#21
Tat er das? Alexia kannte ihren Ruf zugegebenermaßen nicht und beschäftigte sich für gewöhnlich auch nicht damit, was andere Personen über sie dachten oder wie populär sie tatsächlich an der Universität war. Derartige Dinge lenkten nur ab und es gab genügend Forscher, die unter ihrem Ehrgeiz zusammenbrachen - nicht etwa weil sie auf wissenschaftlicher Ebene betrachtet Narren waren, sondern weil sie sich von der Profilierungssucht anstecken ließen, dem irrsinnigen Wunsch, etwas Besonderes sein zu wollen. Die Doktorin arbeitete in dieser Hinsicht ergebnisorientierter und war mehr auf das Ziel ihrer Arbeit fixiert und weniger darauf, welchen Ruhm es ihr einbringen konnte. Die gesellschaftliche Anerkennung hing ohnehin enorm vom Zeitgeist ab und es nützte daher nur wenig Energie in eine Wahnvorstellung zu verschwenden, wenn die Gesellschaft noch nicht bereit war die Nützlichkeit einer solchen Entdeckung zu verstehen. Ein Zustand, der sich sicherlich kritisieren ließ, letztendlich aber nur selten eine merkliche Veränderung herbeiführte. In diesem Falle prallte das Lob des Generals unbeeindruckt von ihr ab. Es schadete sicherlich nicht, wenn er tatsächlich von ihr gehört hatte, änderte aber nichts an den Umständen.
Überhaupt schien Derricote beinahe überaus freundlich, bis hin zu einem Punkt, wo es ihr selbst ein wenig peinlich war. Es war sicherlich keine lobenswerte Leistung sich den Inhalt einer Holonetznachricht zu merken, erst recht würde sie es niemals als "Fachkenntnisse" beschreiben, doch der General tat es und sie ließ ihn. Vielleicht war es nur Teil einer Vorzugsbehandlung des beleibten Offiziers, dass sie sich besser und schneller einleben konnte, anstatt sie mit dem Militärprotokoll zu langweilen und womöglich auch zu überfordern.

Alexia folgte dem Deuten des Generals und setzte sich in Bewegung, überrascht darüber, wie anstrengend es sein konnte langsam zu gehen. Aber es wäre unhöflich und unangebracht gewesen, Derricote darum zu bitten das Schritttempo zu erhören und so, ergab sie sich schlichtweg ihrem Schicksal und lauschte weiter seinen Worten. Mit ungewohnt ernster Miene betrachtete er sie während seiner Ausführungen - er spielte also mit offenen Karten, eine Eigenschaft, die die Doktorin schätzte. Die Holoaufzeichnungen, die sie sich während des Fluges angesehen hatte, rückten wieder in ihr Gedächtnis. Der Mann hatte recht - es war abscheulich aber auch irgendwo faszinierend und interessant und offenbar etwas völlig neues und unbekanntes. "Dessen bin ich mir bewusst.", erwiderte die Wissenschaftlerin ernst, "Captain Allant war so freundlich mir während des Überfluges grob zu zeigen mit was Sie sich befassen - beeindruckend." Und nicht minder abscheulich, jedoch bei weitem nicht genug, um sie abzuschrecken. Alexia war den Ekel gewohnt, vielleicht zierte man sich die ersten Wochen und Monate, doch früher oder später war der Punkt erreicht, an dem Abscheulichkeiten das Bewusstsein nicht länger tangierten und es nur noch um nüchterne Ergebnisse ging. Versuche dienten der kühlen Beobachtung, nicht dazu sich von Gefühlen übermannen zu lassen - weder dem Ergötzen am Abscheu, noch die Furcht davor.

Noch einmal, direkt vor dem Turbolift der in die Tiefen der Biowaffenfabrik führte, wies Derricote sie auf das unvermeidliche hin. Natürlich, das war Teil der Abmachung, der logische Teil, die nachvollziehbare Konsequenz: dieses Projekt unterlag höchster Geheimhaltung und einmal darin verwickelt, war es zu spät umzukehren und es sich anders zu überlegen, es zu überdenken und sich zurück in den tristen Alltag ins Imperiale Zentrum zu begeben. Alexia aber, sah es nicht als Bürde sondern vielmehr Chance, sich wieder uneingeschränkt dem widmen zu können, wofür ihre Leidenschaft brannte. "In Ordnung.", meinte sie mit einem kurzen Nicken und trat voran. "Ich denke übrigens nicht, dass das Brechen mit gängigen Konventionen ein Problem darstellen wird, General.", versuchte die Doktorin den Offizier zu beruhigen, während sie in den Lift trat, "Wenn ich so frei sein darf: ist die Lage im Zentrum desaströs - zumindest was viele Wissenschaften anbelangt. Der Senat kürzt vehement Fördergelder für die medizinische Fakultät und blockiert wichtige Forschungen.", empört sich die Doktorin, wenn auch eher in einem Plauderton, als, dass wirklicher persönlicher Ärger darin lag. "In Anbetracht der Lage mag es logisch erscheinen, dass die Entwicklung neuer Waffenträger favorisiert wird, aber ich frage mich, ist es tatsächlich die konventionelle Feuerkraft ist, an der es uns mangelt? Oder nicht doch eher die unkonventionelle?" Alexia hob eine Braue an und die eisblauen Augen fixierten den General, offensichtlich neugierig darüber, wie Derricote zu dieser Debatte stand. Für sie war die Entwicklung weiterer Kampfstationen, noch größerer Schlachtkreuzer und dergleichen eine sinnlose und übermäßige Verschwendung von Mitteln. Eine Biowaffe war ebenso in der Lage einen Planeten auszulöschen wie der Todesstern und besaß überdies den Vorteil, dass sie weitaus weniger auffällig war und für gewöhnlich weniger offensichtliche Schwachstellen besaß.
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#22
Allant. Er war ein fleißiger Mann, sogar durchaus fanatisch, was seine Aufgaben anging, doch verlor sich schnell darin. Evir Derricote stutzte bei der Anmerkung der Frau kurz, da er dem Captain eigentlich aufgetragen hatte, nicht über das Projekt zu sprechen und auch nicht auf der Hinreise. Entsprechendes Personal wurde hier in Sicherheit eingewiesen. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn einmal etwas wirklich sauber funktionierte. Gut, immerhin ersparte es ihm die übliche Tour des Horrors, was sich sogleich in seiner durchaus gesteigerten Laune niederschlug. Man konnte direkt ins Geschehen gehen, ohne Umwege und, um ehrlich zu sich selbst zu sein, Derricote mochte die Freakshow im Keller nicht wirklich. Sie hatte etwas von Jahrmarkt und weniger einer Forschungsanstalt aber man musste gewisse Dinge sammeln, um auch einen Erfolg sichtbar nachweisen zu können. Zudem musste man der Nachwelt auch eine Art Museum hinterlassen. Derricote wollte nicht unbedingt als Monster in die Geschichte eingehen und hoffte vielleicht so zumindest den wissenschaftlichen Ansatz zu betonen oder zumindest eine gewisse Attraktion zu bieten. Beides war wohl gescheitert, weshalb der General die Show nicht mehr wirklich mochte. Datapas und Laboratorien waren doch leichter zu händeln als eine Sammlung von Horrorgeschöpfen und grausamen Gestalten. Die Doktorin fand sogleich den Mut und begab sich hinab, zusammen mit dem beleibten Leiter der Einrichtung. Schließlich erreichte man den Lift, betrat diesen und Derricote wählte die übliche Arbeitsebene aus, dort wo sie sich sein ziviles Büro befand. Mit einer schnellen Bewegung aktivierte er das Transportgefährt, indem er seinen Code-Zylinder in eine entsprechende Fassung drückte und wieder herauszog. Es piepte kurz, dann schlossen sich die Türen; magnetische Bolzen verriegelten sie und mit einem leichten Ruck begann die Fahrt hinab. Nur hatte der General nun Probleme den Zylinder in den entsprechenden Bereich seiner Uniform erneut zu verbringen, da sein fleischiger Daumen nicht wirklich den Stoff der feinen Tasche auseinanderdrücken konnte. Doch er schaffte es und lauschte den abschließenden Worte seiner neuen Mitarbeiterin.

