#11
Der ISB Vollstrecker hatte auf Cato's Ratschlag nicht reagiert und war mit seiner Truppe abgezogen. Eiserne Disziplin hinderte den Colonel und seine Truppen daran der ISB Einheit zu folgen, waren es doch ihre Brüder gewesen die für die Verteidigung dieser Anlage gefallen waren. Sie hatten versagt also sollten auch sie den Fehler wieder bereinigen. Dennoch mussten auch die stolzen Soldaten der 83. Legion ihren Befehl befolgen und so fristeten sie am Zugang zum Hochsicherheitsbereich ihren Dienst als bessere Wachsoldaten. Aus der Entfernung war das Zischen und Knallen eines Feuergefechts zu hören, die ISB Männer schienen also fündig geworden zu sein. Einige Minuten tobte das Scharmützel, Cato rang mit sich, sollte er eingreifen, oder nicht? Doch er war ein Sturmsoldat und Befehl war Befehl. Aus der Dunkelheit taumelte eine Gestalt auf die Sturmtruppen zu. Alle legten ihre Blaster an, doch schnell gab sich der Unbekannte als jener ISB Agent zu erkennen, welcher die Männer der 83. zuvor beleidigt und gedemütigt hatte. Der Agent taumelte als sei er betrunken und je näher er kam, desto klarer wurde, dass etwas nicht stimmte. Der Mann röchelte und Cato konnte erkennen, dass eine Vibroklinge in seinem Hals steckte. "Sanitäter!", schoss er heraus, woraufhin einer der Sturmsoldaten aus der Truppe heraus lief. Er und Cato liefen dem ISB Agenten entgegen, doch beide er kannten, dass alle Hilfe zu spät war. Die Schlagader war durchtrennt und Blut floss in Strömen aus dem Hals des Vollstreckers. Er keuchte und röchelte, stammelte etwas von einer Spule. Wenige Sekunden darauf erlag der Vollstrecker seiner Verletzung, mit einem letzten Seufzen und Blutspucken hauchte er seinen letzten Lebensgeist heraus. "Sir?", fragte der Sanitäter und deutete auf den Toten. "Legt ihn zu unseren Gefallenen.", ordnete Cato trocken an. Je höher sie stehen, desto tiefer fallen sie. Dieses uralte Sprichwort konnte passender nicht sein. Die Arroganz des ISB war ihr Untergang. Ein Sturmsoldat konnte sich einen spöttischen Kommentar nicht verkneifen, "Aber wir können unsere Arbeit.". Cato reagierte nicht, stimmte jedoch stumm zu. Der Sarkasmus war respektlos, aber angebracht.

Eine Detonation erschütterte den Boden, dumpf war das Geräusch einer Explosion zu hören. "Lieutenant Garro?", "Jawohl Colonel?", meldete Garro sich sogleich. "Was ist da draußen los?", "Tibanna Tanks sind explodiert, ein AT-ST wurde zerstört, Besatzung ist tot, keine Verluste bei unseren Jungs.". "Geben Sie Bescheid an das ISB, ihr Vollstrecker Trupp wurde von den Rebellen ausgelöscht, wir übernehmen!". Garro bestätigte und machte sich sogleich an seine Aufgabe. Cato unterdessen wandte sich an seine kleine Truppe. "Soldaten der 83.!", begann er, "Die Rebellen haben ein sehr wichtiges Instrument in ihre Finger gebracht, etwas das für das Imperium von größter Wichtigkeit ist. Das ISB hat versagt, es liegt nun also an uns den Feind auszuschalten, unsere Gefallenen zu rächen und zurückzuholen was unserem Imperator gehört!". Die Sturmtruppen bestätigten ihren Kommandanten mit einem "Hooah!". "Lieutenant Garro, Befehl an alle verfügbaren Einheiten. Jeder Ausgang aus den Tell Werken muss befestigt werden, niemand darf entkommen!". "Jawohl Colonel, nicht mal eine Fliege wird uns entgehen.". Das hoffte Cato inständig, sie hatten nur noch diese Chance um die Rebellen aufzuhalten. Zu allem Überfluss hatte die Explosion an der Oberfläche die Feuerlöschanlage aktiviert, welche nun Löschschaum in groben Mengen auf die Sturmtruppen niederregnen ließ. Der Schaum ließ die Visiere der Helme beschlagen und verklebte die Atemfilter. Notlicht schaltete sich ein und die ohnehin schon spärliche Beleuchtung wurde noch schlechter. In dieser Umgebung brachten ihre Helme keinen Vorteil, sodass Cato befahl diese abzunehmen. Jeder anwesende Sturmsoldat nahm seinen Helm ab und befestigte ihn an seinem Gürtel, Ausrüstung durfte nicht verloren gehen. Es war ungewohnt ohne Helm im Einsatz zu sein, doch die Situation erforderte dies. "Wir folgen dem Weg den der Vollstrecker Trupp genommen hat. Seid vorsichtig, schießt bei jeder verdächtigten Bewegung, wir haben es hier nicht mit einem Haufen aufständischer Arbeiter zu tun, das sind Elite Soldaten der neuen Republik, ausgebildet in urbaner Kriegsführung. Sie werden nur leicht bewaffnet sein, jedoch verfügen sie über das Überraschungsmoment.", erklärte Cato bevor seine Truppe ihre Mission begann. Er blickte in entschlossene Gesichter. Jeder wusste, dass dies sein letztes Gefecht sein konnte, doch Disziplin, der Wille Rache zu nehmen und ihrem Imperator zu dienen war größer als jede Furcht.
In V Formation drangen die Sturmsoldaten der 83. Legion in den Hochsicherheitsbereich der Tell Werke vor. Die E-11 Blaster waren im Anschlag, bereit auf alles und jeden zu schießen der sich nicht sogleich als Freund zu erkennen gab. Das spärliche Licht, der Löschschaum und die Geräuschkulisse machten eine Feinderkennung umso schwieriger. Immer wieder mussten die Soldaten ihr Gesicht vom Löschschaum befreien , doch ihre Entschlossenheit wurde dadurch nicht geschmälert. Ein Sturmsoldat meinte eine Bewegung in der Dunkelheit ausgemacht zu haben und blieb stehen. "Hey...", rief er, doch sein Ruf endete in einem grauenhaften Gurgeln. Ein Messer flog aus der Dunkelheit auf den Mann und traf ihn am Hals. Röchelnd und gurgelnd, blutspuckend sackte er auf den Boden wo er einige Sekunden lang zuckte bis sein Körper vom Löschschaum umfasst wurde. "Runter!", donnerte Cato im letzten Moment, was das Leben vieler seiner Männer rettete. Jene die nicht schnell genug reagiert hatten wurden von mehreren gezielten Schüssen aus der Dunkelheit niedergestreckt. Ein wildes Feuergefecht entbrannte, die Sturmsoldaten gegen die Dunkelheit. Cato wurde von einem Schuss an seiner Schulter gestriffen, erwiderte den Schuss jedoch sofort in die gleiche Richtung woraufhin er ein schmerzerfülltes Stöhnen über das Dröhnen der Schüsse hörte. In der Dunkelheit erkannte er wie ein Körper zu Boden fiel. "Haltet die Stellung, weiter feuern!", befahl er den verbliebenen Sturmtruppen, welche die Anordnung stumm ausführten. Ein weiterer Angreifer wurde von den Sturmtruppen getötet, was sie jedoch mit drei weiteren Gefallenen bezahlten. Daraufhin ebbte das Scharmützel jedoch ab und nur die Alarmsirene war zu hören. "Vier Tote auf unserer Seite, zwei beim Feind.", stellte Lieutenant Viskar fest, der die Toten nebeneinander aufreihte. Die übrigen Soldaten sicherten die Umgebung, während Cato den Toten als letzte Ehre salutierte. "Das ist noch nicht vorbei! Wir werden die Rebellen verfolgen. Untersucht die Toten, vielleicht tragen sie Informationen bei sich.". Die Sturmtruppen taten wie ihnen befohlen wurde, konnten jedoch keine Anhaltspunkte finden. Ein junger Soldat bemerkte jedoch Spuren im bereits gelegenen Schaum. "Sir, hier sind Spuren im Schaum. Sie führen weiter ins Innere!", rief er Cato zu, welcher sogleich herangeeilt kam. In Richtung Ausgang war nichts zu sehen, es musste sich also um die Eindringlinge halten. "Sehr gut Soldat! Auf gehts!". Die Sturmtruppen folgten ihrem Colonel weiter ins Innere der Anlage, bereit zu siegen, oder den Tod zu finden.
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#12
Acht IDT-Truppenstransporter tauchten am Horizont auf, stoisch darauf erpicht ihre Fracht, je sechzehn Sturmtruppen der 376. Legion, an ihr Ziel zu bringen, einen Hochtechnologiekomplex im Industriesektor Corellias. Der Befehl zum Ausrücken kam vor etwa fünfzehn Standardminuten, als immer mehr deutlich wurde, dass die Situation mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten schien. Was als anti-imperialer Anschlag begann, nahm mehr und mehr Züge einer geplanten und durchdachten Aktion an - eine professionelle Vorgehensweise, nicht die Arbeitsweise normaler Aufständischer oder einzelner Terroristen, vielleicht sogar eine verdeckte Aktion des republikanischen Geheimdienstes. Aber das waren nur Spekulationen und Eliza Ferron besaß keine Vorstellung davon, was in diesem Komplex überhaupt hergestellt wurde, dass so wichtig ist, dass es einen Angriff auf eine imperiale Kernwelt rechtfertigen würde. Aber das war auch nicht ihr Job, sie waren hier um den Feind aufzuhalten, Exfiltration zu verhindern und die imperiale Ordnung wiederherzustellen - was sich als schwieriger erweisen könnte, als auf den ersten Blick anzunehmen war. Die Corellianer waren ein freiheitesliebendes, stolzes und zumindest nach Wunschgedanken, unabhängiges Volk und wenn das Imperium es nicht schaffte diese Angelegenheit unter Kontrolle zu bringen, mochten auf dieser Welt noch zig andere Krisenherde entstehen und Ressourcen beanspruchen, die anderswo im Krieg weitaus dringender gebraucht wurden - der Preis für ein Versagen konnte also unermesslich hoch sein und mehr Konsequenzen nach sich ziehen als den bloßen Verlust von Männern und Material.

