#11
War Corellia noch zu retten? Nicht nur Cronal wurde diese Frage gestellt, auch Tyvos ließ sie nicht los. Es war bei Weitem nicht das Wohl der Einwohner, welches ihn beschäftigte. Diese Welt wurde ihm als Belohnung für einen erfolgreichen Abschluss seiner Aufgabe versprochen und wie ein jeder wusste, verfügte Corellia über eine der größten Werften der Galaxis. Die gewaltigen Anlagen waren in der Lage jedweden Schiffstyp zu produzieren, was dem Groß Moff nicht nur ein beträchtliches Einkommen bescheren würde. Nein, weiterer Einfluss war ebenfalls eine Begleiterscheinung. Es war vor allem Einfluss auf das Militär, welcher Tyvos momentan fehlte. Die Politik des Imperiums konnte er in vielen Belangen steuern, oder zumindest beeinflussen, was er regelmäßig ausnutzte. Doch die Streitkräfte, allen voran die Flotte, entzogen sich seiner Kontrolle, ein Umstand welcher zur Erfüllung seines Planes berichtigt werden musste. Da die Werften unter direkter imperialer Kontrolle wären, konnten Aufträge eindeutig zeit- und kostensparender bearbeitet werden, was Corellia zu einem attraktiveren Produzenten machen konnte als Kuat. Die mächtigen Schiffsbauer verfügten ihrerseits über weitaus zu viel Macht und es war weithin bekannt, dass auch sie ihren Einfluss gerne geltend machten. Tyvos plante ihnen ihr Monopol zu entreißen und es sich selbst einzuverleiben, als Teil eines größeren Planes, den er verfolgte.
Ein Posten im Imperium war schön und gut, der Titel Verweser, oder Groß Moff ließen einen Namen größer klingen, als er ohnehin schon war, ebenso wie Kleider Leute machten. Letzten Endes war es jedoch nur der Titel, der all die Privilegien mit sich brachte, Tyvos wollte diese Regel brechen. Er benutzte seine neu erlangten Befugnisse um sein eigenes kleines Imperium innerhalb des Imperiums zu erschaffen. Nicht von ungefähr bezeichneten einige andere Moffs seinen Sektor als das Azure Imperium, in Anlehnung an das längst vergangene Reich im Kern und die Art und Weise, auf welche Tyvos regierte. Er wollte Macht, absolute Macht und um diese zu erringen war er bestrebt eine absolute Dominanz innerhalb des Imperiums zu erarbeiten. Andere mochten womöglich gleich das Amt des Imperators anstreben, doch der Groß Moff handelte subtiler, er bevorzugte es die Fäden im Hintergrund zu ziehen und dennoch als braver Diener des Reiches zu gelten. Er hatte dies bereits lange Jahre mit Erfolg getan, nun jedoch sollte es größere Ausmaße annehmen. Natürlich machte ihn dies zu einem Egoisten und sicherlich tat er all dies für sich selbst, doch gab es den Unterschied im Vergleich zu anderen imperialen Politikern, dass der Anaxsi der festen Überzeugung war, dass nur er das Imperium retten konnte, indem er über eine absolute Dominanz innerhalb des Reiches verfügte. Es war nur sein Plan für die Galaxis, der Erfolg haben konnte, zumindest seiner Vorstellung nach. Egal wie tief Cronal und seine Spione bohren mochten, die wahren Pläne des Verwesers kannte nur er selber. Man verstand ihn als kaltblütigen und kalkulierenden Politiker, was er auch war, doch keiner konnte erahnen, dass er mehr als den bloßen Staatsdienst vollzog. Corellia war ein Teil dieser Bestrebungen geworden und so war Tyvos eher uninteressiert daran, dass die Welt in einem Bürgerkrieg versank, der mehr Ressourcen kosten würde, als dass er einen Nutzen hätte. Ein kurzer kalter Blick richtete sich auf Cronal, den Meisterspion, welcher vorgab so vieles zu wissen und dennoch nur erahnen konnte was wirklich ablief. Tyvos kannte den Schatten bereits von Coruscant, er hatte ihn beobachtet. Er konnte sich nicht anmaßen den dunklen Jedi wirklich durchschaut zu haben, doch immerhin konnte er seine wirklichen Beweggründe vor dem Spion geheim halten.

„Eure Worte in des Imperators Ohr.“, entgegnete Tyvos finster lächelnd und nahm einen Schluck Wasser zu sich. Eine nichtssagende Antwort, etwas anderes hatte der Aanxsi nicht erwartet. Cronal wäre ein Narr würde er dem Groß Moff all seine Informationen offenbaren. Worte konnten eine zerstörerische Wirkung haben als Waffen und in diesem Gespräch konnte das falsche Wort, die falsche Information zum falschen Zeitpunkt, das Ende von einem dieser beiden Spieler bedeuten. Tyvos wusste das und Cronal auch. Die vorangegangenen Diskussionen hatten lediglich dazu gedient einander auszuloten, doch mit wenig Erfolg. Keiner von beiden hatte genug über den anderen erfahren um ihn und seine Beweggründe wirklich zu verstehen. Cronal umspielte sein wahres Ich, Tyvos verbarg es hinter einer steinernen Fassade. Es war nicht einmal klar, ob beide Männer ansatzweise die gleichen Ziele verfolgten. Dies würde sich wohl erst in den nächsten Tagen, wenn nicht sogar Wochen zeigen. „Ihr braucht mich nicht zu belügen, Cronal. Ich spreche Eure Sprache.“, antwortete Tyvos auf die falschen Worte des Spions. Gleich was er behauptete, sprach er von Aufsicht, oder Kontrolle, log er. Nur wenige Minuten zuvor hatte er gestanden, dass die Ressourcen seiner Behörde eindeutig überstrapaziert waren und es an Personal mangelte. Es konnten nicht alle Welten unter Aufsicht stehen, nicht einmal ein Bruchteil. Und auch wenn Tyvos es nicht wahrhaben wollte, auch auf Anaxes gab es mit Sicherheit einige anti imperiale Organe, womöglich sogar in seinem Bekanntenkreis. Es war diese mühselige Tatsache, dass man in den meisten Fällen warten musste, bis diese Verräter und Rebellen sich offenbarten um sie dann unter großem Aufwand wieder zu entfernen. Wie Cronal es bereits erklärt hatte, auch Menschenmaterial war begrenzt und so konnten nicht alle Welten gleichzeitig von der Verderbnis der Rebellion beschützt werden. In diesem Fall konnten weniger bedeutende Welten geopfert werden um eine Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern, ebenso wie ein Geschwür durch eine Operation aus dem Körper entfernt wird. Tyvos kannte dieses Vorgehen nur zu gut. Und dennoch, sollte Cronal keine Berichte erstatten, sollte er keine Angaben mehr machen, dann entwickelte sich alles nach Plan, nach seinem Plan. Tyvos vermutete, dass auch der Spion seine eigenen Vorhaben hatte und es bestand die Gefahr, dass sie sich dabei beide in die Quere kommen würden. Der Groß Moff hoffte, in näherer Zukunft auf keine weitere Hilfe, wenn man sie denn so nennen konnte, seitens des Spions angewiesen zu sein, so konnte er sich, wenn nötig, seiner leichter entledigen. Und das war es schließlich auch, was der Anaxsi bezweckte, jede Person die seinen Plan zunichte machen könnte, auszuschalten, gleich mit welcher Methode. Da es sich jedoch größtenteils um hochrangige Politiker und Militärs handelte, welche er als seine Gegenspieler ansah, mussten subtilere Mittel angewendet werden um sie aus dem Weg zu räumen. Reine Waffengewalt würde das genaue Gegenteil bewirken, um all diese Gestalten zu neutralisieren musste Tyvos ihr Spiel spielen. Er würde es nicht nur gewinnen, er würde es brechen und dem Imperium, dem Spiel, seine eigenen Regeln auferlegen.

Es war amüsant wie Cronal versuchte den erfahrenen Politiker mit einfachen Worten zu füttern und ihn so ruhig zu stellen. Anfangs hatte der Moff sich unwissend gestellt und sogleich analysiert, dass Cronal ihm nur Häppchen zuwarf, gerade genug um ihn zu sättigen, jedoch nicht genug um kräftig zu werden. Der Spion führte seine Strategie fort und Tyvos würde mitspielen, vorerst. „Solange Ihr Ergebnisse liefert, Cronal, bin ich zufrieden.“. Entgegnete der Anaxsi mit einem großzügigen Nicken. Was bezweckte der Spion? War ihm dieser galaxisweite Konflikt egal, genoss er den Krieg und die Zerstörung, oder diente er einem gänzlich anderen Meister als dem Imperator? Viele Fragen drehten sich im Kopf des Verwesers, dessen Misstrauen gegenüber dem Schatten mit jeder Minute wuchs. Womöglich ließe sich einer seiner Spione überreden Informationen preiszugeben, sofern diese von Cronals Plänen wussten, was Tyvos eher unwahrscheinlich erschien. Der Mann hielt seine Absichten meisterhaft geheim. Und dennoch merkte man Cronal an, dass er mehr als die üblichen Geheimdienstinformationen mit sich trug. Die Bestimmtheit mit welcher er den Ausgang dieses Konfliktes prognostizierte ließ Tyvos in dem Glauben zurück, dass der Ablauf dieser Krise bereits geplant war. Es war eine Ironie wie oft Konflikte, seien es Kriege, oder vergleichsweise harmlose Streitereien zwischen Politikern gezielt von einer dritten Partei gesteuert wurden. Hatte man den Grundstein für eine solche Auseinandersetzung gelegt konnte eine jede teilnehmende Partei beliebig manipuliert werden, doch war Cronal derart risikofreudig, dass er einen Bürgerkrieg auf Corellia anzetteln würde? Die Machenschaften der Geheimdienste waren groß und undurchsichtig, niemand konnte ausschließen, dass einige Geheimdienstler insgeheim für die Gegenseite arbeiteten und ebenso wenig konnte man ihnen das nachweisen. Was auch immer Cronal plante, Tyvos war bestrebt es herauszufinden und gegebenenfalls zu durchkreuzen.

Stutzig wurde Tyvos, als sein Gegenüber ihn nach Unterstützung fragte. Ein unterschwelliges Friedensangebot, eine Art Unterwerfung? Auch diese harmlose Frage glich einem Dolch, welcher sich im rechten Moment im Rücken des Verwesers wiederfinden könnte. Mit zu Schlitzen verengten Augen betrachtete er Cronal. „Von welchen Ressourcen sprechen wir?“, fragte er mit einem Tonfall der eine klare Antwort verlangte. Es war gefährlich einem Spion Zugriff zu gewähren, vor allem einem Mann wie Cronal. Zu groß war die Gefahr, dass der Geheimdienstler seine Schergen in Tyvos Apparat einschleuste, sollte dies nicht bereits geschehen sein. Einer der Gründe von Tyvos' Erfolg war, dass er niemals geteilt hatte, nur seinen eigenen Vorteil herausgeschlagen und vor allem niemand Fremden zu viele Einblicke in sein Werk ermöglicht hatte. Cronal nun einen Blankocheck für seine Ressourcen zu geben, glich einem Hochverrat seiner eigenen Idee. Verfluchter Spion, ging es dem Verweser durch den Kopf. Natürlich ergab sich andersherum auch das Problem, dass Cronal ihm vorwerfen konnte nicht genügend Mittel zur Verfügung gestellt zu haben um Corellia zu halten, sollte die Welt fallen. Ein kluger Schachzug. Zögerlich griff Tyvos erneut nach seinem Glas Wasser. „Ich denke es gibt einige Möglichkeiten, wie ich Euch behilflich sein kann, Cronal.“. Seien es Schiffe, Credits, oder was auch immer der Spion brauchte, Tyvos konnte es möglich machen. „Doch berichtet mir was ihr benötigt und ich werde Entsprechendes in die Wege leiten. Alle Eure Anordnungen und Vorschläge werden mit mir besprochen.“. Damit war alles gesagt, verhandelt wurde nicht. Sollte der Spion Hilfe brauchen, so lief diese nur über Tyvos selber, er würde keinen Zugriff auf die Macht und den Einfluss des Verwesers haben. Das sollte ausreichen um den Schatten zufrieden zu stellen. Als sei der Verweser ein einfältiger Narr welcher sich derart leicht in die Falle locken ließ.