"Dann haben wir uns verstanden," kommentierte er mehr freundlich als es die Worte vermuten ließen, so dass seine Stimmlage die Freundlichkeit vermittelte, die unangebracht der Tatsache war, dass man eine furchtbare Forschung betrieb. Bio-Waffen waren nun mal kein freundliches Projekt. Ihr Plauderton, mit dem gespielten Zorn über die Einsparungen, ließ Derricote frisch lächeln, was seinem Gesicht erneut einen Hauch Farbe verlieh. In der Tat war der gewichtige Mann nicht hart im Auftreten, alles andere als der typische Imperiale und er hatte sogar etwas Vertrauensvolles, wenn auch eingeschränkt durch seine Tätigkeit als Inspekteur mehrerer Forschungsprojekte. "Ihre Empörung ist verständlich aber diese Zeiten sind nun für sie vorbei. Auch in Zukunft, sofern sie dieses Projekt abschließen, werden Sie nicht mehr auf finanzielle Mittel verzichten müssen. Der Imperator bürgt für uns und dann auch für sie," plauderte der General munter zurück und offenbarte sogleich, welcher der wahre Urheber hinter dieser Sache war. "Geld spielt keine Rolle und wenn ich dies so sage, meine ich dies auch so," stellte er noch fest, nickte ihr zu, während der Lift kurz stehen blieb, um auf einen anderen Schacht umgesetzt zu werde. Scheinbar hatte man die Schächte getrennt, um bei einem Ausbruch eine entsprechende Versiegelung durchführen zu können. Ein Droidenarm packte den Lift, setzte ihn um, damit der gelenkte Sturz hinab, weiter gehen konnte. Es rumorte nicht laut aber hörbar in der Liftkammer, was Derricote nicht einmal mehr störte, dennoch merkte er es zur Beruhigung für den Neuling der Anlage an: "Der Lift ist getrennt zwischen verschiedenen Schutzebenen. Das Geräusch ist vollkommen harmlos." Machte sich der Mann Sorgen? Nicht wirklich aber er hatte die Erfahrung gemacht, dass Erklärungen mehr halfen als einfach nichts zu erklären und damit die Person in ihren eigenen Überlegungen zu belassen. Es konnte dieses unwohlige Gefühl dieses Ortes erheblich verstärken. Schließlich sprach man weiter. Eldritch wollte wohl nicht entsprechenden Rumoren wahrnehmen und sprach schlicht über die Waffenträger und stellte eine politische Frage. Ja, für den General war es eine politische Frage, die er nun so beantworten konnte, wie er sie einst Haargar Maar, dem imperialen Offizier, beantwortet hatte. "Das Imperium hat genug konventionelle Feuerkraft. Doch können wir diesen Krieg nicht mit konventionellen Waffen gewinnen, da er primär in den Köpfen geführt wird. Ja, ich stimme ihnen zu. Es fehlt uns an unkonventioneller Feuerkraft, die eben jenen Kampf entscheidet und Welten daran hindert, sich vom Imperium zu lösen. Angst vor einer Seuche, welche ein wahrer Albtraum ist, wird sie gefügig machen. Auch deshalb, weil wir ein Heilmittel besitzen werden. Diese neue Waffe soll nicht nur Kriegsgegenstand sein, sondern auch Strafe für falsche Gedanken. Die Gedanken müssen wir bekämpfen und, was Il-Raz nicht gelang, soll nun diese Waffe hervorbringen." Ein böses Grinsen verzog seinen aufgedeckten Charme und eine dicke Fratze blieb zurück, die wirklich daran glaubte, die Rebellion grausam abstrafen zu müssen.
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#23
Derricote erwies sich als euphorischer als sie anfangs vermutete, vielleicht sogar ein Stück weit zu begeistert für ihren Geschmack. Der sorglose Vertrauen in die staatliche Institution war natürlich ein unerschütterlicher Beweis für Loyalität aber doch auch nicht minder naiv. Alexia war zwiegespalten, was diese Information anging: es war natürlich ein ungemeines Lob an ihre Fähigkeiten, dass man sie für ein Projekt rekrutiert hatte, dass dem Imperator selbst unterstand, auf der anderen Seite mochte das Risiko aber nicht einzuschätzen sein: wie reagierte ein solcher Mann, wenn die Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen würden? Was wenn die Entwicklung mehr Zeit beanspruchen würde, als sie tatsächlich hatten? Von der Laune und den Befindlichkeiten eines Souverän abhängig zu sein war im besten Fall eine ungünstige Erfahrung, auf die sie im Zweifel auch gern verzichtet hätte - wohl auch, weil sie diesen Staat stets nur als Bürgerin und nicht als fanatische militärische Getreue gesehen hat. Es war ein Produkt der Notwendigkeit gewesen,die logische Antwort auf eine marode gewordene Republik aber eben auch kein umwerfendes Konzept. Eine nachvollziehbare Staatenlösung, die aber weit genug entfernt war, sich selbstlos dafür zu opfern - selbst wenn die Meinungsmaschinerie ein anderes Bild zu vermitteln gedachte. Es war jedoch nicht ihr Metier sich mit der hiesigen Staatspolitik zu befassen, sie hatte sich damit abgefunden und geschafft ein recht angenehmes Leben zu führen - so viel man vielleicht auch bemängeln konnte, es wäre töricht zu behaupten, den imperialen Bürgern würde es schlecht gehen.

