#11
Verbogen waren sie, verformt und verstümmelt... Bis zur Unkenntlichkeit entstellte Schwingen, die sie einst so hoch zu tragen vermochten. Über Planeten hinaus, über ein einfaches Leben hinaus, weit weg von den Sorgen und Wünschen einfacher Wesen. Sie waren das Meer unter ihr gewesen, strahlend in hellem Azurblau. Doch wer den Welten entstieg, der musste das Gewicht der Galaxis ertragen, der musste Schmerz und Elend auf seinen Schultern tragen und selbst für das stolzeste Geschöpf, konnte diese Last am Ende überwältigend sein. Und wie so viele vor ihr fiel sie, noch ein Engel, der mit brennenden Flügeln in das tiefe Wasser hinabstürzte, noch jemand, dessen Seele von einer Feuerschneise verzehrt wurde. Von unten sah alles anders aus, dort von den Wassern, die von hoch oben seit jeher so schön, so anmutend gewirkt hatten. Kein Meer, kein Ozean, nur ein Sumpf. Im schlammigen Grund versanken die gefallenen Engel und ihre verderbten Leiber ließen Pflanzen wie Tiere vergehen. Verzehrt von ihrem eigenen Feuer. Waren das Sith? War das die Zukunft? Ihre Hand öffnete sich und entblößte das schwarze Etwas darin wieder. Zu winden schien es sich, ihrem Blick auszuweichen, als weigere sich diese Manifestation des Dunklen, des Ungesehenen ihr das ganze Bild zu zeigen. Nicht die Wahrheit, es würde nie die Wahrheit sein, nichts was von Imperator, von Vesperum kam war wahr. Er manipulierte und log so sehr, wie er selbst manipuliert und betrogen wurde. Er unterschätzte sie, mochte er es nicht deutlich zeigen, so war ihr Gefühl sich in dieser Sache sehr sicher. Der dunkle Lord, dieses selbsternannte allmächtige Wesen, für dass er sich nach Korriban hielt, hatte keine Ahnung wie gut sie verstand, wusste nicht, dass sie das Wesen der Dunkelheit auch in finsterer Nacht noch erkennen konnte. Waren ihre gebrachten Opfer also kalkuliert? Sicherlich nicht, kalte und steife Methodik funktionierte in der Macht nur selten, man glitt auf diesem seltsamen Fluss dahin und entschied sich welche Abzweigung man nahm. Aber es waren bewusste Entscheidungen, nichts, was sie überrumpeln würde, nicht übermäßig. Darth Maledice war an dieser Stelle vielleicht sogar ein Unikat in den Reihen der Sith, eine Flamme, die ohne Hass brannte, denn es gab keinen Grund für Hass, er war eine Lüge, die Stärke nur eine Kette, die sie sich wie tollwütige Wachköter auf ihre Feinde stürzen ließ. Sie verachtete oder belächelte diejenigen, die ihre Ansichten nicht teilten, doch echter Hass und purer Zorn waren selten. Am Ende mochte sie das Gegenstück zu einem reinem Jedi darstellen: eine Kreatur, die Frieden in der Finsternis gefunden hat.

Sanfte Wogen der Macht, ausgehend von ihren Fingerspitzen, wirkten auf das schwarze Etwas ein, dieses wabernde rätselhafte Ding, dass er ihr überließ. Sie wollte immer noch mehr sehen, mehr als eine falsche Moralpredigt, wie sie sich an die Dunkelheit verloren hatte, dass sie dem dunklen Lord gehörte. Ihm mochte ihr Leben gehören, die äußere Hülle, das Fleisch, aber nicht ihr selbst. Nicht ihr Wille. Nicht ihr Wesen. Vielleicht würde es einmal sein Untergang sein: das Unverständnis der Leere. Da fraß er die leeren Hülen, dieser verdorrte Sith und wunderte sich, warum er nicht stärker wurde, warum es ihn immer nur mehr entzog, immer mehr vernichtete, bis er nicht mehr war. Nur eine weitere Hülle. Die Kugel bebte, wollte vielleicht fliehen, doch wurde von ihrer Macht festgehalten. Und wenn sie erst bersten musste, bis sie sah, was sie wollte. Dann kehrten sie zurück, dorthin, in diese andere Welt, in den Sumpf der gefallenen Engel. Nur weil etwas faulte, war es nicht tot, nur weil das dehydrierte Fleisch sich wie Schuppen von den Knochen löste, bedeutete es nicht, dass die Kreatur darunter nicht doch überdauern konnte. Die Skelette, beseelt von Geistern, die sich aus dem Schlamm emporgruben, ihrer versunkenen Krypta entstiegen und den großen Totentanz feierten. Lasset die Galaxis brennen, so ihre scheinheilige Botschaft, auf das neues entstehen könne. Verderbnis und Wiedergeburt, die reinigende Reinkarnation, die die Galaxis vor sich selbst schützte, denn die gegenwärtigen Strukturen hatten ihren Zenit längst überschritten. Für sie war es Zeit zu gehen, die Idee der geeinten Herrschaft hatte versagt, das musste selbst Vesperum anerkennen. Was ihnen blieb war der Wandel der Zerstörung. Zerstörung für Veränderung, wie sie seit jeher von ehrgeizigen Wesen begangen wurde. Das war es, was im Kern dieser Dunkelheit steckte. Sie entließ das seltsame Gebilde aus ihrer Gewalt, bis es in der Schwärze von Zeit und Raum verschwand, seinen Platz als Glied der Kette der Dunkelheit wieder einnahm. Allgegenwärtig. Hier auf diesen Schiff ebenso sehr wie auf Coruscant, Onderon, selbst auf abgelegenen Randwelten wie Esfandia. Das Dunkel wurde dichter, als stünde die Geburt des großen Chaoswesens kurz bevor.