Die IDT's krachten durch die Wolkendecke und gewährten den Blick auf den Industriesektor, über den sich langsam das Dämmerlicht legte. Die imperialen Transporter verringerten ihre Höhe und schalteten ihre Scheinwerfern ein. Im Cockpit vernahm Eliza eine Regung, als sich der Copilot umdrehte und ihr kurz zunickte. "Sind im Anflug auf Ziel, erreichen den Komplex in 3 Minuten." Die Soldatin erwiderte das Nicken. "Befehl an Einheiten Dorn und Jhent, Höhe beibehalten und Sprungtruppen auf dem Dach absetzen. Mern und Isk übernehmen Nebeneingänge, der Rest landet vor dem Haupteingang. Richten Sie nach dem Absetzen einen Patrouillen- und Suchperimeter ein. Das Kommando hat den Flugverkehr über der Anlage bereits umgeleitet, halten Sie nach verdächtigen Aktivitäten Ausschau." Der Copilot wandte sich wieder seinen Kontrollen zu und begann damit, die Befehle an die übrigen Einheiten zu übermitteln. "Verstanden, Ma'am." Das IDT machte noch einmal einen Ruck nach unten und preschte mit Höchstgeschwindigkeit durch den Industriesektor. Eliza griff derweil nach ihrem inzwischen wieder schlamm- und rußverschmierten Helm, der davon zeugte, dass der Stationsdienst auf Fondor nur ein kurzes Intermezzo war und der Krieg sie schnell wieder in die Schützengräben anderer Welten gezogen hatte. Andere hier mussten sich erst noch bewähren, bemerkte sie, während sie ihren Helm aufsetzte, junge Männer und Frauen, deren Rüstung noch frisch glänzte und auf ihren ersten echten Einsatz wartete. Eliza griff nach ihrem Blasterkarabiner und gab ihrem Lieutenant ein Handzeichen, der die Ausstiegsluke des IDT's aufriss und sie von der klammen Dunkelheit im inneren des Transporters erlöste. Urbanes Kampfgebiet war... interessant. Ihre Vorgehensweise würde sie, zumindest bis sie Kontakt mit dem Colonel der 83. Legion aufgenommen hätte, simpel und bewährt halten. Die Truppen auf dem Dach würden sich von oben nach unten vorarbeiten und etwaige Feinde dazu zwingen, sich wieder nach unten zurückzuziehen - bis man sie eben herausgetrieben hätte. Die IDT's wiederum würden den Komplex mit Suchscheinwerfern patrouillieren und ungewöhnliche Aktivitäten den Soldaten mitteilen. Soweit, so gut. Eliza stand auf und begab sich zur Ausstiegsluke, wo sie sich an einem Griff festhielt udn gerade noch beobachten konnte, wie die Sprungtruppen bereits auf dem Dach Stellung bezogen und sich bereitmachten, in die Anlage einzudringen.

Der Transporter verharrte kurz über dem Boden in der schwebe und die Soldatin machte einen kurzen Satz nach draußen und wurde endlich wieder mit festem Boden unter ihren Füßen belohnt - der Rest der Soldaten folgte sogleich. Die Lage war... desaströs. Brennende Gastanks, zerstörte Kampfläufer, irgendwas musste hier wahrlich völlig außer Kontrolle geraten sein. Sie konnte einen zerstörten AT-ST unweit eines detonierten Gastanks ausmachen, der für's erste genügend Deckung bot und als kleiner Kommandoposten dienen konnte. Sie nickte ihren Kameraden zu und deutete ihnen, die ausgemachte Position zu sichern, während zwei andere Gruppen damit begannen, zum Haupttor des Komplexes vorzudringen, bereit jederzeit hineinzugehen - oder darauf zu warten, was herauskommen mochte. Im Schatten des zerstörten Kampfläufers, aktivierte Eliza ihr Holo um eine Verbindung zum Colonel herzustellen - oder zumindest eine Nachricht durchzubekommen. "Colonel.", bemerkte sie nüchtern und salutierte Knapp, weniger aus mangelndem Respekt als viel mehr um anzuzeigen, dass die Zeit für das Protokoll vielleicht etwas... knapp bemessen war. "TK-9482, Captain Ferron hier. Trill-Kompanie, 376. Legion. Das Kommando hat uns zur weiteren Unterstützung gesandt. Ich habe einen kompletten Zug Soldaten auf dem Dach, bereit jegliche Eindringlinge nach unten herauszutreiben. Der Rest meiner Männer bewacht die Ein- und Ausgänge des Gebäudes sowie acht IDT's zur Luftüberwachwung. Sie kennen die Lage, sagen Sie uns, was wir tun sollen und wir tun es." Dies war ihr Schwachpunkt, sie kannte die genaue Architektur des Gebäudes nicht und wenn es so wahr wie auf Coruscant, durch Tunnel und Schächte mit zig anderen Komplexen verbunden, würde das hier eine hübsche und äußerst langwierige Verfolgungsjagd werden.
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#13
Langsamen Schrittes bahnte sich die kleine Truppe Sturmsoldaten unter ihrem Colonel Cato Scarian ihren Weg weiter in die Eingeweide der Tell Werke. Rote Alarmleuchten erhellten und verdunkelten den Gang in regelmäßigen Abständen. Die dunklen und verzweigten Flure des Komplexes hatten eine beunruhigende Ähnlichkeit mit jenen Katakomben welche Cato vor Monaten durch die Hölle hatten gehen lassen. Er selbst war bemüht sich nicht an die vorangegangenen Ereignisse zu erinnern und sich auf seine aktuelle Mission zu konzentrieren. Die Erinnerung trieb ihm Schweißperlen auf die Stirn, seine Hände zitterten. Er schluckte, die Atmung beschleunigte sich. Angestrengt zwang er sich selbst zur Ruhe, mit aller Disziplin die ihm antrainiert wurde. Korriban würde ihn niemals vollends loslassen, dessen war er sich sicher, dennoch blieb keine Zeit in Selbstmitleid zu versinken. Die Lage schien momentan nicht sonderlich zu Gunsten der Imperialen zu sein, die Rebellen waren ihnen einen Schritt voraus. Die Anspannung stand jedem Sturmsoldaten ins Gesicht geschrieben, die Erwartung des baldigen Todes, sollte man erneut in einen Hinterhalt geraten und der Gedanke an die Bestrafung im Falle des Versagens waren allgegenwärtig. Normale Soldaten, Armeetruppen, oder Rebellen, sie würden einen Sturmsoldaten niemals verstehen. Der Befehl, die Pflicht wog mehr als das Leben von Tausenden, gleich welches Schicksal sie erwartete, so minderte auch der Tod ihrer Kameraden ihre Entschlossenheit nicht. Die Truppe zählte inzwischen nur noch 20 Mann, die Sicherung dieser Anlage hatte einen hohen Blutzoll verlangt. Auf dem Platz hatten mindestens zwei Dutzend Sturmtruppen ihr Leben im Kampf für die Ordnung verloren, unter Tage waren es inzwischen vier. Cato fragte sich welches Geheimnis innerhalb dieser Fabrik lauerte, dass es den Aufwand rechtfertigte eine ganze imperiale Garnison anzugreifen. Was bezweckte die Neue Republik? Von den Verantwortlichen würde er es nicht erfahren, ob Colonel, oder nicht, er war nur ein Sturmsoldat, trainiert zu folgen und zu töten. Die Angelegenheiten der Hochrangigen blieben für ihn ein unerreichbares Thema.
Die dunklen Flure schienen kein Ende zu nehmen, doch die Spuren der Rebellen wollten ebenso nicht enden. In einiger Entfernung konnten die Sturmsoldaten einige Gestalten am Boden, umringt von Löschschaum, erkennen. Es handelte sich um die Sturmtruppen des ISB welche ihre Brüder von der 83. zuvor von ihrer Pflicht entbunden hatten. Cato kniete sich nieder, untersuchte die Leichen. Einer wurde von mehreren Schüssen niedergestreckt, ein weiterer hatte einen Dolch im Schädel stecken. Die Sturmtruppen des ISB absolvierten eine spezielle Ausbildung und konnten durchaus als effektiver als ihre regulären Brüder bezeichnet werden, es war kein Leichtes diese Männer zu töten. Den Rebellen schienen sie jedoch keine Mühe bereitet zu haben. Cato erhob sich und nahm erneut Funkkontakt mit Lieutenant Garro draußen auf dem Platz auf. “Lieutenant Garro, Statusbericht!“, „Colonel Scarian, Sir, die Situation hier ist unter Kontrolle. Das ISB hat die Gefangenen bereits abtransportiert. Verstärkung von der Dies Irae ist eingetroffen sowie mehrere AT-ST Kampfläufer. Wir beginnen mit den Aufräumarbeiten, die Ausgänge der Anlage sind gesichert.“. Immerhin über Tage schien die Lage im Interesse des Imperiums zu liegen. “Sehr gut Garro. Wir könnten hier unten Verstärkung gebrauchen, haben einige Verluste erlitten. Senden Sie drei weitere Züge hinein, wir müssen den Feind zur Strecke bringen! Und sichert die Gefallenen!“, „Verstanden, drei Züge machen sich auf den Weg, sollen sie zu Ihrer Position vorstoßen?“, “Nein, sie sollen sich aufteilen und in Funkkontakt bleiben. Es ist oberste Vorsicht geboten, wir haben es mit Kommando Soldaten zu tun.“. Mehr war nicht zu sagen, es blieb nur diese Operation zu ende zu bringen, möglichst mit einem Erfolg. Inzwischen hatte der Löschschaum sich verzogen, sodass die Sturmsoldaten ihre Helme wieder aufsetzen konnten. Trotz des offensichtlichen Gegensatzes wirkte es beruhigend und befreiend ihre Helme wieder auf dem Kopf zu spüren. War es das Gefühl des Schutzes? Obgleich dieser nur symbolisch war, ein Schuss auf den Kopf endete tödlich, ob mit Helm, oder ohne. Die Rüstung eines Sturmsoldaten hatte mehr eine psychische Wirkung, statt einen wirklichen physischen Schutz. Sicherlich konnte sie Granatsplitter abhalten und bot bei leichtem Beschuss durchaus einige Sicherheit, doch war sie kein Garant eine Schlacht zu überleben. Der weiße Panzer war mehr ein Zeichen der Unerschütterlichkeit, ein Symbol des unabwendbaren Willen des Imperators. Sie waren leicht zu erkennen und zu treffen in ihren weißen Rüstungen und in den letzten Jahren hatten sie ihr Leben zu unzähligen Tausenden für das Imperium gelassen, doch Sturmtruppen würden niemals einen Befehl missachten, oder sich ohne diesen zurückziehen. Trotz ihrer im Vergleich zu den Armeetruppen gehobenen Ausbildung dienten auch Sturmsoldaten letzten Endes nur als Kanonenfutter. Mit überlegener Feuerkraft, dem Tod vor den Augen marschierten sie auf ihren Feind zu und taten dies, bis sie gewonnen hatten, tot waren, oder der Rückzugsbefehl erklungen war. Viele imperiale Offiziere verschwendeten das Leben ihrer Soldaten auf diese Weise, Cato wusste das. Die Inquisitorin auf Korriban hatte ihn und seine Männer ebenso bereitwillig in den Abgrund geschickt, letztlich mit Erfolg und doch war der Schmerz um den Verlust seiner Untergebenen, seiner Brüder, noch immer nicht vergangen. Niemals käme es ihm jedoch in den Sinn die Inquisitorin, oder einen anderen Vorgesetzten dafür zu beschuldigen, oder Befehle zu verweigern. Sturmtruppen richteten ihren Zorn auf jene, die für den Tod ihrer Kameraden verantwortlich waren. Auf Korriban war es ein Feind, den sie mit ihrem geradlinigen Verstand nicht hatten begreifen können, doch hier auf Corellia war das Feindbild ganz klar. Die Neue Republik.
Die trügerische Ruhe in der Dunkelheit des Flures wurde durch ein leises Summen gestört. Es war der Holo-Kommunikator. Cato zog das Gerät von seinem Gürtel und aktivierte es. Ein weiblicher Sturmsoldat erschien in blauem Licht des Holo. Sie stellte sich als TK-9482 Captain Ferron vor. Cato war unter seinem Helm sichtlich beeindruckt, es gab nicht sonderlich viele weibliche Sturmtruppen und noch weniger von ihnen im Rang eines Offiziers. Er erwiderte den knappen Salut Ferrons. “Captain Ferron, hier TX-9941, Colonel Scarian, vielen Dank für die Unterstützung! Die Neue Republik hat einen Überraschungsangriff auf unsere Stellung hier ausgeführt. Republikanische Einheiten sind in den Komplex eingedrungen um ein geheimes Modul, eine Spule, zu stehlen. Meine Truppen sichern die Ausgänge, ihr Zug ist auf dem Dach gut aufgehoben, ich schließe eine Flucht nach oben nicht aus. Sie und ihre übrigen Truppen sollen ebenfalls in den Komplex eindringen. Es ist sehr verzweigt hier, mein Zug alleine kann nicht viel ausrichten. Bei den Angreifern handelt es sich um eine Kommando Einheit der neuen Republik, leicht bewaffnet und sehr mobil. Sie haben bereits einen ISB Vollstrecker Trupp aufgerieben und vier von meinen Männern getötet. Lassen Sie absolute Vorsicht walten, Captain Ferron! Lieutenant Garro wird Ihnen weitere Informationen geben, sollten Sie diese benötigen., erklärte der ranghöhere Offizier so schnell und deutlich es ihm möglich war. Die Zeit drängte, es war nicht klar wie weit die Rebellen in die Anlage vorgedrungen waren, oder ob sie sich bereits auf dem Rückzug befanden. Aus den Tiefen der Flure war erneut das Zischen von Schüssen zu hören, Catos Zug bewegte sich unverzüglich vorwärts. Scarian wechselte den Funkkanal auf jene Trupps die bereits in der Anlage unterwegs waren. “Hier Colonel Scarian, Statusbericht, wo wird geschossen?“, erkundigte er sich im Laufen, mühsam lauschend um die Quelle der Schüsse zu finden. Alle Trupps verneinten einen Feindkontakt. Befanden sich Wachdroiden, oder Security Personal hier? Cato musste unfreiwillig an jenen Tell Funktionär denken, welcher dieses Chaos erst verursacht hatte. Seine Profitgier hatte so viele gute Soldaten das Leben gekostet und sollte Cato diesen Tag überleben, würde der Schlipsträger dies zu spüren bekommen.

