#11
Als Haargar noch ein Kind war, nahm ihn sein Vater zu seiner allerersten Jagd mit. Es war ein Ritual, das sein Vater von seinem Vater hatte und dessen Vater, der junge Mann wird eingeführt in die harte Realität des Lebens. Es war das erste mal, dass er ein Lebewesen sterben sah und das auf brutalste Weise die es gab. Der halbe Bauch war durch den Schuss aus dem Gewehr seinen Vaters zerfetzt. Normalerweise schoss man direkt in den Kopf um das Tier nicht unnötig zu stressen. Das Fleisch würde dann zu zäh werden und man könnte es nicht verkaufen. Doch es ging in dem Moment nicht um Fleisch, Felle oder andere Trophäen. Es ging darum aus Haargar einen Mann zu machen, ihn abzuhärten und ihm zu zeigen, das in diesem Universum nur der siegen konnte, der die stärkere Waffe besaß. Überall war dieses Blut, die Gedärme und er konnte das sterbende Tier winseln hören. Nicht ein Wort sagte sein Vater als Haargar das Essen der letzten Tage auf einmal erbrach. Es war das Zeichen für ihn, das er es begriffen hatte, das er nun bereit war diese Lektion eines Tages seinen Kindern weiter zu geben und beim nächsten mal würde er sich nicht mehr übergeben.

Er dankte seinem Vater, er dankte ihm bis in alle Ewigkeit, für die Lektion die er als Kind erhalten hatten. Denn das was er hier sah hätte jeden unvorbereiteten sein Frühstück wiedersehen lassen. Die Verformungen, die Auswüchse und die Qualen dieser Humanoiden war so extrem, dass Haargar nur erstarrt stehen bleiben konnte und sein Essen von vor 4 Stunden langsam wieder runterschluckte. Er war ein Freund wenn es darum geht effektiv die Feinde des Imperiums zu vernichten, aber er war ebenso ein Freund wenn es darum geht dies schnell zu tun. Der erste Anblick war ekelerregend, der Zweite sicher auch. Aber beim dritten Hinsehen, bei der Betrachtung der schwarzen Kristalle, war er fasziniert. Der Imperator selbst bezog diese also von irgendwoher, aber die Herkunft war ihm erst einmal egal. Er war hier um ein Problem zu lösen und die Auswirkungen der Kristalle, waren mehr die Aufgaben vom General. So hörte er natürlich sofort darauf, als ihn Derricote anwies diese niemals zu berühren, dennoch betrachte er den ursprünglichen Kristall in seiner Rohform. "Verbindet er sich mit jede Art von Lebewesen? Auch pflanzliches Leben?"

Haargar's Gedanken kreisten, er war von einem Moment des unglaublichen Ekels zu dem Moment gewechselt wo er nur noch an die technische Umsetzung dachte. Transport, Abschuss bzw Abwurf und Verbreitung, der Schwarz-Kristalle. Es könnte einen kompletten Planeten auf Ewig in eine Todeszone verwandeln. "Kann das Schwarz, extreme Hitze ertragen? Druckunterschiede? Wie reagiert es mit verschiedenen Metalllegierungen zusammen? Benötigt es Sauerstoff, was ist mit dem Vakuum des Alls?" Er klang wie ein kleiner Schuljunge der sofort alles wissen musste um mit der Arbeit anfangen zu können. Alleine der Gedanke damit einen kompletten Planeten voller Terroristen auszurotten, verlieh ihm einen gewissen Glanz in den Augen, als würden sie brennen vor Leidenschaft.
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#12
Eine irrige Idee nahm Gestalt an, als Derricote kurz auflachte, um einen süffisanten Satz zu formulieren: "Schwarz verbindet sich mit jeglichem Leben." Dieses furchtbare Grinsen auf seinen Lippen untersich nur den wahnhaften Zirkus, diese Absurdität des Lebens, in Form gebracht durch diese Forschungsstation. Wie Schattenspiele huschten die Lichter durch den Raum und warfen die Exponate in ein kaltes Licht. Es fehlte nur Jahrmarktsmusik, um der Situation den letzten Schliff zu verleihen. Der General lauschte den Fragen des jungen Majors aufrichtig, fast so, als ob er ihn zum Vize-Direktor seines Zirkusses machen wollte. Mit langsamen Schritten trat Evir Derricote durch den Raum, vorbei an rauschend-blubbernden Ausstellungsstücken, zu einem Bildschirm am Ende des Raumes. Mit seiner Hand zog er unter dem Bildschirm eine Konsole hervor. "Ihre Fragen sind berechtigt Major, sehr berechtigt sogar." Der muntere Forscher, sich nicht mal mehr heimlich über seine Kreationen freuend, tippte beherzt auf die Tastatur, so dass der Bildschirm aktivierte und ein imperiales Wappen zeigte, welches sich im Kreis drehte. "Ich zeige ihnen nun die ersten Forschungsberichte, Major," sagte er und setzte sein Vorhaben auch gleich in die Tat um.

