Terminus - Raumhafen
Die Waffen feuerten. Die Geräusche verschwammen zu einer Musik. Einer Musik des Todes, welche ungeteilt durch die Parteien schallte. Beide Seiten gaben unentwegt Feuer aufeinander. Immer wieder, bis der gesamte Himmel über dieser Stadt brannte. Trümmer regneten, wie Sternschnuppen hinab, während sich die Kampfpiloten keinen Raum schenkten. TIEs suchten X-Wings, und X-Wings suchten TIEs, um sich in gegenseitiger Vernichtung zu verwickeln. Rotes Licht flitzte umher, um von grünem Licht ergänzt zu werden, welches in seiner Zerstörungskraft ungeteilt war. Der Krieg war auf Terminus angekommen. Die Imperialen drängten mit immer mehr Jägern heran, da scheinbar die Orbitalverteidigung im Kampf mit den schweren Kriegsschiffen gebunden war und nicht genügend Auslastung besaß, um mit dieser Übermacht verhandeln zu können. Das Imperium wollte eine klare Botschaft an diese Welt senden. Ein abstürzender imperialer Kreuzer senkte sich in der Nähe des Raumhafens aus dem Himmel hinab. Er brannte an vielen Stellen, verlor sogar Panzerplatten, welche rotglühend wie Funken von ihm rissen und trieb mit schwindendem Auftrieb hinab. Dieser nahezu zerstörte Victory-Sternzerstörer gab im Todeskampf noch ein paar Salven zu den angreifenden X-Wings ab, die nicht locker ließen, um dieses Monstrum garantiert zu Boden zu bringen.
Eine Raketensalve aus seinem Bug beendete jedoch einen dramatischen Anflug einer Staffel, die nun ebenso, wie stürzende Engel dem Sternzerstörer vorweg fielen. Nur noch wenige Momente, bis dieser Koloss aus Durastahl und imperialen Waffen niedergestreckt war. Es donnerte stumm als diese Kriegsbestie in eine Häuserzeile krachte und eine Unmenge an Staub aufwirbelte. Keine Explosion, schlicht Staub, umwirbelte die Straßen und ließ kurz Ruhe einkehren in die wütenden Lichtregen am Himmel, aus Grün und Rot. Der Boden bebte, als das Monstrum sich einige Hundert Meter durch den Stein der Gebäude grub, um an einem festeren Gebäude stecken zu bleiben. Sein Metall gab nach und er brach in sich selbst zusammen, so dass die Feuer stark aufflammen konnten; Plasma trat aus und gab einen giftigen Nebel in die Umgebung ab, in seinem bläulichen Schimmer. Funken spukten von der einstigen Brücke umher, die längst abgerissen war und totenstill auf dem einstigen Rumpf lag. Die X-Wings hatten sich neben ihm versenkt, wie Gräber lagen die zerstörten Schiffshüllen dort und zierten ihren Sieg mit ihrem eigenen Tod. Der Rauch und Staub verzog sich schnell, das Waffenfeuer wurde wieder deutlicher zu jener Musik, die einen Untergang verheißen konnte. Der Rythmus der willfährigen Gewalt dieses langen Bürgerkrieges. Eine corellianische Korvette senkte sich aus den Wolken hinab, war dem Victory-Sternzerstörer gefolgt, um nach ihm den Luftraum zu sichern, damit der Raumhafen zumindest eine Zeit lang von feindlichen Jägern und Kampfschiffen geschützt war. Die Korvette mit ihrer mutigen Besatzung, die mit Aufopferung alles versuchte, konnte den Anflug einer Bomberstaffel verhindern, die wiederum abdrehen musste, um nicht in das Feuer des republikanischen Schiffes zu geraten.
Der Raumhafen lag nicht sichtbar geschützt unter dieser Korvette. Einige Zivilschiffe versuchten nun ihr Glück, da sie kein Interesse daran hatten, länger zu warten und hoben mit glimmenden Triebwerken ab und schossen an der Korvette vorbei in Richtung Orbit. Kurz nachdem die vielen kleinen zivilen Transporter und Fähren die Wolkendecken durchstoßen hatten, traf sie eine Welle an mächtigem Feuer. Ein weiterer Sternzerstörer hatte sich herabgesenkt, war dem Orbitalkampf entronnen und versuchte nun auf Befehl des Großadmirals Harrsk hin, die zivilen Schiffe an der Flucht zu hindern. Ein zahlloser Feuerstoß traf die ersten Schiffe, zerstörte sie ohne Widerstand, so dass die anderen Schiffe hektisch abdrehten und sich in alle Himmelsrichtungen zerstreuten. Einigen gelang sogar die Flucht in die weiten Wolken und Himmel. Der Sternzerstörer konnte nicht allen folgen, so dass er an Ort und Stelle verharrte, um gelegentlich gezieltes Turbolaserfeuer zu geben. Aus seinem Hangar starteten weitere Jäger und mehrere Lambda-Fähren, die mit Sturmtruppen bestückt waren. Diese saßen diszipliniert mit einem klaren Befehl in den Passagierräumen dieser imperialen Shuttles, um eine wichtige Mission zu erfüllen. Die Fähren nahmen direkten Kurs auf einen zerstörten Wohnbereich neben dem Raumhafen, um dort ihre soldatische Fracht zu entladen.
Unter den Menschen des Raumhafens brach inzwischen Panik aus, so dass die Sicherheitskräfte schlicht zur Seite drängten. Ihr Geschrei war ängstliches Feuer. Massen stürmten auf die großen Plätze, insbesondere nachdem der Victory-Sternzerstörer unweit abgestürzt war und noch immer eine Unmenge an Hitze abstrahlte, die einem die Luft zum Atmen nahm. Einzelne Schüsse lösten sich, so dass wenige Flüchtende zu Boden gingen.
