#1
Gerade waren sie dem doch geschäftigen Orbit Naboos entkommen und Keltic machte Anstalten das Shuttle für den Eintritt in den Hyperraum vorzubereiten. Die Zigarre war mittlerweile gut angebrannt und brachte dem Söldner sowohl geschmacklichen Genuss, als auch ein gewisses Gefühl der Ruhe. Das herbe Aroma vermochte es dem Freisoldat für einige Minuten abzuschalten und -vielleicht zum letzten Mal- einfach zu genießen. Das würde er sich noch gönnen. Diese letzte Auswucherung des Luxus den er in den letzten 2 Jahrzehnten angehäuft hatte. Die edlen Zigarren waren nur die Spitze des Eisbergs. Von Außen zwar schon mit Kratzern und Blechschäden malträtiert, war die Vecchia Signora ein kleines Wunderwerk aus Technik, Waffen und Luxus. Von den ledernen Luxussesseln welche die ungemütlichen Crewsitze verdrängt hatten, bis hin zu der verschnörkelten Wandhalterung an der sein StarAnvil Blaster befestigt war, und hinunter zu einem der zwei großen Frachträume welcher zu einer großzügigen Schlafkammer umgebaut wurde war das Schiff von innen beinahe komplett neuaufgebaut worden. Natürlich konnte für einen Mann in Keltics Gewerbe der Luxus allein nicht alles sein, weshalb sowohl Waffensystem als auch Triebwerke eine paar heftige Modifikationen hatten mitmachen müssen. Hier musste was ausgetauscht werden, dort musste man neue Control Panels anbringen und ganz klar musste das Shuttle ja immer noch mit Energie versorgt werden. Das Escort Shuttle, der bewaffnete kleine Bruder der Lambda-Klasse, war zwar Kampftauglich ausgestattet gewesen und die Energiezufuhr hatte reibungslos funktioniert doch nach den "Upgrades" die der Söldner hatte daran vornehmen lassen -er selbst war ein äußerst unbegabter Techniker- musste auch ein neuer Generator her, welcher das Schiff ausreichend versorgen konnte. So saß Keltic beinahe zufrieden in seinem Ein und Alles, die Zigarre im Mund, Weggefährten in den Sitzen hinter ihm und ein Abenteuer vor ihm liegend. Mit einem letzten schnellen Blick nach hinten, zusammen gekniffenen Augen und etwas das man beinahe als Lächeln hätte deuten können auf dem Lippen, betätigte er die Triebwerke und das Shuttle verschwand im Hyperraum, auf den Weg ins Ungewisse.
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#2
Als die Vecchia Signora von Naboo abhob, hatte Lee eine kleine Runde durch das Schiff gedreht. Diese luxuriöse Einrichtung hatte der Jedi nicht erwartet und fühlte sich unwohl. Dies spiegelte sich auch in seinem Gesichtsaudruck wieder. Ich bin unter den normalen Jedi-Verhältnissen aufgewachsen und auch während der Flucht haben wir uns auf das notwendigste beschränkt., sagte sich Lee innerlich und setzte sich auf den Boden um ein wenig zu meditieren. Das Lichtschwert legte er vor sich und schloss die Augen.
Lee's Atem wurde flacher und flacher. Die Geräusche um ihn herrum verklangen. In der Stille der sich Lee hingab, vernahm er die leichten Vibrationen des Bodens und den Geruch von Keltic's Zigarre. Zum ersten Mal seit dem die Mission feststand, konnte Lee ohne Selbstzweifel und mit innerer Ruhe erfüllt ein letztes Mal vor der Konfrontation mit einem Sith entspannen.

Die Macht umschloss ihn wie mit einem schützenden Mantel, während er sich an seine Zeit als Padawan erinnerte. Aufgewachsen im Krieg, beschützt von seinem Freund und Jedi-Meister Kai Justiss. Gemeinsam hatten Sie einmal die Sith überlebt, doch mit dem Tod seines Meisters fehlte Lee etwas. In Augenblicken wie diesen brauchte er den Rat den sein Meister ihm so oft gegeben hatte. Der junge Jedi-Ritter öffnete die Augen und musste an Luke denken. "Meister Skywalker hatte mir einmal erzählt, das die Verstorbenen in der Macht, Kontakt zu uns haben können. Gerade in Augenblicken wie diesenkönne ich das gebrauchen.", sprach Lee seine Gedanken ungewollt lauter aus und erblickte plötzlich Sansa im Raum. Lee errötete, stand jedoch auf und musterte Sansa. Wie würde Sie nun reagieren?
