Star Wars - Echoes of the Empire
Szene Beendet Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Druckversion

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Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Leto Halleck - 22.11.2016

Ah! Dieser wunderbare Schmierstoff belebte seine angestaubten Gedanken, die unruhig ob des vergangenen Mangels gewesen waren. Wirklich dieser Tag entwickelte sich gut, sehr gut sogar, wenn man von dem Partner im ranzigen Frachtraum seines Schiffs absah, welcher ihm wohl nach Öffnung jener Tür eine verpassen würde. Und das zu Recht. Leto hatte mal wieder übersturzt gehandelt, vielleicht mit viel Glück überlebt aber hatte nicht wirklich nachgedacht. Leto war mehr oder minder durch das Leben gestolpert, mit einem Händchen für den Moment. Diese Twi'lek entpuppte sich doch als Gesprächspartner mit man mehr Worte wechseln konnte. Ihre Gedanken konnte er zum Glück nicht lesen und würde es auch garnicht wollen. Immerhin würde ihm dies die Laune verderben, die gerade etwas an Aufwind gewonnen hatte. Zumal er sich als naiver Captain nicht vorstellen konnte, dass man einen republikanischen Tiefraum-Aufklärer stehlen wollte. Immerhin gehörte es einem Staat und war auf dem Schwarzmarkt recht wertlos, bis auf die gefälschte Kennung und die 200.000 Credits in großen Creditsticks, die für den Widerstand bestimmt waren und die mit Keltic im Frachtraum aufbewahrt wurden; Der Freisoldat Keltic Gladios zu seinem Unwillen. Nein, Leto würde sich nicht darin bedienen, da er wirklich an die Sache glaubte und nicht korrupt war. Seine Befehle waren eindeutig gewesen. Umso mehr erleichterte es ihn, dass diese Cantina ein Ort der Erholung wurde. Ganz in Plauderlaune und von seinem Schicksal getragen, antwortete der abgeranzte Mann mit einem flirtenden Augenaufschlag: "Sie ist ein gutes Schiff. Sie hat schon einiges erlebt." Ja, er war zwar noch nicht lange Captain aber auch er hatte eine gewisse Sentimentalität für sein Schiff entwickelt. Es war eben sein Schiff, welches er kommandierte. Leto, der eher ein mäßiger Soldat war, konnte hier tatsächlich etwas sein, was von Bedeutung war oder zumindest echte Aufträge erfüllte (, die sonst keiner machen wollte.) "... Ich selbst habe ihr ein paar Extras eingebaut," log er, um sich als gewieften Captain zu präsentieren, der sogar Ahnung von seinem Schiff hatte und nicht nur notdürftig mit Duratape Löcher in der Hülle flickte und Powerkleber heruntergefallene Platten anklebte. Das Kartenspiel interessierte ihn nur noch wenig; immerhin gab es hier eine wunderschöne Frau neben sich. Leto, ganz in seiner Rolle als Schmuggler, gefiel sich in dieser Show. Es half ihm vieles zu vergessen, was er einst erlebt hatte. Diesen Krieg, diese Selbstmordmission, und die Angst, die ihn seit Alderaan verfolgte. Ja, er erinnte sich noch gut an seine Familie, die auf Alderaan gestorben waren, als der Todesstern seine tödliche Kraft demonstrierte. Niemals mehr sollte eine solche Technologie von einem Staat genutzt werden, niemals mehr sollte es ein Imperium geben. Tal'ana schaffte tatsächlich echte Ablenkung für ihn, was sonst nur der Alkohol mit Mühe schaffte und auch nur Treibsand war, der seinen Verstand dazu brachte, zu verdrängen. "Ebenso ein Captain! Ich wusste doch, dass wir aus dem selben Gewerbe kommen." Kurz zog er vielsagend beide Brauen hoch, lächelte und blickte dann wieder auf seine Karten. Er war dran und spielte aus. Es sah in der Tat nicht gut aus aber das Spiel war noch nicht zu Ende. Tal hatte ihn gefangen, was recht einfach geschehen war aber Leto war schon immer eine leichte Beute. "Wie heißt dein Schiff, Tal?" Der gespielte Schmuggler schaute nicht von seinen Karten auf, um sich eine neue Strategie zu überlegen. Der Alkohol half dabei nicht, trotz eines weiteres Schluckes, der die Flasche leerte. "Ja, wenn man von Crew sprechen kann. Wir sind nur zwei Leute," erklärte er beiläufig, sich nicht bewusst, dass er Tal'ana damit entscheidende Hinweise gab. Der Mann war einfach in seine neue Strategie vertief, die auch nicht funktionieren würde.


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Tal'ana - 01.12.2016

So langsam wurde Tal’ana hellhörig – und hoffte sehr, dass es die anderen Mitspieler am Tisch nicht auch wurden. „Sie hat schon einiges erlebt“ hatte dieser Tage meist eines zu bedeuten – Ärger mit dem Imperium. Oder dem Hutt-Kartell. Oder der Schwarzen Sonne. Auf alle Fälle Ärger. Das bedeutete, der zweifelhafte Pilot der „Libby“ und sie hatten möglicherweise doch mehr gemeinsam als gedacht. Die Twi’lek beschloss, seinem abgehalfterten Auftreten eine zweite Chance zu geben. Die wenigsten Menschen – oder Mitglieder anderer Spezies – begannen ihr Leben bereits als Trunkenbold mit zweifelhaftem Lebenswandel. Sie schätzte ihn noch immer als jemanden ein, der sich leicht übervorteilen ließ, vor allem, wenn Alkohol im Spiel war. Aber vielleicht hatten ihn auch tragische Ereignisse zu dem gemacht, was er war.
Als ob irgendjemand in unserem Alter keine tragische Vergangenheit hätte. Und dafür können wir uns immer noch gegenseitig bemitleiden, sobald ich mein Schiff wiederhabe!