Eine kaum merkbare Erschütterung des Turbolifts lenkte ihre Gedanken in eine andere Richtung und der General war gleich darauf bedacht sie zu beruhigen, ein Versuch zweifelsohne, der dazu führte, dass Alexia eher skeptisch als entspannt dreinblickte. Die Trennung machte durchaus Sinn und doch kam in ihr der Funke auf, dass Derricote seine eigenen Schöpfungen in diesen Laboren möglicherweise selbst nicht richtig einzuschätzen wusste und wenn er das nicht konnte, bestand darin ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko. Eine Forschung an gefährlichen Lebensformen machte nur Sinn, wenn man absoluter Sicherheit bestimmt werden konnte, wie stark Stasiskammern sein müssen und welche weiteren Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen werden müssen - alles weitere war sinnloses herumstochern im Dunkeln, ein Glücksspiel, für das sie nicht viel Nerv hatte. Es lenkte ab, es verursachte Hintergedanken und behinderte somit den Schöpfungsprozess. Arbeitseifer war stets eine gute Sache, sollte aber nie auf Kosten der Sicherheit erfolgen und vielleicht war der General diesem Eifer erlegen, ohne andere Faktoren zur genüge zu berücksichtigen. Oder aber Alexia täuschte sich, unterbewusst eingeschüchtert von der beklemmenden Fahrt des Turbolifts hinab in die Tiefen der Station. "Ein Heilmittel?", stellte die Doktorin eine eher verblüffte Gegenfrage. Das war vermutlich reine Spekulation und soweit sie es sagen konnte, wusste sie nicht einmal ob ein Heilmittel Sinn machte, ob es überhaupt eines geben konnte - das Hing stark vom Endprodukt ab und diente offenbar mehr dazu, sie zu beruhigen. "Ich glaube Furcht basiert auf Unwissenheit, General. Dinge, die nicht erklärt werden können, gegen die es keine Maßnahme gibt, rufen Zustände der Angst hervor. Hoffnungslosigkeit mag die wahre Waffe sein, die Furcht speist." Es war der entscheidende Fehler im Konzept imperialer Superwaffen, der schlechte Witz der hochgelobten Tarkin-Doktrin. "Als die Rebellion die technischen Defizite des Todessterns erkannten, verloren sie ihre Angst davor, es keimte Hoffnung in ihnen, sie waren gewillt dagegen anzukämpfen und ich glaube es wäre ein Fehler je wieder Hoffnung zu verbreiten - bewusst oder unbewusst. Eine Krankheit ohne Heilmittel ist ein Terror, dem sich niemand entziehen kann. Er zerbricht den Geist der Feinde des Imperiums. Man kann nicht bekämpfen, was man nicht versteht." Ihr blickte legte sich erwartungsvoll auf den beleibten General. "Und ich gedenke mit Ihnen etwas zu kreieren, dass sie nie begreifen werden. Unsere Waffen sind Verstand und Unwissen. Heilung aber kann Zuversicht streuen, wo es keine geben sollte."
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#24
"Ja, ein Heilmittel," donnerte Derricote mit fester Stimme aus seinem schwammigen Gesicht. "Ich habe kein Interesse daran, Imperiale zu gefährden und unsere Truppen unnötig einer Gefahr auszusetzen," wollte der General klarstellen, bevor er weiter sprach. Diese Frau schien in seinen Augen den Bogen zu überspannen, indem sie seine Pläne kritisierte, wenn auch freundlich sowie höflich formuliert. Es störte ihn, dass sich eine noch fremde Frau gegen ihn erhob und schlicht den Auftrag in Zweifel zog. Ihre Erwartungen wurden zerschlagen, wie ihre Blicke. Ihre Schönheit konnte nicht verbergen, dass sie eigene Ziele verfolgte und damit nicht auf gleicher Linie lag, was Derricote wirklich wollte. "Der Imperator war nicht sehr deutlich in seinem Auftrag, Doktor. Aber ich kann Ihnen eines sagen, dass die entsprechende Grundsubstanz in seinem besonderen Interesse steht. Es hat erstaunliche Eigenschaften und soll nach Weisung einen wichtigen Prozentsatz der Waffe ausmachen," leitete er seine weiteren Aussagen ein, die er mit einer entsprechenden Ernsthaftigkeit formulierte. "Ein Heilmittel ist der Wunsch des Geheimdienstes und auch meiner. Ich werde keine Waffe loslassen, die uns unnötig in Gefahr bringt. In dem jetzigen Zustand kann es bereits lethale Folgen für ganze Ökosysteme haben. Ich werde nicht zulassen, dass ihr Eifer, den sie beweisen möchten, ein Imperium zerstört, welches wir zu retten suchen," Er deutete mit seinem wurstigen Finger auf Eldritch. Seine Augen verenkten sich zu kleinen Schlitzen, während Schweißperlen über seinen Wangen rollten. Der General regte sich auf, bewahrte aber eine gewisse Höflichkeit, wenn auch sein Herz deutlich schneller schlug. Der Lift setzte seine Fahrt unbeirrt fort, immer tiefer hinab in die Anlage, die von vielen Mitarbeitern auch als Verließ beschrieben wurde. Man war ganz unten verlassen von der Welt oben, und auch der Hilfe der Galaxis, da bei Einschlussprotokoll, sämtliche Zugänge versiegelt wurden. "Sie haben einen einfachen Auftrag, Doktor. Feststellen und fixieren von gewünschten Effekten, die ich als Projektleiter festlege. Sie handeln nicht außerhalb meiner Parameter, haben wir uns verstanden?" Der beleibte General trat einen Schritt auf sie zu, drückte den Nothalt mit seiner peitschenden Hand und blickte ihr dann mit seinen verkniffenen Augen direkt in die ihren, die ihm überaus selbstsicher und zu arrogant erschienen. "Eine grausame Waffe, wie Black Moon, wird alleine reichen und wir werden das Heilmittel für uns behalten. Ich sage nicht, dass es einfach herzustellen sein soll aber ich werde keine Waffe entwickeln, die sich gegen Menschen richten kann." Er betonte das Wort Menschen erheblich, so dass klar erkenntlich war, dass er wohl ein Anhänger der menschlichen Dominanzthese war und die Wissenschaftlerin konnte es nicht wissen, doch nebenbei arbeitete er an einem Virus für die wertgeschätzte Direktorin des Geheimdienstes. "Projekt Black Moon wird unter meiner Führung stehen," machte er klar und lächelte dann wieder munter, nachdem er diesen verkappten Wutausbruch gezeigt hatte. Nein, hier würde niemand seine Pläne unterlaufen. Er war der Vater dieser Waffe und nicht sie. Der Thron sollte ihm danken und nicht ihr. Evir Derricote - das sollte der Name sein. Es war wohl auch verletzte Eitelkeit, die Derricote gerade getrieben hatte. Er hatte ja sonst, außerhalb seines Gartens und gewisser Luxusgegenstände, nicht viel. Jetzt hatte er wieder Hunger, da sein Blutzucker erheblich abgefallen war. Aufregung tat dem Imperialen nicht gut. "Wir verstehen uns?" - fragte er noch, während er seine Hand wieder auf den Schalter legte, um weiter zu fahren. Für Eldritch würde es erst mit einer Übereinkunft weiter gehen. Hier war nicht ihre Forschungseinrichtung. Es war seine Einrichtung. Derricote hatte sie gefunden, umgebaut und erweitert. Es gehörte ihm, alles hier gehörte ihm und er würde nicht zulassen, dass eine Frau mit Geltungsanspruch ankommen würde und ihm dieses Wunder nehmen würde. Alles, was er wollte, lag hier. "Ich habe uns Speisen für später bereiten lassen," schob er sachfremd ein. Es wirkte wirr, fast deplatziert aber auch passend auf seine Weise, da er verständlich machen wollte, dass ihn dieser Streit nicht berührte, obwohl es ihn sehr traf. Sie sollte nicht den Auftrag ändern, auch wenn Vesperum sicherlich glücklich darüber wäre, wenn es kein Heilmittel gäbe. Doch Derricote verstand die dunkle Alchemie nicht und sah es rein aus imperialer Sicht, was eine neue Bio-Waffe anging. Für ihnen waren die gelieferten Kristalle nur Einsatzmittel, nicht mehr und nicht weniger. Eldritch verstand jetzt bereits mehr über Vesperums Idee als Derricote je konnte.
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#25
Alexia Eldtritch schaute den beleibten General bedröppelt an und tat instinktiv einen Schritt zurück um sich vom emotionalen Ausbruch Derricotes zu distanzieren. Offenbar neigte der Mann dazu, sich schnell in Rage zu reden, wenn er sich durch bestimmte Aussagen in Bedrängnis gebracht oder gar herausgefordert fühlte. Sie selbst befand solche Momente eigentlich nur als peinlich, es machte eine künftige Zusammenarbeit nicht leichter und der Streitpunkt selbst drehte sich um Mutmaßungen und Spekulationen. Der Projektleiter interpretierte an dieser Stelle zu viel in ihre Aussagen hinein, was irgendwo auf eine gewisse Paranoia schließen ließ. Möglicherweise der Nachteil eines Lebens im Dienste des Militärs - man witterte überall Feinde und Verräter, die es auf den eigenen Rang und Ruhm abgesehen hatten, der General schien vergessen zu haben, dass er hier nur eine normale Zivilistin vor sich hatte, der es nicht nach Prestige dürstete. Wenn dem so wäre, hätte sie sich den Bürokraten im Imperialen Zentrum unterworfen und sich einer Professur an der hiesigen Universität gewidmet und wäre nicht in diese geheime Forschungseinrichtung gekommen. Natürlich war der Ehrgeiz des Mannes einleuchtend: für ihn mochte es um eine große Belohnung gehen, vielleicht würde der Imperator ihn, abhängig von seinem Erfolg, zum Moff oder Großmoff machen auch wenn derlei unter Anbetracht des derzeitigen Kriegsverlaufs keinen nennenswerten Vorteil mehr bringen würde.