Das Logo verschwand, ein Auswahlbildschirm erschien, geordnet nach Forschungstagen und Testsubjekten. Derricote wählte mit zwei schnellen Konsolenbefehlen die wichtigsten Erkenntnisse für den imperialen Kollegen aus. Ein Video erhob sich aus dem Orkus der Datenbanken der Anlage, welches unfreundlich scheppernd aus den Boxen quoll, wie lärmender Schall, bis das Rauschen verendete. Auch das Bildrauschen verschwand und ein Bild zeigte eine Kammer, in der Mitte war eine Menschenfrau auf eine Liege gefesselt, die ganz aus Metall bestand. Ein Roboterarm näherte sich von der Raumdecke aus, um ihr mit einer langen Injektionsnadel flüssiges Schwarz zu verabreichen. Die Nadel drang durch die Haut ein, während die Frau an den Ketten riss, und ihren Kopf wütend hin sowie her wandte. "Testsubjekt S-193, Dosis 1.5," erklärte die Stimme aus dem Video, die wohl Derricotes war. Schwarz begann durch die Adern des Menschen zu wandern, ließ diese aufblähen und näherte sich schnell dem Hirn. Scheinbar steuerte es gezielt durch den Körper. Die Augen verfärbten sich in den üblichen perligen Glanz, bevor schwarzer Nebel sie gänzlich in den dunklen Ton hüllte. Schließlich gab sie grunzende, aggressive Laute von sich, während sich ihre Muskeln erhoben, wuchsen und schließlich von kleineren Kristallen durchstoßen wurden. Ihre Haut riss an mehreren Stellen an, bis darunter liegendes Gewebe zum Vorschein gkam, durch jenes weiterhin Kristalle wuchsen. Der General im Raum trat einen Schritt von der Konsole zurück, um dem Major einen guten Blick zu ermöglichen. Stolz verschränkte der Imperiale die Arme hinter dem Rücken, wippte genüsslich auf und ab; und lächelte böse.

Das Video endete und ein weiteres legte sich in die Schleife. "Testsubjekt S-204, Herabsenken in Tank." Das Bild zeigte einen Twilek, welcher im üblichen Laborhemd der Einrichtung, von zwei Droidenarmen in ein Becken aus Schwarz gedrückt wurde. Er schrie vor Schmerzen als das Schwarz seine Haut berührte. Sofort drang es über die Poren ein, ließ die üblichen Effekte eintreten, wie ausdehnende Adern; verfärbte Augen und Kristallwachstum unter Haut und Knochen. Das Testsubjekt, das Opfer jener Willkür, konnte sich losreißen, einen Droidenarm zerstören, bevor es gänzlich vom Schwarz verzehrt wurde, welches nach wenigen Momenten der Krämpfe, ein Skelett übrig ließ, welches von dem anderen Droiden geborgen wurde. Im Becken unter dem flüssigen Schwarz lagen nun mehrere Kristalle, welche mit einem Metallgitter entfernt wurden. "Sie sehen, dass Schwarz sich immer unterschiedlich verhält, je nach Dosis und Wirkungsort," erklärte Derricote, bevor das Video erneut wechselte. Er zeigte einmal auf den Bildschirm, bevor er wieder einen Schritt zurücktrat. Sein Bauch wackelte dabei etwas.

"Testsubjekt S-89, Langzeitdosis von 0.4," sprach die gleiche Stimme im nächsten Video. Dieses mal zeigte es wieder einen Menschen, der inzwischen gänzlich zur Unkenntlichkeit mutiert war. Kristalle wuchsen aus seinen Armen, hatten einen Arm in eine unnatürliche Kristallwaffe verändert; die Haut war an mehreren Stillen angerissen und fehlte sogar stellenweise. Die Augen glimmten nicht mal mehr in dunkler Farbe, sondern schienen ganz verschwunden in einem schwarzen Rauschen, welches wie Schwarzwasser aus den Tränenkanälen triefte. Es keuchte nur noch, während es in seiner käfigartigen Box gefangen gehalten wurde. Das Video endete gewohnt abrupt, wenn sein Nutzen erfüllt war. Derricote deaktiverte mit den Schirm mit einem Tastendruck auf der Konsole. "Sie sehen, dass wir die Wirkung nicht genau bestimmen können. Gemein sind den Probanten nur zwei Dinge: Mutationen bis hin zur Auflösung der ursprünglichen Form und Wahnsinn. Die übliche Mutation ist die Verfärbung der Augen, Adern und Haut. Kristalle wachsen je nach Wirkungsdauer in bestimmten Bereichen des Organismus," folgte dann, während der General auf ein Exponat neben sich zeigte. "Hier sehen sie, Major, dass die Kristalle selbst mit Pflanzen verwachsen, wenn sie direkt auf sie aufgebracht werden." Eine Pflanze mit schwarzen Blättern zeigte sich, die gänzlich von Kristallen durchzogen war und blutig tropfende Dornen ausgebildet hatte. Die Pflanze schien tot aber reagierte als Derricote auf den Deckel des Behältnisses schlug. Sie schleuderte ihm zwei Dornen entgegen, welche am Glas abprallten und müde in die Nährlösung sanken, welche nun einmal Blasen warf. "Schwarz ist mit enormer Hitze beizukommen. Man kann es mit normalen Blasterwaffen nur zersplittern, in kleinere Kristalle. Die flüssige Form ist beständiger, neigt leider dazu erneut Kristalle ausbilden zu wollen, sofern Nahrung in Form von Leben vorhanden ist. Uns ist noch nicht klar, welche Auswahlkriterien gelten, wer mutiert wird und wer gänzlich verbraucht wird. Auch ist uns nicht klar, warum diese Mutationen eintreten und welche Verbindung die Mutanten untereinander haben. Sehr kleine Dosen scheinen fast keinen Einfluss auf ein Bio-System zu haben, außer einer Kristallanlagerung im Gehirn des Probanten. Die Wirkung von Schwarz ist nicht berechenbar aber immer wieder erstaunlich. Metall scheint es zu ignorieren, wie auch tote Materie, Es benötigt keinen Sauerstoff und ist im Vakuum gleich aktiv. Nur Wasser scheint es zu bremsen," schloss der Waffenforscher ab und nickte dann Haargar Maar zu. "Um ehrlich zu sein, wir stehen am Anfang dieses Wunders." Wieder eine Schweißperle auf seiner Stirn, welche munter seine Backe hinablief. "Ich persönlich vermute, dass Charakterzüge des Wirtes eine Rolle spielen könnte. Ruhige Wesen werden eher verbraucht, während aggressive Charaktere eher mutiert werden. Aber leider lässt sich diese Vermutung nicht beweisen. Es ist ein Bauchgefühl," sagte der General, zog seine Atemaske mit einem wuchtigen Griff zu Recht und presste Luft durch deren Filter.
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#13
Es war erstaunlich was Haargar da sah, das Schwarz scheint sehr vielseitig sich auszubreiten und anzupassen. Aber die Biologie dahinter ist nicht seine Aufgabe. Die Punkte wie es auf bestimmte Dinge reagiert war für ihn sehr wichtig. Gerade Metalle und Legierungen waren die Komponenten die er benutzte und verarbeiten musste. Aber das interessanteste war, dass Wasser anscheinend Probleme bereiten könnte. Das schränkte mögliche Kühlsysteme sehr ein und reizt ihn um so mehr. Da es seinen Erfindergeist sehr anspornte und verschiedene Möglichkeiten ausprobieren ließ.
Doch diese Vorführung des Generals war wirklich interessant, doch einfach nicht sein Fachgebiet. Es gab mal eine kurze Zeit da wollte er sich mehr mit den Möglichkeiten von Biotechnologie beschäftigten. Es gab sogar Gerüchte die von einem Planeten sprachen auf denen Raumschiffe wachsen sollten, aber das hatte Haargar schnell als Unsinn abgetan. Die Fachkenntnisse um Technologie mit Biomaterie zu kombinieren, sind sehr limitiert und nur extrem wenige können auch nur geringste Erfolgsaussichten von sich behaupten. Darum war es nur logisch dies selber mal zu versuchen, aber es wären mehrere Leben notwendig darin wirklich voran zu kommen. Hier haben wir ein Beispiel das zwei Wissenschaftler in unterschiedlichen Fachbereichen miteinander auskommen müssen um eine Waffe zu bauen, die im Grunde unberechenbar und extrem vernichtend war.
Er wartete bis die, anscheinend nie Endende Begeisterung von Derricote etwas nachließ und er beim Reden und vorführen eine Pause machte. Wohl um endlich etwas Luft zu holen.

