#11
Von der Dunkelheit des Alls hob sich Dantooine gleich einem grün-bläulich schimmernden Juwel ab. Nova wusste, es gab Edelsteine die zu eitel waren ihren Glanz auf nur eine Nuance zu beschränken, und so hüllte sich auch der Planet vor ihren Augen in allerlei Facetten des kühlen Farbspektrums. Ihr Augenmerk löste sich von Dantooine und senkte sich auf die Konsole.
Ihre rechte Hand lag auf dem Schubregler, ihre Linke hingegen klammerte sich verkrampft an das Steuerhorn. Weder flog sie zum ersten Mal, noch war sie zum Ersten mal von der bloßen Assistenz zur Pilotin aufgestiegen und doch...ohne Meister Alister an ihrer Seite wurde selbst diese Alltäglichkeit zu einer Hürde. Überhaupt war das Schiff darauf ausgelegt von zwei Leuten bedient zu werden, nun aber, ganz allein, schien es der jungen Sunrider als seien auf einmal noch mindestens hundert Knöpfe, Schalter und ein Dutzend Bildschirme dazu gekommen. Ihr Herz wummerte kräftig in ihrer Brust, und ihre Zähne senkten sich in das weiche Fleisch ihrer Unterlippe, unterzogen es einem kräftigen Biss. Erst ein Laut von Rudy riss sie aus ihren Gedanken und holte ihren Fokus zurück in die Gegenwart. Kurz nur löste sich ihr Grün von ihrem Ziel und fand den Zwerg an ihrer Seite. „Alles Gut. Es wird schon alles gut.“ Doch es fühlte sich nicht an, als würde sie wirklich zu dem TaunTaun sprechen. Das Mädchen dachte an seinen Meister, was sogleich mit einem Stich in der Brust vergolten wurde, an jener Stelle wo ihr Herz so eifrig seinen Dienst verrichtete. Die letzten Tage waren eine reine Irrfahrt gewesen, getrieben von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit hatte sie den Kurs mindestens viermal gewechselt, jedes mal von einer neuen Überzeugung geführt, wo sie am ehesten auf Hilfe hoffen konnte.
Am Ende hatte sie sich für Dantooine entschieden, als die Geschichten ihres Meisters über einen alten Jedi-Bau wieder Einkehr in ihren Geist gefunden hatten. Irgendwo in ihrem Inneren fragte ein leises Stimmchen, ob es vielleicht Angst und Feigheit war, die dafür gesorgt hatten, dass sie sich ausgerechnet für den Planeten im Outer Rim entschieden hatte. Wenn Meister Alister sie sehen könnte, wäre er stolz, dass sie versuchte ihn zu finden? Oder würde er sich ihrer schämen, da sie gar so kläglich zu scheitern drohte? Vor kurzem noch, als sich der Tag ihrer Geburt sich zum fünfzehnten Mal jährte, hatte sie noch posaunt dass sie nun bald schon ganz erwachsen sei! Und jetzt?
Nova ließ ABC noch einige der wenig verfügbaren Daten über Dantooine vorspielen, um dem Abenteuer wenigstens best möglich gewappnet entgegen zu treten. Erst wurde sie mit Informationen wie Planetengröße, Sektor, Systemszugehörigkeit, Anzahl der Sonnen und Monde, Rotationsgeschwindigkeit, Sauerstoffgehalt und dergleichen mehr gespeist, ehe sie ein wenig über die kaum vorhandene Besiedlung, meist Farmer, Flora und Faune erfuhr. Milde Freude durchfuhr sie als sie feststellte dass Meister Alister sogar die Koordinaten des Jedi-Baus...sie meinte sich an das Wort Eklave zu erinnern, eingespeichert hatte. Er musste schon einmal dort gewesen sein. Sie ging in den Landeanflug, was allein ein rechtes Abenteuer war. Immer wieder rief sie Rudy zu, dass alles gut werden würde, während der Eintritt in die Atmosspähre das Schiff immer stärker durchschüttelte. Die Zeit verging wie zäher Honig, und der Puls der Sunrider schoss in die Höhe 'Ich bin eine Sunrider. Ich bin eine Sunrider, ich bin eine Sunrider, ich bin eine Sunrider!' schrie es in ihrem Schädel, als würde ihr Name sie in irgendeiner Weise beschützen. Endlich war es geschafft. Der Flug wurde ruhiger und Nova setzte zur Landung an, also, nachdem sie zwanzig Minuten nach einem geeigneten Platz suchte, denn obschon die weiten Steppen genug Raum boten, war sie sich oft nicht ganz sicher. Das Aufsetzen war recht ruppig und Nova meinte den beleidigten Aufschrei von Metall zu hören. Hoffentlich war alles in Ordnung mit dem Schiff!
