#11
Galen schwieg lange, schien die Anwesenheit seines ehemals besten Freundes gänzlich ausgeblendet zu haben. Stardust. Galen verschränkte die Arme, während der Blick seiner braunen Augen zu einem undefinierbaren Punkt in der Wand glitten, den wohl einzig und allein er selbst ausmachen konnte. Stardust. Je öfter er versuchte sich die feinen Gesichtszüge seiner Tochter, die ihrer Mutter so sehr ähnelte, vor sein geistiges Auge zu rufen, umso verschwommener wurden die Feinheiten und drohten seiner Erinnerung zu entgleiten.
Aus unendlich weiter Entfernung drangen Krennics Worte zu ihm durch, ohne ihn wirklich zu erreichen. Es spielte ohnehin keine Rolle, was er sagte. Nur mühsam, auch wenn er sich wahrlich Mühe gab nach außen hin nichts durchscheinen zu lassen, gelang es ihm, seine Gedanken in das Hier und Jetzt zurückzulenken, denn Unachtsamkeit war etwas, das er sich nicht leisten konnte. Schon gar nicht während eines Gespräches mit dem Mann, dessen Wohlwollens er ausgeliefert war.
Das schlimme an dieser Situation war, dass Orson Krennic ihn und seine Fähigkeiten einfach zu gut kannte, um das Wort 'unmöglich' tatsächlich ernst zu nehmen oder ihm überhaupt Glauben zu schenken.
Es stand außer Frage, dass es ein schwieriges Unterfangen wäre die geforderten Ergebnisse zu liefern, aber unmöglich? Galen hatte bisher alles möglich gemacht, was in seinem Wirkungskreis gelegen hatte und Orson Krennic wusste das. Also wem versuchte er hier eigentlich etwas vorzumachen? Im Grunde nur sich selbst.
Er wünschte, dass es unmöglich wäre. Ein Erfolg vollkommen ausgeschlossen. Wie oft hatte er versucht Krennic von dem unmöglichen Unterfangen der letzten Superwaffe zu überzeugen und doch war er ebenso oft an dessen Unnachgiebigkeit gescheitert und doch... war Stardust sein persönliches Meisterstück geworden. Sein persönlicher Erfolg. Sein – einziger – Sieg über Krennic und das Imperium, wenn auch zu einem weitaus höheren Preis als einkalkuliert. Mit seinem eigenen Überleben hatte er gar nicht gerechnet und noch viel weniger – und das war das schwerwiegende Problem an der Situation – damit, dass Jyn in die Fänge des Imperiums geraten und gegen ihn verwendet werden könnte.
Und nun stand er hier, gefangen inmitten seiner Arbeit und von der Gnade einer Institution abhängig, die bei weitem nicht für Gnade bekannt war. Galen schüttelte seufzend den Kopf und blickte zu den beiden schwarz gepanzerten Gestalten hinüber.

“Das glaube ich dir sofort, dass du dir bewusst bist, was man hier verlangt.“
Es war ein beinahe bitterer Laut, der sich über seine Lippen stahl. Natürlich wäre Krennic wohl niemals auf den Gedanken gekommen übertriebene Planungen und Wunschdenken schon im Keim ein wenig einzudämmen. Wahrscheinlich war eher das Gegenteil der Fall gewesen, immerhin kannte Galen den Mann, den er so lange als seinen besten Freund angesehen hatte, gut genug, um ihm eine vollständige Abwesenheit von Bescheidenheit zu attestieren.
“Wie dem auch sei,“ murmelte er, straffte seine Gestalt und blickte seinem Gegenüber entgegen. “Es wundert mich nicht, dass konkurrierende Forschungsteams gescheitert sind. Gerade bei derartigen Vorhaben, genügt es nicht, auf Forschungen von anderen zurückzugreifen, sie sich zueigen zu machen und dann zu erwarten die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.“
Dieser ungewohnte Seitenhieb seinerseits war nicht gänzlich ungewollt. Er selbst hatte praktisch sein ganzes Leben mit diesen Forschungen verbracht, auch wenn seine Arbeit im Endeffekt für völlig falsche Zwecke eingesetzt worden war, aber es war seine Arbeit, seine Forschung, seine Ergebnisse. Und doch konnte selbst ER keine Gewährleistung auf Erfolg geben. Hatte er nie, würde er nie. Schon gar nicht in Zusammenarbeit mit dem Imperium.

Es verwunderte ihn allerdings, dass es keine Fristen gab. Regelmäßige Ergebnisse. Regelmäßig. Wie regelmäßig war regelmäßig? Diese ungewohnte Angabe hinterließ einen faden Beigeschmack in seinen Gedanken, denn es wollte nicht so recht zu dem Krennic passen, den er kannte und es bedeutete womöglich ebenso, dass es ihm in diesem Fall nicht ganz so leicht gemacht werden würde eine Schwäche im angedachten System zu etablieren. Aber hatte er das tatsächlich vor? War er bereit ein derartiges Risiko einzugehen, wenn das Leben seiner Tochter auf dem Spiel stand? Es gab immerhin nichts mehr, was er sonst zu verlieren hätte.
“Aber verrate mir eines: seit wann gibst du dich mit alten, aufgewärmten Projekten zufrieden?“ Diese Schlussfolgerung auf Krennics Aussage verwunderte ihn tatsächlich ein wenig, auch wenn er nicht recht wusste, wie er diese aufkommenden Gedanken einordnen sollte. Galen ärgerte der Umstand, dass man ihn hier so völlig von den Geschehnissen außerhalb dieser Räumlichkeiten abschirmte.
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#12
Wie zumeist völlig auf sich bezogen, realisierte Krennic das lange Schweigen seines einstigen Freundes nicht. Oder jedenfalls nicht so, dass er hierauf auf irgendeine ersichtliche Art und Weise reagierte oder Stellung bezog. In gewisser Weise schien er schon wieder in das vorgestellte Projekt vertieft zu sein – nur mochte ihm die Hingabe dazu abgehen, dieses Feuer, das notwendig war, um seine Untergebenen zu Höchstleistungen anzuspornen. Nachdem immer andere dafür gesorgt hatten, dass seine eigenen Werke durch zweckfremden Einsatz vernichtet worden waren, mochte es schwierig sein, mit der gleichen Leidenschaft daran zu arbeiten wie bereits mehrfach zuvor.

