#11
Ohne besonderes Interesse oder erkennbare Scham für die Peinlichkeit der Situation, in der sich Vaash ihr gegenüber befand, lag Isards Blick regungslos auf dem alten Mann. Andere hätten seine Versuche, sich zu sammeln, als würdelos oder demütigend empfunden – und vermutlich tat er das selbst. Und sicherlich, das war durchaus Zweck des Ganzen. Hier war er eben nur das, was er war: losgelöst von seiner schneidigen Uniform und reduziert auf einen Fleischhaufen, der eben Dinge besaß, die sie wollte. Isard interessierte nicht, was er aus seiner Sicht wurde und für wen er sich hielt, sobald er die Uniform trug, die ihm für sich selbst anscheinend Bedeutung und Ehre gab. Aber das waren seine Illusionen. Wer seinen Wert nur am Tragen einer Uniform bemaß und keinen mehr hatte, sobald man sie ihm auszog, war nichts weiter als bedauernswert; eine Schnecke, die man mit ein paar simplen Griffen und ohne Mühe ihres Hauses berauben konnte, und die dann nackt vor einem stand. Es tat einem nicht einmal leid. Und es war eigentlich auch nicht von Interesse, was danach passierte. Leute wie Vaash… Leute mit Ehre und Anstandsgefühl, sie waren die einfachsten, bequemsten Kontrahenten. Leute wie Cronal waren weitaus schwieriger. Und so lief der alte Mann – anders als vermutlich Cronal es hätte – direkt durch das offene Scheunentor, dass sie Vaash bereitet hatte. Natürlich diente er dem Imperium. Wunderbar.
„Ah, gut, dass Sie das sagen“, entgegnete sie zweischneidig und ihre heterochromen Augen begannen kurz zu glitzern. „Denn wenn das so ist, werden Sie sicherlich verstehen.“
Was verstehen? Es blieb offen. Etwa nur das Gespräch – oder kam noch mehr? Sie ließ sich nicht in die Karten blicken, implizierte aber bereits, dass Dinge geschehen konnten, die es zu verstehen galt – Dinge, die also ein aufrechter imperialer Loyalist über sich ergehen lassen würde, ohne an ihr oder ihrem Staat zu zweifeln. Gewisse Dinge mussten getan werden, selbst bei loyalen Anhängern… um zu prüfen, zu testen, ob es wirklich alles so war, wie es schien. Doch war es alles stets im Interesse des Imperiums – wer also außer Verrätern konnte wirklich etwas dagegen haben? Nun, sicherlich mochten diese Dinge nicht immer angenehm sein, aber ihr vorzuwerfen, dass sie sie tat, tun musste, war heuchlerisch. Wer das Imperium am Laufen halten wollte, benötigte eine Person wie sie. Akzeptierte und stand man zum Imperium, musste man Ysanne Isard akzeptieren. Eines funktionierte denklogisch nicht ohne das andere. Menschen wie Vaash versuchten das stets zu trennen – und belogen sich ihr Leben lang. Vermutlich war es auch einfacher, das Unbequeme ihrer Staatsvision auf eine andere Person auszulagern, anstelle sich zu hinterfragen und festzustellen, dass die eigene Moral Personen wie Isard eben brauchte und geradezu zwingend hervorbrachte. Sie selbst… hatte kein Problem damit. Es war immer besser, gefürchtet, aber verachtet zu werden als geliebt, aber belächelt zu werden. Wenn sie das personifizierte Übel im imperialen Staat sein sollte, dann war es eben so. In dem Fall sollten sich Personen wie Vaash aber auch nicht wundern, dass sie diesem Ruf auch gerecht wurde… und gewissermaßen auch gerecht werden musste.

Nun gut, zumindest kannte sein allmählich eintretender Verstand also den Namen noch. Das war… ein Anfang. Natürlich war es nicht genug. Es genügte nicht, um die Direktorin zu befriedigen, denn im Rahmen ihrer Interessen spielte es keine Rolle, ob der Name ihm etwas sagte, sondern ob er ganz konkret die Informationen abrufen konnte, die sie benötigte. Das war relevant – nichts weiter. Sie unterdrückte innerlich ein Seufzen, wandte sich dem Datapad zu, das sich vor ihr auf dem Tisch befand. Ihn zum Sprechen zu bewegen war der einfache Weg, doch für den Fall, dass stimmte, was er sagte, dass sein dämmriger Verstand ihm also einen Streich spielte, mochte es effektivere Wege hierzu geben. Isard war auf diesen Fall durchaus vorbereitet, aber Vorbereitungen mussten nicht in Handlungen münden, sondern auch der einfachere Weg zum Ziel führen konnte.
„Gewiss“, antwortete Isard ihm achtlos, während einer ihrer Finger auf dem Datapad herumwischte, wobei es nicht schien, als würde ihre Nebenbeschäftigung tatsächlich ihre Aufmerksamkeit beeinträchtigen. „Lassen Sie uns doch mit dem anfangen, was wir haben, nicht wahr? Dann wird das Ganze nicht lange dauern… und Sie können Ihre Familie bald schon wieder ungestört sehen.“
Ihr Blick hob sich kurz an, zwei gehobene Augenbrauen linsten ihm entgegen. Andeutungen. Konnte er das derzeit also nicht? Vielleicht nur eine Floskel, vielleicht auch nicht. Es war das Spiel mit der Angst des Gesprächspartners, wenn dieser ständig mit Dingen rechnete, die passieren konnten – oder eben auch nicht. Psychoterror war ein mächtiges Instrument, das aber in mancher Situation wohlüberlegt und dosiert eingesetzt werden musste. Manchmal mehr, manchmal weniger. Dennoch gefiel ihr der Gedanke, dass jeder, der mit ihr sprach, jederzeit damit rechnen musste, dass alle offenen oder versteckten Drohungen, die sie machte, umgesetzt werden konnten, wenn ihr danach war – selbst wenn es gar nicht der Fall war oder sie es vielleicht gar nicht wollte. Allein die Vorstellung genügte häufig. Und wo nicht… nun, dann konnten sie eben wahr werden. Oder auch nicht. Unwägbarkeiten. Auf keinen Fall durfte sie sich von anderen in irgendeiner Form ausrechnen lassen. Andere mochten es Willkür nennen. Das war auch sicherlich nicht falsch. Nur war die Ironie, dass diese am Ende der Ordnung und Sicherheit diente.