Nach einigen Minuten erreichte Catos Einheit eine große Fertigungshalle. Dunkles rotes Licht flutete den riesigen Raum und die ebenso gewaltige Greifarme und Produktionsdroiden verharrten still, durch den Alarm ausgeschaltet. Hologrammschriften warnten vor unbefugtem Betreten. So gut es ihnen möglich war, sicherten die Sturmsoldaten ihre Position. Ein weiterer Hinterhalt sollte verhindert werden, doch all Gerätschaften um sie herum erschwerten eine Rundumsicht. “Sie müssen hier entlang gekommen sein, haltet nach jedem Hinweis die Augen offen!“, „Jawohl Sir!“, war die einstimmige Antwort. Die Sturmsoldaten durchsuchten die Halle nach Anhaltspunkten, fanden außer komplizierten Geräten jedoch nichts. “Catpain Ferron? Wie weit sind Sie? Wir haben die Fertigungshalle erreicht in welcher das Zielobjekt offensichtlich gelagert wurde. Die Rebellen dürften sich auf dem Rückzug befinden. Feuer nach eigenem Ermessen, doch achten sie auf die Spule, sie ist das Gerät nach dem die Rebellen gesucht haben, es darf nicht beschädigt werden.“. Nun stand fest, dass den Imperialen nur noch wenig Zeit blieb um ihre Widersacher zur Strecke zu bringen. Ein leises Stöhnen war in der Halle zu vernehmen, es brauchte einige Momente bis die Soldaten die Quelle des Geräusches fanden. Ein mit weißem Kittel bekleideter Mann einige Meter von ihrer Position entfernt am Boden. Cato drehte ihn auf die Seite und erkannte ein Einschussloch im Unterleib. Der Mann war dem Äußeren nach zu urteilen ca. 50 Jahre alt, sein von Schmerz erfülltes Gesicht wechselte in Erstaunen, als er die Sturmsoldaten sah. „Sie haben die Spule!“, stieß er hervor und schrie ob der Schmerzen seiner Verletzung, „Sie haben mir mein Werk gestohlen, haltet sie auf...Verbrecher...findet sie.“, sprach der Tell Mitarbeiter angestrengt, ehe er in Ohnmacht fiel. „Er lebt noch. Sir?“, stellte der Sanitäter fest, “Versorgt ihn, verbindet die Wunde, wir müssen weiter!“, „Jawohl Sir!“. Es führte nur ein Ausgang aus der Halle, die Rebellen mussten diesen Weg genommen haben. “Zug TK-8831?“, „Ja Sir?“, “Sobald Sie die Fertigungshalle erreicht haben bringen Sie einen Verletzten nach draußen, wir haben die Erstversorgung übernommen, er sollte bis zu eurer Ankunft durchhalten.“, „Verstanden!“. Cato atmete tief durch. Nur ein Ausgang führte aus dieser Halle, es gab lediglich diesen Weg für die Republikaner, das Ende war in Sicht. Ein weiteres Mal konnte die 83. Legion zeigen, dass sie jeder Widrigkeit gewachsen waren. Seine Männer hatten Korriban überstanden, sie würden auch diese Hölle überwinden. “Vorwärts, wir bringen das zu Ende! Für Imperator und Imperium!“, damit machte sein Trupp sich auf zum letzten Marsch, entweder sie hatten Erfolg, oder...Cato verschwendete nun keine Zeit mehr an Versagen zu denken. Der Showdown hatte begonnen.
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#14
Es dauerte nicht lange, ehe sie eine Antwort vom Colonel erhielt, was bedeutete, dass er noch lebte, auch, wenn seine Nachricht nichts Gutes verhieß. Republikanische Kommandos mitten in den imperialen Kernwelten? Gewagter Schachzug und das wiederum bedeutete, dass, was auch immer hier hergestellt wurde, von größter Wichtigkeit für das Imperium sein musste. Die interessante Frage dabei war allerdings nicht, wie die Republik es geschafft hatte den Komplex zu infiltrieren, sondern aus welcher Quelle sie derart sensible Informationen bekam. Dieser Kampf galt nur dem Symptom und nicht der Ursache - was ihn zweifelsohne nicht weniger wichtig machte, aber auch den fahlen Beigeschmack hinterließ, dass eine solche Situation jederzeit wieder auftreten konnte. Wenn es dem republikanischen Geheimdienst einmal gelungen war, würden sie es wieder tun können und diese Erkenntnis mochte beinahe erschreckender sein, als die Flottenverbände, die derzeit Druckenwell zusetzten und sich bald schon an der Schwelle des Kerns befinden mochten. Glaubte Eliza noch an einen Sieg? Sie redete sich ein, dass es keine Rolle spielte - sie würde ihre Pflicht bis zum Ende erfüllen, unabhängig davon, wie vergebens die Hoffnung auch sein mochte. Für Skepsis war in ihrer recht einfachen Welt, die mehrheitlich nur aus Feinden und Verbündeten bestand, wenig Platz und vielleicht mochten jene Sturmtruppen, die bis zum Ende kämpften, eine inspirierende Wirkung auf die Bevölkerung haben.Einige mochten dann sehen, dass es Männer und Frauen gab, die sie bis zum letzten Mann verteidigten und das Andenken nicht vergessen. Dennoch war Eliza nicht so blind,jeden Schritt der imperialen Propaganda bedingungslos gutzuheißen. Die neuerdings aufkeimenden Plakate, die junge imperiale Bürger dazu ermutigten sich einzuschreiben, betrachtete sie mit Vorsicht. Wenn diese Leute ihre Ausbildung abgeschlossen hatten, befand sich der Krieg möglicherweise in seiner hitzigsten und schrecklichsten Phase und sie würden nichts weiter sein, als verschwendetes Kanonenfutter. Die Erfüllung der Pflicht war stets wichtig, doch frische Soldaten mehr oder weniger bereitwillig in den Tod zu schicken, hatte nur wenig damit zu tun. Sie sah einige der neuen Sturmtruppen eifrig auf ihre Befehle warten - wie viele mochten ihren ersten Einsatz überleben? Wie viele nicht? Es war immer einfacher mit Soldaten zu arbeiten, die bereits kampferprobt waren - aber man konnte sich seine Leute eben nicht aussuchen.