Nun waren das aber auch andere Zeiten gewesen. Der Wind hatte sich gedreht in der Galaxis, merklich. Sowie ein anderer Imperator. Vielleicht verstand dieser besser, dass experimentelle Objekte nicht in die Hand konventioneller Menschen gehörten. Sondern in die Hände derer, die die jeweiligen Kapazitäten besser beurteilen und einschätzen konnten. Das hatte der Narr Tarkin nie verstanden. Und schlussendlich zu seinem Untergang geführt. Nun mochte es nicht einer gewissen Ironie entbehren, dass Orsons größte Niederlage – nämlich die Zerstörung des DS-1-Projekts – zumindest den positiven Nebeneffekt gehabt hatte, dass auch sein größte Rivale hierbei den Tod fand. Dies war eine große innere Befriedigung, dennoch hätte der Direktor es vorgezogen, hierfür nicht jahrzehntelange Arbeit einer nur beschränkten Lebenszeit opfern zu müssen. Insofern war es durchaus möglich, dass ein neuer Imperator mit all diesen vergangenen Erfahrungen eben dies durchaus zu verstehen wusste und demnach andere Verantwortliche hierfür einsetzte. Auf der anderen Seite aber musste man sich nun auch die Frage stellen, ob es überhaupt noch zweckmäßig und klug war, selbst ein solches Projekt aktiv einzusetzen. Denn schlussendlich – und hier machte sich Orson keine Illusionen – war es durchaus im Bereich des Möglichen und Vorstellbaren, dass er persönlich das Ende des Imperiums erleben konnte. Und in diesem Fall war es sicherlich sinnvoll, sagen zu können, dass er selbst nicht aktiv an Kriegsverbrechen teilgenommen hatte, sondern schlussendlich eben… nun… nicht mehr als ein Architekt in einem Terrorstaat war? Das mochte mit realpolitischeren Republikanern in günstigen Momenten noch einen Deal kraft Krennics Wissens ermöglichen, der sicherlich nicht mehr möglich war, sollte er in den letzten Zuckungen des Reiches noch für weitere Gründe einer Verfolgung seiner Person sorgen. Diese beiden widerstreitenden Interessen nagten zeitweise an Orsons Motivation, sich vollends diesem etwas konventionelleren Objekt zu widmen.

Orson nickte knapp auf Galens Reaktion zu den anderen Forschungsabteilungen. Dieser hatte den Punkt natürlich direkt korrekt umfasst. Man ließ nicht Amateure an die Arbeit von Profis. Und dafür war Galen schließlich hier. Es fühlte sich durchaus bestätigend für Orson an, als Galen die Notwendigkeit seiner eigenen Präsenz hier perfekt aufzeigte.
„Da bin ich ganz deiner Meinung, Galen“, antwortete er in einem entsprechenden Tonfall. Seine müden Augen blickten seinen früheren Freund dabei direkt an. Er hätte kaum besser auf den Punkt bringen können, warum der Direktor ihn hier festhielt. Ob Galen diesen Gedanken aber bei seiner Antwort wirklich im Sinn hatte? Daran zweifelte der Direktor stark, beließ es jedoch unausgesprochen. Nichtsdestoweniger zeigte sich an einem schmal sichtbaren Lächeln auf seinen Lippen, dass es ihm nicht entgangen war.

Dieses verschwand jedoch binnen einer kurzen Sekunde, als Galen ihn konfrontierte. Für einen Moment lang weiteten sich seine Augen in Überraschung, ehe er in der Lage war, seinen Körper wieder zu kontrollieren. Er setzte für eine sofortige Antwort kurz an, schien dann jedoch nicht ganz klar zu sein, wie er wirklich darauf reagieren wollte. Verärgert über sich selbst schloss sich sein Mund daher wieder und seine Stirn legte sich in Falten, während er seine Reaktion überdenken musste. Dies schien eine Schwäche nach außen zu zeigen, die er gerne mit spontanen Reaktionen überdeckte, was ihm hier jedoch nicht gelungen war. Galen hatte ihn mit seiner Frage nicht nur überrascht - sondern merkte dies vermutlich sogar. Das war doppelt schlimm.
„Auch Stardust war nicht meine Idee, Galen“, entgegnete er auf den Vorhalt etwas allgemein, beinah schon ablenkend. „Ich habe es mir nicht ausgedacht. Ich setze nur Dinge um. Verwirkliche sie. Und in Zeiten wie den unseren gibt es nun einmal keine anderen großen Projekte zu verwirklichen.“
Er breitete schulterzuckend seine Arme aus.
„Das Imperium ist eben nicht interessiert an zivilen Projekten. Das Imperium möchte Waffen. Also bekommt es Waffen. Ist der Krieg vorbei, besteht sicherlich auch Bedarf an anderem. Und dann wird auch auf die Energieforschung, die während des Krieges vorangetrieben wurde, zurückgegriffen werden.“
Vermutlich kamen Galen einige dieser Punkte durchaus bekannt vor, die Orson hier vor ihm ausbreitete. Es waren seinerzeit ähnliche Argumente gewesen, die er während der Konstruktion der DS-1-Kampfstation verwendet hatte, um dieses wahnsinnige Projekt vor den Ingenieuren zu rechtfertigen. Schlussendlich war es wohl auch immer so. Der Krieg war immer ein Motor für Forschung und Entwicklung, da die Förderung weitaus höher war als in ruhigen gesellschaftlichen Zeiten. Und ursprünglich militärische Technologien wurden später immer wieder zivil nutzbar gemacht. Orson zweifelte nicht daran, dass das auch für die revolutionäre Energieforschung von Galen gelten würde, selbst wenn einer oder vielleicht auch sie beide das Ende des Krieges nicht mehr erleben sollten. Schlussendlich hatten sie beide gemeinsam die Galaxis verändert - jeder indes auf seine Art.
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#13
“Natürlich,“ gab Galen auf die Aussage seines ehemaligen Freundes, dass seine Forschungen nach dem Krieg womöglich auch sozialeren Projekten, abseits der Waffentechnik zugute kommen würden, zurück. Orson Krennic musste ihn für wahrlich sehr dumm halten, wenn er davon ausging, dass Galen noch an eine derartige Entwicklung glaubte. Nein, diesen Glauben hatte er schon lange verloren, denn die Realität hatte ihn auf eine furchtbare Art und Weise eines besseren belehrt und Galen war schon lange nicht mehr naiv genug, um zu glauben, dass er eine derartige Entwicklung noch miterleben würde. Vielleicht seine Tochter, die für ihn noch den einzigen Antrieb darstellte.
Jyn.
Wie gerne würde er sie sehen, ihre Stimme hören... einfach nur wissen, dass es ihr gut ging und sich nicht darauf verlassen müssen, dass Krennics Worte der Wahrheit entsprachen.

“Wir wissen beide, dass es nicht dazu kommen wird, dass irgendeine meiner Entwicklungen oder Forschungsarbeiten für die Allgemeinheit nutzbar gemacht werden wird, also spare dir die Energie.“ Galen ahnte, wie verbittert er klingen musste, aber er machte auch keinen Hehl daraus. Er war ein mieser Lügner, schon immer gewesen und die Situation, in der er sich befand, ließ ohnehin keinen Zweifel daran, dass er alles andere als glücklich und zufrieden war.
“Bist du wirklich so träge im eigenen Bestreben geworden, Orson?“ Wie seltsam es war, diesen Namen tatsächlich wieder auszusprechen. So unglaublich viele Jahre lagen seit dem letzten Mal dazwischen. Galen blickte ihn an. Alt war er geworden, sie beide, aber seinen ehemaligen Freund schien tatsächlich etwas zu belasten, auch wenn er das 'was' einfach nicht greifen konnte.
“Wo sind sie, diese innovativen und kreativen Ideen, die früher nur so aus dir herausgesprudelt sind?“ Diese Zeiten lagen so lange zurück, dass sie beinahe aus einer vollkommen anderen Realität zu stammen schienen. Aber es hatte sie gegeben. Ebenso wie der stundenlange Austausch zweier Genies und das waren sie, ganz zweifellos, immer gewesen. Die Frage war nur, wer damit besser umgegangen war. Wahrscheinlich – und das musste Galen zugeben – eher Orson Krennic, der wenigstens nicht aktiv für den Tod tausender – nein Millionen – Lebewesen gesorgt hatte.