„Können Sie sich noch daran erinnern, wie es zu diesem Vorfall mit Inquisitorin Nigidus gekommen ist?“, begann die Direktorin harmlos. Natürlich ließ sie nicht erkennbar werden, was ihre vorliegenden Informationen zu der gesamten Sache waren. Der zu Vernehmende war stets im Unklaren über die aktuelle Informationslage zu lassen. So wenig wie möglich sollte ihm am Anfang gefüttert werden, sondern er sollte erst einmal von selbst sprechen. Das verringerte seine Chance, sich an eine Version zu klammern, die ihm bereits serviert wurde, sondern so konnte jede einzelne seiner Aussagen später auf den Wahrheitsgehalt und die Fakten abgeklopft werden. Dass der Geheimdienst im Prinzip alle relevanten Informationen seit dem Vorfall gesammelt hatte, sollte Vaash schlichtweg nicht wissen. Ebenso wenig wie den Umstand, dass Isard noch keinerlei Informationen darüber hatte, was tatsächlich Grund und konkreter Auslöser dieser Auseinandersetzung gewesen war. Zeugen für einen Streit hatte es nicht gegeben, Überwachungsaufnahmen gab es keine. Nun war nicht ausgeschlossen, dass die offensichtlich verrückt gewordene Nigidus eben genau das war und einen Aussetzer hatte – aber daran zweifelte Isard. Denn auch im Gespräch mit der Inquisitorin war deren Aggression letztlich nicht völlig unprovoziert gewesen. Die Direktorin hatte zwar nicht damit gerechnet, dass Nigidus sich derart leicht zu einem Angriff hinreißen ließ, insbesondere nicht in der Situation, in der sie sich befunden hatte – umringt von Feinden. Es war eine aussichtslose Situation gegeben und idealerweise fügte sich eine Person dann dem Zwang. Nun, sie hatte es nicht und war dementsprechend entsorgt worden. Zumindest vorübergehend, bis Isard das hatte, was die Frau noch für sie finden sollte. Im Anschluss kniete sie entweder oder starb. Es gab keine Alternativen. Bei Tiberius Vaash war die Sachlage etwas unklarer. Aber er galt nicht als die Person, die hirn- und sinnlos andere Personen reizte. Insofern war Isard sich auf Grundlage der bisherigen Fakten relativ sicher, dass hinter dem Vorfall mehr steckte als ein bloßer, unprovozierter Ausraster von Traggis’ Tier, wie er sie immer nannte. Eine Rolle mochte hierbei am Ende die dritte relevante Figur im Spiel sein, die Jedi, die Isard selbst kurzerhand vernommen hatte – damals noch eigentlich in anderer Sache, als sie für Vesperum den Standort der Jedi hatte herausfinden sollen. Das war damals… über dem Interesse an Vaash gestanden. Kurz amüsierte Isard sich darüber, aber so waren die Dinge nun einmal. Interessen änderten sich, je nach Sachlage. Jetzt, nachdem Nigidus auch gegen sie rebelliert hatte, war weitaus relevanter, was mit Vaash seinerzeit passiert war.

Um dies genauer zu ergründen, tippte Isard während sie zuhörte noch einmal abschließend auf dem Datapad, winkte Vaash derweil mit der anderen Hand näher zu sich an den Tisch heran. Dann hob sie das Pad an, drehte es in seine Richtung, so dass er das Display selbst betrachten konnte. Dort waren zwei Bilder nebeneinander zu sehen, einmal die Jedi-Verbündete der Inquisitorin, die diese vor dem Imperator und dem Imperium selbst wissentlich verborgen hatte, wie sie in einer offenbar gestohlenen ISB-Uniform auf der Abaddon zu sehen war. Das Datum der Aufnahme, die aufgrund des Winkels offenbar aus einer Kamera an Bord des Schiffs stammte, war zeitlich recht kurz vor dem eigentlichen Zusammenstoß gewesen. Direkt daneben ein weiteres Bild von ihr, ein undatiertes, aber erkennbar viele Jahre älteres Bild, das die Sephi in einer purpurnen Jedi-Kluft zeigte, wobei sich Ort der Aufnahme hier nicht ableiten ließ.
„Und erkennen Sie diese Person wieder?“
Sie überließ ihm das Pad für den Moment, so, dass er es ihr aus der Hand nehmen konnte, falls er die Bilder dort genauer betrachten musste, forderte ihn aber auch nicht dazu auf. Sie machte aber auch keinerlei Anstalten aufzustehen und zu ihm herüberzugehen, sollte er das Pad nehmen wollen. Nein, er musste schon zu ihr herankommen, wenn er es brauchte. Der Geheimdienst gab nie einfach so. Nie ohne Zweck. Und schon gar nicht ohne Hintergedanken.
„Nehmen Sie sich Ihre Zeit“, schob sie schlussendlich nach, eine Hand offen in seine Richtung ausgestreckt. Aus ihrem Mund klang es dennoch eher wie eine Aufforderung, dass er sich idealerweise auch genau überlegte, was er ihr und wie er es ihr nun antwortete.
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#12
Es war eine gewöhnliche Angst, die den Mann erfasste, während Isard in gewohnter Manier ihre Verhörmethodik anwandte. Vaash war darauf gefasst, war darauf vorbereitet worden, schwierige Entscheidungen zu treffen und doch traf ihn diese unvorbereitet. Nicht mit Waffen oder Gewalt traf sie den Militär, sondern mit Worten. Ja, er diente dem Imperium, so zerbrochen, unhaltbar und seelenlos es war aber er diente. Im Dienst war eine gewisse Erfüllung, die selbst die Geheimdienstchefin wohl verstehen konnte. Sie hatte zwar keine Ehre, suchte vielleicht nicht einmal danach, aber für Vaash diente auch sie der imperialen Sache, was sie umso gefährlicher machte. Sie war bereit alles zu opfern, selbst jeglichen Anstrich von Moral, den man sich als zivilisierter Mensch gab. Es war dieser Anstrich, der sie von den Kriminellen und Wilden dieser Galaxis unterschied. In Tiberius Welt gab es immer eine klare Trennung zwischen Gut und Böse. Imperium und Terroristen. Doch diese Trennung hatte vor einer Frau, wie Isard, keinen Bestand. Nichts hatte hier wirklich Bestand. Sie nährte seine Zweifel und machte diesen Raum zu einer Zelle, von dem sich die Gesellschaft abzuwenden schien. Er war hier allein mit ihr. Wenn sie wollte, würde er hier unfreiwillig sterben, in einem der vielen Unfälle, die täglich im Imperium passierten. Einfach Vergehen, wie ein Staubkorn im Wind. Vaash war darauf gefasst und es kümmerte ihn wenig, da ein Soldat in jeder Situation bereit war, aufrecht zu sterben. Obwohl dem Alten auch dieser Sterbeprozess als unangenehm erschien. Tiberius Vaash, der so vielen Systemen Unterdrückung gebracht hatte, viele Schlachten gewonnen und eine entscheidende Schlacht verloren hatte, stand hier in einem Kampf, dessen Verlauf er wenig kontrollieren konnte. Hier zu fallen, war keine Alternative einer Wahl, sondern eine konkrete Möglichkeit. Es war keine Chance auf Tod, sondern eine Gewissheit, wenn man ihr gegenüber stand. Sie enthüllte mit wenigen Worten den dunkelsten Part einer Vergangenheit oder Gegenwart. Er verstand sehr wohl, was sie verlangte. Der alte Admiral wurde unsicher, versuchte aber seinen gefassten Blick zu erhalten, so als ob ihre Worte ihn nicht trafen. "Ich verstehe," erklärte er mit aller Konsequenz. Er unterwarf sich ihrem Gebot, denn das war das einzige, was seine Familie oder sein Andenken retten konnte. Sein Tod wäre hier so sinnlos, dass er seiner Familie nicht wirklich gedient hätte. Tiberius schützte seine Kinder, die unbedarft in diesen Krieg geworfen worden, den die Väter vor langer Zeit begonnen hatten. Er musste leben oder zumindest so lange überleben, dass sein Name seine Kinder schützen konnte. Das Imperium sollte nicht an sie gelangen. Nicht mehr.

