereitung seiner eigenen Erhebung beschäftigt gewesen war, um dies effektiv machen zu können. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte er vermutlich nicht bemerkt, wie Isard bereits an dem Strick gearbeitet hatte, der sich nach und nach um seinen Hals legen sollte – doch nun war dieser gar nicht mehr nötig und das elegante Netz löste sich langsam auf. Und das, obwohl er doch der designierte Nachfolger, der Großwesir, der höchste Bürokrat des gesamten Imperiums gewesen war. Doch auch ein Titel machte keinen Herrscher. Wissen und Informationen bereiteten Macht. Vesperum würde das verstehen müssen. Niemand im Imperium hatte mehr Informationen als Ysanne Isard. Niemand sonst kannte alle schmutzigen Geheimnisse aller wichtigen und vieler unwichtiger Personen der imperialen Hierarchie. Jeder wusste es. Wenige forderten sie heraus, das lag in der Natur der Sache als Direktorin eines Geheimdienstes. Und selbst wenn sie keine Informationen hatte, rechnete jeder damit. Manche sagten, ihr Geheimdienst sei im Inneren weniger gut vernetzt als die Imperiale Sicherheitsbehörde, dessen Primäraufgabe Moralüberwachung war. Das war in der Sache wohl auch richtig. Aber es spielte keine Rolle. Nur wenige wären mutig genug, diesen Schritt zu riskieren und das vieldeutige Lächeln Isards zu ignorieren. Nur wenige riskierten, darauf zu setzen, dass sie Informationen nicht besaß, die sie hypothetisch haben könnte. Und hypothetisch konnte sie nahezu alle Informationen haben. Der Geheimdienst war daher sicherlich zum Teil Blendwerk, die Angst davor, dass in diesem Überwachungsstaat mit allerlei Informationszufluss zu rechnen war, zum anderen aber insoweit auch in gewisser Weise Ausfluss der Tarkin-Doktrin – Herrschaft über andere durch die Angst vor Repressalien, selbst wenn die Repressalien auch nur möglich schienen. Und darin stimmten die beiden Anwesenden hier und jetzt überein. Der Unterschied war, dass die dienenden Lebewesen verschiedene Formen der Angst vor beiden hatten. Vesperum war wegen seiner unheimlichen Aura und seiner uneinschätzbaren Fähigkeiten gefürchtet, Isard, weil sie jede Peinlichkeit, Schlüpfrigkeit und Perversion wissen konnte. Das waren zwei mächtige Synergien, die sich hervorragend ergänzten. Ihm folgte die Kälte und Autorität, die zum Herrschen notwendig war, während sie das Skalpell war, das die Teile hinausschnitt, die störten und den anderen damit eine Lehre erteilte. Vielleicht war ihr allgemeiner Spitzname „Eisherz“ doch passender als sie bisher dachte.
Isard war klar gewesen, dass Vesperum nach seinem Spiel im Senat unmittelbar hierher hetzen würde. Es war ihr Beruf, Personen durchschauen zu können, auch wenn der Imperator es vermutlich verabscheute, durchschaut zu werden. Der Durst nach der Symbolik der Macht, der er so lange ferngewohnt hatte, musste unerträglich gewesen sein, schon allein die nahezu groteske Inszenierung seiner Rückkehr bestätigte dies aus ihrer Sicht. Und so hatte Isard das gesamte Schauspiel nicht einmal verfolgt, sondern kurz vor dem Ende bereits den Senat verlassen, um Vesperum sein Territorium zu überlassen, so wie er ihr ihres überlassen sollte. Hatte er damit gerechnet, sie hier zu sehen? Vermutlich nicht. Er stockte kurz, als er sie an seinem heiligen Thron erblickte. Sie lächelte ihr vielsagendes Lächeln, während ihre verschiedenfarbigen Augen blitzten, ein falsches Lächeln aus Selbstüberzeugtheit und Bestätigung. Die Art Lächeln, die nur die herrschende Klasse zeigte und auch nur diese verstand, während alle anderen sie als Arroganz oder Anmaßung ansahen. Natürlich übertrieb sie ihr Spiel nicht. Zwar hätte sie zu gerne seine Reaktion erfahren, wenn sie ihn tatsächlich auf dem Thron sitzend empfangen hätte, doch hierfür war seine Reaktion nicht gut genug zu kalkulieren und ihr Leben war weitaus zu wertvoll, um es aus Neugierde zu riskieren. Und Gestalten wie Vesperum hatten es an sich, dass sie hin und wieder zu einem Wutausbruch neigten, der bar jeglicher Rationalität war und hinterher bereut wurde. Auch Palpatine hatte dies gelegentlich gezeigt, häufiger allerdings sein abstoßender Lakai Vader. Das Biest in den dunklen Schatten zu reizen, war unklug. Sie hatte es gelernt, primär durch das Scheitern anderer, die diesen Fehler zumeist nicht überlebt hatten. So passte man sich an. Und so hatte sie beide überlebt. Und so würde sie auch Vesperum überleben.
Als er die letzten Stufen hinauftrat, stieß sie sich leicht von seinem Thron ab und verlagerte ihr Gewicht gleichmäßig zurück auf ihre Beine, blieb aber weiter neben dem Thron stehen. Es war der Platz, den sie hatte. Mindestens. Und im Gegensatz zum Sitzen auf dem Thron war es eben gerade keine Herausforderung. Vesperum dachte in Symbolen und so würde er dies auch verstehen. Er kam in ihrer Nähe zum Stehen, beinahe zu nah. Es störte sie jedoch nicht, zeigte keinerlei Anzeichen, vor ihm zurückzuweichen. Vertrauen? Vielleicht. Sie hatte niemals Angst vor der Macht besessen, im Gegenteil, sie empfand sie als anziehend. Schon unter Palpatines Ägide hatten dies wenige aufmerksame Beobachter erkannt und vielleicht war es eine ihrer Schwächen. Manche waren sogar der Ansicht gewesen, sie habe eine beinahe erotische Beziehung zu dem alten Mann gehabt, allerdings verkannte dies die Realität und reduzierte das tiefe Verständnis, das sie besessen hatten. In Wahrheit war es eine Art von Beziehung gewesen, die vermutlich niemand außerhalb je verstehen würde, weil sie die Parameter darin nicht begriffen. Es war nie um körperliche Anziehung oder ein klassisches Verständnis von dem gewesen, was andere als Liebe bezeichnet hätten – und sie war immer unter dem Eindruck gewesen, dass Palpatine dies exakt so empfunden hatte. Nicht zuletzt, weil er ihre Person und ihre Ratschläge zwar sehr geschätzt hatte, sich dennoch aber nie davon hatte lösen können, dass sie ihn eines Tages stürzen wollen würde. Das war eine Ansicht, die sie zu ihrem Bedauern nie vollständig hatte ausräumen können, aber letztlich war das wahrscheinlich nur die logische Folge, wenn man so eng mit dem mächtigsten Mann der Geschichte konferiert hatte, der von geifernden Opportunisten umgeben waren, die dies in der Tat geplant hatten. Dennoch hatte es sie in gewisser Weise enttäuscht, dass Palpatine mit dieser Ansicht ins Grab gegangen war. Nun war Vesperum kein Palpatine, in vielerlei Hinsicht. Das konnte aber auch Vorteile haben, schon weil sie sein Imperium rein faktisch besser kannte als er selbst. Alles in allem machte das ihren Rat wohl noch gewichtiger als zu Palpatines Zeit.
„Und Euch, mein Freund. Es ist lange her“, entgegnete sie noch immer mit ihrem Lächeln auf den Lippen und kopierte sein Nicken, ein wenig tiefer vielleicht als das seine, doch so, dass sie ihre Würde behielt. Seine Erscheinung schien sie nur kurzzeitig zu überraschen – und dann nicht einmal negativ. Sie war eine abstoßende Erscheinung gewohnt, im Vergleich zu Palpatine erschien Vesperum sogar noch vergleichsweise gut erhalten. Ja, aber er wurde Palpatine immer ähnlicher, nicht nur optisch. Er wurde immer mehr zu dem, was er werden musste. Und er schien es zu akzeptieren. Gut. Er bedurfte nur etwas Formung. Sie betrachtete ihn schließlich für einige Augenblicke aus dieser unmittelbaren Nähe, trat einen Schritt beiseite und gab so den Weg zu seinem Thron frei, den sie ihm mit einer unauffälligen Geste einladend überließ, so als hätte sie ihn für ihn freigehalten. Nun, ganz falsch war es auch nicht.