Die Produktion stand still, das war bekannt und dass es sich dabei um einen untragbaren Zustand handelte ebenso. Besorgniserregender war jedoch, dass sich besagtes Projekt Zero-X inmitten der heißen Zone befand, wie es einige Vollblut Militärs ausdrücken würden. Streiks waren an der Tagesordnung und es war nur eine Frage der Zeit, bis diese in Gewalt ausarten würden. Umso erfreulicher, dass eine ganze Abordnung Sturmtruppen zum Schutz des Moduls anwesend war. Tyvos hatte bereits von diesem Oberst Scarian gehört. Er befehligte die 83. Sturmtruppenlegion, welche Imperator Vesperum gefunden und gerettet hatte. Diese Aktion hatte sie in einen beinahe ebenso hohen Stand wie die 501. Legion erhoben, durchaus beachtenswert. Was aktuell jedoch interessanter und vor allem wichtiger war, dass eine kampferprobte Einheit die Tell Werke bewachte. „Scarian wird sicherlich bestens wissen wie er die Anlage schützt.“, war die knappe Bemerkung des Groß Moff, „Ebenso wie ich.“. Die Belehrung über seine Aufgaben nahm der Verweser zu Gunsten einer effektiven Zusammenarbeit hin, es blieb genügend Zeit um seine Schulden zu begleichen. „Selbstverständlich weiß ich um meine Verantwortung Cronal. Der Imperator wird nicht enttäuscht werden, andernfalls hätte er nicht mich in diesen Posten erhoben, wenn er etwas anderes als Erfolg erwartete.“. Selbstsichere und ein wenig arrogante Worte. In den Augen des Aanxsi, Fakt. Er hatte nie verloren, noch nie einen Misserfolg verzeichnet, es war eine logische Schlussfolgerung, dass Vesperum ihn in diese Position erhob um das Imperium zu schützen. Nur Cronal sollte sich vorsehen, welche Konsequenzen er mit seinen Worten hervorrief. „Wenn möglich, verhindert, dass es in nächster Zeit zu größeren Aufständen um die Tell-Werke herum kommt. Die Anlage ist sicherlich bestens geschützt, doch weniger Unruhen sind durchaus wünschenswert. Wie viele Eurer Agenten sind in Coronet City aktiv?“. Die tatsächliche Anzahl würde er wohl nicht erfahren. „Geben Sie Befehl an diesen Oberst Scarian, niemand, niemand ohne Erlaubnis gelangt in diese Anlage. Angestellte werden durchsucht und die gesamte Anlage mehrmals täglich durchsucht. Ich will kein Risiko eingehen, dieses Projekt ist zu wichtig.“. Trotz seiner nach außen hin kalten und unnahbaren Art, fürchtete der Groß Moff durchaus, dass etwas schief gehen könnte und da war wieder das Bild seines Vorgängers im Kopf, der ebenfalls versagt hatte.
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#12
Lügen? Cronal log immer. Nicht nur im Bezug auf die Wahrheit, sondern auch auch im Bezug auf die Galaxis. Ein Lügner, der für das Lügen bezahlt wurde, konnte nicht anders als lügen. Es war diese einfache Tatsache, die sich der Großmoff wohl bewusst war. Dennoch konnte auch in den Lügen etwas Wahres schlummern. Etwas Schlafendes, was selten erwachte aber wenn es erwachte, jene Verwirrung aufhob, die ansonsten der kalten Sachlichkeit anheim war. Es war diese Sommerhauch an Wunder, der das Imperium im Kern erschütterte. Es war der kommende Sturm, der mit seinen Winden bereits heraufzog. Geburt, Tod und Wiedergeburt. Ein ständiger Kreislauf, so auch bei Worten. Oft wurden sie gesprochen, verstarben in der Gewalt aber wurden erneut geboren. Cronal war ein Lügner, mit tiefer Überzeugung spielte er sein Spiel. "Wir sprechen eine Sprache aber sprechen wir auch gemeinsam?" Dieses böse Lächeln; diese verdammte Grinsen, das auch Vesperum teilte. Es war diese völlige Abkehr von Weltlichkeit, obwohl Cronals sicherlich sehr weltlich war. Es war diese bösartige Arroganz, eine Selbstherrlichkeit gegenüber dem Leben, welche nur wenige Personen kannten. Es war diese kranke Zuversicht, egal, wie es stand, zu gewinnen. Das Böse war einfach, man musste sich ihm nur hingeben; es einfach geschehen lassen, dann erforderte es keinerlei Widerstand oder Kampf. Es war diese Bequemlichkeit die jede Grausamkeit möglich machte. Es brauchte nicht mal eine Begründung, sondern einfach nur ein Sein. Und Cronal war einfach. Er sah diese Schatten, das Dunkle, welches sich im Kern erhoben hatte. "Ihr solltet mit seiner dunklen Majestät sprechen, damit wir gemeinsam sprechen können. Ihr seid nun Teil jener Macht, die stets Gutes schafft. Egal, wie wir handeln, wir handeln immer gerecht," stellte der Geheimdienstmann klar. Ja, niemals konnten sie falsch liegen. Es war so einfach, wenn man die Lüge auf seiner Seite hatte. Man gewann immer. "Und ja, ich werde uns beiden Ergebnisse liefern. Wundert euch jedoch nicht über ihre Art. Diese Galaxis ist im Umbruch und wenn wir bestehen wollen, müssen wir auch mit Gewohnheiten oder liebgewonnenen Erkenntnissen brechen." Cronal nickte, während das Grinsen mit jedem Wort verschwand.

Endlich! Die wichtige Frage wurde erläutert. Wie viel Macht Cronal Corno stehlen konnte? Es war diese Frage, die ihn gerade beschäftigte. Es war diese gierige Neugier, die an dem kalten Verstand des Uhrwerks kratzte. Brutalität lag nicht in seinem Interesse. Cronal war nicht brutal in der Wahl der Mittel, eher in deren Ausführung. Krieg führte man in seinen Kreisen anders und Corno sollte eine wertvolle Waffe werden. Die Überführung seiner Person in die neue Rolle gestaltete sich einfacher als angedacht, was den Schattenmeister um eine Sorge erleichterte. "Gelder, kleinere Schiffe und Einheiten," war die Antwort auf die entscheidende Frage. Sie war sanft gesprochen, fast dahin gehaucht und mit einer beiläufigen Handbewegung begleitet. Es gab hier keine Aufregung. Cronal war nie aufgeregt, wenn etas Bedeutung hatte. Cronal gönnte sich diesen Luxus nur, wenn er sich einer Sache sicher war. Ein Plan eben vollens funktionierte und am Ende ein Applaus aus seinen Händen stand. "Nicht viel," rüstete er die Einfachheit seiner Wünsche auf und nickte Corno mit geschloßenen zutraulich zu. Es war nicht mehr viel übrig von der sonst strahlenden Sicherheit des Agenten, der sein Spiel mit jedem spielte. Und doch gehörte auch dies zum Spiel. Corno sollte sich als Sieger, als Gönner und Geber fühlen, der dem armen Geheimdienst unter die Arme griff und sich damit zum Gläubiger dieser Mächte machte. "Danke, selbverständlich werde ich euch immer behiflich sein. Ja, sämtliche wichtigen Dinge werden mit euch besprochen werden, Verweser." Der Dunkelmann öffnete beide Augen, ließ die Kälte zurück und wartete einen Moment, bevor sich das Themenfeld wieder änderte. Es war getan.

Doch etwas war merkwürdig. Cronal spürte etwas. Ja, es geschah etwas, was er nicht erwartet hatte. Gnadenvoll hatten sich seine Pläne gerade übervorteilt und eigenständig beschleunigt. Das Spiel hatte sich geändert und jedwede Infiltration hatte nun ihren Preis gefordert. Cronal spürte Bedrohung; eine wache Gefahr. Bevor er antworten konnte, warf er sich mit einem Sprung von seinem Stuhl; als plötzlich durch mehrere Blastersalven das Glas einschmolz, splitterte und eine Welle roter Energie über die Arbeitsplatte des Tisches rasierte. Rauch stieg auf, während man die lauten Motoren eines Gleiters hören konnte, der direkt vor dem Fenster schwebte. Die Glassplitter und eingeschmolzenen Perlen tanzten unter diesem Eindruck auf dem Boden. Der Gleiter im satten Schwarz war zur Seite gedreht; die Seitenluke geöffnet und zwei junge Frauen in revolutionärer Aufmachung mit Halstüchern und Rebellenhelmen richteten ihre Blaster auf Corno und den am Boden kriechenden Cronal. Eine Sirene durchschallte das Gebäude, schwere Stiefel donnerten durch den Flur, öffneten hektisch die Tür und stürmten den Raum. Sturmtruppen zogen Corno und Cronal auf den Flur in Sicherheit, wo man sie unsanft an eine der rückwärtigen Wände presste. Die Sturmsoldaten im Raum eröffneten das Feuer auf den Gleiter. Rotes Licht war aus der geöffneten Tür für beide Staatsdiener flackernd und unregelmäßig zu erkennen. Ein wildes Feuergefecht, das wohl eine der beiden Schützinnen des Leben kostete. Sie stürzte aus dem Gleiter mehrfach rauchend getroffen in den Tod. Der Gleiter ließ noch einmal die Motoren aufheulen, um die Flucht anzutreten. Er verschwand unweit im Luftweg über Coronet, verfolgt von zwei TIE-Jägern. "Ah," stöhnte Cronal in die Richtung des Moffs als er sich einen Glassplitter aus dem Bein zog. Blut lief tropfend auf den grauen Teppichboden.
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#13
Langsam aber sicher näherte sich die Unterhaltung ihrem Ende, zumindest hoffte Corno dies. Cronal, welcher ein jedes Wort des Groß Moff umzudrehen schien, verlor mit jeder Minute dessen Interesse. Trotz des langen Gespräches hatte Tyvos nicht sonderlich viel erfahren können, mit Ausnahme des Projekt Zero X. Fest stand jedoch, dass Cronal unter Beobachtung gehalten werden musste und vor allem nicht unterschätzt werden durfte. So seltsam er wirken mochte, er war mehr als ein einfacher Spion, oder Diener. Noch verschloss sich Cronals Geheimnis dem Groß Moff. Seine gewundenen Worte, die unendliche Ausführung eines jeden Satzes, sie waren das Gegenteil der kompakten und direkten Worte Cornos, der Ergebnisse unverzüglich erwartete und es bevorzugte bei Bedarf stets und unnachgiebig zu handeln. "Ja, wir sprechen eine Sprache, Cronal.", mit einem leisen knurren setzte eine kurze Pause ein, "Und ich denke, dass wir vorerst auch gemeinsam sprechen. Ich werde mich mit dem Imperator in Verbindung setzen, anscheinend wisst Ihr mehr, als Ihr sagen dürft?". Welche Wahl blieb dem Groß Moff? Natürlich stand es ihm offen Cronal jegliche Unterstützung zu verwehren, diesen Raum zu verlassen und seine eigenen Schritte in Angriff zu nehmen. Doch welchen Sinn und Nutzen hätte dieses Verhalten? Zum EInen war Corno mehr als bestrebt diese rebellische Zelle auf Corellia auszulöschen, zum Anderen war es von Vorteil öfters mit dem Spion in Kontakt zu treten um zu verstehen, was er plante. Nicht zuletzt war ein Erfolg für den Groß Moff unabdingbar, er konnte nicht ohne Ergebnisse zu Vesperum zurückkehren. Gleich wie effizient er dienen mochte, ein jeder Politiker des Imperiums war letzten Endes austauschbar, ob zum Guten, oder zum Schlechten. Die Ironie des Moff Amtes war, über enorme Macht zu verfügen, aber durch ein Fingerschnipsen wieder von der Bildfläche verschwinden zu können. Cronal erging es nicht anders, doch der Spion konnte in jeglicher Hinsicht verschwinden und ungesehen bleiben. Die Schmach abgesetzt und verpöhnt zu werden, bleibe ihm erspart. Der einzige Weg ging also nach Vorne, mit Cronal, vorerst. "Durchaus:", ja, vor einigen Jahren hätte das Imperium bei derartigen Angelegenheiten hart durchgegriffen, Corno wusste wovon er sprach. Zwei Base-Delta-Zero hatte er bisher im Namen des Reiches befohlen und nicht ungern würde er diesen Befehl ebenfalls für Corellia erteilen. Dieses aufmüpfige Volk bedurfte eines Exempels. Doch wie Cronal es bereits korrekt ausgedrückt hatte, die Zeiten haben sich geändert und subtilere Maßnahmen waren gefragt, noch.

Beiläufig erläuterte Cronal welche Hilfsmittel er vom Groß Moff benötigte, derart beiläufig, dass der Spion sich verdächtig machte. Corno war ohnehin ein skeptischer Mann der Niemandem bloß vertraute und trotz der Tatsache, dass die beiden Männer der gleichen Sache dienten wurde er das Gefühl nicht los, dass Cronal ganz eigene Pläne verfolgte, womöglich Pläne über die auch der Imperator keine Kenntnis hatte. Doch auch dies waren nur Spekulationen und eben diese verabscheute Tyvos. Bis es Beweise, oder auch nur Hinweise gab, mussten die beiden Männer zusammenarbeiten. "Wie viel Geld und wofür? Ihr versteht, dass ich meine Credits ungern sinnlos investiere. Ich bitte ebenso um eine Aufstellung Ihres Etats, mich interessiert wohin die benötigten Gelder gehen.". Ja, Tyvos war reich, übermäßig reich, ein Vermögen welches aus geschicktem Handeln und Agieren entstanden war und ein Vermögen welches ihm einen ebenso gewaltigen Einfluss verschaffte. Viele Moffs, sowie deren Sektoren, waren Schuldner des Azure Sektors. Sollte er Geheimdienst ebenfalls einer dieser Schuldner werden? Es fiel dem Moff schwer zu glauben, dass eine derart mächtige Behörde über Geldmangel verfügte. Neben dem Militär war der Geheimdienst eine der wichtigsten Säulen des Reiches und diese durfte keinesfalls unter Geldmangel leiden. Dennoch würde Corno sich anhören welchen Verwendungszweck Cronal für seine Credits hatte und dann entscheiden.
"Kleinere Schiffe, wovon reden wir da? Carrack Kreuzer, Acclamator, oder Victory Zerstörer?", diese Art Hilfe war keineswegs ein Problem, zumal Tyvos dank seines Amtes nicht auf seine eigenen Einheiten zurückgreifen musste, sondern diese gegebenenfalls von anderen Verbänden abziehen konnte, sofern die Kapazitäten bestanden. Was die Einheiten betraf, so konnte der Geheimdienst auf eigene Sturmtruppen zurückgreifen und von diesen gab es mehr als genug. "Solltet Ihr nicht über ausreichend Einheiten verfügen Cronal? Andernfalls stellt es sicher kein Problem dar, wenn diese...wie hieß sie noch gleich...83. Legion Euch unterstellt wird?". Damit sollte sich der Spion zufrieden geben. Für Tyvos war es wichtig so wenig auf eigene Ressourcen zurückgreifen zu müssen wie möglich. Cronal sollte keine größeren Einblicke in die Domäne des Groß Moff erhalten. "Wäre damit alles geklärt?", fragte Tyvos stirnrunzelnd.