Auf anderer Ebene betrachtet, stellte sich Evir Derricote ebenso mehr als Bürokrat und weniger als Visionär heraus, der Angst davor hatte, den ganz großen Schritt zu gehen und sich - natürlich - in seiner Funktion als Militär an seine Truppen klammerte. Eine selbstauferlegte Limitierung zweifellos, die entbehrlich wurde, wenn man keine eigenen Truppen einsetzte. Er sah sich als unkonventionell, als ein Mann der weitergehen wollte, aber es am Ende auch wieder nicht schaffte. "Es war nicht meine Absicht Sie oder ihre Position in Frage zu stellen.", antwortete die Doktorin etwas unterkühlt und defensiv. Ob diese Waffe denn nun das Imperium dahinraffen würde oder nicht war ohnehin einerlei. Es würde etwas Neues entstehen und ein nicht zu unterschätzender Teil der imperialen Bevölkerung trug diese Idee ohnehin nicht mehr mit. Sie lebten noch damit, sicher, aber überzeugt davon waren sie schon lange nicht mehr. Hier versuchte nur die Führungsriege alles mögliche zu tun um auch nur irgendwie eine Siegchance zu kreieren, um ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen und sich noch eben so zu retten. Diese nüchterne Tatsache dämpfte ihre Motivation zweifelsohne, doch umkehren, bevor sie nicht genau sehen und studieren konnte, mit was Derricote hier zu tun hatte, wollte sie auch nicht. Am Ende mochte es sich zeigen, auch, wie weit die Doktorin gehen konnte, ohne, dass der General Wind davon bekam oder aber, das Resultat würde ihn dennoch überzeugen. Selbst wenn es vielleicht nicht das war, was er wollte. Wenn der Mann das überhaupt klar sagen konnte, wenn er selbst überhaupt verstand, mit was er hier zu tun hatte und auch erst dann würde es Sinn machen, über ein mögliches Heilmittel zu debattieren. "Was ich zum Ausdruck bringen wollte, General, ist, dass ein Heilmittel eine äußerst schwierige, langwierige und in einigen Fällen sogar unmögliche Aufgabe sein kann. Ein Impfstoff ist kurzfristig immer eine simplere Lösung, brigt dabei allerdings das Risiko, dass die Wirkung nach einiger Zeit verpufft." Dies war zumindest der gängige Umgang mit Krankheiten und Seuchen. Erst wurde der nicht kontaminierte Teil der Bevölkerung geimpft und dann konnte die Arbeit an einem echten Heilmittel beginnen. "Wenn sich bei befallenen Individuen allerdings die Gen- und Zellstruktur verändert, wie beispielsweise bei einem Rakghul, sehe ich allerdings ehrlich gesagt schwarz. Eine solche Metamorphose zu annulieren erscheint mir beim besten Willen nicht möglich. Es liegt am Ende wohl weniger an dem, was wir wollen, sondern an dem, was überhaupt möglich ist, General.", schloss sie in einem versöhnlichen Tonfall, der ihm aufzeigen sollte, wo ihr Standpunkt eigentlich lag,