„Ich hoffe, die kleine Inszenierung hat Euch zugesagt“, fuhr sie dann fort, fast ein Stück weit süffisant, wie auch ihr Applaus in der Loge im Senat gewesen war. Sie hatte ihren Teil dazu beigetragen, dass er die Inszenierung hatte haben können, hatte die Gerüchte und später die Fakten über seine Rückkehr, von der sie spätestens seit Fondor sicher Bescheid wusste, unterdrückt und ihr Durchsickern verhindert, so dass diese Überraschung auch so theatralisch ablaufen konnte, wie es ihm offenbar beliebt hatte.
„Ist der Verlust Onderons von Relevanz?“
Die Frage schnitt wie ein Messer durch den Raum. Direkt, ohne Umschweife, Effektivität. Onderon selbst war das ohne Zweifel nicht, aber der Imperator hatte ursprünglich Pläne für den Hauptplaneten und vor allem dessen Mond besessen, die sich nun auf längere Zeit wohl nicht verwirklichen ließen. Dies konnte man als Scheitern betrachten, aber letztlich hing das von der Perspektive ab und dem, was Vesperum damit wirklich hatte erreichen wollen. Viele seiner finsteren Diener waren dort gefallen, aber Sith dachten nicht unbedingt in solchen Kategorien, sondern in anderen Gedankengängen, die nicht immer verständlich waren. Daher schien die Frage, wie er den Verlust ansah, angemessen zu sein, auch wenn die Pläne, die er mit seinem düsteren Gesinde hatte, sie eigentlich nur am Rande interessierten.
„Es steht für mich außer Frage, dass die Republik über Euch informiert gewesen sein muss. Ansonsten hätte es keinen so schnellen Gegenschlag geben können. Wir verfolgen jedoch noch, woher sie den Tipp erlangt haben. Wer auch immer dafür verantwortlich war, verschleiert seine Spur gut. Und hat Zugang zu wichtigen Ressourcen, um Eure Rückkehr auf den Thron zu verhindern.“
Sie überließ dem Imperator selbst die Schlussfolgerung, auch wenn sie damit eine Implikation gegen eine bestimmte Person aufzeigte, denn alles in allem war vor allem nur dieser ganz bestimmten Person daran gelegen gewesen, dass Vesperum nicht wiederkehrte, sondern den Thron freimachte. Gab es dafür Hinweise? Nicht direkt. Aber notfalls ließen sich welche finden. Macht bedeutete eben auch, Konkurrenten so weit auszustechen, dass sie nicht mehr auf die Beine kamen. Selbst wenn sie gerade schon im Dreck lagen. War die Saat des Verrats erst gesät, erholte sich niemand mehr davon.
Das Licht der dunklen Scheinwerfer strahlte in seine Augen, machte seine Farbwahrnehmung vorübergehend taub. Er war grausam, ob der Umstände oder aus seiner Person? Wenn das Licht seine Augen traf, war klar, dass diese Person unbeeindruckt von der Welt war. Die Nacht kümmerte sich auch nicht um den Morgen, weil sie wusste, dass sie am Ende erneut entstehen würde. Hier war er, seines Zeichens Zuhause im Reich. Auch wenn er alles verlieren würde, würde dieses eine bleiben, dass er geherrscht hatte. Hier war er Herrscher. Zu leer, zu taub, und gefühlskalt, um sich gänzlich an dem Moment zu erfreuen. Kälte war sein Freund, welche sich mit Frost paarte. Isard war vielleicht ähnlich. Vielleicht sogar eine Person, die mehr als andere schätzte; aber auch sie war nur eine Figur in seinen Plänen. Und so spielten beide ihr Spiel, zogen ihre Kreise und hofften, dass dieses Spiel ewig dauern würde. Denn ein Ende würde beiden nicht gelingen. In diesem Spiel konnte man auch als Gewinner verlieren. Vesperum war dies umso mehr klar. Ihr Lächeln zeigte es ihm. Es war sein Lächeln in menschlicher Kopie. Macht war etwas flüssiges, der Wunsch sie zu halten, haltlos. Sie war eine Konzeption, ein Gedanke, welcher immer wieder eines neuen Wollen und Willen bedurfte. Dieses Spiel kannte am Ende nur Verlierer. Wer Macht hatte, war einsam, verloren in seiner Rolle und wer machtlos war, musste diesen Zustand erdulden. Insgeheim pulsierten seine Gedanken in Pein und Schmerz, getrennt von seiner bewussten Wahrnehmung. Unter Umständen war er Schuld. Schuld an seinem Zustand, Schuld an dem Krieg und Schuld an der wachsenden Dunkelheit, welche auf ihn zurückfiel. Zeiten vergingen, zogen Linien; nicht mehr überschreitbar. Freundschaften waren nicht die Ewigkeit. Liebe bedeutete nichts. Auch von der dunkle Lord all seine finstere Macht aus dem verlorenen Gedanken der Liebe zog. Er war ein Verlierer, wie auch Gewinner. Die Direktorin tat es ihm gleich. Sie verneinte Liebe gar. So einfaches Gefühl teilten beide nicht mehr. Es waren Raubtiere, welche sich eine bescheidene intellektuelle Höflichkeit angeeignet hatten, um sich selbst zu erhalten. Es gab nur die grausame Zuversicht, jenen flüchtigen Schimmer, dass es weiter ging. Isard kannte viele Perspektiven der Galaxis. Vieles war ihr zugänglich, doch auch verloren. Niemals würde sie genau den Gedanken ausmachen können, der Verrat ausmachte. Immer wenn sie gewann, verlor sie an anderer Stelle. Perfektion war nie ferner. Allumfassend schien Macht, wohl auch mehr Illusion und gut geschaffenes Image eines Systems, welches Unterwerfung mehr schätzte als persönliche Freiheit. Dabei nahmen sich Vesperum und Isard besondere Freiheiten. Nur für sich.
Darth Vesperum mochte dieses Gefühl, wie es kroch, hinauf zog und die Zeit verlangsamte. Gebrochen zitterte sein Blick im schnellen Wahnsinn; denn er wusste, wofür er kämpfte. Wusste es die Direktorin? Der Sith war sich seiner Rolle bewusst, bis zum Schluss. Die dunkle Seite war ein Weg, der immer beschritten werden musste. Nicht von jedem aber von einigen. Gewalt, Grausamkeit und Pein waren immer Antworten auf schwierige Fragen. Die Faust schlug das Wort. Der Hass die Liebe. Und der Zorn die Vernunft. Es war einfacher, zielführender, sich der stärkeren Macht zu bedienen. Eine Lüge, welche nicht mehr erkennbar war. Was wäre wenn? Diese Frage konnte nicht gelöst werden. Sie war die treibende Feder hinter seiner finsteren Hoffnung. Er wusste, wofür er kämpfte. Die Geheimdienstchefin beobachtete. Ihn mit seiner Robe und dem gottgleichen Gang. Nein, nicht dass er heilig war. Nein, vielmehr durchzog seine Person eine Unnahrbarkeit, eine Zeitlosigkeit; eine Erscheinung von Zeitlosigkeit, dass jenes Universum ihm nichts anhaben konnte. Keine Furchte stand in seinem Gesicht, nur diese gierige Zuversicht in diesen dämonischen Augen, welche pulsierend auf Isard gerichtet waren. Der Frost umschloss beide in sanfte Umarmung, denn beiden war Kälte gemein.
"Zu lange," kommentierte der dunkle Herrscher genügsam. Die Inszenierung. Natürlich hatte die mächtige Frau wenig Verständnis für solche Auftritte, da sie ihr selbst nicht lagen aber sie würde den Zweck verstehen. Symbole. Vesperum liebte seine Symbole, da sie einfache Herrschaftsmittel waren, um die breite Masse gefügig zu halten. Menschen brauchten Halt und Symbole boten diesen. Zudem inszenierte er sich gern als Messias eines Reiches, um von seinen vielleicht okkulten Kräften abzulenken. Er hatte keinen Vater, nur eine Mutte und sehnte sich nach einer Person, die etwas heiliges hatte. Einer Person, die ihn retten würde und so wurde er selbst diese Person. Es war Theater. Theater für alle. Niemand spielte seine Maske so gut herab, wie Vesperum. Es war die Linie, die allerletzte Linie seiner Person, welche gezeichnet wurde. Vesperum war sein eigener Künstler, frei von Grenzen und Moral. Schuldig seines eigenen Wahnsinns. Doch war nicht dieser Wahnsinn, seine Freiheit? Einsam wirkte der Raum mit seinem Marmor, leer und steril.