“Aber du sollst deine Ergebnisse bekommen. In welchem Zeitraum soll dein Projekt entstehen?“ Vielleicht würde er zwar in seiner gewohnten Intensität arbeiten, aber seinem Gegenüber lediglich Häppchen servieren, die gerade groß genug waren, um Krennic und dessen Vorstellungen zu befriedigen, während er gleichzeitig allerdings so viel Zeit wie möglich schinden würde. Er brauchte Zeit. Die Welt dort draußen brauchte Zeit, um gegen etwas derartiges gewappnet zu sein. Galen wagte sehr zu bezweifeln, dass es ihm ein zweites Mal gelingen würde eine Schwachstelle im System zu verstecken und so lange Jyn sich in den Fängen des Imperiums befand, konnte er ein derartiges Risiko ohnehin nicht eingehen. Ob sie ihm jemals vergeben würde? Beinahe bezweifelte er es, aber es war die einzige Möglichkeit, die er sah, um ihr zu helfen, denn freilassen würde man sie wohl nicht. Zumindest nicht so lange man ihn damit unter Druck setzen konnte. Und so sehr ihn diese Zerrissenheit in seinem Inneren belastete, so sehr musste er doch darauf vertrauen, dass Krennic ihm – Jyn betreffend – die Wahrheit sagte. Wenigstens dann.
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#14
„Galen“, sagte der Direktor mit einem beinahe schon mitleidigen Lächeln auf den Lippen und legte seinem Gegenüber eine Hand an den Rücken, übte dabei etwas Druck auf, um ihn dazu zu bringen, mit ihm ein paar Schritte durch den Raum zu machen. Ihm war die Verbitterung von Galen nicht entgangen und natürlich war diese auch in dieser Situation durchaus nachvollziehbar.
„Du bist ein kluger Mann, du weißt doch, wie das ist. Fast alle großen technologischen Sprünge haben einen Hintergrund aus militärischer Erwägung heraus. Fliegerei, Raumfahrt, Hyperraum…“, fuhr er fort und zählte mit den Fingern der freien Linken bei seiner Aufzählung mit. „Technologie verschwindet nach einem Krieg nicht einfach. Nur die Nachfrage ändert sich.“
Natürlich war Orson Krennic aber durchaus bewusst, dass das nicht das sein würde, wofür sie in die galaktische Geschichte eingehen würden. Dafür war der sogenannte „Todesstern“ einerseits viel zu sehr zum imperialen Symbol von Tyrannei und auch Widerstand hiergegen geworden. Doch im Endeffekt war das unerheblich. Der Direktor hatte überhaupt keinen Zweifel, dass diese Errungenschaften in Zukunft die Galaxis prägen würden. Ein Vergessen hiervon ergab keinen Sinn. Dafür war diese Energiequelle viel zu lukrativ, wirtschaftlich betrachtet. Orson vermutete, keine Probleme damit zu haben, einen großen zivilen Investor hierfür nach einem Krieg finden zu können. Der Bedarf an einer schier unermesslichen Energiequelle wäre von Coruscant bis in die entlegensten Winkel der Galaxis ohne Zweifel da. Sicherlich konnte man dadurch reich werden, sehr reich. Doch um das gegebenenfalls erreichen zu können, würde man den Krieg überleben müssen. Und etwaige anschließende Kriegsverbrecherprozesse, bei denen er davon ausging, dass man jedenfalls ihm gegenüber keine Milde zeigen würde – vermutlich war es aus der Sicht des Feindes betrachtet dann sogar angemessen. So blieb Krennic aber letztlich nur die Möglichkeit, das Imperium weiter zu stützen, da die Alternative seinen Untergang bedeuten würde. Und vielleicht sogar auch Galens. Auch wenn dieser das derzeit noch nicht sah. Würde die Neue Republik Galens Aussagen, dass er verdeckt eine Schwachstelle in die Station eingebaut hatte, Glauben schenken? Vielleicht, vielleicht nicht. Die imperialen Datenarchive bewerteten die Situation anders. Natürlich hatte Orson dafür gesorgt, da andernfalls das Imperium bereits vor Jahren über sie beide hergefallen wäre. Doch diese Manipulation war brüchig, mochte intensivster Recherche nicht auf Dauer standhalten. Der Direktor strich sich in Anbetracht dessen mit der freien behandschuhten Hand über das einwandfrei rasierte Kinn. Möglicherweise lief ihre Zeit bereits ab.
„Die Frage mag vielmehr sein, ob wir beide das noch erleben werden“, fuhr er schließlich etwas nachdenklicher als zuvor fort. Insoweit mochte man also sagen, dass Galen in gewisser Weise Recht hatte. Vielleicht würde es nur das Erbe sein, das sie der Galaxis hinterließen und sie beiden würden niemals miterleben, was diese Forschung auswirken würde. Vermutlich war es realistischerweise sogar so. Galt das indes nicht für viele Meilensteine?
„Doch das sollte uns nicht daran hindern, die Zeit zu nutzen, nicht?“

