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Dunkel war die Bühne im Angesicht des Stückes, welches gerade aufgeführt wurde. Honorationen aus dem gesamten Reich hatten sich eingefunden, um dem Schauspiel, als auch der Musik, bei zu wohnen.

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Das Stücke befand sich im Zenit, als sich folgendes Ereignis ereignete.

Aldorron Renis war einsam gekommen, verlassen von seiner Liebe, die kurz vor ihrer Hochzeit von imperialen Ordnungskräften zu Tode geprügelt worden war, weil sie bei einer Kontrolle Widerstand geleistet hatte. Dabei hatten sie einst große Pläne gehabt. So verwaist wie der rechte Platz neben ihm, für den er immer noch ihre Karte besaß, waren seine Vorstellungen. Jeder Tag schmerzte. Jede Minute ohne sie. Einsamkeit war ein grausames Gift. Das Stück schrie ihm dieses Gefühl entgegen, als seine Augen glasig auf die Bühne fielen. Der Gesang der Sängerin trafen ihn dort, wo er am verwundbarsten war: in seinem Herzen. "Do whats right," hallte es in seinem Schädel wider. Immer wieder. Seine Frau hatte sich immer für die Schwachen eingesetzt, ihr Vermögen geopfert, um den Verlassenen der Welten zu helfen. In einem naiven Glauben an das Gute fand sie Kraft, eine strahlende Kraft, die Widerstände zerbrach und viel bewegt hatte. Bis das Imperium ihre Handlungen nicht mehr tolerieren konnte. Warum eine Hilfe an den Armen oder gegen ungerechte Behandlung von Nicht-Menschen, dem Staat schaden konnte, wollte Aldorron nicht begreifen. Das Warum blieb.

Sie war eine herzensgute Frau und der Polizeibericht sprach von erheblichem Widerstand, der den Einsatz von administrativer Gewalt nötig gemacht hatte; eben unmittelbarem Zwang, wie es im Amts-Basic hieß. Sie war grausam zugerichtet gewesen. Mehrere Personen hatten mit Schlagstöchen auf sie eingeprügelt, über mehrere Minuten. Bis ihre Rippen zertrümmert waren, ihre Schulter ausgekugelt war und bis schließlich der Schädel zerbrach, woran sie schließlich verstarb. Dennoch die Gewalt konnt ihr nicht ihre Schönheit nehmen, die noch in diesem Moment strahlte. Fleisch mochte vergehen, doch nicht die Erinnerung an den Wert ihres Lebens und wenn ihr Leben wert hatte, hatte es auch jedes andere. "I sing my Requiem to you," kam im Liedtext auf, untermalt von sanften Klängen. Ja, innerlich tat dies auch der Liebhaber einer toten Frau, welcher hier einsam zurückblieb, voller Zweifel, Einsamkeit und verstohlener Trauer. Kaum konnte er sich noch beherrschen. Die Beherrschung schwand, weiter mit jeder Note des Stückes. Tränen erkämpften sich sein Gesicht, tropften hinunter auf seine seidene Hose. Seine Frau war tot. Sie würde nie wieder neben ihm sitzen, mit ihm lachen oder weinen. Er war allein. Für immer. Bis zu seinem Lebensende.

Dieses Gefühl übermannte ihn. Aldorron konnte ihren Tod nicht akzeptieren. Kurz vor Ende des Stückes stand er auf, um den Saal zu verlassen. Schluchzend eilte er hinaus, durch das große Portal, auf die Ränge um das Opernhaus. Weiter hinaus, bis er die frische Luft erreichte. Der Nachthimmel von Coruscant erstreckte sich vor ihm, erhellt von unzähligen Lichtern; Gleiter, Laternen und Gebäude bildeten eine wunderbare Atmosphäre. Nur die Soldaten und Polizisten auf der Straße unter ihm störten den Anblick, da sie ihre üblichen Kontrollen durchführten. Wie jeden Abend, auch hier.

Trauer zerfrass seinen Verstand, bis Aldorron schließlich den Entschluss fand, auch Widerstand zu leisten. Nur war ein Kampf aussichtslos, hier. Hier war nichts zu gewinnen. Mit einem Satz kletterte er auf die Brüstung, blickte in den Himmel, um sich an seine Geliebte zu erinnern und sagte:"Das ist für dich." Mit wenig Kraft sprang er hinab, auf den Polizeigleiter, der dort stand. Sein Protest war sein Tod. Sein Protest war die passive Gewalt seines Körpers. Mit einem dumpfen Schlag krachte der Körper durch die Scheibe des Fahrzeugs. Er war frei, endlich. Mit einem letzten Gedanken an das Gesicht seiner Frau schied Aldorron Rentis aus dem Leben, vermerkt als Zwischenfall 7719OS in den Akten der Technokratie.
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