#21
Verwunderung machte sich in Corrus breit. War das der selbe Admiral der vor wenigen Minuten noch gewarnt hatte, dass die republikanische Versorgung überlastet werden könnte in einem längeren Unternehmen? Und nun stellte Admiral Avu einen Plan auf der nicht nur die Nachschublager lehren würde sondern, sämtliche Flottenteile an die Grenze der Leistungsfähigkeit bringen würde
Ein dreifach Schlag. Im Norden nach Ruusan und von zwei Richtungen auf Corellia und dazu ein Entlastungsschlag von Süden aus. Das dürfte so ziemlich alle verfügbaren Kräfte der Republik binden. Darin lag Gefahr. Sollte die imperiale Führung diesen zustand bemerken, könnten sie dies mit gezielten Schlägen gegen schlecht Geschütze Republikstandorte Rächen. Zudem würde sie Probleme bekommen sollte der angriff unerwartet zum stoppen kommen oder länger als geplant dauern und sich ein unerwünschter Grabenkrieg formte. Ein solcher würde ohne fortschritte zu erzielen, große mengen an Material fressen. Material das nicht zur Verfügung stand.
Das warm eine liste an Unwegsamkeiten und einen Moment lang überlegte Corrus diese Schwachstellen im Plan anzusprechen. Andererseits erkannte er auch das Potential in diesem Gedankenkonstrukt. Avu setzte es auf eine Karte. Und sollte es funktionieren -die Chancen dazu rechnete Corrus gar nicht mal so schlecht- hätte man dem Imperium ein kräftigen schlag versetzt.
Doch danach würde weitergespielt werden. „gehen wir davon aus ihr Plan geht auf. Wie hoch schätzen sie die Wahrscheinlichkeit ein, die eroberte Fläche auch langfristig zu halten. Wir reden hier von militärisch, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Hochburgen unserer Galaxie. Wenn das imperiale Zentrum nicht fähig ist diese Welten zu verteidigen werde sie zumindest versuchen sie zurück zu holen. Dabei werden sie meiner Meinung nach gute Chancen haben. Planetare Verteidigungsanlagen werden außer Gefecht sein und unsere Versorgungslager leer. Auch wenn wir einige wichtige Werften und Ressourcen sichern, können diese unsere Verluste nicht sofort wieder auffrischen.“

Auch die Einwürfe von Ares Verda waren zu beachten der nun etwas aktiver wurde. Corrus fand zwar den Ausdruck „kalter Krieg" unpassend, wurde hier doch eindeutig ein heißer Krieg geplant. Keine Abschreckung sondern Konfrontation. Doch als er bemerkte, dass das Imperium minder wichtige Planeten aufgeben könnte um ihre Hauptwelten zu verteidigen hatte er jedoch wichtiges angesprochen. „ich schätze diese Überlegung kann aus vielerlei Hinsicht interessant sein. Militärisch wäre es natürlich ein unglaublicher Kraftgewinn der imperiale Flotte“ ein Großteil der Streitkräfte war gebunden mit der direkten Sicherung der imperialen Planeten. Die gab den regionalen Gouverneuren ihr politisches Gewicht. Machten jeden Aufstand sinnlos und jeden Befreiungsversuch verlustreich. Andererseits gab es dadurch nur eine sehr geringe Zahl an Schiffen die tatsächlich vom imperialen Flottenkommando eingesetzt werden konnte. Was würde nun passieren wenn sie dieses System aufgaben?
Sie konnte ihre Flotte unermesslich verstärken aber würden im gleichen Moment vermutlich die Kontrolle über sämtliche Planeten verlieren. „im Gegenzug könnte dadurch das imperiale System ihrer Machtausübung kollabieren. Das Ende des Imperiums wie wir es kennen. Ich denke sich das Imperium ein solches Vorhaben nur in sehr kleinem Maße leisten kann.“

„was ihr Vorschlag zum anzetteln von Aufständen angeht, Admiral Verda. Das wird auch einer meiner Ziele sein, sobald ich meine Flotte im den Rücken der imperialen Frontlinie gebracht habe. Nur das es in diesen Regionen durch den Mangel an imperialer Besatzungsmacht noch weit verheerender sein würde. Im besten Fall müssten sie Schiffe von den Frontsektoren abziehen um ihr Hinterland zu beruhigen. So wie es gerade im Koornacht geschehen ist. Aufstände an der von ihnen beschriebenen Region hingegen sorgt für größere Flottenkonzentrationen an der Front führen der sich angreifenden republikanische Flottenverbände ausgesetzt sehen würden. Wollen sie die Intimidator und ihre 2 Schwesterschiffe lieber hier oder in Koornacht haben?“ beendete Valorn mit der rhetorischen Frage.
