Reges Treiben auf dem Markt der erlesenen Waren, trieb auch einen interessierten Handelsmann zu einem verheißenden Stand, welcher exquisite Getränke und Alkoholika aus den fernen Weiten der Galaxis anbot. Eine illustre Dame in einem schwarzen Kleid stand am Verkaufstand der Raumstation, an der sich bereits zwei reiche Bürger mit einigen Flaschen einer schwarzen Flüssigkeit eindeckten. "Sehr wohl schmeckend," erklärte der Bürger, welcher die Dame in Schwarz mit einigen Credits verwöhnte. Der Handelsmann lächelte als diesen Satz aufschnappte, um sich nun ebenso dem Stand zu nähern. Die Geräusche und das Gedränge zur Seite schiebend, blickte er auf die hübsch angerichteten Alkoholika in verschiedenen Farben. Die Flaschen aus Kristall mit der wundersamen schwarzen Flüssigkeit, welche auf eine gewisse Art und Weise das Licht reflektierte, hatten es ihm angetan. Die Händlerin mit ihrem Ebenholz-Haar näherte sich fast geräuschlos. "Unser neuester Zugang. Man nennt es schlicht schwarzes Clavis." Der Handelsmann hob einer der Flaschen an, die seltsam kalt waren. Bei Berührung schien sich die Flüssigkeit dezent zu verfärben, als sich einige Grautöne ins Schwarz mischten. Auch die Reflektion zog Spuren in der Flüssigkeit, die wie Nebel im Grundton der Farbe lagen. Die beiden aristokratischen Bürger entfernten sich mit ihren Flaschen und ließen den Handelsmann mit der Händlerin allein am Stand zurück. "Wie schmeckt es?" - eine wichtige Frage. Die Dame antwortete, indem sie eine der Flasche öffnete; den Verschluss zur Seite legte und dem ehrenwerten Handelsfürsten ein Glas präsentierte. Dieser stellte seine zu betrachtende Flasche ab, umgriff das Glas und nahm eine Nase des Duftes. Ein betörender Duft von Gräsern mitsamt der Weite eines Ozeans. Es roch wahrlich herausfordernd, verheißend auf einen neuen Geschmack. Er hob das Glas weiter, setzte an und ließ die schwarze Flüssigkeit in seinen Mund fallen. Dort verweilte sie einen Mund, ließ die Augen wachsen und eine Unmenge an Eindrücken umflutete die Sinne. Süß, salzig, warm, kalt und auch eine traurige Note von Balsam. Es war eine Explosion des Geschmackes, welcher darin gipfelte, dass sich der Handelsmann erholt, wenn nicht sogar mächtig fühlte, als die Flüssigkeit in seinen Hals gelangte und den Rachen hinabwanderte. Es schmeckte ihm sehr gut, ließ ihn lächeln, während er das Glas in die Hand der Händlerin zurückgab. "Ausgezeichnet," sagte er und legte sich den restlichen Tropfen Clavis ab. "Woher stammt es?" Neugier war entfacht und auch ein gewisser Hunger auf einen erneuten Eindruck dieses Getränkes. "Aus den unbekannten Regionen von einem wandernden Volk, welches es als rituelles Getränk nutzt. Es ist vollkommen harmlos," erklärte die Frau, während sie das Glas unter sich in einer größeren Schublade verstaute. "Es ist nicht harmlos. Es ist eine sinnliche Erfahrung," erklärte der erfahrene Handelsmann und deutete auf die Flaschen. "Ich denke, dass ich dafür bereits einen Käufer habe. Ich nehme alle." Die Händlerin lächelte, wobei ihr Lächeln einen Unterton hatte, welcher der schwarzen Flüssigkeit Konkurrenz machte.
"Das hat seinen Preis."
"Ich zahle ihn. Meine Käufer werden begeistert sein. Dieser Geschmack ist einzigartig."
Das Geschäft wurde besiegelt, als einige Credit-Chips den Besitzer wechselten. Zwei Droiden brachten die Flaschen zu einem Shuttle, welches alsbald starten sollte. Der Handelsmann wehnte sich sicher, dass Geschäft seines Lebens gemacht zu haben. Auch, weil er selbst von der Flüssigkeit fasziniert war. Er konnte nicht mehr widerstehen, trank fast im Übermaß eine Flasche aus und spürte, wie seine Gedanke in einen nebeligen Zustand verschwanden. Nur der Gedanke blieb, dass die Galaxis diesen Geschmack erfahren sollte. Diese unsägliche Erleichterung war ein ersehnenswerter Zustand. Das Shuttle setzte mitsamt der Fracht auf Serenno auf. Schnell wurde das Landeprozedere abgewickelt, die Fracht verzollt und geprügt. Zsinjs Handlanger waren genaue Bürokraten, welche unlängst die zweite Lieferung von dieser Flüssigkeit kontrolliert hatten. Man hatte die Ware geprügt, einen Wert zugemessen und einen nicht allzu niedrigen Zoll erhoben. Doch diese Galaxis hatte genug seltsame, krude Früchte und Getränke, dass das Raster weit genug war, um auch dieses alkoholische Getränk zu tolerieren. Es brachte Credits ein. Inzwischen hatte es sich in der Aristokratie und der Oberschicht vieler Welten etabliert, weil es bereits eine Art Mode war, Clavis in Gemeinschaft zu konsumieren. Der Preis, das Flaschendesign und auch die Wirkung machte es gerade attraktiv für die Oberschicht, die auf der Suche nach Ablenkung und Wundern war. Der schwarze Zustand, wie man einen Clavis-Rausch beschrieb, war vielen Reichen und Gutsituierten bereits ein Begriff. Eine Art Rausch, welcher Visionen bereithielt; mitunter Albträume aber auch Machtfantasien, Sorgen verschwanden und eine Stille setzte ein, die befreite. Nach Genuss fühlte man sich übermächtig, unantastbar und zeitweise erholt, bis der Durst erneut kam.