Das Gespräch schien sich seinem Abschluss zu nähern, sollte diesen jedoch schneller als gewünscht erreichen. Es kündigte sich bereits durch ein Brummen an, welches lauter und lauter wurde, bis schließlich die Einrichtung des Büros zu wackeln begann. Mit einem Mal erschien ein Gleiter vor dem Panorama Fenster des Büros, in welchem zwei Frauen, mit Helmen der Neuen Republik versehen, standen. Gerade rechtzeitig konnten Cronal und Tyvos sich zu Boden fallen lassen um der tödlichen Salve zu entgehen. Glass splitterte und der Groß Moff spürte mehrere schmerzhafte Schnitte an den Armen und am Rücken. Nur wenige Sekunden später traten Sturmtruppen die Tür ein und zehrten die beiden Männer außer Gefahr. Unsanft wurden sie in die Deckung einer Wand geschubst, während die Soldaten diesen Angriff beendeten. Tyvos konnte noch beobachten wie eine der Angreiferinnen, von mehreren Schüssen getroffen, vom Gleiter in die Tiefe stürzte. Immerhin ein wenig Genugtuung.
Kalter Zorn breitete sich in ihm aus, er warf Cronal einen Blick zu. Bis auf eine größere Wunde am Bein schien der Spion nur leicht verletzt zu sein. Er würde nicht sterben. Der Moff selber hatte am ganzen Körper verteilt Schnittwunden erlitten, welche jedoch nicht weiter gravierend waren. Der brennende Schmerz ließ ihn leicht grunzen, sogleich eilte ein Sanitäter der Sturmtruppen heran um die Erstversorgung zu übernehmen. "Kümmern Sie sich zuerst um ihn.", sagte Tyvos und deutete auf Cronal den es schwerer erwischt hatte. Dieser feige Angriff hat das Fass zum Überlaufen gebracht. "Leutnant!",, blaffte Corno woraufhin der Offizier herangeeilt kam. "Ja, Sir?", "Bauen Sie eine Verbindung zur Regnator auf, kein Schiff verlässt den Orbit, keins!", er wandte sich dem zerstörten Büro zu, "Und geben Sie an alle unsere Einheiten auf Corellia weiter, Alarmbereitschaft.".. "Jawohl Sir!", der Leutnant salutierte und nickte.

Das Gesicht Cornos verzog sich zu einer boshaft wirkenden eiskalten Grimasse, mit welcher er nun Cronal bedachte. "Davon wusstet Ihr anscheinend nicht.", brachte der Moff es mit bebender Stimme auf den Punkt. "Sobald Ihr versorgt seid werden wir diese Stadt filzen und wenn es nötig ist auseinander nehmen um die Verantwortlichen zu fassen!". Der Groß Moff richtete seine Uniform und sammelte seine Kappe auf, welche im Eifer des Gefechts auf dem Boden gelandet war. Die Zeit des Fingerspitzengefühls war vorbei. Wenn sich diese Rebellen einen offenen Anschlag auf ein Verwaltungsgebäude trauten, musste ihre Anzahl und die Anzahl ihrer Unterstützer weit größer als gedacht sein, bis jetzt, Tyvos hatte vor dies zu ändern. Ein letztes Mal wandte er sich Cronal zu, "Meldet Euch schnellstmöglich in meinem Büro, Cronal, damit wir unsere weiteren Schritte besprechen können.".. Er nickte dem Spion zu und verschwand in Richtung seines Büros.

Nicht nur das Leben der beiden Männer hatte auf dem Spiel gestanden, auch die Gefahr für Projekt Zero X war erheblich gestiegen, er hoffte, dass die 83. Legion die Lage unter Kontrolle halten konnte, um ihrer aller Willen.
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#14
Grelles Licht erhellte das fensterlose Büro in welchem Grand Moff Tyvos Corno, umgeben von Stapeln von Datapads, vor seinem Schreibtisch saß. Sein neuer Arbeitsraum war sehr spartanisch ausgestattet, rein funktional ohne jedwede Eleganz. Nach dem misslungenen Anschlag auf ihn und Cronal hatte er sein Büro räumen lassen, da auch dieses über ein großes Panoramafenster verfügte und somit zu riskant war. Tyvos fürchtete die Rebellen nicht, doch war er kein Narr und würde sein Schicksal herausfordern. Sein Büro wurde von sechs Schattenlegionären bewacht welche vor dem Raum Stellung bezogen hatten. Über dem gesamten goldenen Bezirk Coronet Citys wurde eine Flugverbotszone eingerichtet und jedes unidentifizierte Flugobjekt wurde ohne zu zögern abgeschossen. Dies war jedoch noch nicht genug, der Grand Moff hatte Verstärkung vom Azure Sektor angefordert. Ein weiterer Sternenzerstörer hatte Corellia erreicht. Die Azure hatte gepanzerte Truppen und imperiale Armeeregimenter abgesetzt um die anwesenden Sturmtruppen zu unterstützen. Der Zerstörer lag drohend direkt über Coronet City, der Schatten des gewaltigen Schlachtschiffes verdeckte die Sonne und war ein Symbol imperialer Macht und Unterdrückung. TIE Staffeln patroullierten den Luftraum und Kampfläufer säumten die Straßen. Coronet City glich inzwischen mehr einer militärischen Basis denn einer Stadt, doch die Bevölkerung hatte diesen Zustand selbst gewählt. Tyvos war kein sehr versöhnlicher Mensch, er war kalt, aber rachsüchtig und Corellia hatte seinen Zorn auf sich gezogen. Seine Maßnahmen schienen Wirkung zu zeigen. Die Unruhen in Coronets Straßen hatten sich verringert, wenn man von regelmäßigen Razzien durch das ISB und den IGD absah. Der Grand Moff hatte beide Behörden angefordert, er war versessen darauf die Verantwortlichen für seinen Mordversuch zu finden und die Tell Werke zu schützen, welche für ihn von so großer Wichtigkeit waren. Wichtiger als die Anlage und das Modul perse war ihm sein eigenes Leben, denn vom Erfolg dieses Projekts hing auch seine Zukunft ab. Der Imperator hatte ihm die Verantwortung mit einer gewaltigen Portion Macht übertragen und erwartete im Gegenzug Erfolg, ausnahmslos. Tyvos, der von seinen Erfolgen beinahe verwöhnt war wollte sich wiederum keine Blöße geben, um seinet Willen. Die Gedanken ließen ihn einen Moment über seiner Arbeit inne halten. Er stieß ein verärgertes Schnauben aus. Die Vorstellung wie sein Vorgänger in dieser Position zu enden war wenig erstrebenswert. Sein Ärgernis richtete sich nun vor allem gegen Cronal, welcher trotz seinem hochgestochenem Gerede den vorangegangenen Anschlag nicht hatte vorhersehen, oder verhindern können. Er hatte die Bestrafung für seine Nachlässigkeit in Form einer schweren Verletzung erfahren. Trotz seiner Abneigung gegenüber Cronal hatte Tyvos seinen Leibarzt angewiesen sich um den Geheimdienstler zu kümmern. Wohl oder Übel war Tyvos in Zukunft auf Cronal angewiesen. Momentan befand Blackhole sich in Behandlung, dennoch würde er nicht lange Ruhe haben. Sobald er versorgt war, würde Tyvos ihn aufsuchen um neue Fragen zu beantworten.

Vom Schreibtisch schien ein Hologramm auf, es handelte sich um einen Schattenlegionär. "Eure Exzellenz!", grüßte er den Grand Moff mit einer Verneigung, "ISB Vollstrecker Oggdon bittet um eine Unterredung.". Tyvos hielt inne, Oggdon, er leitete die Operationen des ISB in Coronet City, vielleicht hatte er neue Informationen. "Lasst ihn herein.". Mit einem Zischen öffnete sich die Tür des Büros. Der ISB Mann trat ein, er hatte ein unsympathisches Gesicht, ging gestochen und verneigte sich ebenfalls vor Tyvos, welche dies mit einem Handwinken zur Kenntnis nahm und Oggdon bat sich zu setzen. Der Stuhl für Besucher war hart und unbequem, man konnte dem Vollstrecker das Unbehagen ansehen. Der kalte Blick des Grand Moff taxierte Oggdon, mehrere Sekunden herrschte Stille. "Also, Sie haben Neuigkeiten?", fragte Tyvos schließlich mit gerunzelter Stirn. Oggdon räusperte sich, "Nein.". Der Grand Moff blickte sein Gegenüber unentwegt an, sein Gesichtsausdruck sagte mehr aus als Worte. "Wir haben viele Verdächtige festgenommen und befragt...keiner hat gestanden, oder brauchbare Informationen geliefert.". Der ISBler wollte fortfahren, wurde jedoch unterbrochen. "Es interessiert mich nicht. Sie sollten zurückkehren wenn Sie brauchbare Informationen haben.", erwiderte Tyvos sichtlich erzürnt, aber ruhig. "Ist das ISB neuerdings verweichlicht, ich dachte Sie hätten ein Talent für Informationsbeschaffung?". Oggdon lief rot an, "Natürlich...Eure Exzellenz.". Tyvos schob dem Mann ein Datapad mit der Aufnahme vom Anschlag zu. "Ich will wissen wer dafür verantwortlich ist. Mir ist egal wie sie es tun, statten sie den Familien der Verdächtigen einen Besuch ab, was auch immer, aber bringen sie mir Informationen!". Oggdon nickte stumm, die einschüchternde Präsenz des Grand Moffs ließ sogar den erfahrenen Vollstrecker zurückweichen.
Die Unterredung wurde jäh unterbrochen als ein imperialer Offizier sich via Hologramm meldete. "Eure Exzellenz Grand Moff Corno! Die Tell Werke werden von aufständischen angegriffen, die anwesenden Truppen haben einen ISB Trupp und Verstärkung angefordert.". Tyvos Blick wechselte sofort wieder zu Oggdon, "Ich denke Sie haben eine neue Aufgabe, Vollstrecker.". Der ISB Mann nickte, "Ich breche sofort auf, ich werde Euch zeigen, dass das ISB die richtige Einheit dafür ist. Erwartet mich in kurzer Zeit zurück.". Oggdon klang sehr von sich selbst überzeugt, zu sehr. Anscheinend wollte er seine Raputation beim Grand Moff verbessern, doch Tyvos sollte Oggdon nie wieder sehen. Als der Vollstrecker den Raum verlassen hatte machte sich Tyvos' Nervosität bemerkbar. Mit grimmigen Gesichtsausdruck knirschte er mit den Zähnen und funkte seine Leibgarde an. "Schickt sofort nach Cronal, ich erwarte ihn in meinem Büro.". Die Situation entwickelte sich in eine Richtung die Tyvos ganz und gar nicht gefiel, Cronal musste nun für Aufklärung sorgen.
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#15
Man hatte nach ihm schicken lassen. Ihm, dem Schattenmeister, derjenige Meisterspion, welcher allein sich selbst diente und bei Gelegeneheit seine Loyalitäten verschob, bis die Galaxis wieder ein Ort für ihn war. Sein Triumph lag nicht im Sieg einer Ideologie, sondern allein im Spaß daran, dass er überlebte und das Theater weiter lenken konnte. Ihm gefiel das Imperium, die imperiale Idee war von Wert, da sie die Bühne verschönerte, mit Konflikt, Macht und einer guten Geschichte. Die Republik war auf einen Frieden ausgerichtet, auf einen Staat der Teilhabe, welcher mitunter auch seinen Reiz hatte, es jedoch dem Schattenmeister erschwerte, seinen Interessen nachzugehen. Er lehnte die Republik nicht ab aber wertschätzte sie auch nicht sonderlich. Dennoch musste er anerkennen, dass die Rebellion eine bessere Scharade gespielt hatte. Ihre Idee war verlockender, gar schöner als die einer radikalen Ordnung. Ja, er hatte Corno gewarnt; ihm erklärt, was wirklich von Bedeutung in diesem galaktischen Theater war. Cronal wunderte sich selbst über seine Gnade mit dem Unwissenden. Scheinbar hatte das Wissen nichts genützt. Wieder zeigte sich, dass nur Cronal wirklich verstand, weil er sich zwar im System bewegte aber weitaus weiter blickte als es ein Moff wagen konnte. Corno brauchte das System, um selbst seine Macht zu erhalten; aber Cronal brauchte das System nicht, da seine Macht woanders lag. Eher wurde der Meister vom System gebraucht, um seine Fäden weit zu ziehen. Nicht nur Schattentruppen waren sein Verdienst, sondern auch ein Spionagenetzwerk, welches so weit reichte, dass selbst Isard insgeheim Neid gegen Cronal richtete. Er war die Nummer Zwei hinter Isard, obwohl er sich selbst bereits woanders sah. Der Geheimdienst war begrenzt, aber selbst wollte keine Grenzen. Die Weisung gegen ihn, die Corno ausgesprochen hatte, war ihm gleichgültig, doch wollte er der falsch diktierten Einladung folgen. Immerhin gefiel ihm das Imperium und der Imperator hatte seine Neugier geweckt. Beide waren sie Machtkundige, auf vielerlei Hinsicht. Der Imperator wuchs in der dunklen Seite zu einer Größe heran, die alles zerreißen konnte und doch trieb den Herrscher ein Gedanke nach Erlösung. Eine Erlösung, die Cronal nicht sah, aber der Ausgang dieser Geschichte war von Reiz. Nicht, weil er wirklich das Endziel teilte, welches der Spion erahnen konnte, sondern weil diese Mächte, mit denen er hantierte, atemberaubend sein konnten. Der dunkle Jedi Cronal hatte einfach eine höllische Freude daran, einem Mann zu folgen, der mehr erreichen konnte als begrenzte Moffs, Offiziere und selbsternannte Kriegsherren. Es war der Anspruch, der Versuch der ewigen Sünde, die den Imperator größer machte als den kümmerlichen Rest dieses sterbenden Imperiums. Auch er war ein Mörder, wie alle sie Mörder waren, doch Vesperum mordete mit Vision, einer echten Idee, die zwar Wahn sein konnte aber was war, wenn der Sith Recht hatte? Cronal glaubte an die dunkle Seite, in Wahrheit hing auch er ihr an und so schadete es nicht, diesem Mann zu folgen, bis er seine Macht gezeigt hatte oder eben auch nicht. Cronal hatte immer einen Fluchtweg, eine Ambition an einem anderen Ort. Wo Isard wohl mit dem Imperium untergehen würde, würde Cronal einfach eine neue Maske tragen. Seinesgleichen fand immer einen Platz.