"Verstanden, Sir. Machen uns sofort auf den Weg - Ende.", bestätigte sie Scarians Befehl schließlich. Eliza überprüfte noch einmal ihr Blastergewehr und deutete ihren Trupp, das Gleiche zu tun. "Ziel ist die Sicherung der Anlage.", erklärte die Soldatin nüchtern und hing sich das Gewehr wieder über die Schulter, um eine kleine Signalpistole von ihrem Mehrzweckgürtel zu nehmen. "Die Republik agiert mit Kommandosoldaten und ich möchte Sie daran erinnern, diesen Feind nicht zu unterschätzen. Sie werden schnell sein, sie werden gut sein - denken Sie an Endor: kleine Einheit, gigantischer Schaden - dieses mal werden wir es zu verhindern wissen." Hoffentlich. "Wir bilden kleine Trupps, zehn Mann pro Gruppe und durchsuchen die Anlage systematisch. Also dann." Eliza richtete die Signalpistole gen Himmel und drückte den Abzug. Das Leuchtprojektil flog in einem weiten Bogen in die Höhe und zog einen dichten, roten Kondensstreifen nach sich. "Zugriff!" Wie ein Mann setzten sich die Truppen in Bewegung und sprinteten, aufgeteilt in mehrere kleine Gruppen, auf den Komplex zu. Die Einheiten auf dem Dach des Gebäudes drangen simultan ein und begannen mit der Sicherung der ersten Räume. "Noch kein Feindkontakt", echote ihr helminternes Kom. Vor dem Haupteingang bezogen die Soldaten links und rechts neben den Türen Stellung. "Foyer sauber.", knackte das Komlink erneut und die Strumtruppen drangen in den Komplex ein. Der Schauplatz hatte schon seinen Kampf gesehen: Blastereinschüsse, vereinzelte Blutspuren, aber noch keine Leichen. "Umgebung im Auge behalten.", mahnte Eliza ihre Männer und deutete mit zwei Fingern je einmal nach links und rechts von ihr, was den Soldaten signalisierte, sich gegenseitig abzusichern. Die übrigen Trupps imitierten die Taktik und waren somit bestmöglich vor unliebsamen Überraschungen gefeit. Sie betraten ein großes Atrium, dass die verschiedenen Teile des Komplexes miteinander verband und plötzlich wusste sie, was Scarian meinte. Sie konnten praktisch überall sein. Die verwinkelte Anlage bot unzählige Verstecke, um hinterrücks zuzuschlagen und sich wieder zurückzuziehen, es war wie ein endloses Katz- und Mausspiel, dessen Ausgang vollkommen ungewiss war.
Ihr Komlink meldete sich erneut, doch diesmal war es der Colonel, der sich nach ihrem Status erkundigte. Eliza wies ihre Männer kurzerhand an zu warten und die unmittelbare Umgebung zu sichern. "Befinden uns jetzt im Hauptraum Colonel - noch kein Feindkontakt. Ich schicke Ihnen zwei Trupps als Nachhut," informierte sie Scarian und deute mit zwei gespreizten Fingern auf die ihr am nahesten stehenden Truppführer, die sich sofort auf den Weg zur Fertigungshalle machten. "Ich und zwei weitere Trupps gehen nach unten.", fuhr Eliza fort und sondierte den Zugang zum Untergeschoss, wo sich die Energiekopplung der Anlage befinden dürfte. Ein Schaden daran würde den gesamten Komplex vorerst völlig nutzlos machen - nicht zwingend Priorität, aber ein mögliches Sekundärziel der Kommandos. "Die übrigen Trupps durchkämmen weiter das Gebäude - auf konventionellen Wegen können sie kaum entkommen. Ferron - Ende." Auf konventionellen nicht - oder nur schwerlich aber eben dieser Gedanke war beunruhigend, als sie und zwanzig Mann die Stufen herabschritten, die ins triste Dunkel führten. "Restlichtfilter an.", gab sie das Kommando und schritt weiter voran. Wenn die Republik oder Rebellen eines gut konnten, dann war es zu improvisieren, aus dem Hinterhalt zuschlagen, etwas, womit man nur entfernt rechnen würde - das machte sie stets zu einem schwierigen Feind. Einem Feind, den man nicht auswendig lernen konnte, sondern einer, der immer wieder aufs Neue überraschte und herausforderte. Das machte sie besser. Aber es reduzierte die Lebenserwartung auch drastisch und beinahe rechnete sie damit, dass am Ende der Stufen ein E-Web auf sie wartete und sie der Reihe nach niedermähte. Stattdessen jedoch... nichts. Nur trostlose Gänge mit spärlichem Licht, jedoch auch keine Kampfspuren. "Alle bereithalten." Der Zugangstrakt mündete schließlich in einer kleineren Vorhalle, deren Türen offensichtlich gewaltsam aufgebrochen wurden. Durch Transparistahlfenster, ließen sich Blicke in den dahinterliegenden, großen Raum erhaschen: Dicke Energieleitungen, die sich an einem zentralen Knotenpunkt sammelten und sich dann wieder trennten um den gesamten Komplex mit Strom zu versorgen. Das Herz der Anlage, wenn man so wollte. Eliza und ihre Leute waren bereit. "Deckung ausspähen - dann Rauchgranate und rein da." Zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen, ehe sie sich daran machten, den plan umzusetzen.