Als Galen seinen Vornamen aussprach, blieb Krennic wiederum stehen und beide Hände verschwanden wieder unter seinem weißen Umhang. Erneut schien ihn Galen zu überraschen. Während er schweigsam neben ihm stand, blieb sein eigener Blick am Boden haften. Gelegentlich blinzelnd hörte er sich an, was sein Gegenüber sagte – anknüpfend an frühere Zeiten. Vermutlich hätte Orson vieles anders gemacht, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Aber das spielte keine Rolle. Man konnte Vergangenes nicht ändern. Als träge hätte er sich selbst zwar nicht bezeichnet, aber er verstand natürlich, worauf Galen sich bezog. Aus dessen Perspektive musste es wohl so wirken, das war nicht von der Hand zu weisen. Leider führte die Antwort auf diese Fragen an den Ort der Ursache aller Probleme. An das Trümmerfeld über dem Gasriesen Yavin. Er schürzte die Lippen und richtete seine Augen wieder hinauf. Orson sah Galen einige Zeit lang an – offenbar schwieg er sogar so lange, dass Galen weitersprach. Er wandte seinen Blick erneut ab, sah etwas ziellos in die Forschungsstation hinein. Schließlich seufzte er kurz. Und dachte weiter nach. Doch zunehmend mischte sich noch etwas anderes in die Nachdenklichkeit. Wo waren seine Ideen? Nun. Galen sollte seine Antwort erhalten. Er hatte es lange Zeit verschwiegen, aber jetzt, hier, in dieser Situation konnte er sich nicht mehr beherrschen.
„Explodiert. Über Yavin“, sagte er knapp, geradezu untypisch für ihn, und der Kürze der Antwort war eine erstaunliche Eiseskälte inne, die er selten, vielleicht nicht zuvor gezeigt hatte.
Stardust existiert nicht mehr, Galen“, fuhr er erstaunlich offen zur Erklärung fort, doch mit eiserner Miene, ohne Galen anzusehen. Er konnte es nicht ertragen, den Triumph in dessen Augen erleben zu können. Selbst wenn es Galen verstecken würde, Orson würde bemerken, vermutete er jedenfalls. Er ballte seine Hände zu Fäusten in dem Versuch, seinen Ärger zu unterdrücken, doch sein impulsives Temperament zeichnete sich dennoch zunehmend in seinem Gesicht ab. Vielleicht verstand Galen mit dieser Information, in welcher Situation sie beide sich befanden.
„Das hat alles geändert. Ich bin seither mit unserem Überleben beschäftigt. Und das erfordert mehr Innovation und Kreativität als du dir überhaupt vorstellen kannst.“
Obwohl Galen am Ende noch nach dem Projekt gefragt hatte, gab es hierzu kein Wort der Antwort von Orson. Auch das schien Indiz dafür zu sein, dass der Wissenschaftler einen Nerv getroffen haben musste.
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#15
Explodiert. Über Yavin.
Galen blickte zu seinen Gegenüber, der angestrengt darauf bedacht war ihn in diesem Augenblick nicht anzusehen. Explodiert.
Es war ein Gefühl des Triumphs, das sich in Verbindung mit einem Anflug von wohliger Wärme in seinem Inneren ausbreitete. Die Übermittlung seiner Nachricht war also nicht nur Jyn betreffend ein voller Erfolg gewesen, sondern auch seine Schwachstelle hatte genau das getan, wofür sie gedacht gewesen war.
Für einen winzigen Augenblick keimte in ihm die Frage auf, wie viele Soldaten dabei ihr unrühmliches Ende gefunden hatten. Männer, die sich, vollkommen verblendet einer abstrusen Ideologie folgend, dem Imperium angeschlossen hatten. Spielte das eine Rolle? Nein. Das Wohl vieler wog eben doch um einiges schwerer als das Wohl von wenigen und Galen würde jederzeit wieder das Risiko von Verlusten auf der imperialen Seite in Kauf nehmen, um das Risiko für den gesamten Rest des Universums geringer zu halten.
“Oh Krennic... mein Beileid.“ Seine Stimme war ruhig, vielleicht sogar mitleidiger, als er es von sich selbst gedacht hätte und doch wusste Galen – nein er hoffte sogar – dass Krennic wusste, welchen Triumph er ihm in diesem Augenblick gegönnt hatte. Einen kurzen Triumph zwar, aber dennoch einen Triumph und vielleicht würde er sich an seine geheuchelte Beileidsbekundung erinnern, die er zu Lyras vermeintlichem Tod von sich gegeben hatte. Galen jedenfalls hatte diesen Moment nie vergessen. Wie könnte er auch?

“Aber ich glaube nun zu verstehen, in welch einer Situation du dich befindest.“ Es war immerhin sein Projekt gewesen, diese gigantische Kampfstation, die augenscheinlich einem kleinen Missgeschick zum Opfer gefallen war, deren Zerstörungskraft Orson Krennic nun mit seinem 'neuen' Projekt wohl weit in den Schatten stellen wollte. Zumindest wenn man die Sache einmal von rein wissenschaftlicher Seite betrachtete.
“Im Grunde ist die Lage von uns beiden nicht besonders gut, nicht wahr?“ Galen war nicht dumm, auch wenn man hier alles tat, um ihn von sämtlichen Geschehnissen außerhalb abzuschirmen und keine Informationen zu ihm durchdringen zu lassen, aber allein die Tatsache, dass einzig und allein Krennic ihn in all der Zeit aufgesucht hatte und nun diese Information, sprach dafür, dass sein Aufenthalt hier tatsächlich nicht unbedingt an andere Stellen des Imperiums durchgedrungen war. Und schon gar nicht in höhere Ebenen. Was Krennic für ihn allerdings um ein vielfaches wichtiger machte, als er sich bis zu diesem Moment hatte eingestehen wollen. Wenn Krennic tatsächlich mit dem Überleben von ihnen beiden beschäftigt war, dann hing vermutlich auch Jyns Leben viel mehr an Krennics Wohlwollen, als Galen befürchtet hatte.
Er seufzte leise, während er zu dem Tisch zurückging, auf dem das Chaos eines unermüdlichen Geistes herrschte, und sich dort auf den Stuhl sinken ließ. Dieser ständige Konflikt in seinem Inneren laugte ihn aus, zehrte an seinen Kräften.

Galen fuhr sich durch die Haare und richtete den Blick wieder auf seinen alten Freund. “Ich werde dir helfen, aber ein wenig Unterstützung wäre hilfreich. Und damit meine ich nicht den Protokolldroiden.“ Auch wenn er der Experte auf diesem Gebiet war, lag viel Arbeit vor ihm. Oder ihnen beiden. Er konnte sich die Lösung des Energieproblems nicht aus dem Ärmel schütteln, so sehr er das auch wollte und wenn Krennic tatsächlich in absehbarer Zeit erste Ergebnisse – und vorallem darauffolgende Fortschritte – wollte, würde er entweder Unterstützung benötigen oder die Möglichkeit selbst die Versuchsreihen durchzuführen, die nötig wären. “Denn das Problem, das ich hier an dieser Stelle habe ist, dass ich dir womöglich relativ schnell theoretische Ergebnisse liefern könnte, die in der praktischen Testphase dann allerdings an der – man möge mir verzeihen – Unfähigkeit eurer Wissenschaftler, scheitern würden.“ Erfolglose – oder zumindest nicht den gewünschten Zielen entsprechende - Versuche hatten sie schließlich schon ausreichend hinter sich, wie Krennic ja mitgeteilt hatte.
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#16
In Krennics Gesicht stand der Ärger geschrieben – er hatte seine Maske der Reserviertheit und des Schauspiels in diesem Moment verloren und die eigentliche Fratze von dem, zu was er in den Jahren geworden war, kam zum Vorschein: Unzufriedenheit, Gestresstheit, Wut. Wut jetzt vor allem darüber, dass er schwach gewesen war, indem er sein Temperament nicht hatte bändigen können und Galen etwas gesagt hatte, was dieser niemals hätte wissen dürfen. Er hätte ins Grab gehen sollen mit dem Wissen, dass seine Sabotage nichts erreicht hatte. Und all dessen Aufrührerei umsonst gewesen war. Dass all seine Opfer nichts gebracht hatten. Das hätte ihn womöglich eher motiviert, seine jetzige Arbeit besser und gewissenhafter zu erledigen, wenn er denken würde, Opposition wäre ohnehin aussichtslos. Orson ärgerte sich über seine Impulsivität und dass er Galen diesen Sieg gegeben hatte. Aber nun war es so, im Endeffekt war es einerlei. Er konnte es nicht mehr ändern. Diese Erkenntnis vermochte es aber nicht, seinen Ärger verrauchen zu lassen. Sein Blick blieb abgewandt – nicht einmal für einen kurzen Augenaufschlag ertrug er es, Galen einen Blick zu schenken. Lästig kratzte das angenagte Ego an seinen überstrapazierten Nerven. Die vor falschem Mitleid triefenden Worte waren wie eine kräftige Ohrfeige. Ein Teil, der emotionale, herrische Teil, wollte Galen in diesem Moment am liebsten den Hals umdrehen. Aber er wusste, dass er das nicht tun konnte. Er brauchte Galen. Wie schon seit viel zu langer Zeit.