"Meine Familie?" - fragte der alte Mann schockiert, dessen Augen sich schnell weiteten. Dieser Ausspruch von Isard, diese Wortwahl war unerwartet und offenbarte, dass Vaash mit seiner Annahme richtig gelegen hatte. Das Imperium bedrohte seine Familie, nicht mehr nur ihn. Die Lage war ernst, zu ernst für den Mann, der im Privaten nur Vater war. Er hoffte auf Enkelkinder und wollte sich einst zur Ruhe setzen, was mit dieser Aussage bedroht worden war. Ysanne Isard konnte einer Person alles nehmen, mit nur einer Entscheidung, konnte nicht nur der Ruf zerbrechen, sondern auch eine ganze Welt. Der Admiral musste sich auf dem Seitentisch des Bettes abstützen, da diese Worte die Angst verstärkten, welche aufbrannte. Wunden rissen auf, die der Soldat verborgen hatte. Dieser Krieg hatte ihm mehr als nur eine Zuversicht genommen. Isard riss mit gezielter Bösartigkeit, wie ein Monster, an den Werten des Mannes herum. Wie konnte ein Mensch so grausam sein? Vaash wollte es wissen, seine Augen wollten eine Antwort von ihr, doch fanden sie keine. In den Augen lag ein kalter Vorwurf gegen die Direktorin. Vaash war zu schwach, um angebracht zu reagieren; denn er hatte sehr wohl verstanden, dass das Imperium nicht mehr glorreich war und in dieser Sache keine Heldentaten erwartete. Hier war keiner mehr ein Held. Es ging nur noch um die Sache, das Geschäft, wie man es in den Kreisen nannte, in welchen sich Isard bewegte. Vaash wollte gedanklich entkommen, einen Ort in sich finden, der frei von dieser Grausamkeit war und fand dort nicht das gewünschte Heil, sondern noch mehr Sorgen. Isard hatte gesiegt und der Admiral war ausgeliefert. Seine Familie war alles, was er noch wollte und schützen konnte. Nein, er konnte ihr diesen Moment nicht schenken. In seinem Kopf entwickelte sich eine Gegenstrategie gegen Isard, gegen diese Gefahr, welche jenes bedrohte, was er wirklich schützen wollte. Er spürte seinen Atem, wie ein Flüstern in seinen Ohren. Er musste seine Familie schützen, damit er nicht mehr verwundbar war. Vaash konnte jederzeit fallen, wenn nicht durch feindliche Kriegswaffen, sondern auch durch die imperialen Fallstricke dieser dominanten Gesellschaft. In seinen Gedanken formte sich tatsächlich ein Fluchtpunkt: ein Plan für seine Familie. Er würde ein Haus fernab erwerben, Geld versteckten und ihnen einen Fluchtweg etablieren, sofern er sie fortschicken musste oder ein Vorfall eintrat, der eine Flucht nötig machte. Der Alte überlegte sich geheime Mitteilungswege und gedachte zweier loyaler Offiziere, die im Zweifel als Boten und Helfer dienen konnten. Isard hatte ihn angegriffen aber der alte Mann entwarf bereits eine gelungene Strategie, um etwas von sich zu retten. Ein Plan half sich an etwas festzuhalten. Auch wenn ein Plan scheitern konnte, war er immer noch besser als ein Zustand ohne Halt. Ein Plan gab Sicherheit und diese Sicherheit brauchte er jetzt im Umgang mit der Direktorin. Schnell sortierte er seine vernebelten Gedanken, durchstieß mit einem gedanklichen Sternzerstörer, dessen Kommando er führte, die fatalen Nebel der Amnesie, um etwas in den Trümmern zu finden, die zerrissen in seiner Gedankenwelt umher trieben. Er ließ sich Zeit, lauschte seinem eigenen Atem, der immer lauter wurde, da sein Körper zu versagen drohte aber er blieb standhaft. Ein Militär kapitulierte vor keiner Bedrohung, wenn man noch Mittel der Gegenwehr besaß.

"Sie ist verrückt, das wusste ich sofort,"
erklärte der Alte, der ein Bruchstück gefunden hatte und es in Reihe setzen konnte. "Sie wollte meine Flotte zweckentfremden für eigene Interessen, die nicht Teil der Vorschriften oder der imperialen Weisung sind. Ich wollte meine Männer schützen, die durch sie in Gefahr geraten wären und zweifelte ihren Befehl an und wollte Rücksprache mit dem IOK halten," erinnerte sich Vaash und dann verzog er sein Gesicht als der schmerzliche Teil begann. "Danach wird es dunkel." Er kniff beide Augen zusammen, hustete einmal heftig und öffnete dann seine Augen, die viel Krieg gesehen hatten. Mehr Antworten hatte er nicht, doch Isard gab nicht auf und tippte, so schien es ihm, abwesend auf einem Pad herum, als er seine Antwort gab. "Mehr weiß ich nicht mehr," sagte der alte Admiral in der Gewissheit nicht weiter bohren zu wollen, denn eine innere Mauer wollte ihn schützen. Oder wollte etwas schützen, was der alte Geist, welcher nur das Imperium kannte, nicht erdulden oder ertragen konnte. Schließlich drehte die Direktorin dem alten Offizier das Pad zu aber nicht so, dass er etwas scharf erkennen konnte. Seine Augen waren noch zu schlecht und vertrübt durch die Medikamente. Er musste sich mühsam nähern, noch einmal seine Unterwerfung zeigen, was ihn erneut demütigte, als er kränkelnd den Beitisch verließ, um wankend zum Pad zu torkeln. Die Schritte waren, wie angekettet und die Füße hoben sich nur schleifend. "Diese Person...," stammelte der erinnerungslose Mann, der urplötzlich etwas ahnte. Er nahm sich tatsächlich Zeit. War das dort eine Jedi-Robe? Das war doch die seltsame ISB-Agentin. Die Bilder passten nicht zusammen und doch sagten sie eindeutig etwas aus. Vaash wusste sofort, was geschehen war. Man hatte eine Jedi eingeschleust und er hatte mit ihr gesprochen, kurz vor dem Vorfall. Endlich konnte der alte Mann verstehen, was Isard wohl bezweckte. Man hielt ihn für einen Verräter und Unterstützer einer Jedi. Das erklärte auch Isards persönlichen Besuch. Jedi waren Abschaum. Sie hatten all dieses Chaos erst möglich gemacht, indem sie jetzt lebten. Sie hatten die Republik stürzen wollen, waren machthungrig und giftig für jede Gesellschaft. Mehr wusste er nicht über Jedi aber sie waren verbotene Personen; denn immer noch galt die Order 66 und die imperialen Gesetze verboten Jeditum. Vaash musste sich noch tiefer über das Pad beugen, um die Formen klar erkennen zu können. Seine gebückte Haltung bereitete ihm Schmerzen. "Diese... Ich habe nichts davon gewusst," erklärte er überzeugt, denn in der Tat hatte er zwar geahnt, dass etwas mit ihr nicht stimmte aber nicht vermutet, das sie eine Jedi ist. "Sie war auf der Abbadon. Mehr weiß ich nicht," sagte er noch und hoffte dann auf die Gnade der Direktorin, dass sie ihm glauben würde aber wusste im gleichen Atemzug, dass dies nicht geschehen würde. Sie würde ihn bald foltern lassen, indem man Wissen extrahieren würde. Er hatte es geschehen, beobachtet bei Gefangenen und nun würde er es selbst erdulden müssen, wenn Isard nicht plötzlich ein Herz fand. Der Alte machte sich gefasst darauf, holte noch einmal Luft und blickte Isard dann verbittert an. Er wusste wirklich nicht mehr und das Erinnern hatte ihm bereits starke Kopfschmerzen beschert. Weiter graben konnte und wollte er nicht. Sollte sie doch ihren Moment der Folter haben aber er würde diese erdulden, damit sie Ruhe gab und seine Familie in Sicherheit war. Vaash war sich sicher, nichts gegen das Imperium unternommen zu haben und pokerte hoch. Doch er hatte keine Alternative ohne Erinnerungen. Der Imperiale musste sich auf seinen Lebensweg verlassen, der immer imperial gewesen war. Eine Jedi hatte er nie unterstützt. Nun dachte er an seine Familie und Angst machte sich breit, größer als in den ersten Momenten mit Isard. Vaash schwitzte, seine Lippen wurden trocken und sein Herzschlag nahm zu, ließ auch die Kopfschmerzen ansteigen.