"Ja, sie war notwendig", antwortete er im nächsten Satz, wobei sein gruftiger Atem aus seinem Mund fiel. Wie eine verlassene Tempelanlage auf Korriban wirkte seine Haut, zerfurcht, grau, wie weiß und leblos. Nur diese stechenden Augen, der schwarze Mund sprachen von falschem Leben. In der Tat war diese Erscheinung passend zur Inszenierung, auch wenn er dies nicht direkt beabsichtigt hatte. Er war verloren, mitsamt seiner Erscheinung; ein Dämon aus finsterer Nacht.
Onderon. Ja, eine Welt, die einst großes Begehr geweckt hatte. Eine Idee, welche Umsetzung finden sollte. Doch seine Diener enttäuschten, wie Sterblichkeit oft enttäuschte. Nur wenige verdienten das Siegel der Sith, nur wenige waren es wert, frei von Ketten zu sein. Enttäuschung ließ seine Augen versteifen, während seine brauen böse herabsanken. Nein, es war kein Verlust. Die Akademie war versteckt und sein Tempel verborgen, bis er ihn erneut brauchen würde. Bis dahin würde Byss gut dienen. Welten waren ohne Bedeutung für einen Geist, welcher die Ewigkeit gesehen hatte und sehen musste. "Vorerst nicht," erklärte der dunkle Lord und nahm im Schritt auf seinem Thron Platz, welchen er langsam bestieg. Der Stein war kalt, unbequem und hart. Er erinnerte daran, dass ein Herrscher immer um seinen Platz fürchten musste. Sie hatte ihn bewacht, diesen Stuhl aus festen Granit sowie Marmor. Die Banner dahinter zogen leicht auf im Wind einer mysteriösen Macht. Es war nur ein Symbol aber für ihn, als dunklen Lord, eine gerechte Erinnerung daran, was er war und sein musste. Der Grund seines Begehrens war nie ferner als an diesem Ort, doch ohne diese Ferne war kein Schlüssel zu seiner Amaranthine zu erringen. Notwendigkeiten des Daseins, die ermüdeten. Ein kaum merkliches Seufzen fiel aus seiner Nase, während er seinen Blick zu Isard schob, vom Boden hinauf.
"Byss wird Onderon ersetzen, bis ich andere Pläne habe. Der Orden musste bereinigt werden. Dies war sicherlich auch in eurem Interesse," donnerte seine Stimme herab aus einer schwarzen Tiefe seiner Seele. Fantasie braucht es nicht, um zu erfassten, dass dieser Mann so sprach, wie er dachte. Viel wichtiger war die Tatsache, dass es undichte Stellen im Palast sowie Verwaltung gab. Nein, Il-Rat war sicher, gar hörig zu seiner Person. Isard ebenso wenig, da sie das Reich erhalten wollte. Die Gefahren lagen anderswo. "Wir müssen diese Stellen ausfindig machen und eliminieren. Das Reich bedarf keines weiteren Umsturzes." Er hatte es so entschieden. Das Schicksal sollte sich ihm beugen; eine wahnsinnige Idee eines gottgleichen Narren. "Ich brauche viel mehr Informationen über das Reich. Wie ist die Lage? Eine Einschätzung, welche Möglichkeiten ich habe." Das war sein ernstliches Begehr. Er wollte herrschen, wissen, was er tun konnte. Im Zweifel alles. Darth Vesperum fuhr sich mit der schwarzen Zunge, wie eine Bestie, über die Lippen und lächelte zu Isard. Böse, zynisch und lebensverachtend, wie nur ein gefallener Engel war.
27.08.2015, 21:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.12.2020, 03:16 von CA-5510.)
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Mit sicherem Gang trat Isard schließlich, nachdem der große galaktische Herrscher nach so langer wieder auf dem Symbol der Macht Platz genommen hatte, von ihrer Position neben den Thron direkt in dessen Front. Sie machte sich nicht die Mühe, so weit zurückzugehen, dass sie ein paar der Stufen hinabgehen musste, um auf gleicher Höhe mit dem mächtigsten Mann der Galaxis zu sprechen. Nein, sie blieb stehen, nur ein paar Schritte vor dem Thron entfernt und sah auf den nun sitzenden Imperator hinab. Ihre blutrote Uniform schimmerte im indirekten Licht des Hintergrunds. Gesten wie diese mochten es schwer machen, Isard wirklich ein vollends blindes Vertrauen in ihre Loyalität entgegenbringen zu können. War es denn plausibel, dass eine Frau, die so wenig Furcht vor den vielleicht gefürchtetsten Personen der letzten Jahrhunderte hatte, keinerlei weitere Ambitionen hatte als die Position, die sie gerade bekleidete? War es denn nicht Staatsdoktrin des Imperiums, dass gerade Furcht die Loyalität sichern sollte – und lief diese nicht leer, wenn Furcht eben nicht vorhanden war? Isard schien so wenig zu fürchten wie die Rebellion damals das Imperium gefürchtet hatte, eine vielleicht eigenartige Gemeinsamkeit. Nie dürfte es für Vesperum einen Grund gegeben haben, ihre Loyalität zu bezweifeln – und doch war das auch bei Palpatine so gewesen. Dieser jedoch hatte ihr zwar vertraut, vermutlich aber nie vollständig getraut. Vielleicht war es bei Vesperum nun ähnlich. Anders schien es nicht erklärbar, dass er seinerzeit ohne Weiteres verschwunden war, ja ohne sie darüber in Kenntnis zu setzen wohin. Hatte er womöglich gefürchtet, dass sie ihm in einer schwachen Position fernab der Ränkespiele Coruscants doch in den Rücken fallen würde? Das erschien nicht unwahrscheinlich, ansonsten wäre sie schließlich damals informiert worden. Gleichsam bedeutete es aber eine amüsante Feststellung, nämlich dass Vesperum mehr Furcht vor ihr hatte als sie vor ihm. Es schien eine beinahe übliche Eigenschaft bei Sith zu sein, um ihre Stellung bangen zu müssen und eine vollständige Paranoia jemandem gegenüber zu zeigen. Was vielleicht sogar bedeutete, dass der große und ach so mächtige Imperator Vesperum sogar mehr Furcht in sich trug als der Großteil aller Lebewesen in dieser Galaxis. Und während Palpatine mitunter eine beinahe groteske innere Freude über diese Zustände zu haben schien, war Vesperum… anders. Abwesender, unfokussierter. Palpatine wollte lediglich herrschen und als er das hatte, hatte er eine perverse Freude über die Macht, die er sich verschafft hatte. Vesperum schien dagegen noch immer nicht an seinem Ziel zu sein. Welches auch immer es sein würde. Sie würde es noch erfahren. Und auch mehr über seine Wurzeln. Ihre Agenten arbeiteten tagtäglich daran, die Hintergründe zu rekonstruieren, bevor diese Person vor vielen Jahren nach Byss gelangt war – ein schweres Unterfangen, aber es würde irgendwann Früchte tragen, früher oder später.
Onderon schien aus Sicht des Herrschers kein wichtiger Verlust zu sein. Oder jedenfalls gab er es so vor. Doch Isard wusste Menschen zu lesen. Seine Augen sprachen eine ganz andere Sprache, selbst wenn er es verleugnete. Das war gut, zum Teil. Rückschläge waren natürlich und würden auf kurz oder lang immer vorkommen. Ein Herrscher musste lernen, mit ihnen umzugehen. Irgendwann würde Vesperum den Schritt machen, Rückschläge auch nicht mehr öffentlich zu verleugnen, sondern sich ihrer bewusst zu werden. Aber das entwickelte sich immer erst mit der Zeit, wenn eine Machtposition über längere Zeit so etabliert war, dass auch ein kleiner Rückschlag nicht dazu führte, dass eine Person sich dadurch bedroht oder angetastet fühlte. Doch seine finstere Stimmlage und insbesondere ein Teil seiner Aussage begann sie schließlich zu irritieren. Auch in ihrem Interesse? Seltsam. Das mochte stimmen – oder auch nicht. Nun war es wahr, dass sie seinen eigenartigen Orden aus grobschlächtigen Übermenschen nie sonderlich geschätzt hatte. Manchmal jedoch musste Feuer mit Feuer bekämpft werden. Sie hätte eine klassischere Vorgehensweise gegen den Jedi-Orden vielleicht befürwortet, andererseits war sie im Zweifel weniger dazu in der Lage, die Bedrohung konkret genug einschätzen zu können. Oder wusste er doch etwas von Nigidus?