Ganz langsam löste sich zumindest ein Teil ihrer Anspannung auf, als sie aus dem Cockpit in die Weiten der Khoonda Steppen blickte. Grüne und gelbliche Gräser wogen sich im Wind, wo über ihre Spitzen leichter Glanz tanzte und ihnen den Anschein von Wellen verlieh.
Die Sonne stand im Zenit. „Siehst du. Haben wir doch gut geschafft!“ Krachte dahinten wieder etwas? Am Rumpf? „Kark..“ zischte sie, nur um sich sogleich schlecht zu fühlen. Meister Alister mochte es nicht wenn sie sich so ausdrückte!
Eilig stand sie auf, zog sich nochmals in ihr Quartier zurück als sie merkte dass sie sich nicht passend für das Klima gekleidet hatte und fluchte leidenschaftlich (innerlich) – warum sie daran nicht zuvor gedacht hatte! Draußen war es ohne Zweifel heiß, wie ABC ihr bestätigte. Sie schlüpfte in einen Overall, dessen Farbton Nova stets als 'Dunkel-Alt-Rosè' bezeichnete. Meister Alister hatte es Grau genannt. Über ihre Hüfte und entlang ihres rechten Schenkels spannte sie einen Ledergürtel mit Halfter. Dann griff sie nach ihrer ELG. Der schlanke Blaster lag leicht in ihrer Hand, ein dunkles Versprechen schimmerte auf dem hellen Silber. Entschlossen zogen sich ihre Brauen zusammen, als sie die Waffe an ihrem angestammten Platz verstaute. Ihr Schwert fand sich direkt dahinter ein, in einer der Taschen des Gürtels so dass das Geheimnis, dass sie tödlichere Waffe nicht offen trug, gewahrt blieb. Als letztes blieb noch der Comlink, den sie an sich nahm.
Ihre Füße fanden in das dunkelbraune Schuhwerk, an dem Stoffbahnen angebracht waren mit denen man die Unterschenkel schützen konnte, ohne dass man zu sehr in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt wurde.
Sie erklärte sowohl ABC als auch Rudy, dass sie alleine würde gehen müssen, da sie nicht wissen was da draußen lauerte. Sie ging aus dem Schiff und war bereits etwa zwanzig Schritt gegangen, als sie gleich einem Wirbelwind kehrt machte und zurück ins Innere des Gleiters ging „Ok. Ich nehme euch doch mit. Aber nur weil...ABC du hast eine bessere Orientierung als ich weißt du? Und Rudy du nimmst das Trinken ok?“ Gemeinsam verließen sie den kleinen Frachter. ABC erinnerte Nova zu überprüfen ob etwas beschädigt war, also sahen sie gemeinsam nach. Aber außer einen Delle, zugegebenermaßen eine ziemlich große Delle, war nichts geschehen.
„Das machen wir wenn Meister Alister wieder da ist!“ meinte sie nur, ehe sie entschlossenen Schrittes voran ging.

