#1
Spielleiter

Darth Mortis befand sich, meditierend in seinem Quartier, auf dem seinem kleinen Raumtransporter, der ihn bisher sicher nach Onderon geleitet hatte. Man konnte sagen, dass er sich in einer gewissen Ruhephase befand. In dieser Zeit konnte er sicherlich nicht erahnen, was sich im Cockpit seines Schiffes ereignete. Onderonische Rebellen hatten die Besatzung unterwandert und nahmen sich nun die Gelegenheit, ein Zeichen gegen die Sith-Tyrannei ihrer Heimat zu setzen.

"Hände hoch," schrie der junge Offizier in typischer onderonische Militäruniform laut. Der Navigator riss seinen Stuhl herum, nahm ängstlich beide Arme hoch. Der Kommandant des Schiffes wollte an seinen Blaster greifen, wurde aber von einem herbeistürmenden Dissidenten geradewegs erschossen. Rauch stieg von seiner Brust auf, als seine Leiche zu Boden sank. Es roch scheußlich süß. "Diese Schiff ist nun im Besitz der Onderon-Befreiungsfront," sagte er und deaktivierte mit geübter Hand die Kommunikation und Navigationspeilung mit dem Onderon Spaceport. Dann setzte sich der herbeigetrenene Soldat neben den Navigator, der immer noch mit der Waffe bedroht wurde, um einen neuen Kurs einzuschlagen. Unbeachtet lag immer noch die Leiche des einstigen Captains, qualmend, entstellt dort und war ein Menetekel für den Moment. Es war Widerstand, der sich hier erhob. Man entführte Mortis, um eine Geisel zu haben.

Doch die wenigen Widerständler und Meuterer konnten nicht ahnen, dass der Maschinist des Schiffes, ein Notsignal sendete, während er mit einigen Verrätern um die Kontrolle des Maschinenraumes rang. Sie tauschten in der selben Zeit, als der Putsch auf der Brücke stattfand, Blastersalven im Kern des Schiffes aus. Einige vitale Systeme wurden beschädigt, so dass Dampf und Kühlgas den Raum bereits in weißes Dämmerlicht hüllten; nur erhellt von unregelmäßigen roten Laserblitzen aus Handfeuerwaffen. Mit zittriger Hand deckte sich der Maschinist hinter einer Konsole und aktivierte per Hand den Notsender, der die Sith auf Onderon darüber informieren würde, dass sich der Transporter von Mortis in Not befand, wie auch immer diese aussehen mochte.
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#2
EINSTIEG

Eine ungeheure Genugtuung breitete sich in ihrem Inneren aus. Ihr Plan, den sie seit mehreren Wochen unter absoluter Geheimhaltung geplant hatte, würde endlich an diesem Tag Früchte tragen. Endlich würde sich ein neuer Weg auftun und hoffentlich zeigen, dass sie für weit mehr bestimmt war als es gerade der Fall war. Die innerliche Spannung regelrecht auskostend, schmiegte sich ihr Körper in den Sitz des kleinen Shuttles, der geradewegs in die Richtung eines Transporters steuerte. Mit einem gefährlichen Blick bewachte sie die zwei Männer an den Konsolen, die mit akkurater Präzision das Shuttle heran flogen. Ein irrsinniges Lächeln bildete sich auf ihren vollen Lippen, während die Finger leicht ungeduldig auf den Lehnen herum trommelten. Wenn sie nicht im perfekten Zeitplan blieben, würden sich Probleme aufstellen und Zeit war das, was hier jetzt entscheidend war.