Ein eisiger Frostbiss kroch durch ihre Venen, eine aufgescheuchte Schlange, die in blinder Panik in ihre Hand biss - wurde das Dunkel langsam unruhig? Sie streifte einen der weiten Ärmel der Robe zurück, schaute ungläubig auf die Stelle, an der das imaginäre Untier zugeschlagen hatte und erkannte die Kette der Sith. Sollte dies die Demütigung sein? Die Erinnerung daran, den freien Willen hinter sich gelassen zu haben? Wenn diese Symbolik dafür stand, so konnte der Schatten darüber nur müde Lächeln. Schatten ließen sich vertreiben, sie flackerten im Licht, wurden instabil, manchmal auch dunkler, aber man konnte sie nicht einfangen, nie. Wer den Schatten zu fangen versuchte, kettete sich am Ende nur selbst fest. Die Sklaverei der Finsternis begann im Kopf, nur wer sich dort aufgab und sich selbstlos der dunklen Seite ergab, wurde von ihr eingenommen. Ob dies ein schleichender Prozess war, der sie eines Tages alle ereilen mochte, oder ob es Mittel und Wege gab dem zu entfliehen, darüber konnte sie nur mutmaßen. Und wenn es nun so sein sollte, dass der Vielfraß ssie verschlang, so blieb noch ein letzter Engel, der hinabstürzen konnte, der das Lied der Veränderung durch das Universum trug.
Der unheilige Apostel verkündete seine Doktrin mit jenem legendären Werk, dass er wohl den kalten Händen des toten Palpatine entrissen hatte. Doch wie so oft waren Legenden nett zu durchstöbern, entpuppten sich am Ende aber unbrauchbarer Mythos. Es ging nicht darum sich die Ideen toter Meister anzueignen, sie zu verfälschen und zu verformen. Neues musste kreiert, musste geschaffen und auf die ahnungslose Galaxis losgelassen werden. Dieses Buch war mehr eine Formalität, als ein nützliches Geschenk. Und doch, der vermeintliche Respekt entlockte ihr Anerkennung, als der unnütze Wälzer in die Hände des Schatten glitt, bis das Dunkel ihn verschlingen würde. "Ich danke Euch, mein Lord...", quälte es die neue Sith sich hochachtungsvoll und leise heraus. Dort mochte ihr Unterschied liegen: Vesperum war das alte, das verstaubte von Palpatine selbst ungeliebte Überbleibsel. Maledice der Schatten hingegen... etwas anderes. Eine andere Sith. Ein anderes Wesen, nicht allein an die Finsternis gebunden. Sie kannte das Licht und wusste, um welch nützliche, gar vorzügliche Waffe es sich handeln konnte.