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#13
Die Frau nickte, ein bisschen. Gerade so, dass er es merken konnte und durfte. Sein Verständnis zu haben war mehr Floskel als Notwendigkeit, doch jedenfalls implizierte seine Reaktion darauf, dass er gewisse Dinge tatsächlich akzeptieren konnte – und begriff, wie manches eben lief, wie ein Staat wie das Imperium gemacht wurde. Das war gut, immerhin. Und daher begriff er auch zu Recht, dass die Lage, in der er sich befand, nicht nur die seine war – sondern auch die aller in seinem Umfeld. Die Familie war am Ende nur ein Teil davon, der relevanteste vielleicht im ersten Moment. Doch sollte sich erhärten, was möglich erschien, waren sie nur der kleinste Teil. Freunde, Bekannte, Offiziere, mit denen er sich verstand, die er häufig traf. Es ging hier um den gesamten Sozialkomplex Vaash. Der Schock stand dem Mann ins Gesicht geschrieben, ein Gefühl, das die kalt regungslose Miene des Eisherzes ausweidete. Warum? Es gab kein Warum. Warum war nicht die relevante Frage. Menschlichkeit besaß man oder nicht. Man bediente sich ihrer oder nicht. Manchmal planvoll, manchmal willkürlich. Zum Teil aus Laune oder gänzlich aus Zufall. Das Warum fragte nach einem tieferen Sinn, der nicht vorhanden war. Es gab keinen Sinn im Imperium. Ob mit Isard oder ohne. So dauerte es seine Zeit, bis der Mann sich gefasst hatte, überspielen konnte und seine Fassung wiederfand. Schade eigentlich. Die Maske, die er aufsetzte und mit der er dann seine Rolle spielte, war weitaus uninteressanter. Das Menschliche darunter interessierte sie viel mehr. Vielleicht musste sie es noch einmal hervorholen, je nachdem, was ihr gefiel.

Doch die Antwort des alten Mannes von Carida kam mit Bezug auf Nigidus ausführlicher als Isard nach diesem Moment eigentlich erwartet hatte. Natürlich war diese Frau verrückt. Daran konnte ohnehin kein normaler Mensch zweifeln. Doch Isard lächelte bei seinen Worten schief. Ob Vaash bewusst war, dass er damit eigentlich gerade eine Person aus Isards eigenem Dienst als verrückt bezeichnet und sie somit indirekt selbst kritisiert hatte? Ein ganz bestimmter Teil in ihr, der gerne mit armen Seelen spielte und Freude daran hatte, sie einfach nur aus der puren Lust heraus leiden zu sehen, spielte mit dem Gedanken, ihm diese Vorhaltung zu machen und somit seine Loyalität ihr gegenüber zu hinterfragen – doch dann lächelte sie die Bemerkung schlichtweg weg. Außer kurzzeitiger Befriedigung hätte es ihr nichts gebracht, denn im Ergebnis hatte das Werkzeug seine Funktion gerade befriedigend erfüllt. Die Direktorin glaubte dem Mann das, was er gesagt hatte – vermutlich nicht zuletzt deshalb, weil es einwandfrei in das Bild passte, das sie von Nigidus selbst besaß. Insofern nickte Isard erneut, dieses Mal jedoch weitaus besser sichtbar, offenbarte ihre offenkundige Zufriedenheit mit seiner Reaktion, allerdings nicht so weit, dass sie ihm die Zuversicht mit Worten vermittelte und ließ ihn weiter auf ihre Fragen antworten.

Und dann merkte sie, wie sich sein Verhalten veränderte, sobald er mit dem Datapad konfrontiert wurde. Etwas in ihm schien zu begreifen, worum es tatsächlich gerade ging. Eine gestammelte Antwort, Unsicherheit. Nicht so wie vorher, wo direkt Vorwürfe erhob, anderen die Schuld gab, sich rechtfertigte. Er… wusste eben nichts. Überhaupt nichts.
„Ist das so“, entgegnete sie abwägend, so als müsse sie kurz überlegen, was allerdings nicht der Fall war. Die Zufriedenheit schien sichtlich aus ihrem Körper zu weichen, sie legte ihren Kopf etwas schief, sah wieder zu Vaash hoch. Die Kanten ihres Gesichts wurden härter im Schatten.
„Wissen Sie, Vaash, für den Fall, dass das so stimmt, verstehe ich aber eine Sache nicht.“
Noch mitten im Satz stand die rote Uniform tatsächlich auf, nahm das Pad aus seinem Sichtfeld mit und schritt an ihm vorbei, sehr nah, fast wie ein Geier, der bereits an dem Aas neben ihm schnupperte. Ihre Stimme klang verändert, weit weniger subtil und der Interpretation offen, zweischneidig wie bisher. Sondern jetzt mit einem merklich kühlen Unterton, andeutend, dass etwas nicht sein konnte – denn sie verstand Sachen. Wenn sie Sachen nicht verstand, implizierte es, dass es nicht das Problem ihrerseits war, sondern das der Person, mit der sie sprach. Für ein paar Sekunden lang ließ sie frostige Stille so auf den Mann wirken, ging mit Blick auf das Pad ein paar Stiefelschritte weiter, die fein und laut auf dem Boden knarzten, als zerquetschten sie dort bereits etwas. Ein paar Schritte von der Tür entfernt blieb sie dann stehen. Sie machte sich nicht einmal die Mühe, sich zu ihm umzudrehen, blieb mit dem Rücken zu ihm schließlich stehen. Sie sah in ihm keine Gefahr. Selbst wenn sie ihn in die Ecke drängte.