Zwei Rauchgranaten flogen in den Raum und nur wenige Sekunden vergingen, ehe die Soldaten sich aufmachten hineinzustürmen und in schützende Deckung rannten. Konsolen wurden zu Schutzschilden und Schießscharten, als eine der Sturmtruppen brüllte: "Kontakt!" und kreischende Blaster die Stille brachen. Schüsse pfiffen aus verschiedensten Richtungen durch den Raum - offensichtlich planlos aber nicht minder gefährlich und gewährten den imperialen Einheiten den kurzzeitigen Vorteil ihre Ziele ausfindig machen zu können - der Rauch hatte seine Wirkung nicht verfehlt und die Soldaten machten sich daran, sich aufzuteilen und den Feind in die Enge zu treiben. "Die versuchen uns zu flankieren!" rief ein Seargent im Blasterfeuer, dessen geschwärzte Rüstungsstellen von gefährlichen Beinahetreffern der Kommandos kündeten. "Weiter aufteilen! TK-5993, Unterdrückungsfeuer aufrecht erhalten!" Der Schlagabtausch war kurz aber intensiv, ehe Eliza einen Einschlag in ihre Schulter bemerkte, der sie mehrere Schritte zurücktaumeln ließ - die Rüstung hatte gehalten - gerade eben so. Sie sah, wie der Schütze im Blasterfeuer der Sturmtruppen fiel, ehe eine andere, panische Stimme sie beinahe lähmte: "Panzer!" schrie ein Soldat. "Panz...?" wollte sie ungläubig erwidern, ehe ein massiver Laserblitz in die zentrale Energiekopplung einschlug und die Anlage im Dunkeln zurückließ. Dank des Restlichtfilters konnte sie noch beobachteten, wie mehrere Männer - mit Sicherheit tot - weggeschleudert wurden. Wie gelähmt wartete sie auf den zweiten Schuss, der niemals folgte. Nein, es wurde nicht mehr geschossen, überhaupt nicht mehr. "Captain?" - ein Seargent rüttelte an ihrer Schulter und holte Eliza zurück in die Realität. "Captain - sie sind weg." Sie nickte und Schritt voran, dorthin, von wo der Energieblitz abgefeuert wurde. Vereinzeltes Husten war zu hören, einige derer, die Verwundet worden waren, wurden aus dem Staub und Schutt gezogen zu ihrer linken bemerkte sie einen Frischling, dem der Einschlag des Laserblitzes ein Bein abgerissen hatte - und zu seinem Pech lebte der Mann noch. Der Weg endete an einem großen Loch in einer Wand - offensichtlich mit einer Art massiven Schweißbrenner hereingeschnitten. Langsam - aber effektiv. Was dahinter lag, ließ ihre schlimmsten Vermutungen wahr werden: Tunnel. Offenbar hatten die Kommandos einen alten, kaum mehr genutzten Transittunnel, der nah an den Energieleitungen entlangführte, für ihre Zwecke missbraucht. Der aufgewirbelt Staub kündete von einem schweren Repulsorfahrzeug - aber was für eines? "Firehawk...", krächzte der Frischling, dem ein Bein fehlte. "S-1 Firehawk Repulsorpanzer. Das war'n imperialer Panzer, scheiße!" Sie drehte sich herum und betrachtete den Mann, der zwischen Schock und Agonie hin und her pendelte. Eliza aktivierte ihr Komlink - hoffentlich hatten Scarian und seine Leute Glück - vielleicht war dieses Gerät noch dort oben in der Fertigungshalle und sie hatten den Rebellen nun nur zufällig die Flucht vermiest. Aber... das war ein ziemlich großes vielleicht. "Colonel, schwerer Widerstand im Energiezentrum, wiederhole, schwerer Widerstand. Kommandos konnten entkommen offenbar...", sie schritt noch einmal nach vorn und schaute in die Dunkelheit des Tunnels hinein, "...führen alte Transittunnel an den Untergeschossen der Anlage vorbei. Die Rebellen besitzen ein Fluchtfahrzeug, vermutlich gekaperter Firehawk-Panzer." Das war alles. Nachrennen brauchten sie ihnen nicht mehr, jetzt wäre eine Karte überaus hilfreich. Noch könnten sie wohl abgefangen werden - aber wie lange? Fraglich. Sie wechselte die Kommfrequenz kurzzeitig um ihre Kavallerie zu informieren, möglicherweise hatten die IDT#s auch so eine Chance. "An alle Piloten, hier Ferron. Rebellenkommandos sind aus Anlage entkommen und mit einem Firehawk unterwegs, nutzen vorerst unterirdische Transittunnel die nach...", sie checkte die internen Anzeigen ihres Helmes, "...Norden führen. Ausschwärmen und nach Ziel Ausschau halten." Die Piloten bestätigten mit einem kurzen Klicken. Das war es. Sie wandte sich ab und wechselte wieder auf Scarians Frequenz, ehe sie sich aufmachte und den Zustand ihrer Einheit überprüfte.
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#15
Ein Ausgang führte aus der riesigen Fertigungshalle in einen schmalen Flur, welcher komplett in Dunkelheit gehüllt war. Dies war der Anfang vom Ende, wenn sie die Rebellen jetzt nicht aufhalten konnten, war es vorbei. Die Sturmtruppen prüften ihre Gürtel, die Magazine und die Anzeigen ihres Helms. Die Handgriffe waren Routine, angeeignet durch unzählige Wiederholungen. Alles war bereit, jeder Soldat gab durch eine kurze Bestätigung zu verstehen, dass seine Ausrüstung in Ordnung war. Einmal tief durchatmen bevor es weiter ging, die engen Wege und Hindernisse überall bereiteten ein beklemmendes Gefühl und Hinterhalte waren jederzeit möglich, wie sie bereits bemerkt hatten. “Verlassen jetzt die Fertigungshalle.“, informierte Cato die übrigen imperialen Kräfte innerhalb und außerhalb des Werkes. Seine Truppe, welche inzwischen einige Verluste hatte hinnehmen müssen, teilte sich auf und näherte sich links und rechts dem kleinen Tor welches den Ausgang markierte. “Blendgranaten bereit machen!“, befahl Scarian woraufhin zwei Sturmsoldaten die länglichen Granaten von ihrem Gürtel lösten, zündeten und in die Dunkelheit vor sich warfen. Mit einem ohrenbetäubenden Knall, vor welchem die Helme der Soldaten Schutz boten, detonierten die beiden Granaten. Ein weiterer Befehl war nicht nötig, mit Taschenlampen und den E-11 Blastern im Anschlag stürmten die Imperialen den Gang in Erwartung eines Feindkontaktes. Es fiel kein Schuss. Die Gewehre wanderten von links nach rechts, vom Boden bis zur Decke, doch es geschah nichts. Offensichtlich hatten die Rebellen das längere Verharren von Catos Trupp in der Halle genutzt um sich davon zu machen. Wohin waren die Kommandosoldaten geflohen? Inzwischen war beinahe der gesamte Komplex durchsucht worden ohne einen Feindkontakt, jedes Team war vollzählig und aktiv. Cato wollte fluchen, suchte nach einem Schuldigen für diese Katastrophe, doch war es seine Katastrophe. Zu gerne sähe er die Geheimdienste in der Verantwortung welche einen derartigen Vorfall hätten verhindern sollen, doch hatte man ihn zum Schutz dieser Anlage abgestellt, nicht das ISB, oder den IGD. Auch der Tell Funktionär war nur ein Teil dieses Puzzles, auch er hätte sogleich festgehalten werden können. Doch all dies schien nun in ferner Vergangenheit zu sein, jetzt gab es nur noch den Weg nach vorne, egal wie dieser ausgehen mochte. Der dezimierte Zug setzte also seine Mission fort dieses technische Konstrukt zurückzuerlangen welches bereits das Blut Dutzender auf beiden Seiten an sich kleben hatte. Stück für Stück, Meter für Meter arbeiteten sich die Sturmsoldaten voran, jederzeit bereit ein letztes Mal für ihren Imperator zu kämpfen, doch sie fanden nur leere Korridore vor. Cato wollte aufgeben, es gab keinen Weg wie die Rebellen hatten entkommen können, alle Eingänge waren schwerstens bewacht, inzwischen hatte der Befehlshaber auf Corellia sogar schwere Kampfläufer wie den AT-AT angefordert. Der Colonel griff zu seinem Holo um Kontakt mit Captain Ferron aufzunehmen, als der Boden von einem leichten aber spürbaren Beben erschüttert wurde. Bevor er reagieren konnte erschien Ferron auf seinem Holo. Schneller als erwartet erhielt er eine Antwort auf seine Frage. Noch im Zuhören machten sich Cato und seine Einheit auf den Weg zu Ferrons Position. “Unterirdisch?!“, wiederholte der Colonel im Laufen, das erklärte viel. “Ziehen Sie sich zurück an die Oberfläche Captain, wir können sie noch kriegen“, die Hoffnung bestand zumindest. Cato kontaktierte Lieutenant Garro, “Lieutenant Garro, sofort Kontakt mit ISB und IGD aufnehmen, wir benötigen die Karten sämtlicher Tunnel unter dieser Anlage und wohin sie führen. Jeder Ausgang muss versperrt werden, das Pack flüchtet unterirdisch!“, Garro, sich der brenzligen Situation bewusst, bestätigte schnell und funkte sogleich die Geheimdienste an. Cato und seine Männer rannten so schnell es ging zur Oberfläche, “Captain Ferron, ordern sie einen Transporter zu den Tell Werken. Wir erhalten sogleich die Pläne dieser Tunnel, wir und ein weiteres Team werden den nächsten Ausgang dieser Tunnel absperren, schwere Waffen liegen bereit. Nochmal entkommen die uns nicht!“. Die Worte strotzten voller Zuversicht und Entschlossenheit, doch kaschierte die große Ansprache des Colonels nur seine eigene Unsicherheit und die Furcht zu Versagen. Der inzwischen tote ISB Vollstrecker hatte nur kurze Zeit zuvor einen wunden Punkt bei Cato getroffen, seine Gunst bei Imperator Vesperum. War es einst der stolzeste Moment in seiner Laufbahn als er neben Vesperum die Lambda Fähre über Korriban verließ, schien er nun am Tiefpunkt angekommen zu sein. Sein Drang nach Anerkennung und Ehre hatte ihn empfindlich werden lassen und im Ansehen des Imperators zu sinken stellte die eindeutig größte Schmach da die der Colonel sich vorstellen konnte. Und dennoch, auch wenn er versagte wäre dies nicht das Ende. Das Imperium war ein von strikten Hierarchien beherrschtes System und verlief etwas nicht nach Plan musste der Verantwortliche zumeist die Konsequenzen tragen. Cato und seine Legion waren nur Soldaten, sie befolgten Befehle und wenn eine Operation fehlschlug folgte bereits die nächste. Er hatte nicht die Strafe zu befürchten welche dem Befehlshaber hier auf Corellia drohte, doch würde die Enttäuschung schwerer wiegen als jede Strafe. Nach langem Sprint erreichten die Sturmsoldaten schließlich die Oberfläche, wo sie zunächst vom Tageslicht geblendet wurden, ehe ihr Helm die Helligkeit ausglich. Wie geordert standen einige Raketenwerfer und AP-Granaten zur Verfügung, welche für die Sturmsoldaten unabdinglich waren um das Fahrzeug der Flüchtigen zu stoppen. Cato tauschte seine Truppe aus und ließ sich einen frischen Zug welcher soeben von der Dies Irae eingetroffen war zuteilen. Die Männer machten sich sogleich daran sich mit den Panzerbrechenden Waffen auszurüsten, auch Captain Ferron verließ mit ihrer Einheit die Anlage und erschien auf dem Platz. “Captain Ferron, unser Transport steht bereit?“, es galt nun keine Zeit zu verlieren, den Imperialen blieb nur eine kurze Zeitspanne um die Rebellen abzufangen, wenn es dafür nicht bereits zu spät war. Die Geheimdienste hatten die Pläne noch nicht übermittelt, womöglich waren die Republikaner bereits entkommen. Doch bis dies nicht bestätigt war würde der Einsatz weiterlaufen. Während die Sturmtruppen sich ausrüsteten und aufmunitionierten landete der bestellte Transporter und öffnete seine Heckklappe um Truppen aufzunehmen. Glücklicherweise erhielt Lieutenant Garro im gleichen Moment die angeforderten Pläne und überreichte Cato diese auf einem Data Pad. Der Colonel warf einen kurzen Blick auf die Pläne, die Tunnel hatten ihren Anfang in den Tell Werken, also gab es für die Rebellen nur einen Weg in Sicherheit, dies erleichterte zumindest die Verfolgungsjagd. Die Sturmtruppen betraten den Transporter bereit diesen Einsatz zu Ende zu bringen, Cato trat an Captain Ferron heran um den weiteren Ablauf zu besprechen. “Captain, dank Ihnen wissen wir nun wie wir die Rebellen aufhalten können.“, stellte er anerkennend fest, “Verbündete Kräfte haben nun an jedem Ausgang dieser Tunnel Stellung bezogen, sie können nicht entkommen. Sobald wir wissen wo sie die Tunnel verlassen werden schlagen wir schnell und hart zu. Nach Möglichkeit den Anführer des Kommandos in Gewahrsam nehmen, doch die Sicherung der Spule hat Priorität.“. Mehr brauchte nicht gesagt werden, jedem war mehr, oder minder bewusst was auf dem Spiel stand, obgleich die Details ihnen nicht bekannt waren. Cato wandte sich ab und betrat ebenfalls den Transporter des Düsen bereits zischten. Sobald Ferrons Zug eintreten würde, konnte er abheben. Bevor dies jedoch geschah erhielt Cato Meldung von einem der Posten welche die Ausgänge des Tunnels absperren sollten. „Colonel Scarian, die Rebellen haben unsere Stellung durchbrochen, verzeichnen mehrere Verluste.“, berichtete ein sehr gehetzt wirkenden Offizier, „Der Tunnel hat sich geteilt, wir wissen nicht wo...“. Diese Abzweugung war auf Catos Plan nicht verzeichnet, nun schien auch die letzte Hoffnung verloren. Cato unterbrach den Offizier, “Wir können nichts mehr tun, ziehen sie sich zurück. Die Verantwortung übernehme ich.“. Trotz des Schocks hatte Cato die Nachricht mit Fassung aufgenommen, Sturmtruppen konnten nun nichts mehr ausrichten, sie hatten versagt. Er verließ den Transporter, warf einen Blick auf die Gefallenen welche in Reih und Glied aufgebahrt wurden. Dafür hatten sie ihr Leben gelassen, für nichts. Er gab sich die Schuld an diesem Desaster, viel hätte verhindert werden können wenn er nur schneller reagiert hätte. Seine Fäuste ballten sich, Wut, Unglaube und Scham kamen in ihm hervor und verzerrten sein Gesicht unter dem Helm zu einer Grimasse. Der unbedingte Wille sich vor dem Imperator zu beweisen, seinen Wert zu zeigen, sorgte nun dafür, dass die Niederlage umso schwerer wog. Aber es würde andere Gelegenheiten geben. “Colonel Scarian an alle Einheiten, der Feind ist entkommen, der Einsatz ist abgebrochen. Neu formieren und auf weitere Befehle warten.“, seine Stimme klang monoton, verlassen von jedem Ehrgeiz. Er nahm alle Verantwortung auf sich, da musste er, doch leise und schleichend meldete sich die Furcht, Furcht vor Bestrafung. Sturmtruppen konnten sie unterdrücken, doch nie vollends tilgen. Diese Frucht hatte er alleine zu tragen, dieses Mal waren es nicht er und seine Legion, sondern nur er. Gleich welche Strafe auf ihn wartete er war bereit. Captain Ferron hatte nichts mehr ausrichten können, doch trotz der Niederlage schätze Cato den Einsatz Ferrons. “Vielen Dank für die Hilfe Captain. Wir werden sicherlich eine Chance auf Revanche kriegen, das ist noch nicht vorbei.“, so hoffte er zumindest. ISB und IGD waren bereits über den Ausgang des Gefechts informiert und die Kom-Verbindungen glühten förmlich ob der Aufregung die diese Niederlage verursacht hatte. Cato, nicht ahnend was auf ihn zukommen würde, gab seinen Gefallenen einen letzten Salut ehe die leblosen Körper abtransportiert wurden und die Arbeit wieder begann.
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#16
Man konnte Scarian nicht absprechen, enthusiastisch zu sein, um nicht zu sagen, beinahe verzweifelt motiviert seine Arbeit hier zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Obwohl sich Eliza eigentlich durchaus als verbissen betrachtete, hatte sie doch ein Gespür dafür entwickelt, wann ein Kampf verloren war und wann es sich noch lohnte, ihn verzweifelt fortzusetzen. Während der Großteil der Sturmtruppen nach draußen hetzte, jene, die nicht zurückblieben um Gefallene und Verwundete zu bergen, dachte sie über Colonel nach. Ihn, seine Art und seine Rolle hier. Er hatte ihr nicht entfernt erklärt, worum es hier ging oder was auf dem Spiel stand - natürlich hatte es für derartige Ausführungen auch gar nicht die Zeit gegeben, geschweige denn, dass sie selbst danach gefragt hatte. Einen Vorwurf dahin gehend konnte und wollte ihm die Soldatin nicht machen, doch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass irgendetwas diffus war. Als sie den IDT Dorn kontaktierte und zur Fertigungsanlage zurück orderte, schien es wie blanker Irrwitz: sie konnten den Repulsorpanzer unmöglich einholen und als sie die übrigen Transporter hinterhergeschickt hatte, dachte sie weitaus weniger daran, dass Gefährt tatsächlich aufhalten zu können, als vielmehr eine Spur zu finden, wohin er unterwegs war. Ein Wettlauf war an dieser Stelle eine verlorene Sache, dazu hatten sie ohnehin bereits zu viel Zeit vertrödelt. Scarian hingegen... schien beinahe an einen Sieg glauben zu müssen, an ein Wunder, dass rational betrachtet niemals eintreten würde. Ob Der Geheimdienst ihn nun Pläne übermittelte oder nicht, mochte gegenwärtig eigentlich kaum mehr eine Rolle spielen. Hatte sich der Mann also von der Politik vor den Karren spannen lassen? In seiner Militärlaufbahn konnte er kaum mehr erreichen, doch mochte irgendwann der Reiz entstehen, auch in anderen Bereichen Einfluss zu erlangen und dieser Einfluss war gekoppelt an das Wohlergehen mächtiger Männer. Einer von ihnen hatte jüngst das Ruder über Corellia übernommen, so viel wusste sie: der erst kürzlich zum Großmoff ernannte Tyvos Corno. Ein Machtgewinn, der sicherlich zu einem Preis kam, einen Preis, den wohl keine geringere Instanz als der Thron selbst einfordern dürfte. Corno war keiner der Männer, denen sie überaus viel abgewinnen konnte, das wofür er stand, Schrecken und Grausamkeit waren keine Instrumente einer zivilisierten Gesellschaft, die über die kunstlose Barbarei von Kriegen hinausragen sollte und sich nicht an Terror und Zerstörung ergötzte. Obwohl die Entwicklung mit dem Aufkommen der Rebellenallianz sicherlich eine andere Wendung als erhofft genommen hatte, konnte ein Staatswesen, deren Eckpfeiler Ordnung und Sicherheit sein sollten, solche Problematiken nicht mit derartigen Methoden vergelten. Selbst der fatale Einsatz zweier Todessterne hatte im Zweifel mehr Systeme ins Wanken gebracht, statt an das Imperium zu binden, Waffen, die wohl dem kranken Geist wie Männern vom Schlag Corno sie erdachten. Wenn Scarian sich an diesen Mann gewandt hatte - oder umgekehrt, so hatte der Colonel eine... interessante Zukunft vor sich. Wollte man es positiv ausdrücken.