Die Wunde in seinem Bein war versorgt, fest verbunden mit Bacta, doch der Gang war noch schwer, so dass er sich auf einen Gehstock stützte. Es gefiel ihm, auch diese Rolle zu spielen. Der gebrechliche Cronal, der verletzte Meister der Spione, welcher sich mühsam zum allmächtigen Großmoff schleppte, um seinen Willen zu folgen. Eitelkeit war immer einfach zu bedienen. Wer Macht suchte, wollte Macht ausdrücken können. Cronal wollte diese Rolle, bekam sie geschenkt, und spielte sie mit einer Hingabe, die ungleich der Situation war. Nicht alles war in dieser Sache nach Plan verlaufen. Der Plan war etwas zerbrochen aber hatte neue Möglichkeiten aufgezeigt. Cronal war kein Mann, der fest an einer Sache hing, sondern passte seine galaktische Strategie stets an. Der Anschlag auf sie beide, eigentlich anders angedacht und er war auch anders informiert worden, schützte ihn nun. Er konnte nicht mehr ins Fadenkreuz geraten, sofern es eine Untersuchung gab. Zumal er die Untersucher kontrollierte. Eine echte Ironie lag darin, dass der Verweser auf Schattentruppen als Garde setzte. Es fiel ihm erneut auf, als er den unterirdischen Korridor betrat, welcher zum verschanzten Amtszimmer des Großmoffs führte. Nein, dieses mal verbarg er sein Schmunzeln nicht, als er die Männer und Frauen sah, die er ausgebildet hatte. Still nickten sie ihm zu, wohlwissend, wer der wahre Herr neben Vesperum war. Sie dienten Corno nur auf Zeit, während die wahren Meister warteten. Schritt um Schritt, Stockstoß um Stockstoß auf den Boden, näherte sich der Schattenmann genügsam. Er hatte es nicht eilig. Alles verlief gut. Der Plan, seine Vorstellung des Imperiums zu retten, erfolgte. Cronal in seinen Gedanken träumte bereits von Chaos, einer großen Bühne voller Heldengesänge und auch Verbrechen; viele Ideen sausten durch seinen verdrehten Schädel, bis man die Tür zum Büro öffnete. Es zischte laut als die Panzertür zur Seite schnellte. Cronal trat auf.

"Verweser," grüßte der Mann mit einer gespielt kränkelnden Verbeugung, die er fixiert auf seinen Stock abstützte. "Die Situation ist doch anders als erwartet," log der Spion, während er nun betulich langsam vor den Schreibtisch trat. "Ich darf mich doch setzen?" Er deutete auf den Stuhl, ließ sich dann nieder und stöhnte, um auf seine Verletzung hinzuweisen. "Bevor wir beginnen, Verweser," erklärte der dunkle Jedi, während er seinen Stock an den Schreibtisch ablehnte, um danach die Arme auf seinem Schoß zu verschränken. Die schwarze Uniform, die er trug, war gewohnt ohne ein Rangabzeichen und Mütze. "Die Republik scheint hinter dem Angriff auf die Tell Werke zu stehen. Nach meinen Informationen befinden sich mehrere Zellen auf Corellia, welche unmittelbar aktiv geworden sind," gab er Informationen preis, die Corno wohl bereits bekannt waren. Es war immer gut, wahre Informationen zurückzuhalten und bekannte zu wiederholen, da man so einfach, die Sachkenntnis seines Gegenübers überprüfen konnte. Nicht immer war es gut, direkt in die schweren Fakten zu fallen, da es das Gegenüber verunsichern konnte und sein Apparat lebte schlicht vom Geheimnis. "Das ISB ist aktiv, verhindert bereits größere Unruhen," folgte dann, während seine Augen ein glasiges Flimmern erhielten, eben durch jenes Deckenlicht, welches grausam hell war. Der fensterlose Raum tat sein Übriges, die Erscheinung von Cronal schemenhaft zu machen. "DIe totale Abriegelung des Orbits halte ich für überzogen, Verweser. Ich erhielt bereits Bitten von verschiedenen Personen, dass dies unlauter ist. Das Imperium ist auf Waffen, die hier gefertigt werden, angewiesen. Auch ist Corellia eine wichtige Handelswelt, die nicht wachsen kann, wenn wir sie abwürgen. Es geht schlicht um Steuern, die uns fehlen, Verweser. Gezielte Kontrollen des Luftraumes und Orbits wären angebrachter," bat der Meisterspion, um Corno zu zeigen, dass er anders agiert hätte. Immerhin brauchte das Imperium wirklich viele Waffen und Güter, die hier produziert wurden. "Wir zeigen uns damit schwach, wenn wir auf einen einfachen Terrorakt derart drastisch reagieren. Ich denke sogar, dass der Propandaschaden weitaus größer ist. Die Rebellion kann nun einfach die gesamte Handelswirtschaft dieser Welt lahmlegen, durch ein paar Bomben." Ja, und genau das sollte sie auch. Cronal hatte Corno geschickt dazu gebracht, dass zu tun, was er von einem harten Machtmenschen, wie Tyvos Corno, erwartete. Es war ihm so möglich, weitere Teile seines Planes umzusetzen, die bereits angelaufen waren. Es war das Spiel, welches den Meister verführt hatte, einfach der Reiz des Möglichen. Ob der Verweser verstehen konnte? Kurz beugte sich der Spion vor, um in die Augen seines Gesprächspartners zu blicken. Er suchte nach Mikroausdrücken, Hinweisen auf die Gefühle des Moffs, um seine weiteren Ausführungen zu planen. Cronal tat nichts unüberlegt, lächelte nicht einmal ohne vorherige Entscheidung.
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#16
Die Stimmung im Büro des Grand Moff war getrübt, der sonst so stolze und unbeugsame Tyvos Corno schaute finster drein, starrte auf die leere Tischplatte als würde er auf eine Reaktion warten. Die Situation auf Corellia hatte einen Weg eingeschlagen welcher der Kontrolle des Verwesers entglitten war. Kontrollverlust, es war wohl eine seiner Urängste, keinerlei Einfluss auf die Vorgänge in seiner Umgebung zu haben bereitete Tyvos Stress und Unbehagen und nicht zuletzt, Furcht. Die letzten Berichte hatten kein besseres Bild der Lage gezeichnet. Die Spule befand sich in den Händen der Rebellen, sie konnten noch nicht entkommen, doch anscheinend war dies nur eine Frage der Zeit. Zwei Männer, je ein Vertreter des IGD und ISB standen vor der anderen Seite des Schreibtisches, wartend auf Cornos weitere Anweisungen. Sie hatten die undankbare Aufgabe dem Grand Moff von der misslichen Situation zu berichten und Lösungsvorschläge zu liefern, welche ohnehin keinen Erfolg versprachen. Beide hatten den Blick gesenkt, warteten auf den unabwendbaren Wutausbruch ihres Gegenübers, welcher nicht geschah. Tyvos hob seinen Kopf, blickte beide Männer an welche unruhig hin und her wippten. “Wie konnte das passieren?“, war alles was aus dem Mund des Verwesers kam, er schüttelte den Kopf und erhob sich. Weder IGD noch ISB waren genügend informiert um den tatsächlichen Hergang des Angriffs zu rekonstruieren, sie beteuerten lediglich immer wieder aufs Neue, dass bereits mehrere Teams an diesem Fall arbeiteten. Fall. Das Wort missfiel Tyvos, es hatte den Beigeschmack einer Alltäglichkeit. Als was auch immer man diese Situation bezeichnen mochte, es war kein Fall. Zumindest nicht für den Grand Moff, für welchen dieses Desaster mehr darstellte als einige Datapads mehr auf seinem Schreibtisch. Seine politische Karriere hing von dieser Spule ab, von einem technischen Konstrukt. Er erinnerte sich an die Holo-Aufnahme welche er in Vesperums Büro auf Byss gesehen hatte. Sein Vorgänger war an dieser Aufgabe gescheitert und hatte dafür mit dem Leben bezahlt. Sollte ihm nach allem was er erreicht und geschaffen hatte das selbe Schicksal widerfahren? Momentan machte es den Anschein. “Das ist eine Katastrophe!“, donnerte der Anaxsi schließlich und schlug mit geballter Faust auf den Schreibtisch, sodass einige Datapads klappernd zu Boden fielen. Die Wut war dem Moff ins Gesicht geschrieben, seine Mundwinkel und Augenbrauen waren zusammengezogen, die Atmung tief und langsam um sich wieder zu beruhigen. Nur wenige hatten Tyvos Corno bisher derart in Rage geraten sehen. Für gewöhnlich verdeckte er seine Empfinden mit einer steinernen Mine und gab nur wenig von dem Preis was in ihm vorging, doch die Aussicht am Galgen zu enden und alles zu verlieren vertrieb jede Fassung. Die beiden Agenten hatten es für besser gehalten nicht auf den Ausbruch zu reagieren, sie standen und schwiegen, warteten auf weitere Anweisungen wie es ihre Aufgabe war, die Probleme und Angelegenheiten ihrer Vorgesetzten sollten nicht ihr Problem sein. Tyvos grübelte, versuchte in Gedanken nach jedem Strohhalm zu greifen der sich ihm bot. Die anwesenden Kräfte konnten die Angreifer lediglich verfolgen, bei Beschuss bestand die Gefahr, dass die Spule beschädigt wird, was einem Diebstahl gleichkam.

Mit einem Zischen öffnete sich die weiße Bürotür und Cronal betrat den Raum. Die Stimmung im Raum änderte sich schlagartig, Unbehagen beschlich die beiden Agenten, welche dem Meister Spion salutierten, der IGD Mann eifriger als der ISBler. Tyvos hatte das Verlangen sich zu waschen, die Ausstrahlung des Neuankömmlings widerte ihn an, wie er bereits zuvor gemerkt hatte. “Lasst uns alleine!“, wies der Grand Moff beide Agenten barsch an und deutete auf die Tür, durch welche sie ohne ein Wort verschwanden. Cornos verzogenes Gesicht war auf Cronal gerichtet, “Setzen.“, ordnete er mit einem Wink auf den kleinen Stuhl an, welcher vor dem Tisch stand. Ein Detail war Tyvos nicht entgangen, der Spion hatte sein Büro betreten, ohne, dass seine Leibwache ihn darauf hingewiesen hatte. Vielleicht unbedeutend, andererseits hatten die Schattenlegionäre jeden anderen Besuch angekündigt, der Verweser würde dem noch nachgehen. Vorerst würde er sich nichts anmerken lassen. „Was Sie nicht sagen.“, entgegnete Tyvos schnaubend und schob Cronal ein Data Pad zu, welches den Hergang des Angriffs auf die Tell Werke zeigte. „Ein bewaffneter Mob, sowie Kommandoeinheiten der Republik sind unbehelligt auf das Firmengelände gekommen.“, erklärte Tyvos vor lauter Unglauben obwohl die Situation bekannt war. „Wozu sind Sie hier, Cronal? Sie sind unser Meisterspion...“, das letzte Wort klang süffisant, „..und was haben Sie erreicht? Nichts. Wie konnte so etwas passieren? Unzählige Agenten sind im Einsatz und sie konnten es nicht schaffen diesen Angriff zu verhindern!?“. Die Wut, Unverständnis und Furcht schossen aus dem Grand Moff heraus der momentan keinen Ausweg aus seiner verqueren Lage sah. Er stand erneut auf, wandte sich der Wand zu, knetete vor Nervosität seine Unterlippe. Er machte einige Schritte in dem kleinen Büro grübelte, suchte Ansätze, bis er auf jene Person zurückkam, welche angeblich für die Sicherheit verantwortlich sein sollte. Cronal, an seiner Eignung sollte womöglich gezweifelt werden. So brilliant er auch sein mochte, weder die Pläne des ersten Todessterns, noch sonstige Erfolge der Rebellen hatte er verhindern können und nun auch jenes Prestige Projekt, von welchem auch das Leben des Grand Moff abhing, hatte von Blackhole nicht beschützt werden können. Ein vernichtender Blick wanderte von Tyvos zu Cronal, welcher selbstgefällig mit der Andeutung eines falschen Lächelns auf seinem Stuhl saß. Es war lange Zeit her, dass Corno einen solchen Zorn und Hass auf jemanden verspürt hatte. „Wahnsinn...Wahnsinn und Dummheit...“, murmelte er. Die ganze Angelegenheit musste überdacht werden. Es schien den anwesenden imperialen Kräften unmöglich zu sein die Angreifer zu fassen, doch vielleicht war dies nicht nötig. Er zwang sich zur Ruhe, seine Stärke war schon immer in hitzigen Situationen konzentriert zu bleiben. Er atmete tief durch und nahm nun wieder auf seinem Stuhl platz.