Ein Gleiter mit republikanischer Hoheitskennung senkte sich in der Nähe der "Rache für Jygat" ab. Die Seitenluke schnellte auf und einige Soldaten der Republik sprangen heraus, begannen sofort den Hardcell-Transporter zu sichern, insbesondere gegen die baldigen panischen und hysterischen Massen. Eine Sirene schallte über den Raumhafen. Die Korvette, der Schutzpatron dieser Momente, wurde inzwischen direkt beschossen, so dass man ihre Schilde aufglimmen sah, während bereits erste Treffer ihre Hülle aufrissen. Das Dröhnen der TIE-Triebwerke verhieß Unheil, welches einem Todesboten gleich unaufhaltsam aus der Ferne näher rauschte. Chaos antwortete auf dieses Dröhnen, als republikanische Soldaten begannen die Zivilisten zu ignorieren und eine Abwehrstellung hinter ihren Fahrzeugen zu beziehen. Es hieß, dass die Sturmtruppen gelandet seien. Unweit sammelten sich bereits im staubigen Wind der Kämpfe einige Hundertschaften an weiß-gepanzerten Imperialen, die in gleicher Formation auf den Raumhafen zu marschierten. Sie wurden nicht durch schweres Gerät unterstützt aber machten durch ihre ausgerichteten Waffen keinen ängstlichen Eindruck. Kurz daraufhin begannen sie in dieser Formation in breiter Linie das Blasterfeuer auf die republikanischen Stellungen, die sich hinter ihre Deckungen duckten und mit einem letzten Aufgebot das Feuer erwiderten. Die republikanischen Soldaten hielten die Waffen ängstlich über ihre Deckungen und gaben ungezielte Salven ab, trafen mit etwas Glück gelegentlich einen Sturmsoldaten, der schlicht aus der Formation fiel. Die Sturmtruppen marschierten todesmutig weiter. Ihr Befehl war klar. Sie mussten diesen Gleiter stellen, der eine wichtige Fracht trug.
Der Gleiter war aus einem Forschungslabor entkommen, bevor die Imperialen zugreifen konnten. Inzwischen verließ auch jene Fracht den Gleiter vor dem Hardcell-Transporter. Es handelte sich um Dr. Falls, einem menschlichen Wissenschaftler und Ingenieur, der viele Baupläne und Abwehrsysteme der Republik gestaltet hatte. Er galt als wichtige Person und sollte evakuiert werden. Leider wurde sein Fluchtschiff durch gezieltes Bombardement zerstört, so dass man umdisponieren musste. Doktor Falls trug zwei schwere Plastoidkoffer bei sich, die er mit Mühe schleppen konnte. Er trat unter dem Geleit von zwei Soldaten in Richtung der behelfesmäßigen Barrikade der Besatzung jenes Transporters. "Hey," rief er und holte tief Luft, wobei seine seltsame Nasenkonstruktion auffiel. Er trug nicht nur eine Brille, sondern eine Brille an der mehrere Apparaturen befestigt waren, die Lupen nicht unähnlich waren. Ein Soldat scherte aus der Absicherung aus und trat vor die Jygat-Crew.
"Dieser Mann muss dringend evakuiert werden. Er ist überaus wichtig für die Republik und diese Koffer müssen ebenfalls mit," erklärte der Soldat, der durch Angstschweiß verstellt war. Er spuckte leicht beim Sprechen, da er sich sehr anstrengen musste und sie bereits einen langen Ritt hinter sich hatten. "Ich kann für mich selbst sprechen," sagte der Ingenieur. "Ich bin Doktor Falls. Ich habe hier wichtige Baupläne über Kriegsgerät, welches nach Naboo gebracht werden muss. Es darf nicht in imperiale Hände fallen," erklärte nun auch er und blickte die vielschichtigen Wachmannschaften der Jygat hoffnungsvoll an. Sein Laborkittel aus grauem Stoff wirkte bereits zerschlissen und hatte sogar einen Blasterdurchschuss am unteren Saum. "Sie kommen gleich," meldete einer der Soldaten, der das Vorfeld beobachten konnte und somit die Kämpfe mit den Sturmtruppen erblicken konnte. Die Zivilisten hatten sich inzwischen auseinander getrieben und nur noch wenige rannten panisch umher. Mitunter hatten sie tatsächlich Unterstände gefunden oder ein Schiff.
Bevor der Lurmen mit den zwei Selonianer aufbrechen konnten, fanden sie tatsächlich innerhalb des Trupps genügend Soldaten, die ihnen Antwort stehen konnten. Schnell wurde klar, dass der Befehl echt war und von Commander Elxiss stammte. Auch sie waren auf seinen Befehl hier, denn dieser Trupp sollte den Doktor mitsamt seiner Daten evakuieren, die auch wichtige Fregattenprototypen umfassten. "Wir sollten uns beeilen," meinte der Doktor und lächelte im schlechten Versuch, während seine grauen Haare, welche länger als üblich waren, im kalten Wind aufwehten. Die republikanischen Soldaten suchten sich eine ausreichende Deckung hinter ihrem Gleiter, welcher groß genug war, um die ersten Feindsalven abzuwehren. Die Sturmtruppen näherten sich bereits, da sie erste Barrikade der lokalen Sicherheitskräfte überwunden hatten. "Sie kommen wegen mir. Diese Daten wollen sie," stammelte er zusammen und blickte sich panisch um. Er wollte heute nicht sterben. Nicht hier. Und auch nicht so. Garantiert nicht so. Oder kamen sie wirklich um ihn zu holen? Imperiale Folter oder Gefangenschaft war auch nicht besser. Nervös zuckten seine beiden Augenbrauen.
02.12.2017, 10:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.01.2021, 10:00 von CA-5510.)
