#11
Was ging der jungen Jedi durch den Kopf? Ein Gedanke. "Du weißt nicht, welchen wert etwas hat, bis du es verloren hast." Dieser Satz rotierte in ihrem Schädel. Sie verstand nicht, warum sie Pläne schmiedeten, vom Kämpfen sprachen, obwohl sie selbst gesehen hatte, dass Kampf keinerlei Rolle spielen sollte. Jeder Akt der Gewalt erzeugte einen neuen Akt der Gewalt. Es war ein Kreislauf des Leides, den man durchbrechen musste. Lee gefiel ihr nicht mehr. Sein Eifer und sein unbedingtes Wollen, zerstörten die Illusion des gerechten Mannes. Corrus war ein Soldatenknüppel, der sicherlich viel Blut an den Händen hatte, vorallem imperiales. Die Jedi sah es in seiner Aura, die von schwarzen Flecken besudelt war. Beide wussten nicht, wass sie verlieren konnten. Sie wollten einfach nicht erahnen, dass der Imperator kein Gegner war, den man einfach so bekämpfte. Natürlich musste man Stellung beziehen und das verteidgen, was einem etwas wert war aber das Gespräch nahm eine Richtung, die auf Gewalt hinauslief. Nein. Hier sollte nicht gekämpft werden. Immerhin schob Keltic eine Erklärung ein, die Sansa dankbar aufnahm und nickte. Sie unterstützte Keltics Haltung. Ferner schien der Bothaner auch nicht direkt kämpfen zu wollen. Die Jedi war überzeugt davon, dass es nur einen Weg gab: das Gespräch und die Hoffnung, Aidan erneut in Vesperum zu wecken. Auch wenn Vesperum vielleicht gewann, so konnte ein schlagendes Herz in ihm, weitaus größere Grausamkeit verhindern. Das wäre Sansa Minimalsieg. Im Zweifel auch mit Selbstaufopferung. Für die Jedi war das Jedi-Dasein geprägt von Opferbereitschaft und Mitgefühl.

"Was sollen uns die Uniformen nützen?" - fragte die junge Frau direkt, da ihr diese Idee nicht ganz schlüssig war. "Wir werden ohnehin durch unsere Machtpräsenz enttarnt, da der dunkle Lord mich kennt. Wir sind nichts weiter als tote Geister in seinem Spiel," zog die Dame ein Resumee ihrer Eindrücke über den Sith. "Was wir tun können und müssen, ist uns direkt ihm zu stellen. Er wird uns zu sich lassen. Das habe ich gesehen." Ja, sie glaubte daran, dass ihre Vision, die gelähmt hatte, wahr war. Es war dieses kriechende Gefühl, einfach Recht zu haben. Tiefe Überzeugung trieb die Jedi an.

Sansa schüttelte ihren Kopf. "Mister Valorn, wir geben ihnen einen Sprungpunkt und eine Uhrzeit. Dann werden sie da sein. Lee, ich und Keltic machen es alleine," war ihre klare Anweisung und Bestätigung, die fast zickig-bockig daherkam.

Es gab nichts, was wirklich sinnvoll erschien, da diese Operation auf einer Vision basierte. Auf einem Gedanken aus der Macht, welcher völlig missverstanden sein konnte. Sansa, die Jedi, wollte nichts unnötig riskieren, außer sich selbst und Lee. Lee, der sich verrannt hatte, der Held sein zu müssen, würde mit ihr siegen oder untergehen. Es war diese dunkle Kälte, die in Sansa hinaufkroch, sich ihrer Gedanken bemächtigen wollte. Diese Eiseskälte, welche nur eine Aufgabe und eine Überzeugung kannte. Ähnliches kannte auch Aidan. Diese seltsame Bestimmung. Es hat so zu sein, weil ich es so gesehen habe. Keine Alternativen eröffneten sich der Jedi, die sich am Kodex klammerte und an jener Überzeugung, Aidan zu retten. Wahnsinn - der war nahe.