“Ich kann mich nicht daran erinnern den Orbit gesperrt zu haben., entgegnete Tyvos trocken und tippte einige Zeilen in eines der Data Pads, die übrige Arbeit musste ebenso erledigt werden. Behutsam legte er das Pad wieder auf den Tisch. “Der goldene Bezirk ist abgesichert und die Azure dient lediglich dazu die Menschen daran zu erinnern was mit Verrätern passiert.“, erklärte Tyvos nun sichtlich entspannter, “Die Wirtschaft wird weiter laufen, Waren werden importiert und exportiert, wie immer.“. Cronals Ausführungen klangen wichtig, aber waren von geringer Bedeutung. “Dieser Abschaum greift an und hat Erfolg. sie sehen aus wie Helden und wir wie Narren, so fällt ein Imperium. Das haben wir bei mittlerweile zwei Todessternen miterlebt. Ich werde nicht zulassen, dass wir uns weiterhin an der Nase herumführen lassen. Und eure Aufgabe Cronal ist es dies durchzusetzen und nicht meine Entscheidungen zu hinterfragen.“. Die Geheimdienste hatten weitaus zu viel Macht innerhalb des Reiches, andernfalls würde sich ein Spion, gleich wie er hieß, niemals anmaßen die Anordnungen eines Grand Moff zu hinterfragen. Jeder Befehl den Tyvos gab war durchdacht, geplant, was wohl auch der Grund für seine Beförderung war.
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#17
Und so sprach der ernannte Verweser mit seiner tiefen Stimme über seine Sorgen. Corno verlor seine Ruhe, was Cronal mit einem müden Lächeln zur Kenntnis nahm, welches so schnell kam und ging. Es war kaum dort und schon wieder fort, wie Cronals Interesse an den Sorgen des Großmoffs. Nicht er war in Gefahr im Schmerzverstärker zu enden, sondern Corno. Es war belustigend, wie ein Mann, der das Spiel der Eliten spielen wollte, am Spiel selbst seine Sorgen fand. Zorn war ein böser Freund, der einem zwar genügend Kraft verlieh, etwas zu überstehen aber auch gleichzeitig den Verstand blind für Auswege machte. Cronal war zufrieden, dass Corno das Spiel immer noch nicht begriffen hatte. Es ging hier nicht um Posten, Welten oder ein Imperium, sondern ein schlichtes Theaterstück für die Macht selbst. Entweder Figuren lebten oder starben. Es gab nichts mehr außer Leben und Tod. Keine Ideale, keinen Wert, keine Hoffnung auf etwas Licht, sondern allein das Jetzt war entscheidend. Cronal hatte dies begriffen, spielte sein Stück mit Hingabe aber erwartete nicht, dass andere ihre Rollen verstanden. Wichtig war, dass sie ihre Rollen spielten. Corno spielte seine Rolle als ambitionierter, mächtiger und einflussreicher Imperialer mit einem Hang zu kalten und berechenbaren Lösungen. Der Moff war nicht dumm und Cronal erwartete auch keine dumme Entscheidung von Tyvos Corno. Nur war das Fundament auf dem seine Macht gebaut war überaus brüchig. Corellia dominierten andere Mächte. Es war sein Schattennetzwerk, welches hier regierte. Die dunkle Seite hatte Cronal ermächtigt und so hatte er seine Fäden gezogen, weit um Corno herum, der kurz davor stand in das Netz zu fallen. Lügen, noch mehr Lügen und auch Halbwahrheiten und Wahrheiten verwoben sich zu einem Geflecht. Der harsche Ton des Moffs war sein Sieg. Das Stück spielte zum nächsten Akt auf. Die Ruhe des Corno zu brechen war der erste Schritt auf dieser Bühne. Cronal, Meisterspion und Anhänger einer dunklen Idee, erduldete die Vorwürfe und die Tirade genügsam mit einem eisigen Funkeln in den Augen, bevor er wieder die Maske des kranken Mannes aufsetzte, der bei jedem Wort gegen ihn, aufzuckte und seine schmerzenden Verwundung hielt. Seine Hand lag besänftigend auf dem Bein.

Auch Corno würde noch betteln, nicht um sein Leben, sondern darum, dass er nicht unter falschen Voraussetzungen an den Imperator geriet. Corno wollte Macht und Status. Er wollte dominieren, die Spielregeln machen und doch spielte er nach den Regeln, die Vesperum und andere machten. Unverrückbar stand der Thron dort, herrschte über die Schwachen, unbeweglich und doch voller Ausstrahlung. Vesperum war zwar nicht hier aber allein der Gedanke an ihn, schien Corno fürchten zu lassen. Cronal sah dies grob in den Schatten, die den Moff umgaben. Auch Cronal selbst fürchtete einen Teil von Vesperum, den er noch nicht bestimmen konnte. Nur - im Gegensatz zu Corno - hatte er keine gefährliche Position innerhalb des Imperiums eingenommen. Er galt als Meisterspion, Erfinder der Schattentruppen und Berater. Alles Posten, die ihm Schutz geboten aber verantwortlich für die mächtigen Waffen des Reiches zu sein und den imperialen Wunsch direkt zu vollstrecken, war immer eine Gefahr. Denn Vesperum baute auf Corno und ein Versagen zog immer Strafe nach sich. Nur umfasste die Strafe des Imperators niemals nur körperliches Leid. Tod war eine Erlösung, die Vesperum am Abschluss seiner Strafe vergab. Es war eine Gnade. Cronal wusste um das Geheimgefängnis von Isard, welches zwar grausam war aber nicht so grausam, wie das Geheimgefängnis des Imperators auf Byss. Dieses Gefängnis war eine reale Hölle, geschaffen aus den finsteren Kräften der Sith-Hexerei und Alchemie. Corno ahnte nicht, in welcher Gefahr er sich befand. Seine Arbeit musste gelingen. Der Spion fühlte eine diebische Freude daran, dem Moff diesen Ruhm zu stehlen. Am Ende dieses Monats würde er hier stehen, dem Moff die Rettung präsentieren und auch diesen Mann sich binden. Ein wenig mehr Chaos noch. Ein wenig mehr Gewalt, damit die imperiale Idee erneutert werden konnte. Das alte Imperium verging, ging auf in der neuen Ordnung, die nicht nur Furcht sondern auch Horror als Garant kannte. Kurz genoss er diesen Gedanken, bevor sich seine Lippen zu einer ersten Antwort formten.

"Die Republik weiß von unseren Projekten auf Corellia, Verweser. Corellia war immer eine Welt, die Freiheit mehr schätzte als unsere wertgeschätzte Ordnung. Nicht jede Seele mag den Ruf des einigen Imperiums vernehmen, Verweser." Sätze, die kalt gemeißelt, aus seinem Mund fielen und vor Corno zerschellten, um wie Bleikugeln den Vorwurf zurückzuwerfen. "Scheinbar haben wir eine undichte Stelle bei der CorSec oder innerhalb unserer eigenen Streitkräfte," schob er noch einen paranoiden Gedanken ein, um diesen eventuell in die Gedanken des Großmoffs zu implementieren. Gesagtes konnte großen Einfluss haben. Manchmal waren Worte Krallen, die sich unterbewusst am Verstand eines Gegenübers festkrallten. Dort jaulten sie still, immer wieder, bis der fremde Gedanke zum eigenen Gedanken wurde. Angst war ein Gefühl, welches schnell über unbedachte Worte transportiert wurde. - Und Cronal wollte, dass sich Corno verfolgt fühlte. Er sollte unruhig schlafen, damit das Spiel noch einen gewissen Reiz gewann. Ohne Gegenwehr war das Theater langweilig. Paranoia war gut, denn sie veranlasste Menschen dazu, seltsame Dinge zu tun. Diese seltsamen Dinge waren auch immer gute Angriffspunkte für einen Spion. Loyalitäten zerbrachen schließlich an Enttäuschungen. Paranoid führte immer zu Enttäuschungen. "Nach aktuellen Informationen sind sie wohl entkommen," fügte er beiläufig an, damit nicht allzu plakativ sein verstecktes Wissen gezeigt wurde. Cronal wünschte sich, dass diese Aussage untergehen würde aber würde es wohl nicht, denn das Verschwinden war Teil seiner eigenen Idee gewesen. Der Plan sah das Verschwinden vor und irgendwann musste auch der Strippenzieher ein Bekenntnis ablegen. Nur wollte er nicht als Puppenspieler entlarvt werden, sondern nur als der Wissende. Wissen war zwar ein Indiz auf seine Teilhabe aber kein Beweis. Ein Spion hatte immer Wissen, was ihn wertvoll machte. Dieser Wert schützte ihn immer. Egal, was Corno wollte, solange Cronal verborgenes Wissen hatte, brauchte er ihn. Zudem hatte der Meisterspion noch andere Personen, die ihm dienten und Gefälligkeiten schuldeten. Schließlich offenbarte Corno seine Weltsicht.

In der Tat wusste Cronal von der Flucht der Angreifer, der Schlacht und kleinen Details, welche ihm seine Spione zugeflüstert hatten. Noch kurz vor diesem Gespräch war er über die aktulle Entwicklung informiert worden, dass selbst AT-AT auf dem Weg zu den Tell Werken waren. Sein Plan ging auf und dieses Gespräch konnte nun mit einer gewissen Routine zum Ende gebracht werden, sofern noch weitere Fragen zum Vorfall aufkommen würden. Diese Erkenntnisse wurden nur behutsam geteilt.

Cronal, selbstsicher, nahm die Hand vom Bein, legte diese auf die Stuhllehne, während seine Finger wartend auf das Holz tippten. Er ließ den Moff weiter sprechen. Seine fehlende Einsicht, sein Wunsch, dass Cronal seine Anweisungen befolgte und es war diese Eitelkeit der Macht, das sie keinen Widerstand ertragen konnte. Es war die natürliche Schwäche der Mächtigen, dass jedwede Kritik oder auch nur Widerstand gleichsam mit der eigenen Vernichtung ist. Macht vergiftete den Verstand mit einer wahnhaften Vorstellung im Recht zu seien. Immer hatte man Recht und dürfte, weil man die bessere Gestalt war, nicht angezweifelt werden. Es war der gescheiterte Anspruch des Imperiums selbst und auch der gescheiterte Anspruch von Tyvos Corno. Macht ohne Widerstand konnte nicht existieren. Widerstand war die Gegenmacht der Machtlosen oder Selbstgerechten, die mit dem Wandeln eines anderen nicht einverstanden waren. Macht war, wie Sauerstoff. War man machtlos, erstickte man unter dem anderen. Hatte man Genug Macht, konnte man frei atmen und seinen Weg selbst bestimmen. - Und hatte man zu viel Macht, wurde man benommen und überschüttet von eigenem Größenwahn. Die Ironie lag darin, dass Macht nur eine Idee war. Eine flüchtige Idee von den einfältigen Seelen der Sterblichen, welche nur auf ihre Augen und Gefühle vertrauten. Cronal wusste, dass es noch etwas anderes gab. Für ihn war es leicht, dieses Spiel um Macht zu spielen, denn seine Macht lag nicht im Wunsch, möglichst viel Macht zu haben, sondern Macht zu kontrollieren und sogar zu lenken. Er besaß keine Eitelkeit der Titel oder Posten. Cronal wollte nicht glänzen, strahlen oder bewundert werden. Ihm war es sogar egal, dass man ihn nicht beachtete. Es war sogar gut, wenn man ihn für unfähig hielt. Seine wahre Kraft lag in den Schatten. Er schlug von dort zu, wo andere nicht hinblicken konnten. Genau an diesem Ort fand man ihn. Nicht greifbar, niemals wirklich dort aber doch existent. Wie Vesperums Name für Furcht sorgte, sorgte sein Handeln für Unsicherheit. Der Mann atmete ruhig ein und aus.