„Keinem von uns ist an einer Rückkehr der Jedi-Ritter gelegen. Wenn Ihr Eure Methoden als die wirkungsvollsten erachtet, so sind diese auch in meinem Interesse“, entgegnete sie vergleichsweise diplomatisch, vielleicht ein Stück weit ausweichend, ohne jedoch sichtlich ihre Miene zu verziehen. Sie entschied sich dennoch, in die Offensive zu gehen, und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
„Ich hörte, Ihr hattet Inquisitorin Nigidus kürzlich einbestellt. Hat sie dahingehend etwas entdeckt?“
Aus ihrer Sicht würde das die interessanteste Frage dieses Gesprächs sein, so unauffällig und simpel sie auch scheinbar daherkam. So wie sie es ihm gegenüber nun inszenierte, schien es sie zu verwundern, dass Vesperum sich einer ihrer Inquisitorinnen aus Isards Inquisitorius bedient hatte, wo er doch gleichsam noch immer seinen Orden für die Jedi-Jagd zur Verfügung hatte. Gleichzeitig gab sie ihm auch zu verstehen, dass sie ihren Laden so weit im Griff hatte, dass ihr auch nicht entging, wenn er sich ohne ihr Wissen Ressourcen ihrer Behörde bediente. Das war bei Inquisitoren zwar nicht allzu ungewöhnlich, dennoch sollte er es durchaus wissen, dass es ihr bekannt war. Tatsächlich aber interessierte sie die Information schon aus ganz anderen Gründen heraus. Diese Information kürzlich aus der Flotte von Nigidus von einer Person, die die Inquisitorin fortgeschafft hatte, vor ihrem Treffen mit dem Imperator – nun würde sich schlussendlich ergeben, was Vesperum wirklich davon wusste oder ob auch hier einmal wieder eine machtbegabte Person außerhalb der Kontrolle ihrer vermeintlichen Meister zu ihrem eigenen Vorteil arbeitete.
Das Imperium war in einem schlechteren Zustand als zu Vesperums Verschwinden. Das war ihm vermutlich ohnehin schon klar. Das Ausbreiten des republikanischen Krebsgeschwürs schien unausweichlich. Zumindest wenn das Imperium weiter so verwaltet wurde wie in den letzten Monaten. Einen Moment lang überdachte Isard ihre Antwort und senkte ihren Blick kurzzeitig zu ihren Stiefeln. Letztlich gab es Hebel, die umgelegt werden konnten, um bestimmte Wirkungen zu erzielen.
„Eure Rückkehr wird der Moral der Soldaten zwar bereits helfen. Aber ich schätze, Ihr solltet auch direkt ein Zeichen setzen, wie Ihr im Senat ankündigtet. Ein Exempel statuieren. Wir müssen nach außen wieder klarer zu verstehen geben, dass wir jeden Verrat sühnen werden. Aktuell herrscht die Meinung vor, dass wir zu schwach sind, um dies durchzusetzen. Falls dies so bleibt, verlieren wir auch bald die Expansionsregion.“
Mit dem Geheimdienst allein ließen sich solche Meinungen nicht austreiben. Dies lag einfach in der Natur der Sache, dass der öffentliche Abschreckungsfaktor fehlte. Ja, der Todesstern hatte schon seine Berechtigung gehabt – nur war er vielleicht zur falschen Zeit und am falschen Ort eingesetzt worden. Die bloße Existenz einen Todessterns mochte heute mehr Wirkung bei Systemen zeigen, deren Loyalität nun schwankte. Verräterische Gedanken mussten wieder unter der Gefahr der Bestrafung stehen. Doch es gab Alternativen zu einem teuren und alles in allem ineffizienten Todesstern… direktere Alternativen.
Grenzen. Grenzen waren nur imaginäre Linien in Sand. Moral war ebenso eine Grenze und gleichwertig auf Sand gebaut. Sie schwamm in den Dünen der Zeiten, auf sowie ab. Es gab nichts, was Vesperum halten konnte, keine Grenze und auch keine Moral. Zuweit war sein Weg bereits, zu weit entfernt von gesellschaftlichen Zielen. Es gab nur seine Ziele, während er die Grenzen um seine Welten zog. Er zog sie im Sand, mit seinen leblosen Fingern, wie ein Kind, welches voller Frust in einer Sandkiste Linien zog. Das Universum war nicht genug für ihn; niemals war etwas genug für den Hunger in ihm. Diese Sehnsucht, dieses kalte Versprechen, selbst die Macht zu beherrschen. Selbst die Zeit zu korrigeren. Leere Wände wurden durch vergossenes Blut geziert. Mit jenem ängstlichen Gedanken, an ihn verschwendet. Je mehr Krieg, umso mehr Leid; mehr Leid, mehr Dunkelheit. Dunkelheit war seine Farbe, mit der er malte. Ein kaltes Grinsen zog über seine Lippen. Dieser Teufel zog seine Fratze, welche unmenschlich menschlich wirkte. Die Augen glänzten, während sich Stimmen manifestierten. "Du tötest meine Familie!" - "Bitte, bitte, halt ein." Stimmen aus der Finsternis, welche auf Erlösung warteten, durch Schmerz in die Macht getragen, bis in seinen Verstand. Wände zogen sich in einem blutschimmernden Schein zusammen, wankten in seiner fluiden Macht. Die leeren Wände des Thronsaals füllten sich mit Schlieren, blutrote Farbe schien an ihnen entlang zu laufen. Sah nur Vesperum es? Mehr Stimmen, verrauscht, verzerrt und nicht eindeutig. Es war ein großes Geschrei, voller Pein. Die Galaxis zog sich für eine winzige Sekunde um Vesperum zusammen, verdrängte die Realität, um sie durch Wahrheit über seinen Zustand zu ersetzen. Die Hölle, während schwarze Nebel sich über dem Boden ausbreiteten, um sich konzentrisch um seine Füße zu drehen, wie als ob er ein Strudel jener okkulten Macht war, welche ihn heimsuchte. Genoss er es? War er es? Diese verdammte Zeit war der Fluch. Isard verhüllte in Eis, nicht sichtbar aber sie war erfroren für ihn, wie jene Bewegung der Raumzeit. Alles, was war, was sein würde, war Leid. "Ich bereue," antwortete der dunkle Geist in seiner eisigen Hölle, bevor er den Nebel spürte, wie er sich, wie frostiger Tau auf seine Haut legte. Opfer und Täter zugleich erbarmten sich für einen gemeinsamen Gedanken. "... kein Zurück." Die Schreie zerschlugen sich in einem gemeinsamen Gesang, welcher nicht fremd aber noch nicht bekannt war. Ein Gesang von Licht. Alles endete. Doch da. Eine klare Stimme, welche ein Gesicht im Blut der Wände wurde: Amaranthine. "Für dich, hebe ich die Galaxis aus dem Fundament." Das Gesicht zerlief in den nicht mehr endenden Strömen, bis nichts mehr blieb, außer Blut und schwarzem Nebel. Darth Vesperum war sein eigener Dämon geworden, nicht mehr fähig, sich selbst zu entkommen, in vollem Bewusstsein, weiter zu machen. Bis an das Ende seiner Zeit, sofern Zeit für ihn noch enden konnte. Selbsthass war die höchste Form der negativen Abgrenzung zum Leben. Verneinung seiner eigenen Menschlichkeit, im Angesicht großer Trauer sowie Leides. Vesperum war das Schicksal der Galaxis gleichgültig, gleichgültig, wie seine eigene Seele. Nur das eine Ziel zählte, auch wenn die Reue, wie eine Bleikette um seinen Hals lag, als er mit Isard sprechen wollte. Die Vision verflog, wie sie gekommen war: schnell. Nur berechnende Realität blieb und mit ihr die Geheimdienstchefin. Die Furcht vor jener Realität machte sich breit, sie nicht vollens kontrollieren zu können. Alles, was er nun noch wollte, war Kontrolle. Wo keine Zuversicht war, war blanker Eifer. Eifrig blickten seine düsteren Augen in die Augen Isards.