"Sir, ich bin wirklich fasziniert. Das Schwarz scheint mir sehr anpassungsfähig und widerstandsfähig zu sein. Aber ich wurde sicher aus dem Grund hier her versetzt um eine geeignete Waffenplattform zu entwickeln." Haargar trat auf den General zu und grinste leicht. "Darum würde ich auch gerne wissen welche Mittel mir diesbezüglich zur Verfügung stehen. Denn der Imperator will sicher so schnell es geht eine einsatzbereite Einheit zur Verfügung haben." Er war sich sicher, wenn er den Imperator erwähnte würde Derricote sehr schnell ziemlich hellhörig werden. Die Informationen waren alle wichtig, die der General aufzählte, schließlich musste er das bei der Entwicklung berücksichtigen, doch irgendwie ekelte es ihn immer mehr dabei dem General so fröhlich rumhüpfen zu sehen, als die Mutationen der Versuchspersonen. Schon die ganze Zeit versuchte er dem Anblick auszuweichen, was schwer war, da die Behälter auch nicht die schönsten Dinge zeigten. Er wünschte sich wirklich wieder in der Twi'lek Bar zu sein, oder irgendeiner mit schönen Frauen. Haargar konnte einfach nicht verstehen wie man sich so freudig an diesen Missgestalten halten kann.
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#14
Mittel? Er fragte nach Mitteln? Derricote musste dezent lachen, wobei sich seine Lippen höhnisch übereinander legten und wieder öffneten. Er selbst hatte erst vor wenigen Stunden selbst mit dem Imperator gesprochen und die entsprechenden Informationen aus erster Hand: "Wir haben nahezu unbegrenzte Mittel. Ich selbst verwalte meinen Etat mit Anstand und versuche keine unnötigen Kosten zu produzieren." Beim letzten Teil log er dreist, da er einen erheblichen Teil seines Etats in persönliche Dinge und auch Vergnügen umverteilte. Der General sah es als vernünftig an, seine Arbeit schön zu gestalten und entsprechende schöne Dinge waren Teil seiner Besoldung. Die Arbeit war schmutzig aber sein Leben musste nicht kümmerlich sein? In diesem Sinne zog er Gelder ab, ließ sie in dubiosen Kanälen verschwinden, um sich selbst eine kleine Villa zu leisten oder einen entsprechenden Hoftstaat von hübschen Dienerinnen. Derricote sah darin nichts schurkisches, oder verschwenderischen Luxus. Das Imperium war doch für alle seine aufopferungsvollen Soldaten eine Bereicherung. "Nur der Thron reguliert unseren Etat, Major," sagte er, nachdem das unschuldig-böse Grinsen abgefallen war, wie ein Geschwulst bei den Mutanten dieser Freakshow hier unten. Der beleibte Offizier deutete in Richtung Ausgang. "Ich möchte sie gerne auf einen Kaf einladen. Nach diesen Eindrücken ist es sicherlich angebracht, die Gespräche in angenehmer Atmosphäre weiter zu führen. Unter diesen Testsubjekten, dem harten Eindruck der Arbeit, kann man ja kaum Ideen finden," sprach Derricote, immer noch an der Stirn schwitzend, weil die Atmung durch den Mundfilter anstrengend war und sein Körper deutlich mehr Sauerstoff benötigte, als jener von Haargar Maar. Die Schweißperlen funkelten im Licht der Asservatenkammer, wie schöne Sterne, die salzig, wie sie waren, bald zerfallen würden. Einige Sterne stürzten bereits vom Himmelszelt des Derricote, um dann über die gummierten Schutzanzug zu rollen, wo sie schlicht am Bauch verendeten, wie trostlos.