Über Sieg und Niederlage ging es und ein Scheitern war ausgeschlossen. Es würde kein Wenn und Aber geben. Aber was machte sie sich für Gedanken? Natürlich würde nichts schief gehen. Sie wäre nicht sie selbst wenn hier irgendwie irgendwelche Fehler auftreten würden. Noch nie ging etwas schief und das würde sie auch so beibehalten. „Wir sind da.“, murmelte der Captain des Shuttels und geschmeidig erhob sie ihren Körper, stellte sich an die kleine Schiebetür und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Rebellen müssten bereits alles geregelt haben, mein Lord.“, murmelte der zweite Mann und drehte sich zu ihr herum. Die Sith antwortete nicht, nickte lediglich und begann sich zu fokussieren. Welch Narren die Rebellen doch waren. Vielen auf bloße Worte hinein, dachten sie wäre auf deren Seite, obgleich alles dagegen sprach. Niedere Wesen, die in ihrer ganzen Verblendung nichts mehr wahr nahmen. Sie lachte innerlich. Auch sie würden ihren baldigen Tod finden, sobald sie mit Darth Mortis fertig war. Ihre neue Ära würde mit Blut beginnen und sie würde alles dafür geben, wenn jene auch mit Blut endete. Ein Geräusch machte sich bemerkbar und die Tür öffnete sich. Leichtfüßig betrat sie den Transporter, ehe bereits die süßliche Marke des Todes in ihre Nase stieg. Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihr aus. Es war also bereits geschehen. Leicht nur bewegte sie ihre Finger hin und her, ballte hin und wieder ihre Hände um die Spannung zu kontrollieren, die sie aufzufressen versuchte. Trotz ihrer ganzen Vorkehrungen besaß auch sie die natürliche Vorsicht. Andere würden dies vielleicht als Angst bezeichnen, doch das wäre dann wohl wieder übertrieben. Darth Mortis mochte zwar stark sein, doch sie war stärker. Sie würde ihm lehren was es bedeutete sie jemals unterschätzt zu haben. Ob er was ahnte? Vielleicht? Natürlich ausgeschlossen. Und wenn doch? Diesen Gedanken ignorierte sie gekonnt.

Die auf dem Boden liegende Leiche schob sich in ihren Blick und sofort erheiterte es ihr Gemüt. Zu schade, dass er ein schnelles Ende gehabt hatte. Die Männer an den Konsolen nickten ihr zu, während ihr Blick sich kurz auf den Bedrohten heftete. Ohne Worte hob sie die Hand, schmiegte ihre Macht an dessen Hals und leckte sich über die Lippen. Einen gequälten Laut gab er von sich, ehe er wortlos zu Boden sank. „Ich sagte keine Überlebenden.“, knurrte sie gefährlich, während sie leichte Angst verspürte. Damit hatten die Rebellen wohl nicht gerechnet. Gut, sie hätte diese Angelegenheit vielleicht etwas besser lösen können, doch wer konnte schon nein zu einem Massaker sagen, wenn schon so provozierend eine Leiche auf dem Boden lag? Sie kicherte leise, machte ein paar Handzeichen, ehe sich die Männer in Bewegung setzten. Sie selbst ging in die Richtung der Machtpräzens, die auf dem Transporter zu fühlen war.
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#3
Warum fühlte Darth Mortis diese Leere? Hier gab es nichts mehr. Die Angreifer waren an ihm gescheitert, lagen zerstückelt am Boden vor ihm; ihre Blaster von sich gestreckt. Diese Kammer stank nach Tod. Dieser Anschlag auf sein Leben war fehlgeschlagen, doch hatten sie ihn verwundet. Ein goldener Dolch steckte in seinem Bauch, ließ ihn langsam verbluten. In aller ihrer Verzweifelung opferten die Rebellen ihr Leben, um ihn zu verwunden. Das war Widerstand. Woran hatten sie geglaubt? Was war ihre Motivation? Mortis sank auf die Knie, da langsam das Leben aus ihm floss; nur die Macht hielt ihn hier. Sein Lichtschwert fiel aus seiner Hand, rollte einige Centimeter über den Boden, bevor es sich deaktivierte. Das sanfte Rot erlosch. Mit beiden Händen packte der Sith den Dolch und riss ihn aus seinem Fleisch. Er schrie auf, wie ein wütendes Tier. Dann ließ er auch diesen fallen; immer mehr Blut quoll hervor. Gescheitert war er. Leer war dieser Moment. Seine Gedanken wanderten umher, wie ein Falke. Der Blick verschwamm, mit jedem Atemzug.