"Ich gebe euch nun einen Rat, Verweser," leistete sich der Mann nun doch ein wenig arroganten Stolz, um den Moff noch etwas mehr zu reizen, um weitere Punkte seiner Wünsche offen zu legen. Cronal wolte Corno lesen, wie ein Buch und dazu mussten weitere Seiten aufgeschlagen werden, was sicherlich etwas mehr Dreistigkeit verlangte. "Wenn Sie auf dem Brett dieses Spieles stehen, seine Regeln kennen, aber wissen nicht welche Züge geplant sind, wissen Sie darum, dass ihr Imperator zu schützen ist. Ihre Macht stammt allein von ihm. Der Name, der uns beide bindet und hier in diesem Chaos hält." Ein verschachtelter Satz, den Cronal Wort für Wort betont aussprach, damit der Großmoff jedes Wort klar verstand. Schließlich sagte er noch einen Satz, der eine klare Lüge war, denn der Zorn des Imperators würde nur einen von beiden treffen, wenn Versagen drohte: "Wir dienen allein ihm und wir beide werden von seinem Zorn bedroht, wenn wir hier scheitern." Cronal nickte mit geschloßenen Lippen, wirkte ernst aber seine Augen lagen offen und groß auf Corno. Denn die Wahrnehmung des Spions erwartete eine emotionale Reaktion oder eine Antwort des Verwesers. Cronal war es nun egal, dass Corno vorhin ausgewichen war und mit seiner Antwort nur seinen eigenen Glanz wieder herstellen wollte. Der Zucker lag nun in dieser Antwort, die der Meister der Schatten, sehnlichst erwartete, um sein Drehbuch für dieses Theater zu verbessern.
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#18
Macht. Macht war etwas trügerisches, sie verlieh Stärke, im übertragenen Sinne, sie veränderte Menschen und unterwarf diese schließlich. Tyvos Corno hatte sich der Macht, der politischen Macht wohlgemerkt, unterworfen. Er lebte um sie zu vergrößern und zu erhalten. Er traf Entscheidungen mit kleiner und größerer Tragweite um sicherzustellen, dass er nicht einen Funken davon verlieren würde. Nun bröckelte dieses Konstrukt auch welchem er über Jahrzehnte hinweg gearbeitet hatte, langsam aber sicher. Vom Flotten- bis zum Stabsoffizier und vom Moff bis zum Grandmoff hatte Tyvos mit Erfolg nur auf die Mehrung seiner Macht hingearbeitet, ein mögliches Ende dieser Geschichte wirkte surreal und vor allem unerträglich. Der Sturz hatte mit seiner sehnlichst gewünschten Erhebung zum Grandmoff begonnen, der Drang nach mehr Macht trieb ihn nun in Richtung Abgrund. Momentan stand Corno vor dem Scherbenhaufen seiner Bestrebungen. Auf Byss hatte er Vesperum mit großen Worten, welche von großen Erfolgen gestützt wurden, versichert jede Angelegenheit des Imperators lösen, oder bereinigen zu können. Seine strikte und kompromisslose Art hatte ihm bis dahin gute Dienste geleistet, sei es der Base Delta Zero von Besberra, seine Reformen im Azure Sektor, oder der Dienst im Stab. Seine geradlinigen Pläne hatten in diesen Bereichen stets Erfolg gezeigt, doch nun begriff der Verweser, wie er von seinem Imperator selbst betitelt wurde, dass diese Art Probleme anzugehen obsolet war. Er hatte eine Streitkraft auf Corellia versammelt die reichte um den gesamten Planeten zu unterwerfen und vor einigen Jahren hätte diese Darbietung militärischer Stärke durchaus ihren Nutzen gehabt, doch Zeiten ändern sich und die vielen Niederlagen die das Imperium hatte hinnehmen müssen hatten auch die Wirkung seiner militärischen Macht getrübt. Tarkins Erbe geriet langsam in Vergessenheit, riesige Kriegsmaschinen wie der AT-AT, Sternenzerstörer, ja sogar Superwaffen wie der Todesstern, sie alle waren nur noch Schatten ihrer selbst. Sicher handelte es sich um gewaltige Kriegsmaschinen, doch die Galaxis wusste, dass diese Maschinen zerstört werden konnten. Ihre bloße zur Schaustellung reichte nicht mehr aus um Frieden sicherzustellen, zumindest nur für einen kurzen Zeitraum. Eine ganze Sturmtruppenlegion war zum Schutz der Tell Werke abgestellt worden. In seiner Arroganz hatte Tyvos nicht erwartet, dass es jemand wagen würde einen derart gut bewaffneten Gegner anzugreifen und ebenso hatten es die Sturmtruppen nicht erwartet. Auch sie hatten ihren Nimbus als Vollstrecker imperialer Macht verloren und waren nicht mehr als bessere Soldaten. Ein verdeckter Angriff einer kleinen Einheit hatte, wie so oft, das Imperium besiegt. Wie oft musste etwas Derartiges passieren, bis jene die sich anmaßten dieses Reich zu regieren, Entscheidungen trafen um dies zu ändern? Tyvos blieb nicht mehr viel Zeit um dies zu tun, bei weitem nicht. Er musste in dieser kurzen Zeitspanne eine Lösung finden und das übliche Muster würde dabei nicht funktionieren. Cronal, welcher ihm stillschweigend mit einem düsteren Lächeln gegenüber saß, wusste dies. Der Spion war sich dessen nicht nur bewusst, er war ebenso in der Lage dieses Spiel zu spielen, welches den Grand Moff anwiderte. Politik funktionierte nicht ohne Intrigen, doch der Anaxsi‘ hatte es stets bevorzugt mit offenen Karten zu spielen. Ein jeder wusste wer er war, was er getan hatte und wozu er im Stande war, allein dies reichte aus um seinen Willen durchzusetzen. Lang geplante systematische Intrigen lagen ihm fern. Doch nun da sein Leben davon abhing änderte sich auch die Sichtweise Cornos. Was auch immer auf Corellia vor sich ging, es ließ sich nicht mit seiner Ausführung der Macht lösen. Cronal, so war Tyvos sich sicher, war ein Teil dieses Spiels. Er konnte nicht beurteilen ob sich dies für ihn als günstig herausstellen sollte, jedoch hatte er das ungute Gefühl, oder mehr die Gewissheit, dass der Spion mehr wusste und mehr tat, als er zugab. Ein Mann wie Corno, der mit dem unbedingten Gehorsam und der Ehrlichkeit seiner Untergebenen rechnete, konnte mit einem Mann wie Cronal nicht umgehen. Sofern er den Spion als Untergebenen betrachten konnte. Wer versicherte dem Grand Moff, dass jener Agent nicht beauftragt war ihn auszuschalten, sollte sich keine Lösung für dieses Problem ergeben? Mein treuer Cronal..., hatte Vesperum in der Holo-Übertragung gesagt, es stand außer Frage wem Blackhole Folge leistete und Bericht erstattete. Tyvos war verwundert über seine eigene Uneinsichtigkeit und sein Unvermögen die Zeichen um sich zu deuten.

Die Republik wusste um das Projekt, das war Fakt. Es bereitete Cronal offensichtlich Freude den Grand Moff daran zu erinnern. Schließlich führte ihm dies das eigene Versagen vor Augen. Tyvos nickte nur, Zurechtweisungen, oder Zorn über die Zurschaustellung seines Fehlers schob er beiseite. Er brauchte einen Weg dieser Misere zu entkommen. Corellia mochte seine Freiheit lieben, doch was war Freiheit wenn es nichts gab um sie auszuleben? “Wenn es eine undichte Stelle gibt, dann füttern wir sie. Streut falsche Informationen, lockt sie in eine Falle. Wichtiger ist nun herauszufinden wohin die Diebe entflohen sind.“, der direkte Weg der Verfolgung und Folter hatte keinen Erfolg verzeichnet, es war nun an der Zeit die Denkweise zu ändern und Tyvos begann damit sich an die verschrobene Denkweise Cronals anzupassen. Unglücklicherweise war es den unfähigen Kräften innerhalb der Tell Werke nicht gelungen einen Peilsender am Fluchtfahrzeug der Aufständischen anzubringen. Die Diebe konnten nun in einem der unzähligen Schiffe welche Corellia verließen fliehen, wenn es Tyvos nicht gelang ihre Fluchtfahrzeug zu ermitteln. Bezüglich der Aufständischen hatte er jedoch eine Idee. “Macht die Familien der Gefangenen Rebellen ausfindig. Verhört sie und seid dabei nicht zu sanft, die Aufnahmen zeigt den Gefangenen, wenn sie nicht reden, nutzt härtere Verhörmethoden. Wenn sie ihre Freiheit so sehr lieben, zeigt ihnen was der Preis dafür ist.“, ein Plan begann im Kopf des Verwesers zu reifen. Womöglich war Cronal diese Taktik längst geläufig, doch Tyvos der immer auf hartes Durchgreifen gesetzt hatte schöpfte nun erst aus dem Pfuhl an Möglichkeiten. Wenn er den Feind nicht finden konnte, so sollte sich der Feind selbst zeigen. Dies war zumindest ein Anfang. “Ihr sagtet, dass einige eurer Agenten die Reihen der Aufständischen infiltriert haben? Sorgt dafür, dass mehr Anschläge stattfinden. Vornehmlich an öffentlichen Plätzen. Ein imperialer Offizier mit kleiner Eskorte ist sicherlich ein leichtes Ziel für die Rebellen. Treibt sie soweit, dass sie keinen Halt vor der eigenen Bevölkerung machen. Ihr Wunsch nach Freiheit soll sie da treffen wo sie ihre Freiheit ausleben., langsam fand Tyvos wieder zu jener kühlen und berechnenden Art zurück für die er bekannt war. Die Aufständischen mochten sich selbst zerfleischen, so hatte er weniger Arbeit. Doch damit war das Problem nicht gelöst, noch immer befand sich die Spule in den Händen der Neuen Republik und es gab keinerlei Informationen über den Aufenthaltsort der Flüchtigen. Vielleicht würden Tyvos neu getroffene Maßnahmen einen Hinweis in diese Richtung liefern. Vorerst blieben nicht viele Optionen eine Flucht von Corellia zu verhindern. Cronal schwieg, warf Tyvos Happen zu, die dieser bereitwillig aufnahm, da ihm keine Wahl blieb. Noch immer stand die Frage im Raum, inwiefern Cronal der Sache Tyvos‘, oder gar des Imperators diente. Seine verschachtelten Sätze und die Geheimniskrämerei weckten mehr den Anschein eines Verrats als der Informationsbeschaffung. Niemand kannte Blackhole wirklich, niemand wusste wer der Mann unter diesem trügerischen Lächeln war. Sicher er lieferte durchaus seine Erfolge, doch wer konnte mit Gewissheit sagen, dass ein Mann der so viel wusste loyal war? Ganz zu schweigen von jenem Moment da Cronal ohne vorherige Anmeldung seitens der Schattenlegionäre eingetreten war. Trotz des Drucks unter dem Tyvos stand dachte er in viele Richtungen. Vesperum hatte ihm die Schattentruppen zur Seite gestellt als Schutz vor Machtanwendern. Wer hatte sie ausgebildet? War es jene Person die ihm gegenüber saß? Fragen über Fragen, die nur Spekulationen übrig ließen. Fest stand, dass Tyvos Cronal nicht vertraute, in keinster Weise und dennoch war er gezwungen mit ihm zusammen zu arbeiten. Schließlich brach der Spion das Schweigen. Tyvos lauschte den Worten aufmerksam, behielt ein jedes im Kopf und wusste nicht mehr als zuvor. “Den nächsten Zug weiß nur der, der ihn geplant hat, nicht?“, erwiderte Tyvos mit gerunzelter Stirn, “So wie Ihr auch. Ist es nicht das Vertrauen und der Wille eines noch mächtigeren der uns beide in unsere Position gebracht hat?“. Je mehr Tyvos überlegte und hörte, desto mehr Unbehagen wuchs in ihm heran. Die Wort Cronals zerfielen zu Asche, nichts weiter als Schein und Trug. Keinerlei Informationen war in ihnen versteckt, nur das Ziel den Grand Moff zu verwirren und weiter in eine Richtung zu treiben, das hatte Tyvos inzwischen verstanden. Da Cronal passenderweise von einem Spielfeld gesprochen hatte, beschloss Tyvos nun es zu wechseln. Er würde Coronet verlassen. Einige Sekunden vergingen in denen Tyvos einige Wörter in ein Data Pad tippte. “Ich werde mich auf die Azure zurückziehen Cronal, meine Anwesenheit hier in Coronet ist sicherlich nicht weiter von Bedeutung. Ich muss mich nun auf die Wiederaufnahme unseres Projektes konzentrieren. Die Bekämpfung der Aufständischen hier überlasse ich Euch. Ihr seid natürlich eingeladen mich zu begleiten.“ , Tyvos hatte bewusst die Azure gewählt, denn auf ihr waren keine Schattenlegionäre stationiert, im Vergleich zur Regnator. Cronal hatte mehr mit den schwarz gerüsteten Sturmtruppen zu tun als er zugab und es offensichtlich war, dessen war Tyvos sich sicher. Zudem hatte er von oben einen weitaus besseren Überblick über das Geschehen. Er erhob sich von seinem Stuhl und sammelte die Data Pads zusammen, welche nach seinem vorigen Wutanfall über den Schreibtisch verteilt lagen. Mit dem Stapel in der Hand verließ er den Raum. Ein letztes Mal wandte er sich Cronal zu, “Es wird Zeit die Regeln zu ändern, findet Ihr nicht auf?“. Damit entschwand er. Doch nicht nur das Misstrauen gegenüber Cronal trieb ihn auf das Schiff, auch hatte er mehr Kontrolle wenn er über einem Holotisch stand und die Befehle selbst erteilte, als sie nur weiterzugeben.
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#19
Es war gelungen. "Die undichte Stelle wird gefunden werden," erklärte der Geheimdienstmann überzeugt. Denn er war selbst die undichte Stelle und somit wusste er der alte dunkle Jedi genau, wo er suchen musste, um seine eigenen Spuren zu vertuschen. Es gab genug Opferlämmer in den Reihen Cornos, die ohnehin beseitigt werden mussten, so dass sich für Cronal keine weiteren Fragen im Bezug zum Maulwurf ergaben. Dieser Punkt war abgeschlossen, da der Großmoff alsbald mit einer Idee herausrückte, die selbst den verschlagenen Cronal staunen ließ. Wollte ihn da jemand beerben? Operationen unter falscher Flagge? Sippenhaft? Geheime Machenschaften? Dem Meisterspion gefiel, dass er Corno scheinbar in eine gewisse Denkrichtung beeinflusst hatte. Es konnte doch noch ein guter Spieler aus dem Moff werden, wenn er sich diesen Gedanken noch etwas mehr hingab. Cronal wollte Corno nicht vernichtet sehen, nur ein wenig mehr auf einem anderen Kurs. Einem Kurs, der seinem eigenen Plan deutlich mehr entsprach, als dieser stupiden Kadavertreue gegenüber einer beknackten Einheitsidee. Das Imperium konnte sich nur noch aus der Asche des Verbrauchten erheben. Die Galaxis musste brennen, auseinanderfallen, bis nur noch ein Imperium Lösung sein konnte. Mehr Chaos, damit die Ordnung lohnenswert erschien. Es war ein einfaches Prinzip, welches Cronal anwandte und welches dezent auch in die Gedanken des Moffs eingesickert war. Der Spion war zufrieden und zeigte dies mit einem unverstellten Lächeln, welches länger als üblich auf den Lippen verweilte.