„Wieso ist diese Person…“, sie tippte mit dem Nagel ihres rechten Zeigefingers auf das Display des Pads, ein klopfendes, nagendes Geräusch, „… dann dafür verantwortlich, dass Sie noch am Leben sind?“
Isard selbst hatte es beobachten können – wenn sie auch zu dem Moment noch nichts davon wusste. Das weiße Wesen in der weißeren Uniform war dort gewesen, auf der Krankenstation, ihre Hand an den Schädel des Mannes gepresst. Und hatte am Ende – mithilfe eines für Isard nur als Wunder zu bezeichnendem Zaubers – dafür gesorgt, dass die Ärzte noch Material hatten, mit dem sie arbeiten konnten. Natürlich wäre er ohne die Ärzte trotzdem gestorben, nicht zuletzt, weil Isards Eingreifen gegen die Jedi dafür gesorgt hatte, dass diese noch während des Eingriffes betäubt worden war und somit ihre Hilfe für Vaash unterbrochen hatte. Dieses kleine Detail ließ die Direktorin jedoch aus, es brachte ihr auch keinen Informationsgehalt oder anderen Mehrwert und mochte am Ende nur dafür sorgen, dass der alte Mann dies falsch auffasste. Rückblickend betrachtet hätte sie die Behandlung vielleicht gar nicht unterbrochen, aber dies einer beinahe gestorbenen Person zu erklären, war lästig und interessierte sie auch nicht. Es wäre eine Rechtfertigung gewesen, die sie ihm gegenüber auch nicht als nötig empfand. Und geglaubt hätte er ihr vermutlich ohnehin nicht. Jedenfalls nicht wenn er klug war, selbst wenn ihre Worte stimmten.
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#14
Litt er an Weltraumdemenz? Was war geschehen? Tiberius Vaash verlor diese letzte Bastion, als Isard, an ihm vorbeitrat, dann mit dem Rücken zu ihm stand. Nur ein wenig davon entfernt, durch jene Tür zu schreiten und Vaash zu erlösen. Sie offenbarte etwas, was er nicht glauben konnte. Gerade noch hatte er geglaubt, der Situation entkommen zu sein, als sie ihm signalisiert hatte, dass sie seine Ausführungen akzeptierte. Es war nicht nur die Gewissheit, dass eine Jedi ihm geholfen hatte, denn in seinem Herzen wusste er bereits, das es stimmte, sondern auch der kühle Unterton in den Worten der Direktorin. Sie verstand etwas nicht. Wenn sie etwas nicht verstand, bedeutete dies Gefahr, weil die Fallfrage Vaash ungeklärt war. Ungeklärte Zustände konnte das Imperium nicht ertragen. Alles musste seine Ordnung haben und Tiberius Vaash passte nicht mehr so ganz hinein, denn er wusste selbst nicht, warum eine Jedi einem Imperialen half. Immerhin hatte er selbst einst Jedi verfolgt, ihnen Schiffe hinterher gejagt und sie festsetzen lassen, alles auf Palpatines Befehl. Order 66 hatte immer noch Bestand. Es ergab keinen Sinn für den Offizier, der sich wankend zurückzog, um sich auf die Bettkante zu setzen. Teilnahmslos starrte er zum Rücken der bösen Direktorin, die ihr Spiel genüsslich zu Ende spielte. Lügen? Waren es vielleicht doch Lügen? Doch sein Herz verneinte dies mit einem kräftigen Ruck. Es war ein völlig diffuses Gefühl, dass etwas Wahrheit in diesen Worten lag. Er war gerettet worden. Durch eine Jedi. "Ich...Ich...", stammelte er wieder von der Bettkante aus, die Hände lieblos vor sich auf den Schoß geworfen, wie ein unfähiger alter Mann, der sich gerade an nichts erinnern konnte. Isard war nicht seine Feindin, denn er war kein Feind des Imperiums und doch war ihre Haltung offenkundig feindlich geworden. Ihre gesprochene Kälte zermalmte die gekeimte Hoffnung entkommen zu können. Vor wenigen Atemzügen schien sie zufrieden und nun wechselte ihre Haltung. Nicht nur, dass sie ihm den Rücken zuwandte, sich abwandte von ihm, sondern auch die Gesprächsführung, die nun mehr rein suggestiv war. Vaash nahm dies als Vorwurf war. Ein Vorwurf, den er nicht glauben wollte. Hatte er tatsächlich mit Jedi paktiert? Unhaltbar! Der alte Mann riss die Augen auf, in der Hoffnung, dass das helle Licht der Deckenbeleuchtung seinen Verstand erhellen würde. Das Kratzen der Finger auf dem Pad der Direktorin taten ihr Übriges zur Verunsicherung. Es gab kein Entkommen mehr. Er fühlte sich krank, nicht körperlich, sondern seelisch. Diese einstige Stärke, die ihn durch viele Schlachten getragen hatte, verschwand mit einem traurigen Seufzen. Er hauchte sie aus, wie den Überlebenswillen. Es galt hier nur seine Famlie zu retten. Nicht mehr ihn. Dabei war er doch immer loyal gewesen. Ein guter Offizier, der nicht nur hochdekoriert, sondern auch mutig als Kriegsheld gefeiert worden war. Nicht, dass es ihn wirklich kümmerte, als Held zu gelten, sondern viel mehr war es ein Schutzschild gewesen, nicht an diesem System zu scheitern. Und nun wollte das Eisherz eine Antwort auf eine Frage, die er nicht geben konnte. Es gab keine Antwort auf eine Frage, die er sich selbst nicht einmal stellen konnte, weil er nicht wusste, dass er derartig verletzt worden war. Er ahnte zwar, dass Nigidus ihm Gewalt angetan hatte aber nicht in welchem Umfang. Tiberius Vaash wäre verloren im Nichts, wenn eine Jedi nicht gewesen wäre. Einfach vergangen durch den kindischen Jähzorn einer Irren. Das Weltbild, welches seine imperiale Doktrin ausgemacht hatte, zerbröselte mit zwei Wimpernschlägen.