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Terminus - Hauptstadtraumhafen - Brücke der Rache für Jygat
Ren war inzwischen auf der Brücke angekommen und hatte sich wenigstens ansatzweise einen Überblick verschafft. Die Lage sah düster aus. Die Sensoren fingen im Orbit und teilweise in der Atmosphäre des Planeten Gefechte auf. Auch hier wurde bereits mir größeren Einheiten gekämpft. Schon seit einigen Minuten beobachtete Tee Ra Lok auf seinen Anzeigen einen Sternenzerstörer der Victory-Klasse, der zunächst durch Schäden Mühe gehabt hatte überhaupt in der Luft zu bleiben und nun endgültig abschmierte.
, murmelte der Alte, während sich seine Nackenhaare aufstellten und ihn gleich einige Zentimeter größer erscheinen ließen.
"Der VSZ stürzt ab!", rief er und ließ es somit auch den Rest der Brückenbesatzung wissen. Ren verfügte auf seiner Station über eine eigene Anzeige, die ihm veranschaulichte, was außerhalb der mit Titan gepanzerten Hülle vor sich ging. Er verfolgte den Absturz genau wie Reya Tunith, die neben ihm stand und die Szenerie ebenfalls beobachtete.
Einem Erdbeben gleich sorgte die außerplanmäßige Landung des ehemals so mächtigen Kriegsschiffes für schwere Erschütterungen. Zu allem Überfluss hatte es wohl auch noch einen Häuserblock erwischt, auch wenn Ren sich diesbezüglich nicht sicher war.
So viele Tote..., schoss es ihm durch den Kopf. Einige der anderen Anwesenden schüttelten leicht den Kopf. Auch sie schien genau das zu beschäftigen, was ihrem Käpt'n durch den Kopf gegangen war. Doch der Mygeetaner hatte keine Zeit, sich weiter mit diesem Gedanken zu befassen. Er überprüfte rasch den Zustand der Maschinen und ging zum dritten Mal die Liste mit allen für den Start notwendigen Prozeduren durch. Zum dritten Mal stellte er fest, daß nun nur noch irgendjemand auf den großen Roten Knopf drücken musste, ehe das Schiff würde abheben können...
Terminus - Hauptstadtraumhafen - Landebucht der Rache für Jygat
Währendessen erholte sich Tub Waa langsam von dem Schrecken, den das Erdbeben bei ihm und dem Rest der Besatzung außerhalb des Schiffes ausgelöst hatte. Er wollte sich gerade wieder an die beiden selonianischen Besatzungsmitglieder wenden, die ihn begleiten sollten, als aus heiterem Himmel ein Transportgleiter neben der Rache für Jygat zur Landung ansetzte. Der Lurmen brauchte keine Befehle zu geben. Sofort waren sämtliche Blaster auf das Fluggerät gerichtet. Er selbst gab den beiden Selonianern ein Zeichen, damit die den Eingang weiter im Auge behielten.
Als der Gleiter sich immer weiter dem Boden näherte und schließlich aufsetzte, wurde das Hoheitssymbol der Neuen Republik sichtbar, welches man auf den Rumpf gepinselt hatte. Die meisten Besatzungsmitglieder nahmen die Waffen herunter und beobachteten eher neugierig als feindselig, was nun geschah.
Mehrere Menschen, alle bewaffnet, verließen den Gleiter. Bei ihnen handelte es sich offensichtlich um Soldaten. Während die meisten von ihnen in Richtung des Ausgangs der Landebucht hasteten, postierten sich ein paar in der Umgebung des Gleiters. Es war recht offensichtlich, daß sie der Verteidigung des Raumhafens, aber auch der Verteidigung des alten Hardcell-Transporters dienen sollten. Tub Waa und der Rest der Jygats waren recht verwirrt, ehe ein Zivilist, welcher von zwei weiteren Militärs flankiert wurde, ebenfalls den Gleiter verließ. Einer der beiden Bewaffneten trat etwas näher an die Barrikaden.
Der Mygeetaner hatte Schwierigkeiten die hastige und etwas feuchte Aussprache des Soldaten zu verstehen, doch da hatte der Mensch in dem ehemals weißen Kittel seinen Begleiter bereits unterbrochen und klärte die Lage wesentlich verständlicher auf.
"Ich bin Tub Waa, Steuermann der Rache für Jygat. Wir haben Order hier auf Zivilisten zu warten. Ich wollte mir das eigentlich gerade bestätigen lassen.", stellte der Lurmen sich etwas unsicher vor, ehe sich der Soldat mit der feuchten Aussprache wieder einschaltete. Die Stimme des Mannes überschlug sich fast: "Einer der letzten Befehle, die noch aus der Zentrale noch durchkamen. Erteilt von Commander Elxiss."
Sichtlich nervös warf er immer wieder einen Blick über die Schulter. Es war mehr als offensichtlich, daß der Gleiter verfolgt worden war. "Wir sind auch auf Befehl des Commanders hier. Der Doktor MUSS evakuiert werden!"
Der Bürger mit der seltsamen Konstruktion auf dem, was wohl die viel zu trockene Nase eines Menschen darstellen sollte, bestätigte Tub Waas Gedanken, ehe ein Funkspruch von einem der anderen Soldaten eintraf, die wohl die Außensicherung übernommen hatten. Die Verfolger näherten sich, so wie es aussah.
Der mygeetanische Steuermann atmete tief durch, blickte von seinem Schiff zurück auf die versammelten Republikaner und schnaubte dann. Er hatte jetzt eine Entscheidung zu treffen, auch wenn sie ihm nicht gefiel. Aber es war klar, daß das alte Mädchen nicht mehr würde starten können, wenn sie jetzt noch viel länger am Boden blieb. Womöglich mochten die Imperialen nicht mir einem so großen Transportmittel rechnen, doch würden sie mit zunehmender Zeit sicherlich genügend Feuerkraft zusammenziehen können, um einen Start zu verhindern.