Einen Augenblick lang schien er durch die Worte seines ehemaligen Freundes schließlich ein Deja Vu zu haben, doch gelang es ihm nicht, sich erinnerlich zu machen, in welchem Zusammenhang das sein konnte. Vermutlich war es nichts Wichtiges gewesen. Die Fratze ging nach Galens Worten langsam, schrittweise zurück, während Galen sich auf einem Stuhl hinsetzte. Natürlich würde er ihm helfen. Er hatte schließlich keine Wahl. Krennic ließ ihm keine, würde er auch nie können. Nicht solange er sich der Loyalität Galens nicht sicher sein konnte – was nach allem, was passiert war, realistischerweise natürlich niemals passieren würde. Galen hatte bereits einmal Loyalität erlogen. Jede Form von Kooperationswilligkeit oder Höflichkeit in Zukunft wäre ebenso erlogen. Ausgerechnet vom bodenlos schlechten Lügner Galen, dessen Lügen er früher mühelos durchschauen konnte. Aber offenbar hatte sein alter Freund sich sehr viel weiterentwickelt und war nicht mehr nur der naive Mann, sondern wusste sehr wohl zu manipulieren. Das machte ihn gefährlicher als er sein durfte. Aber Krennic würde diesen Fehler nicht nochmals machen. Und im Gegensatz zu früher hatte er schließlich ein veritables Druckmittel.
„Die praktische Umsetzung des Projekts läuft bereits – seit Jahren schon“, gab er gegenüber Galen zu, was zuvor bereits andeutungsweise im Raum gestanden war.
„Ein großer Teil davon ist bereits ohne dein Zutun abgeschlossen. Doch jetzt kommst du ins Spiel, mit deinem bescheidenen Beitrag dafür.“
Krennic kam schlussendlich nicht umhin, Galen in einem Punkt zuzustimmen: Das Eclipse-Projekt bedeutete ihm nicht sehr viel. Es hatte nichts Visionäres. Es war so… klein, im Vergleich zum Manifest, das der Todesstern gewesen war. Das Schlachtschiff war ein Vehikel in einem größeren System, doch der Todesstern hätte die Galaxis verändert. Vielleicht nicht zum Besseren, aber bestreiten, dass er sie verändert hätte, würde wohl niemand. Niemand würde dies von dem behaupten, an dem er nun arbeitete. Aber mehr gab es nicht, würde es auch künftig nicht mehr geben. Zumindest nichts mit der Botschaft eines Todessterns, eine Botschaft an die gesamte Galaxis. Er unterdrückte ein Seufzen. Manche Dinge waren auch nach Jahren schwer zu akzeptieren.

„Natürlich“, sagte er beinah herablassend, als Galen von notwendiger Unterstützung sprach. „Das heruntergefahrene Versuchslabor einen Stock tiefer wird jederzeit genutzt werden können. Ich werde dafür sorgen, dass stets genug Proben dort zur Verfügung stehen. Du wirst dich auf dieser und der darunter liegenden Ebene frei bewegen können. Ich habe keinen Grund, dich hier in diesem Raum einzusperren. Alle weiteren Ebenen sind und bleiben außer Betrieb und sind daher für dich nicht zugänglich. Der Turbolift wird mit deiner ID nur diese beiden Ebenen anfahren.“
Sein Blick ging ein Stück weit in Richtung Decke und Wand, wo in einer Ecke ohne jeden Versuch, diese zu verstecken, eine Überwachungskamera angebracht war. Es war kein Geheimnis, dass er Galen überwachen ließ – wobei sich das wohl grundsätzlich von keinen Wissenschaftlern an kritischen Rüstungsprojekten unterschied.
„Unterstützung in Form eines Teams ist… problematisch.“
Krennics Worte kamen langsam und nachdenklich aus seinem Mund, fast als hätten sie etwas Verbotenes inne. Das war zwar nicht der Fall, doch Galen sollte verstehen, dass sein Anliegen eine ernste Sache war.
„Falls du tatsächlich verstanden hast, wirst du auch die Brisanz dessen erkennen. Falls du ein Team anfordern möchtest, muss dir klar sein, was das für die Beteiligten bedeuten wird“, entgegnete er dann und verengte fordernd seine Augen. Jede Person, die hiervon wusste und mit Galen in Kontakt kam, würde dieses Gebäude am Ende nicht mehr verlassen. Krennic konnte sich nicht vorstellen, dass Galen unter diesen Voraussetzungen von sich aus jemanden anfordern würde – er war nicht die Person, die das akzeptieren konnte. Oder zumindest früher nicht. Vielleicht verstand er mittlerweile wirklich. Der Direktor breitete ansatzweise schulterzuckend beide Hände aus.
„Deine Entscheidung, ob du damit leben kannst.“
Die Antwort Krennics kam ohne merkliche empathische Regung. Für das letzte Team von Galen war es nicht gut ausgegangen. Orson ließ keinen Zweifel daran, dass in diesem Fall unabhängig vom Erfolg des Ganzen das Ergebnis das gleiche sein würde, um die Spur der beiden verwischen zu können – doch dieses Mal wäre es Galens alleinige Entscheidung. War Galen auch bereit dafür, das Notwendige zu tun oder war er doch noch, in Teilen, der alte?
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#17
Für einen kurzen Augenblick hatte er geglaubt, diesen einen winzigen Punkt eines persönlichen Bedürfnisses, nicht nur durchdacht, sondern auch durchgesetzt zu haben, bis Krennic ihn mit seinen Worten mit einem Gedanken konfrontierte, den er nicht vergessen, aber verdrängt hatte. Wie hatte er so unachtsam in dieser Überlegung sein können?
"Nein, warte!" Die Worte waren energischer über seine Lippen gekommen, als er es beabsichtigt hatte, während er abrupt von seinem Stuhl aufgestanden war, bevor er gleich darauf in einer beinahe beschwichtigenden Geste die Hand hob, als wollte er ein wildes Tier zur Ruhe bringen. "Warte." Galen schüttelte langsam den Kopf. "Vergiss das Team. Das war... ich brauche kein Team." Er stützte sich mit beiden Händen auf dem Schreibtisch ab und fühlte sich mit einem Mal so... leer. Dieses persönliche Bedürfnis nach Kontakten nach draußen, Informationsaustausch, gepflegtem Wortwechsel und sei dieser nur im Rahmen der Arbeit... Er wurde verrückt. Diese 4 Wände, dieser lächerliche Protokolldroide, der mehr Last als Nutzen war und der Umstand, dass Krennic sein einziger wirklicher Kontakt war, zehrte an seinen Nerven.
Galen war nie jemand gewesen, der den Kontakt zu vielen anderen Individuen gesucht hatte, ganz im Gegenteil, aber all die vergangenen Monate hatten ihm verdeutlicht, dass Kontakte so unglaublich wichtig waren.
Aber ein Team... nein, das konnte er nicht in Kauf nehmen. Der Vorfall auf Eadu hatte sich unauslöschlich in seine Gedanken gebrannt.
Sein Team. Es waren gute Mitarbeiter gewesen, wahrscheinlich die besten, die er je gehabt hatte und sie waren gestorben - getötet worden - seinetwegen. Sie hatten Familien gehabt, manche sogar Kinder und man hatte sie ausgelöscht, ohne dabei auch nur mit der Wimper zu zucken. Und das obwohl sie noch nicht einmal Teil seiner Sabotage gewesen waren. Sie hatten nichts davon gewusst, nichts damit zu tun gehabt.
Nein, er würde ihnen nicht noch mehr Geiseln liefern, die man im Endeffekt doch nur gegen ihn selbst nutzen würde. Eine Geisel in seinem Namen war schlimm genug, gleichgültig wie oft Krennic ihm versicherte, dass es ihr 'gut' ging. Erneut schüttelte er den Kopf, ohne Krennic dabei anzusehen, ehe er seine Gestalt wieder straffte. Er durfte nicht schwächeln. Nicht jetzt. Nie. Nicht solange Jyns Leben auf dem Spiel stand.