"Ich denke, dass ein Mann mit ihren Fähigkeiten ein geeignetes Trägersystem entwickeln kann. Mir kamen Ideen, wie Bomben oder Lenkwaffen in den Sinn," folgerte der erfahrene Flieger Derricote und nickte Maar zu, welcher bereits von der fleischigen Hand des Mannes an der Schulter gepackt wurde, um sanft aber beständig hinaus in den Korridor geschoben zu werden. "Ich habe die Mitarbeiter angewiesen auf Ebene 71 meinen persönlichen Entspannungsraum für uns freizugeben und dort die Kaf-Tafel anzurichten," erklärte der einstig erfolgreiche Kampfpilot dem Major und erwartete, dass dieser unweigerlich folgen würde. Immerhin hatte Derricote noch einiges zu besprechen und jetzt auch Hunger. Diese Erklärungen machten ihn immer so hungrig und seine Kehle war ebenso trocken. Dieser furchtbare Filter war kein Luxusgeschenk, welches wunderbar wirkte, sondern schlicht seine Arbeit machte. Derricote wünschte sich, dass es eines Tages einen Atemfilter geben würde, der nicht derartig hinderlich war und ein normales Atmen ermöglichte. Natürlich mit entsprechender Sicherheitsklasse.

Derricote war ganz zufrieden mit dem Major. Er hatte sich etwas mehr Persönlichkeit erwartet; eben eine Persönlichkeit, wie er selbst, die genau das tat, was er tat aber dieser technisch wohl gut veranlagte Major, ein Genie an der Tüftelbank schien ein geeigneter Kandidat, um in den erlauchten Kreis der großartigen imperialen Forscher aufzusteigen. Da fiel ihm ein, dass er noch Ysanne Isard informieren musste. Diese Frau war störrisch und drangsalierte ihn schon seit Tagen mit einer klaren Forderung. Kurz grummelte Derricote, während er mit Haargar in Richtung Aufzug sowie Schleuse trat. Er war froh, dass er diesen Schutzanzug bald ausziehen konnte, was auch laut Vorschrift zwingend erforderlich war.
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#15
Haargar freute sich endlich den Schutzanzug wieder auszuziehen, darin konnte er sich kaum so frei bewegen wie er es am liebsten hatte. Außerdem fühlte er sich auf gewisse Art und Weise viel Schutzloser darin als ein seinem bewährten Mantel, aber das konnte er schnell beheben, in dem er einen speziellen Anzug nur für sich selber noch modifizierte. Natürlich blieb ihm der Anblick vom General, der sich wie eine überkochte Wurst, aus seinem Anzug pellte nicht erspart. Doch dabei sprach dieser noch von einem leckeren Essen, bei dem die beiden noch einiges Besprechen konnten. Es war wieder der Kampf mit dem Brechreiz und er hoffte, dass er dies nie mehr sehen musste.
Derricote führte ihn zu einer weiteren Ebene. Haargar schlug nie gratis Essen und Trinken aus, aber er war sich unsicher welche Art von Tischmanieren er vom General zu erwarten hatte.

Von der Größe des gedeckten Tisches, hätte er vermutet, die halbe Garnison würde hier speisen. Er konnte nicht einfach so ablehnen sich mit diesem Mann an einen Tisch zu setzen, er war nun sein direkter Vorgesetzter, auch wenn seine Geduld langsam aber sicher stark auf die Probe gestellt wurde. Darum versuchte er es so geschäftlich wie möglich zu machen.
"Sir, ich habe schon viele Berechnungen und Möglichkeiten in meinen Gedanken durchgespielt. Darum habe ich schon eine sehr gute Idee. Sowohl um es praktisch, wie auch effektiv gegen einen Planeten mit viel Leben einzusetzen."
Haargar trank etwas von dem, wie er zugeben musste exzellenten Kaf und er versuchte nicht daran zu denken woher der General diesen hatte.
"Das schwierigste wird die Sicherheitskammer für das Schwarz sein, da es stabil genug sein muss um einen extremen planetaren Eintritt zu überstehen, aber nicht so solide, dass es den Aufprall einfach so übersteht. Darum denke ich, ich sollte mich auch mit Ihren Eindämmungsfeldern beschäftigen."