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#12
Keltics Blick machte die runde. Er fiel von der hübschen Jedi, zu dem routinierten Admiral und zuletzt auf den kampfbereiten Lee. Sie scheinen alle bereit, dennoch alle nicht ganz klar darüber was geschehen musste. Valorn hatte Keltics Plan zugestimmt, doch da er wohl erst heute morgen über die Mission informiert wurde schien ihm nicht ganz klar zu sein was genau der Plan den eigentlich war. Der Söldner war wohl genauso erstaunt über die Uniform-Idee der beiden Offiziere wie Sansa, doch behielt er seine stoische Art noch für einen Moment bei anstatt direkt heraus zu fragen. Ein weiteres unerwartetes Mal musste er der jungen Jedi zustimmen welche sich weit aus mehr mit der praktischen Planung der Operation beschäftigte als ihre doch sensible und leicht weltfremde Art zu verraten schien. "Aye, was genau hat es denn mit den Uniformen auf sich? Mit Respekt Admiral, ich weiß ihr Angebot zu schätzen jedoch werden uns Verkleidungen wenig bis gar nichts nützen. Wir planen keine Sabotage oder Attentat. Sansa und Lee werden den Imperator konfrontieren, denn aus Quellen wissen wir das er die beiden zu sich vordringen lassen wird." Keltic legte eine kurze Pause ein und blickte zu der blonden Jedi an seiner Seite. Zu erwähnen das diese Quelle sich auf Sansa Vision bezog empfand er für den Moment als unnötig. Er vertraute genauso wenig auf die Macht wie so ziemlich jeder andere Soldat, doch er vertraute Sansa. "Meine Rolle ist der ihren nicht unähnlich, Herr Admiral. Ich spiele Pilot und dafür ist keine Imperiale Uniform nötig. Die paar Imps die das Pech haben mir über den Weg zu laufen werde ich in meiner jetzigen Kluft genauso beseitigen können wie in gestohlenen Uniformen, glauben sie mir." Der Ansatz eines Lächelns huschte über das Gesicht des Freisoldaten als ein Anflug von Arroganz sich in seine Ausführungen einschlich. Für Keltic war diese Art des Selbstvertrauens mittlerweile schon seit Jahren zu einem seiner Markenzeichen geworden. Auch wenn es gefährlich war für einen Mann in seinem Gewerbe dies zu tun neigte der Söldner gelegentlich zu Selbstüberschätzung. Er hatte keinen Zweifel daran mit dem ein oder anderem Sturmsoldaten fertig zu werden, doch wie so oft im Krieg kam es auf Zahlen an. Ein einzelner Soldat war kein Problem. Zwei waren auch zumutbar. Verdoppelte sich diese Zahl jedoch wurde es schwerer. War die Anzahl der Feinde im Zweistelligenbereich angelangt hatte man ein Problem. Das hieß man musste schnell sein. Die Zahl klein halten. Schnell genug schießen, bevor Verstärkung den gefallenen Mann ersetzen konnte. Eine simple Taktik in der Theorie doch auf einem Raumschif mit einer 8000 Mann Besatzung, zwei Jedi welche sich gerade mit dem dunklen Lord auseinandersetzten und einer stetig tickenden Uhr sah das alles ganz anders aus. Doch Keltic würde sich damit befassen sollte es so weit kommen. Fürs erste galt es allen klar zu machen wie die Mission ablaufen SOLLTE. Das sie dies nicht genauso tun würde war beinahe klar. Es schadete trotzdem nicht einen Plan zu haben. "Die Uniformen fallen also weg." führte der Zweckmäßige "Taxifahrer" weiter aus. "Sie müssen sich nahe dem Fondor System bereithalten Admiral, um einen pünktlichen Sprung zu ermöglichen, ich denke damit werden sie kein Problem haben." kamen die Anweisungen des Söldners. Es war eine äußerst sonderbare Situation. Ein Commander und Admiral standen Keltic gegenüber und doch war er es der hier versuchte zu dirigieren. Nun jedoch wandte er sich zu der nicht, manch einer würde sagen, anti Militär der runde. "Sansa, ich kann euch 45 Minuten geben, mehr ist nicht drinnen. Der Imperator mag euch gewähren lassen, es sagt niemand das er euch wieder gehen lassen wird. Außerdem wird er sich wenig um meine Wenigkeit kümmern, weshalb es möglich ist das die Imps mir weniger gut gestimmt sind als euch zwei und dann kanns eng für mich werden. 45 Minuten. Keine Minute länger. Wenn ihr es nicht schaffen solltet ihn in der Zeit zu überzeugen, dann ist dem wohl so. Ihr könnt nicht zu spät sein. Der Admiral wird zu einem bestimmten Zeitpunkt über Fondor sein, jede Sekunde Verzögerung setzt ihn und seine Männer weiteren Gefahren aus. Wenn du nicht willst das jemand anderes ein Risiko auf sich nehmen muss, dann weißt du wann du dort sein musst. Dies gilt natürlich auch für dich Lee." Keltic hatte das Gefühl bekommen wie ein scheinheiliger Moralapostel zu Sansa hinabzusprechen, was nicht seine Intention war, und wandte so das Wort nochmal an Lee um auch ihm zu verstehen zu geben das es diesmal keinen Raum für Fehler hab. "Kennen nun alle den Plan?!" fragte der Söldner leicht gereizt leicht nerös. "Wenn nicht raus mit der Sprache, denn ich will am Ende nicht allein über Fondor schweben während eine Flotte von Sternenzerstörern umkreist, klar?!" kam nochmal die rhetorische Frage.