Sie fasste sich wieder und trat einen Schritt vor, nickte noch einmal in Richtung des Generals. "Natürlich. Es ist nicht meine Absicht Ihre Autorität zu untergraben. Ich möchte nur anmerken, dass ich von einer Universität komme, General. Ich bin Dozentin, es ist normal für mich mit anderen über konträre Vorstellungen und Positionen zu diskutieren. Nehmen Sie mir das nicht übel, ich kann nicht blind wie ein Soldat Befehle befolgen." Vielleicht würde das helfen - oder es nur schlimmer machen. Immerhin hatte sie damit den gemeinen Soldat auf die Stufe eines treudoofen Hundes gestellt - was er eben eben zwangsweise auch sein musste. Anders funktionierte kein MIlitärapparat. "Das ist sehr freundlich, danke.", erwiderte sie auf den Umstand, dass es noch etwas zu essen geben würde. Sie hoffte nur, dass es nicht irgendeine Scheußlichkeit aus einer Militärration sein würde, im Zweifel müsste sie sich aber wohl darauf einstellen. "Wenn ich noch einmal so frei sein dürfte: würde es Ihnen etwas ausmachen, wir zuerst mein Quartier zu zeigen? Ich würde diese Koffer langsam aber sicher gern loswerden."
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#26
Er war Derricote. Der Mann, der dieses Projekt erst möglich machte. Er war das Projekt. Sich seiner selbst sicher, wollte er das Thema eigentlich beenden und sich den angenehmen Erlebnissen widmen. Und doch sprach die Person einen wichtigen Punkt an. Diese Frau hatte Recht. "Wir werden dies bei Zeiten mit den anderen Wissenschaftlern dieser Einrichtung erläutern. Ein Impfstoff ist soweit nicht geplant aber ich denke, dass der Imperator keine unkontrollierbare Waffe besitzen möchte. Mein Auftrag ist klar und meine Parameter sind ebenso klar bestimmt," stellte der General noch einmal fest, um der eifrigen Alexia endgültig einen Riegel vor den Mund zu schieben. Es war ihm schlicht egal, wie viel Wissen sie besaß oder wie viel Studienabschlüsse; oder wie oft sie mit anderen Wissenschaftlern diskutiert hatte, denn hier galten seine Regeln. Er arbeitete nicht im wissenschaftlichen Interesse an diesen Waffen, sondern weil es Waffen waren. Das Imperium brauchte Waffen und keine Diskurse über deren Nutzen, Nicht-Nutzen oder schlicht über deren Erweiterung. Die Aufgabe war definiert worden und Derricote führte sie aus. So einfach war es. Vielleicht fiel noch etwas Ruhm und Reichtum für ihn dabei ab aber das war für den überzeugten Imperialen Nebensache. Er teilte die verschrobene Ansicht der Frau nicht; absolut nicht. "Hier gelten die imperialen Statuten, Doktor," sagte er noch, während sich Schweißperlen auf seiner Stirn sammelten, um dann in einem Rinnsal herabzulaufen. Ihm war diese freche Art von Eldritch unangenehm, da sie - obwohl sie es nicht zugab - seine Autorität untergrub. Sie stellte Fragen; gute Fragen sogar, die nicht immer klar zu beantworten waren. Evir Derricote wollte sich garnicht solche Gedanken machen, sondern einfach etwas hervorbringen, was dem Imperium diente. "Rakghoule," merkte der General an, " ... haben eine gewisse Ähnlichkeit mit der Wirkung unserer Substanz Schwarz. Es erlaubt uns ähnliche Mutationen, nur unter anderen Bedingungen. Es sind die feinen Kristalle, die das Gewebe durchziehen und beginnen einzelne Zellen zu ersetzen, welche die Veränderung hervorrufen." Ja, er musste eingestehen, dass die Frau einen wichtigen Punkt angesprochen hatte und konnte nicht einfach darüber hinweg gehen, so dass der Riegel, welchen er setzen wolllte, nicht mehr ganz schloss. Es ärgerte ihn, dass diese Frau Doktor mit einer einfachen Ausführung sein ganzes Gerede von Regeln zu Nichte gemacht hatte. Schwarz kannte keine Regeln, sondern war einfach, was es war. Noch nicht einmal die Quelle kannte der General, welcher schlicht Tanks und Kanister mit dem seltenen Rohstoff erhielt. Er glaubte zu wissen, dass es auf Yn produziert wurde aber wusste nicht aus was diese grausame Substanz hergestellt wurde. Eldritch war gut, sehr gut sogar, so dass sie ohne wirklich gezielt zu handeln, eine konkrete Aussage gestellt hatte, die Derricotes Ausführung lahmlegte. Umso dankbarer war der Mann als sich der Lift öffnete und man die entsprechende Ebene erreichte. "Natürlich zeige ich ihnen gerne ihr Quartier zuerst," tat der Imperiale höflich, trat dennoch frech vor der Dame aus dem Lift, ohne ihr die Koffer abzunehmen. Es wäre ja auch Arbeit gewesen und dieser Frau sollte ein wenig Strafe helfen. Auch wenn es nur für ihn als Strafe galt, die Koffer selbst tragen zu müssen. Es tat ihm gut, wenn er sie schleppen sah. Immerhin etwas, nach dieser Niederlage im Disput. Sie hatte eine Soldatin zu sein, auch wenn sie keine Akademie besucht hatte. Hier galten einfach die Regeln des Militärs. Alexia sollte sich fügen lernen. Derricote persönlich würde dafür sorgen, dass auch für sie Parameter galten. Ansonsten gab es auch für sie eine Zelle oder eine Testkammer. Man brauchte immer Probanten. "Es gibt später ein wunderbares Menü," teilte Derricote seine Vorfreude mit und wieß dann mit seinem fleisch bepackten Arm in enger Uniform in den Korridor. "Glücklicherweise liegt die Lokalität der Nahrungsaufnahme und ihr Quartier auf der selben Ebene," sagte er süffisant, ging dann vorweg, bis man eine verschloßene Tür erreichte, welche aus schwarzem Duraplast bestand. Er kramte in seiner Hosentasche, bis ein kleiner Code-Zylinder hervorkam und eine ID-Karte. Mit einer lieblosen Bewegung reichte er diese Alexia Eldritch. "Hier, nicht verlieren. Die ID ist ständig zu tragen und der Zylinder ist mit allen nötigen Codes ausgestattet," erklärte er beiläufig, während er ein mühevolles Lächeln aufsetzte. Immer noch rann Schweiß über seine kurvigen Wangen, welcher im weißen Neonlicht des Korridors okkult funkelte. Dann fielen die Perlen hinab und zerschellten auf der Auswölbung seines Bauches, welcher die Uniform spannen ließ. Es wirkte lächerlich, gar befremdlich, wie dieser Mann General werden konnte. Seine Masche war nur wenigen bekannt. Für viele war er einfach nur der fette General, welcher es irgendwie zu Macht und Wohlstand gebracht hatte. Letzteren brauchte er auch, um seinen exquisiten Geschmack zu bedienen. Bei dem Gedanken an das baldige Menü biss er sich gierig auf die Unterlippe und freute sich darauf. Es wäre ein guter Abschluss dieses Tages und danach konnte er dieser furchtbaren Frau entkommen. Studenten und Universitätspack, welches sich für etwas Besseres hielt, sollte nicht seinen Auftrag bestimmen. Der Auftrag kam vom Thron höchstselbst! Der Imperator brauchte ihn; ihn den unvergleichlichen Evir Derricote! Und nicht diese Alexia Eldritch. Er genoss den Gedanken etwas Besonderes zu sein und ausgewählt worden zu sein, eben für diese wichtige Mission. Das Imperium brauchte ihn und Eldritch war nur Mittel zum Zweck. Ihre Wichtigkeit sollte sie noch beweisen. Klug war sie aber noch zu frech. Derricote hatte sich ein erstes Urteil erlaubt, während er darauf wartete, dass die Frau ihr Quartier bezog. Nervös tippte er gegen die Tür mit seinen wurstigen Fingern.
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#27
cf: Corellia