Doch es wurde Zeit für Aktionismus, die Dinge mussten sich wieder in Bewegung setzen, entschied sie, während sie demütig durch den Thronsaal schlich, auf und ab vor dem Fenster, das Fondor zeigte, scheinbar überwältigt von der Ehre, die ihr zuteilwurde. "Ich habe während meiner Reise Isard kontaktiert.", offenbarte sie dem Imperator und rückte sie weg von Weg der Transzendenz, wieder hin zum weltlichen, zum eigentlichen Spielbrett. "Es gibt im Kern offenbar neue... beunruhigende Entwicklungen." Ihr Mund zuckte amüsiert nach oben, Chaos und Korrosion, das Reich zerfiel, erdrückt von Dunkelheit, zu viel schwarz war es, immer schon gewesen, seit jeher. "Offenbar steht unser feiger Freund Sate...", bewusst verzichtete sie darauf dem Großwesir, dieser gebrechlichen Kreatur auch nur das geringste Maß an Respekt zu zollen,"...unmittelbar davor den Thron zu besteigen. Unter anderem betrachtet unser Verbündeter, Admiral Harrsk die Situation mit Sorge und möchte sich offenbar wieder entfernen." War Harrsk ihr Verbündeter - oder nur der Vesperums? Es war letzten Endes egal, hier und jetzt machte Maledice den Admiral zu einen Instrument der Sith, zeigte dass sie sich mit dem identifzierte, verband, dass vom Orden genommen wurde und schlussendlich war der Orden nichts anderes als Vesperum, Vesperum und nun sie selbst. Wieder nur zwei. "Ist es nicht... endlich an der Zeit dieses letzte lästige Überbleibsel der alten Republik endgültig zu entfernen? Er ist eine unpopuläre Figur, so austauschbar wie jeder andere auch im Imperium, wenn nicht gar vollständig entbehrlich... mein Lord, wenn wir zu lang zögern könnte Pestage einen Vorteil daraus schlagen, Euch und den Orden in der Öffentlichkeit ächten lassen... Ihr wisst, der Unterschied zwischen Jedi und Sith ist für das einfache Volk nicht erkennbar..."
Und dann würde die Galaxis ihn bekommen, ihren Frieden... Frieden... so tief wie das Dunkel.
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#12
Warum fielen die Blätter seines Lebens ab? Niemand hielt ihn sicher und warm in den Armen. Ein kalter Winter zog in den Herbst seiner Existenz. Das tote Fleisch ergraut, kalt, wie leblose Asche, zeigte sich in prächtiger Neugier. Wie Pergament einer alten Kultur zog der dunkle Fürst seine Kreise; einen Tanz durch die Zeit, unnachgiebig in seinem Wahn. Schritt um Schritt schien er den Raum zu durchtrennen. Der Blick fest aber eher eine ferne Erinnerung an einen lebenden Mann - auf Maledice gerichtet. Raubtiere umkreisten sich, wie auch der Lord sein neuestes Geschöpf umsuchte. Über seine Erinnerungen zogen sich gleiche Kreise, wie innerliche Windmühlen, die mit ihren Steinen seine Seele zerschmetterten, bis nur das dunkle, tote Mehl blieb. Ein Mehl des Wahnsinns, welches sich durch seine Blutbahnen schob, wie Staub. Das waren die Tanzbären der dunklen Seite: Erinnerung. Woran dachte dieser Dämon, während das Buch seiner Weisheit in den gierigen Klauen des Neu-Sith verschwanden? Still nahm ihre neue Rolle in diesem Ballet an; fast stoisch blickte sie herauf. Der dunkle Lord war einsam. Eine okkultes Gefühl der frostigen Einsamkeit zog in seinen Nacken. Irgendetwas stimmte wieder einmal nicht. Wieder rückte das gewünschte Ziel seiner Errettung in weite Ferne. Sansa. Amaranthine. Mutter - Drei Worte, die sich drückten, bewegten, in seinem Schädel, wie seine Schritte auf dem polierten Boden des Raumes. Darth Maledice war nun Teil dieser finsteren Welt. Sie betrat den Tanz. Es war nur die Frage, ob sie sich von den Tanzbären faszinieren ließ oder weiter ihrer Wege zog, bis in den imaginären Palast am Ende des rauschenden Festes; hin zu ihm, dem Puppenspieler, dem König der Narren; dem scharlach-schwarzem König, in seinem turmartigen Schloss am Ende des Weges. Darth Vesperum forderte vielleicht genau dies. Sie sollte zu ihm kommen. Nicht nur, wie jetzt, physisch, sondern auch seelisch. Sie sollte den Winter sehen, die fallenden Träume und Hoffnungen. Sie sollte sein, wie er. Eine Gleichgesinnte, um die Einsamkeit zu brechen. Vielleicht war dies die Lüge, die der dunkle Lord selbst aufgesessen war. Vielleicht stattete er sie deshalb mit Macht aus, um sich selbst zu erlösen. Der letzte Rest Menschlichkeit, pervetiert durch Erinnerung und Wahn, zog sich einen neuen Narren heran. Wieder zwei Narren, die sich im Stande glaubten, das Schicksal zu bersten.

Weit entfernt schien das Leben, auch aus Maledice fiel es heraus, wie Staub. Leere Hüllen getrieben von widernatürlicher Gier. Seelen, die im Leben gefangen waren, obwohl ihre Herzen längst verschieden waren. Der Dezember kam. Auch für sie. Macht kam immer mit einem Preis, insbesondere die dunkle Allmacht mit ihren Stürmen, Weissagungen und Perversionen. Die dunkle Seite forderte schnell ihren Tribut und fraß die Seele, wie ein Raubvogel, pickte sie und pickte, bis man nicht mehr sah. Man wurde selbst einem Raubtier, welches versuchte die Leere zu füllen. Mit Macht, Erinnerung und Gier.

"Alles hat seinen Preis, Lady Maledice. Der Kodex, den ich euch gab, wird euer Herz fordern und ihr werdet es mir geben,"
erklärte der Aschegeist und trat vor das Panoramafenster mit den wenigen Sternen sowie dem Schwarz des Alls. Wie ein Albtraum wirkte sein Schattenwurf; zeitlos umschlug er die Atmosphäre. Das Schwarz seiner Robe glitt um ihn, getragen von Tod. Grazil war die Bewegung, langsam aber gezielt. Mechanisch aber immer wieder perfekt abgestimmt auf jene innere Haltung des Verlustes. Lord des Verlustes nannte man ihn. Immer wieder verlor er Teile seiner Seele an das schwarze Meer, welches mit Erinnerungen gefüllt war. Hass wuchs mit jedem Verlust, als auch die Gier, diesen Verlust zu ersetzen. Irrer Wahnsinn war seine Antwort auf die Frechheiten des Lebens. Wollte er Maledice diese Weisheit vermitteln? Ja.