Es gab keine Schmerzen, nur Kälte, die um seinen Körper floss. Die dunkle Seite gierte nach ihrem Preis. Nein, er würde nicht sterben. Nicht hier, nicht so nutzlos. Er war Darth Mortis. Ein Lord der Sith, ein Diener der Ewigkeit. Doch diese Ewigkeit verweigerte sich ihm. Mit all seinem Zorn raffte er sich von seinen Knien auf, wankte zum Panoramafenster, welches Onderon zeigte. Sein Zorn gab ihm Kraft zu leben, einst wie Darth Sion, doch schwach war dieses Leben. Schemenhaft war der Moment. Nicht mehr viel war zu finden. Darth Mortis spürte es nicht mehr, dieses Leben, sondern war schlicht anwesend. Nein, gehen wollte er nicht. Er, der Schwertmeister des Ordens, Machtsymbol eines Krieges, der nie enden würde. Doch es endete in Dunkelheit. Es kam Nichts. Absolut nichts in seinen Geist, während er keuchte. Weiterhin floss Blut aus der Wunde, die er mit seiner Linken hielt, tropfte auf den Boden, floss um seine Finger und bildete ein mysteriöses Stigmata des Lebens. Verzweifelung kam auf. Sie ersetzte die Leere. Zorn wandelte sich in Fatalität. Mit dem Blick auf Onderon, auf die dunkle Aura dort, wartete er, bis die nächsten Angreifer kämen. Sein Fokus lag allein auf dem Leben, das er nicht mehr hatte.
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#4
Der Transporter gab langsam aber sicher den Geist auf. Orra konnte es ganz genau spüren, wie die Metalldielen unter ihr zum Beben kamen, kaum trat sie einen Schritt voran. Die Rebellen, sowie ihre eigenen Leute gaben ihr zwar Zeit, dennoch musste sie sich beeilen. Sie hatte schließlich nicht vor losgelöst im Weltall zu schweben und zu Asche verbrennen. Sie konnte noch das leise Flüstern der Leute hören, bevor sie sich komplett auf ihr Ziel konzentrierte. Sie begann mit der Macht die Umgebung abzutasten, konnte die dunkle Aura wahrnehmen, die sich im hintersten Stübchen befand. Mordlüstern leckte sie sich ein zweites Mal über die blutroten Lippen. Das Leder ihrer Sachen gab ein quietschendes Geräusch von sich. Sie verlangsamte den Schritt, während sie mit den Fingern an den Wänden entlang strich um den Moment vollkommen zu genießen. Ihre innere Flamme begann nach mehr zu schreien und in ihrem Kopf bildeten sich schon qualvolle Szenarien, wie sie ihn leiden lassen würde. Sie stieß den Atem aus, ehe sie endlich die Tür erreichte.

Doch gerade als sie die Aktivierungskonsole berühren wollte, hielt sie inne. Einen Herzschlag vernahm sie. Langsam, leise, die letzten Momente aushauchend. Die Sith blieb reglos, als hätte man sie in der Bewegung eingefroren. Leere vernahm sie, der Geruch von frischem Blut stieg ihr in die Nase. Konnte es sein? Ein Gedanke mischte sich in ihren Kopf. Er war angeschlagen. Das musste es sein. Diese Präsenz wurde schwächer, schwankte, gab leichte Beben in der Macht von sich. Spitz wurden ihre Lippen, als sie diese begann zu kräuseln. Die Rebellen hatten ganze Arbeit geleistet. Wer hätte das gedacht. Sie zumindest nicht. Und es erstaunte sie was allein der Wille des Widerstands alles bewirken konnte. Selbst gegen einen Mann wie Darth Mortis. Einem Mann, von dem man eigentlich ausgegangen war, dass er sich wehren konnte. Sie hatte es schon immer gewusst. Er war schwach und alt. So jemand musste einfach beseitigt werden. Sie nahm den anderen lediglich die Arbeit ab ihn zu töten.