Über die Extras würde sie ihn an anderer Stelle ausfragen müssen, um keinen Verdacht zu erregen. Aber der Plan war gefasst. Sie würde die Partie noch zu Ende spielen und sich dann schweren Herzens vom Tisch lösen, um mit Captain Halleck und seinem Schiff etwas auf Tuchfühlung zu gehen. Sie wusste nicht, was sie mehr bedauerte. Ein paar Runden Sabacc waren eine gute Ablenkung von den Strapazen dieses Tages und es konnte nie schaden, ein paar Credits extra als Bestechungsgeld für Imperiale in der Tasche zu haben. Aber heute hatte etwas anderes als etwas kurzweilige Zerstreuung Priorität. Hier ging es nicht nur um gestohlenen Besitz, hier ging es um ihre Heimat. Den Ort, an dem sie in eine neue Familie aufgenommen wurde – und den Quen sogar noch länger sein Zuhause nannte als sie. Den Ort, an dem Deeroku sie auf eine Zukunft als Captain vorbereitet hatte. An dem sie mit Zev zum ersten Mal das Lager geteilt hatte. An dem Liam und Risa eine gemeinsame Zukufnt geplant hatten. Sie musste die Hazard wiederbekommen, um jeden Preis! Das schuldete sie ihrer alten Crew – nicht nur dem Rodianer, der ihr davon verblieben war.

Von Nostalgie ergriffen, reagierte sie etwas verzögert auf Letos Nachfrage. Während ihre Miene schnell die Fassung wiederfand, war an der Bewegung ihrer Lekku und dem nervösen Streichen ihrer Finger über ihr Glas deutlich zu erkennen, dass sie etwas beschäftigte. „Ich nenne sie mein Baby“, sagte sie mit einem etwas erzwungenen Lächeln und hoffte, dass sich der andere Captain mit dieser Antwort zufrieden geben würde. „Sie hat gerade einen etwas aufreibenden Tag hinter sich und ich warte darauf, dass ich sie wieder abholen kann.“ Das zumindest war nicht gelogen. Nur zwei Leute. Das sollte ich selbst ohne Quen schaffen. Es wäre etwas auffällig, wenn sie ihren Freund als Aufpasser mitnahm. Vielleicht konnte er sich stattdessen hier nach Neuigkeiten umhorchen, während sie das Schiff organisierte. Dann brauchte sie immer noch einen angemessenen Plan. Tal’ana musste genau wissen, wo sich die Hazard jetzt befand und wie streng sie bewacht wurde. Ihr Frachter war noch immer gut in Schuss. Selbst wenn er einer Schmugglerin und Rebellin gehörte, war es immer noch zu schade, ihn zu zerlegen oder einzuschmelzen. Zumindest hoffte sie das inständig.

Als die Runde das nächste Mal an Tal’ana ging, musste sie sich geschlagen geben. Der Einsatz war ein weiteres Mal erhöht worden und das waren ihre Karten einfach nicht wert – selbst, wenn sie jetzt auf ihr Glück vertraute. Sie würde es noch an ganz anderer Stelle brauchen können. Da war es vernünftig, nicht jetzt alles buchstäblich auf eine Karte zu setzen. Mit einem frustrierten Knurren schob sie ihre Karten von sich, verabschiedete sich von ihren Credits und gab somit die Runde verloren. Wenn sie wenigstens gut eingesetzt waren, um ihren Frachter wiederzubekommen…
Also gut, an die Arbeit. Wenn sie sich gut anstellte, konnte sie sogar die Niederlage zu ihrem Vorteil nutzen. Zeit für eine schauspielerische Meisterleistung!
„Ich glaube, für heute habe ich genug gespielt.“ Sie füllte ihr Glas, drehte sich auf ihrem Stuhl etwas zur Seite und hielt es provokativ zwischen sich und Leto. „Meinst du, ich könnte mir die Libby einmal ansehen?“, raunte sie ihm verheißungsvoll zu. „Ich müsste mich nur noch kurz von jemandem verabschieden.“


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Leto Halleck - 03.12.2016

Leto gefiel sich in der Rolle des Piraten und Spielers. Nicht, dass er besonders gut darin war, denn das wusste er aber es machte Spaß mit diesem Auftreten zu spielen. Es war der Dampf in seiner alten Dampfmaschine, der ihn daran Spaß haben ließ. Es war anders, lebendig und in dieser Galaxis voller Gefahren eine passende Maske. Die Dame schien etwas zu beschäftigen. Insoweit besaß er noch Kenntnis in Kommunikation und hatte mit vielen Aliens gedient. Twi'lek unterschieden sich nur durch ihre Lekku in der Kommunikation von der Kommunikation der Menschen. Ihre Hände neigten zu ähnlichen Gesten, wie auch ihre Gesichtsmimik. Leto blickte sie vertrauensvoll an, da er keine böse Seele war und spürte, wenn eine Person mit einem Ballast beladen war. Schließlich beantwortete sie die Frage, die Leto noch unausgesprochen in seinem Geist hin und her geschoben hatte. Ihr Baby war also derzeit nicht in Betrieb. Abholen? Leto stutzte, fuhr sich mit seiner grobschlächtigen Hand über sein Kinn, wobei die Bartstoppeln an jenem kurz einen kratzenden Ton von sich gaben. Der Raumer warf seine Vernunft über Bord und Tal ein Tau Vertrauen zu, welches beide Raumbären verbinden sollte. Natürlich nur im übertragenen Sinne. Leto nickte abschließend, nachdem die Twi'lek ihren Satz beendet hatte. Er machte noch ein möglichst verständnisvolles "Aha!" aber scheiterte an seiner doch unnachaltigen Körperhaltung und Aussprache.