"Wenn sich das Projekt bereits seit Jahren in der praktischen Umsetzung befindet, warum kommst du erst jetzt? Es könnte längst vor der Vollendung stehen."
Nicht dass er von diesem Gedanken sonderlich begeistert war, ganz und gar nicht, aber vielleicht hätte es ihnen viel Zeit und Unmut erspart, wenn man nicht bis zu diesem Zeitpunkt gewartet hätte, um ihn diesbezüglich aufzusuchen. Wenn Galen ehrlich war, musste er zugeben, dass er hoffte dieses Projekt würde spätestens beim ersten Testlauf einfach in alle Atome pulverisiert werden, aber bis dahin, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als zu kooperieren, so sehr es auch seinen Werten, seiner Einstellung und seiner Überzeugung widersprach.
Gewalt, Schrecken und Terror waren noch nie ein guter Weg für ein Zusammenleben gewesen, noch nicht einmal für eine simple Koexistenz.
“Ich verstehe deine Verzögerung in dieser Hinsicht einfach nicht, auch wenn es nicht gerade ein Projekt ist, für das du brennst, aber du lässt es so lange laufen und kommst erst jetzt, um meinen bescheidenen Teil der Arbeit einzufordern, obwohl ich all die Zeit hier bin?“
Nun, wo sollte er auch sonst sein, aber tatsächlich erschloss sich ihm die Taktik seines ehemaligen Freundes nicht wirklich. Andererseits... was wusste er schon, was dort draußen mittlerweile vor sich ging? Vielleicht drängte es auch gar nicht so sehr, weil das Imperium gar nicht mehr unbedingt den Bedarf hatte Angst und Schrecken zu verbreiten, da sich alle Systeme ohnehin schon ihnen angeschlossen hatten und dieses Projekt war nun nicht mehr als eine zur-Schau-stellung von wissenschaftlichem Fortschritt. Wer konnte schon wissen, was in den Köpfen des Imperiums vorging?
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#18
Der Direktor verfolgte jeden Moment in Galens Gesicht. Häufig waren bereits kleine Bewegungen in den Gesichtern der Menschen aufschlussreich und bargen interessante Erkenntnisse für solche, die sie zu erkennen vermochten. Orson Krennic sah sich nicht unbedingt als den empathischsten Menschen an, der sich gut in die Emotionen anderer Leute hineindenken konnte. Es interessierte ihn auch schlichtweg nicht. Außer hier vielleicht. Galen mochte ein ausgezeichneter Wissenschaftler sein, einer der besten womöglich der letzten Jahrhunderte, aber es war nicht abzustreiten, dass er – wohl auch gerade deswegen – ein interessantes Testobjekt war. Schlussendlich erwartete man einfach nicht, dass derartig brillante Personen so sehr auch Spielball von anderen Mächten, und ja, auch Personen werden konnte. Man erwartete von ihnen Höchstleistungen in eigentlich allen Bereichen, was sicherlich naiv war. Aber dennoch, Erwartungen eben.

Nach Galens hastiger Reaktion zuckte Krennic kurz mit den Schultern. Kein Team also.
„Ganz wie du möchtest“, antwortete der Direktor zunächst, dabei indes nicht einmal überrascht oder gar enttäuscht wirkend. Galen war eben Galen. Er hatte stets seine eigene Person hintenan gestellt. Das war einerseits bewundernswert, sicherlich. Aber nur zu einem gewissen Maße. Wer es damit übertrieb, ließ sich ausnutzen und würde dies auch werden. Menschen waren Raubtiere: die Frage war im Endeffekt also nur gewesen, wer es geworden wäre, hätte Krennic nicht diese Position selbst übernommen. Mehr oder weniger bereitwillig. Insoweit war es doch vernünftig, dass es wenigstens jemand war, dem etwas an Galen lag, nicht? So skurril dieser Gedanke nach allem auch sein mochte.
„Sei dir jedoch im Klaren, dass ich dir ein Team stellen werde, das dir assistiert, sollte ich den Eindruck erhalten, dass die Arbeit zu langsam vorangeht. Bis dahin…“
Sein Blick wandte sich zu dem Protokolldroiden, der mit kalten Augen deaktiviert neben der Tür an einer der Wände stand. Galen hatte es früher immer vorgezogen, alleine zu arbeiten; sich stundenlang in einem Zimmer eingesperrt und mit sich selbst und seinen wirren Gedanken befasst. Vor Lyra. Seitdem war es anders geworden. Krennic spürte, wie seine Zähne an dem Rand seiner Lippen kauten, unterdrückte ein Seufzen.