Die Ruhe im Orbit über Borleias wurde durch ein grellen Lichtblitz unterbrochen, aus welchem sich die massige Gestalt der Regnator schälte um letztlich zum Stehen zu kommen. Nachdem Kapitän Vorrag ihn über die baldige Ankunft informiert hatte, hatte Tyvos sich auf die Brücke begeben. "Eure Exzellenz!", salutierte der erfahrene Kapitän, als er den Grand Moff die Brücke betreten sah. "Ich habe mir die Freiheit genommen General Derricote über eure Ankunft zu informieren.", berichtete Vorrag pflichtgemäß, was Tyvos mit einem wohlwollenden Nicken quittierte. "Lassen Sie meine Fähre vorbereiten Vorrag, ich werde sogleich aufbrechen. Wir haben bereits genug Zeit verloren.", orderte der Grand Moff im gewohnt strengen Tonfall und machte sich daraufhin auf in Richtung des Hangars. Dabei wurde er auf Schritt und Tritt von DT-9255 begleitet, wie die Kennung des schwarz gerüsteten Soldaten lautete. Mittlerweile hatte Tyvos sich an den unfreiwilligen Geleitschutz, oder Exekutionskommando, gewöhnt. Er ignorierte ihn die meiste Zeit und konzentrierte sich auf seine Arbeit. Andererseits bevorzugte er die stumme Gesellschaft des Deathtroopers im vergleich zu jenem Treffen welches ihm bald bevorstehen würde.
Evir Derricote, ein überheblicher, undisziplinierter und dennoch auf seine ganz eigene Art genialer Mann. Trotz der Verachtung die Tyvos gegenüber diesem Wahnsinnigen hegte konnte er nicht abstreiten, dass auch er seinen Nutzen zum Imperium beitrug. Bekannt wurde Derricote vor allem durch die mangelhafte Führung seiner 181. TIE Jägergruppe, eher er sich anderen Aufgaben widmete die einem Mann seines Könnens gerecht wurden. Soweit Tyvos sich erinnerte war Derricote sehr von sich selbst eingenommen, arrogant und konnte ein sehr anstrengender Zeitgenosse sein. Nichtsdestotrotz war Tyvos gespannt auf die Erfolge die Derricote, hoffentlich, verzeichnen konnte. Das Schwarz war in den Augen des Grand Moffs die vielversprechendste Waffe im Kampf gegen die Neue Republik und er brauchte einen Erfolg um sich die Aasgeier des IGD vom Leib zu halten. Auf dem Weg zur Fähre bemerkte Tyvos wie andere Soldaten und Offiziere durch die Anwesenheit des Deathtroopers eingeschüchtert wurden. Vielleicht wäre dieser Mann doch nützlicher als gedacht. Schließlich erreichte man die Fähre welche sogleich in Richtung der imperialen Forschungseinrichtung abhob.

An Bord der Fähre belas Tyvos sich mit den letzten Erkenntnissen und Berichten über das Schwarz. Er wollte Derricote schließlich nicht ahnungslos gegenübertreten. Immer wieder warf er dem stummen Soldaten, welcher ihm gegenüber saß Blicke zu. Wer, oder was auch immer in dieser Rüstung steckte, er schaffte es nicht ein Geräusch von sich zu geben. Womöglich war dies auch der Grund warum Tyvos dessen Gesellschaft zu schätzen lernte, die Ruhe. Diese kam jedoch zu einem schnellen Ende, als die Fähre mit einem leichten Rucken landete. Die Luke öffnete sich zischend und Tyvos erhob sich. Geraden Schrittes, die Arme hinter den Rücken gelegt verließ er die Lambda Fähre auf die Landeplattform vor ihm. Auf dieser hatten sich einige Sturmtruppen in Ehrenformation und General Derricote persönlich eingefunden. Der Deathtrooper folgte dicht hinter ihm. "General Derricote.", begrüßte Tyvos den beleibten Mann, oder stellte eher seine Anwesenheit fest. Dieser Mensch passte in keinster Weise in das Bild welches Tyvos von einem imperialen Offizier hatte. Ungepflegt, übergewichtig und dazu noch eine viel zu enge Uniform, aber es waren verzweifelte Zeiten und Derricote hatte seinen Wert bewiesen. "Man hat mich informiert, dass meine Anwesenheit hier von Nöten ist, bringen Sie mich auf den neusten Stand und lassen Sie keine Informationen aus. Ich bin hier um sicherzustellen, dass die Befehle des Imperators planmäßig ausgeführt werden. Ich hoffe sie können etwas vorweisen, Imperator Vesperum erwartet baldige Ergebnisse.", führte der Grand Moff fort, ohne stehen zu bleiben. Seine Stimme klang hart, keinen Widerspruch duldend, er war es gewohnt, dass man ihm folgte. Ihm lag viel an Effizienz, er hielt sich nicht gerne mit den üblichen Floskeln auf und wollte gleich an die Arbeit gehen, schließlich hingen nicht mehr als sein Leben und auch das Imperium davon ab.
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#28
Etwas beunruhigte Derricote. Etwas passte nicht mehr. Es war nur so ein Gefühl, welches ihn erfasst hatte. Projekt Black Moon verzögerte sich nicht nur deshalb, weil geeignetes Personal fehlte, sondern auch weil merkwürdige Zufälle jeden Fortschritt erheblich verlangsamten. Es schien fast so, als ob eine höhere Macht einen Sieg des Imperiums in dieser Sache verhindern wollte. Doch Derricote gab nicht auf. Das Imperium brauchte eine Waffe, die einen endgültigen Sieg sicherstellen würde. Einen Sieg, der perfekt war und diesen unsäglichen Krieg endlich beenden würde. Black Moon konnte eine solche Waffe sein, die alle Kriege beenden würde, da sie schlicht zwecklos waren. Der Verweser für die geheimen Massenvernichtungswaffen und Projekte hatte sich angemeldet oder zumindest war der General darüber informiert worden, dass dieser bald eintreffen würde. Zwar hatte er um weitere Ressourcen gebeten, mitunter auch um Hilfe für das Projekt, aber hatte nicht mit dem Großmoff höchstselbst gerechnet. Insofern fand sich der beleibte General in einer viel zu eng sitzenden Uniform auf dem Landefeld ein. Eine Eskorte von Sturmtruppen und Offizieren sicherte das Ehrengeleit. Derricote schwitzte, da er nicht nervös war aber der Weg aus den tiefen Ebenen der imperialen Anlage seinen Tribut forderte. Immerhin hatte diese Anlage knapp 41 Ebenen, tief bis in den Untergrund dieser Welt. Bunker reihten sich an Korridore, Räumlichkeiten an Labore und Wohneinheiten an Standardgebäude.

Schwere Abwehrgeschützte sicherten weite Bereiche ab und Derricote konnte von seiner Position auf einen Quad-Turbolaser blicken, der in den Himmel gerichtet war. Eine Luftlandung feindlicher Feindkräfte war fast ausgeschlossen, solange die Abwehrbatterien in Betrieb waren. Das Imperium hatte sehr viel in die Verteidigung dieser Anlage investiert. Die Verteidigung war auf einen direkten Großangriff ausgelegt und die Bunker, tief im Untergrund, konnten Monate auch schwersten Beschuss standhalten. Black Moon war Thron selbst höchste Priorität eingeräumt worden. Was der bald eintreffene Moff nicht wissen konnte, dass Derricote nicht nur für den Thron arbeitete, sondern auch für die Direktorin Isard, die eigene Pläne mit einer anderen Waffe verfolgte. In einem geschützten Bereich fanden auch Forschungen für diese andere Waffe statt, die auf eine andere Form der Zersetzung abzielte. Doch Derricote war vollkommen ausgelastet und hatte vorerst Black Moon Vorschub verliehen, da der Imperator erheblich Druck aufbaute. - Und Derricote war auch klar, warum dies so war. Das Imperium hatte nicht mehr viel Zeit, um die neue Ordnung zu retten. In Hauch fanatischer Eifer erfasste den General, der immer noch fest an eine abtruse Idee von Ordnung glaubte. Fehler der Vergangenheit sollten nicht jene Ordnung gefährden, der er sein Leben gewidmet hatte. Zudem versorgte ihn diese Ordnung recht gut.

