#11
Wenn Zeit ein Ton wäre, wäre es ein Rauschen, wortlos und leer. Rakask antwortete nicht sofort, denn es interessierte ihn nicht, was der Großmoff wirklich wollte. Es interessierte ihn nicht, was von Bedeutung war, sondern für den dunklen Jedi war schlicht die Ewigkeit von Interesse. Vesperum verhieß eine Antwort auf die erste Frage, die folgliche Idee eines Ursprung und eines Endes. Dienst wurde in seiner Person anders definiert, als der Verweser vielleicht sehen wollte. In der Hölle gab es keine Diener, sondern nur Knechte eines Teufels. Ein Teufel, dessen Macht allein auf der falschen Hoffnung fußte, Erlösung im Dunklen zu gewähren. Angst war die Methode des Todes, nicht des Lebens. Rakask lächelte verroht und entstellt. "Und der Sieg wird meine Ketten brechen, nicht wahr?" Ein Kommentar, getränkt im Wesen der alten Idee der Sith. Tyvos konnte nicht verstehen, dass nicht nur Konsequenz in einer Handlung lag, sondern allein in schlichter Existenz. Tyvos Corno handelte und verletzte dabei die Kerze, die sein Leben war. Eine Kerze mit einem langen Dort brannte auch nicht ewig. Ohne Wachs würde sie vergehen, wie jedwedes anderes Licht. Handlungen mochten Feuer sein, doch etwas musste es entfachen. Ein Wille. Ein uralter Gedanke, das Wesen der Macht selbst, welches gegenwärtig war, in Licht und Schatten. Tyvos Corno entwachsen durch die Zeit und dem Ursprung war sich selbst seine eigene Konsequenz. Leben kostete immer etwas. Bei einigen mehr und bei anderen weniger. Am Ende machte man nicht selbst die Rechnung, sondern Vater Tod. "Ihr müsst mich nicht erinnern. Niemand muss das," antwortete der bittere Meister jener Macht, welche stets das Gute wollte aber stets das Böse schuf. Handlung und Verlust lagen immer nebeneinander. Tyvos Corno war diese Erkenntnis fremd, da er nur seinen Namen sah; sein Haus und Blut. Der Preis für diesen Krieg, die Fortführung einer Idee, war höher als bloßes Leben. Blut kochte nicht mehr im Waffenfeuer, sondern verödete im Frost der dunklen Seite. "Das Projekt ist erfolgreich. Unsere Produktion lebt und wird seinem Lord wohl dienen," sagte die kränkelnde Stimme des dunklen Jedis, während er sich an die zerissene Lippe fasste, deren Blut langsam trocknete. Der dunkle Jedi ließ sich nicht von Autorität oder Politik einschüchtern, denn in der dunklen Welt gab es nur Handlung und Konsequenz. Keine Namen, keine falschen Puppen, sondern nur die einfache Wahrheit, dass jede Tat eine Folge hatte. So hatte auch die Schöpfung von Schwarz ihren Preis, welcher den Wert bestimmte, den Vesperum suchte. Der Unfall war nur Folge einer traurigen sowie okkulten Kraft, welche beschworen worden war; ohne zu verstehen, was das Tor war, welches man öffnete. Darth Vesperum im Wahn seiner eigenen Träume riss das Tor weit auf und kannte wohl als einziger das Wesen dahinter. Schließlich schickte Tyvos Corno seine Soldaten hinaus, was der dunkle Jedi mit einem Nicken willkommen hieß. "Es ist immer besser ohne falschen Schutz miteinander zu sprechen. Grenzen brauchen wir nicht," erklärte Rakask selbstgerecht und blickte den Verwalter mit finsteren Augen an, die direkt an den Ort zu blicken schienen, von dem Tyvos entkommen wollte. Seine Flucht in Organisation, Planung und Ziele war hier falsch. Hier gab es keine Ziele, sondern nur den Moment. "Ihr habt die Wahl, Exzellenz. Überlasst mir diese Fabrik und ihr werdet gewinnen. Es ist nicht eure Sache hier zu sein. Eure Aufgabe liegt nicht mehr hier, sondern auf Corellia. Die Welt droht der imperialen Macht zu entgleiten. Der Imperator wird man konventionellen Mitteln scheitern, da der Diktat ein schwaches Subjekt ist. Euch könnte auf Corellia ein großer Sieg beschert sein, wenn ihr geht," drückte er sich vernebelt, fast entrückt aus; völlig aus dem Kontext gerissen. "Corellia produziert nicht nur Waffen für uns, sondern ist auch eine Quelle von Schwarzkristallen."
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