"Studiert es, lebt es und ihr werdet eines Tages dort sein, wo ich es bin,"
sagte der Sith-Lord kratzend, fast tonlos. "In Finsternis." - betonte er jedoch. Es war das Wort, was ihn beschrieb: Finsternis. Dieser Ort war er, wie die Abwesendheit von Licht es war.

Dann nach Gedanken, Gefühlen, die Darth Maledice in sich austauschte, rief sie zu Aktionismus, nach Bewegung. Sie folgte dem Lord hinauf, zum Fenster; neben ihn. Neben seine Macht. Sie war nun in seinem schwarzen Turm, der in die Lande des Wahnsinns blickte. Würde sie sehen? Darth Vesperum ließ den Blick schnell zur Seite fallen, auf sie. Der Dämon spürte sie, ihre Nähe und den Abstand. Es war ein merkwürdiges Verhältnis ihrer Abgründe. Beide waren Wesen, ähnlich schwarzen Löchern, die ihre Kräfte gemeinsam exponentiell steigerten. Dies war ihr gemeinsamer Fluch nun: ein Dasein hier in dieser Galaxis, obwohl beide nach anderen Orten suchten und diese auch Zuweilen sahen, transzendent bereits in ihnen lebten. Darth Maledice ergriff das Wort, während der Imperator schwieg. Der Geist lauschte still, nahm auf und durchdachte in seiner Kälte, seinem Zynismus.

Pestage. Sie sprach es an und Vesperum verstand. Er hatte damit gerechnet, dass sich der Wesir anschicken würde aber so schnell? Das Reich war instabiler als er gedacht hatte. Leider, da er so gezwungen war, seine spirituelle Reise abzubrechen und sich um diese einfache Weltlichkeit zu kümmern. Ein leiser Grummler schob sich über seine Lippen. Schließlich auch noch Blitzer. Vesperum ließ seinen Blick zum Boden fallen, die Kapuze schob sich dabei leicht vor. Eine Entscheidung war gefordert, dabei schmerzte sein Schädel. Entscheidungen erforderten eine gewisse Rationalität, die immer Ruhe brauchte aber dafür war der seelische Schmerz inzwischen zu groß. Der dunkle Lord strengte sich an, suchte den Nicht-Ort in sich auf, um eine Antwort zu finden. Die Atmung war schwer, keuchend aber bestimmt. Leider brauchte er Pestage sowie Harrsk, so dass er nicht so einfach entsorgen konnte, wie er es sich wünschte. Ferner würde dies zu viel Unruhe hervorbringen und seinen weltlichen Thron destabilisieren, also kam er zu dem notwendigen Schluss, dass beide in engere Ketten gelegt werden mussten. In diesem Sinne konnte er nicht ganz auf Maledice eingehen, auch wenn er es gerne getan hätte. Dann sprach der Imperator mit schwarzen Lippen:

"Diese Narren. Ich werde mich dieser Sache persönlich annehmen müssen. Das Imperium braucht erneut seine politische Figur," war die geifernde Aussage, die aus seinem Rachen gepresst wurde. Ein unterschwelliger Zorn lag in ihr. Darth Maledice Analyse hatte genau seinen Nerv getroffen und ihre Denkstruktur deckte sich mit der des dunklen Lords, zumindest was Weltlichkeit betraf. Wieder taten zwei Sith ihr grausames Werk an den Lebenden. Die Geschichte wiederholte sich.