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#3
Wie ein kleiner Ziervogel, fühlte Sansa sich eingesperrt. Weniger von diesem Schiff, als von Lee und Keltic. Alle scharten sich um sie, bedrängten sie, die Führung zu übernehmen; dabei brauchte sie selbst Führung. Diese widernatürliche Angst stieg in ihr auf, ewig von dieser Pflicht gefangen zu sein. Es schien, als ob man ihr die kleinen Flügel gestutzt hatte. Hatte Aidan sie ihr gestutzt? Sansa fuhr mit ihrer Hand über die öligen, verschmierten Wände des alten Schiffes. Es blieb einiges an ihren Fingerspitzen haften, bis diese schwarz waren. Die Jedi betrachtete diese, schob ihre Lippen übereinander und fühlte es wieder. Diese ganze Galaxis bedrückte sie, auch wenn sie es selbst zu leugnen suchte. Ihre eigene Eitelkeit, besser, moralisch höherstehender zu sein, wandelte sich in Angst. Perfekte Liebe und Harmonie - ein Gesuch, welches nicht zu finden war. Ihr Streben danach, war verbohr und sogar närrisch. Noch hatte sie nicht weiter mti Keltic gesprochen, der wohl am ehesten ihre Gefühle verstand, getrieben zu sein. Lee war bisher vieles in den Schoß gefallen: seine Karriere und sein Jedi-Dasein. Natürlich hatte er gekämpft aber eher aus falschem Heldeneifer. Sansa begriff vieles und auch vieles falsch. Immer wieder drängte sich eine Frage in ihren Schädel: Wofür? Für Aidan? Für ihre Vergangenheit oder doch eher aus purer Eitelkeit? Die Jedi war zerissen und niemand kam, um ihre Wunden zu küssen. Dieses alte Gefühl war wieder da, welches sie einst in der dunklen Zitadelle gespürt hatte. Ein Gefühl von Verlust, Angst und falscher Hoffnung. Lustlos ließ sie ihre schwarz gefärbte Hand hinabfallen. Zu viel. Zu viel Denken. Zu viel Gefühl - in einem Augenblick. Weinte sie? Vielleicht, da ihre Augen kraftlos glänzten und sich mit Flüssigkeit füllten. Man hatte sie einst gebrochen gefunden und nun fand man sie wieder so. Der Fluss der Macht durchfloss sie, zog sie mit sich, bis sie den Raum von Lee erreichte; kraftlos stürzte sie hinein und hielt sich an der offenen Schleuse fest. Was sprach Lee dort? Sansa holte tief Luft, um ihre Emotionen zu bändigen. Mit verstorbenen Personen sprechen? Es war Wahnsinn. Aidan hatte es getan und es war sein Untergang. Die Sehnsucht, den Tod zu überlisten oder auch zu hintergehen, war Wahnsinn. Dennoch - ein Rat aus der Vergangenheit war manchmal in der Tat von Nöten. Die Jedi wusste dies und brauchte ihn wohl auch. "Wir brauchen alle Hilfe und Beistand," drückte sie sich aus und schenkte Lee ein liebevolles Lächeln. Vielleicht war er doch nicht nur der Heldenmythos, sondern auch Mensch. "Keltic!" - rief sie, da sie auch mit ihm sprechen wollte, da ihre Situation sich verschlechterte. Hoffentlich war der alte Smoker durch seinen Rauch nicht blind sowie taub geworden. Die Gefühle und Bilder im Kopf nahmen Überhand. Sie fürchtete bald ohnmächtig zu werden, so dass sie beide zumindest darüber aufklären wollte.
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#4
Beinahe gemütlich war der Flug bisher verlaufen. Man konnte kein Anzeichen von der lauernden und immer näher rückenden Gefahr erkennen auf die das Trio in dem Moment zusteuerte. Keltic saß am Steuer und puffte fast schon lässig seine Zigarre, auf den ersten Blick sah es jedenfalls so aus. Sah man genauer hin bemerkte man allerdings die Anspannung die in sein Gesicht geschrieben stand, die verkrampften Hände welche das Steuerungsmodul so fest umpackten, dass sich die Knöchel weiß verfärbten und sein starrer, in Gedanken versunkene Blick nach vorne. Wie in Trance saß er da, die Rauchschwaden waren das einzige was sich im Cockpit bewegte. Seine 2 Jedi Begleiter befanden sich im hinteren Abteil des Shuttles und waren wohl damit beschäftigt zu meditierten oder ähnliches nahm der Söldner an. Lee tat dies jedenfalls, Sansa hingegen stand aufrecht, jedenfalls gerade so. Sie wirkte unsicher auf den Beinen, als ob etwas von oben auf sie hinab drücken würde und sie ins schwanken brachte. Ihr zartes Erscheinungsbild wirkte verletzlich, doch immer noch schön und grazil. Sie hatte die grelle Ausstrahlung verloren, mit der sie Keltic damals auf Tatooine geblendet hatte. Selbst hier und jetzt wusste er immer noch nicht was ihn dazu gebracht hatte zu ihrer Seite zu eilen. "Eine Jungfrau in Nöten blablabla..." nein das war es nicht gewesen, genauso wenig war es Liebe auf den ersten Blick. Er