Leider war es so, dass Galen besonders die Frage nach dem Warum interessierte, und insbesondere warum gerade erst jetzt. Das war sicherlich einer der unangenehmeren Punkte für Krennic, denn keine der möglichen Antworten ließ ihn in besonders gutem Licht erscheinen. Oder ließ zu viel Rückschluss darüber zu, in welcher angespannten Lage sich das Imperium derzeit befand. Er musste einige Sekunden lang über seine Reaktion nachdenken – vermutlich gerade lange genug, damit es seinem Gesprächspartner auffallen dürfte.
„Deine Expertise war dafür bislang nicht erforderlich“, entgegnete Orson zunächst etwas vielsagend, um sich offensichtlich etwas Zeit für seine Antwort zu erkaufen, wurde im Anschluss aber noch etwas genauer. „Sagen wir, es gab… andere Prioritäten. Und andere Ansätze an das Ziel zu kommen, ohne Kyberkristalle, also auch ohne deren Instabilität.“
Krennic hob eine Braue – vielleicht überlegte er kurz, wie er fortfuhr und ob er das Kommende wirklich mit Galen teilen sollte. Schlussendlich entschied er sich jedoch dafür. Es lag keine Schande darin, vielmehr im Gegenteil. Es zeigte, wie revolutionär die beiden zusammen gewesen waren.
„Aber offen gestanden, die Ergebnisse waren ernüchternd. Nichts konnte die Leistung eines Kyberkristalls auch nur ansatzweise erreichen. Ich denke nicht, dass wir in unserer Lebzeit etwas Vergleichbares finden werden. Galen, wir haben damit ein großes Tor aufgestoßen, das sich nicht wieder schließen lässt.“
Natürlich ließ der Direktor wesentliche Teile des Hintergrundes aus, nämlich dass ihm ein Großteil der Forschungsgelder kassiert und eine Vielzahl von Projekten seit dem Tod des Imperators stillgelegt worden waren. Daher war auch dieses Labor erst kürzlich wieder in Betrieb genommen werden: Es war lediglich rudimentär in diesem Bereich weitergeforscht worden, mit nur kleineren Fortschritten. Aber alles andere hatte sich als Zeitverschwendung erwiesen, während die Kyberforschung insbesondere nach der Niederlage über Endor als zu teuer und überflüssig angesehen worden war. Jedenfalls bis zum neuen Imperator, der erst wieder Interesse hieran gezeigt hatte. Ein Glücksgriff für Krennic. Aber manchmal genügten solche glücklichen Fügungen bereits.
„An diesen alternativen Ansätzen ist daher nichts, womit du dich befassen müsstest. Tatsache ist, dass mir die Kyberforschung nun wieder im vollen Maße bewilligt wurde und man große Erwartungen hierin setzt.“
Die Art und Weise, wie Orson sprach, legte durchaus nahe, dass ihm bewusst war, dass es nicht nur große Erwartungen waren, sondern praktisch übertrieben hohe Forderungen. So mochte sich auch der Umfang erklären, den Krennic gegenüber Galen vorhin erwähnt hatte.
„Sieh es so, Galen. Wir sind beide nicht hier, weil ich es möchte. Wir sind beide hier, weil ich es brauche.“
Er breitete kurz seine Arme aus, fast schon wie zu einer Umarmung, doch stattdessen blieb die Geste unvollendet und fing somit lediglich planmäßig die Größe dieses Raumes ein.
„Im Rahmen dessen muss das hier alles nicht unangenehm werden, für mich nicht, für dich nicht. Abgesehen von deiner Freiheit kann... und werde ich dir Vieles von dem geben, was auch immer du benötigst oder möchtest.“
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#19
Galen beobachtete seinen Gegenüber, nicht sicher, wie er dessen Ausführungen und in einer gewissen Art und Weise überraschenden Offenheit, auffassen sollte. Krennic hatte ihm tatsächlich mehr Informationen gegeben, als er in dieser Situation erwartet hätte. Es überraschte ihn nicht, dass man mit Nachdruck die Arbeit mit den Kyberkristallen voranbringen wollte, aber es überraschte ihn, dass man diese zuvor so radikal beendet hatte. Natürlich hatten die Kristalle ihre Schwachstellen, die keinesfalls zu unterschätzen waren und tatsächlich nicht nur ein Sicherheits- sondern vorallem auch ein finanzielles Risiko darstellten und Galen wagte zu behaupten, dass letzteres der ausschlaggebende Punkt in dieser Angelegenheit war. Was war da draußen in der Vergangenheit passiert? Es ärgerte ihn, dass man ihn über das allgemeine Geschehen völlig im Unklaren ließ. Andererseits... solange Krennic da war und ihn mit Arbeit versorgen konnte, konnte sich am allgemeinen Machtgefüge nichts grundlegendes geändert haben.
"Keine Sorge. Du wirst deine Ergebnisse und Fortschritte bekommen. Mein unermüdlicher Freund dort drüben wird jedes noch so kleine Detail festhalten. Für die Forschung." Nur kurz blickte Galen zu dem Protokolldroiden hinüber. Er war kein großer Freund von den Droiden. Nicht dass er sie nicht schätzen würde, ganz im Gegenteil und er schätzte es noch mehr, dass man sie einfach deaktivieren konnte, wenn sie lästig wurden, aber sie konnten eben keinen Kontakt und keine Kommunikation mit einem tatsächlich denkenden Wesen ersetzen.

“Ein großes Tor,“ wiederholte er die Bezeichnung seines alten Freundes und wendete sich mit einem leisen Seufzen kopfschüttelnd ab. Kyberkristalle. Sie waren zu einem Segen und zu einem Fluch gleichermaßen geworden. Hätte man sie für die richtigen Dinge eingesetzt, hätte man viele Leben retten können, anstatt an ihrer Vernichtung zu arbeiten, aber natürlich war man an der obersten Stelle nicht an Wohltätigkeiten interessiert. Nicht solange es nicht den eigenen Profit betraf. Und er steckte mittendrin. Es verging keinen Augenblick, in dem er sich nicht fragte, ob er in dieser Situation irgendeine andere Wahl hätte anstatt zu kooperieren, aber das Endergebnis jeglicher Grübeleien war stets das selbe. Solange Jyns Leben und Wohlergehen von seiner Mitarbeit abhing, blieb ihm nichts anderes übrig, als die von ihm erwartete Arbeit zu liefern. Ginge es hierbei nur um ihn, hätte er dem ganzen längst ein Ende gesetzt. Auf die eine oder andere Art und Weise. Und das schlimmste daran war, dass er sich der Tatsache bewusst war, wie egoistisch und dumm diese Einstellung von ihm war. Was war aus der Devise geworden, dass das Wohl Vieler, das eines Einzelnen überwog? Jyn war sein Schwachpunkt. Seine Schwachstelle, wie auch Lyra es gewesen war. Er wusste es. Aber er konnte ihr Leben nicht einfach aufs Spiel setzen. Er konnte es nicht.

“Du weißt ganz genau, dass es nur diese eine Sache gibt, um die ich bitten kann – und werde.“ Sie sehen. Mit ihr sprechen. Aus ihrem eigenen Mund hören, dass es ihr gut ging. Gab es jemals etwas anderes, um das er bitten würde? Galen machte sich keinerlei Illusionen darüber, dass es einen Moment geben würde, in dem er seine Tochter tatsächlich in Fleisch und Blut und als freier Mensch – zumindest in ihrem Fall - wiedersehen würde, aber es gab nichts, wofür er seinen Gegenüber sonst bitten würde oder könnte. Man würde ihm wohl kaum einen Spaziergang im Freien gewähren.
“Du brauchst die Ergebnisse meiner Arbeit und ich brauche die Gewissheit, dass es meiner Tochter gut geht. Ich möchte kein Team, keine Unterstützung jeglicher Art von Außen. Ich werde das nicht zulassen, Krennic. Das einzige, was ich möchte, ist ein Kontakt mit meiner Tochter.“ Natürlich hätte er gerne ein fähiges Team um sich herum geschart, bis ihm durch Krennics Worte so schlagartig bewusst geworden war, was das für ihn – und vorallem für die anderen Mitglieder – bedeutete und er war nicht bereit dieses Risiko ein weiteres Mal einzugehen, nachdem sein letztes Team ein solches Ende genommen hatte.