In dieser Sekunde wurde ihm bewusst, dass er das Spiel vernachlässigt hatte und sein gesamter Einsatz verzocket war; bis auf einen kümmerlichen Rest, welcher in einem kleinen Stapel vor seinem aufgelegten Arm lag. Das Spiel war aus, doch das wahre Spiel war für Leto erst am beginnen. Diese Frau hatte es ihm angetan. Nicht, dass er unbedingt ein Frauenheld war aber er war empfänglich für liebevolle Ablenkungen. - Und der Kontaktmann war immer noch nicht aufgetaucht. Eine hübsche Frau war immer interessanter als ein abgehalfteter Agent der Republik. Agenten waren eine miese Sorte von Menschen. Egal, was sie getan hatten oder tun wollten; wem sie dienten, denn sie waren alle gleich verschwiegen und witzlos. Sie hatten ihre Seele an das Geschäft verkauft, welches sie versorgte. Es war eine Schattenwelt, die Leto nicht verstehen wollte. Eine Welt voller Fallen, Lügen und Missgunst. Eine solche Kreatur wieder bequatschen zu müssen, um den Auftrag zu präzisieren, war lästig. Noch immer war nicht klar, was sein Team hier auf Corellia suchte. Gut, es war ein Duo aber Team hörte sich besser an. Also war es für Leto ein Team. Eine Gemeinschaft von Glücksrittern unter dem mächtigen Banner der Republik, welches hier garnicht so mächtig erschien. Corellia war immer noch fest in imperialer Hand und diente als Plattform für viele Operationen. Das wusste Leto aber wirklich einem Auftrag zu folgen, fiel ihm ohnehin schwer. Seine Augen hatten längst eine wertvolle Quelle aufgetan. Tal'ana - ein Name, der bei ihm später noch für Kopfschmerzen sorgen würde, neben dem Entzug von dem überteuerten Fusel, welcher hier verkauft wurde.

"Ja, das haben wir beide," erklärte der Captain mit einem festen Augenaufschlag, um zu verarbeiten, dass er gerade die Missionskasse ungünstig verkleinert hatte. Dumm. Sehr dumm. Verdammt, wie sollte er das Keltic erklären? Egal, der war ohnehin noch eine Weile mit sich beschäftigt. "Das Spiel war für uns beide nicht sehr gut," sagte der Mann mit der altalbanischen Wolldecke im Mund, welche das Sprechen undeutlicher machte. Er warf die letzten Karten ab. Es war aus, jetzt wirklich. Tal füllte ihr Glas, drehte sich auf ihrem Stuhl etwas zur Seite und hielt es provokativ zwischen sich und Leto, welcher nun etwas nervös war, da der Alkohol nicht unbedingt der Freund des furchtbaren Romantikers Halleck war.

Die Mitspieler, und jener Spieler, welcher gewonnen hatte, sackte seine Credits ein und verschwand mit dem Schwung der anderen. Nur die Twi'lek und der schmuddelige Captain blieben zurück, der sich nun mit wenig Eleganz mit seinem Stuhl zu ihr umdrehte, um sie zu bewundern. Seine Augen wanderten einmal quer über ihr Gesicht, dann zur Brust und schließlich zu den Beinen, um dann wieder zurück zu springen. Leto, getrieben von Hoffnung auf einen Flirt verlor jede Haftung und grinste breit. "Natürlich kannst du das," amüsierte sich Leto erleichtert. Es war geschafft. Irgendwie, obwohl es zu einfach war und eine gewisse Skepsis in ihm reifte. Konnte sie eine imperiale Agentin sein? Oder war sie der Kontakt? Alles war möglich und bedurfte weiterer Nachforschungen. In seinem diesigen Rausch, welcher durch den gebrannten Alkohol deutlich beschleunigt auftrat, nahm er das Falsche an. "Bist du mein Kontakt?" Eine plumpe Frage, die nur offenbarte, wie unfähig er als Geheimagent war.


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Tal'ana - 29.12.2016

Die anderen Spieler an ihrem Tisch strichen ihre Gewinne ein und machten sich einer nach dem anderen davon, bis nur noch sie selbst und Leto übrig blieben. Tal’ana trauerte grimmig ihren verlorenen Credits hinterher, aber solange sie die Hazard dafür wiederbekam, hatte sich der Einsatz auf den abgetrunkenen Captain gelohnt. Auf seine Bemerkung zu ihrer Pechsträhne antwortet sie mit einem Schulterzucken und einem mitfühlenden Lächeln – mitfühlend deshalb, weil er ja noch nicht ahnte, wozu sie ihn benutzen wollte. Oh, ich hoffe, dass sich das Blatt für mich noch wendet. Und du wirst mir dabei helfen, du armer Irrer. Als die Twi’lek sicher war, noch immer Leto Hallecks volle Aufmerksamkeit zu genießen, warf sie einen Blick in Richtung Quen. Auch ihm war nicht entgangen, dass der Spieltisch sich geleert hatte. Und irgendwie wirkte er nicht ganz glücklich dabei, wen sie sich als Opfer ausgeguckt hatte, das konnte sie an seiner Körperhaltung erkennen.
Ruhig, alter Freund. Verlier jetzt bloß nicht den Kopf. Es wird schon alles gut gehen, versuchte sie ihm – vergebens – telepathisch zuzusprechen. Ihr eher zweifelhafter Plan bestand soweit darin, Leto auf der Libby zu beschäftigen, während Quen versuchte, den Standort ihres Schiffes zu ermitteln. In der Hoffnung, dass es höchstens von ein paar einsamen Sturmtruppen bewacht wurde, würde die Schmugglerin die Shimmering Hazard zur Not mit dem gesamten Aufgebot der Liberation wieder in ihre Gewalt bringen und anschließend den Planeten so schnell wie möglich verlassen. Bis dahin sollte sie den Captain vielleicht doch wieder von seinen geplanten Fesseln befreien und zu Bewusstsein bringen. Es hinterließ doch einen schalen Beigeschmack, einen unfreiwilligen Komplizen einfach in seinem Verderben zurückzulassen – auch wenn dies durchaus schon vorgekommen war…