Die Hoffnung, dass er in nächster Zeit direkt mit seiner Arbeit anfangen konnte, stieg. Es gab nur zwei Momente wo er sich immer am wohlsten gefühlt hatte, dass war der Zeitraum in dem er sich voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren konnte und damit seiner Bestimmung nachging. Und dann war da noch der Moment wenn er sich gerade eine neue weibliche Eroberung gesichert hatte. Nichts war für ihn besser, jedenfalls hatte er bisher nichts schöneres erleben können. Obwohl er vermutete, dass die vollkommene Ausrottung der Rebellen ihm auch so ein Gefühl bescheren könnte.
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#16
Evir Derricote war sich sicher, dass der Major noch in den Moment finden würde. Nicht immer war Arbeit das Zentrum eines Lebens. Man konnte Dienst und Privatvergnügen durchaus kombinieren. Es war eine Untugend unter Imperialen geworden, ihre Tätigkeit viel zu ernst zu nehmen. Man vertrat doch die gerechte Sache und eine gerechte Sache verdiente auch eine gewisse Freude; ein Gefühl von Zufriedenheit. Natürlich war der General nie ganz zufrieden mit seinen Arbeitsergebnissen aber sicherlich mit seinem Leben, welches mit allerhand Dingen gefüllt war. Mit einem Fingerzeig auf eine Kontrollkonsole, die in den Tisch eingelassen war, öffneten sich die als Wände getarnten Seitentüren des Raumes und gaben den Blick in einen atemberaubenden Garten frei. Brunnen sprudelten, füllten kleine Kanäle mit Wasser und vermittelten dem Raum einen frischen, kühlen Duft, der die stickige Atmosphäre aus den unteren Laboren vertrieb. Die Pflanzen wuchsen, gediehen von sanfter Hand gepflegt und ihre Blüten strahlten in bunten Farben. In einem großangelegten Käfig saßen zwei Akk-Hunde, die leise bellten, bis ein automatischer Greifarm ihnen Futter herabsenkte; in Form von zwei Näpfen gefüllt mit Trockenfutter. Um den Käfig herum befand sich ein Beet mit Yuma-Beeren, welche in saftigem Rot leuchteten und bald geerntet werden konnten. Der Garten war vollständig surreal, da sofort der ganze Raum seinen funktionalen Anstrich verlor. Die Kaf-Tafel trat weit zurück, hinter den eigentlich Zweck dieser Anlage. Derricote lehnte sich in den bequemen Stuhl zurück, als ihm ein Droide ein Nackenkissen brachte. Mit seinen eigentlich feinen Händen presste er das Kissen in seinen fleischigen Nacken, wo es ein wenig Schweiß aufsog. Es vergilbte dabei etwas, als der Imperiale für eine winzige Sekunde zur Entspannung seine Augen schloss. Die Kaf-Tasse vor ihm, neben dem Teller mit Pralinen, dampfte munter ab, vermischte sich mit der frischen Umgebung zu einem angenehmen Duft von Freizeit, obwohl beide noch geschäftliche Dinge vor sich hatten. Die Akk Hunde fraßen frech mit ihren großen Mäulern aus den Näpfen, so dass ihre Geräuschkulisse die Geräusche des Blattwerkes untermalte, welches im Wind der Filteranlagen in Bewegung geriet.

"Immer mit der Ruhe, Major. Wir haben Zeit für eine Tasse oder auch mehr," sagte der General, während sich seine großen Augen wieder öffneten. Sein Wanst drückte die Uniform herauf, als er sich wieder vorbeugte, um aus seiner Tasse zu trinken. Er schlürfte ein wenig. "Eindämmungsfelder sind eine gute Idee," bestätigte er die Aussagen von Haargar Maar, während der Droide zum Major trat, um auch ihm ein Nackenkissen anzubieten. "Nackenkissen, Sir," fragte der Protokolldroide und streckte ihm ein weißes Kissen entgegen.

Derricote schmunzelte und stellte die Tasse ab, um sie ein Stück auf dem Unterteller zu drehen, welcher das imperiale Logo trug. "Schwarz ist stabil in seiner Kristallform. Nur ist sein Nutzen in der flüssigen Form größer. Möglicherweise ist der Transport in einem Behältnis zu erwägen, welches vor dem Aufprall gesprengt wird. Zusätzlich lässt sich ein Abwurfsystem mit Feldern schützen, damit unser Personal nicht betroffen werden kann. Ich vertraue auf ihre technischen Fähigkeiten. Dafür sind sie hier," wandte er sich an den Major, wobei er sanft in den Stuhl hinabsank, um das Nackenkissen besser auszukosten. Er brummte einmal, während der ein weiterer Droide, gestaltet als mechanische Frau, an ihn herantrat, um seine Schultern zu massieren. Die mechanischen Greifer wurden durch Motoren angetrieben, in schwingende Bewegung versetzt und sorgten beim beleibten General für zusätzliche Entspannung, was sich an einem verschmolzenen Grinsen zeigte, welches kindlich auf seinen Lippen lag. Das Böse war banal.
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#17
Man hatte ihr nicht gesagt wohin genau das Shuttle flog, indem sie sich einfinden sollte ein Umstand, den Alexia nicht sonderlich begrüßte, aber immerhin logisch fand. Sofern Geheimbasen auch tatsächlich geheim bleiben sollten, war es stets die beste Idee so wenig Informationen wie möglich nach außen dringen zu lassen. Immerhin wurde sie mit ihrer zukünftigen Arbeit vertraut gemacht, sie sich nun, in Form mehrerer Holos, vor ihr befand. Die Wissenschaftlerin betrachtete sie mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu, unschlüssig darüber, welchem dieser Gefühle sie den Vorrang geben sollte. Bei dem Projekt handelte es sich offenbar um eine neue Geheimwaffe des Imperators - simpel "Schwarz" genannt - die eine sehr interessante Wirkung besaß. Die phänotypische Erscheinung eines Individuums, das Schwarz ausgesetzt war, veränderte sich innerhalb kürzester Zeit drastisch. Aus einem normalen Mann konnte so ein halbkristalliner Golem entstehen - eine groteske und barbarische Gestalt, deren Metamorphose beeindruckend war. Obgleich unklar blieb wie genau diese Substanz funktionierte und Captain Allant ihr dahin gehend auch keine zufriedenstellende Antwort geben konnte - oder nicht durfte. Alexia wusste nicht, ob der Mann die Informationen bewusst zurückhielt oder ihr, mangels Wissen, tatsächlich keine genauere Auskunft geben konnte. Dafür wurden andere Sachen klarer, so zum Beispiel, dass es sich bei ihrem neuen Vorgesetzten um den imperialen General Evir Derricote handelte, der sein Heil nicht etwa auf dem Schlachtfeld, sondern in der Wissenschaft suchte und so zum Leiter des Projektes wurde. Keine Name aber, der große Assoziationen in ihr weckte, was wohl schlichtweg dem Umstand geschuldet war, dass er in der imperialen Propaganda nicht annähernd so verherrlicht wurde, wie andere vermeintliche Helden.