Jedi waren Terroristen, Abschaum und Mörder; alles Gewaltverbrecher gegen die Ordnung und doch hatte ihm eine Jedi geholfen. Es passte nicht mehr zusammen. Nichts passte mehr, während dieses Gefühl der Taubheit seine Zunge zu lähmen schien. Es wollte nichts mehr gelingen, so dass er sich nun ins Bett legte und schließlich einfach umkippte. "Ich... Ich...," wiederholte er monoton, während seine Augen zur Raumdecke starrten. Sein Verstand brach zusammen, wollte nicht verarbeiten, was Isard offenbart hatte. Nicht nur ihre Unzufriedenheit und Haltung zerstörten seine Zuversicht, sondern die einfache Erkenntnis, dass etwas mehr im Raume stand, was er nicht wahrhaben wollte. Tiberius Vaash kannte eine Jedi. Ein imperialer Offizier wurde von einer Jedi gerettet. Reiner Irrsinn! Es ergab nicht beim kleinsten Gedanken einen Sinn. Jedi waren böse. Sie waren immer böse. Es war so einfach und nun war es kompliziert, zu kompliziert für einen Militär, der alles für diese imperiale Ordnung geopfert hatte. Er wusste nicht mehr weiter. In Wahrheit wusste er garnichts mehr und sein immer noch beschädigter Geist konnte nicht mehr antworten, nur noch stammeln. Es blieb keine Parade, keine große Abwehr oder Hoffnung mehr für diesen Mann, der sich kümmerlich in sein Krankenbett zurückgezogen hatte; als letzten Fluchtpunkt in diesem Raum. Ein Ort, der irgendwie ihm gehörte und ihn zumindest ein Kissen und somit Schutz im Genick versprach. Hinter diesen Rücken konnte Isard nicht gelangen. Immer wieder versuchte er Worte zu finden, doch gelang es nicht mehr. Wie auch? Da war keine Erinnerung, kein Wunder und auch kein Bild, welches er wiedergeben konnte. Nur diese widernatürliche Verunsicherung, die eine gesamte Ideologie zerlegte, die einen Militär zusammengehalten hatte. Nein, er wurde nicht zum Verräter aber das Weltbild funktionierte absolut nicht mehr. Was hatte er selbst getan, so etwas zu verdienen? Er schämte sich, verachtete sich und wollte einfach vergehen, um nicht weiter in diesen gedanklichen Kreisen gefangen zu sein. Seine Atmung wurde flacher.

Mit seinen Händen suchte er eine der zusammengerollten Decken am Ende des Bettes, zog sie zu sich hinauf und deckte sich zu; immer noch die Augen weit aufgerissen und starrend. Eine hilflose Geste, so als ob eine Decke ihn schützen konnte. Eine Decke war hier etwas Magisches, was sein Geist aus Kindertagen kannte. Früher hatte ihm seine Mutter, als er sich vor der Nacht fürchtete, erklärt, dass eine Decke Schutz vor bösen Kräften war. In diese Erinnerung zurückgeworfen, tat der alte Mann etwas, was völlig irrational war aber in seiner Verunsicherung der letzte Halt war. Eine Decke bot Schutz- zumindest für den Geist, der völlig am Ende war. Die Ärzte hatten Recht behalten, dass diese Befragung zum falschen Zeitpunkt kam und sein lädiertes Gehirn nicht im Stande war diesem Druck stand zu halten.
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#15
Gebrochen. Dieser Moment, wenn Menschen nicht mehr funktionierten, wenn der Geist den Körper völlig dominierte. Es war… inzwischen nichts besonderes mehr. Irgendwann, ja irgendwann hatte man eben alles gesehen. Isard blickte in die primitiven Triebe eines verängstigten Mannes, jeder anders und doch waren die Muster immer identisch. Er verkroch sich, als könne er dem entkommen, was geschah. Ein verständlicher, menschlicher Trieb, um Unangenehmes von sich fortzustoßen. Und wie alle anderen konnte er es natürlich nicht. Erst das Geräusch der aufgleitenden Türe, dann Stiefel, die eintraten. Über Vaash beugten sich die zwei uniformierten Männer von der Türe, verdunkelten die Lichter, die von oben auf ihn herabstrahlten. Grob zerrten sie die Decke von dem alten Mann hinunter, warfen sie achtlos auf den Boden, fixierten seine Hände und seinen Körper, jeder auf einer Seite. Vermutlich war es gar nicht notwendig, so wie der Alte reagierte, doch ehe er panisch um sich schlug, sicherte man ihn lieber.
„Wir werden sehen, Vaash“, sagte Isard mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und trat zur Seite. Dort wo sie eben noch stand, schwebte aus der Tür heraus ein schwarzer, kugelförmiger Droide, gab beängstigende surrende Geräusche von sich, während er sich näherte. Zwei Finger von Isards Hand hoben sich und der Droide baute sich vor dem Admiral auf. Als die Nadel sich durch den Oberarm bohrte, war die Welt jedoch schon dunkel, ehe irgendein Schmerz gefühlt werden konnte.


„Kann das stimmen?“
„Ich habe es noch einmal selbst überprüft. Fehler sind ausgeschlossen, Madame Direktor“, sagte einer der beiden Geheimdienstmänner vor ihr. Isard blickte von den Daten des Droiden auf zu ihren Männern. Unerwartet. Die Extraktion durch den Verhördroiden hatte ergeben, dass der Mann in der Tat die Wahrheit gesagt hatte – sein löchriges Gehirn mochte nicht mehr alles abrufen können, doch in versteckten Gefilden waren noch interessantere Informationsschnipsel zu finden gewesen. Extraktion war gefährlich, barg sowohl die Gefahr, dass man Informationen zerstörte, die dann tatsächlich für immer verloren waren, bis hin zur Zerstörung des Geistes der verhörten Person, andererseits neigte die Extraktion auch zur Unzuverlässigkeit, weil Dinge falsch interpretiert werden konnten, mitunter sogar zweideutig waren. Daher wurde sie nur im äußersten Notfall eingesetzt, oder wenn es gar keine andere annähernd wirksame Möglichkeit zur Informationsgewinnung gab. In aller Regel waren normale Verhörmethoden zwar langwieriger, dafür aber langfristig gesehen auch gewinnbringender. Abgesehen davon war die Extraktion für den Verhörten auch weitaus gefährlicher und unkontrolliertbarer, wobei dieser Punkt für Isard nur untergeordnete Bedeutung haben konnte, insbesondere weil die meisten Verhörten ohnehin keinen Schutz verdienten und nur noch lebten, weil sie es entschieden hatte. Und letztlich konnte sie nicht darauf warten, bis Vaash eventuell irgendwann in der Zukunft wieder sein Gedächtnis fand und die im Detail Geschehnisse abrufen konnte – sofern das überhaupt wieder passiert wäre und nicht nur rein selektiv wie bislang. Und so… war die Abwägung eben zu seinen Lasten aus. Als sie den Punkt gefunden hatten, der ihnen offenbarte, dass Vaash sich kurz vor dem Streit mit Nigidus mit der Jedi unterhalten hatte, sah sich Isard zunächst in ihrer Theorie bestätigt – doch seine Gehirnaktivität dahingehend hatte am Ende sogar das Gegenteil getan. Vaash selbst hatte nur verwirrte Gedanken für die Person übrig gehabt, er hatte sie tatsächlich nicht gekannt. Das Gespräch selbst war nur noch in minimalen Punkten zu rekonstruieren gewesen, doch im Endeffekt war das für Isard auch gar nicht mehr entscheidend. Wenn Vaash sie nicht kannte, sogar selbst von ihr irritiert gewesen schien, insbesondere darüber, dass ein Alien eine ISB-Uniform trug, war eigentlich auszuschließen, dass er in irgendeiner Form mit ihr paktiert haben konnte. Vor allem ein kleiner, fast zu übersehender Gedankenimpuls, der sich in seinem Hirn manifestiert hatte, sorgte für seine Entlastung: Dieser wunderschöne imperiale Impuls zu denunzieren, die Frau zu melden, weil sie einem verdächtig vorkam. Ein eingeweihter Verschwörer hätte diesen Impuls niemals besessen. Die einfache Variante schied somit aus. Was auch immer tatsächlich dahinterstecken sollte, musste weitaus komplexer sein als bisher angenommen. Jedenfalls aber nichts, in das Vaash aktiv involviert war. Im Moment verstand die Direktorin nicht so viel wie sie gerne wollte.