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#13
Wie sie nacheinander sprachen, Musterte Corrus die einzelnen Personen und bildete sich eine Einschätzung. Lee kannte er schon eine Weile, doch diese Situation beleuchtete ihn wieder neu, so dass Corrus nun andere Bereiche an ihm erkannte. Sein Aktionismus hatte Corrus bisher immer geschätzt. Als Pilot entschied er schnell und unwiderruflich. Im Raumkampf war dies eine wichtige Eigenschaft. Die Todesursache eines Piloten war selten eine falsche Entscheidung. Meist war es das Zögern beim Treffen der Entscheidung. Diese Sekunde die man unentschlossen, weder das eine noch das andere tat war tödlich. Nun aber war es an einer Planung bei dem nicht schnell sondern richtige Entscheidungen gefragt waren. Und die Grundlage, ob eine Entscheidung als richtig zu bezeichnen ist, war die Annahme der zu erwartenden Situation. Diese Annahme schien sich bei Lee und Sansa deutlich zu unterscheiden. Corrus schätze, das auch daher die unterschiedlichen Auffassungen zum Thema Uniformen kamen. Lee schien auf Konfrontation aus. Sich mit den marines zu Vesperum durchschlagen, jenen im Kampf niederstrecken und sich den Rückweg Freischießen. Nebenher den Antrieb sabotieren um beim Rückflug zeit für ein paar Luftkämpfe zu haben. Das war Lee.
Doch daneben stand Sansa. Wie ein Gegensatz.
Wie konnte dieses Mädchen davon ausgehen, dass man sie einfach vorlassen würde. Sagte sie tatsächlich, dass sie es „gesehen“ hätte. Eine Vision? War das die Grundlage dieser Operation? Glaub sie tatsächlich mit dem dunklen Lord reden zu können. Ihn umzustimmen?
Sansa kam ihm auf vielerlei Wege unnatürlich vor. Sehr darauf bedacht etwas darzustellen von dem sie überzeugt war. Doch in in dem angespannten Zustand in dem sie sich befand erkannte Corrus, dass sie etwas versteckte hinter ihrer gespielten Perfektion. Nur blieb ihm verborgen was. Und obwohl es beide Jedi waren kam im Sansa so unendlich anders vor wie Lee. Und zu seinem erschrecken schien Lee sich durch ihr gebaren einschüchtern zu lassen. Warum sollte er das tun? Er war ein gestandener Mann. Sieger vieler Schlachten. Ein ausgezeichneter Soldat und Pilot. Eine Hand voll Leute von diesem Schlag und der Krieg wäre binnen eines Jahres vorbei. Lies er sich von ihrer Art beeindrucken oder war er ihren reizen verfallen?
Der Söldner schien interessanterweise die Brücke zwischen beiden zu sein. Pfiff den überhasteten Valen zurück und erdete die abgehobene Sansa. Beschränkte sich auf das wesentliche und gab klare Angaben. Trotzdem war Corrus nicht klar wie er zu den beiden Jedi gefunden hatte und in welcher Abhängigkeit sie standen. Obwohl er im spontan sympathisch vorkam war er also misstrauisch.

„Sie sind sicher, dass euch der Imperator ... empfangen wird?“ fragte er sehr misstrauisch. Blickte dabei insbesondere Lee an. Valorn war auf sein bitten hier. Wenn Lee davon überzeugt war, dass diese Aktion durchführbar und sinnvoll war, dann wäre das in Ordnung für Corrus. Würde er jetzt zweifel zeigen war sich Corrus nicht sicher ob er seine Besatzung einer Gefahr aussetzen wollte die anscheinend auf dem Mist dieser Jedi Meisterin gewachsen war. Ihm kam die ganze Geschichte mehr und mehr nebulös vor. Er hatte nicht vor sein Leben auf welt-entfremdete Annahmen zu verwetten. Doch die Rolle die ihm dabei zu kam war einfach zu verlockend. Er, der einen ganzen Berg Sternenzerstörer an der Nase herumführt. Das hörte sich nach etwas an. Da war es ihm fast egal was Lee und die Zicke mit Vesperum anstelten.