Dantooine war schön, das ließ sich nicht leugnen. Das Wetter war warm, die Sonnenstrahlen schmeichelten der Haut und kitzelten im Nacken. Nun war sie froh ihre lange, blonde Mähne zu einem Kranz geflochten zu haben! So ging, krabbelte und rollte das Trio etwa fünfzehn Minuten, ehe Nova die Überreste der Enklave auszumachen glaubte. Unauffällig schmiegte sich der Bau in die Landschaft, als wage er es selbst im Verfall nicht, der Natur Konkurrenz zu machen. Ihr Herz schlug einen schnelleren Takt an, dem ihr Atem gehorsam folgte. Erst hielt sie einen Moment inne, legte den Kopf schief, sah, sann, ehe sie mit einem mal zu laufen begann! Sie hatte etwas gespürt! Ganz deutlich. Rudy und ABC kamen kaum hinter ihr her, doch die Gedanken an sie verschwammen.
Hier war jemand! Jemand der mit der Macht verbunden war! Leder traf auf Stein als sie eiligen Laufes die Enklave betrat, wo dunkles Anthrazit ihr Augenlicht trübte und Staub ihre Lungen flutete. Ihre Seiten brannten. Da war nur das Echo ihrer Schritte....aber...wo? In ihrem peripheren Augenwinkel konnte sie das Licht ihres Myr'kyrrischen Glühwürmchens ausmachen. Ihr Grün wanderte und kam auf einer Statue zum Stillstand, die inmitten des Raumes prangte. Es schien die Büste eines Mannes zu sein, nur der weiße Marmor seiner Gewandung hob sich heller gegen das Dunkel ab. Ein Herzschlag mochte vergehen ehe sie realisierte, dass die Statue atmete. Erschrocken fuhr sie zusammen. Der Fremde..schien sie nicht bemerkt zu haben? Aber...
Behutsam fühlte sie in der Macht nach ihrem Gegenüber. Erst fühlte sie nur milde Wärme, aber mit einem Mal griff ein Inferno nach ihr, verbrannte ihren Geist und schlug tiefe Wunden ihr Herz. Nova zog sich gepeinigt zurück, ein heller Aufschrei entkam ihrer Kehle. Sie ging in einen breiten Stand, ehe ihre Rechte gleich dem Kopf einer Schlange zu ihrem Blaster schnellte, sich erhob und der Lauf sich in Richtung des Fremden richtete. Feine Schweißperlen schimmerten auf iNovas Stirn. Ihre Hand zitterte! Sie wollte etwas rufen, sie wollte wissen wer er war, und doch fand keine einzige Silbe über ihre Lippen, da die Furcht ihr die Kehle zuschnürte.
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#12
Gespannt musterte Rees die dunkle Gestallt ihm gegenüber, während sich die Umgebung immer weiter mit Licht füllte. Die zuckenden schwarzen Ranken des Schattens zischten gefährlich, während sie dem Licht auswichen und immer weiter zurück gedrängt wurden. Überrascht stellte er fest, dass die Präsenz des dunklen Lords schwächer wurde. War das wirklich möglich, dass Rees dieser Dunkelheit überlegen war? Er musste zugeben, dass er nicht daran zu glauben wagte, und doch schien das Licht die Oberhand zu bekommen. Dann hörte der Miraluka einen Schrei, weit entfernt und leise. Es war der Schrei eines Mädchens, hoch und schrill. Es klang wie der unkontrollierte Schrei eines Kindes wenn es unglaubliche Angst hatte. Rees verlor die Konzentration während der Schrei immer lauter und präsenter wurde, bis er direkt vor ihm war. Während das Bild des Sithlords immer blasser wurde, meinte Rees ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht der dunklen Gestallt erkennen zu können. Dann verschwand der Raum und für einen Moment war alles ruhig und leer. Kein Echo, keine Macht einfach nichts.