Derricote blickte wartend am Geschütz vorbei, als schließlich das Shuttle des Moffs zur Landung ansetzte. Der Verweser stieg aus, begab sich direkt zum General und begann direkt mit seinem Interesse. Evir Derricote zögerte einen Moment mit einer Antwort. Er war nicht bekannt dafür, sofort zu antworten, sondern ließ sich oft Zeit, bevor er einen ausgewählten und berechnenden Redeschwall losließ. Dieser Mann spielte mit seiner Erscheinung und seinem Habitus, um seine Ziele zu erreichen. In gewisser Hinsicht lag eine Ironie darin, das weit entfernt von hier, ein Kriegsherr ähnlich handelte. Menschen wollten nur zu gerne ihren Augen glauben und vergaßen gerne, dass jeder Theater spielen konnte. "Verweser," grüßte Derricote mit einem schäbigen Lächeln, welches seine Backen erröten ließ, über denen glänzenden Schweiß klebte. "Natürlich," gab er sich unterwürfig, deutete sogar eine leichte Verbeugung mit seinem dicken Schädel an. "Black Moon erlebte einige Verzögerungen. Unser Personal ist mit der Struktur der Substanz noch überfordert. Zwar konnten wir das Produkt stabilisieren aber es fehlen noch entsprechende Faktoren. Der Imperator wird sicherlich zufrieden sein, dass Black Moon zumindest in einem unkontrollierten Zustand einsatzbereit ist aber es fehlt noch immer ein Trägersystem zum Ausbringen. Mir persönlich wäre es jedoch lieber ein kontrollierbares Produkt zu etablieren," erklärte der General hektisch und reihte die Worte schnell aneinander. Er wirkte unwirsch und dies sogar ganz bewusst.

"Ich werde ihnen gerne die aktuellen Ergebnisse innerhalb der Anlage präsentieren aber ich warne sie, dass die Situation innerhalb der Testkammern recht grotesk erscheinen mag," war Derricote insoweit ehrlich und deutete am Ehrengeleit vorbei in Richtung des übergroßen Sicherheitstores, welches den ersten Eigangsbereich absicherte. Es würden noch einige Portale, Schleusen und Tore folgen, bis man im Kern der Anlage war. "Wir brauchen dennoch noch etwas Zeit für Forschung und Entwicklung," meinte Derricote fast flehend und rang sich erneut ein schäbiges Lächeln ab.
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#29
Tyvos wartete nicht auf Derricote, welcher ihm nach wenigen Augenblicken eifrig hinterher lief. Auf dem Weg vom Flugfeld zum Eingang der Anlage konnte Tyvos einen guten Eindruck von dieser erlangen. Diese Einrichtung glich mehr einer Festung denn einer wissenschaftlichen Anlage. Turbo Laser Batterien waren in regelmäßigen Abständen auf dem Gelände verteilt und machten jeden Angriff aus der Luft zu einem sinnlosen Unterfangen. Umgeben war Derricotes kleines Reich von einer massiven Mauer, welcher wiederum von Sturmtruppen besetzt und gesichert war. Auch AT-AT & AT-ST Kampfläufer patroullierten auf dem weitläufigen Areal. Tyvos war froh um die Anwesenheit so vieler Truppen, der Stützpunkt schien sicher vor jedwedem Angriff. Auf Corellia hatte er eine Lektion erteilt gekriegt und diese sollte sich nicht wiederholen. Doch unterschätzen würde er die Neue Republik nie wieder. DT-9522 war ihm dicht auf den Fersen, ein Puffer zwischen dem Verweser und dem beleibten General der seine Mühe hatte Schritt zu halten.

Die Erklärungen Derricotes interessierten Tyvos nur bedingt. Was er brauchte waren vorzeigbare Ergebnisse, stabil, oder instabil waren ihm dabei mehr als egal. "Vielleicht finde ich neue Wege Ihre Mitarbeit zu motivieren Derricote.", erwiderte der Grand Moff fast drohend, jedoch ohne dem General einen Blick zu zuwerfen. Schließlich erreichte man das erste Sicherheitstor, welches durch einen Handabdruck Derricotes geöffnet wurde. "Der Imperator wird zufrieden sein wenn wir Black Moon endlich im Krieg einsetzen können, nicht vorher.", fuhr Tyvos in einem unheilvollen Ton fort, "Uns läuft die Zeit davon Derricote. Die Neue Republik hat über Druckenwell gesiegt, der Weg in den Kern ist geebnet. Mich interessieren ihre Probleme mit dieser Substanz nicht, ich will etwas in der Hand haben.". Der Anaxsi' entlud den Druck auf seinen Schultern wiederum auf Derricote, doch so funktionierte das Imperium, eine Kette aus Druck und Angst. "Was ist die Schwierigkeit an einem Trägersystem? Eine Rakete, ein Schiff, meinetwegen auch ein Laufbursche der sich damit in die Luft sprengt. Sie werden wohl irgendeine Idee haben!", erboste er sich, ohne laut zu werden und warf Derricote einen vernichtenden Blick zu. Die Arbeit des beleibten Generals war wahrscheinlich der Schlüssel zum Überleben des Imperiums und Tyvos' ebenso, jeder noch so kleine Strohhalm musste ergriffen werden wenn es eine Chance auf Erfolg gab.

