#3
Ein brennend heller Stern, nicht weit entfernt aber dennoch zu weit entfernt, am ernsten Schaden anzurichten. Ariana blickte durch die beiden Visieröffnungen, geschützt durch schwarzes Glas, in das merkwürdig schöne Licht, welches durch das große Cockpitfenster ihres Abfangjägers fiel. Es reflektierte sich über den Amaturen und gab ein einzigartiges Lichtspiel ab. Ihr Helm verhinderte, dass sie geblendet wurde. Der Stern wirkte einerseits blutrot, dann wieder herzerwärmend golden in seiner Farbgebung. Mit einer ruhigen Bewegung lenkte die Pilotin ihren Jäger entlang eines großen Schweifes aus zerborstenen Kometen, die ihm Lichte des Sterns geschmolzen waren. Ihre Partikel funkelten selbst, wie kleine Sterne. Ariana genoss die Ruhe dieses Momentes. Fern der Hierachie, einfach nur auf Patroullie, mit sich allein. Hier war sie ganz in ihrem Element. Sie wollte fliegen, raus aus dem Sauhaufen, der nicht verstand, was sie bewegte. Gedanken flossen langsam, während sie den Schubregler sanft zurückzog, um den jaulenden Antrieb weniger jaulen zu lassen. Der TIE Abfangjäger verlor erheblich an Geschwindigkeit und reihte sich in den Partikelflug der funkelnden Partikel ein; ganz so als ob er selbst dazu gehören konnte. Fast trieb Ariana mit ihrem Jäger und doch hatte sie genug Schub belassen, so dass sie ihren Raumjäger noch sauber beherrschen konnte. Sie hatte stets die volle Kontrolle über ihre Maschine. Ariana wusste immer, was zu tun war und das gab ihr die einzige Sicherheit in ihrem Leben. Hier in diesem Cockpit hatte sie die Kontrolle, außerhalb selten. Außerhalb war sie der Hierachie ausgeliefert, der Politik und dem Irrsinn dieser Galaxis, die nicht mehr zuhören konnte. Das Antriebsgeräusch war im Innenraum kaum noch zu vernehmen. Nur das angenehme Brummen, welches sich auf die Instrumente ausdehnte und ihr anzeigte, dass alles in üblichen Parametern lief. Ein Brummer, welches ihr anzeigte, dass die Maschine durchaus lebendig war. So lebendig, wie sie sich gerade fühlte. Der imperiale Jäger glitt weiter durch den feinen Staub, der inzwischen mit einen leisen Rauschen an die Scheibe und das Metall schlug. Es war kein lautes Geräusch, die Panzerung hielt dies aus und doch setzten sich einige Eisbrocken an Außenflächen fest, begannen den TIE in einen weißen Glanz zu hüllen. Ariana durchbrach ihre Ruhe und zog kräftig am Steuerknüppel, um den Jäger aus dem Staub zu heben. Der Jäger schoss empor und verlor dabei jenes Eis, welches er nun selbst, einem Meteor gleich, hinter sich herzog. Ariana war für einen Augenblick ein kosmisches Ereignis und wurde der Meteor, der sie vielleicht schon immer war. Ihre Atmung flachte ab, ein kriegsmüdes Lächeln auf ihren Lippen, drehte sie ihre letzte Runde, da es an der Zeit war, zurückzukehren. Eine Nachricht auf dem kleinen Komschirm, unweit des Steuerknüppels, verriet ihr, dass sie angefordert wurde. Doch noch konnte sie fliegen, auch wenn es nur der Weg zurück war. Es war ihr Weg.
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