Langsam taute sie wieder auf, ließ ihre Hand über den Sensor schweifen und die Tür schwang auf, rastete ein und gewährte ihn nun einen Einblick ins Innere. Leichen. Überall Leichen. Erneut begann sie diabolisch zu lächeln. Die Rebellen hatten es in sich. Vielleicht würde sie ja doch noch zu wertvollen Erkenntnissen kommen wenn sie einen auf gut Freund machte. Ein taktischer Masterplan. Geschmeidig trat sie ein, sah direkt zu ihm, während ihre Augen auf seinem Rücken lagen. Er war verletzt, sie konnte es nun deutlich wahrnehmen. Wie sein Blut wohl schmeckte, wenn sie mit ihm fertig war? Sie bemerkte das Lichtschwert auf dem Boden, hob die Hand und ließ es durch die Macht in ihre Hand gleiten. Schwer lang der Schaft in ihrer Hand. Wieder eine nette Trophäe in ihrer Sammlung an Schwertern. Da kam ihr eine weitere Idee. Ja. Sie würde ihn mit seinem eigenen Lichtschwert töten. Ohne zu zögern aktivierte sie das Lichtschwert. Das leuchtende Rot erfüllte den dunklen Raum. „Wie soll ich euch töten? Langsam…oder noch langsamer?“, säuselte sie verführerisch und strich sich über ihren rechten Lekku. Er saß in der Falle wie ein kleiner Vogel. Möge die Hinrichtung beginnen.
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#5
Die Kälte zog mit Orra in den Raum, als sich die Tür öffnete. Darth Mortis hatte keine Worte für sie. Nicht mehr. Er kannte den Weg der Sith. Schwäche war Niedergang. Ihre Aura sprach für sich; sie gierte nach seinem Leben und die dunkle Seite war überall. Mit geifernden Zähnen fletschte er: "Wo ist dein Herz?" Während er sie nicht anblickte. Viel mehr fragte er sich selbst, wo sein eigenes Herz war. Sein Ich zerfloss mit jeder Sekunde in den Wahn des Todes. Nichts hielt, nichts trieb und keine Bedeutung: man war schlicht hier. So viele war durch seine Hände gegangen; so viele waren geflohen und nun kam diese kleine Twilek, um ihn zu töten. Es musste nicht gesagt werden, dennoch sprach es diese rothäutige Hure aus - mit der ihr eigenen Art. Sie war feige, sich in einem Verwundeten zu stellen, versteckt vor den Blicken des Ordens und doch in der Nähe dessen. Lord Vesperum war dort unten, wie eine dunkle Wolke lag er in seinem Blickfeld und ließ ihn irre lächeln, während seine Hand über das Fensterglas fuhr; ein blutiger Handabdruck, der in einen Streifen überging, blieb zurück. "Stärke liegt nicht in der Feigheit, einem Strauchelnden etwas zu nehmen, sondern dem Mächtigen etwas zu entreißen."

Mortis wandte sich um und blickte Orra direkt in ihre finsteren Augen. Der Poltergeist ging um, ließ die Macht im Ort kreisen. Der Sith war nicht bereit, ihr das Feld zu überlassen. Seine Genugtuung im Tode diese Kleine mit sich zu nehmen, flammte auf. Sorgenvolle Versuchung umgarnte ihn. Die dunkle Kälte zog ihn herab, in diesen Strudel des Vergessens. Das Nichts erwartete ihn. War es das, wovon Vesperum immer gesprochen hatte? Diese ewige Leere, ohne Dasein und doch voller Bewusstsein? Die dunkle Söhne, die Geister, sangen in seinen Verstand, ließen den Blick wirr werden. Das Leben rückte immer weiter ab. Mit einem wankenden Schritt trat er auf sie zu; konnte seinen Stand kaum behalten. "Kommt mir zu mir Söhne der Dunkelheit," stammelte er, wobei Blut aus seinem Mund floss, tropfte und eine Art blutroten Bart bildete. Er griff an seinen Gürtel und zog eine Cortosis-Klinge hervor, die sich entfaltete und eine beachtliche Länge erreichte. Eine stumpfe Kriegswaffe, die viele Schlachten gesehen hatte. Sie war seine Zweitwaffe gewesen, in vielen Kämpfen und tötete nicht sauber, sondern immer grausam. Die dunkle Seite lag auf ihr; in ihren Kerben und den eingetrockenen Blutresten. In einer meditativen Haltung hob er die Klinge vor sich, während sich sein Zorn kanalisierte. Wut, Hass und Agonie - primäre Attribute dieses Sterbenden.