Eliza trat aus dem Fertigungskomplex heraus ins Freie und deaktivierte den Restlichtfilter ihres Helmes und war einen Augenblick verwundert, dass ihre Welt plötzlich dunkel blieb. Offenbar war Corellias Sonne in der Zwischenzeit bereits zur Gänze hinter dem Horizont verschwunden, so, dass der Platz ausschließlich von den Lichtstrahlern der Anlage erhellt wurde. Am zentralen Punkt, nicht unweit der Stelle, wo der von einem Treibstofftank zerstörte Kampfläufer noch immer elendig ausbrannte, befand sich bereits Scarian, mit, soweit sie es erkennen konnte, frischen Trupps. Nicht, dass es an dieser Stelle noch einen merklichen Unterschied machen würde. Eliza beschleunigte ihre Schritte und wollte den nunmehr ungeduldig wirkenden Colonel nicht unnötig warten lassen, der sich ebenso sofort nach dem Transport erkundigte. Eliza nickte kurz, mehr ein Akt der Beschwichtigung, um kurz Luft zu holen und adäquat zu antworten. "Jeden Augenblick Sir, IDT Dorn sollte jeden Augenblick...", sie stoppte als ihre Ohren ein dröhnen wahrnahmen, dass von weiter oberhalb zu kommen schien und sich helle Suchscheinwerfer auf den Platz richteten. "...eintreffen.", beendete sie ihren Satz schließlich, als der gepanzerte Repulsorlifttransporter herabsank, bereit seine Fracht aufzunehmen. Sie wandte sich für einen Augenblick lang ab, langte nach einem frischen Energiepack und rammte es in ihr Blastergewehr - auch wenn ihr Gefühl ihr vehement mitteilte, dass keinen Unterschied mehr machte. Aber kleine Aktionen der Abweichung in einer gut geölten udn gigantischen Maschine wie dem Imperium waren eine dumme und leichtsinnige und sie wollte dem Colonel keinen Grund geben, an ihr zu zweifeln - zumal es keinen Grund für Zweifel gab. Sie stand zum Imperium und würde es auch weiterhin tun, es waren lediglich die Methoden, die Art und Weise wie es versuchte seine Dominanz in der Galaxis durchzusetzen, die ihr Sorgen bereiteten.
Lob erreichte ihre Ohren, als sie plötzlich Scarian neben sich erblickte, aber da war er auch wieder, dieser Funken übereifriger Euphorie, unbedingt erfolgreich zu sein. Vielleicht hatte er sogar recht und sie sah die gesamte Angelegenheit nur zu pessimistisch und doch nagte es an ihr, etwas trieb diesen Zweifel in ihren Verstand. Es waren Kommandos, gute Kommandos, das sprach für die Wichtigkeit dieser Mission als auch dafür, dass sie von Anfang bis Ende gut durchdacht worden war. Würden diese Männer tatsächlich den Plänen folgen, die der Geheimdienst dem Colonel noch übermitteln konnte? Vielleicht, aber nicht unbedingt in der Art und Weise, wie er es dachte. Das... war zu simpel. Sie selbst würde es nicht so tun, das Risiko zu scheitern wäre viel zu hoch, es wäre weitaus effizienter eine Strohpuppe hinauszuschicken, ein zweites Fahrzeug, dass sich opferte aber die Angreifer vom eigentlichen Ziel ablenken würde. Das machte mehr Sinn, war rationaler, lies es nicht wie einen verzweifelten Angriff und einer wilden Flucht aussehen. Und dann fiel wieder dieses Wort. Spule. Was für eine Spule? Erwartete Scarian, dass sie etwas damit anfangen konnte, sie konnte es nicht aber hier und jetzt war auch nicht der Ort danach zu fragen. Stattdessen kam ein unbeabsichtigt tonloses "Danke." aus dem Vocoder ihres Helmes.

Sie drehte sich herum und überflog ihre Männer, zählte im Geiste einmal schnell durch, ob soweit alle vollzählig waren, bevor sie mit einem kurzen Nicken, hin zum Transporter, signalisierte, dass es weiterging. Zumindest für einen Moment, ehe ein erschöpfter Offizier die vernichtende Kunde überbrachte. Eliza bemerkte in diesem Moment, dass es trotz allem etwas bitter schmeckte, wenn man am Ende recht behielt - es mochte es leichter machen, sich mit einer Niederlage abzufinden, aber es gab Situationen, in denen es nicht das Schlechteste wäre, sich geirrt zu haben. Sie stieß ein unterdrücktes Seufzen aus, ehe der Colonel die offizielle Weisung herausgab, dass die Mission abgebrochen wurde. Eliza tat es ihm gleich und aktivierte ihr helminternes Holokom. "An alle IDT-Einheiten, sofortiger Rückruf zu den Tell-Werken. Einsatz abgebrochen." Sie wartete die bestätigenden Klicks ab und trennte die Verbindung, schaute ein wenig ziellos in Richtung des Einganges, wo einige ihrer Leute die weniger schwer verletzten Fälle nach draußen schafften. Nun, nein, zu Ende war es noch nicht, nicht ganz. Noch hatten sie Verwundete zu versorgen.
Neben sich fand die Soldatin erneut Colonel Scarian, der versuchte einige aufmunternde Worte zu sprechen, ein wenig Lob, der Gedanke an eine andere Chance. Er tat es nicht für sie, nein, sie wusste, dass diese Worte mehr ihm selbst galten, ihn bestärken und Sicherheit geben sollten, in dem, was folgen mochte. Ungesehen, hinter dem schützenden Helm versteckt, formte sich ein trockenes Lächeln auf ihren Lippen, ehe sich der Panzerhandschuh ihrer Sturmtruppenrüstung auf die Schulter Scarians legte. Eine tröstende Geste vielleicht. "Es geht nicht um Rache.", antwortete sie ruhig, vielleicht in einer Ahnung, diesen Mann von allzu tollkühnen Aktionen abzuhalten, die er in einer Wahnvorstellung entwickeln mochte, er müsste seine befleckte Ehre wiederherstellen. Sie überlegte einige Momente, suchte nach weiteren Worten um diesen Gedanken fortzusetzen, fand sie jedoch nicht, so, dass sie nach einer Weile schlichtweg davon schritt, hin zu ihren Männern um zu sehen, wie viel sie dieser Einsatz gekostet hatte, zu sehen, wer überleben würde und wer bald schon im Grab lag. Nein, Rache brachte die Toten nicht zurück.
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#17
-->Von: Coronet City | Blauer Sektor | Shiny Star Cantina


EIne Weile lang starrte Tal’ana einfach nur auf den Punkt, der immer weiter hinter ihnen zurückblieb. Das Rauschen des Gleiters und Risas unterdrückte Trauer waren die einzigen Geräusche in ihrer Wirklichkeit. Ein paar Mal kam das Fahrzeug gefährlich nahe an die Straßenbegrenzung, doch Tal konnte es ihr nicht verdenken, wenn sie den Gleiter einfach mit Höchstgeschwindigkeit gegen die nächste Wand fuhr. Es würde niemandem etwas bringen und hätte Captain Hallecks Opfer zu einer Farce gemacht. Doch nach dem Tod von Zev war es ihr genauso gegangen. Im Gegensatz zu Leto hatte er sich nicht bewusst dafür entschieden, sondern hatte … einfach aufgehört zu existieren. Kein bedeutsamer Abschied, keine großen Worte. Nur eine Explosion – und danach Stille. Tal hatte im Laufe ihres Lebens schon viele Personen verloren, die ihr etwas bedeuteten. Nur noch selten äußerte sich ein scharfer Schmerz. Meist war es nur ein Gefühl von Taubheit und eine steinerne Last, die sich auf ihre Seele legte. So auch jetzt.