„sollte das der Fall sein, würden Imperiale Uniformen natürlich Lächerlich wirken“ gab Corrus zu, obwohl er eigentlich diese Vorstellung für lächerlich hielt. Wenn Vesperum sie zu einem Kaffee trinken einladen wollte, brauchte es keinen Söldner und Admiral samt Schlachtschiff zum abholen.
„Mir reicht die Uhrzeit, Meisterin Jedi“ sagte der Admiral freundlich und trotzdem deutlich. Er empfand es etwas anmaßend, dass sowohl Sie als auch der Söldner ihm den Sprungpunkt oder auch die Bereitstellungsposition vorzuschreiben gedachten. Das waren Dinge mit denen er sich auskannte. Und zwar so gut, wie vielleicht noch eine Hand voll andere Leute in der Galaxis.
Nachdem die technischen Details des Ablaufs geklärt waren, verabschiede sich Corrus von den Beteiligten. Händeschütteln und die üblichen Wünsche die man an die umstehenden verteilte, bevor man zusammen sein Leben riskierte.
Minuten später hob die Courageous ab, durchstach die grenze zum freien Raum und nach einigen Umdrehungen im Orbit zum Hyperraum in grobe Richtung Fondor.
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#14
Ob sie sich sicher waren? Sicher einer Vision? Sansa war es. Die Jedi war überzeugt davon, dass die Macht verlangte. Die Macht forderte sie ein, nach Fondor zu gehen. Natürlich wusste sie nicht genau, was das Ziel ihres Schicksals war aber das Gefühl richtig zu liegen bestätigte sie. Es war der Moment, als die unsichere Rückfrage des Bothaners kam, als Sansa voller Überzeugung reagierte: "Ja, das wird er." Ihr Ton war gefasst, terminiert und bereit. Weltliche Offiziere verstanden nur selten, was die Macht war und sahen sie eher als Waffe, denn als göttliche Verbindung allen Lebens. Die Macht war die Führung der Jedi. Eine Präsenz, die ihr Sicherheit und Vertrauen gab. Es war das Licht, welches sie leitete. "Ich weiß nur nicht, was danach passiert," gab sie trotzdessen zu. Immerhin wollte sie nicht lügen. Nicht vor dem Bothaner, der wohl auch bereit war, sein Leben für die Freiheit zu riskieren. Es war nicht die Freiheit, die Politiker suchten, die Sansa forderte. Sansa brauchte eine Freiheit des Glaubens. Eine Gewissheit des Lichtes. Das Lied es Lebens musste gesungen werden, gegen die Dunkelheit, die eingekeilt war in einer Person; in diesem Tempel aus Fleisch, genannt Vesperum. Dieser Tempel musste fallen und der Altar geräumt werden, auf dem das Herz einer guten Seele lag. Aidan konnte nur ohne Vesperum frei sein. Darth Vesperum war die Maske, die Besitz von Aidan ergriffen hatte. Die dunkle Seite nahm sich ihren Wirt.

In der Tat wirkte alles lächerlich. Die gesamte Planung war im Anbetracht des blinden Machtvertrauen der Jedi bedeutungslos. Sie riskierte alles, für eine fixe Idee einer guten Sache. Es war reines Risiko, dem sie folgte. Ihr Schrein war Hoffnung. "Die Macht wird uns leiten," sprach sie in einem Gebetston und ging auf Corrus zu. "Vertrauen Sie der Macht, dem Licht." Sie nickte, lächelte ängstlich und trat dann zurück.

Die Uhrzeit? Diese Weltlichkeit war wohl notwendig. "Das wird Keltic klären," antwortete sie, da sie nicht genau, wusste, wann sie eintreffen würden. "45 Minuten reichen, mein Freund," wandte sie an den Freisoldaten, dem sie erneut auf ihre Hand freundschaftlich auf die Schulter legte. Dann zog sie Lee zu sich, um beiden jeweils ihren Arm auf die Schultern zu legen, wie es gute Freunde taten, vor einem großen Sportspiel. "Wir schaffen das!"