Die Augen glimmten schwarz auf und kleinere Blitze zogen über das Metall. Die Macht war anwesend. Der dunkle Schatten kam. Mortis war, auch am Lebensende, noch ein wahnsinniger Narr, der im Zweifel lieber die Welten brennen ließ als ohne Stolz abzutreten. Er gab seine Lebensenergie auf, um seine gesamten Zorn zu lenken; sein Körper würde brennen, zerfallen aber würde noch eine Weile funktionsfähig bleiben. Genug Zeit, um Orra zu töten. Zumindest in seinen Augen. Sein Herz hämmerte drohend, bis es aufhörte zu schlagen. Mortis war tot, oder eher untot. Die dunkle Seite, sein Wille hielt ihn im Jetzt. Das Blut um seinen Mund trocknete und seine Haut wurde weiß, bröckelte in großen lederartigen Fetzen von seinem Körper. Ein Sturm kreiste um sein Gesicht; seine Wangen fielen ab und gaben das Angesicht seines Schädels wieder. Der untote Vergelter war im Ort: der Poltergeist, den Orra gerufen hatte. "Ich zeige euch, was mich der dunkle Lord lehrte," hauchte eine tote Stimme in den Raum, bevor auch seine Stimmbänder zerfielen. Die kalten Hände drückten die Klinge fest; Orra sollte den ersten Schlag haben.
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#6
Kaum war die rote Schönheit in den Raum getreten, wurde sie von einem Hauch des Todes begleitet. Dicke Luft hatte sich gebildet, die kaum noch zu unterdrücken war. Ein Wirbel aus schwarzer Energie war im Zentrum des Raumes, abgesondert von Darth Mortis. Sofort huschten ihre Augen seinen Körper entlang, musterten ihn, versuchten jede einzelne Regung wahrzunehmen. Und erst dann, als sie glaubte alles gesehen zu haben, entdeckte sie das Blut. Er war verwundet. Glück für sie? Hoffentlich litt er elendig, dachte sie sich, grinste böse in sich hinein und stellte sich breitbeinig hin, fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Lekku und fixierte ihn. Kaum ertönte seine Stimme. Leicht zog sie die Augenbrauen hoch.
Ob sie ein Herz hatte? Sie? Ausgerechnet Orra? Diese Frage hatte sie sich noch nie gestellt. Für einen einzigen Augenblick senkte sie den Blick. Ein Herz. Tatsache, sie hatte darüber noch nie nachgedacht ob sie nun ein Herz hatte oder eben nicht. Aber was bedeutete es schon ein Herz zu haben? Musste man irgendwas Bestimmtes machen oder sich irgendwie verhalten? Oder hatte er doch nach etwas anderem gefragt? Orra hob wieder ihren giftigen Blick, betrachtete den Sterbenden. Das hier war so lächerlich. „Na was auch immer, mir machts Spaß.“, erwiderte sie amüsiert über den komischen Satz von Darth Mortis und legte den Kopf leicht schief, leckte sich über die vollen Lippen.

Als er sich endlich umwandte, sah sie ihm direkt in die Augen, erwiderte die Finsternis, die sich in seinen Augen ausbreitete. Er stammelte irgendwas, griff dann nach seiner Klinge und just in der Sekunde, als er bereits danach griff, flammten zwei rote Lichtschwerter auf. In der linken und in der rechten Hand haltend, schimmerten die roten Klingen beinahe gespenstisch. Ihre rotgelben Augen funkelten bestialisch, nur darauf wartend, dass endlich ein Kampf entbrennen würde. Wer würde wohl siegen? In ihren Augen gab es nur einen Sieger und das war sie natürlich. Wer sonst? In ihrem Hirn arbeitete es bereits. Sie wusste wie sie ihn besiegen konnte. Zumindest ging sie alle möglichen Pläne durch, alle Möglichkeiten um ihm das Leben auszuhauchen. Während er seine Klinge zog, spielte sie ein wenig mit den beiden roten Klingen, wirbelte sie in und her, während sie ein schönes Summen von sich gaben. „Na komm alter, spielen wir.“, gurrte sie verführerisch, wollte schon einen Schritt auf ihn zumachen, als etwas passierte.
Ihre Augen weiteten sich, als sie sah was passierte. Er wandelte sich, die Haut fiel ab, ein weißer blanker Schädel kam zum Vorschein. Orra wusste nur zu genau was er da tat und für einen Moment lang hatte sich ihre Miene erhellt, blickte beinahe ungläubig auf das kleine Schauspiel, als der Spuk auch schon vorbei war und ein Toter sie anblickte. Eine tote Stimme hauchte durch den Raum, prallte jedoch an ihr ab, als sie sich wieder gefasst hatte. „Ganz ehrlich? Das er euch lehrte zu sterben….ist…erbärmlich. Ein wenig ungerecht ist es von euch ja schon…jetzt muss ich einen Toten töten….“ Sie seufzte verspielt, doch in ihrem Unterton war purer Ernst wiederzufinden.