"Wie ihr wünscht," nahm er die Weisung offiziell an, ordnet sich formal unter und gab dem Verweser das Gefühl, hier gewonnen zu haben und den Agenten in seine Richtung geschoben zu haben. Nur war dem Moff nicht mehr klar, dass Cronal dies nur spielte; ein kümmerliches Schauspiel, welches die Rollen vertauschte. Cronal wollte genau diesen Freibrief haben, um frei nach seinem Plan handeln zu können. Corno hatte ihm genau das gegeben, was er wollte. Ein Befehl zum Chaos. Und am Ende wäre er selbst nicht einmal verantwortlich dafür, da der Großmoff die Weisung gegeben hatte. Er konnte sich immer auf diesen Befehl berufen, der sicherlich durch geheime Abhöranlagen in diesem Raum aufgezeichnet worden war. Isard hatte sicherlich Sorge dafür getragen. Sie war paranoid und misstraute jedem Moff. Wie schön es doch war, dass man sich auch in dieser Sache auf den imperialen Geheimdienst verlassen konnte. Cronal nickte noch einmal eifrig, gar unterwürfig zum Großmoff. Dabei galt dieses Nicken mehr seiner Person selbst, als dem imperialen Verwalter gegenüber. Ein Luxus Selbstheiligkeit gönnte sich der Mann, der das Chaos suchte, um die Ordnung zu etablieren. Corno spielte mit und das inzwischen sogar freiwillig. "Ich habe eure Anweisung klar verstanden und werde sie nach eurem Gebot ausführen," sprach er noch einmal klar und deutlich, damit die Abhörwanzen dies auch garantiert aufzeichneten. Es war wichtig für spätere Modalitäten darauf verweisen zu können. Isard würde bald davon erfahren und sicherlich ihre eigenen Schlüsse ziehen, wer hier die wirkliche Gefahr war. Es war ein fiese Masche, Menschen dazu zu bringen, in ein falsches Licht zu treten und sie am Ende zun willfährigen Handlangern zu machen aber so war das Spiel eben. Dieses Theater basierte auf Funktionen und Rollen. Tyvos Cornos Rolle lag nicht im Geheimdienst, in den Schattenwegen, sondern in der Verwaltung von Macht, welche aus dem Schatten beeinflusst wurde. Das Imperium war böse und sein Anspruch war immer absolut. Wenn man verstanden hatte, wie die wahre Welt hinter dem großen Vorhang verlief, konnte man mit diesen Wegen spielen und auch manchmal andere Wege beschreiten. Man dürfte nur niemals die geheimen Regeln vergessen, die es sehr wohl gab. Erlaubte dir niemals Eitelkeiten und stelle gewohnte Wertvorstellungen ganz weit hinten an. Anders als Isard, welche am Imperium beteiligt war, war Cronal vieles völlig egal und so konnte er auch mit Isard spielen, die aus ihren Mustern nie ausbrechen konnte. Isard bewertete analytisch, kalt und berechnend aber im Hinblick auf eine imperiale Idee. Cronal tat dies nicht, sondern nahm den Moment und bog diesen zu seinen Gunsten. Wie auch diesen Moment so gebogen hatte, dass der Großmoff sich selbst als Urheber des neuen corellianischen Aufstandes sah. Wenn er jetzt hätte lachen können, hätte es der Meisterspion getan. Einfach böse lachen, um diesen Moment zu genießen, doch er konnte es nicht, da seine Maske Bestand haben musste.

Kurz suchten seine Augen die Regung des Moffs, als dieser auf seine beratende Aussage reagierte. Die Stirn runzelte sich. Ein Zeichen von Zweifel und Unsicherheit. Eine Skepsis machte sich wohl in ihm breit. Der Moff dachte nach. Hinterfragte er bereits seine Umgebung? Wuchs die Paranoid, die er gesetzt hatte? Würde der Schlaf heute unruhiger werden? Es war gut, dass der Großmoff seine Schwäche offenbarte. Das Grübeln war wichtig, um etwas mehr Kontrolle über den Moff zu erzeugen. Angst war immer ein guter Zugang, um Menschen in gegenteilige Richtung zu drängen. Angst machte gefügig, sofern sie ehrlich und echt gefühlt wurde; aus dem tiefsten Inneren der eigenen Gedanken. Dort musste die Angst hin und sie war bereits in ihm angekommen. Er zweifelte an seiner Garde, an Cronal und an sich selbst, dass er hier war. Schließlich tat der Moff etwas Unerwartetes, was Cronal nun doch überraschte. Er tippte etwas auf einem Pad, stand dann auf und räumte seinen Schreibtisch zusammen. Stille ließ der Meisterspion diese Handlung zu, da eine Antwort auf die Fragen des Moffs nicht mehr nötig war. Der Großmoff sagte etwas überaus Delikates: Er wollte Corellia verlassen. Nun gehörte diese Welt endlich vollens Cronals Einfluss. Nein, er würde den Verweser nicht begleiten. Denn hier gab es noch Arbeit zutun, damit der Aufstand auch in gewünschten Bahnen verlief. Der Anschlag auf ihn und Corno war nicht geplant gewesen und hier musste noch einiges korrigiert werden, damit es nicht unkontrollierbar wurde. Cronal wollte die Fäden in seinen Händen halten. "Nein, ich werde hier bleiben, da ihr mir in eurer Weisheit die Bekämpfung der Unruhe überlassen habt," antwortete Cronal nach der Stille und ließ den Großmoff Corno abtreten. Der Spion hatte vorerst gewonnen, lächelte aber nicht und nickte Corno zu, während dieser den Raum verließ. "Alles Gute," sagte Cronal noch als Verabschiedung und wohl in seinen Augen als schlechter Scherz dargeboten. Auf die Aussage, dass es Zeit war die Regeln zu ändern, ging der Schattenagent nicht mehr ein. Corno konnte die Regeln nicht ändern, da er nur durch diese Regeln als Moff existieren konnte. Niemand machte neue Regeln. Niemals. Außer Cornal selbst vielleicht.
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#20
Tyvos erhob sich von seinem Stuhl, die Data Pads in den Händen und näherte sich der Tür. Bevor er austrat hielt er inne und warf Cronal einen letzten abwertenden Blick zu, welcher sämtliche Verachtung enthielt die der Grand Moff für den Spion übrig hatte. Einige Sekunden vergingen in denen sich die Blicke beider Männer trafen, ihr Ringen miteinander war noch nicht vorbei, es hatte gerade erst begonnen, das spürte Tyvos. Er würde die Regeln dieses Spiels ändern, nur so war Blackhole zu schlagen, früher, oder später. "Ihr berichtet mir über jeden Fortschritt.", eine letzte Anweisung, welche Cronal ohnehin nicht befolgen würde, soviel stand fest. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ Tyvos den kleinen Raum und ließ Cronal, sowie die beiden Schattentruppen vor der Tür zurück. Viele mochten in seinem Verhalten eine Flucht sehen, doch dem war nicht so. Er konnte weitaus effektiver agieren, wenn er mehr Informationen und vor allem einen besseren Überblick hatte. Hier unten war er auf die Berichte und Informationen Cronals und seiner Schergen angewiesen, auf der Azure jedoch standen ihm mehrere Möglichkeiten offen. Zudem misstraute er inzwischen ebenfalls den Schattentruppen welche zu seinem Schutz abgestellt wurden. Jeden Besuch hatten sie angekündigt, nicht jedoch den Spion welcher wie selbstverständlich in seinen Arbeitsraum spazierte. Es steckte mehr dahinter, musste es. Seit er von Anaxes aus nach Byss und von dort nach Corellia gereist war, hatte sich die Situation eindeutig geändert. Auf Anaxes und im Azure Sektor hatte er sämtliche Zügel in der Hand, er hatte die Regeln gemacht und sie geändert. Nun stand er im Wettstreit mit anderen ebenfalls sehr mächtigen Personen, welche ihm durchaus Konkurrenz machten, oder ihm sogar in einigen Belangen überlegen waren. Tyvos war kein einfältiger Narr, er wusste und konnte es sich selbst eingestehen wenn er unterlegen war, so musste er dies auch in Bezug auf Cronal feststellen welcher ihn mit seiner Berichterstattung und seinem Verhalten in eine Richtung gelenkt hatte. Dem Grand Moff war dies im Nachhinein aufgefallen und mitunter ein Grund weshalb er sich dem Einfluss des Spions entziehen wollte. Mit einher ging ebenfalls der Zweifel an der Loyalität Cronals. Er wirkte nicht wie die Sorte Agenten des IGD die ihrem Imperator und Imperium bedingungslos dienten. Er schien mehr sein eigenes Spiel zu spielen, was sicherlich auch Direktorin Isard interessieren dürfte. Zu gegebenen Zeitpunkt würde Tyvos sie kontaktieren.

Nach einigen Minuten erreichte Tyvos die Landeplattform des Regierungsbezirks. Dort erwartete ihn bereits die bestellte Lambda Fähre, umgeben von einer Einheit Sturmtruppen welche das Areal in jede Richtung hin absicherten. Die Soldaten reagierten nicht auf das Herannahen des Verwesers, konzentrierten sich vollkommen auf ihre Aufgabe für seine Sicherheit zu sorgen, was dieser mit Zufriedenheit aufnahm. Aufgrund der instabilen Sicherheitslage wurde auf einen derartigen Schutz bestanden, zumal Tyvos diese Maßnahmen selbst in Auftrag gegeben hatte. Ebenso war dies auf den Straßen der Fall. Sicherheitskräfte patroullierten überall in Coronet City. Die Bevölkerung sollte sehen, dass sie geschützt wurden, oder anders formuliert, zu ihrem Schutz überwacht wurden. Die Galaxis, allen voran die Corellianer schienen nicht zu verstehen welche Vorteile ein Staat wie das Imperium in seinem eigentlichen Sinne mit sich brachte. Ordnung, Sicherheit, Stabilität, sofern man sich an die Gesetze und Verordnungen hielt. Leider war allen mehr, oder minder intelligenten Lebewesen die Saat des Widerstandes, der Unordnung gegeben. Verbote und Richtlinien wurden als Einschränkung der eigenen Person wahrgenommen und bekämpft. Die Menschen wollen Frieden und Sicherheit, doch ebenso wollen sie tun und lassen können wie es ihnen steht. Vernunft ist ein seltenes Gut.
Mit diesen Gedanken im Kopf betrat Tyvos das Innere der Fähre und nahm auf einem der Sitze Platz. Vier Sturmtruppen lösten sich von der Formation rund um das Schiff und nahmen ebenfalls auf den übrigen Sitzen Platz. Mit einer kurzen BEstätigung gaben sie den Piloten zu verstehen, dass sie abheben konnten. Zischend starteten die Triebwerke der Fähre und trugen sie in die Höhe. Tyvos studierte unterdessen eines der Data Pads welche er mitgenommen hatte. Die neuesten wirtschaftlichen Entwicklungen des Azure Sektors. Die Zahlen sahen sehr gut aus, zu gut mochte man beinahe meinen, doch dieser Erfolg kam nicht von ungefähr. Über Jahre hinweg hatte der Grand Moff die wirtschaftliche, sowie politische Macht seines Sektors ausgeweitet und zu einem der bedeutendsten Wirtschatfsräumen der Galaxis gemacht. Dennoch, sollte er scheitern und die Spule endgültig verloren gehen, so nutzte ihm kein Credit der Galaxis etwas. Geld war nützlich, ohne Frage. Es konnte Loyalitäten kaufen, redselige Münder zum schweigen bringen, Konflikte auslösen und lösen, es verlieh Macht. Sei es Gier, der bloße Wille sich, oder seine Familie ernähren zu können, jeder wollte es, je mehr desto besser. Tyvos hatte bereits vielen Personen Credits geliehen, diese Credits hatten ihm Einfluss und Mitspracherecht in Angelegenheiten gewährt, von welchen er unter anderen Umständen nie erfahren hatte. Geld korrumpierte Menschen, die Aussicht auf Reichtum und ein Leben auf der Überholspur war für viele Grund genug um ihre Loyalitäten zu überdenken. In einer Welt wie dieser war Geld ein Synonym für Macht, bloße willkürliche Macht und trotz alldem zerfiel es für den Verweser zu Asche, denn es gab eine Person die keine Summe des Universums verzeihlich stimmen konnte, Imperator Vesperum. Es versetzte Tyvos einen Stich, der Gedanke an einen baldigen Tod. Sein Leben lang hatte er auf sein Ende, sein Vermächtnis hingearbeitet, er hatte Milliarden getötet um in Erinnerung zu bleiben, als Mahnmal für die Geschichte. Am Galgen zu enden, oder einen noch unwürdigeren Tod zu sterben hingegen, machte all sein Streben zunichte. Wer erinnerte sich an die Narren die für ihre Unfähigkeit gerichtet wurden? Niemand und wenn doch, so lachte und spottete man über sie. Dies war nicht das Vermächtnis das der mächtige Grand Moff für sich vorsah. Er musste gewinnen, er musste diese Spule welche ihm von einem Moment auf den anderen an den Abgrund gedrängt hatte erlangen.