Für sie persönlich spielte es gar keine Rolle und vermutlich war es sogar angenehmer mit einem Mann zu arbeiten, der jenseits des imperialen Feldherrenklischees agierte und daher auch andere Optionen zum Sieg in Betracht zog. So oder so - Alexia bemerkte, wie sie sich insgeheim auf ihre neue Aufgabe freute und es kaum erwarten konnte, sich auf dieses interessante Schwarz zu stürzen. Ob sie nun eine Biowaffe kreierte oder ein Heilserum entwickelte war für die Frau kaum von Belang - jede Forschung führte zwangsläufig zu neuen Erkenntnissen und jede dieser Erkenntnisse bedeutete schlussendlich eine Verbesserung, doch für ehrliches Mitgefühl konnte sie sich nur selten erweichen. Zu wichtig waren Ergebnisse, als das ein kurzer Anflug von Reue es zerstören könnte. Ihr Gewissen wurde durch die Lüge von nüchterner Sachlichkeit ergänzt. Für derartige Operationen war Alexia daher perfekte Kandidatin, eine, die nicht zufällig sondern wissentlich beobachtet wurde, eine Person, die schon länger im Blick lag und nun letztendlich für die große Sache rekrutiert wurde.

Das schwache und doch unregelmäßige Rütteln des Shuttles verriet, dass sie sich im Landeanflug befanden und sie ihre neue Arbeitsstätte nun bald betreten konnte. Die Fähre stabilisierte ihre Lage und begann mit dem Landemanöver, dass sie auf eine kleine Durastahlplattform führte. Mit einem Zischen begann sich die Rampe herabzusenken und nach Stunden der Dunkelheit, fiel nun helles Tageslicht in das Shuttle. Die Forscherin kniff, durch die nun ungewohnte Sonne, einen Moment lang ihre Augen zusammen, ehe sie sich an das Licht gewöhnt hatten und betrachtete die Welt vor sich. Ein ungewohntes, seltsames Bild: ein wilder Dschungel, der perfekte Kontrast zum künstlichen Coruscant. Sie fasste ihre Koffer und trat heraus auf die Plattform, hinein in die neue unbekannte Welt. "Ich begleite Sie noch nach drinnen." Alexia drehte sich etwas überrascht um und sah in das Gesicht Captain Allants, dessen sich nähernde Schritte sie nicht bemerkt hatte. "Dort wird Sie der General empfangen und einweisen. Nur zu, nach Ihnen." bemerkte er abschließend undstreckte seine Hand vor. Sie ließen die Stufen der Landeplattform hinter sich, als sich vor ihnen die gut versteckte Forschungsbasis auftat. Allant tippte instinktiv den Türcode in die nahe Konsole ein, welche die magnetischen Schlösser entriegelte und den Durchgang freigab. "General Derricote wird jeden Augenblick bei Ihnen sein - und ich möchte mich an dieser Stelle verabschieden. Dieses Projekt wird von Ihren Fähigkeiten sicherlich enorm profitieren." Mit einer höflichen, aber knappen Verbeugung entfernte sich der Captain und ließ allein. Vor ihr befand sich die Höhle des Löwen und sie war gespannt wer gleich daraus hervorgetreten kam.
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#18
Immer dieser Stress! Derricote wollte gerade noch ein paar Berichte durchgehen, als man ihn unsanft über das Kom informiert hatte, dass jemand von besonderem Interesse für das Projekt eingetroffen war. Missmutig stampfte der beleibte General aus seinem Büro im Verwaltungstrakt der imperialen Basis, weit über den fiesen Katakomben der Forschung und der Experimente. Die Uniform saß nicht mehr richtig, der Gürtel spannte und der Gang in den heruntergetretenen Stiefeln war auch nicht wirklich wirklich präzise. Prompt hatte er in der Eile seine Mütze vergessen und seine zerzauste Halbglatze spiegelte im tristen Licht der sparsamen Beleuchtung. Evir Derricote interessierte dies auch nicht. Es gab Forschung zu machen und nicht unbedingt einen Preis für militärischen Drill zu gewinnen. Nicht ohne Grund war er einst der Kommandant des schlechtesten Raumjägerstaffel des Imperiums gewesen. Es war seine spezielle Art, die ihn einerseits unbrauchbar für ein Militär macht aber auch gleichzeitig einen Wert besaß, denn Derricote war clever, überaus klug. Einige mochten sogar behaupten, dass dieser Mann hinter seinem Fett echtes Wissen verbarg und dies alles nur Schauspiel war. Doch für Derricote war Schauspiel und Wirklichkeit längst ineinander übergegangen, wie das Frühstück auch nahtlos ins