Es gab nichts, das die Twi‘lek sagen konnte, um es besser zu machen – das musste sie auch nicht. Jetzt war nicht der richtige Moment, um zu trauern. Sie waren auf einer Mission und jeder Fehler konnte der letzte sein. Wie schnell sich die Dinge ändern konnten. Gestern noch hatte sie ihre Freiheit genossen. Unabhängig von der Neuen Republik, der sie so lange als Rebellin geholfen hatte. Und heute hatte ausgerechnet ein Mann wie Leto dafür gesorgt, dass sie sich für die Neue Republik ins Kreuzfeuer warf. Sie musste verrückt sein. Oder aber die Macht hatte einen sehr eigenwilligen Sinn für Humor. Risas brüchige Stimme brachte Tal dazu, sich zu ihr umzudrehen. Mit einer wortlosen Geste wies sie Quen an, ihren Posten als Ausguck zu übernehmen. Der Rodianer gehorchte mit einem Nicken. Die Twi’lek spähte zwischen den Sitzen nach vorne. Stütze sich mit der einen Hand auf den leeren Sitz vor ihr und legte die andere kurz auf die Schulter der Spionin. „Das werden wir.“ Es lag kein Zweifel in ihrer Stimme, stattdessen eine fast bedrohliche Kälte. Tal wusste noch nicht, wie sie es bewerkstelligen sollten. Doch sie hatte bis hierhin so manch andere Widrigkeit überlebt und vertraute darauf, dass ihr Verstand sie nicht im Stich lassen würde. Und wenn uns die Imperialen erwischen, werde ich deinen Rekord an Sturmtruppen zumindest überbieten.

Ihr Wunsch konnte schneller in Erfüllung gehen als erwartet. Plötzlich tauchten zwei AT-ST vor ihnen auf und hielten geradewegs auf den Gleiter zu. Bald waren sie in Schussreichweite. Tal griff mit einem knurrenden Seufzen nach ihrem Blaster, doch dann bemerkte sie eine Öffnung an der Straße, die in einen Tunnel führte. „Da!“ Risa hatte den Versorgungstunnel ebenfalls bemerkt, denn noch ehe die Twi’lek sie darauf aufmerksam machen konnte, schwenkte der Gleiter bereits ein. Bitte fahr nicht ausgerechnet jetzt gegen eine Wand. Nein, dazu kam es nicht. Ihr Inneres kribbelte, als der Gleiter plötzlich einige Meter hinabfiel und sich – offenbar gerade rechtzeitig – über einigen Starkstromkabeln wieder stabilisierte. Wie gut, dass es niemanden interessieren würde, wie viele Kratzspuren sie im Gleiter hinterließ oder ob auch einige dunkle Flecken im Polster zurückbleiben würden. „Das war knapp“, seufzte Tal und versuchte sich an die spärlichen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. „Gut gemacht.“ Als Twi’lek fiel es ihr noch etwas leichter als anderen Spezies, sich im Dämmerlicht zurecht zu finden. Doch weiter hinten im Tunnel war es stockfinster. Nicht gerade ein Ort, an dem man sich lange aufhalten wollte. Die Luft schmeckte nach Ozon und überzog ihre ganze Haut mit einem unangenehmen Prickeln. „Geht klar“, antwortete sie auf Risas Anweisung und hielt die Augen offen, so gut sie konnte. Das ständige Ruckeln des Gleiters, der gegen die magnetische Anziehung der Kabel kämpfte, machte es nicht leichter.

„Wir sollten so schnell wie möglich hier raus“, stellte Tal das Offensichtliche fest. „Hast du irgendwelche Koordinaten, wo wir eigentlich hin müssen? Auch wenn ich nicht glaube, dass diese Kiste mit einem Navigationscomputer ausgestattet ist.“ Ein weiteres, unsanftes Ruckeln – untermalt von einem elektrischen Zischen. Nein, nur Anhänger der Neuen Republik konnten so wahnsinnig sein, sich hierher zu flüchten. „Quen, wie lange macht der Motor es noch?“ Der Rodianer gab ein summendes Geräusch von sich, was bedeutete, dass er nachdachte. „Schwer zu sagen. Ich kenne das Modell nicht. Aber ich könnte versuchen, mehr Energie in die Grav-Projektoren umzuleiten. Das sollte uns noch ein paar Minuten geben.“ Sich mit technischen Dingen zu befassen, gab Quen ein Gefühl von Sicherheit. Der Hazard konnte eine ganze Jägerstaffel im Nacken sitzen, solange sich der Mechaniker um das Wohlergehen seiner Maschinen kümmern konnte, war er einer der tapfersten Männer, die Tal je begegnet waren. „Die volle Geschwindigkeit können Sie hier unten ohnehin nicht ausnutzen und bis auf Lenkung und Beleuchtung sollte keines der anderen Systeme Energie brauchen.“
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#18
Tal sprach etwas an, was auch Risa bekümmerte. "Wir müssen in eine abgelegene Lagerhalle für Lebensmittel. Ich habe die Koordinaten. Sie liegt am Rande des Industriesektors," sagte Risa wenig munter, während sie das Fahrzeug auf gerader Spur hielt. Quen hatte nicht Unrecht. Der Motor schwächelte bereits. Er brummte immer leiser, heulte nicht mehr und schien auch Aussetzer zu haben, da der Wagen immer wieder eine Handbreit absackte. "Ich kenne den Weg, wenn ich wieder eine Straße hätte. Hier unten ist mir der Weg aber unbekannt. Ich bringe uns erstmal hinein, dann gehen wir zu Fuß weiter," stellte sie den weiteren Plan fest, als sie mit einem Tastendruck an der vorderen Konsole das Hauptlicht aktivierte, da es immer dunkler wurde und man in die unteren Gewölbe der Versorgungsstrecke eintauchte. "Quen, gib mir mehr Leistung auf die Projektoren," befahl Risa schnell, da sie merkte, dass sich der Gleiter immer mehr auf die Kabel absenkte. Viel Zeit hatten sie nicht mehr, da bereits mehrere Warnlampen ein baldiges Ende des Fahrzeugs ankündigten und ein piepender Warnton nichts Gutes verhieß. Wenn Quen ein guter Mechaniker war, dann sollte er es nun beweisen. "Verdammt," schimpfte die Agentin, die sich gerade bewusst wurde, dass man gleich erneut einige Meter fallen würde. "Festhalten," rief sie nach Hinten, als der Gleiter in einen Kabelschacht stürzte aber dieses mal deutlich weiter hinab glitt als am Anfang dieser Tunnelreise. Man stürzte einige Meter hinab, so dass die Grav-Projektoren erleichtert ausatmen konnten, bis sie dann zu ihrem letzten Mal gebraucht wurden. Der Gleiter setzte mit aller Wucht auf einer unteren Ebene auf, rutschte über die Kabel, da die Grav-Energie versagte. Man rutschte auf dem blanken Metall des Unterbodens über die Kabel, die elektrische Ladungen in alle Richtung schleuderten. Risa konnte nur noch hoffen und fest daran glauben, hier lebendig heraus zu kommen. Schließlich entdeckte sie eine Wartungsplattform, die sie mit einem heftigen Ruck ansteuerte und der Wagen schoss von den Kabeln herunter auf jene Plattform.

Dort durchbrach er zwei Geländer, blieb dann an einer Konsole stecken, die er halb herausriss, bis schließlich sämtliche Systeme verendeten. Es stieg Rauch aus der hinteren Motorkammer des Fahrzeugs und die Energiezellen waren kurz davor zu implodieren. Eine große Warneinblendung zeigte dies an, so dass Risa nur brüllte: "Raus, raus!" Mit einer schnellen Bewegung löste sie den Gurt, warf sich über die Tür hinaus und rollte sich dann über den Boden, vom Gleiter weg. Das knisternde Geräusch aus dem Motorraum wurde immer lauter und nun wurde der Rauch immer dichter. Der Starkstromkontakt hatte die Energiezellen umgepolt und zu tickenden Bomben gemacht. Es war auch keine gute Idee gewesen, mit einem Grav-Projektions betriebenen Fahrzeug über solche offenliegenden Kabel zu fliegen. Doch hatten sie eine Wahl gehabt? Auf der Plattform selbst schien es ruhig, bis auf ein paar Scharben, die schnell das Weite suchten. Risa schützte ihren Kopf mit beiden Händen und wartete auf das Geräusch der Zerstörung, was jedoch ausblieb. Die Energiezellen zerfielen einfach zu Schlacke, da ein Notprogramm Energie in den Unterboden ableitete, der ebenfalls einschmolz und so blieb nur rote Schlacke vom Wagen zurück, die sich dezent in die Plattform fraß. Glück gehabt. Risa erhob sich, stellte fest, dass ihre Strumpfhose mehr Lochfrass hatte als sie wirklich noch vorhanden war und seufzte, bis sie dann zu Tal und Quen ging. Sie betrachtete die glimmende Schlacke, lächelte halb und wartete.
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#19
Immerhin hatte Risa ein klares Ziel vor Augen. Auch wenn noch nicht ganz sicher war, ob sie es jemals lebend erreichten. Zumindest waren sie für den Moment vor Imperialen geschützt, die hoffentlich nicht so wahnsinnig sein würden, einen ihrer eigenen Versorgungstunnel zu sprengen – davon ausgehend, dass dabei die Flüchtigen ebenfalls in Stücke gerissen würden. Andererseits… Dem Imperium war seit Alderaan alles zuzutrauen. „Dann lass uns hoffen, dass diese Tunnel genug Verzweigungen haben, damit man uns nicht sofort auf die Spur kommt.“ Es wäre überaus bedauerlich, wenn bereits überall an den Ausgängen Sturmtruppen postiert wären. Doch erst einmal mussten sie den Höllenritt über die Starkstromkabel überstehen. Dann an die Oberfläche. Dann zur Lagerhalle. Und dann irgendwie von diesem Planeten runter – zumindest für eine Weile. Ein Schritt nach dem anderen. Tal merkte den bitteren Geschmack von Galle in ihrer Kehle und wie sich Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. Sie konnten nicht weit vorausplanen, da sich jederzeit die Umstände ändern konnten – doch warum sollten sie jetzt damit anfangen? Die Twi’lek würde sich ausschließlich auf ihre Auffassungsgabe und ihre Instinkte verlassen müssen. Das hatte sie auf Mygeeto auch gerettet. Und auf der Flucht vor Imperialen, als Captain Deeroku…