Gnadenlos drückten seine Augen. "Ihr werdet euch nach Byss begeben und dort mit Meister Akaete sprechen. Er hat Informationen für euch," wies der dunkle Lord unfein an. Byss, die alte und neue Welt der dunklen Diener. Nach Onderons annehmbaren Sturz war Byss wieder im Zentrum der finsteren Tiefe seines Interesse.
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#13
Er war schwach. Hier und jetzt. Der fleischgewordene Terror, das Gift in den Adern der Galaxis wirkte klein und fragil, gar zerbrechlich. Eine Schnecke, die voran kroch, willens sich zu winden, zu bangen, das Unvermeidliche hinauszuzögern. Immer wieder zog sie sich in ihre Keramikschale zurück und hoffte darauf, dass das zermalmende Unwetter sie nicht traf. Seine Schwäche waren Forderungen, die Unfähigkeit sich das Begehrte zu nehmen, es ihr zu entreißen. Das Herz, den Willen, den Drang zu leben. Der Narrenimperator musste sie dazu drängen, beinahe Bitten, so klapprig und alt, so verdorrt und knorrig war der alte Baum. Tief mochten seine Wurzeln ins Reich der Dunkelheit reichen, weit mögen sie sich winden, bis zu den Ufern schwarzer Meere und doch nährte es ihn nicht mehr. Die Dunkelheit fiel ab von diesem Geschöpf und ließ nur einen sterbenden Mann zurück. Die wabernd-dunkle Magicka, die den Saal im Bann hielt entpuppte sich als Illusion, eine kleine Kerze, ein fahles Lichtlein konnte reichen und das Monster würde kreischend fliehen. Er mochte einmal Macht besessen haben und irgendwo versteckt mochte sie stets lauern, darauf wartend, dass er sie neu entdeckt. Aber nicht hier, nicht jetzt. Seine weltliche Autorität war nur noch als vager Schemen greifbar, noch einige Tage, einige Wochen mehr und dieser Schemen würde eines mit dem Unsichtbaren, dem Ungesehenen werden. Nicht länger existent für diese Galaxis. Diese Schnecke konnte ihr nicht das Herz stehlen, nicht in diesem jämmerlichen Zustand, nicht nur als Sith-Lord. Und wenn er nicht achtgab, wenn er nicht zur Stärke zurückfand, dann würde es bald schon der Stiefel der Hexe sein, welche die schleimige Kreatur zertrat.

Noch immer wog der Wälzer in den aschgrauen Händen, die des Lebens so überdrüssig waren, während die Worte des untoten Narren wie ein Hammer darauf einschlugen. Tot und schwer. Behäbig fielen sie auf den Band nieder, der mehr und mehr zur Last wurde denn Vesperum beschrieb als das, was sie dachte: nicht ihr Weg. Der Schatten war kein überzeugter Sith, eher eine Geburt aus der Notwendigkeit heraus, die Antwort auf das Morgenlicht, das die neuen Jedi mit sich brachten. Doch die finsteren Fesseln zogen schon lange an ihr, wie alte Freunde, die sie einluden. Das Buch barg keine Erkenntnisse, es war eine Sammlung, altes Wissen der Sith, mehr Historie als tatsächliches Lehrwerk. Eine wissenschaftlich interessante Lektüre, zweifellos, doch für jene Wesen, die ohnehin in der Macht lebten unbrauchbarer Ballast. Gehorsam aber ruhte ihr Blick darauf, als wäre sie begierig darauf es aufzuschlagen und einzutauchen in das verbotene Wissen, endlich bereit, die Reise ins Reich der Finsternis anzutreten. Doch wieder verkannte der dunkle Lord die Hexe. Wieder vermochte sein Auge diese neue Sith nicht zu erkennen, nicht zu entdecken. Wieder sah er nur sein Reich, war blind für die anderen Aspekte der Dunkelheit, die anderen Auren, Präsenzen, in der Welt ewiger Nacht. Sein eigen geworfenes Unlicht hatte die Augen des Imperators verschlossen, verdunkelt vor dem, was noch in den Schatten lauerte. Aus Angst? Gewiss. Denn gemessen an den Äonen, an den unzähligen Finstergeistern, die aus fehlgeleiteten Jedi entwuchsen, war der dunkle Lord nur ein geringerer Dämon. Ein schweres Nicken betonte schließlich, dass sie seine Worte verstanden hatte. Doch verstand er sie auch? Verstand er sich selbst? War Vesperum noch Meister über sein Dasein?