Mittagessen übergehen konnte. Er trennte nicht mehr und sah allein sich selbst. Er war Evir Derricote, General und Meisterforscher seiner Majestät. Vielleicht etwas wahnsinnig aber doch zufrieden in seinem Wesen war der Mann, der gerade aus dem Turbolift trat, um die letzten Schritte zum angekündigten Gast zu absolvieren. Zwei wachhabende Trooper blickten müde zum General, salutierten nicht einmal und blickten dann wieder gelangweilt in den Korridor vor dem Lift. Der General selbst trat weiter, ließ durch eine Sturmtruppe das Panzerschott zum Eingangsbereich, eben jener Halle hinter dem Hauptportal, öffnen, wo sich gerade der Gast befand. Gerissen weiteten sich die Augen des überaus imposanten Mannes als er eine hübsche Frau erblickte. Sie war es? Gut, er musste überlegen und nachdenken, wenn seine Leute nun dort aufgebracht hatten. Ja, er hatte um Hilfe gebeten aber die einer Frau? Wann war das denn? Derricote überlegte angestrengt, wobei sich seine ohnehin langsamen Schritte noch deutlicher verlangsamten, fast auf die Geschwindigkeit eines Hutten. "Hallo," grüßte er neutral und ihm fiel in dieser Sekunde ein, dass man wohl eine berühmte Forscherin geladen hatte. Der Bericht lag ja noch auf seinem Schreibtisch. - Er hätte ihn ja lesen wollen, doch dann war sie bereits eingetroffen. Wie sich die Ereignisse überschlugen, wenn man seine Hauptzeit der Forschung an einer Sith-Waffe verschwendete. "Ich bin Evir Derricote, General und Kommandant dieser Einrichtung," sagte der Mann, der nicht ganz dem imperialen Standard entsprach und reichte der Frau die Hand, wobei sich seine fleischige Hand in einem seltsamen Schattenspiel mit der Beleuchtung verlor. Hinter ihm fuhr ein Cargolifter vorbei, der einen Container transportierte. Hinter Alexia schloss das Hauptportal unter Getöse und Gebrumme; ein rotes Warnlich blinkte munter und zeigte an, dass der Verschluss vollzogen wurde.
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#19
Die Situation besaß etwas, dass sie an ihre fernen Tage in der Schule zurückdenken ließ, ihre ersten Schritte darin, losgelassen von der elterlichen Hand, allein und fremd in den endlosen Gängen und unsicher darüber, was als nächstes geschehen würde. Sicherlich war der Schulbeginn stets komfortabler und freundlicher gestaltet, als nun, hier in einer imperialen Forschungsbasis, umgeben von hochgezogenen Durastahlkorridoren mit beißendem Licht. Es war eine seltsame Umgebung, kalt und rau, trist wenig einladend, die aber umso mehr die Fantasie anregte, was an diesem Ort geschehen mochte. Sofern man sich darauf einlassen wollte. Vielleicht war es sogar ein Stück weit Absicht das sich in dieser Anlage befindliche übel auch optisch greifbar zu machen, selbst wenn Alexia dafür nur wenig übrig hatte. In erster Linie assoziierte sie es mit Dreck und Unreinheit, beides Dinge, die an einem solchen Arbeitsplatz nur wenig verloren hatten. Es war ein starker Kontrast zu den hellen Tiefenlaboren der imperialen Universität, die vermutlich nicht weniger schlimme Gräuel beinhalteten es aber äußerlich nicht zeigten. In der ferne nahm sie das regelmäßige Brummen war, dass von der Ankunft eines Turbolifts kündete - offenbar würde ihr Gastgeber sie nun empfangen und keine Minute zu früh - Alexia war nicht gerade erpicht darauf mit zwei Koffern in den Händen allzu lang warten zu müssen.

Als der Panzerschott sich öffnete, trat ein Mann hervor, der sie einen Moment lang überraschte. Eine, für eine Militärfigur durchaus... üppige Gestalt. Mit seinen dünnen zerzausten Haaren, einer immensen Fettleibigkeit, die seine Uniform spannte und abgehalftertem Schuhwerk, wirkte der General eher wie eine Posse statt einer Person, der Respekt gezollt werden sollte. Alexia wusste, dass die Ärzte, die in der Flotte oder der Armee dienten durchaus dazu angehalten waren, Offiziere und Soldaten auf körperliche Tauglichkeit und Fitness zu überprüfen - wie hatte es dieser Mann geschafft sein Kommando zu behalten? Fragen vielleicht, die für einen geifernden Offizier, der in den nächsten Rang aufsteigen wollte von Bedeutung waren, für sie aber eher Belanglosigkeiten darstellten.