Mit einem leichten Ruckeln landete die Lambda Fähre auf der Azure. An der Spitze seiner Eskorte verließ er das Schiff. Eine weitere Abordnung Soldaten erwartete ihn im Hangar. Welch Ironie, eine Ehrenformation für einen Narren der dem Tode geweiht war, dachte Tyvos. Mit dem Turbolift fuhr er auf die Brücke, wo er bereits von Captain Hildarus erwartet wurde. Hildarus war jung, sehr jung für jemanden der einen Kreuzer wie die Azure befehligte. War es der Mangel an Offizieren, oder seine Leistungen die ihn in diese Position gebracht hatten? Er erkannte die Zuversicht und Entschlossenheit in den Augen des jungen Offiziers, jene Zuversicht mit welcher auch Tyvos einst seinen Dienst bei der Flotte begonnen hatte. Der Gedanke etwas zu leisten, seine Pflicht zu tun und von sich reden zu machen. Dann jedoch erschien der Moment in dem klar wurde, dass man nur eine weitere Figur im Spiel jener war die die Geschicke dieses Staates lenkten. Hildarus mochte es als Ehre betrachten in der Flotte zu dienen und doch würde man auch ihn ohne weiteres opfern um die Interessen des Reiches, oder jener Individuen an der Spitze des Reiches zu sichern. In seiner offensichtlichen Überzeugung täte er dies wohl bereitwillig. "Eure Exzellenz, herzlich willkommen auf der Azure! Ich hoffe Ihr hattet einen angenehmen Flug?", für einen Flottenoffizier typisch war er höflich und wahrte den Anstand gegenüber dem Grand Moff, eine weitere Ironie. Die Flotte sah sich als die überlegene Streitkraft an, als die Elite und Gentlemen unter den Militärs und dennoch war ihre Aufgabe die wohl grausamste. Wo vergingen derart viele Leben wie in einer Raumschlacht? Wer führte einen Base Delta Zero aus? Die imperiale Flotte war der Schlächter des Reiches, anders konnte man es nicht aussprechen. Tyvos hatte das Leitmotiv Ehre im Militär nie verstanden, Töten hatte keine Ehre, gleich wer der Feind auch sein mochte. Tod und Zerstörung waren eine Notwendigkeit um ein Gebilde wie das Imperium zu erhalten um sein eigenes Bestehen zu sichern. Aus keinem anderen Grund hatte Tyvos einst den BDZ auf Besberra befohlen und durchgeführt. Er hatte Milliarden Leben ausgelöscht um unzählige weitere Milliarden vor einem weiteren Krieg zu schützen, um imperiale Leben zu schützen. Es war eiskaltes Kalkül, nicht mehr und nicht weniger. Moral hatte nach Tyvos Vorstellung in Politik und Krieg nichts verloren. Hildarus würde dies früher, oder später ebenfalls verstehen.
"Vielen Dank Captain. Ich nehme an meine Quartiere wurden hergerichtet?", der Captain nickte und deutete auf einen Lieutenant, welcher den Verweser zu seinem neuen Arbeitsplatz führte. Er bestand aus einem Aufenthaltsraum, einem Schlafzimmer und einem Büro, alles was Tyvos benötigte. Nachdem er eine kleine Mahlzeit zu sich genommen hatte machte er sich erneut an die Arbeit. In seinem Büro kontaktierte er Vertreter von ISB und IGD auf Corellia. “Das gestohlene Objekt muss gefunden werden. Tun Sie was auch immer nötig ist, ich will über jede Entwicklung informiert werden. Jede noch so kleine Unruhe muss überprüft werden, die Flüchtigen halten sich irgendwo in Coronet City auf.“, es bedurfte möglicherweise eines Motivationschubes, “Sollten die Rebellen entkommen, wird Direktorin Isard von ihrer Unfähigkeit erfahren.“. Letzteres hatte nur auf die IGD Agenten Wirkung, doch die bloße Erwähnung des Eisherzens erweckte Furcht in den Köpfen ihrer Untergebenen. Nicht unverdient wie auch Tyvos zugeben musste. Sie war von ähnlichem Schlag wie er, bereit zu tun was getan werden musste, gleich wie unangenehm es sein mochte. Sympathien hegte er dennoch wenige für die angebliche ehemalige Gespielin Palpatines. Er gehörte ebenfalls zu jenen Personen die sie überwachte, das wusste er. Nach der Abspaltung vieler Moffs und Militärs galt dieser Riege innerhalb des Reiches eine besondere Aufmerksamkeit, besonders einflussreichen Politikern wie Tyvos. Das Misstrauen war jedoch gegenseitiger Natur, sie wusste viel und ihr war ein Putsch ebenso zuzutrauen wie Tigellinus, oder einem der anderen Grand Admirals, obgleich dies ungemein töricht wäre, in Anbetracht der aktuellen Lage des Reiches. Die Agenten beschworen ihren Erfolg und meldeten sich ab, wie immer, ebenso wie Tyvos der Vesperum seinen Erfolg versprochen hatte. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, welcher im Vergleich zu seinem Äquivalent auf Corellia wie ein Thron wirkte. Ein langes Seufzen entfuhr ihm und die Gedanken kreisten wieder um sein baldiges Ende. Sollte er seine Kinder kontaktieren? Beide zeigten ungemein wenig Interesse an den Idealen und Zielen ihres Vaters. Die Familie und ihren Platz im Reich voranzutreiben schien ihnen nichts zu bedeuten, sie arbeiteten nur für sich selbst. Er als Pilot, sie als Agentin des IGD, in unbekannter Position. Der Gedanke verärgerte Tyvos, der mangelnde Respekt vor der Familie. Dass letztlich er den größten Profit aus seiner Arbeit bezog ignorierte er dabei, er war vereinnahmt von der Idee seiner Familie und seines Vermächtnisses. Ein Vermächtnis das zu Staub zerfallen drohte.
Auf dem Schreibtisch stand eine Flasche anaxsischen Weines, anscheinend eine Aufmerksamkeit des Captains. Der Grand Moff nahm sich ein Glas und schenkte sich die tiefrote Flüssigkeit ein, welche den Wert eines Jahresgehaltes eines normalen Arbeiters darstellte. Kräftige Aromen und Düfte ließen ihn an seine Heimat denken, Anaxes. Würde er die Pols ein letztes Mal sehen bevor man ihn für sein Versagen richtete? Der starke Wein entspannte ihn, seine Gedanken richteten sich weniger auf seine Pflichten, als auf sich selbst. Es war lange her, dass er einen Moment wie diesen hatte nutzen können, nur er selbst, keine Arbeit, keine Untergebenen die es anzuweisen galt. Schnell bemerkte er weshalb er diese Momente nie genutzt hatte und sich nicht nach ihnen sehnte, sie hatten keinen Wert, nicht ohne sie. Jysella Corno war einst der einzige Grund der Tyvos von seiner Arbeit hatte abhalten können, viele sagen nur ihr galt sein Lächeln, abseits der Kinder. Es stimmte, er musste sie diese Wahrheit selbst eingestehen. Es war nur seine Frau die ihm wirkliche Freude hatte bereiten können, Pflicht und Arbeit sind Notwendigkeiten. Ihr Tod war einer der Gründe für Tyvos Abneigung gegenüber den Geheimdiensten. Sie hatte im Operationsbüro des IGD gearbeitet und mehrere Operationen gegen Rebellenzellen geplant und geleitet. Eine offensichtlich undichte Stelle innerhalb des IGD hatte sie das Leben gekostet, als sie bei einem geheimen Treffen einem Anschlag zum Opfer fiel. Der Gedanke an diesen Tag schmerzte noch immer und trieb bereits das nächste Glas Wein hinunter. Tyvos war bereits vor ihrem Tod ein harter Mann, doch ihr Ableben hatte ihn in einer vollkommenen Verbitterung hinterlassen. Es gab nur noch Arbeit, Pflicht und Erfolg, für die Familie. Umso schmerzlicher war es für den Grand Moff, dass seine Kinder eben dies nicht zu schätzen wussten. Er spürte wie seine Gedanken mit jeder Sekunde trüber wurden und Trauer ihn zu übermannen drohte. Er griff schnell nach einem der Data Pads, versuchte sich abzulenken und erblickte eine interessante Neuigkeit. Vor einiger Zeit hatte er sich bereits nach dem Befinden seines ehemaligen Flottenkameraden Tiberius Vaash erkundigt, welcher nach einem Vorfall aufgrund einer Kopfverletzung in Behandlung war. Nun schien er kurz davor entlassen zu werden. Vaash gehörte jener Riege der Flotte an, welche Wert auf Ehre und andere Belanglosigkeiten legte, doch er war ein genialer Taktiker und nicht umsonst als Kriegsheld gefeiert. Nach dem Base Delta Zero von Besberra hatten sich die beiden Männer zerstritten, Tiberius verurteilte das brutale Vorgehen Tyvos‘. Seitdem hatte nur seltener Kontakt stattgefunden. Vaash war durchaus ein nützlicher Verbündeter, vor allem aufgrund seiner Berechenbarkeit. Gleich in welchem Zustand er sich momentan befinden mochte, der Name Tiberius Vaash war bekannt, er rief Wohlgefallen und Sympathien hervor, wo Tyvos hingegen nur Furcht erntete. Vielleicht war es an der Zeit eine Wiedervereinigung zu starten. So unterschiedlich beide Männer waren, sie beide dienten dem Imperium und beide hatten sie kein Interesse daran, dass es an den selbstsüchtigen Interessen weniger scheiterte. Tyvos schaltete den Holotisch an, wo Captain Hildarus erschien. „Eure Exzellenz?“, “Verbinden Sie mich mit dem Oberkommando.“, seine Worte duldeten keine Hinterfragung und keine Verzögerung, Hildarus konnte dies aus dem Tonfall des Verwesers hören. Ohne ein weiteres Wort wurde eine Verbindung mit dem Oberkommando auf Coruscant hergestellt. Auf dem Holo erschien ein Mitarbeiter des Oks im Rang eines Captains, er war sichtlich überrascht den Grand Moff zu erblicken. „Grand Moff Corno, was können wir für Sie tun?“, “Fleet Admiral Vaash. Er wird in Kürze aus dem Lazarett entlassen. Ich wünsche, dass er nach Corellia versetzt wird.“, die höflich gestellte Bitte war eine Forderung und auch trotz des Ranges konnte diese nicht ohne weiteres durchgesetzt werden. „Darüber ist mir nichts bekannt.“, erwiderte der Captain selbstsicher und ein wenig hochnäsig, seinem Dialekt nach zu urteilen ein Mitglied des Adels von Corulag. Tyvos hingegen wurde deutlicher, “Wird er. Sie werden meinen Wunsch an ihre Vorgesetzten weiterleiten, unverzüglich. Andernfalls sorge ich dafür, dass sie an die Front versetzt werden.“, die letzten Worte des Verwesers wurden mit einer Gewissheit und Gleichgültigkeit ausgesprochen, die den Captain sichtlich erschaudern ließen. Niemand wollte an der Front dienen, in Sicherheit im Zentrum auf einem Bürostuhl zu sitzen war weitaus angenehmer und Tyvos Einfluss reichte bis in diese Sphären um ein unbedeutendes Zahnrad an einer anderen Stelle zu verwenden. „Si...sicher, Grand Moff.“, erwiderte der Offizier tonlos und verneigte sich, woraufhin Tyvos die Verbindung abbrach. Sollte Vaash reaktiviert werden, so unterstellte man ihm wieder eine Flotte und diese konnte auch Tyvos gebrauchen. Noch war der Kampf um Corellia und sein Ringen mit Cronal und vor allem den Rebellen nicht vorbei und Sternenzerstörer konnte man schließlich niemals genug haben.
Er hatte sich erfolgreich ablenken können und nichtsdestotrotz war dort noch immer die Spule, welcher unerreichbar schien. Er konnte Befehle geben und anweisen, doch letztlich musste er warten, warten auf die Nachricht, dass man sie gesichert hätte, oder sie verloren war. Egal welche Rolle Cronal in dieser Angelegenheit hatte, er konnte warten. Früher, oder später würde Tyvos sich des Agenten annehmen. Es standen inzwischen nicht einfach nur Einfluss, oder Geld auf dem Spiel, es war das Leben des Grand Moff das bedroht war, Streitigkeiten und Säbelgerassel hatten keine Priorität. Die Ungewissheit was der nächste Tag brächte schenkte sogleich das nächste Glas Wein ein.
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