„Alles klar!“ gab der Rodianer von sich und schwang sich mit unerwarteter Kraft und Eleganz auf den Beifahrersitz, der vor kurzem frei geworden war. Mit flinken Fingern machte er sich an der Konsole zu schaffen. Erst mit ein paar Tastendrücken, dann wurde er so rabiat und entfernte das Frontpanel, um an die Schaltungen dahinter heranzukommen. Es surrte und knisterte, begleitet von einem piepsenden Warnsignal. Tal’ana konnte nicht zuordnen, von welcher Stelle die Geräusche der elektrischen Entladungen kamen, aber das konstante Absacken des Gleiters verhieß nichts Gutes. Fieberhaft ging Quen zu Werke und redete der Maschine im Flüsterton gut zu, aber das alles würde nichts nützen. Plötzlich war der Boden unter ihnen ein weiteres Mal verschwunden und das Fahrzeug sackte erneut in die Tiefe. Der Rodianer unterdrückte einen Aufschrei und verkeilte sich zwischen Sitz und Konsole, während Tal das Heckpolster weiterhin ruinierte. Einige Sekunden lang schien ihr Herz stillzustehen, als der Gleiter hart auf den Kabeln eines noch tiefer liegenden Tunnels aufkam und ohne jegliche Grav-Dämpfung über sie dahinschlitterte. Dann ging ein Ruck durch das Fahrzeug, als Risa geistesgegenwärtig eine kleine Plattform ansteuerte, auf die der Wagen mit einem ungesunden metallischen Kreischen aufprallte. Der Gleiter durchbrach mehrere Hindernisse und blieb schließlich in einer Konsole stecken, die selbst nur noch durch einige Nieten und Kabel in der Wand gehalten wurde.

Tal hatte während ihrer Schlitterpartie die Arme schützend vors Gesicht gehalten und fühlte nun einen scharfen Schmerz in ihrem rechten Unterarm und Lekku. Eines der Trümmerstücke hatte sie knapp verfehlt, aber blutige Schrammen auf ihrer Haut hinterlassen. Ihr Kopf dröhnte und durch den ohrenbetäubenden Lärm hörte sie ein konstantes Fiepen. Etwas benommen hob die Twi’lek den Kopf und sah die Rauchschwaden aufsteigen, ehe Risa den Piepton in ihrem Kopf mit warnendem Gebrüll übertönte. Tal packte ihre Jacke samt Blaster, schwang sich über die Seite des Gleiters und stolperte von dem Fahrzeug weg. Ein Schulterblick verriet ihr, dass auch ihr Co-Pilot sich von dem brennenden Fahrzeug entfernte, auch wenn er dabei humpelte und trotz der eher spärlichen rodianischen Mimik sehr angestrengt aussah. Mit ihrer freien Hand packte sie Quen beim Kragen – auch wenn die Berührung ihrer wunden Stellen wie Feuer brannte – und riss ihn mit sich in einiger Entfernung zu Boden. Lag halb auf ihm, um ihn vor einer möglichen Explosion zu schützen, ihrem Überlebensinstinkt zum Trotz. Aber die Explosion kam nicht. Stattdessen gab es ein fast gurgelndes Geräusch und der Gleiter schmolz langsam zu einer rötlichen Schlacke, die sich nun an der Wartungsplattform zu schaffen machte.

Die Twi’lek atmete tief durch und auch Quen stieß ein erleichtertes Seufzen aus. Tal’ana erhob sich und half ihrem Freund ebenfalls auf, der eines seiner Beine weniger belastete. Ein fragender Blick wurde mit einer abwinkenden Geste kommentiert. Risa schien es äußerlich den Umständen entsprechend ebenfalls gut zu gehen, auch wenn ihre Kleidung mehr und mehr in Fetzen hing. Tal steckte ihren Blaster zurück in den Holster und warf der Spionin ihre schwarze Jacke zu. „Hier.“ Bei dem, was ihnen noch bevorstand, sollte Risa nicht in Lumpen herumlaufen und es war eine – wenn auch ungelenke – Geste, damit die Frau sich etwas besser fühlen konnte. Die Rutian selbst tastete vorsichtig nach der aufgeschrammten Stelle an ihrer Stirn, die sich offenbar bis zum Ansatz ihres tchin erstreckte. Ihr lederner Kopfschmuck war nur wenig in Mitleidenschaft gezogen worden. Doch da Tal mittlerweile auch nur noch in Top, Hose und Stiefeln unterwegs war, riss sie kurzerhand eines ihrer Lederbänder ab, mit denen ihre Lekku umwickelt waren, und band es mit einem Zischen um ihre Armwunde. Es half, zumindest ein bisschen, und sie hätte jetzt viel für etwas starken Alkohol gegeben – zur inneren und äußeren Anwendung. Quen schien seine Balance wiedergefunden zu haben und die Twi’lek suchte nach Schildern oder anderen Hinweisen, wo sie sich befanden oder einen Ausgang finden konnten. „Ich bin froh, dass ich dich habe fahren lassen“, versuchte die Schmugglerin die Stimmung aufzuhellen und blickte zu Risa. „Also dann. Bereit, weiterzugehen?“
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#20
Risa nahm die Jacke dankbar entgegen. "Danke," sagte sie freundlich, während sie leicht hustete. Verdammt! Es ware kalt hier. Dabei sollten diese Tunnel doch eigentlich wärmer als die Oberfläche sein? Risa legte die Jacke an, zog sie gerade und lächelte breit, da sie sehr passte. "Hübsch," nickte sie Tal zu. Ja, sie fühlte sich besser, da sie nun nicht mehr, wie die nächste Straßendirne wirkte, sondern eher wie eine schlechte bezahlte Tänzerin. Dabei konnte sie noch nicht einmal tanzen. Risa zog die Jacke zu, betrachte sich kurz und meinte dann: "Wirklich schick." Ein Moment Normalität kehrte ein, da Risa Tal'ana wirklich dankbar dafür war. Immerhin war es ihr Stil und praktisch. - Und es wurde ihr immerhin gefühlt etwas wärmer. Sie zwinkerte Tal zu, bevor sie zu Quen blickte.

"Kumpel?" Die Menschenfrau mit dem nun wieder ernsten Gesicht machte sich Sorgen um den Rodianer, der nicht mehr ganz so gut zu Fuß schien. Schließlich blickte sie wieder zu Tal, die ganz Frau, sich selbst Hilfe verschaffte und ihre Wunde selbst versorgte. Risa lächelte erneut bei diesem Anblick. "Mit euch kann es wirklich noch etwas werden," sagte sie dankbar, dass sie diese Truppe aufgegabelt hatte. Trotz des schmerzlichen Verlustes von Leto, den sie immer noch vermisste, bestand Hoffnung, dass man das Imperium schlagen konnte. Hier. - Sogar sehr bald, wenn man dieses Objekt, welches die Kommandoeinheit stehlen sollte, von Corellia fortschaffen konnte. Quen, den sie nun wieder anblickte aber weniger ernst, hatte in der Tat seine Ballance wieder gefunden. Die Situation bereinigte sich, außer des weiter eindampfenden und vor sich hin glimmenden Schlackefahrzeugs unweit der bunten Truppe. Tal merkte noch einen coolen Spruch an, den Risa sehr belustigend fand, da sie gerade zum Fahrzeug geschaut hatte. "Ja, ich bin ein Naturtalent," kommentierte sie mit einem schnellen Kichern, welches als unpassend empfunden, sofort abgewürgt wurde. Risa holte tief Luft, stemmte ihre Händen in die Hüfte und blickte sich dann Richtung Ausgang um, den sie etwas weiter entfernt fand. Man musste eine Leiter hinaufklettern, die mit einer Art Wartungsmodul verbunden war, das man steuern konnte. Es war eine Schwebeplattform, die wohl Droiden als Arbeitsfläche diente. Aus der Entfernung konnte sie große Greifarme erkennen, die von und zu der Plattform über Schienen hin und her fuhren. "Ja," antwortete sie schließlich vollens bereit weiterzugehen und deutete mit einer Hand weiterhin an ihrer Hüfte liegend zur Leiter. "Dort, vielleicht?" Eine Frage, die sie nicht beantwortet haben wollte, als sie bereits mit einem großen Schritt zur Leiter eilte.

Risa kletterte die Leiter hinauf, was sehr mühselig war, da sie keine Schuhe trug und die Strumpfhose sich auf dem Metall der Stufen als sehr instabil erwiesen hatte und sie gelegentlich leicht zurückrutschte. Immer weiter hinauf, bis sie schließlich durch die kleine Öffnung im Boden der Plattform auf die Plattform selbst gelangt war. Dort standen jedoch keine Droiden, sondern zwei Scout-Trooper, die zwar nicht die Kontrollen abgeschaltet hatten aber hier Wache hielten, um von dieser Plattform aus die Tunnel zu überwachen. Überrascht blickten sie zu Risa, diese wiederum überrascht zu den beiden Scouts, die sofort ihre DLT-19X hochrissen, um die Spionin mit jeweils einem gezielten Schuss nieder zu strecken. Dies war ein Sicherheitsbereich und die beiden hatte klare Order erhalten, nachdem die Tell Werke überfallen worden waren. Risa zog panisch ihre Hände ein wenig in die Jacke zurück, packte dann mit dem Ärmeln geschützt den Handlauf und begann die Leiter hinab zu rutschen. "Weg da," schrie sie hinab, in der Hoffnung, dass Tal und Quen noch nicht auf der Leiter waren oder zumindest reagieren konnten. Mit einer mäßigen Geschwindigkeit rutschte sie die Leiter hinab, während die beiden Scouts durch die Öffnung blickten und einen Alarm abgaben. Man hörte noch das Brummen ihrer Vocoder als Risa auf halber Strecke war. "Scheiße," rief sie laut als sich die Ärmel der Jacke auflösten. Dabei hatte sie diese Jacke doch gerade erst erhalten. Das Schicksal war oft fies.
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