Als plötzlich der selbe laute schrille Schrei wieder in voller Lautstärke durch Reess Ohren stieß, schreckte er hoch und war mit einem mal wieder voll und ganz zurück auf Dantooine, in der großen Halle der Jedi-Enklave. Sein Herz schlug schnell und die eigentliche innere Ruhe, die der junge Mann so schätzte, schien seinen erschöpften Körper vollständig verlassen zu haben. Mit schnellen Atemzügen versuchte seine Lunge den Sauerstoffmangel in seinem Gehirn auszugleichen, während seine Muskeln zu zittern begannen. Dieser Trip hatte den Miraluka ziemlich viel Kraft gekostet. Nur mit Mühe konnte Rees sich auf seine Umgebung konzentrieren, doch dass da jemand ganz in seiner Nähe war konnte er trotzdem sehr deutlich spüren. Die Präsenz einer jugendlichen, verwirrten und niedergeschlagenen Seele direkt vor seiner Nase. Außerdem, etwas weiter entfernt aber schnell näher kommend, der mechanische Abdruck eines Droiden sowie ein kleines lebendiges Wesen, ein kleines Tier dessen Einordnung Rees nicht gelang. Doch was viel wichtiger war, und dem Miraluka zu einen schwerfälligen aber erleichternden Seufzer verhalf, war die starke Machtzugänglichkeit der jungen Person vor ihm. Sie war sehr deutlich in ständiger Verbindung mit der Macht und Rees konnte einen dunklen Schatten nicht darin erkennen. Dennoch schien das junge Mädchen vor ihm Angst zu haben und durchaus zu gewallt bereit. Ein Verteidigungsinstinkt, der momentan die komplette Kontrolle über sie hatte wie es schien. Ein sehr natürlicher Reflex, vor allem für einen so jungen Menschen, denn um einen Menschen handelte es sich hier. Dennoch sollte jemand mit derartigen Zugängen zur Macht seine Gefühle besser unter Kontrolle haben, kam es dem jungen Miraluka in den Sinn. Rees fiel es schwer ihre Handlungsfähigkeit einzuschätzen und hatte auch nicht vor herauszufinden wozu sie in dieser Situation im Stande war. Mit ruhigen Worten, die allerdings ebenfalls ein wenig erschöpft klangen, versuchte er die Situation zu entschärfen: "Keine Angst!". Auch wenn Rees seinen Kopf nicht bewegen musste um seine Umgebung komplett wahrzunehmen, so drehte er trotzdem den Kopf zu ihr, während er sich langsam in Meditationshaltung auf den Boden setzte. Rees hatte früh gelernt, dass sich sehende Wesen um einiges wohler fühlten, wenn ihr Gesprächspartner sie anschaute. Ein entspanntes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit als die wärmende Kraft durch die Macht in seinen Körper zurück floss. "Du hast dich erschrocken, das tut mir leid. Du hast dich angegriffen gefühlt durch eine Präsenz in der Macht, die sich stechend in dein Herz gebohrt hat, das ist nicht schön, glaub mir ich kenne dieses Gefühl.". Rees machte eine kurze Pause um dem Mädchen Zeit zu geben sich zu sammeln, während er anfing seine Arme links und rechts, etwas höher als sein Kopf, in die Luft zu strecken, die Fingerspitzen nach oben. Es tat gut sich dem Strom der Macht hinzugeben und ihn durch den ganzen Körper fließen zu lassen. Im Pfad der Jedi hatte Rees gelesen, dass es bei einer solchen intensiven Mediation durchaus möglich war den physischen Kontakt zur Umgebung komplett zu entkoppeln indem man in der Luft schwebte. Bisher war ihm das noch nicht gelungen doch es wahr ein Ziel dass er erreichen wollte. Rees musterte das junge Mädchen, dass immer noch ihren Blaster auf ihn richtete, bereit abzudrücken. "Ich habe nicht vor dir etwas zu tun, allerdings ist mir noch nicht klar ob du vor hast mir etwas zu tun!", Rees grinste unter seiner hellen Kapuze dem jungen Mädchen freundlich entgegen.