"In Ordnung...", knurrte er. "Rufen Sie die Krieger zurück, die Sie losgeschickt haben. Eines unserer Geschütze kann uns Deckung geben, während Ihre Leute sich zurückziehen und an Bord gehen."
Auch wenn man sich mit der Körpersprache eines Lurmen nicht auskannte, so machte doch wenigstens der Tonfall klar, daß Tub Waa von dieser ganzen Angelegenheit nicht viel hielt. Zusätzlich dazu bleckte er immer wieder die Zähne, während sich Schwanz und Rückenfell bis hinauf zum Nacken aufgestellt hatten.
Ohne irgendeine Antwort abzuwarten oder die Frage zu stellen, ob der Gleiter ebenfalls an Bord gebracht werden sollte, griff er nach seinem Comlink und versuchte Ren auf der Brücke zu erreichen: "Wir müssen in zwei Minuten starten und sag Bal-Il sie soll eine der Batterien auf den Eingang zur Landebucht ausrichten. Wir haben hier Soldaten, die von Imps verfolgt werden."
"Verstanden.", tönte die Antwort aus dem Gerät. Das reichte bereits. Tub Waa wusste, daß sein Freund sich um alles weitere kümmern würde. Nur Augenblicke später richtete sich die dem Eingang nahe gelegenste Laserbatterien auf eben diesen Eingang. Erstes Blasterfeuer war zu hören, ehe auch die ersten roten Blitze sichtbar wurden.
Die meisten der Lurmen, die eben noch mit einem E-5 bereit waren ihr Schiff zu verteidigen, hatten ihre Plätze an einen der menschlichen Soldaten abgegeben und den Transporter zusammen mit dem Wissenschaftler betreten, um sich anderen Aufgaben zu widmen. Übrig blieben der Steuermann und ein weiterer Mygeetaner. Die Selonianer, die allein schon wegen ihres imposanteren Körperbaus für einen Kampf besser taugten, hielten die Stellung. Sie würden sich als Erste zurückziehen, während der Rest von Falls' Leibwache nach und nach den Rückzug antrat.
Befehle waren gegeben worden und allmählich kam Bewegung in die Szene. Die ersten republikanischen Truppen tauchten auf und einige von ihnen übernahmen die Sicherung des Durchgangs, während die anderen auf die Barrikaden zu rannten.
Die Selonianer zogen sich ins Schiffsinnere zurück, alles planmäßig. Weitere Schüsse folgten, ehe auch schon der erste Imperiale in weißter Rüstung auftauchte und sofort niedergemäht wurde. Nacheinander wurden erst der Zugang und der Gleiter als Deckung aufgegeben, alles unter konstantem Feuer.
Als weitere der gefürchteten Sturmtruppler des Imperiums die Landebucht betraten, nahm die eigentlich zur Jägerabwehr bestimmte Batterie des alten Klonkriegsreliktes ihre Arbeit auf.
Tub Waa war ebenfalls an Bord gegangen und beobachtete nun, wie sich die Laderampe quälend langsam schloss. Ein paar der Soldaten hatten sie tot oder mindestens schwer verwundet im Staub liegen lassen müssen, doch der Großteil befand sich an Bord und damit mehr oder weniger in Sicherheit.
"Tub Waa hier. Wir sind so weit.", schrie er über den Lärm hinweg in seinen Comlink und hielt sich an einem der zahlreichen und überall im Schiff vorhandenen Wandgriffe fest. Nun dauerte es nicht mehr lange, bis die Triebwerke des Transporters ansprangen und das Schiff mit irrsinniger Gewalt vom Boden hochschießen ließ. Der erste Schritt war getan, doch sobald die Imps am Boden ihren Freunden im Orbit zu verstehen gaben, daß ein antikes Raumschiff mit einem wichtigen Ziel an Bord den Planeten zu verlassen versuchte, würde es vermutlich sehr unangenehm werden...
Kampf über Terminus
Waffenfeuer. Immer wieder Waffenfeuer durchbrach die ruhigen Wolken, als der Hardcell Transporter in Richtung des Himmels seine Flucht suchte. Seine starken Antriebe schossen ihn empor, hinterließen am Boden einen Dunst, der die verbliebenen Sturmtruppen vernebelt zurückließ. Ungelenkte Blasterschüsse verfielen dem Nebel und gaben ihm seine eigene Optik, zwischen Rot und Grau. Kleinere Partikel schlugen an die Außenhülle des Schiffes. Viele Schiffe und Maschinen waren am Himmel zerstört worden, hinterließen einen Schleier aus stürzendem Schrott und Asche, der im Sturz zerrieben wurden und somit jene Partikel ergab, die kratzend auf die Hülle trafen. Die corellianische Korvette leistete ihnen Beitrag, stieg mit dem Transporter auf, um diesen letzten Überlebenden einen Korridor zu erlauben. Doch bevor sie sich erheben konnte, trafen sie mehrere schweren Salven aus erhöhter Position. Der Sternzerstörer hatte sie bereits erfasst und sämtliche Waffensysteme auf sie ausgerichtet. Sie zerriss in zwei Teile, die in roter Glut glimmten und zu Boden stürzten. Durch diesen Angriff war jedoch für den Transporter eine Lücke entstanden, da der Sternzerstörer nun nicht mehr schnell genug seine Waffen auf das andere Feindschiff ausrichten konnte. Er bemühte sich mit einer Feuerantwort aus ungezielten Salven, die jedoch die "Rache für Jygat" erstaunlich verfehlten. Dennoch bebte die Luft unter dem Eindruck der enormen Energie, die aus einer Hauptbatterie einer imperialen Kriegsmaschine entlassen wurden. Die Luft kochte noch eine Weile und glühte für einen winzigen Augenblick auf, so dass ein Wellenstoß zum Transporter ausging, der ihn leicht vom Kurs zu verschieben drohte. Doch die starken Antriebe hielten den Kurs weiter aufrecht.