„Dann geben wir ihn wieder frei“, sagte sie seufzend. „Sorgen Sie dafür, dass er überwacht wird, wo er auch immer im Anschluss landet.“
Vielleicht war Vaash nicht selbst Teil einer Verschwörung durch Staatsfeinde, spielte aber möglicherweise in irgendeiner Form eine relevante Rolle als deren nichtwissender Bauer. Vermutlich sollte er in Position gebracht werden, um daraus später einmal Kapital schlagen zu können – eventuell durch Erpressungen oder andere Möglichkeiten. Das ergab Sinn, einen Ansatz dahingehend bei Vaash zu finden, erschien ihr relativ einfach. Die Familie war sein Schwachpunkt. Doch für den Fall, dass es so weit war, würde ihr Geheimdienst da sein. Dann entweder um ihn zu überführen oder eventuell sogar, um dieses Mal Vaash vor der Verschwörung zu schützen. So waren die Dinge eben. Festlegen war gefährlich. Und ihre Organisation war immer so zweischneidig wie sie selbst – mal zerstörte sie einen, mal unterstützte sie ihn. Manchmal lagen nur Sekunden zwischen beidem. Aber Vaash verstand das. Auch wenn er sie dafür hasste.
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#16
Eine Woche später.

Erneut öffneten sich die Augen des altgedienten Offiziers, der mühsam mit der Schwerkraft an diesem Ort kämpfte. Alles schien sich zu drehen, zu bewegen und zu verschwimmen, während seine Augen wieder Schwierigkeiten hatten, die Deckenlamellen zu fokussieren. Das Licht blendete ihn, so furchtbar hell erschien es ihm. Dieses mal erwachte er allein, überwacht durch einen Lebensmonitor, welcher einen Warnton von sich gab. Das Piepen schien eine Pflegekraft zu informieren, die wenige Augenblicke später das Zimmer betrat. Vaash fasste sich an den Schädel, der schrecklich dröhnte. Ein Kopfschmerz, der keinen klaren Gedanken erlaubte. "Admiral," grüßte die Krankenschwester in medizinischer Uniform des Imperiums, welche sich vorsichtig mit einer Spritze näherte, um ihm ein Medikament zu verabreichen, welches die Kopfschmerzen erleichtern würde. Tiberius Vaash wehrlos in seinem Zustand, musste erdulden, wie die Spritze an seinem Arm angesetzt wurde. Sanft entleerte die Fachkraft das blaue Elixier in die Blutbahn, bevor sie zurücktrat und Vaash freundlich anlächelte. "Sie haben es überstanden," erklärte sie. Vaash brauchte einen Moment um diese Worte zu verarbeiten. "Was?" - blaffte er unfreundlich, da das Medikament noch nicht wirkte. "Ihre Behandlung ist abgeschlossen," antwortete sie. "Der Leitende Arzt wird gleich mit ihnen sprechen, Admiral." Dann entfernte sie sich, die Spritze achtlos in einen Wegwerfbehälter werfend. Wo war Isard? Der alte Mann erinnerte sich an deren Gesicht und ihre letzten Worte. Sie war hier gewesen. Wieviel Zeit war vergangen? Der Offizier war nicht mehr orientiert, wollte sich aber orientieren, fand sogar etwas Kraft wieder und warf die erneut sachgerecht auf ihm platzierte Decke zur Seite. Es wurde kalt an seinen Beinen. Die Kälte des Raumes kroch in die Glieder und motivierte den Mann endlich aufzustehen. Doch gab er sich noch einen Moment des Luftholens, bis er unter dosierten Schmerzen sich aus dem Bett drehte und mit einem Ruck aus dem Liegeplatz aufstand. Nun stand er wieder. Aufrecht, gerade und bereit diese alte und für ihn gefühlt neue Welt zu erkunden. Er begriff, dass die Direktorin ihre spezielle Untersuchung vorerst abgeschlossen hatte. Ansonten wäre er nicht mehr hier. Die Kopfschmerzen ließen nur einen Schluss zu. Er kannte diese Gerätschaften aus dem Flottendienst. Auch er hatte schon Verhöre beobachtet oder besser beobachten müssen. Angenehm waren sie nie und nun war er selbst Opfer dieser Einrichtung geworden. Hoffentlich hatte sie das gefunden, was sie wollte und viel wichtiger: hoffentlich entlastete es ihn. Es hatte ihn wohl entlastet. Erleichtert schloss der Alte seine Augen, lächelte müde und nickte dann zu einer imaginären Person. Dennoch ging der erfahrene Imperiale nicht davon aus, nun vollkommen seine Ruhe vor Isards Organisation zu haben und glaubte auch nicht daran, dass er völlig frei aus diesem Zimmer gehen konnte. Denn trotzdessen, was geschehen war, blieb sicherlich für beide die Frage, was eine Jedi in imperialer Uniform im Imperium suchte und warum sie einem Offizier half, der ansonsten kümmerlich verreckt wäre. Es war ein Fehler, der nicht erklärt werden konnte. Der alte Vaash wollte nicht erneut in diesen fragwürdigen Gedanken versinken und doch tat er es. Es passte einfach nicht zusammen. Trotzdessen, weil die Bedrohung Ysanne Isard verschwunden war, verfiel er nicht in diesen hilflosen Zustand. Man konnte sich eine stille Schwäche endlich erlauben. Tapsend, jeden Schritt suchend, bewegte sich der Imperiale zu einem Spiegel mit Waschbecken unweit seines Bettes.

Er stützte sich auf das Becken, um sich selbst im Spiegel zu betrachten. Er wollte sehen, was aus ihm geworden war. Was war mit seinem Gesicht? Was war überhaupt mit ihm geschehen? Welche Magie hatte diese Jedi gewirkt? Unsicher suchten seine Augen in seinem Gesicht nach Fehlern. Fuhren über den Bart hinauf zu sich selbst und fanden nichts. Nicht einmal eine Narbe von auf seinem Schädel zu sehen; über diesen Strich er gerade, um Unebenheiten zu erfühlen. Er ließ die Hand herabsinken, zum Waschbecken, um kräftig auf den Wasserschalter zu schlagen, der sofort kaltes Nass freigab. Tiberius Vaash griff mit beiden Händen in den Wasserstrahl, sammelte in seinen Händen jeweils einen großen Schlag und warf sich dann Kühle ins Gesicht, auch um den körnigen Beschlag an seinen Augenrändern zu entfernen. Er kämpfte um Besinnung- und fand sie. Fühlte er sich betrogen vom Imperium? Nein, viel mehr passten die Bilder nicht zusammen. Es passte wirklich nichts mehr. Nicht einmal der Kampf wollte mehr Sinn ergeben. Eriadu, immer noch präsent in seinen Träumen, wollte nicht mehr nur eine Niederlage sein. Sondern die Schlacht wurde sinnlos. Sinnlosigkeit war die schlimmste Strafe für einen Soldaten. Einen Tod konnte man ertragen, Gewalt erdulden und zufügen aber man glaubte immer an einen Wert, an einen Sinn dahinter, der all den Schmerz sinnvoll machte. Nun hatte die Jedi ihm diesen Sinn genommen. Sie hatte Tiberius Vaash besiegt, indem sie ihn gerettet hatte. Es war reiner Wahnwitz, dass er als Veteran vieles überlebt hatte und doch nie Frieden fand. Dabei kämpfte er doch für ein Ende dieses Konfliktes. Terroristen sollten nicht bestimmen können, welche Regierung herrschte. Das Volk entschied. Nicht Einzelgruppen, die scheinheilg Ideale vor sich hertrugen.