hatte sie nur einen Moment lang aus ihrer Robe hervor blicken sehen und war schlagartig in ihren Bann gezogen. Manche Schmuggler hatte er schon von Engeln sprechen hören, und sollte dies stimmen, dann war Sansa in dem Moment Gottesgleich gewesen. Es war nicht ihr bezauberndes Gesicht, noch ihr unter der Robe versteckte Körper, es war lediglich ihre Aura welche sie zu einem beinahe himmlischen Wesen gemacht hatte. Doch die Jedi die nun an Board seines Schiffes war und auf diese Selbstmord Mission bestanden hatte, war wie ausgetauscht. Der Glanz und Glamour war verflogen. Wie eine Göttin welche vom Olymp gefallen war, war sie ein Schatten ihrer Selbst. Doch in eben diesem Moment drang ihre immer Stimme, nicht sanft wie eine Briese, sondern eher rufend wie der Wind an Keltics Ohren und der Söldner horchte auf. Mit grimmiger Miene schaltete der Freisoldat den Autopilot ein. Er mochte es manuell zu fliegen, es gab ihm ein Gefühl der Kontrolle. Zwar komplett unnötig aber durch Jahre des Kämpfens zur Gewohnheit geworden öffnete er die Schnalle an seinem Holster und Schritt mit einer Hand an der Waffe in den neben Raum. Dort saß der immer noch meditierende Lee zusammen mit der über ihm stehenden Sansa, welche Keltic soeben herbeordert hatte. "Was gibts denn Fräulein Jedi, einen letzten Kuss vor dem Himmelfahrtskommando?" fragte der Freisoldat in einer sarkastischen, direkten Art und Weise um ein wenig die Atmosphäre zu lockern, doch wahrscheinlich vergebens angesichts ihrer Situation.
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#5
Ein Kuss von wahrer Liebe? Möglich, dass dies helfen könnte aber im Zweifel war dies Märchen. Ob nun Lee sie liebte oder Keltic; es spielte für die Galaxis keine Rolle - oder etwa doch? War nicht Liebe ein Ausdruck tiefer Verbundenheit, eine Sehnsucht, die Einsamkeit des Daseins zu brechen? Gerade diese Sehnsucht konnte Seelen zerstören und hatte nicht auch Aidan geliebt? Seine Liebe machte ihn zum Dämonenlord. Einem Schreckgespenst, welches die Anti-Liebe geworden war. Sansa überlegte, dachte nach, über Keltics scherzigen Vorschlag. Ein Kuss - einmal Mensch sein, bevor man ihn besuchte. Ihn, dem ein freies Ende ständig verwehrt wurde. Ja, Keltic sah sie. Sah sie an, wie ein Mann, eben eine Frau ansah, die ihm gefiel. Lee schwieg, sagte nicht mehr viel und schien in einer Art "Resttrance" gefangen zu sein. Die junge Frau blickte also zu Keltic, dem einzig sozial aktivem Posten im Raum. Die Bilder waren noch da. Immer noch, ließen das schöne Fleisch wanken, im Angesicht der Schrecken, die noch kommen mögen. Sie hatte die gleiche Gabe, wie der dunkle Lord: sie sah die Dinge durch eine Art göttliches Monokel. Ein Auge schien immer gänzlich in eine andere Dimension des Daseins zu blicken, machte sie langsam aber stetig verrückt. Ihre fanatischen Jedi-Eigenschaften mochten daher rühren. Irgendwann würde sie auch darum bitten, dass es endlich vorbei war; wie Aidan es bereits jetzt tat. Es endete aber nie. Es waren die großen Windmühlen des Lebens, die sich unaufhörlich weiter drehten. Nur mit neuen Spielern. Die Geschichte blieb die gleiche.

Es gab einen Dämonenlord, der verdorben durch seinen Willen und Begehren, gegen jene kämpfte, welche das schützten, was er entreißen wollte. Motivationen waren peripher sowie wenig von Bedeutung. Sansa erkannte ihre eigene bedeutungslose Rolle nicht. Ihre seelische Unschuld verband sich mit dem unheiligen Wunsch, endlich diese Windmühlen nieder zu brennen, um Aidan aus deren Mahlsteinen zu erretten. Vielleicht war Keltic der einzig wahre Freie hier. Ein Mann, der das tat, was notwendig war und nicht zweifelte. - Oder zweifelte er etwa doch? Die Jedi konnte ihn nicht ganz durchschauen; zwiellichtig war er aber ehrlich. Keltic war nicht voller Hass, vielleicht doch ein wenig vor sich selbst. Ein kleiner Zweifel saß auf seiner Schulter. Betete er zur Macht? Hoffte er auf ihr Licht? Die Frau überlegte, fand aber keine Antwort. "Ich habe Angst," stammelte sie schließlich, da sie überwältigt wurde. Die Jedi-Ruhe brach ein, vor den Gefahren und vor Aidan selbst. Dessen Aura bedrohend größer wurde; mit jeder Sekunde, die sie sich näherten. Das schwarzer Loch schrie ihre Namen lautstark in die Macht. Ganz hatte sie vergessen, was sie eigentlich sagen wollte und starrte den Freisoldaten mit ihren großen Augen an.
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