Spröde Lippen rissen die tote Fratze in die Breite - das versuchte Lächeln einer Kreatur, der echte Freude seit mehr als einem Jahrzehnt fremd war. Ganz recht. Der Narrenimperator musste in seinen Zirkus zurück, er musste die Menge unterhalten, über die er unbedingt herrschen wollte. Und es gefiel Maledice zu sehen, wie es ihm schwer fiel. Wie er überlegen musste, wie er sich offenbarte, nicht mehr ganz Teil dieser Galaxis zu sein. Die unnachgiebige Gier nach größerer Dunkelheit hatte seinen Geist deformiert, entrückt und nun entblößte er sich erneut. Wie er zögerte, sich mühte eine einfache Entscheidung zu fällen. Er zeigte ihr offen und ehrlich, an welchen Stellen er sich nicht wehren konnte, wo er verwundbar war, wo einige Hebel genügen würden und die Bestie würde fallen. Ein herrliches Schauspiel - in einem echten Theater wäre es Beifall wert gewesen, doch hier, in dieser Privatlounge, waren die Anwesenden Gäste, die gleichzeitig auch als Akteure fungierten, darum bestrebt ihre Fassung zu wahren. Gerne hätte sie noch einen Versuch unternommen ihn in eine destruktivere Richtung zu lenken, doch schien der Dunkle Lord bereits bestrebt zu sein sie auf andere Gedanken zu bringen, um nicht zu sagen loszuwerden. Natürlich hätte ihr Vesperum diese Informationen auch jetzt und hier zukommen lassen können, anstatt sie zurück nach Byss zu schicken. Doch er brauchte Gehorsam, er musste sich daran ergötzen, wie all die Heuchler bereitwillig seine Botengänge auf sich nahmen. Retten aber, würde es den dunklen Lord nicht mehr. Amüsant allein war der Umstand, dass sich dieser Akaete Meister wähnte. Ein Meister war er nicht, im Traum vielleicht und selbst dort mehr Tänzer. Nicht lange war es her, da wachte sie im Orbit von Byss, als der angehende Imperator als verschollen galt. Sie hatte die Allmacht gehabt. Eine Nachricht an Isard, eine gezielte Fehlinformation mit einem konstruierten Zwischenfall und Pestage hätte sich entschlossen die gesamte Thronwelt zu verbrennen. Zusammen mit allen, die darauf lebten. Zusammen mit dem, das Vesperum als Basis seines Ordens nutze, zusammen mit dem, der sich wähnte, ein Meister zu sein. Doch zeigt das Rad der Zeit nur zu oft die Myriaden Gaukler, die sich Vollkommen dachten, bis das allsehende Auge sie als Scharlatan entlarvte.
"Gewiss mein Imperator. Nach Euren Wünschen soll es geschehen." Der Schatten verbog das Rückgrat zu einer untertänigen Verbeugung, ehe er sich davon stahl. Hinaus aus dem Zirkus des Narren, fort von seinem Kreuzer, dem übergroßen Sarkophag, der seinen Leichnam konservierte. Weg von den Kanonen des Schiffes, an deren Spitzen die Macht des angehenden Herrschers der Galaxis ein jähes Ende fand. Er war isoliert, eingeschlossen in einem dahintreibenden Mausoleum, unfähig und Unwillens sich zu befreien.


Supersternenzerstörer Abaddon, Allegiance-Klasse

Hier saß sie nun, auf diesem Geisterschiff im stillen Kämmerlein, allein mit sich. In der dunklen Nacht trieb es dahin, schien zwischen den Sternen herumzuirren, ganz ohne Ziel, ganz wie ihr Geist, der seinen Weg suchte, und ihn doch nicht fand. Mit Sublichtgeschwindigkeit schob sich der Zerstörer an Wracks und Asteroiden vorbei, ein Blick aus ihrem Fenster offenbarte ihr die Aussicht auf explodierende Sonnen, ein brennendes Firmament. Sie waren zurück im Tiefkern, hier wo schwarze Löcher ganze Flotten verschlange, eine Supernova eine gesamte Armada zu einem unförmigen Klumpen schmolz, hier wo mythische Kreaturen ihr Unwesen trieben, ungesehene Geschöpfe, die die Mannschaften von Ahnungslosen verzehrten. Und doch vermittelte der explodierende galaktische Kern Frieden. Er war der Ursprung. Das große Chaoswesen, die Mutter und Wiege des Lebens. Eine unbarmherzige Naturgewalt, wild und ungezähmt. Und doch konnte es aus der Entfernung schön wirken. Selbst für Kreaturen wie der Hexe besaß das destruktive Farbenspiel eine unvergleichliche Schönheit. Es beruhigte ihren Geist, lenkte ihn in eine Bahn, die gewöhnliche Wesen wohl als Entspannung ansahen. Doch Finsternis war alles, das ihr Auge sah, dort hinter geschlossenen Lidern. Erst mit der Zeit gesellten sich Lichtpunkte im Schatten dazu, deren Konturen an Schärfe gewannen. Obgleich vor ihrem Auge nicht annähernd so klar, entpuppten sich die Silhouetten als Komponenten, Teile einer altertümlichen Waffe, die traditionsgemäß von vielen Machtbegabten Gemeinschaften geführt wird. Es waren Teile eines Lichtschwerts. Geduldig hingen sie in der Luft und warteten auf das Herz, das sie verbinden sollte. Langsam stieg es dann empor, ein Relikt von Korriban, der schauderhafte rote Rezeptor eines altertümlichen Droiden, dessen Metall den Griff der Waffe ummantelte. Nein, die Dinge starben nicht einfach, nicht für jene, die die Macht wahrlich beherrschten. Sie wandelten lediglich ihre Form, wurden von ihren Bezwingern, ihren Meistern, zu etwas neuem geschmiedet. Ruhig lag der Rezeptor nun vor ihrem geistigen Auge, während die anderen Komponenten im Hintergrund lauerten, so lange, bis ihr Geist sich daran gewöhnt hatte, diese Teile sich selbst zu überlassen, bis es sie keine Mühe, keine Konzentration mehr kostete, sie in der Schwebe zu halten. Erst dann wandelte sich der Aspekt der Macht, der nach dem Rezeptor griff. Er wurde aggressiver, erdrückend, von unbändiger Wut ergriffen etwas besitzen zu wollen, besitzen zu müssen. Ganz ähnlich dem Gefühl eines Kleptomanen, der die Scheibe eines Geschäftes zertrümmern muss, um an die begehrte Beute zu kommen. Doch Maledice's Hammer war subtiler, er formte sich in ihrem Geist, versetzte der Hülle präzise Schläge, bis diese Risse bekam und das Innenleben preisgab. Unnütze Scherben vielen zu Boden, denn der Schatz ist dem Kokon entstiegen. Der synthetische rote Kristall wartete in der Schwebe, ehe ihr Geist ihn zu den anderen Komponenten schubste und sie sich verbanden.
Dies war nicht mehr das Schwert von Nigidus, das vor Kunstfertigkeit und Eleganz strotzte. Diese Waffe war weitaus gradliniger, dazu gedacht Zerstörung und Wandel zu bringen. Es entsprang einem entwickelten Wesen, einer Person, die zwar noch irgendwo Nigidus sein mochte, aber auch gleichzeitig sehr viel mehr war. Es schien beinahe, als hätte sie erst seit Korriban das große Mysterium der Macht gesehen und wäre darin eingetaucht, als hätte sie erst jetzt ihre eigene Meisterschaft verstanden, wo ihr Blick über die Schemen der Finsternis hinausreichte. Nun war es Zeit für die Hexe ihre Verwünschungen auszusprechen und dies Land, diese Galaxis so zu formen, wie sie nach ihren Erwartungen sein sollte. Ohne Vesperum. Ohne Jedi. Ohne Sith. Die alten Meister, jene, die sich Zodiarchen wähnten, göttergleiche Gestirne am Himmelszelt, ihre Zeit lief ab. Sie waren der Nährboden für die Neuen und nun war es an ihr sich aus dieser Asche zu erheben und ihren Anspruch zu legitimieren.