Eine Weile lang sahen sie sich schweigsam in die Augen, wobei bei Mortis der Begriff „Augen“ wohl nicht mehr passte. Ein signifikantes Detail wurde ihr klar: sie sollte Anfangen und den ersten Schlag absetzen. Ein beinahe freundlich wirkendes Lächeln bildete sich auf ihren vollen Lippen. Eine Klinge streckte sie ihm entgegen. „Ich freue mich schon deinen Schädel in den Händen zu halten.“ Und damit ging es los. Mit einem Sprung setzte Orra an, katapultierte sich in die Richtung von Darth Mortis um ihm seinen Schädel vom Geruppe wegzufegen.
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#7
Die Knochen klapperten als die letzte Haut von ihnen fiel. Die dunkle Seite allein bestimmte über ihn. Nur ein Grunzen konnte der Kommentar auf Orras Ausführungen sein. Die alte Klinge in den Krallen des Untoten, des einstigen Mortis, funkelte im schlechten Licht des Raumes aus schwachen Leuchten. Der Lord wollte zum Angriff übergehen als Orra ihm die Klinge bereits entgegenstreckte. Die Kampflaune überschnitt sich mit derer von Orra, die mit einem Sprung angriff. Mortis schlug die Klinge zur Seite und so begann der Kampf, nüchtern brutal. Das Skelett holte mehrfach aus, um heftige Schläge gegen die Angreiferin zu setzen. Immer wieder. Es war ein kreisrundes Ballet aus Angriffen, die das Skelett auf Orra einwirken ließ. Dennoch war bereits jetzt zu erkennen, dass im blanken Hass, wenig gezieltes Verhalten darunter war. Es war ein stupides "Prügeln", da der Machtgeist, der das Skelett lenkte, nicht mehr von Erden war und sicherlich nur seinen Hass als Projektionsfläche nutzte.

Auch wenn die dunkle Präsenz des Sith ganz und gar nicht mehr aus dieser Dimension zu stammen schien, so war sie doch so real, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte. Dieses Echo blieb nicht in den Räumlichkeiten des Kampfes, nein, es breitete sich aus wie Gift in der Luft. Die Soldaten die mit Infesta auf das Schiff gekommen waren erschauderten. Ihre Lebensenergie wurde schwächer und schwächer, bis sie weitab vom eigentlichen Geschehen, einfach tot zu Boden sanken. Es war ein grauenhaftes Bild. Ihre Körper verschrumpelten, verfielen innerhalb von Sekunden zu einem unnatürlichen Anblick. Gleichzeitig jedoch belegten sich die Knochen des Sithlords Mortis mit einem Blauen Schimmer. Seine Macht wuchs, dass konnte man spüren, sein Zorn ward so groß, dass er eine beängstigende Figur abzugeben begann. Auf dem Griff seiner Cortosiswaffe gefror die Luft an dem Metall und Infestas Atem wurde zu Rauch in der Luft.
"Der Tod ist eine Illusion...", hauchte er und ballte die gerippte Faust, "Doch mein Zorn, mein Hass... das ist real!"
Wütend begann er wieder eine Angriffsfolge zu starte, die an Kraft und Macht zugenommen hatte, dass musste auch seine rothäutige Widersacherin bemerken. Sie würde sich etwas einfallen lassen müssen, denn mit jeder Sekunde wuchs seine Macht...
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