Doktor Fall krallte sich panisch an seinen Sitz, versuchte die Situation zu verstehen, während er mit geschlossenen Augen wimmerte. Seine beiden wichtigen Gepäckstücke befanden sich geschützt unweit unter dem Schutz der verbliebenen Soldaten, die erheblich ruhiger aber nicht beruhigt, auf ihren Plätzen saßen. Sie kannten Schlachten. Jeder von ihnen hatte bereits seinen Frieden mit sich gemacht. Ihnen blieb auch nichts anderes übrig. Immerhin hatte sie eine Chance, von Terminus zu entkommen und das war mehr als andere haben würden. Noch war nicht klar, was das Imperium hier suchte aber es war mit Sicherheit nichts Gutes. Für Terminus war es die Apokalypse, da das radikalisierte Imperium mit blutgierigen Händen angriff. Die Angriffsmethodik war grausam und erschütterte selbst die erfahrenen Rebellen. Der Doktor selbst schien in seiner persönlichen Angststarre gefangen und war nicht ansprechbar. Sein Wimmern flutete die rumorende Stille im Passagierbereich.
Eine Rotte TIE-Fighter zog an dem Transporter vorbei, gab gezielte Schüsse auf die Treibstoffzellen ab, konnte jedoch nicht genau treffen, da die vertikale Bewegung eine genaue Erfassung unmöglich machte, da dieses Raumschiff eine grandiose Startleistung besaß. So schlugen die doppelten Schusssalven aus grüner Energie in die Hülle ein und rissen nur ein paar Platten heraus, die im Rausch davon flogen. DIe imperialen Jäger suchten keinen erneuten Angriff, da sie scheinbar andere Befehle hatten. Sie hielten auf den kämpfenden Sternzerstörer zu, der vor wenigen Momenten die Korvette vernichtet hatte. Der Sternzerstörer wurde unter starkes Feuer genommen, welches von der planetaren Artillerie stammte. Immer wieder trümmerten rote und breite Streifen in die untere Hülle des imperialen Kreuzers. Die Panzerung glühte bereits, wie Feuer aber hielt stand. Das imperiale Schiffe hielt seinen langsamen Kurs in Richtung der planetaren Befestigungen. Die TIEs begannen verbliebene X-Wings in blutige Nahkämpfe zu verwickeln, um den Sternzerstörer zu schützen, der sich dezent zur Seite neigte, um eine Reihe an Geschützbatterien in Position zu bringen. Es dauerte einige Atemzüge bis die Geschütze ihre Ziele erfasst hatten und das imperiale Schiff aus voller Breitseite in die Stellungen feuerte. Die rebellischen Kanonen fielen in einem Meer aus Feuer zusammen, verschwanden darin, während sich die todbringende Energie in die umliegenden Viertel ausbreitete und mit einer mächtigen Welle aus Schutt weitere Häusere einriss, die schlicht in sich zusammenfielen und noch mehr Staub aufwirbelten. Der Sternzerstörer verweilte drohend über dem Raumhafen und begann willkürlich auf Landeflächen zu feuern, um verbliebene Schiffe am Start zu hindern.
Die "Rache für Jygat" konnte Raum gut machen. Die Partikel wurden weniger, dafür fiel auch der Schatten der Wolken weg, und der Orbit näherte sich und mit ihm der Weltraum. Es rüttelte und schüttelte als man den Gravitationsbereich des Planeten verließ und in den Weltraum eintauchte. Auf sämtlichen Schirmen und Sichtluken war nun das Ausmaß des Kampfes zu erkennen. Es regnete Sterne an Waffenfeuer, zerpflückte die Umgebung in viele Trümmer, herausgerissene Teile aus imperialen und republikanischen Schiffen und auch ganz auseinander gerissene Raumschiffe sammelten sich zwischen den noch kämpfenden Einheiten. Der Hardcell Transporter traf etwas, was direkt in seine Flugbahn trieb. Es waren Leichen, die aus einer Öffnung eines abgeschossenen Fluchtschiffes trieben. Jenes Schiff war durch Breitseitenfeuer in klarer Front mit einem breiten Spalt aufgerissen worden und hatte sämtliche Passagiere, überwiegend Zivilisten, ins kalte All befördert. Diese Verbliebenen schlugen nun gegen die Hülle des Transporters, konnten aber nur geringe Schäden hevorrufen, da sie durch die frostige Kälte längst erfroren waren und schlicht in roter Wolke am flüchtenden Schiff zerbarsten. Der Fluchtkurs stimmte, denn dies war der Korridor, den die Republik freihalten wollte. Die zerstörten Schiffe sprachen dafür, dass es nicht alle geschafft hatten aber sicherlich waren ein paar zum Sammelpunkt vorgestoßen. Wrackteile vieler TIEs trieben vorbei, da der Korridor noch immer umkämpft wurde und einige republikanische Fregatten sich tapfer verteidigten, um auch der "Rache für Jygat" eine Flucht zu ermöglichen. Doch längst war klar, dass dieser Kampf aussichtslos war. Zwei X-Wings setzten sich neben den Transporter. "Hier Violett 2," funkte der Pilot der Kampfmaschine den Transporter an. "Folgen Sie dem Flugkorridor zum Fluchtpunkt. Wir sichern Sie," meldete der Mann militärisch, der mit den Flügeln seines X-Wings einen Gruß vollführte, indem er kurz mit seinen Schwingen wackelte. In einiger Entfernung kämpfte das letzte verbliebene Großkampfschiff mit seinen letzten Lebenszügen. Drei Sternzerstörer umkreisten ihre Beute immer wieder heftig feuernd, bis schließlich die Hülle vollständig kollabierte und den Mon Calarmari Kreuzer in viele Trümmer zerfetzte, die chaotisch in alle Himmelsrichtungen trieben. Ein paar davon schlugen in die Panzerungen der Sternzerstörer ein, die diszipliniert ihren Kurs änderten und ihre neue Position einnahmen. Sie wendeten sich um sich herum, so dass ihre mächtigen Hauptwaffen auf den Planeten direkt zeigen konnten. Sie standen nun kopfüber und begannen damit die schweren Batterien auf die Oberfläche von Terminus zu richten. Es war nur noch eine Frage von Minuten bis weitere Schiffe nachziehen würden, jetzt wo der Orbit durch das Imperium gesichert war. Die republikanischen Fregatten konnte nicht mehr eingreifen, da sie durch imperiale Schiffe am Vorstoß gehindert wurden und sie hatten die wichtige Aufgabe, zumindest so lange, wie möglich, den Fluchtpunkt zu halten. Doch dies wurde immer schwerer, da sie nacheinander unter Feuer genommen wurden und selbst schon annähernd kampfunfähig waren.