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#15
Lee hatte den Anderen das Reden überlassen und sich leicht abseits hingesetzt. Spürte er einen Blick auf sich, schaute er auf und unterstützte seine Kameraden. Den weiteren Teil der Besprechung blickte er in die Ferne. Abseits der Geschehnisse dachte Lee an seinen verstorbenen Meister zurück. Seine letzten Worte wurden dem jungen Jedi-Ritter urplötzlich klar. Kai Justiss hatte ihm gesagt, dass er beim Eintritt ins Militär nicht vergessen sollte, das seine oberste Aufgabe immer noch die eines Jedi war und militärisches Denken nur selten zum eigenen Vorteil werden kann.
Lee hatte beide Aufgabengebiete ausgeführt und gleichgesetzt. Luke Skywalker kannte dies aus eigener Erfahrung, doch setzte nach Endor, die Jedi als Hauptaufgabe fest. Wieder etwas was Lee noch ändern musste. Die richtigen Prioritäten mussten gesetzt werden.
Entschlossen erhob sich Lee, als sich Corrus verabschiedete. Mit entschlossenen Blick bedankte er sich bei Corrus und wurde dann von Sansa zu Keltic gezogen, wo Sie sich zwischen beide stellte und wie bei Gruppenbildern im Sport mit den Armen auf den Schultern der Nachbarn auf. "Ja, wir werden das schaffen. Gemeinsam und mit der Macht auf unserer Seite!", stimmte Lee zu.

Lee löste sich auf der Gruppe und blickte seine beiden Freunde mit einem Blick an, der sowohl Bereitschaft als auch tiefstes Vertauen wiederspiegelte. Der Moment war gekommen. Zusammen betrat die Gruppe, Keltics Schiff.
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#16
Das ganze wurde dann doch ein wenig kitschig. Als die Drei so Arm in Arm standen konnte Keltic nur anfangen leicht den Kopf zu schütteln. Dies war nicht der Anfang eines gemütlichen Campingtrips. Selbst mit der Hilfe des Admirals war die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs gering. War all das den anderen nicht mehr länger bewusst? "Ja wir schaffen das!" hatten die beiden gesagt. Ihr Enthusiasmus war zwar zu bewundern, doch hielt sich Keltic mehr auf der gehaltenen Seite der Gefühle auf. Ernst aber dennoch zustimmend nickte er den Anwesenden zu. Klar war der Plan „es zu schaffen“ doch in dem Moment hatte der sonst so selbstgefällige Söldner keinen Gedanken den er an irgendwelchen Übermut verschwenden konnte. Ernst und Konzentration waren gefragt. Er wandte sich zu Corrus um, welcher mit Verabschiedungen beschäftigt war. „Nun gut, Admiral, wir sehen uns auf der anderen Seite!“ sagte der Söldner bestimmt und mit einem kurzem Augenzwinkern. Mit einem festen Händedruck und einem angedeuteten Salut verabschiedete er sich von Valorn und wandte sich den Anderen zu. „Also dann... Rein mit euch!“ sagte er und deutete mit einer ausholenden Geste in Richtung seines Schiffes. Als letzter des Trios betrat er sein Allerheiligstes. Der ihm bekannte Geruch von Leder und Zigarren stieg ihm in die Nase. „Für dich Sansa, willkommen zurück. Für dich Lee, herzlich willkommen auf der Vecchia Signora!“ donnerte und schwafelte er stolz als er sich in den gemütlichen Ledersessel fallen ließ. Die früher mit goldenen Fäden in den Sitzkopf gestickten Initialen des Söldners waren etwas verblasst, doch Keltic hatte andere Dinge im Kopf. Er begann mit den Vorbereitungen für den Abflug, drehte den ein oder anderen Regler und legte ein paar Schalter um bevor er die Startsequenz einleitete. Fast alle Vorbereitungen waren getroffen. Aus dem endlos scheinenden Vorrat seiner Jacke zückte er eine kurze, dennoch aromatisch riechende Zigarre und führte sie in einer flüssigen Bewegung zum Mund bevor er sie anzündete und genüsslich dran zog. Mit beiden Händen umfasste er das eigens angebrachte manuelle Steuer und zündete die Triebwerke. Eine einzelne bitter salzige Schweißperle stand ihm auf der Stirn als ihm bewusst wurde worauf sie sich eingelassen hatten und das es davon kein zurück mehr gab.
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#17
Drei Stunden. Hmm, drei Stunden wartete Dogh jetzt schon hier. So langsam wurde selbst er der normalerweise so gelassene Chagrian nervös. Naja, eigentlich war er ja auch etwas über zwei Stunden zu früh gekommen um die Rätin in Empfang zu nehmen. Es war selbst für ihn eine recht große Ehre so jemanden wie sie zu begrüßen und abzuholen. Wobei sie so langsam wirklich mal kommen könnte.