Mit grimmiger Entschlossenheit legte sie wieder ein einladendes Lächeln auf die Lippen und kehrte zur Beobachtung ihres Zielobjektes zurück. Letos Augen wanderten erst nach unten und dann wieder nach oben. Das ist ja fast zu leicht… Zu schön um— Er stellte eine Frage, bei der es sie alle Selbstbeherrschung kostete, nicht sofort sämtliche Gesichtszüge entgleisen zu lassen. Wahr zu sein… Ein paar kostbare Sekunden rasten ihre Gedanken. Sollte sie auf sein Spiel eingehen? Wenn er ihr das abkaufte, war er noch dümmer als sie bisher angenommen hatte – aber sie hatte sich eben schon in ihm getäuscht. Ein Imperialer konnte er nicht sein. Die Leute waren zwar nicht gerade für ihr Genie bekannt, aber so inkompetent konnte ein Informant gar nicht sein! Schon gar nicht, dass er annahm, eine halbseidene Twi’lek wäre der richtige Ansprechpartner.
Schließlich gab Tal’ana dem nervösen Zucken ihrer Lekku nach und leerte ihr Glas in einem Zug, gefolgt von einem entnervten Fluchen in ihrer Muttersprache. „Chod!“ Sie bemühte sich, ihre Stimme leise zu halten, um nicht unnötig Aufmerksamkeit zu erregen. „Kontakt? Willst du damit etwa sagen, du bist ein Spion? E chu ta!“, wechselte sie auf Huttisch und ihr heimatlicher Akzent, der nur selten zum Vorschein kam, war deutlich zu hören. Von allen Betrunkenen in der Cantina musste sie sich ausgerechnet einen mit Geheimauftrag aussuchen. Der Tag wurde zunehmend schlimmer – und nun würde sie Draysalt wirklich umbringen, auch wenn er für Letos Offenbarung gar nichts konnte.


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Leto Halleck - 03.01.2017

Es gab keinen Ort, der ihn gerade mehr verlockte, als dieser. Er war müde, sich den Freuden entsagt zu haben und fand sich in dezent romantischen Gefühlen zu dieser Twilek wieder. Leto, verfolgt von seiner eigenen Unfähigkeit, wollte einfach nur etwas Spaß haben, zwinkerte ihr merkwürdig zweideutig zu, was jedoch an den breiten Brauen des Mannes scheiterte. Er war nicht sonderlich geschmeidig im Umgang und dies inbesondere nicht mit Frauen. Ja, scheinbar war sie nicht sein Kontakt. Enttäuschung glimmte kurz in seinem Angesicht auf, verschwand schnell wieder, als er die besondere Attribute der Twilek vor sich betrachtete. Sie konnte ihre einfache Herkunft nicht verbergen, so dass Leto leichtes Spiel sah und gekonnt erneut einen Fehler machte. "Ja, so in etwa," erklärte er etwas stolz. Immerhin sollte sich dieser krude Job bezahlt machen, nachdem er gerade fast sein gesamtes Missionsgeld verspielt hatte, um dieser Frau näher zu kommen. Sie war der Preis, den er unbedingt wollte. Leto Halleck war ein einfacher Mann mit einfachen Freuden, die leicht zu finden waren, wenn man entsprechendes Talent besaß. Nur hatte Leto fast keine Talente, außer einem unnatürlichen Dusel. Der sanfte Hauch von Alkoholika aus seinem Mund verbreitete sich als er diesen kurz offen stehen ließ, um einen stillen Rülpser aus seinem Rachen zu drücken. Schließlich sprach er weiter: "Dann muss ich hier bleiben und warten. Du kannst mir gerne Gesellschaft leisten."

Der Mann interessierte sich nicht wirklich für die Interessen dieser Frau, noch für ihr Gerede, sondern wollte sie einfach nur anblicken, wie ein hübsches Objekt. Leto war zudem nicht mehr wirklich in der Lage einer Konversation mit nötiger Aufmerksamkeit zu folgen, so dass sich seine glasigen Augen auf einen geraden Blick auf entsprechende ansehnliche Bereiche von Tal'ana beschränkten. "Ich gebe noch eine Runde aus," stellte er fest und bemerkte erst dann, dass dies nun auch seine privaten Reserven an Moneten betreffen würde und lächelte über diesen Fehler hinweg, da seine spärlichen Reste an Geld sicherlich noch für einen Drink reichen würde. Zum Glück hatte er noch eine Flasche in der Hand, die noch ein paar Minuten Volumen besaß. Danach war in dieser Sicht kein Licht mehr. Leto war dies egal, denn diese Twilek hatte eine besondere Wirkung auf ihn, denn der dumme Narr war nicht sonderlich eloquent oder empathisch. Wieder ein stiller Rülpser, der sich mühsam den Rachen heraufschraubte und mit einem Dunst seinen Mund verließ. Die ekelige Lederjacke und die schlechte Frisur taten ihr übriges zu seinem privaten Schauspiel. "Wir können später gerne Zeit auf der Libby verbringen." Seine beiden Brauen hoben sich und ein Auge schloss zu einem wirklich halbseidigen Zwinkern, welches kurz verharrte und unnötig in die Länge gezogen wurde. Der unfähige Weiberheld war sich relativ sicher, diesen Preis gewonnen zu haben und lächelte selbstherrlich, wie ein Neimodianischer Händler kurz vor einem guten Deal. Ein schräges Lächeln.


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Tal'ana - 09.01.2017

Tal’anas Lekku peitschten nun regelrecht hinter ihrem Rücken. Leider waren die Muskeln nicht stark genug, um Leto damit zu würgen oder wenigstens eine Ohrfeige zu verpassen. Gefangen zwischen Wut und Unglauben starrte sie ihn aus ihren braunen Augen an und bemühte sich, ihm nicht alle Beschimpfungen entgegenzuwerfen, die sie auf ihren Reisen gelernt hatte. Du bist der schlechteste Spion, den ich je gesehen habe! Zugegeben, die Liste war nicht lang – genau genommen konnte sie ihm diese Liste mit nur einem Finger zeigen. Trotzdem zweifelte sie nicht an der Wahrheit ihrer Aussage. Ich wusste schon immer, dass die Republik nicht unbedingt die kompetentesten Leute unterhält, aber du…. du Nerfhirte! Frag doch am besten gleich noch den Sturmtruppen da draußen, ob sie deinen Kontakt gesehen haben!