Ein Victory Sternzerstörer schwenkte in den Korridor ein, rammte eine Fregatte zur Seite, die ohnehin nur noch wenig Widerstand zeigte und wollte die "Rache für Jygat" unter Beschuss nehmen. Die Fregatte zerbrach in zwei Hälften, die in langsamer Bewegung in entgegengesetzte Richtungen trieben. "Fliegen Sie weiter," schrie der Pilot von Violett 2, als TIEs aus dem Hangar des Victory starteten, um den Fluchtkorridor zu schließen. Die beiden X-Wings drehten von dem Transporter ab, um diesen Angriff zu verzögern. Der Kommandant des Sternzerstörers lächelte bitter. "Unser erster Fang des Tages," sagte der Mann in imperialer Uniform und deutete zum Hardcell Transporter. "Wir können den anderen nicht so viel Ehre überlassen," fügte er hinzu und nickte seinem Stellvertreter zu, der den Befehl an die Mannschaftsgräben vermittelte. Die TIEs konnten in der Tat durch den Angriff der mutigen Piloten verlangsamt werden, da sich die imperialen Jagdmaschinen erst um diese Bedrohung kümmern mussten. Der Transporter konnte im Korridor verbleiben und der Flucht-Navigationspunkt wurde deutlich übersandt, so dass jedes NavCOm ihn klar erkennen konnte. In der gleichen Zeit versuchte eine sterbende Hammerhead-Korvette ihren letzten Kampf mit dem Victory, der den Hardcell Transporter bedrohte. Selbst brennend, hatte sich die Mannschaft auf Rammkurs mit der Brücke des feindlichen Sternzerstörers begeben. Einige Rettungskapseln lösten sich vor dem Aufprall aus der unteren Hülle des republikanischen Schiffes, welches kurz darauf in die Brücke einschlug und durch diese hindurch fuhr. Der Sternzerstörer trudelte mit brechend strahlenden Triebwerken aus dem Fluchtkorridor heraus und kolliderte mit den Trümmern eines zerstörten Zivilschiffes, welches ihn gänzlich vom Kurs abbrachte, so dass er in den Orbit stürzte, um bereits unter dem Eindruck der Atmosphäre in Glut zu verfallen. Jetzt konnte man leider auch die panischen und sterbenden Mitteilungen der vielen Schiffe empfangen.
"Sie schießen auf zivile Schiffe!" - "Radian getroffen, Radian getroffen!" - "Imperiale Flotte greift gezielt urbane Zentren an." - "Staffel Violett musste Korridor aufgeben. Korridor ist aufgegeben!" - "Korvette Rekris zerstört! Verdammt..." - "Wir brennen! Wir brennen!" - "Imperiale Flotte formiert sich erneut. Erwarten Befehle, brauchen Befehle!" - "Admiral Rall'treis ist gefallen. Wiederhole, der Admiral ist tot!" - "Wer hat das Kommando?" - "Captain Sunja hat das Kommando. Konsolidieren... Konsolidieren..." - "Captain Sunja! Brauchen Unterstützung..." - "Zu spät!" - "Fregatte Altris zerstört." - "Weiteres Fluchtschiff entkommen!"
Dieses morbide Funkfeuer blieb den freien Funkkanälen erhalten und mahnte alle, die zuhören konnten, vom Untergang. In der selben Zeit genoss ein Mann, dessen Ruf ihm stets vorauseilte, den Anblick von der sicheren Position seines mächtigen Kriegsschiffes. Großadmiral Blitzer Harrsk verweilte entspannt aber nicht untätig mit verschränkten Armen am Fenster seiner Brücke. "Gut, gut," stammelte er zwei Worte zusammen, die er scheinbar nicht an sich selbst richtete. Der warme Glanz des genossenen Todes machte das Gesicht des Großadmirals zu einer Totenmaske an Fratze. Traurig untermalt von seinem mechanischen Auge.
10.12.2017, 03:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.01.2021, 10:00 von CA-5510.)