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#13
Der hohe Torbogen der Enklave ließ die Sonne in einem einzelnen, großen Strahl ein, der sich aber nicht bis zu dem Fremden erstreckte. Staubpartikel schwebten schwerelos im Licht. Ein Windhauch fand Eingang in das Innere des hallenartigen Raumes, und trotz der Frische die er brachte lag doch der Geruch von Moder in der Luft. Novas Augenpartie verengte sich, einen feinen Kranz winziger Fältchen auf ihre Schläfen werfend. Die junge Sunrider beobachtete jede Bewegung die der Mann tat. Analyse. Er mochte sie wohl einen Kopf überragen. Seine Kluft verschleierte seine Shilouette und doch ließ sich ein strammer Körperbau erahnen. Ein Krieger? Ein Söldner namens Herian hatte ihr einst gesagt nur Kämpfer und Feiglinge hatten kräftige Beine. Ihr Grün wanderte hinauf und versuchte seine Züge genauer zu erfassen, doch eine Kapuze aus schwerem Stoff und deren tief liegender Schatten vereitelten ihren Versuch. Nur ein markantes Kinn meinte sie zu erahnen, und waren das da gehobene Mundwinkel? Lächelte er etwa? Obschon der Schlag in ihrer Brust noch immer von schnellem, kräftigen Takt war, reduzierte sich das Zittern ihrer Hand. Der Blasterlauf fokussierte sich in Richtung der Nasenspitze des Fremden, Nova dachte nicht einmal im Traum daran ihre Waffe zu senken. Skepsis spiegtelte auf den jungen Zügen, als sich eine melodische Stimme anschickte zu sprechen. Nova lauschte den Worten, nur um ihre Verwirrung noch gemehrt zu sehen. Die Präsenz der Macht, die sich stechend in dein Herz gebohrt hat? Hm, der redete ja poetisch daher...ob er wirklich ein Böser war? Eigentlich wusste sie, dass sich eine edle Ausdrucksweise und niedere Intentionen nicht grundsätzlich ausschlossen aber...da schwang so eine angenehme Wärme in seinem Timbre. Er sagte ihr, sie brauchte keine Angst zu haben. Misstrauen und Neugier balgten in ihrem Geist um die Herrschaft, ehe schließlich erstes triumphierte. „Jaa....deine dunkle Präsenz!“ sagte sie schließlich. Obwohl sie in ihrem Tonfall um Selbstsicherheit bemüht war, gab leiser Zweifel das Geleit. Sie fühlte nichts Dunkles mehr? Aber das zuvor...hier...war doch niemand anderes mehr? Auf den Rest seiner Worte ging sie nicht einmal mehr ein. Erst wollte sie, dass er Stellung zu ihrem Vorwurf bezog. Und sollte er ruhig glauben, dass sie ihm etwas tat wenn seine Antwort ihr nicht gefiel!
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#14
Langsam senkte Rees die Arme und richtete sich auf. Kraft und Ruhe waren wieder zurück in seinen Körper geflossen und sein Herzschlag hatte sich beruhigt. Neugier machte sich nun breit. Wer war dieses Mädchen und vor allem was machte es hier? In der alten Enklave hatte er lange Zeit überhaupt keinen Besuch bekommen, und nun schienen hier wöchentlich Leute ein und aus zu gehen. Das Mädchen musste zwischen 14 und 16 Jahre alt sein, ganz genau konnte Rees das nicht feststellen. Offensichtlich war sie sich noch nicht ganz sicher, was sie von Rees halten sollte. In erster Linie war sie vor allem misstrauisch ihm gegenüber. Interessanterweise konnte Rees dieses Gefühl jedoch in keiner Weise erwidern. Der Mensch, der da vor ihm stand, hatte ein gutes Wesen voller jugendlicher Energie. Rees verspürte keinen Grund Angst vor ihr zu haben, oder ihre Motive zu hinterfragen. Dabei war sie es doch, die ihren Blaster auf ihn richtete. Seine Worte schienen das Mädchen zum Nachdenken zu bringen, er war also schon auf dem richtigen Weg. Um jedoch herausfinden zu können, wer sie war und