Jedi. Sie waren wieder dort, spürbar für seine gierigen Gedanken; das Licht, welches sie abstrahlten, voller Hoffnung, strebten die Seelen danach. Wenn er nur ein Gott wäre, würde jenes Licht mit der Dunkelheit verschmelzen; beide Seiten endgültig töten. Vernichtung war die Antwort auf die Konstante des Universum. Tod war die Antwort auf Leben. Die Wahrheit war der Feind jeder Hoffnung. Vesperum leckte sich über seine schwarzen rissigen Lippen, während er nachdachte. Nicht aufdringlich, sondern bewusst dezent. Das Geheimnis um Vesperum war seine Vergangenheit; seine versteckte Menschlichkeit. Nicht immer war er ein Dämon, nicht immer anders als die meisten Wesen. Vielleicht hatte er zu viel Mitgefühl besessen und war schlicht am Schmerz der Galaxis zerbrochen, um nun den Wahnsinn seiner Gier zu finden. Grenzen gab es hier nicht mehr. Isard kannte sie nicht. Der Sith kannte sie nicht. Die Jedi hingegen schon, obwohl ihre Grenzen aus einer grenzenlosen Liebe zum Leben entsprangen. "Die Jedi," wiederholte der dunkle Lord abfällig mit kriechender Stimme, welche sich aus dem Abgrund seines Baritons hochkämpfte, zusammen mit nüsternden Luftströmen aus seiner Nase. Ihre Position bemerkte er, ihre Emotionen wollten sich offenbaren. Mutig war sie oder doch nur eine Närrin, die sich selbst überschätzte und meinte das Kaltfeuer bändigen zu können? Zu wissen, dass ein Schneeturm kam, reichte um zu entkommen aber nicht um darin zu überleben. Informationen und Intrigen waren geschickte Spiele aber nicht ausreichend, um den Herren der Finsternis zu verketten. Er war der Räuber der Seelen, nicht sie. Auch sie folgte ihm, wenn auch nicht aus dogmatischer Überzeugung aber aus eigenem Antrieb. Die Sonne stand im satten Schwarz über beiden. "... findet die Jedi und ihr Refugium...," grummelte der Sith zischend. Er wollte sich nicht mit diesen lästigen Feinden seines Pfades herumschlagen. Sie störten ihn, mit ihrer Wesensart, mit ihrer Hoffnung und ihrem Mitgefühl. Es erinnerte ihn an etwas, was er bekämpfen musste. Vielleicht auch nur sich selbst. Sie sprach Maledice an. Der galaktische Herrscher überlegte schnell, wobei die Geistesblitze nur zäh flossen. "Ich habe versucht, Nigidus zu binden. Ihr müsst wissen, dass diese Person eine Dunkelheit in sich verbirgt, welche überaus interessant ist." Ja, es war schwierig, einem Nicht-Machtnutzer, die Wege der Macht zu erklären. Nicht immer waren die Sith-Traditionen und auch Interessen einem Fremden geläufig. Der Imperator versuchte einen Mittelweg zu finden, ohne direkt die Geheimnisse seiner Herrschaft zu untergraben, die eben auf jenem Mystizismus in seinen Reihen basierte. "Sie ist Sith," stellte er dann doch fest und ersparte sich lange Erklärungen, da sie es bereits ohnehin wissen würde. "Sie führt den Namen Maledice und wird einen interessanten Weg nehmen," lächelte der Sith-Lord ab, da er einige verzerrte Visionen zu ihr gesehen hatte aber sich noch kein Urteil erlauben konnte. Die dunkle Seite war oft Betrug, auch ihre Zerrbilder in der Macht. Oft entwickelte es sich so oder nur Teile. Sie waren immer geprägt durch Entscheidungen. Die Macht war ein ständiger Fluss, welche sich mit jeder Entscheidung in ein anderes Flussbett verlagerte oder ungehindert floss. "Interesse an ihrer Person?" Vesperum legte den Kopf nachdenklich zur Seite, so dass er Isard skeptisch anblickte. Ihr Interesse war seltsam, war sie doch nur eine Inquisitorin, nicht mehr und nicht weniger. "Sie soll etwas finden, was für mich von großem Wert ist aber noch nur eine Legende ist. Eine Legende, die diesen sinnlosen Krieg endlich beenden kann," erklärte der Meister schnell und winkte dann ab, indem er seine Linke hob und diese auf die Lehne zurücksinken ließ. "Beobachtet diese Sith und teilt mir entscheidende Entwicklungen mit," befahl er, da er seine Gedanken zu Saanza sprangen. Er hatte sie gesehen, wie sie Hilfe brauchte. Ihr Schmerz und ihr Licht waren verschmolzen zu einem Stoßruf in der Macht. Egoistisch war der dunkle Lord. "Was macht die Suche nach Saanza Cyrodiell?" Eine wichtige Frage für ihn, so dass er sich vorbeugte, um Isard nah zu kommen. Sein Versprechen ihr gegenüber galt noch. Er würde sie wiedersehen. Saanza würde ihm folgen, wie alle ihm folgen mussten. Es war seine Bestimmung, so wollte es Korriban und so wollte er es. - oder auch nur die selbstgeschaffene Lüge.
"Wir werden auf jeder bedeutenden Welt mindestens 10.000 Dissidenten und Staatsfeinde öffentlich hängen lassen. Il-Raz hat hierfür bereits ein mediales Konzept ausgearbeitet. Eure Gefängnisse haben sicher genug Material, oder?" Beiläufig war für ihn die Frage nach dem Exempel aber sie musste beantwortet werden. Ihn kümmerten die anstehenden Hinrichtungen nicht. Es war eine schnelle Idee, welche bereits im Senat entstanden war. Il-Raz war indirekt sogar Ideengeber. "Zur Lage der Galaxis erwarte ich alsbald ein Stabsbriefing." Er nickte ernst und wartete auf die Antwort auf seine Hauptfrage, welche sein totes Herz noch einmal in Bruderliebe schlagen ließ.
23.09.2015, 21:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.12.2020, 03:17 von CA-5510.)
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Die Jedi waren also oberste Priorität – wieder einmal. Die jahrelangen Mühen, ihre unnatürlichen Bestrebungen mithilfe ähnlich unnatürlicher Bestrebungen in Form des Inquisitorius aus der Galaxis zu tilgen, waren offenbar gescheitert. Wie immer waren sie ein Ärgernis, doch dieses Unkraut schien schlichtweg nicht gebannt werden zu können, egal wie offensiv man es an Stumpf und Stiel bekämpfte. Auch die Bekämpfung Feuer mit Feuer durch Dunkle Jedi konnte es offenbar nicht verhindern. Allmählich begann sie sich damit abzufinden, dass es eine Aufgabe war, die wohl letztlich nie vollständig durchgeführt werden konnte, ohne die gesamte Galaxis in Brand zu setzen. Das Auffinden einer Zentrale, des Treffpunkts einer sich sammelnden Gruppe war dagegen eine andere Sache, mehr in ihrem Gebiet, mehr eine Frage von Information, sowie deren Aus- und Bewertung. Unsicher war allerdings, was der Imperator im Anschluss an das Auffinden des Standorts damit zu tun gedachte. Diese Frage stellte sich jedoch noch nicht – und schon gar nicht oblag es ihr, sie jetzt an dieser Stelle aufzuwerfen. Die geschwiegene Abmachung, dass sie sich nicht in seine Angelegenheiten der Macht einmischte, solange er es ebenso mit den ihren hielt, sollte Bestand haben.
„Wie Ihr wünscht“, entgegnete sie zunächst eiskalt und ließ keinerlei Notwendigkeit für weitere geknurrte Anweisungen seinerseits, wie dies konkret vonstattengehen sollte, erkennen. Je mehr Spielraum er ihr ließ, desto besser. Wie gut, dass er ihr damit ohnehin eine Aufgabe zuwies, die ihr eine passende Rechtfertigung dafür geben würde, sich mit jemandem… auseinanderzusetzen, den sie auch vorher schon hatte treffen wollen. Eine nette Ironie, die sie innerlich amüsierte.