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Gefechte über Terminus - an Bord der Rache für Jygat
Immer wieder erzitterte die alte Rache für Jygat unter dem Aufschlag größerer Trümmer, die gegen ihre Augenhülle krachten. Einige der Treffer sorgten für regelrecht ohrenbetäubenden Lärm an Bord, sodaß einige der Soldaten der Republik unwillkürlich zusammenzuckten, da sie einen Start unter diesen Vorraussetzungen nicht kannten. Ein paar der im Passagierfrachtraum befindlichen Besatzungsmitglieder wirkten ebenfalls recht nervös. Tub Waa bekam gerade noch mit, wie sich einer der Soldaten lautstark übergab, verschwendete jedoch keinen weiteren Gedanken an das Wohlbefinden der Passagiere und hastete an den Rohrleitungen der Decke des Raumes zum Ausgang. Auf diese Weise ging es einfach schneller, da im Frachtraum nach wie vor ein großes Durcheinander herrschte und er schnell auf seinen Posten kommen wollte.
Irgendwann in den nächsten Sekunden würde man auch auf der Brücke auf die Idee kommen, die Deflektoren anzuwerfen.
Ein weiterer Treffer erschütterte das Schiff, doch der Lärm war nun nur noch ein Schatten seiner Selbst. Was auch immer für die Erschütterung gesorgt hatte, war nun endlich von den Schilden des alten Transporters abgeprallt. Zwar waren die nicht die Leistungsstärksten, doch reichten sie für eine Serie solcher Kollisionen allemal aus.
"Schilde halten.", meldete sich Ley Bal-Il von ihrer Konsole aus zu Wort. Ren quittierte den Ausspruch mit etwas, daß nach einer Art halblautem Miauen klang, während er seine eigenen Anzeigen im Auge behielt. Er schüttelte traurig den Kopf, als es die CR90er zerriss, die sie ein Stück ihres Aufstiegs begleitet hatte.
In diesem Moment rollte Tub Waa durch einen offenen Lüftungsschacht auf die Brücke, kam auf die Füße und sprang in einer einzigen, fließenden Bewegung zum Steuerpult. Sofort machte sein Ersatzmann ihm platz. Für den Start war im Moment noch alles auf Automatik gestellt, da es sowieso sehr schwierig gewesen wäre den Kurs bei einer derartigen Beschleunigung zu verändern. Glücklicherweise waren irgendwelche Manöver für den Augenblick nicht nötig. Zwar war die Korvette vernichtet worden, doch war damit auch gleichzeitig ein Hindernis aus dem Weg geräumt.
Nichtsdestotrotz versuchte der Sternenzerstörer, welcher das corellianische Schiff in Stücke geschossen hatte, nun seine Turbolaser auf die Jygat zu richten. Mehrere Salven verfehlten sie, einige jedoch nur haarscharf.
"Für meinen Geschmack war das etwas zu knapp...", murmelte der mygeetanische Steuermann zähneknirschend.
Währendessen entdeckte Ren Naa Lok auf seinen Kommandoanzeigen eine Rotte TIE-Jäger, die sich seinem Transporter näherten. Ohne Umschweife wandte er sich an seinen Waffenmaat: "Ley, räum diese TIEs aus dem Weg. Tub Waa, sieh' zu, ob Du noch mehr Energie auf die Triebwerke umleiten kannst.", fauchte der Lurmen und betrachtete sofort wieder das Kampfgeschehen. Die Bestätigungen seiner beiden Untergebenen hörte er schon gar nicht mehr. Tub Waa hatte gerade noch genug Zeit, um die Umleitung in die Wege zu leiten. Zwar versuchten die Trägheitsdämpfer alles, um die entstehenden Kräfte so gering wie möglich zu halten, doch spürten alle an Bord deutlich etwas, daß sich so anfühlte, als ob das Schiff einen Satz nach vorn machen würde.
Noch ehe die TIEs sich auf Kernschussweite genähert hatten, donnerte eine kurze Salve der Geschütze des Sternenzerstörers gegen die Schilde. Wieder erbebte das gesamte Schiff. Nur ein kleines Stück hinter Ren hielt eine Energieleitung den Druck nicht mehr aus und zerplatzte in einem bunten Funkenregen. Die Brückenbeleuchtung begann einen Augenblick zu flackern.
"Ke'dem!", fluchte Bal-Il und schlug mit der Faust auf ihre Konsole ein, als könne sie damit das Unvermeidliche verhindern. "Die Schilde versagen! Dr'lar, verstärk' SOFORT das Abwehfeuer."
Der Befehl hatte einem der Batterieführer gegolten, mit denen die Selonianerin ständig über ein Headset in Kontakt stand. Währendessen beugte Ren sich zu seiner linken Lehne herab und gab einige kurze Befehle ein. Das ölverschmierte Gesicht eines Sluissi tauchte auf, wurde kurz von Störungen verzerrt und stabilisierte sich dann wieder.
"Aka-Dir, sehen Sie zu, was Sie mit den Schilden anstellen können. Wenn wir noch mal einen solchen Treffer ohne sie abbekommen, dann sind wir alle erledigt.", sagte der Mygeetaner und versuchte dabei so gelassen wie möglich zu wirken. Das schlangenartige Wesen nickte einmal ruckartig und unterbrach die Verbindung. In solchen Situationen war Sliss Aka-Dir, seines Zeichens Chefmechaniker an Bord, nicht gerade dafür bekannt lange Reden zu halten.
Die Rache für Jygat hatte Glück im Unglück gehabt. Zwar landeten die imperialen Jäger einige Treffer, doch die Panzerung hielt stand. Einige Platten verabschiedeten sich zwar, während einige andere nur geschwärzt wurden, aber die Schäden stellten keine unmittelbare Bedrohung dar. Die enorme Beschleunigung machte eine Zielerfassung im Vorbeiflug recht kompliziert. In schneller Folge erwiderten die Laserkanonen das Feuer der TIEs und erwischten tatsächlich zwei der ungeschützten Maschinen. Die Anderen drehten sofort ab, würden jedoch in nicht allzu ferner Zukunft mit Verstärkung zurückkehren. Jedenfalls war Ren sich in diesem Punkt sehr sicher.