Als das Schiff dann endlich an kam stand er immer noch am der gleichen Stelle, blickte allerdings schon sehr unkonzentriert und schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Bei sich dachte Dogh gerade an Admiral Ackbar. Warum hatte er eigentlich den Dienst unter Ackbar aufgegeben? Es war eine tolle Aufgabe und er hatte jeden Tag etwas neues gelernt und diese Zeit auch eigentlich sehr genossen. Hmm, noch während er über legte bemerkte er plötzlich das das Schiff ankam auf das er gewartet hatte.

Dogh Ojillon stellte sich wieder gerade und aufmerksam hin, flankiert von zwei Soldaten der neuen Republik. Darauf hatte Mon Mothma bestanden, natürlich wie sie nunmal war. Noch während seine Gedanken wieder kurz abschweiften, zu Mon Mothma, senkte sich die Rampe und eine Dame stieg heraus. Sie zog sofort die Blicke auf sich und einige herumlaufen de Leute blieben stehen und betrachteten sie.

Dogh ging auf sie zu und als er vor ihr stand verbeugte er sich etwas. Rätin Ghazalah? Mein Name ist Dogh Ojillon, offizieller Berater und Diplomat der Neuen Republik. Ich soll sie abholen. Möchten sie zu erst zu ihren Quartieren gehen und sich etwas, frisch machen nach der langen Reise? Begrüßte Dogh sie mit dem für ihn typischen lfreundlichen und offenen ächeln und seiner tiefen Stimme.
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#18
Von unten mochte das Schiff beinahe bedrohlich wirken. Mit über dreihundert Metern Länge war die Fregatte in etwa so groß wie ein leichter Kreuzer und war in der Atmosphäre ein mehr als deutlicher Blickfang - nicht weniger beeindruckend als die exorbitant große Landefläche, die für dieses dekadente Konstrukt, das offiziell als Konsularschiff geführt wurde, eigens angefertigt werden musste. Manche mögen darin eine maßlose Verschwendung sehen und Amber würde das nur bedingt abstreiten, es war sehr deutlich Verschwendung, unnötig, doch was wichtiger war: es gefiel ihr. Sie genoss die kleinen Augenblicke der Exklusivität, diese Blicke, ob nun aus Neid oder Ehrfurcht, das spielte keine Rolle. Die Repulsoren bliesen warme Luft und feinste Staubpartikel , während der Rumpf sich stetig herabsenkte, bis große und massive Landestützen ausfuhren - eine weitere luxuriöse Modifikation, die dem regulären Militärmodell der Fregatte vorenthalten blieb.
Dann glitt die große Rampe endlich zu Boden und beendete das pompöse Spektakel, es wurde Zeit die Bühne zu betreten. Strahlend helles Sonnenlicht blitzte in ihre Augen, ließ sie fast blind und übervorsichtig die Rampe heruntertapsen, wo das schlichte, aber doch nicht minder elegante weiße Gewand das Licht beinahe zu reflektieren schien. Im finsteren Kontrast dazu ertönten die schweren Schritte zweier schwarzer Kampfautomaten, deren röhrenartige Köpfe, gespickt mit bedrohlichen roten Photorezeptoren, sie als Droiden der IG-Serie identifzierte. Die mechanischen Wächter liefen kurz vor ihr, scannten die herumstehenden Individuen und Umgebung nach versteckten Waffen und Sprengsätzen. Man konnte argumentieren, dass der Einsatz solcher Kampfautomaten im besten Falle geschmacklos sei und doch waren sie verlässlich. Ein Droidenscanner, so er korrekt arbeitete, ließ sie nicht im Stich. Anders als menschliches Versagen, anders, als das damalige, beinahe geglückte Attentat auf Amidala.