Der Offizier kam mit bleischweren Schritten näher, ein, aus der Sicht eines Biologen, armseliger Anblick der deutlich machte, dass Derricotes Muskelphysiologie sich in einem desaströsen Zustand befinden musste und selbige kaum mehr in der Lage waren die Masse zu tragen. Äußerlich vereinte diese Kreatur mit der gespannten Militärjacke die absolute Imperfektion der menschlichen Spezies - was nicht zwingend viel bedeuten musste, selbst in einem kranken Körper konnte ein aufgeweckter Geist wohnen.
Alexia stellten einen ihrer Koffer ab und ergriff die Hand des Generals für einen kurzen aber professionellen Händedruck. "General.", grüßte die Doktorin freundlich zurück, innerlich zufrieden darüber, dass er nicht begonnen hatte vor ihr zu salutieren sondern sie eher wie eine freiwillige Mitarbeiterin empfing - was sie immerhin auch war. "Doktor Alexia Eldritch, Virologin und Dozentin an der Universität des imperialen Zentrums.", erwiderte sie seine Vorstellung und senkte ihre Hand wieder um nach ihrem Koffer zu greifen. "...und Kommandant des 181. Jägergeschwaders, nicht wahr?", ergänzte Alexia seinen Vorstellungspunkt des Kommandanten, zufrieden darüber, dass sie zumindest etwas Ahnung vom Militärapparat besaß. "Während des Fluges konnte ich Ihren Namen nicht zuordnen, aber nun wo ich Sie sah... wenn ich mich recht entsinne hat Ihnen Imperator Palpatine einst eine Medaille verliehen." Sie vermied es gleich mit der Arbeit in die Tür zu fallen und fühlte sich generell eher danach nur noch ihr Quartier zu beziehen sich zu Duschen und den nächsten Tag beginnen zu lassen. Der Flug war anstrengend und ermüdend und sofern der General nicht auf das Gegenteil bestand, würde sie die Dinge ruhig angehen lassen - in dieser Disziplin war Konzentration gefragt, ein nur minder ausgeruhter Geist, so sehr er auch vor Kreativität sprudelte, war nur zu wenig nutze. Ihr Kopf nickte in Richtung des Turboliftes. "Zeigen Sie mir die Anlage?"
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#20
Ja, da kannte sich jemand aus! Derricote war sichtlich zufrieden, da sich seine leicht aufgedunsenen Lippen zu einem Lächeln verformten und dabei die Backen leicht in Wallung brachten, so dass sich ein sattes Rot auf das Fleisch legte. Die Fettleibigkeit hatte einige Nachteile aber machte die Mimim des ansonsten kalten Mannes durchaus - auf eine gewisse weise - niedlich. Er hatte in dieser Sekunde etwas von einem Bären, der versuchte etwas zu imitieren, was ihm ein Trainer beigebracht hatte. "Doktor Eldritch, ihr Ruf eilt ihnen weit voraus," konterte der vollmundige General höflich und fand endlich in seinem Hinterkopf die notwendige Information, um diese Person vollständig einzuordnen. Ihm ging so vieles durch den Kopf, dass aussenständige Personen nicht wirklich in seinem Horizont einen Platz hatten. Doch Derricote vergaß nie etwas, was er einmal gelesen hatte. Vielleicht war es dieses Talent, dass ihn mehr zum Wissenschaftler gemachte als zum Piloten. Trotz seines Umfanges hatte er auch Letzteres gut gemeistert, trotz diverser militärischer Rückschläge. "... in der Tat," antwortete, der nicht mehr ganz so bescheidene General mit einem Nicken. "Sie sind wirklich gut informiert. Bei einer Zivilistin hätte ich derartige Fachkenntnisse nicht vorausgesetzt. Ich schätze sowas. Und aus diesem Respekt heraus, lassen wir das Militärische bei Seite." Kurz kniffen sich beide kleinen Augen zusammen, bevor er weiter sprach. "Sie überraschen mich und ich mag Überraschungen." Den Orden überging er geschickt, da ihm diese Tatsache nicht derartig wichtig war und der Preis für diesen Orden in den Augen der Wissenschaftlerin sicherlich unangemessen erscheinen konnte. Man prahlte nicht unter seines Gleichen. Derricote war nie ein Prahlhans gewesen und so beschlich ihn das Gefühl, dass diese Informationen die keimende Arbeitsebene belasten konnten. "Und die 181te ist immer noch, trotz herber Verluste, hier stationiert," lenkte er ab und deutete in Richtung Panzerschott, um Weiteres im Gehen zu besprechen. "Ich heiße Sie Willkommen aber ich muss Sie warnen, was wir hier erforschen, kann Konventionen überschreiten. Ich werde Sie nur einladen, wenn Sie wirklich bereit sind, mit uns weiter zu gehen, als die Wissenschaft bisher. Es wird nicht schön; es wird nicht angenehm und es wird harte Arbeit sein," sprach der General deutllich, wobei sich sein fleischiges Gesicht versteinerte und seine Augen fest die Augen von Alexia Eldritch fixierten. "Es gibt kein zurück. Hinter diesem Schott beginnt eine neue Welt für Sie," stellte er noch fest, um dann mit der eleganten Dame vor dem Schott stehen zu bleiben. Es war nicht einfach für ihn, einfach zu vertrauen. Major Maar hatte sich zeitweise zurückgezogen, um an seinen Bauplänen zu arbeiten und der letzte Assistent war bei einem Unfall ums Leben gekommen. Es war mühselig, immer wieder die gleiche Freakshow zu präsentieren und dabei nüchtern erneut das Gleiche zu erzählen. Derricote wollte dies verkürzen und hoffte, dass diese Frau die letzte Eingewiesene sein würde, damit das Projekt endlich wieder seiner fähigen Hände nutzen konnte. Führungen, Erklärungen und Berichte lenkten nur von dem wahren Auftrag ab, der vom Imperator selbst kam. Ablenkung frass Zeit und Zeit kostete etwas. Es war der Grund, warum der General sicher sein wollte, dass Eldritch bis zum Ende am Projekt bleiben würde. Es war zu weit fortgeschritten, als auch zu wichtig. Die sonst glasigen Augen des Beleibten verloren an Glanz, während ihm diese Gedanken kamen. Er gab der Frau einen Moment, bevor er der Wache das Zeichen gab, das Tor zu öffnen. Es lag nun an ihr.
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