Oh, sie war drauf und dran, ihm die Flasche Fusel über den Kopf zu ziehen. Aber dann konnte er ihr nicht mehr den Weg zur Liberation beschreiben. Sie konnte ihn erst fragen und dann niederschlagen – und behaupten, dass er ihr Geld schuldig war. Dann machte Tal’ana einen tiefen Atemzug und legte ihr Sabacc-Gesicht auf, das Leto noch nicht für den größten Vollidioten der Galaxis hielt. Sie konnte ihn hier einfach stehen lassen. Aber er war noch immer ihre beste Chance, ihr eigenes Schiff zu befreien. Und sie konnte ihn nicht offenkundig in sein Verderben laufen lassen. Nicht, nachdem man sie zusammen gesehen hatte. „Wie lange gedenkst du zu warten?“, brachte sie gepresst heraus. „Mein Freund und ich kennen uns in der Gegend aus“, log sie –zum Teil. Zum größten Teil. „Vielleicht können wir dir helfen, diese Person zu finden – oder das, was sie dir mitteilen soll.“ So oder so suchte sie nach einer Ausflucht, um mit Quen zu reden und ihn von seiner Rodianischen Freundin zu trennen, die noch immer an seinem Tisch saß. Sie musste ihn auf den neuesten Stand ihres glorreichen Plans bringen. Dessen letzter Schritt immer noch bedeutete, Lem Draysalt durch die Luftschleuse ihres erfolgreich zurückeroberten Schiffs zu schicken.

Tal’ana bezweifelte, dass noch mehr Alkohol irgendwelche positiven Auswirkungen auf den bombad Spion haben würde. Doch sie selbst hatte gegen einen kräftigen Schluck auf seine Kosten nichts einzuwenden. Sie würde sich diesen Mann schöntrinken müssen, auch wenn Leto eigentlich gar nicht so hässlich war. Aber zumindest konnte sie sich das Geplänkel auf dem Schiff sparen. Wenn ich mit dir fertig bin, erzählst du mir deine tiefsten Geheimnisse. Kann ja nicht mehr lange dauern… Die Twi’lek streckte ihren Arm aus und legte ihn mit etwas Willensanstrengung auf den Oberschenkel des Captains – ohne ihm dabei die Fingernägel in die Haut zu bohren. „Sehr gerne“, lächelte sie und ließ es offen, ob sie es auf den Alkohol oder den späteren Abendverlauf bezog. Langsam hätte Tal’ana nicht einmal etwas dagegen, wenn Sturmtruppen auf der Suche nach einem Spion den Saal stürmten. Es konnte gar nicht mehr schlimmer werden.


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Leto Halleck - 10.01.2017

Leto fühlte sich, wie der größte Held der Galaxis und seine Laune besserte sich abermals, als Tals Hand auf seinem Oberschenkel lag. Niedere Gelüste wurden befriedigt, während des diesige Gehirn des Narren bereits Fantasien durchspielte. Ja, er war der Größte und hatte... besondere Fähigkeiten. In dieser Galaxis der Irren war ein wohlwollender Idiot eine Alternative. Leto grinste breit, während Tal'ana in seine Augen blickte. Leider war Leto zu naiv, um wirklich Hintergedanken zu erkennen und gab einer wildfremden Frau die Gelegeneheit gegen ihn zu arbeiten. Er hob die Hand und ein Servierdroide wankte heran. "Zwei corellianische Ale, den Rest habe ich noch," sprach er halb zum Droiden und halb zur Twilek. Immerhin wollte er seine Eroberung nicht aus dem Blick lassen. Der Droide in glänzendem Silber trottete davon, um mit dem Barmann in enger Zusammenarbeit ein Tablett mit jenen Getränken zu bestücken. Leto selbst räusperte sich, da er sich unsicher war, wie er weiter verfahren sollte. Insofern, um den Flirt aus seiner Sichtweise elegant zu halten, beantwortete er erst einmal ihre Fragen, die er für das Bestaunen ihrer Attribute zurückgestellt hatte. "Noch eine kurze Weile wollte ich warten," antwortete er halbherzig, da seine Augen auf den Brüsten der wunderschönen Twilek lagen. Der betrunkene Leto war deutlich unfähiger seine Interessen zu verbergen als der nicht betrunkene Captain Halleck. Doch beide existierten nicht mehr getrennt von einander. Er ging nicht davon aus, dass man seine Künsten widerstehen konnte. Er hatte verschiedene Dinge überlebt und vorallem seinen Alkoholkonsum. Was sollte jetzt schief gehen? Leto war lebendig auf Corellia angekommen, hatte sich eine Braut geangelt und war bereit für eine schöne Nacht, wenn da dieser Auftrag nicht wäre. Aber hey, er hatte schon einmal einen Erfolg, denn er war hier. Verdammt! Da war ja noch Keltic. Seufzend rieb er sich die Stirn, während seine Gedanken an den eingesperrten Söldner wanderten. Er war sich sehr sicher, dass er nicht ohne einen Faustschlag durch Keltic aus der Nummer herauskommen würde. Und Leto wollte nicht geschlagen werden. Er war nicht gut im Einstecken von Schlägen und leider hatte er schon viele Schläge in seinem Leben kassiert.