„Ich werde mich dieser Sache persönlich annehmen.“
Jedi zu finden war nicht einfach. Doch eine Spur hatte sie bereits. Mehr als das. Wenn jemand wusste, wo sich Jedi aufhielten, dann war es ein Jedi. Welch passender Zufall, dass sie offensichtlich einen in Gewahrsam hatten – zumindest auf die eine oder andere Weise. Manchmal setzten sich die einzelnen Erkenntnisse ihrer Arbeit so perfekt zu einem Gesamtwerk zusammen, dass die Realität wie klarer Fakt vor ihr lag. Und so mochte die ungeplante Nebenbeschäftigung einer unbedeutenden Inquisitorin bereits jetzt ihr Gutes haben. Schon wechselte das analytische Gehirn Isards wieder den Plan. Adaption an die neuen Umstände, der Aufgabe alles andere unterordnen. Nun, fast alles. Einen kurzen Augenblick lang weiteten sich Isards heterochrome Augen, als Vesperum ihr eröffnete, dass es sich bei Nigidus um eine Sith handelte. Das war… neu. Und durchaus erstaunlich. Sie wandte ihren Blick vorläufig ab, um ihre Überraschtheit fortzublinzeln, schließlich sah sie die Fratze der Bosheit wieder an. Dann nickte sie verstehend. Vielleicht erklärte das mehr als ihm lieb sein konnte. Sein Versuch, die Inquisitorin zu binden, schien dem Imperator jedoch misslungen zu sein, befand Isard. Oder jedenfalls nicht auf die Art, wie er es Isard zu verstehen gab. Er war offensichtlich völlig ahnungslos. Anders war seine Antwort auf ihre Frage gar nicht zu verstehen. Welcher Aufgabe Nigidus auch immer für ihn nachkam, es stand nicht in Zusammenhang mit dem, was gerade auf der Abaddon passierte, ansonsten hätte sie sich keine Mühe gemacht, die Anwesenheit ihres Fundstücks vor ihm gezielt zu verschleiern. Doch was auch immer Nigidus‘ Absichten insoweit waren, spielte für Isard letztlich keine Rolle – nicht zuletzt, weil sie nun als Sith offensichtlich mehr zu Vesperums Problem als zu ihrem wurde. Oder wäre es nicht sinnvoller, es ihm gleich zu sagen? Nein, es würde ihrer eigenen Aufgabe im Wege stehen. Und es war Nigidus‘ Pflicht als Inquisitorin, dem Imperator Bericht zu erstatten und ihn über ihre Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten, nicht Isards. Solange nicht klar war, was dort wirklich vor sich ging, bestand somit kein Anlass. Das und noch sehr viel mehr würde sich bald klären.
Wieder dieses besondere Interesse an einer bestimmten Jedi. Es war geradezu obsessiv. Die Direktorin hatte die Datenbanken über diese junge Frau durchgestöbert und dabei erfahren, dass sie schon einmal in imperialer Obhut gewesen, schließlich aber daraus entkommen war. Interessanterweise stammte auch sie von Fondor, ebenso wie der Imperator selbst. Viel mehr war über ihn nicht bekannt, aber Isard entschied, dass Nachforschungen über Cyrodiells Vergangenheit vermutlich in irgendeiner Form auch weitere Erkenntnisse zu seiner liefern würden. Es konnte schlichtweg kein Zufall sein, wenn er so besonderen Wert darauf legte, diese Jedi wiederzusehen. Hätte Palpatine damals nur klarere Aufzeichnungen über seine Schar an Dunklen Jedi hinterlassen, hätte ihr das ihre Arbeit nun weitaus erleichtert. So aber musste sie mühsam viele Kleinigkeiten zusammensuchen und ebenso vielen Spuren nachgehen, die am Ende ins Nichts führten. Noch. Vielleicht würde diese Obsession hier mehr Verwertbares aufzeigen können – und wenn Isard selbst Informationen aus der Jedi extrahieren musste.
„Mein Dienst hat ihre Spur im Äußeren Rand aufnehmen können und sie auf einen unbedeutenden Planeten in der Expansionsregion verfolgt. Ich warte noch auf eine Rückmeldung des zuständigen Agenten, der ihre Anwesenheit dort zuletzt bestätigte. Es besteht jedoch die realistische Möglichkeit, dass sie ihn beseitigt hat. Im Zuge dessen habe ich die verdeckte Operation mit dem OKF geteilt, so dass bereits eine Flotte in der Umgebung auf Patrouille ist. Ich denke, dieses Mal haben wir in der Tat gute Chancen, sie zu fassen.“
Sorgfältig betrachtete sie die Reaktion des auf dem Thron versunkenen Geistes, das rissige Gesicht in dunkle Schatten gegerbt, fast so hart wie die Statue seiner Selbst, die auf dem Monument Plaza stand. Erstaunlich eigentlich, dass er sie so unbesehen um sich herum akzeptiert hatte, sie, die Schlange, das Eisherz. Nun war Vesperum in gewissen Dingen durchaus von rationaler Natur, dennoch neigten mächtige Herrscher mit emotionalen Komplexen der Geschichte nach häufig dazu, hohe Staatspositionen nach ihrer Machtergreifung zu säubern und durch Lakaien wie Ishin-Il-Raz zu ersetzen, willige Dienermenschen, deren Loyalität aber unzweifelhaft schien – wenn auch häufig nur trügerisch und sich in schlechten Zeiten sehr bald wieder in Richtung des Siegers schwenkte. Aber vielleicht war es gerade dieser letzte Punkt. Vielleicht spürte Vesperum, dass sie eher das Imperium, ja die gesamte Galaxis tief in den Abgrund reißen würde, ehe sie je Frieden mit den Terroristen machen würde. Schon weil sie so tief in den widerlichsten, abstoßendsten, aber nunmal auch notwendigsten Machenschaften des Staates steckte, dass sie keinerlei Milde oder gar Gnade erfahren würde. Vermutlich tiefer als sich Vesperum überhaupt vorstellte. Aber so war der Beruf eben, das war ihr immer klar gewesen.
„Etwas direkt“, brummte sie auf den Vorschlag hin, der mehr als offensichtlich die Handschrift des gnomhaften Ishin-Il-Raz trug, welcher selbst seinen eigenen Vater an Vesperum verkaufen würde, um seine Stellung zu verbessern. Nun gut, zumindest war das eine Sache, die sie beide vielleicht gemein hatten. Es war lange her. Mit dem Unterschied, dass Isard nicht die Anerkennung einer Person gesucht hatte, sondern eine Stellung, die ihren weitaus kompetenteren Fähigkeiten angemessen war.
„Die Menge zu beschaffen wird kein Problem darstellen“, entgegnete sie dann beiläufig. „Ich werde eine Liste von Verrätern vorbereiten lassen, die uns von keinem weiteren Nutzen mehr sind.“
Mit genügend Halluzinogenen würden sich auch propagandistisch verwertbare Aussagen aufnehmen lassen können, die den Mob dazu aufstachelten, ein solch brutales Vorgehen zu rechtfertigen. Eine solche Demonstration der Stärke ergab nur dann Sinn, wenn das Volk Blut sehen wollte. Den Grund dafür würden sie erhalten.
Dass er baldmöglichst einen ausführlichen Rapport über den Zustand der Galaxis wollte, ergab Sinn. Isard war kein Militär, es war nicht ihr Territorium. Das Imperium war nur dann stark gewesen, wenn auf allen Gebieten nur die Experten in ihrer jeweiligen Funktion besetzt waren – ein Punkt, den allerdings Palpatine selbst nicht immer bedacht hatte. Doch nur dann konnte ein absoluter Funktionsstaat, der so komplex war wie das Imperium, auch wirklich reibungslos ablaufen. Störende Elemente mussten dafür eben beseitigt werden, selbst wenn es hart war.
„Das Oberkommando wird sicherlich erfreut sein, bei Eurer diesmaligen Ankunft nicht um seinen Kopf bangen zu müssen.“
Isard hob eine Braue an und blickte beinahe sarkastisch auf ihn herab, ehe sich ein schmales Lächeln um ihre Lippen bildete, ohne die offensichtliche Frage wirklich auszusprechen. Muss es doch nicht, oder?
Wie weit war er gekommen. Vielleicht zu weit. Herrscher über ein Reich zu sein, verlangte mehr als nur bloße Gewalt, sondern auch Weitsicht. Vesperum hoffte inständig darauf, dass seine große Idee, welcher er alles opferte, etwas verändern würde. Eine Galaxis erschaffen würde, die es wert war, darin zu leben. Eine Dimension der Freude, frei von Tod und Vergänglichkeit. In der Leben und Tod verschmolzen zu einer Einheit. Dieses Ziel war die Essenz dessen, was er geworden war. Der Gedanke hinter seiner Brutalität. Die treibende Peitsche, welche jede Menschlichkeit verneinte; ihn antrieb, größer zu werden als je ein Mensch vor ihm war. Jener Traum, welcher durch Perversion, durch Wahnsinn, vielleicht auch kranke Gier, entstellt war. Die Galaxis zu einem besseren Ort zu machen. Für sich. Und alle anderen. Leider war die dunkle Seite kein geeigneter Verbündeter und erwies sich als Gift, welches blind machte. Blind für die Nöte und Sorgen der Lebewesen. Blind für das eigene Mitgefühl. Unsäglich taub für das Wehklagen der Seelen. Darth Vesperum war auf den Weg in die reine Dunkelheit. Nicht nur den bloßen Machthunger, den einst Sidious verspürte, sondern die wahnhafte Albtraumwelt dahinter. Die Gier zur Veränderung. Die Gier eines Trauernden, Dinge ungeschehen zu machen. Trauer war stärker als Machtgier. Sie war der unsägliche Wunsch, das Schicksal selbst zu bestrafen. Jene Macht herbeizurufen, alles über den Haufen zu werfen, für eine Sekunde mehr. Ein alter Albtraum, welcher diese Galaxis in Form dieses Dämons heimsuchte. All jene die verloren hatten, es nicht akzeptierten konnten, versammelten sich hinter seinem schwarzen Herzen.