Die kleine Gruppe passierte eine weitere Reihe an Toren und Schleusen, welche jedes Mal von einer Unzahl an Sturmtruppen gesichert war. Auf Borleias schien das Imperium nichts dem Zufall zu überlassen, was im Angesicht der Gefahr dieser Substanz in diesem Labor natürlich selbstverständlich war. "Natürlich werden Sie mich über die aktuellen Ergebnisse informieren.", erwiderte der Verweser, nun wieder in einem ruhigeren, aber nicht weniger bestimmenden Tonfall. Seine grünen Augen musterten Derricote geringschätzig. "Ich konnte mir auf Yn bereits ein Bild von der...Auswirkung...von Black Moon machen. Grotesk ist kein Ausdruck, General.", die Erinnerungen an den Vorfall waren so klar, als sei es erst gestern passiert, wie mochten wohl die Tests auf Borleias verlaufen sein. Der Grand Moff bliebt abrupt stehen ob Derricotes Anfrage nach Aufschub. Tyvos baute sich vor dem untersetzten Mann auf, "Die Zeit ist inzwischen ein Verbündeter der Rebellen General. Mit jedem Moment den Sie hier verjubeln kann die Republik ihre Kernoffensive vorantreiben. Sind Sie sich über die aktuelle Lage noch immer nicht im Klaren?", er machte eine kleine Pause und bedacht Derricote mit einem steinernen Blick, "Machen Sie es möglich, oder ich suche jemanden Anderen dafür!". Schließlich betraten sie das Innere der Anlage in welcher Derricote nun die Führung übernahm. "Bringen Sie mich in ihr Labor und sagen Sie mir was Sie brauchen um Black Moon abzuschließen, ich werde die Mittel dafür einrichten.", orderte Tyvos mit einem Seufzen, der sich mittlerweile beruhigt hatte. Er war mächtig, er konnte mit Derricote verfahren wie er es beliebte, doch Druck war nicht immer das richtige Mittel, besann er sich. Vorerst würde er dem General Zeit und Raum lassen, doch sollte sich Black Moon weiter verzögern mussten Konsequenzen gezogen werden. So folgte der Grand Moff Derricote weiter in die Eingeweide der Einrichtung.
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#30
Derricote zögerte, nicht weil er keine Antworten hatte, sondern weil die Antworten sicherlich nicht passend waren. Zumindest passend aus der Sicht des Moffs. Immerhin ging es hier um etwas völlig Neuartiges; etwas, was die Galaxis sicherlich einschlägig verändern konnte. Für Derricote kam Black Moon einem Wunder gleich, denn es konnte alle Versprechungen vom Sieg und der galaktischen Dominanz wahr machen. Mit vielleicht nur einem Einsatz. Eine andere Art von Waffe, die nicht nur vernichtete, sondern auch etwas hervorbrachte. Der General zögerte weiterhin mit einer Antwort, ließ den Verweser sprechen und folgte schlicht der Routine seines Weges in die Festung. Die Blicke von Corno ermunterte Derricote nicht. Scheinbar verstand der Moff nicht, was wirklich wichtig war. Aus Sicht des fettleibigen Generals waren andere Prioritäten wichtig. Etwas schlicht zu beschleunigen war unter den Umständen von Black Moon nicht möglich. Er schluckte, zog sich an der viel zu eng sitzenden Uniform, die am Bauch erheblich spannte. Er musste nicht motiviert werden. Motivation war nicht die Schwäche dieses Unterfangens, sondern schlicht Angst. Derricote fürchtete sich vor einer nicht kontrollierbaren Waffe. "Mir ist durchaus bewusst, wie unsere militärische Lage ist, Verweser." In der Tat war ihm dies bewusst. Derricote sah sehr klar und doch konnte er keine Waffe in der Galaxis zum Einsatz bringen lassen, die nicht vollens erforscht und gesichert war. Trotz all seiner Skrupellosigkeit und seinem fanatischen Eifer, war er nicht vollkommen wahnsinnig. Das Ziel war immer ein totaler Sieg des Imperiums. Nicht weniger.

"Die Substanz ist instabil," wiederholte Derricote mit einem grimmigen Gesichtsausdruck, der leicht gespielt wirkte. Denn in Wahrheit hatte Derricote selten grimmige Falten und einen solchen Ausdruck. Merkwürdigerweise war Derricote unter gewissen Situationen ein heiterer Mensch. Nichts brachte ihn wirklich aus dem Konzept, da in allen Lagen eine Rollle zu spielen pflegte. Doch in diesem Fall entschied sich Derricote für die Maske des grimmigen Forschers, der einem Unwissenden Dinge erklärte. "Ohne ein stabilges Trägersystem setzt sie sich frei, verbreitet sich zu schnell und zerfällt im Anschluss. Die Waffenwirkung ist so erheblich herabgesetzt," sprach der General mit rotziger Stimme. Ihm war egal, dass der Verweser Druck aufbaute, denn man brauchte ihn. Er war der Einzige im ganzen Imperium, der Black Moon ansatzweise verstand. Ohne ihn gäbe es keine Waffe. In gewisser Hinsicht mochte Derricote dies, denn so konnte er auch seine Geschäfte abwickeln. - Und einem Verweser unmittelbar erklären, dass Wunsch und Wirklichkeit oft auseinander lagen. Das Geleit von Corno ignorierte Derricote.

Als der Mofff abrupt stehen blieb, schwieg Derricote. Auf seinen Ersatz ging Derricote nicht ein. Denn es gab keinen. Eine leere Drohung eines Mannes, der selbst durch seine Position getrieben war. Die Nähe zum Imperator sorgte stets für eigene Gefahren.

"Der Imperator erhält laufend Berichte. Im letzten Bericht teilte ich ausdrücklich mit, dass unsere Ingenieure daran arbeiten. Wir experimentieren mit magnetischen Feldern, welche die Substanz von Material fernhält, bis zum Einsatzzeitpunkt," erklärte Derricote schließlich als man weiterzog, während man den ersten gesicherten Turbolift erreichte. Mit einer schnellen Bewegung, die seine Hängearme schlackern ließ, aktivierte der General den Lift mit einem Code. Im Lift angekommen, nachdem sich die Tür geschlossen hatte, sagte Derricote: "Die Ergebnisse entsprechen nicht unseren Vorstellungen. Die Waffe scheint ein eigenes Bewusstsein zu besitzen. Sobald sie eine kritische Menge erreicht hat, agiert sie zielgerichtet und in einigen Punkten sogar intelligent," offenbarte der Mann den Ursprung seiner Angst, dass die Waffe noch nicht zu kontrollieren war. "Ihr Bild ist nicht abschließend. Black Moon in seiner jetzigen entwickelten Form bedeutet eine Gefahr für die gesamte Galaxis," machte der General deutlich, da ansonsten nicht für Rücksichtnahme und Skrupel bekannt war. Selbst er fürchtete diese Waffe und somit erzeugte dieses Gefühl einen gewissen Skrupel. Angst stand in seinen Augen, ehrliche Angst, wenn er über diese Entwicklung sprach.

Der Turbolift erreichte eine Zwischenebene.

"Wir müssen den Sicherheitsbereich wechseln," sagte der imperiale Waffenforscher und grüßte im Vorbeigehen einige Wissenschaftler in Schutzanzügen, die vorbeizogen. Kleinere Sicherheitsposten waren mit Navy Troopern besetzt. Diese blickten auf Kameraschirme und hielten jeden Winkel der Anlage unter Beobachtung. "Verweser," räusperte sich Derricote. "Wir müssen uns umziehen." Er deutete in einen Nebenkorridor. Eine zischende Schleuse öffnete sich am Ende des Korridor und eine Umkleidekabine offenbarte sich im imperialen Design. Metall dominierte. Derricote ging zielstrebig zu einem Spind, indem sein spezialangefertigter Schutzanzug hing. Er holte diesen Anzug heraus und legte ihn auf die Metallbank vor dem Spind. Wortlos suchte er die noch notwendigen Teile zusammen und erwartete schlicht, dass der Verweser es ihm gleich tun würde. Corno würde einen Spind mit seinem Namen vorfinden. Scheinbar war Derricote von häufigeren und zukünftigen Besuchen ausgegangen. Ob der Death Trooper folgen würde, wusste Derricote nicht. Für ihn war kein Schutzanzug vorgesehen. Wahrscheinlich würde er am Eingang des Sicherheitsbereiches warten müssen. Derricote hat auch nicht mit einem derartigen Geleit gerechnet.
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