Der Mann hatte ein Talent dafür in Kneipenschlägereien zu geraten. Meistens ging es darum, dass er zu lange die Geliebte eines Unterweltbosses anstarrte oder schlicht das Falsche sagte. Man sollte nicht immer offen sprechen. Immer noch rieb er sich über die schwitzige Stirn, wobei ein Haar mit einem Klumpen Haargel daran zu Boden segelte oder eher wie ein fettiger Vogel abstürzte. Ein Gutes hatte es: Leto starrte nicht mehr auf Tal'ana. "Hilfe ist immer gut," sagte er und blickte wieder auf, nahm die Hand herunter, um eine vielsagende Geste mit beiden Augenbrauen zu machen. "Echte Hilfe," setzte er nach und seine kalte Hand platschte auf ihre, um sie auf dem Oberschenkel zu umschließen. Sie klebte ein wenig, nachdem Fusel darüber geraten war; und roch auch entsprechend, da sich der Fuseldunst richtung Tals Nase erhob. Der Droide brachte nun die Getränke. "Musik fehlt!" - eine laut ausgesprochene Feststellung. Leto, der Meisterspion, drehte seinen Kopf zu eine halbseidigen Typen am Juke'O'Maten und rief diesem zu, während er mit seiner freien Hand auf den Tisch klopfte, was ein unpassend lautes Geräusch ergab. "Hey! Du kriegst Geld, wenn du mir diesen Song einlegst, wie hieß der noch...," donnerte die leicht alkohol-tänzelnde Teppichstimme des Mannes in Richtung des Typen im abgeranzten Raumanzug. Dieser grummelte, tat aber wohl etwas an der Anlage. "Secret Agent Man," war schließlich der Ausruf von Leto, der es lustig fand, vor Tal offenkundig diese Rolle zu spielen. Mit einem Griff in seine Brusttasche zog er einen Creditstick hervor, um diesen ungelenkt durch den Raum zum halbseidenen Typen zu werfen. Der Stick flog in einer großen Spur durch die Luft und landete rutschend, wie krachend, vor dem Typen. Dieser schimpfte etwas in fremder Sprache aber trottete dann von der Anlage weg. Er schien genervt. Leto zufrieden über seine - in seinen Augen - coole Aktion, lächelte breit (in mehrfacher Hinsicht) zu Tal'ana, um sie erneut zu bewundern. Keltic hatte er wieder verdrängt, auch weil noch mehr Alkohol eintroffen war. Er stellte die Schnapsflasche ab und griff zum Ale. Die Musik begann zu spielen, um zu unterstreichen, wie unfähig dieser Mann war. Jetzt fehlte nur noch ein imperialer Offizier, der Leto direkt ansprach. Tal lebte wirklich gefährlich. Leider war Leto von seiner eigenen Befähigung überzeugt und wippte mit seinem Kopf im Takt der Musik mit. Ja, er war ein Spion, wie cool!


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Tal'ana - 11.01.2017

Corellianisches Ale war nicht gerade Corellianischer Whiskey, aber bei einem kostenlosen Getränk war Tal’ana nicht allzu wählerisch. Es würde seinen Zweck erfüllen. Wie unglaublich großzügig von Ihnen, Captain Halleck. Hauptsache, er tat jetzt nicht so, als hätte er ihr mit einem der billigsten Getränke von Corellia einen spendablen Gefallen getan. Tatsächlich musste sie ihm eine Sache anrechnen: Er prahlte zwar damit, dass er ein Spion war – was schon schlimm genug war – aber immerhin erzählte er ihr nicht auch noch alle Details seiner Mission. Noch nicht. Vor ihrem inneren Auge stellte sie sich Leto gerade als Cargo-Box vor, die langsam mit Alkohol gefüllt wurde. Sie wollte vermutlich nicht dabei sein, wenn sie überschwappte. Vielleicht hat die Republik auch tatsächlich nicht den größten Idioten hierher geschickt. Nur den zweitgrößten. Der getrunkene Alkohol schien bereit über seine Stirn wieder zu entweichen und eine klamme, schwitzige Hand legte sich ungelenk auf ihre, während Leto sie nach kurzer Unterbrechung wieder ansah. War der Captain etwa nervös? Sie konnte es ihm nicht verdenken, immerhin schmorte er gerade im eigenen Saft. Aber sie war nicht hier, um ihn zu retten. Ganz im Gegenteil – wenn es brenzlig wurde, war es besser, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden, damit man sie nicht mit Leto Halleck in Verbindung brachte. Das würde ihre ohnehin angespannte Beziehung mit dem Imperium nur noch weiter verschlechtern.

„Vielleicht kommt er auch nicht mehr“, brachte die Twi’lek eine unangenehme Wahrheit auf den Tisch. „Vielleicht hat das Imperium deinen Kontakt bereits geschnappt und nun versuchen sie deinen Namen aus ihm rauszupressen“, raunte sie trocken und griff mit ihrer freien Hand nach einem der Becher, die der Servierdroide gerade auf den Tisch gestellt hatte. Fast im selben Moment schlug Leto einmal mit seiner eigenen Hand auf den Tisch und ein paar Tropfen Ale schwappten über ihre Finger. Tal’ana rollte mit den Augen und leerte das Getränk fast in einem Zug – vor allem, nachdem sie seine Aufforderung und anschließend die ersten Takte Musik hörte. Du bist absolut nutzlos. Ihre angeregte Fassade verschwand und ließ ein unbeeindrucktes Gesicht zurück. Sie war so gnädig, ihre nasse Hand an seinem anderen Oberschenkel abzuwischen, als sie sich mit leichtem Vorbeugen auf ihn stützte und erhob. Dabei entzog sie ihm auch die Hand, die er eben noch siegesgewiss gehalten hatte. „Noch viel Glück bei Ihrer Mission, Captain, betonte Tal das letzte Wort fast schon abfällig. „Du wirst es brauchen. Wär schade um dein hübsches, wenn schon nicht sehr helles Köpfchen. Quen!“

Ihr Freund zuckte bei der Nennung seines Namens zusammen und blickte angespannt in ihre Richtung. Tal’ana zog den Verschluss ihrer Jacke etwas nach oben und deutete auf den Eingang der Cantina. Hastig verabschiedete sich der Rodianer von seiner Bekanntschaft und eilte an seine Seite, als Tal’ana ohne sich noch einmal umzusehen der frischen Luft entgegenstrebte. „Wir gehen“, teilte sie ihm das Offensichtliche mit.
„Was ist passiert? Wolltest du nicht—“
„Ich sagte, wir gehen! Und merk dir den Namen Leto Halleck. Solltest du ihn je zu hören bekommen, such schleunigst das Weite. Später“, reagierte sie mit einem Seufzen auf ihren noch immer verwirrt dreinblickenden Co-Piloten. „Erst brauchen wir eine Unterkunft für die Nacht und einen möglichst ungesicherten Zugang zum HoloNet. Wir bekommen mein Baby auch anders zurück“, versuchte sie vor allem sich selbst Mut zu machen und schloss ihre Jacke bis zum Kragen, als sie die kühle Brise Corellias in ihrem Nacken spürte. Heute war ein miserabler Tag.


