#11
Wieder und wieder durchlief die Lord Peltor abgewandte Hand der jungen Schülerin die Fingerübung, brachte eine Routine in die Gedanken, welche ihr als Anker für die Ruhe diente. Dennoch wallte ihre Nervosität immer wieder auf, musste immer wieder mühsam zurückgedrängt werden. Sie wusste nicht, wie lange sie diese Konzentration aufrechterhalten konnte, suchte noch immer nach einem Ausweg. Ein Anfang dafür wäre auch schon gewesen, später ausgefragt zu werden, wenn sie darauf vorbereitet war. Nicht, dass sie dann andere Antworten gegeben hätte, doch eine Angst, der sie vorbereitet gegenübertreten konnte, war weit weniger gross, als wenn sie sie überraschend traf.

Als Peltor dann danach fragte, woher sie die Information hatte, wusste Nashtah, dass dieses Wissen ihr einen gewissen Vorteil bot, auch wenn sie ihn gerade kaum ausspielen konnte. Doch, ein wenig. Solange der Lord es nicht wusste, was sie für ihn von einem gewissen Wert. Vielleicht hielt sie das am Leben. Gut, vielleicht brachte sie das auch in eine Folterkammer, bis ihr Geist und ihr Körper gebrochen waren und er auch wusste, was er wissen wollte. Aber es war ein Versuch wert, es zurückzuhalten, zu verschleiern. Alles auf einmal preiszugeben empfand sie auf jeden Fall als dumm. Sie musste behutsam vorgehen. Für einen Moment lang musste sie ein kaltes Grinsen unterdrücken. Es gab etwas, worin sie, die Kröte Nashtah, einem Lord der Sith überlegen war...

"Es war in einer Dateiensammlung alter Legenden, mein Lord.", begann Nashtah - was noch der Wahrheit entsprach. Dann jedoch fuhr sie fort: "Ich kann mich nicht genau erinnern, wo ich sie gefunden habe." Nashtah hoffte, dass der Sith ihre Lüge nicht bemerkte. Ihrer Stimme war tatsächlich nichts anzuhören. Die Akolythin war sich so gewohnt, allen etwas vorzumachen, dass derlei gesprochene Unwahrheiten zu ihren leichtesten Übungen gehörte.
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