Die Szene, die sich dann eröffnete war das gängige Tamtam und wer ihr vorwarf, in der Vergangenheit zu Leben, der sollte seinen selbstgefälligen Blick einmal auf die Republik richten. Manche Gewohnheiten schienen Jahrtausende zu überdauern - von Schaulustigen bis Presse fand sich wie so oft alles in relativer zu ihr. Und doch war sie weniger, weitaus weniger strahlende Göttin, die die Menschen inspirierte, als viel mehr eine wandelnde Informationsbörse, deren Schicksal es war die leeren Seiten der Käseblätter von zig Informationsdiensten zu füllen. Und es gehörte zum Job, es würde stets zum Job gehören, der gaffenden Masse einige erlösende Worte schenken, einige vage Aussagen treffen ohne wirklich wichtige Details preiszugeben - in etwa bekam der Pöbel das, was er von Politikern erwartete: viele Worte und wenig Taten. Dem konnte Amber argumentativ auch nur wenig entgegensetzen, es war eben so. Sie trafen Entscheidungen, umgesetzt wurden diese aber doch oft von anderer Stelle. Bedächtig schritt sie die Rampe herab, an deren Rand sich bereits mehrere geifernde Reporter drängten. "Rätin Ghazalah!", rief der erste aus der Menge, die überwiegend aus Menschen bestand, ihr entgegen. So verkabelt als bestünde er zur Hälfte aus Cyberware, wirkte der Mann beinahe mehr wie Maschine als Mensch. "Es heißt Sie würden sich in Angelegenheiten der Flotte einmischen. Einige hochrangige Offiziere beklagen, dass Sie ihre Kompetenzen überschreiten." Sie gönnte dem Reporter ein sanftes Lächeln, wohl aufgesetzt um anzuzeigen, dass sie niemals über sich hinauswachsen würde, stets nach den Regeln spielte und überdies ohnehin sehr bescheiden war. Es gab durchaus genug Wesen, die ihr die Ausstrahlung es Unschuldsengels zumindest partiell abnahmen, selbst wenn es alles andere als wahr war. "In einer Demokratie entscheiden alle, nicht nur ich.", erklärte sie dem Mann die Lage so, als ob er es eigentlich wissen müsste. "Da, wie Sie wissen Admiral Ackbar selbst im Rat vertreten ist, kann auch keine Kompetenz überschritten werden. Meine... Einmischung besteht demzufolge lediglich darin, dass ich dem Admiral meine Sicht der Dinge zu vermitteln versuche." Der Mann holte bereits Luft, als sich warnend einer ihre Finger hob, ihm zu zeigen, dass er ihr genug Zeit gestohlen hatte, schließlich loderten noch mehr Fragen in der Meute. "Gruppen von Rechtsaktivisten kritisieren Ihre Geschäfte mit dem Korporationssektor, nach der Ansicht vieler unterstützen Sie so ein Regime, dass dem Imperium kaum nachsteht." Amber seufzte schwermütig, setzte zu großen, umfassenden Erklärungen an, Dinge, die diese Menschen wissen sollte. Die Republik war ohne den Kern als Absatzmarkt nur bedingt geeignet, der Korporationssektor hingegen versprach durch Bonadan auch eine Versorgung mit Rohstoffen. Sicherlich war der Umgang mit der Bevölkerung barbarisch, aber letztlich war es nicht ihr Problem, nicht direkt. Und eigentlich war es auch sehr weit weg.

Was ihr nach der Presse blieb, war nur noch eine Person, flankiert von republikanischen Soldaten in deren polierte Helme sich die blutroten Rezeptoren der Droiden spiegelten. Ein Chagrianer, Oilon oder so ähnlich hieß er, zumindest hatte ihn Amber bereits irgendwann einmal gesehen, vielleicht auch öfter, in diesem Moment war es unwichtig. Es war nur von Bedeutung, warum er hier war und noch wichtiger, was er wollte. Mit seinen Hörnern überragte er die Soldaten ohne Mühen und wirkte nicht minder gefährlich als sie. Seine Gewandung mochte diesen Eindruck schmälern und doch bescherte ihr der Anblick ein mulmiges Gefühl. Vielleicht eine dunkle Vorahnung, vielleicht waren ihr Chagrianer nur nicht geheuer, in diesem Moment konnte Amber das nicht klar sagen. Doch Berater Ojillon (ihre Erinnerung gingen immerhin in die richtige Richtung), als der er sich vorstellte, vermochte den Gepflogenheiten von Höflichkeit und Anstand nachzugehen. Eine durchaus Willkommene Abwechslung, besonders, wenn sie an diese desaströse, unterirdische Konversation mit Chin zurückdachte. "Sehr erfreut Berater Ojillon.", sprach sie und nickte dem hochgewachsenen Alien freundlich zu. "Auch wenn ich mich zugegebenermaßen noch an Sie erinnern