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#22
Avu hörte aufmerksam zu. Sicherlich gab es Kritikpunkte an seinem Plan und es musste auch allen klar sein, dass man nicht alles planen und abschätzen konnte. In der Geschichte war selten alles genau so gelaufen wie man es geplant hatte und man musste sich immer den veränderten Gegebenheiten anpassen. Der Ee plante auch genau das zu tun. Sein Plan war keinesfalls bis ins kleinste Detail genau ausgearbeitet, aber das wäre auch nicht zuträglich. Nein, man musste nur eine Richtung wissen. Die Republik hatte darüber hinaus einen schweren Stand und Avu spürte das Gewicht auf seinen nicht vorhandenen Schultern lasten. Admiral Corrus Valorn hatte in der Tat recht mit der Frage: "Was wäre wenn?" und genauso mit der Skepsis bezüglich einer eventuellen Niederlage. Der Wurm kannte darauf auch keine Antwort. Nichtsdestotrotz weigerte er sich die Initiative aufzugeben, schließlich gab es dafür keinerlei Grund. Er wartete, schwieg, dachte nach und examinierte. Minuten vergingen, ohne dass ein einziges Wort die drückende Leere des Konferenzzimmers erfüllte. Was sollte er sagen? Er musste etwas sagen, dass Sicherheit gab, dass den werten Kollegen vermittelte, dass die Initiative nun zu ergreifen die einzige Mögliichkeit war. Nicht auf breiter Front, nein, mit Nadelstichen. Nadelstichen die tief drangen, Schmerzpunkte erreichten und ganze Systeme lahmlegten.
"Nun, liebes Kollegium, ich sehe es herrscht Skepsis. Das ist auch gut so, denn nur auf diese Weise können wir möglichst viele Eventualitäten in Betracht ziehen. Dennoch lege ich ihnen allen ans Herz, dass dieser Plan nicht das ist für was sie es halten. Mit Nichten möchte ich hier einen Masterplan präsentieren, der unter allen Umständen zum Sieg führt. Es muss ihnen klar sein, dass wir aufgrund der vorhandenen Mittel nicht einen vernichtenden Schlag durchführen können, doch wir können das Kräfteverhältnis gezielt ausgleichen."
Avu pausierte seine Ansprache und verharrte einen Moment still. Nicht nur mit seinem robotischen Körper, auch als Ee rührte er sich nicht.
"Es geht bei all dem nicht um DAS strategische Ziel Yag'Dhul oder DAS strategische Ziel Corellia, es geht darum Verwirrung zu stiften und aus der daraus resultierenden Verwirrung Gewinn zu schlagen. Wenn wir die Angriffe so durchführen, ist es völlig uninteressant ob man im Süden die erobertet Stellung hält oder im Osten. Wichtig ist, dass wir uns Überblick verschaffen, dass wir handeln und das Imperium aufgrund des Vorteils der Initiative ausmanövrieren. Wenn wir auch nur einen Planeten dieses Plans am Ende halten, war das alles schon ein großer Erfolg! Nur ruhen lassen dürfen wir das nicht. Es ist von größter Wichtigkeit das Imperium nicht zu einer Reaktion kommen zu lassen."
Wieder machte Avu eine Pause. Er dachte gar nicht daran auf gezielte Kritik einzugehen, solange man verstand was damit gemeint war. Territoriale Gewinne waren nicht zu halten gegen eine solche Übermacht, aber Unmut konnte gesät werden und mit geschickten Manövern die imperiale Flotte geschwächt werden.
"Und zu diesem Zweck, meine Damen und Herren, halte ich den Plan aufgrund seiner breit gefächerten Möglichkeiten und strategischen Ziele für gut durchführbar und erfolgsversprechend. Deshalb frage ich einfach frei heraus: Sind sie damit einverstanden, denn dann kann ich die Vorbereitungen abschließen und seinen sie versichert Admiral Valorn, die Mittel für eine Operation dieser Art besitzen wir. Wir sind stark."
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