was sie hier wollte, musste ihr Vertrauen in seine Person noch um einiges wachsen. Er machte ein paar langsame vorsichtige Schritte auf sie zu. Das Mädchen hatte die gleiche dunkle Präsenz in der Macht gespürt, mit der Rees eben noch Kontakt hatte. Sie hatte womöglich diesen stechenden Schmerz der dunklen Seite gespürt und nun dachte sie, diese Präsenz würde von Rees ausgehen. "Du glaubst wirklich ich wäre ein Diener der dunklen Seite?", Rees machte eine kurze Pause, während er weiterhin langsam auf sie zuging. "Du hast einen erstaunlich kontrollierten Zugang zur Macht. Du kannst sie spüren und deine Umgebung durch sie wahrnehmen, genau wie ich. Hör auf das was die Macht dir sagt! Sie lügt nicht...". Rees war nur noch zwei bis drei Schritte von dem jungen Mädchen entfernt, als er stehen blieb um ihr einen kleinen sicheren Abstand zu lassen. Verwirrung schien die Gedanken des Mädchens durcheinander zu schmeißen. Sie hatte die dunkle Präsenz des Sithlords gespürt und wusste nicht wie sie das einordnen sollte. "Ich habe die gleiche dunkle Präsenz gespürt, die dich nun offensichtlich verwirrt.", Rees bückte sich und hob vorsichtig das befleckte Tuch auf, dass er anscheinend fallen gelassen hatte. Vorsichtig legte er es auf die flache Innenfläche seiner rechten Hand, welche er dem Mädchen etwas entgegen streckte, sodass man die schwarzen Flecken deutlich sehen konnte. "An diesem Ort sind viele Dinge passiert. Wenn man darauf hört kann man all die verschiedenen Stimmen der Macht ganz deutlich hören. All die Bewegung in der Macht, die von diesem Ort ausgeht. Es ist ein wunderbares Gefühl nicht wahr? Dieses Tuch jedoch ist ein Artefakt der dunklen Seite. Es ist getränkt mit Gift des Schattens. Ich kann dir weder erklären woher es kommt noch was es damit auf sich hat. Das einzige was ich sicher weiß ist, dass die dunkle Präsenz die du gespürt hast von diesem Artefakt aus ging.". Nach einer kurzen Pause hob Rees seine Augenbrauen und ließ seine Stirn Falten schlagen: "Das ist jetzt erst einmal verwirrend ich weiß. Was hältst du davon wenn ich dir was warmes zu essen mache und du mir in aller Ruhe erklärst, womit ich die Ehre verdient habe ein junges machtbegabtes Mädchen als Gast zu haben? "
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#15
Ob sie wirklich glaubte, dass er ein Diener der Dunklen Seite war? Sie wusste es nicht, aber sie schloss es zumindest nicht aus. Immerhin wusste sie was sie gefühlt hatte, nicht wahr?
So war Schweigen ihre Antwort auf seine Frage, Schweigen und ein leichtes Schräg legen des Hauptes. Er wollte, dass sie auf das Flüstern der Macht lauschte, als würde diese seinen Worten Zeugnis ablegen. Und obschon da tatsächlich nichts mehr außer Wärme zu spüren war, war ihr die Situation zu prekär um sich noch tiefer in das Gefilde zu wagen.
Für jeden Schritt den er sich näherte wich sie einen zurück, als wären sie zwei Magnete die sich gegenseitig abstießen. Erst als er ihr das Tuch in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit rückte, begann ihr Misstrauen zu bröckeln. Ihr Grün lag auf dem Stoff, betrachtete die dunklen Sprenkler die es befleckten. Ein Artefakt? Das Gift des Schattens? Warum war es hier? Wer hatte das Gift gemischt?
So viele Fragen. Als der Fremde fortfuhr fand ihr Augenmerk sein noch immer verhülltes Antlitz. Ihre Mundwinkel kräuselten sich missfallend. Erst sprachen sie von Gift, dann bot er ihr zu Essen an? Nein nein, Essen und Gift – keine gute Mischung. Verdächtig, sehr verdächtig. „Nein danke...“ raunte sie leise.