kann. Noch sind Rat und Republik nicht so groß, dass wir alle in der Anonymität verschwinden." Amber nickte nochmals. Es würde also offensichtlich zum Rat gehen, zumindest konnte sie sich keinen anderen Reim darauf machen, warum man sie sonst abholen sollte und selbst dieses Vorgehen war ein wenig... ungewöhnlich. Normalerweise benachrichtigte der Rat sie, sobald eine Sitzung anstand, es musste in diesem Falle also von großer Dringlichkeit und Wichtigkeit sein - aber mit genügend Zeit für eine Erfrischung. Eine Dusche. Wie lange war die letzte her? Terminus? Almania? Auf dem Flug hatte sie es nicht mehr geschafft, dafür hatte das kleine Geschäft mit Großmoff Zsinj gesorgt. "Wenn wir die Zeit entbehren können, würde ich einen kleinen Besuch in meinem Quartier vorziehen. Doch sagen Sie Berater, ich bin neugierig. Zwar fühle ich mich geschmeichelt, dass man mich abholen lässt... aber dennoch hätte ich gerne Gewissheit in wessen Namen Sie hier sind und noch wichtiger, warum"
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#19
Eine interessante Frau mit einer starken Persönlichkeit. War das erste was Dogh durch den Kopf schoss, als er sah wie sie mit den Reportern redete. Die Droiden Gefühlen Dogh nicht, nein im Gegenteil. Sie waren häßlich, hatten keine eigene Persönlichkeit und nur aufs kämpfen ausgelegt. Anders als bei ihm. Selbst sein Putzdroide hatte eine so ausgeprägte Persönlichkeit das Dogh mit ihm über Politik und die Wirtschaft diskutieren konnte. Es freut mich das sie sich noch an mich erinnern Rätin. Mit der Anonymität haben sie recht, doch ein wenig Höflichkeit und Förmlichkeit muss sein. Schließlich sind wir kein Haufen von Anarchisten. Nicht mehr. Dogh bedeutete ihr, ihm zu folgen und führte sie in die Richtung ihres Quartieres. Mit kleinen Handbewegungen versuchte er den beiden Soldaten zu vermitteln das sie jetzt wieder gehen konnten. Zumindest einer verstand es rührte sich aber nicht von der Stelle. Dogh seufzte kurz und verdrehte die Augen. Wahrscheinlich sollen sie uns, auf direkten Befehl von mon Mothma, nicht von der Seite weichen. Damit wir ja nichts anstellen können. Dachte Dogh bei sich und überlegte ob und wie er mit dieser Amber zurechtkommen würde.
Wärend er sie unauffällig etwas von oben betrachtete machte er sich im Kopf ein paar Notizen zu ihr. Dabei viel ihm auf das diese Frau auf einen Menschen gar nicht unattraktiv wirken müsste. Für menschliche Maßgabe war sie recht hübsch.
Also Rätin, nachher soll ich sie zum Rat bringen. Aber es wäre mir eine Ehre sie vorher zu ihrem Quartier geleiten zu dürfen. Hier entlang bitte. Ich hole sie allerdings eigentlich ab, sonst könnte das ja auch irgendein anderer unwichtigerer Politiker machen, weil ich ein paar wichtige Dinge mit ihnen zu besprechen habe. Persönlich.
Dogh wurde gegen Ende etwas leiser mit der Stimme, aber ein leichtes lächeln schoss über sein Gesicht. Dann führte er sie zu ihrem Quartier.
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#20
Spiel-Notnagel für Dogh Ojillon

Der Schöpfer jener Mächte, die sich immer veränderten, war hier nicht zugegen aber eine seltsame Urgeste eines Gedankens, welcher ständig floss. Freiheit, die Sehnsucht nach Selbstbestimmung, endete nicht. Auch nicht für den jungen Mann, der geschickt worden war, um Personen zu finden. Personen, die bereit waren, sich für eine Sache einzusetzen: die Freiheit des eigenen Schicksals. Die dunkle Kräfte rissen die Schicksale in einen bitteren Zustand hinab, in einen Strudel aus Gewalt und Hass. Dumpf war die Zeit geworden. Dennoch musste man sein Leben nicht in Angst verbringen, sondern handeln. Der Leutnant des Geheimdienstes tauchte auf, salutierte vor Ghazalah und Ojillon. "Guten Tag," sagte die eifrige Stimme energisch. "Ackbar schickt mich," war die knappe Erklärung des Hier-Seins. Mehr war nicht notwendig, denn die Mission war ebenso knapp: Personen als Unterstützer finden. Sein Blick blieb auf Dogh Ojillon liegen. Scheinbar hatte der Offizier beide gestoppt, bevor sich in ein Quartier oder Korridor eingebogen waren. Ein glücklicher Zufall, denn so konnte er seine Nachricht noch übermitteln.
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