Und es würde dauern. Sie brauchte Zeit und Veränderung. Pläne mussten gedeihen wie bunte Blumenpracht, die Ahnungslosen mit süßem Nektar zu sich locken, der doch nur Gift war. Gift wie die Dunkelheit. Gift, das sie hier im Spiegel sah. Den immerwährenden Zerfall. Das gräuliche Gesicht, dessen Fleisch sich vom Leben abgewandt hatte, die schweren Tränensäcke, in denen sich die Finsternis angestaut hatte, wo nur lebend allein die Augen schienen, vom Höllenfeuer dunkler Mächte angetrieben, loderten sie im schwefligen Feuer. Jene Fratze war das Gesicht von Nigidus. Die alte Hülle. Das alte selbst. Doch Nigidus hatte ihren Zweck erfüllt, hatte gekämpft, gelitten und erduldet und war nun belohnt wurden, war nun aufgegangen in Maledice, der neuen Hexe, einer Hexe der Gegenwart, nicht der Vergangenheit. Einer unbekannten Gestalt, unsichtbar im Imperium, doch von großer Macht, groß genug, Admiräle und Gouverneure auf die Knie zu zwingen, allein dem Imperator Rechenschaft schuldig. Zwar hatte er sie nie dazu ernannt doch... Im Spiegel schien das Gesicht von Vader aufzublitzen. Vader der Vollstrecker. Der finstere Geist im Imperium. Eine Schublade öffnete sich und Vader verschwand. Der Blick offenbarte ein Antlitz wie aus feinstem Elfenbein, eben und glatt, die Berührung fühlte sich edel und rein an. Mit seltsamen Perlen war diese Maske geschmückt und doch vermochte die Hexe nicht mehr zu sagen von welchem Planeten oder welcher Kultur dieser Schatz stammte - einige hatte sie angehäuft von diesen Relikten, im bestreben darum, menschlich zu wirken, sich in die gehobene Gesellschaft zu integrieren. Nun war die Maske Unmenschlichkeit, der Schutz, der ihr Unwesen unter Elfenbein verbarg, der Schatten überlagerte sich mit dem Licht. Feinfühlig, wie einen lang vermissten Freund befreite die Hexe das Relikt aus der Schublade und führte es dorthin, wo einmal ein menschliches Gesicht war, auf das nur noch das Feuer ihrer Augen für die Außenwelt sichtbar war. Letztlich fiel der Schatten der Kapuze über das Elfenbein - das Antlitz von Maledice würde seinen Zweck erfüllen.
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#14
So zerflossen die Gedanken im endlosen Strom der Macht. Wie Gesänge einer fernen Vergangenheit drangen sie nur peripher in seinen Verstand. Gesänge gar finster und auch von atemberaubender Schönheit; die dunkle Seite war ein Rauschen der Ewigkeit, welches umhüllte, einfror und verdrängte. Diese widernatürliche Geisteskälte schmerzte, machte Prozesse zähflüssig und schwer. Maledice war noch nicht an diesem Punkt. Ihre vermeindliche Freiheit wuchs, mit jedem Schritt den sie in gieriger Art tat. Sie war auf dem Weg eine wahre Sith zu werden: frei von weltlichen Zwängen. Vesperum hatte nicht versagt, sie auszuwählen. Dies wusste er aber etwas sagte ihm, dass sie eines Tages das tun würde, was alle Sith taten. Seine eigene Göttlichkeit anzweifelnd blickte er zu ihr. Irgendetwas stimmte in diesem Moment nicht, ohne dies benennen zu können. Die Gesänge des dunklen Karnevals pulsierten, juckten wie freudige Erregung umher, obwohl der Geschmack des Lebens abhanden kam. Leblos war deren Angesicht. Beide Sith fanden sich in ihrem nahtoten oder auch untotem Dasein wieder. Leben ohne Liebe, Leben ohne Hoffnung, sondern allein ein Leben für sich und seine vergebliche Sehnsüchte. Darth Maledice ging die Stufen empor, zu der dunklen Pyramide, umschloss vom Karneval, den Vesperum bereitet hatte. Noch war sie nicht an diesem Ort. Noch war Vesperum alleine hier. Vielleicht würde sie genug Willen besitzen, um die Tore in diese Abgründe aufzustoßen. Maledice - sein Wunder für diesen Moment. Es war so einfach und zu gelungen, diese Hexe zu kreiren. Der dunkle Schatten um seine Augen schien in verschiedenen Tönen von Schwarz zu wandeln. Sith gebaren Sith - wie Krebs streute auch deren vergiftende Idee von einer Allmacht jenseits von Weltlichkeit und Schicksal. Dunkelheit war die Abwesendheit von Licht. Wenn man dies auf die hier anwesenden Person übertrug, hatten sie keine Seelen mehr, sondern nur noch Leere, die gefüllt werden musste. Das war sein Geschenk: Gier. Eine Gier, dieser Existenz alles abzutrotzen, was möglich war. Alles möglich zu machen, was man vermochte. Man nahm die Galaxis nicht als gegeben hin.