Galen wendete sich dem Mann zu, den er so lange als seinen besten Freund und Seelenverwandten angesehen hatte. “Nur ein kurzes Gespräch.“ Um mehr – oder weniger – konnte und würde er nicht bitten. Wie oft hatte er darum gebeten? Wie oft nach ihr und ihrem Befinden gefragt? Jedes Mal, wenn Orson Krennic ihn aufgesucht hatte, hatte er gehofft von ihr zu hören, ein Lebenszeichen von ihr zu bekommen und doch waren es stets lediglich die Worte des Direktors gewesen, die ihm versicherten, dass es ihr gut ging. Wie gut konnte es ihr schon in Gefangenschaft gehen? Natürlich würde er niemals das Risiko eingehen sie womöglich in Gefahr zu bringen und seine Mitarbeit an die Bedingung zu knüpfen sie sehen und mit ihr sprechen zu können, aber er musste und würde es jedes Mal wieder versuchen.
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#20
Natürlich war es das, was Galen wollte. Nachvollziehbar, sicherlich. Nun war es so, dass Orson innerlich das Bedürfnis hatte, Galen noch immer zu bestrafen für dessen schlechte Entscheidung in der Vergangenheit. Ihn leiden sehen, jedenfalls wenn der Teil in ihm, der nichts als unbändigen Hass gepaart mit Frustration übrig hatte, Überhand gewann. Andererseits mochte sich aber die Frage stellen, wie lange Galen willens oder in der Lage war, vernünftig zu arbeiten, wenn er ihm nicht wenigstens etwas entgegenkam. Ohne Zweifel war Galen nicht in der Position, eine Forderung aufzustellen – eine Bitte indes schon. Der Direktor schien einen Augenblick lang nachzudenken. In seinem Gesicht arbeitete es merklich.
„Nun gut“, sagte er dann irgendwann unversehens, ohne jede Vorwarnung, und nahezu beiläufig, beinahe sich selbst überraschend. Die dann jedoch recht plötzliche Reaktion auf Galens Bitte schien jedoch nahezulegen, dass der Direktor bereits seit längerem auf diesen Moment innerlich vorbereitet war; etwas Unausweichliches, dessen Zeitpunkt lediglich bislang unklar geblieben war – bis jetzt. Und dabei zeigte sich in seinem Gesicht nicht einmal übermäßiger Widerwille gegenüber seinem Gegenüber. Er drehte sich zu Galen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin einverstanden. Wenn du das für sinnvoll hältst. Und denkst, dass ihr... dass euch das gut tun wird.“
Der behandschuhte Zeigefinger des Direktors tippte ein Mal gegen die Brust von Galen, drückte ein Stück weit dagegen – nicht jedoch auf schmerzhafte Art. Es war ein… nun, wie konnte man es nennen? Ein… gut gemeinter Hinweis? Manchmal konnten entsprechende Begegnung dazu führen, einem Irrtum zu erliegen, dass es jetzt an der Zeit war zu handeln, eine angebliche Schwäche auszunutzen. Und zum anderen mochte sich die unvermeintliche Trennung der beiden nach einem Wiedersehen auch nachteilhaft auf ihre psychische Verfassung auswirken. Aber das empfand Krennic schlussendlich nicht als seine Entscheidung. Galen würde funktionieren, so oder so.
„Es ist deine Verantwortung, ihr klar zu machen, dass sie daraufhin nichts Dummes anstellt. Du kennst sie. Und ich muss sie wieder mitnehmen – ob uns oder ihr das gefällt oder nicht.“
Orson biss sich auf die Zunge. Doch er blickte sein Gegenüber ernst an. Auch wenn er entschied, es nicht auszusprechen, so hing doch neblig in der Luft, dass aus der Sicht des Direktors Galen beim letzten Mal, was das anging, versagt hatte. Er hatte es damals bereits versucht – doch am Ende war Lyra unnötig gestorben. Galens Versuch hatte sie nicht gerettet. Nun trauerte Krennic der Person selbst indes wenig nach, die beiden waren nie zu einem gegenseitigen Verständnis gelangt, sondern waren allenfalls wegen Galen bestenfalls tolerierend miteinander ausgekommen. Gelegentlich bildete Krennic sich aber noch immer ein, Schmerzen an seiner Schulter zu spüren, die Lyra damals auf der Farm getroffen hatte. Und natürlich war sie auch die denkbar falscheste Person gewesen, in Galens Nähe zu sein. Eine gefährliche Person, wie es sich schlussendlich eben auch tatsächlich entwickelt hatte, auch wenn Galen dies aus blinder Ergebenheit ihr gegenüber wohl nie so gesehen hat und auch immer noch nicht sah. Es war bedauerlich und rückblickend eines der größten eigenen Versäumnisse gewesen, dass es Krennic nicht rechtzeitig gelungen war, eine fügsame Frau in Galens Umfeld zu etablieren, die sich als unproblematisch erwiesen hätte, ehe Lyras zersetzender Einfluss auf ihn eingewirkt und dabei Stück für Stück korrumpiert hatte. Allen wäre dadurch viel Ärger erspart worden. Zum Teil mochte aus Krennics Sicht dieses kontrollierte Umfeld, das er Galen bot, daher für diesen im Endeffekt gesünder sein als ihn auf das weitaus feindseligere restliche Universum loszulassen, in dem Krieg, Hass und Elend herrschte. Für die meisten zumindest. Sein hiesiges Habitat mochte vielleicht nicht perfekt sein, doch ein Hausarrest in Annehmlichkeit war dem Chaos draußen vorzuziehen, nicht? Galen geriet sonst nur wieder an die falschen Leute. So war es schon immer gewesen.

Doch nun war Jyn sein letztes Faustpfand gegenüber Galen. Wenn ihr etwas geschah, würde er dessen brillanten Geist nie wieder anzapfen und nutzbar machen können. Eigentlich konnte Krennic es sich nicht leisten, dieses Faustpfand zu riskieren – insbesondere wenn es diese heißblütige Natur ihrer Mutter besaß. Immer glaubend, die Oberhand zu haben. Und dadurch auf sehr schlechte Ideen kommend. Sie hatte immer das Potential, wieder ein ähnliches Ärgernis zu sein wie schon in der Vergangenheit. Bisher war ihr das, wie auch ihrer Mutter, natürlich nicht gut bekommen, doch das hinderte – erstaunlicherweise – manche Personen dennoch daran, sich mit den Realitäten abzufinden. Viele neigten nun einmal zur Selbstüberschätzung. Krennic nahm sich da nicht aus, auch wenn er seine Situation gegenüber Galen und Jyn aus seiner Sicht realistisch und rational bewertete.
„Ich will nicht, dass ihr etwas passiert“, sagte er langsam und durchaus der Wahrheit entsprechend, wenngleich dieser Satz in der Form sicherlich zunächst erstaunlich menschlich klang und ihn dadurch wohl empathischer wirken ließ als der Mensch dahinter in Anbetracht seiner Erwägungsgründe tatsächlich war. „Doch sei dir gewiss, ich gehe kein Risiko ein.“
Der Mann in Uniform ließ offen, was er konkret damit meinte, doch beschien dieser nachgeschobene Satz den vorherigen mit einem Schatten, der das Ganze mehr zu der Art Drohung machte als die er eigentlich zu interpretieren gewesen war.
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