#3
Vesperum wirkte nicht überrascht, da ihn die Macht bereits einige Sekunden vor dem Kontakt aufgeklärt hatte. Der Sith konnte bestimmte Dinge schlicht erahnen, bevor sie geschahen und sich emotional darauf vorbereiten. Sein Sieg wurde dadurch noch süßer, dass seine Untergebenen sich ihm an den Hals warfen, ihn beglückwünschten und hofierten. Mit einem Lächeln kommentierte der Sith-Lord die Überraschung des doch recht jungen Admiral. Der Kaiser verschränkte die Arme vor der Brust, blickte mit seinen Dämonenaugen unter dem dunklen Stoff seiner Kapuze hervor. Eine unsanfte Kälte umfing Acchetia recht bald, da sich Vesperum Gedanken ihn fokussierten. Die Macht des dunklen Lords wirkte, zumindest emotional, auch über eine holographische Leitung. "Vielen Dank", hauchte der Lord mit einem kaltem Wind; seine Lippen bewegten sich kaum. Es war eine höfliche Floskel, die der Imperator eigentlich nicht mehr nötig hatte, da beiden bekannt war, dass diese Aussage von Acchetia ebenso nur eine Floskel war. Das bläuliche Hologramm schien Leibhaftigkeit zu entwickeln. Der Imperator erwirkte eine seltsame Präsenz im Raum von Acchetia; dem Raum des Oberkommandos. Kurz flackerte das Bild. Die freundlich verpackte Kritik nahm der Sith an, da seine Wünsche bereits umgesetzt waren und er kein weiteres Interesse an Corellia hatte. Corellia war ähnlich bedeutungslos, wie Coruscant oder jede andere Welt. Der dunkle Lord interessierte sich nur für seine eigene Macht und diese hatte er heute gefestigt. Er würde das gesamte Imperium opfern, wenn er nicht herrschen konnte. Sein Willen war gierig, so gierig, dass Menschlichkeit und Mitgefühl bedeutungslos waren. Sein Weltbild war Darth Vesperum, die dunkle Seite und seine Macht. Auch wenn er diese Ansichten mehr oder minder geschickt verbarg und als geschickter Imperator wirkte, der Mitgefühl für seine Diener heucheln konnte. Für ihn war jedes Mittel recht, zu herrschen.

Was anderes hatte er auch nicht mehr. Nur dieser Thron bestimmte seine Person. Ein einsamer Stuhl der nahezu absoluten Macht. Im Gegensatz zu anderen Renegaten und Abspaltern war sein Reich absolut an ihn gebunden; er war das Imperium und er war der Tyrann eines Reiches, das keine Gnade kennen würde, denn sein Wille kannte keine Gnade. Jedoch war Vesperum sachlich genug, nicht blindwütig und unkontrolliert zu wüten. Seine Grausamkeit hatte System; sie war durchdacht und bei Weitem nicht willkürlich. Sie war geschickte Machtpolitik. Wie auch nun diese Antwort, die er dem Admiral entgegenbrachte. Wie für seine Person üblich, begann er zuerst mit seinen Wünschen sowie Forderungen. Ein Imperator geht zuerst auf sich selbst ein, bevor er auf andere eingeht. "Mein Admiral", begann er, den Offizier ein wenig hofierend. "Ich möchte, dass dieser Supersternzerstörer verwendet wird. Sie soll den Verstoß in Richtung Thyferra stützen. Ich selbst werde eine spezielle Operation durchführen, die unsere Macht stärken wird." Das er von sich selbst im Plural sprach, war nicht klar. Vielleicht war eine gewisse Doppelsinnigkeit gewollt, da der Sith sich selbst als Verkörperung des Imperium sah. "Gaarn wird euren Plänen folgen, die ihr akurat ausgearbeitet habt. Ich bin kein Narr, der diese Feuerkraft an einen toten Orbit verschwendet." Er wandte seinen Blick kurz zur Seite, um auf die Trümmer der Schiffe zu blicken, bevor er wieder in Acchetias Augen blickte. Ein kurzer Kälteschmerz durchfuhr den Körper des Offiziers. Eher unbeabsichtigt hatte Vesperum seine Macht auf ihn gelegt und seine seelische Kälte im wahrsten Sinne offenbart. "Pestage wird weitere Weisungen erhalten, während ich mich auf Byss in Meditation befinde. Sichert mein Reich und schützt das, was imperial ist", sagte er trocken aber dennoch gewohnt sanft. Keine Wut oder Gefühlgsregung überlagerte seine Stimme.

Darth Vesperum lächelte diabolisch. "Ihr wollt mehr wissen?" - erforschte er die Eindrücke von Cassio Acchetia. "Ich habe Corellia das gezeigt, was es bedeutet, sich zu widersetzen. Der Angriff auf den Orbit war schlicht eine Demonstration. Corellia ist unser, wie auch bald die gesamte Galaxis. Die Rebellen werden sterben, die Abtrünnigen leiden und die Abspalter zermalmt. Ich habe es gesehen, Admiral. Unsere Zeit ist gekommen. Corellia war nur der Einsatz für ein größeres Spiel." Mit einer langsamen Bewegung öffnete der Lord seine verschränkten Arme und verschränkte diese hinter seinem Rücken. Sein Blick war weiterhin direkt auf den Offizier gerichtet. Sein Blick war, wie ein Speer, der die Seele durchbohrte. Man wollte ihm entkommen aber er band einen an sich. Man wollte nicht widersprechen, da man ahnte, was sich hinter diesem Blick verbarg: pure Dunkelheit. "Hatte es einen militärischen Nutzen? Ja, unsere Feinde werden uns fürchten. Hatte es einen politischen Nutzen? Einen Größeren, da wir so Unruhen unterbinden, da sie unsere Macht fürchten. Die Kraft unserer Streitkräfte wird sie gefügig halten." Der dunkle Lord befeuchtete seine grauen bis schwarz-blauen Lippen mit einem kurzen Zungenstrich. "Zweifelt Ihr?" - fragte der Imperator direkt und überfuhr den jungen Offizier regelrecht. Ein unsanftes Gefühl ging nun von Vesperum aus. Der Imperator genoss seine Macht. Diesen Moment der Absolute, die er erschuf.
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