Dann setzte sie einige Schritte in den Rücken, ging in den einsamen Lichtstrahl und sagte „Komm ins Licht...“ ihr Ton war nicht ohne Fehl zu deuten, zu harsch für eine Bitte, zu sanft für einen Befehl.
Zu ihrer Erleichterung kam er dem nach und näherte sich. Das Licht eroberte erst seine Beine, dann den Oberkörper, und schließlich das Haupt. Der helle Stoff seiner Gewandung strahlte im Sonnenschein. Der Fremde blickte auf und ließ erstmals zu, dass Nova mehr als nur eine Shilouette von ihm erhaschte. Er war jünger als sie geglaubt hatte, dunkle Augen lauerten da im Schatten der Kapuze.
Zögern fesselte sie noch für ein, zwei Herzschläge, ehe sie langsam die Waffe sinken ließ, wenn sie sie auch noch nicht wieder halfterte. Nun da sie sich zu diesem Schritt entschlossen hatte, fand auch ein Funken ihrer Erziehung zu ihr zurück „Seid Ihr....ein Jedi?“
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#16
Mit jedem Schritt, den Rees näher kam, machte das Mädchen einen Schritt zurück. Ihr Blick viel auf das Tuch, das Rees in der Hand hielt und sie schien sichtlich interessiert. Ihr Schweigen sagte ihm, dass sie noch nicht sicher war, was sie über ihn glauben sollte und was nicht. Sein Angebot, ihr Gastgeber zu sein, lehnte sie ab. Damit war nun endgültig klar, dass sie hier nicht nach jemanden gesucht hatte. Denn wenn sie aus dem Grund gekommen wäre, jemanden zu suchen, dann hätte sie anders reagiert. Immerhin hatte Rees angedeutet, dass sie hier bei ihm zu Gast war. Tatsächlich aber schien diese Aussage bei ihr eher noch mehr Verwirrung zu stiften. Vielleicht wusste sie von der Jedi-Enklave, hatte nur nicht damit gerechnet jemanden dort zu finden. Doch die Jedi-Enklave war in Vergessenheit geraten, wie konnte sie davon wissen? Das junge Mädchen ging noch einen Schritt nach hinten, sodass ihr Körper komplett im Schein der Sonne stand. Sie bat ihn ebenfalls ins Licht zu treten, offenbar war sie von Reess Auftreten eingeschüchtert. Rees ging weitere Schritte auf sie zu, während er das befleckte Tuch in seine Tasche unter der hellen Robe steckte, er würde sich später weiter damit beschäftigen. Im Moment galt seine Aufmerksamkeit ganz dem jungen machtbegabten Gast. Rees spürte den warmen Sonnenstrahl auf seinem Gesicht, als er ins Licht trat. Sie musterte sein Erscheinungsbild, während sie ihren Blaster langsam sinken ließ. Anscheinend war Rees für einen dunklen Lord nicht dunkel genug angezogen. Er musste sich einen kurzen Grinser verkneifen, dass war einfache kindliche Logik, und doch in gewisser Weise war. Vielleicht konnte sie nun aber auch die Wärme, die aus Reess Herz strahlte, deutlicher spüren. Er zumindest konnte ihre Gegenwart sehr deutlich war nehmen. Ihr Wesen in der Macht verblüfte den Miraluka, diese Kontrolle und der Zugang zur Macht hatte Rees bei einem jungen Menschen bisher noch nicht erlebt. Bei den Miraluka war es in gewisser Weise normal, doch die Menschen hatten nicht alle diesen Zugang. Und selbst wenn sie diese Gabe hatten, durch die Macht zu kommunizieren, dann hatten sie nie gelernt damit um zu gehen. Dieses Mädchen jedoch hatte ihren Zugang weitestgehend unter Kontrolle. Sie musste darin ausgebildet worden sein, und das löste eine Frage in ihm auf, die auszusprechen sie ihm zuvor kam: "Seid Ihr....ein