Bevor die Zeit geboren war, war dort Nichts, Finsternis. Ein Licht durchdrang die Schatten, durchbrach ihre Barrieren und erschuf das Leben, verband es, damit es nie wieder in Dunkelheit fallen konnte. Dieser märchenhafte Moment des Anbeginns war vielen verloren. Niemand erinnerte sich darin, nicht einmal, verstehen konnte man ihn. Doch er war da. In jeder Sekunde Leben. In jeder Sekunde Leid, in diesem Kampf. Dunkelheit gegen Licht. Die Mächte des Vergehens gegen die Mächte des Anbeginns. Eine Kraft beendete, die andere erschuf. Es war ein endloser Ozean aus Schicksalen, welche sich verbanden: zu dieser Geschichte. Vesperums Geschichte war düster, geplagt von Niederlagen, trotz seiner gierigen Macht. Ein Mann, welcher alles verspielte und verlor, was er liebte. Nur um dieses zurückzufordern, immer wieder. Er schrie in die Macht hinein, damit sie ihn erhörte. Nie antwortete sie klar. Nie fand er das, was er brauchte, dringend ersehnte. Liebe. Denn sie war für ihn verloren als Amaranthine starb. Als sie starb hiel ihn keine irdische Kette mehr. Es schien als sei er geboren, um dieses Monster zu sein. Die Maske war gefallen. Doch ein kleiner Rest jener Erfahrung als Mensch verhinderte Schreckliches. Nicht ein hungriges Monster war, sondern nur ein gieriges. Er fras nicht, sondern kostete die Galaxis genügsam. Stück für Stück nahm er sich, was er brauchte, für seine unheilige Mission für die dunklen Mächte. Nach Korriban war er Vorsteher dieses Ordens, welcher in seinem Kern ebenso den Wunsch hegte, die Macht zu verstehen. Der dunkle Orden war doch auch nur ein blinder Fleck, welcher von unsäglichen Magien gelenkt wurde. Vesperum war der Dämon, welcher nicht verstand, was er war und warum er es war. Alles, was er sagte, tat und erlog, war vergänglich. Er errichtete etwas, damit es nur seine Pein vergrößerte, ihn nicht erlöste. Der wahrhaftige Gefangene dieser Zeit war der vermeindliche Herrscher. Gefangener des Thrones, seiner eigenen Vision, und auch dieser Kälte, welche ihm folgte. Der Frost, welcher Welt um Welt verschluckte, bis kein Licht mehr existierte. Nur noch Vesperum. Und seine Anhänger. Gott wollte er sein, Herrscher über alle Zeiten, Mysterien und dem Schicksal selbst gebieten. Eine Lüge. Im Grunde wollte er nur, dass es endete. Endete - die Zeit endete. Ohne Zeit gab es keine Vergänglichkeit sowie kein Leid, wie auch keinen Verlust. Ohne Zeit konnte er jederzeit bei Amaranthine sein, bei allen geliebten Wesen. Vernichtung. Die eine Lösung war der nächste Tag, der ihm erwachte. Wenn Finsternis den Blick verhüllte, kein Sinn mehr die Hoffnung stillte, rief er sich den einen Traum herbei, der sich niemals erfüllte. Er flehte an jene grausame Macht um diese Wunderkraft, welche ihn kalt durchflutete, sein Seele berührte, bis diese völlig tot war. Doch war er zu schwach, seine Kraft zu hinterfragen. Er machte sich eine Welt aus Trug und Schein. Doch es würde niemals eine andere sein. Schatten waren falsches Theater. Die dunkle Seite betrog auch ihn, für ihren eigenen Nutz. Doch dort war ein anderes großes Leben. Er sah es klar vor sich, wenn er die Hand in der Meditation ausstreckte. Nur zupacken. Nur einmal greifen. Dann würde er frei sein, von all jenem Ungemach. Doch er konnte es nicht, weil es sich sofort entzog. So rief er nur hinterher, wie ein Echo aus der tiefsten Hölle der Dunkelheit.
"Das wäre dann alles, meine Gute," sagte der unheilige Geist. Gute. Es war kein Hohn, denn aus seiner Perspektive, handelte sie richtig und gut. Auch wenn sie selbstredend berechnend und kalt war. In der Welt des Siths war Gut ein Begriff für gute Dienstbarkeit. Gut war jene Seele, welche sich unterwarf und ihr wahres Lächeln verlor. In seiner Welt gab es keine Freude, nur niederträchtige zynische Grabesfreude. Er freute sich am Leid der Wesen. Er freute sich am Krieg. Für ihn war es der Spiegel von allem. Im Krieg fanden die Seelen zu Großem; im besten Falle sogar zur dunklen Seite. Giftig war dieses Lächeln, welches sich falsch auf seine Lippen presste. Eine Maske in untotem Fleisch. Immer wieder zog es sich breiter, je mehr dunkle Seite es gab. Die Augen blieben leer, dämonisch und durchbohrten das Herz. Ein Mann, der mit einem Blick töten konnte, war niemals mehr ein schönes Angesicht. Nicht mehr konnte er vergessen, was er einst war und nun geworden war. Dämonische Wesen sangen Lieder, wenn er sprach, durch seine tiefen Tenor. Saanza würde auch bald ihm gehören. Alles verlief, wie gewünscht. Der grausame Herrscher leckte sich noch einmal über die schwarzen Lippen, wie ein Raubtier, welches Beute nachschmeckte. "Macht weiter so," setzte er noch nach und lehnte sich dann zurück auf seinem massiven Thron aus Stein. Kalt, grob und riesig. Ein Anspruch an absolute Macht. Das Zentrum des kriegerischen Reiches, welches keine Abweichung duldete. Ein Symbol, wie Vesperum selbst. Schwarz, wie er, aus Marmor geschlagen.
Nachdem die Geheimdienstchefin abgezogen war, erhob er sich, um das Oberkommando aufzusuchen. Jene Institution, welche ihn eifrig mit Informationen über die Lage versorgen würde. Natürlich gepaart mit einer ängstlichen Unterwürfigkeit, welche aus den vergangenen historischen Ereignissen entstanden war. Man traute ihm alles zu. Auch die Fähigkeit, das Reich zum Sieg zu führen. Mit seinem Willen gebot er ihnen, den Offizieren und Beamten. Ein Wort, ein Fingerzeig, genügte, um Armeen und Flotten zu entsenden. Was er auch bedingt tat. Er veranlasste eine sofortige Beschleunigung verschiedener Grenzsicherungen und ließ sogar Reserveflotten zusammenziehen, um im Zweifel auf seinen Befehl, Welten niederzumachen. Widerstand kannte der Lord nicht. Nicht mehr. Im Anschluss ließ er sich von Cronal in das geheime Wissen um die Schattentruppen sowie das geheime Projekt um die Eclipse einweihen. In beiden Fällen genehmigte er eine deutliche Beschleinigung der Projekte. Man würde sogar ähnliche Schiffe abwracken, damit die Eclipse früher einsatzbereit war. Vesperum sah in ihr ein gutes Werkzeug seiner Rache an der unsäglichen Republik, welche sich ihm und seiner Weisheit verschloss. Er hatte doch die Visionen für diese Galaxis, nicht sie. Die Schattenlegionen konnten in wenigen Wochen einsatzbereit sein und so unterstellte er diese direkt ihm. Cronal, einst als Blackhole bekannt, unterstützte dies und sicherte seine volle Unterstützung zu. Schließlich war das erste Tagwerk getan und der Imperator zog sich in sein Heiligtum zurück, um zu meditieren. Die dunkle Seite nährte sich, kostete ihn Lebenskraft, die er mit tiefer Trance sanieren musste, wie das marode Reich. Sein Wille gebietete seinem Fleisch, seinen Kräften und auch seiner Zukunft im Dienste der dunklen Seite.