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Leto Halleck - 11.01.2017

Nun war Leto überrascht, gar entsetzt über die Entwicklung. Dabei war er doch der größte Captain und Spion in dieser Cantina! Enttäuscht sanken seine noch eben hochgestellten Brauen herab und gaben seinem Gesicht einen traurigen Abgesang. Er wollte noch etwas sagen aber war zu feige das Wort gegen diese Twilek zu erheben. War er gerade beleidigt worden? Seine von Alkohol durchsetzte Birne versuchte den letzten Satz zu verarbeiten. Ja, sie hatte ihn eiskalt versetzt. Unsicher, ob es an seinem Alkoholkonsum, seiner Person oder seinem Gehabe lag, fiel er in den Stuhl zurück, um sich anzulehnen. "Ist der Letoman zu hart, ist sie zu weich," kommentierte er beiläufig, um sich selbst ein wenig die Illusion des Helden zu erhalten, der er bestimmt nicht war. In einer Sache hatte sie aber Recht, dass der Kontakt sich erheblich verspätet hatte. Die Musik hörte auf zu spielen und der Mann blieb allein am Spieltisch zurück. Eingesunken in den Stuhl, wollte nicht einmal mehr der Alkohol schmecken. Das gute Ale versickerte lustlos im Rachen und das Glas verblieb leer hängend in seiner Hand. Seine ganze Attitüde zerbröselte. Tal konnte nicht wissen, was diesen Mann wirklich dazu bewegte, diese ganze Show zu spielen und sich mit Alkohol abzuschütten. Seine gesamte Familie war mit Alderaan untergegangen. Seine Heimat war ihm genommen worden. Er hatte nichts mehr in dieser Galaxis. Einsam war Leto Halleck und der Alkohol war sein bester Freund geworden. Es war diese irrige Hoffnung, die ihn noch aufraffte, dass sein Leben noch irgendeinen Sinn haben konnte. Doch in der Tat war er absolut nutzlos, wie das Asteriodenfeld, welches Alderaan zurückgelassen hatte. Tal'ana hatte ihn verdammt, ohne es zu wissen, hatte sie genau die Wunde getroffen, die ihn zum Alkoholiker gemacht hatte: falsche Hoffnung. Es gab nichts mehr, was sich wirklich lohnte. Diese ganze Mission erschien ihm plötzlich so schonungslos. Das abfällig gesprochene Wort "Captain" verweilte in seinen Ohren. Er war Captain, ja, ein miserabler zwar aber hatte eine Verantwortung und einen Job. Mühsam erhob sich der Oberkörper des Mannes, um das Glas auf dem ehemaligen Spieltisch abzustellen. Es gab ein dumpfes Geräusch von sich. Ihm war gerade nicht nur Spaß durch die Lappen gegangen, sondern auch einmal echte Ablenkung von seinem grottigen Leben. Selbst im besoffenen Kopf durchschaute der Mann seine Niederlage. Sie war offenkundig.

Die einzige Wahrheit die Leto Halleck kannte, war jene, dass diese Galaxis ein einziges großes Drecksloch war und er wollte nicht mehr wirklich in diesem Drecksloch sein; und diesen Drecksjob machen. Doch hatte er keine Wahl. Er war nun hier auf Corellia in dieser verdammten Mission. Keltic hatte ihm einst eingeschärft, dass es nur den Job gab und wenn man einen Job annahm, musste man ihn durchziehen. Wenn man schon Scheiße bearbeiten musste, konnte man es wenigstens lukrativ tun. Leider hatte er gerade sein Geld verspielt, um sich die Chance auf diese Twilek zu geben. Es war alles andere als lukrativ für den Captain verlaufen. Nicht nur dafür würde ihm Keltic eine verpassen. Inzwischen wollte er auch eine verpasst bekommen, um für einige Momente aus dem Alltag geschossen zu werden. Alkohol, sofern man ihn oft genug zu sich nahm, verlor zwar nicht seine bekannte Wirkung aber seine Intensität und es brauchte immer mehr, um gleiche Effekte zu erzielen. Leto war einfach zu viel gewöhnt und konnte nicht mit einer einfachen Menge aus dem Alltag fallen. Der Verstand wollte es gerade jetzt. Würdelos kratzte er mit seiner Zunge die letzte Reste Fusel aus der Flasche, die an seinem Mund hing und von seinen groben Händen gestützt wurde. Danach ließ er sie fallen, sie zerschellte am Boden und der Droide eilte herbei, um mit eleganter Stimme auf diesen Fauxpas hinzuweisen. Leto ignorierte des programmierte Gebrabbel, erhob sich von seinem Stuhl, um dieses Etablisment zu verlassen. Der Kontakt kam nicht mehr, da war er sich sicher. Der Droide begann die Splitter mit einer Art hässlichen Staubsauger aufzusammeln. Leto, bereits wieder auf Kurs, dem eines Schiffes bei Hochsee gleich, hinaus auf die Straße. Mit beiden Armen von sich gestreckt, stieß er wankend die Tür auf, um die Straße zu betreten. Dahinten war sie, diese... furchtbare Frau! Sein unruhiger Blick wollte auf ihr verweilen. Doch es näherten sich drei Sturmtruppen, die unlängst Leto ansprachen. Ihre Vocoder unterstützten ihre ohnehin von Disziplin getragene Sprechweise. "Bürger! Halt!" Leto war erneut überrascht, lächelte falsch und deutete wild im Kreis um sich herum. "Ich bin nicht der, den sie suchen," erklärte er stolz. Kurz betrachteten die Soldaten den betrunkenen Leto, ordneten ihn aber nicht als Bedrohung ein.