Das Imperium war Ordnung, wenn auch eine grausame Gewaltherrschaft. Die Rebellion, nun verkleidet als Republik, war Unordnung und Chaos. Nicht, weil sie keinen Staat im Sinn hatten, sondern weil sie sich chaotischer Elemente bedienten. Vaash hatte ihre Anschläge erlebt, gegen sie gekämpft und kannte ihre Verbrechen. Es waren Terroristen, wie Piraten und anderer Abschaum. Ihr Aufstieg schien unfair, ungerecht und ungleich gegenüber den Taten vieler treuer Imperialer, die wirklich an einen Wert von Sicherheit glaubten. Leben sollte lebenswert und sicher sein. Es lag keine Ehre darin, sich durch Gewalt etwas zu nehmen. Sie wollten die Regierungsgewalt dem legitimen Herren entreißen. Vaash personifizierte das Imperium, sah es als lebendigen Körper, der unabdingbar wichtig für die Zukunft der Galaxis war. Außerhalb dessen lag nur etwas Undefinierbares. Vaash wollte ihre Werte akzeptieren und doch blockierten ihre Taten jedwede Zuneigung oder Akzeptanz. Doch nun hatte eine Jedi die klare Trennung zerworfen. Erklärte Feinde halfen einem Gegner. Ihm wurde von einer Jedi geholfen. Dennoch hatte der alte Mann seinen Willen verloren, sich zu ändern.

Er hatte nicht mehr die Kraft, das Weltbild vollständig aufzugeben. Sein Geist brauchte sich selbst und suchte keine heilsamen Ideale mehr. Tiberius Vaash war wieder hier. Er lebte noch und das war wohl das einzige, was wichtig war. Der Blick im Spiegel verriet es ihm, als ein paar Wassertropfen von seinem Bart herabfielen. Es war angenehm kalt, nicht die gleiche Kälte, die er gespürt hatte, als er aufgestanden war. Der Alte fand seine Verteidigung wieder. Es klopfte, der Türsummer surrte und die Tür öffnete sich. Ein Arzt trat herein, fand Vaash immer noch am Waschbecken. "Ich sehe, dass sie bereits aufgestanden sind. Schön, schön," sagte der Mann mit Baritonstimme und MediCorps-Uniform. Er trat näher, während sich der alte Vaash dezent herumdrehte, mit einem Handtuch in der Hand, um sich den Bart zu trocknen. "Sie sind wieder vollständig genesen und wir haben ihren Gesundheitsstatus bereits dem Oberkommando mitgeteilt. Ihre Familie erwartet Sie bereits im Foyer."

Tiberius Vaash warf erleichtert das Handtuch auf den Halter, lächelte nüchtern und nickte dem Arzt zu. "Ich freue mich, dass ich das Lazarett wohl verlassen kann?" Ein Satz, den er halb als Frage formulierte, um sicher zu gehen. "Selbstverständlich. Uniform oder zivile Kleidung," fragte der Arzt, der zu einem Spind unweit griff, um die graue Tür zu öffnen. "Uniform," sagte der Offizier knapp. Der Arzt zog die in Folie verpackte Uniform heraus, warf diese auf das Bett. Er bat dem Alten keine Hilfe an, da dieser recht aktiv wirkte und es sicherlich unwürdig war, einem Kriegshelden Hilfe anzubieten, bei einer solchen Bagatelle. Zum Abschluss stellte er die markanten Stiefel aus dem Spind heraus und den Gürtel mit leerem Holster. Hier trugen die Offiziere keine Dienstwaffe. Das Rangabzeichen, ein persönlicher Gegenstand befand sich mitsamt den Codezylindern in einem kleinen Tresor oberhalb des Spindes. "Ihr Abzeichen und die sonstigen Dinge befinden sich im Tresor," erklärte der Arzt, der auf das nicht so geheime Fach zeigte, welches mit einem Fingerabdrucksscanner versehen war. "Es ist auf sie eingestellt, Admiral." Tiberius Vaash näherte sich Bett, setzte sich auf die Bettkante und riss die Folie von der Uniform, die scheinbar frisch gestärkt worden war. Vaash war froh aus dem Krankenanzug zu kommen und endlich wieder würdige Kleidung zu tragen. Immerhin war diese Uniform alles wofür er stehen konnte. Sie war seine persönliche Ehre und trug nicht nur das Blut seiner Männer in sich, sondern auch sein eigenes. Leid aber auch Kampfgeist war mit ihr verknüpft. Er konnte sie nicht einfach bei Seite legen. Man trug sie mit Würde und Anstand, da sie für die Ehre stand, die er als Flottenoffizier verinnerlicht hatte. Ehre und Anstand, nicht nur Motto für den Alten, sondern auch Lebenseinstellung. Trotz der diversen Verfehlungen anderer Uniformträger, bedeutete sie ihm noch immer viel; auch als Symbol für die vielen Gefallenen von Eriadu. Tiberius Vaash brauchte diese Uniform, vielleicht sogar mehr noch als andere. Der Arzt beobachtete dies, lächelte zufrieden und trat dann wieder zur Tür, um dem wieder gesundeteten imperialen Offizier etwas Raum zu geben, damit dieser sich in gepflegter Ruhe einkleiden konnte. "Das Oberkommando lässt ihnen mitteilen, dass bald ein Verbindungsoffizier einfliegen wird," sagte der medizinische Offizier. Vaash brummte etwas und antwortete dann nüchtern: "Ich werde wohl wieder aktiviert. Ich hoffe, dass sie mir wenigstens etwas Zeit für meine Familie lassen." Immerhin hatte er diese lange nicht gesehen und beinahe sein Leben für sie gegeben. Etwas Zeit wollte er genießen können, bevor er wieder in den Krieg zog. Ihm war klar, dass er als Offizier und Soldat dem Krieg nicht entgehen konnte und man einem Fluch gleich an seinen Eid gebunden war. Es gab kein Entkommen aus einem Leben, welches er geführt hatte und noch weiter führen musste. Doch etwas Hoffnung blieb, dass ein paar Momente blieben, in denen er einfach nur der Mensch Tiberius sein konnte. "Das weiß ich nicht," kommentierte der Arzt. "Ich lasse sie noch einen Moment alleine, damit sie sich anziehen können." Damit trat der Mediziner ab und die Tür schloss sich hinter ihm. Vaash hingegen holte Luft, bevor er den Verschluss seiner Patientenkleidung öffnete, um mit dem Hemd sowie T-Shirt seiner Uniform beginnen zu können. Es begann also wieder.
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