Jedi?". Ein kurzer verdutzter Blick verriet, dass Rees diese Frage überraschte. Sie musste ihn genauso in der Macht analysiert haben und zu dem Schluss gekommen sein, dass Rees ebenfalls die Fähigkeit hatte, durch die Macht zu sehen. Interessiert bückte sich Rees zu dem jungen Mädchen runter: "Mein Name ist Rees. Ich bin ein Miraluka und habe deswegen einen geschärften Machtsinn. Vielleicht hast du schon einmal davon gehört?! ... Nun ein Jedi bin ich allerdings nicht... auch wenn ich mich sehr für die Lehren der Jedi interessiere. Dir jedoch könnte ich die gleiche Frage stellen! Wer bist du? Und wie kommst du darauf dass ich ein Jedi sein könnte? Bist du einem Jedi begegnet?". Wäre es denn möglich, dass dieses Mädchen vom letzten der Jedi zu ihm gekommen ist? Der Gedanke löste ein Kribbeln in Reess Bauch aus. Die Frau in der Erscheinung sprach deutlich von dem letzten Jedi, so viele konnte es davon also nicht geben. Und wenn dieses Mädchen von jemandem ausgebildet wurde, dann war die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass es sich um den letzten der Jedi handelte.
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#17
Nova hatte noch nie jemanden getroffen der sich nicht nur mit Namen, sondern gleich auch mit Spezies vorstellte. Noch dazu wenn die beschrieben Spezies nicht mit dem übereinstimmte, was Nova darunter sonst kannte. Vielleicht war seine Mutter ein Mensch gewesen?
Woher sonst mochten die mitternachtsfarbenen Augen stammen, die von leicht verengten Lidern umrahmt wurden?
Nun stellte ihr der Fremde seinerseits einige Fragen, die sie aber mit kurzem Schweigen vergolt.
Rudy und ABC hatten inzwischen zu ihr aufgeschlossen und drängten sich an ihre Beine. Sie konnte hören wie sich Rudys Nüstern neugierig blähten, als er den Geruch des Anderen mit eifrigem Schnüffeln erkundete.
ABC gab eine kurze Reihenfolge hoher Piep-Laute von sich. Wer das war, fragte der Droide.
Schließlich gab sich die junge Sunrider “Ich bin Nova Elgrin” es war nur eine halbe Lüge und sie belastete die Blonde nicht im geringsten. Sie hütete ihren wahren Namen wie einen Schatz, zumindest wenn sie noch nicht sicher war, ob der andere nicht ein Drache sein mochte.
“Das sind Rudy” sie nickte erst zu dem Tauntaun, dann zu dem Droiden “und das ist ABC”
Vielleicht waren ihre Begleiter nicht gerade tauglich um das Drei gegen Eins Prinzip geltend zu machen, aber vielleicht überlegte man sich da doch einen Angriff nochmal, sollte man einen solchen denn planen. Wie sie darauf kam, dass er womöglich ein Jedi sein konnte?
“Nunja, wir sind in einer Jedi-Enklave” begann sie, beinahe so etwas wie eine freche Attitüde wagend, wenngleich sie selbige mit einem süßen Lächeln ausglich.
Ob sie schon mal einem Jedi begegnet war? “Jaa...sozusagen...schon...” eine halbgare Antwort, nicht wahr?
Kurz nur verengte sich Novas Augenmerk und ihr helles Grün suchte die schwarzen Iriden ihres Gegenüber. “Was führt Euch hierher, Rees?” War es überhaupt angemessen, dass sie ihn so nannte? War das sein Vor- oder Nachname? Hm. Sie wollte nicht unhöflich sein, aber da er ihr nur den einen Namen genannt hatte, nahm sie an, dass er ihr nicht aufgrund einer unpassenden Anrede oder unangebrachter Vertraulichkeit grollen würde.
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