Die Sturmtruppen trugen ihren Blaster locker, dennoch schussbereit und umringten den Mann beiläufig. "Sie haben erheblich getrunken. Begeben Sie sich nach Hause," sagte der Anführer der kleinen Truppe, um dann mit seiner Einheit die Cantina zu betreten. Scheinbar suchten sie wirklich jemand anderen. So waren sie entschwunden und Leto war sich erneut seiner unverwüstlichen Lügenstrategie sicher, die immer funktionierte (oder auch nicht). Der Dusel war wieder mit Leto, der nun auf Tal zu halten wollte, doch entschied sich dagegen. Plötzlich tippte ihm eine andere fremde Frau auf die Schulter. Es war eine Menschenfrau in einem Abendkleid, welche weitab des einstigen Gespräches zwischen Tal und dem Captain gesessen hatte; und sich nun eiligst aus dem Lokal begeben hatte. Mit einem weiten Schlag holte sie aus und schlug Leto frontal ins Gesicht, der sofort zusammen sackte und platt, wie ein Fisch, auf der Straße noch kurz zuckend lag. "Nerftreiber," schimpfte die Frau, die wohl der Kontakt gewesen war. Benommen, nicht nur vom Schlag, konnte er sich nicht erheben.


Re: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina - Tal'ana - 16.01.2017

Die corellianische Nachtluft war auf mehrere Weisen ernüchternd. Die Hazard befand sich nach wie vor in imperialem Besitz, weswegen sich Tal’ana und Quen für die Nacht eine neue Unterkunft suchen mussten. Und in dem Versuch, einen Plan zur Rettung ihres geliebten Schiffes zu entwerfen, hatte die Schmugglerin nicht nur auf den falschen Blurrg gesetzt, sondern auch noch einen Großteil ihrer Credits verspielt, die sie durch das Geschäft mit Lam gewonnen hatte. Insofern hatte es sich der Duros nun gleich mehrfach verdient, als Ziel für ein paar Blaster-Schießübungen herzuhalten. Zumindest roch das nächtliche Coronet City besser, als es der Spieltisch in der Cantina getan hatte.

Die Twi’lek und der Rodianer hielten sich eher im Schatten der Straßen auf – soweit dies in diesem Teil der Stadt möglich war, doch Tal’ana kam nicht weit, ehe Quen noch einmal nachhakte. „Was genau ist da drin eigentlich passiert? Es lief eindeutig nicht so, wie du es dir vorgestellt hast.“
Die Schmugglerin seufzte und hielt inne. Sah sich nach Schildern für eine Übernachtungsmöglichkeit um – oder ob jemand sie belauschte oder gar verfolgte. Bisher machte es nicht den Anschein, also raunte sie ihrem Freund leise zu: „Der Mann, den ich… engagieren wollte ist in geheimer Sache unterwegs. Wahrscheinlich für die Republik. Allerdings scheint er nicht ganz begriffen zu haben, dass man solche Sachen auch geheim—“
„Bürger! Halt!“, erklang es plötzlich hinter ihr in der wohlvertrauten Verzerrung eines Sturmtruppler-Helms. Tal’ana zuckte unwillkürlich zusammen und wandte sich um – eine Hand scheinbar lässig an ihrer Seite und dabei in bequemer Entfernung zu ihrem Blaster. Quen wurde ein paar Nuancen heller. Doch die Patrouille war gar nicht in ihre Richtung unterwegs. Sie hielt auf einen Mann zu, der die Shiny Star Cantina gerade verlassen hatte. Bei Letos Anblick spürte die Twi’lek einen Kloß in ihrem Hals. Um nicht entdeckt zu werden, presste sich sich mit Quen in einen Hauseingang, über dem die Beleuchtung beschädigt war und nur in unregelmäßigen Abständen flackerte. Ihre dunkle Kleidung und ihre nächtliche Hautfarbe kamen ihr dabei zugute.

Tal’ana beobachtete angespannt, wie Leto sich kurz mit den Sturmtruppen unterhielt. Zu ihrer – für sie selbst überraschenden – Erleichterung ließen die Soldaten in Weiß ihn jedoch ziehen und betraten die Cantina. Nach Erfahrung der Schmugglerin konnte allerdings auch das nichts Gutes bedeuten. Es war besser, sich von diesem Ort möglichst bald zu entfernen und sich hier nicht unbedingt noch einmal sehen zu lassen. Gerade als Tal jedoch Entwarnung geben und ihren Weg fortsetzen wollte, gesellte sich eine Menschenfrau zu Leto und schlug den Mann mit einer Geraden nieder. Der Spion lag wie ein Krek-Käfer hilflos auf dem Rücken und sah nicht danach aus, als würde er sich so bald wieder aufrappeln.
Stang! Was tue ich hier eigentlich? Dafür bist du mir einen großen Gefallen schuldig, Schutta!
Tal’ana wies Quen an, in Deckung zu bleiben und – sie konnte es selbst kaum fassen – kam lässigen Schrittes zu Letos Rettung. „Hey“, sprach sie die Frau an, die für diese Gegend viel zu gut gekleidet wirkte. „Was dagegen, wenn ich abklatsche? Wenn es darum geht, diesem Typen ins Gesicht zu schlagen, habe ich die älteren Rechte!“ Wie schon bei den Sturmtruppen war die rechte Hand der Twi’lek in ihre Hüfte gestemmt und dabei rein zufällig in der Reichweite ihres versteckten Blasters.