Jenes Buches, welches in die grauen Hände der wohlgeformten Hexe übergegangen war, war das Symbol der Versuchung diesem Wissen zu folgen. Der dunkle Meister verzog keine Miene, keine Regung wankte über seine Lippen, sondern allein seine Augen drückten. Dieses dämonische Antlitz, welches einst mehr war als nur eine Maske aber inzwischen war das tote Gewebe eine Maske für den Rest Seele, der irgendwo noch schlummern mochte. Spröde war die Schwäche der dunklen Seite. In jedem Gesicht konnten man die verlorene Menschlichkeit sehen. Die Schwäche der dunklen Seite zog ihre Narben durch die Gesichter derer, die sie nutzten. Es war ein Mahnmal, ein Zeichen ihrer dämonischen Art sowie ihrer gewachsenen Widernatürlichkeit. Reah Nigidus, nun mehr Maledice, hatte sie nun und auch länger, wie auch Aidan Iactura, nun mehr sein göttlicher Schatten Vesperum. Die Narben zeigten sich, wuchsen und wurden gar Versatzstücke der sterbenden Seelen.

Sie nahm seine Mission an. Sie fügte sich. Die Sith unternahm keinen Versuch des Widerstandes; noch nicht. Der dunkle Lord gleichgültig von seiner inneren Kälte nahm es hin. Immerhin bedrängte ihn die weltlichen Verpflichtungen, wie so oft. Herrschaft kam mit einem Preis, der oft nicht nur in Blut, sondern auch in Zeit bezahlt wurde. Diese Zeit musste er nun aufwenden, um die Reste der Gewaltregimes zu retten, welches ihm ohne Unterlass zur Verfügung stand. Diese Verfügungsgewalt war notwendig, um seine Transzendenz erst möglich zu machen. Ohne Mittel keine Forschung. Ohne Macht keine Zugänge. Es war alles abhängig voneinander. Dem galaktischen Imperator war dies klar, auch wenn er sich selbst gerne von der Politik ausnahm, war auch er eine Figur auf dem galaktischen Schachbrett. So hoffte er doch König zu sein und nicht nur Bauer. Gewiss war er kein Bauer aber König? Darth Vesperum legte seinem neuen Geschöpf seine kalte Hand auf die Wange, so dass die frostige Kälte dezent auf Maledice überging, wie als ob man Schnee im Winter mit bloßen Händen berühren würde. "Brecht auf," sagte die entfernte Stimme, die aus dem Nichts seiner Aura bohrte. Eine Geste des Vertrauens, bevor sie sich verbeugte und ihrer Wege ging. Hinaus aus seinem finsteren Jahrmarkt der finsteren Gesellen, Verfehlungen sowie Wahnsinn. War sie frei davon oder doch nur ein weiterer Gaukler mit ihm auf seiner Bühne? Dies würde die Zeit zeigen. Die Atmung sackte ab, während Vesperum zu seinem Thron vor dem großen Beobachtungsfenster trat. Müde ließ er sich herabsinken, auf dieses Objekt, welches so viele begehrten und dennoch war es nur ein Stuhl. Man brach Richtung Coruscant auf. Die weltliche Notwendigkeit rief ihren Herren.
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