Nachdem Cato und die 83. Sturmtruppenlegion Ripoblus hinter sich gelassen hatten, führte Catos Weg ihn sogleich ins Imperiale Zentrum. Das Kommando wurde während seiner Abwesenheit von Oberst TK-3569 übernommen, welcher nach Agemmans Tod Catos' neue rechte Hand und engster Vertrauter innerhalb der Legion war. Verflucht noch mal, dachte Cato. Er hatte sich nie wirklich von seinem Kameraden verabschiedet, mit welchem er durch jede Hölle marschiert ist. Agemman hatte bereits in der 83. gedient als Cato und TK-3569 frisch von der Akademie versetzt wurden. Der Sturmsoldat musste schmunzeln als er an den ersten Kommentar des alten Veteranen dachte. "Bantha Scheisse!", hatte er geflucht, "Wieder so ein paar blutige Anfänger die sich die Köpfe wegpusten lassen.". Trotz seiner harten und unnahbaren Art freundete er sich bald mit Cato und Ewon, wie TK-3569's richtiger Name lautete, an. Agemman hatte bereits so viele Schlachten und Verletzungen überstanden, dass Cato überzeugt war, dass er als Greis sterben würde, doch so konnte man sich verschätzen. Nun wandelte Agemman womöglich in den Hallen der Krieger, wenn es denn eine solche gab und amüsierte sich über seine ehemaligen Kameraden. Bei diesem Gedanken huschte wieder ein leichtes Schmunzeln über Catos Gesicht.
Scarian wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen als die Lambda Fähre unsanft landete. Er war angekommen. Cato schloss die Augen, atmete tief ein und aus. Er war unter Feindfeuer in menschlichen Überresten gekrochen, hatte blutige Nahkämpfe geführt und war schließlich auf Korriban durch die Hölle selbst marschiert. Doch so nervös wie jetzt hatte er sich seit seinem Aufnahmetest zur Akademie auf Carida nicht mehr gefühlt. Es war nicht nur der Fakt dem Imperator selbst gegenüberzutreten, auf welchen er seinen Eid abgelegt hatte, sondern vor allem das Bild Vesperums welches ihm im Kopf verblieben war. In der größten Finsternis hatten Scarian, seine Soldaten und Inquisitorin Nigidus den Imperator gefunden, doch was sie vorfanden war mehr Abgrund als Mensch. Diese Gedanken erschienen nun, so lange nach ihrer letzten Begegnung wieder in Catos Kopf. Was würde ihn nun erwarte?
Zischend öffnete sich die Luke und traf mit einem leisen Geräusch auf die Landeplattform. Die von Abgasen und anderem Unrat erfüllte Luft Coruscants trat in die Kabine ein, doch Cato kannte bereits ganz andere Düfte, welche das Schlachtfeld offenbarte, die stickige Luft des Stadtplaneten konnte ihm nichts anhaben.
Geraden Schrittes verließ Cato die Fähre. Gekleidet war der Soldat in seine schwarze Uniform auf deren Schultern das Wappen des Imperiums und auf der Brust sein Rangabzeichen prangte. Er hatte die Uniform bis aufs kleinste Detail untersucht, nicht ein Haar sollte auf ihr zu finden sein wenn er dem Imperator gegenübertrat.
Es dauerte nicht lange bis ihm zwei Wachen und eine dritte Person entgegenkamen. "Colonel TX-9941, nehme ich an?", sagte der Dritte, dessen Haut eine ungesunde Blässe aufweiste mit hochgezogenen Augenbrauen. "Jawohl, Sir!", entgegnete Cato nickend, unwissend wie der Rang seines Gegenübers lautete. "Folgt mir Colonel, ich werde sie zu ihm geleiten.", fuhr die blasse Gestalt mit sanfter Stimme fort und deutete mit einem leichten Winken ihm zu folgen. Scarian folgte, flankiert von den beiden Wachen, ein standardisiertes Sicherheitsprotokoll. Cato wurde durch einen hohen Torbogen ins Innere des Palastes geführt. Im inneren Hof erblickte er weitere Wachen die Patroullie liefen. Ihm wurde erst jetzt bewusst wie gewaltig der Palast errichtet wurde, mehr ein Bollwerk. Doch ein Imperator bedurfte einer mächtigen Behausung, schließlich war auch diese ein Ausdruck seiner Macht. Nach einer Weile kam der Sektretär, oder Adjutant, sicher war Cato sich nicht, vor einer massiven verzierten Tür zum Stehen.
"Warten Sie hier, Oberst. Man wird Sie hereinbitten.", wies der blasse Mann Cato an und schritt durch die Tür. Cato nickte und wartete in Gesellschaft der beiden stummen Wachen.
Einer der vielen Palastdiener trat aus einer Nebentür, welche mit edlem Metall beschlagen war. "Treten Sie in den Korridor, Soldat," sagte dieser und deutete eine Höflichkeitsverbeugung an. Wie ein Fremdkörper, ein Sandkorn in einer riesigen Sanduhr, wirkte der Sturmsoldat, der durch eines der vielen Portale treten würde. Die großen Korridore, die ihren eigenen Himmel bildeten, wirkten bedrückend mit ihren Säulen und dem endlosem Gefolge an Statuen von Palpatine und Vesperum zwischen jeder Säulennische. Schemenhaft waren die beiden Herrscher in ihren Statuen zu erkennen, die stets stilisierte Männer mit Kapuzen aus schwarzem oder grauem Stein zeigten. Der Boden war glänzend poliert und setzte sich aus großen Mosaiken zusammen, die bedeutende historische Ereignisse zeigten, wie Schlachten von Sith gegen Jedi. Auch diese Darstellungen waren idolisiert und entfremdet. Zwischen den Mosaiken befanden sich Flächen aus Transparistahl, welches darunter liegendes Wasser offenbarte. Das Wasser floss unter dem Korridor und bildete unweit entfernt in einer Nebenhalle einen großen Wasserfall, der von einem Garten umschlossen war. Das sanfte Rauschen war eine besondere Hintergrundmusik für diesen Ort, der in seinen Marmorfassaden so kalt war. An jeder zweiten Säule stand ein Sturmsoldat der Palastwache, diszipliniert und bereit sein Leben für den Imperator zu geben. Ein kleines rotes imperiales Hoheitszeichen auf der linken Brust offenbarte ihre Zugehörigkeit zur Palastwache auf der ansonsten identischen Sturmtruppenrüstung. Cato hatte noch einen langen Weg vor sich. Ein Sekretär in roter Amtsrobe schloss sich ihm, wie ein Geist, an und begann mit eingeübten Worten: "Weichen Sie nicht vom Korridor ab. Folgen Sie dem Korridor bis zum großen Portal. Wenn sich dieses öffnet, treten sie hindurch und senken Sie ihr Haupt. Nähern Sie sich ihrer Majestät nicht auf zwanzig Schritte oder sie werden erschossen. Führen Sie keine hektischen Bewegungen aus oder Sie werden erschossen. Warten Sie bis der Imperator mit Ihnen spricht, erheben sie erst dann Ihr Haupt. Eine Verbeugung oder ein Kniefall wird als angebracht erachtet." Der Sekretär legte im Vorbeigehen noch kurz seine Hand auf die Schulter von Cato. "Keine Sorge. Es hat seinen Grund, warum Sie hier sind." Danach entfernte sich der Sekretär mit eiligen Schritten. Cato blieb nur ein endloser Weg zu einem großen Portal, welches mit schweren imperialen Hoheitszeichen aus Gold verziert war. Vor diesen standen zwei imperiale Ehrenwachen, oder auch als Rotgardisten bekannt, mit ihrer zeremoniellen Panzerung. Diese traten zur Seite als sich Cato näherte. Das Portal öffnete sich, wie von Geisterhand und gab den Blick auf die große Thronhalle frei. Ein Prachtbau, welcher noch um einiges höher war als der Korridor. In der Halle warteten aufgereiht an jeder Säule eine Ehrenformation der Rotgardisten, bis hin zur erhabenen Treppe, die zum übergroßen Thron führte. Auf diesem saß nur dunkel zu erkennen, jene fremde Figur, die der Imperator war und machte eine große Geste, dass Cato eintreten dürfte. "Willkommen," donnerte die Stimme des Vesperum aus der Ferne und lud mit einem Windhauch an Kälte den Sturmsoldaten ein.
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