"Hrm... Sieht so aus, als ob die planetare Verteidigung uns aus der Klemme hilft. Schweres Feuer auf den ISZ.", kicherte der alte Tee Raa Lok vergnügt und wandte sich wieder seinen Berechnungen zu. Dann stutzte er kurz und aktivierte die schiffsinternen Lautsprecher. "Verlassen die Atmosphäre. Alles festhalten!", rief er. Zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Tag wurde das gesamte Schiff ordentlich durchgeschüttelt, als es die Anziehungskraft der dem Untergang geweihten Welt hinter sich ließ. Nun aber waren sie endlich im freien Raum. Mit etwas Glück würden sie bald in en Hyperraum springen können und wären dieser Todesfalle entkommen. Immerhin hatte der alte Hardcell-Transporter etwas geschafft, was vielen der anderen Schiffe nicht mehr gelungen war: Den Start vom Planeten.
"Sieht so aus, als ob wir auf dem richtigen Weg wären. Ein freier Korridor!", meinte der Steuermann über seine Schulter. Ren Naa Lok nickte langsam.
"Ja, aber da draußen treiben sehr viele Trümmer herum. Pass auf...", begann der Kapitän, ehe Reya Tunith ihm eine Hand auf die Schulter legte und auf eine blinkende Anzeige ihres Displays deutete. Jemand versuchte das Schiff zu rufen. Die Verbindung war, trotz der Störsender der Imperialen rasch aufgebaut, auch wenn niemand für die Gesprächsqualität einen Preis verliehen bekommen würde. Im Gefecht übernahm die Muun die Kommunikation nach außen, während der laufende Meter von einem Kapitän versuchte, die Gesamtsituation im Auge zu behalten. Tuniths Gefechtsstation befand sich direkt neben Rens, was schnelle Absprachen enorm erleichterte, da man nicht erst quer über die Brücke keifen musste um sich verständlich zu machen.
"Haben verstanden Violett Zwo. Danke für die Hilfe.", bestätigte die Muun den Funkspruch und gab die Daten rasch an ihren Sitznachbarn weiter. Der Mygeetaner nickte zufrieden. Nun standen sie wenigstens nicht mehr allein da, sollte wieder eine Gruppe Jäger einen Angriffsversuch wagen.
Begleitet von den beiden X-Wings raste der alte Transporter durch den Fluchtkorridor. Immer wieder eröffneten die beiden Turbolaser am Bug das Feuer auf Wrackteile, um sie aus der Bahn zu werfen oder wenigstens so gründlich in Stücke zu schießen, daß sie beim Auftreffen keinen nennenswerten Schaden mehr würden anrichten können. Ihre Flucht blieb jedoch nicht unbemerkt. Ein Victory-Sternenzerstörer änderte den Kurs und versuchte ihnen den Weg abzuschneiden. Eine bereits beschädigte Fregatte, welche ihm dabei in die Quere kam, wurde von dem keilförmigen Schiff einfach gerammt. Es hatte sich um eine dieser dürren Konstruktionen gehandelt, wie sie oft von der Allianz und auch später noch von der Neuen Republik als Lazarettschiffe eingesetzt wurden.
Wieder meldete sich der Jäger-Pilot. Diesmal jedoch klang der Mann wesentlich weniger zuversichtlich.
"Verstanden Violett Zwo. Wir versuchen Ihnen so lange wie möglich Deckung zu geben.", funkte Reya, versuchte dabei so beruhigend wie möglich zu klingen und unterbrach die Verbindung wieder. "Leyil, sag Deinen Leuten sie sollen die TIEs dieses VSZs im Auge behalten. Vielleicht können wir unseren Freunden da draußen etwas Deckung geben."
"Wird erledigt.", bestätigte die Selonianerin die Anweisung knurrend, ehe ihr Blick sich deutlich aufhellte. Ihr kurzer Jubelschrei sorgte einen Moment für etwas Verwirrung, ehe sie ein wenig verlegen meldete: "Schilde wieder aktiv..."
Doch während der nächsten Augenblicke begannen die Ereignisse sich förmlich zu überschlagen. Während Tee meldete, daß er das Signal einer Nav-Boje am Ende der Fluchtroute aufgefangen hatte, sahen sowohl Ren als auch Tub Waa entsetzt dabei zu, wie sich eine weitere republikanische Korvette opferte. Das kleine, tapfere Schiff war auf Rammkurs mit den Brückenaufbauten des Sternenzerstörers gegangen. Wenigstens war es der Crew gelungen einige der Rettungskapseln zu starten. Das imperiale Kriegsschiff wurde voll erwischt. Ein Großteil der Aufbauten war von dem verzweifelten Selbstmordangriff weggerissen worden. Das Schiff stellte das Feuer ein uns konnte offensichtlich seinen Kurs nicht mehr halten.
Als Ren mit einem traurigen Lächeln zu seinem ersten Maat aufschaute, stellte er überrascht fest, daß ihr Tränen in den Augen standen und sie eine Hand vor den Mund gelegt hatte. Als er sich in die Kommunikation einklinkte, verstand er, was der Muun so zu schaffen machte.
Von all dem bekam der alte Astrogator der Jygat nichts mit. Er konzentrierte sich darauf dem Computer des Schiffes klar zu machen, was er mit den Daten der Nav-Boje anzufangen hatte. Als das Klonkriegsrelikt schließlich das weggerissene und zertrümmerte Heck eines schweren Kreuzers passiert hatte, begann er einige Schalter an seinem Kontrollpult zu betätigen. Mit einem schiefen Grinsen griff er nun nach einem Hebel, den er genüsslich zu sich heranzog.
Die Rache für Jygat war entkommen...
Weiter im Äußeren Rand, Polis Massa
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