Umso verwunderlicher war, dass der größte Genießer der Galaxis erst jetzt von diesem wunderlichen Getränk gehört hatte. Zwar war vieles nach Serenno verschafft worden, um aus Zsinj Reich eine eigene Kulturproduktion zu machen, doch erst jetzt gelangte über jenen Handelsmann schwarzes Clavis zum selbsternannten Verwalter dieses imperialen Gebietes. Durch Kontakte gelang es, bis zum Küchenchef des wunderlichen aber ebenso genialen Zsinj zu gelangen, welchem es gelungen war, ein Reich im großen Imperium zu erschaffen, ohne bestraft zu werden. Er war bisher der einzige Abspalter, wem gelungen war, ohne große eigene Verluste sowie Ansehensverlust zu agieren. Der Küchenchef beäugte die Flasche skeptisch, die ihm angeboten wurde; ließ sogar den Sicherheitschef eine Probe nehmen, um es auf reguläre und ungewöhnliche Gifte zu testen, man fand nichts. "Ist dies das neue Modegetränk," fragte der ebenso, wie sein Herr beleibte, Küchenchef, während er seine Schürze zu Recht zog. "Ja, ein edles Wundergetränk. Es soll erstaunliche Eigenschaften haben aber im Herzem schmeckt es nur verzüglich," erklärte der Handelsmann überzeugt. Der Küchenchef war immer noch skeptisch, blickte auf die beiden Soldaten, die den Händler hineingeleitet hatten. "Ich bin immer auf der Suche nach neuen Dingen. Auch weil der große Zsinj oft nur Ablenkung im Essen findet." Der erfahrene Koch und ebenso imperialer Diener, nickte mehrfach, und ließ sich durch den fliegenden Händler einschenken. Man probierte, und erneut wurde die Erfahrung geteilt. Dieser Geschmack, der sich jedem anders stellte, aber immer gut und sich nach den Wünschen des Trinkenden richtete. "Wirklich," entfloch dem Küchenchef als er erstaunt das Glas fallen ließ. Es zerschellte. "Wirklich gut." Der Händler grinste geschäftstüchtig, fast so, als ob er es ohnehin geahnt hatte. Mit einer schnelle Fußbewegung schob er die Scherben zur Seite. "Ich kann vier Kisten liefern. Und bei Nachfrage auch mehr," begann er mit dem Geschäftlichen. "Nicht so schnell. Ich nehme erstmal eine Kiste, vielleicht kann man auch Saucen damit zubereiten. Eine Flasche werde ich dem Herren heute präsentieren. Danach entscheiden wir." Der Koch nickte abermals, während der Händler dezent seine Unzufrieden zu überspielen versuchte: "Einverstanden."
Am späten Abend als dem Großmoff sein übliches Dinner dargeboten wurde, wurde ihm durch den Küchenchef die edle Flasche angeboten; er zog sie aus einem großen silbernen Gefäß, welches mit Eis gefüllt war. "Ein edles Getränk, welches wir zu euren Ehren eingekauft haben. Es verheißt seltene Versuchungen und soll ausgezeichnet zu jeder Speise schmecken." Zsinj erstaunt, dass sein übliches Dinner, zudem er ansonsten handelsübliche Weine trank, etwas erweitert wurde. Er legte die Gabel ab, auf den Teller mit dem großen Filetstück. "Ihr erstaunt mich. Es ist auf Gift geprüft?" Der Küchenchef öffnete die Kristallflasche, ein Duft von einem fernen Ozean stieg Zsinj in die Nase, welcher so lächelte, dass sich sein Oberlippenbart hob. "Natürlich." Eine Wache rief bestätigend: "Jawohl, Großmoff." Der Herrscher seines eigenes Wohlstandes war zufrieden, als ihm dann doch eingeschenkt wurde. Der erlauchte Stratege hob das Glas an und betrachtete die Flüssigkeit, welche sich in verschiedene schwarze Töne verfärbte. "Interessant," kommentierte er, bevor er trank. Nachdem er eine lange Nase genommen hatte, führte auch er, wie alle vor ihm, die Flüssigkeit zum Mund. Es schmeckte ihm. Sehr sogar, während sich die üblichen Effekte einstellten. Zsinj fühlte sich mächtig, großartig und erleichtert. "Eine gute Wahl," sagte er noch. Ohne zu wissen hatte er sich selbst, wie viele andere, Schwarz ausgesetzt. Jenem Gift, welches aus Vesperums Hand entsprang und der Schlüssel zu etwas war, was jetzt noch verborgen war. Nur Vesperum wusste, was Schwarz wirklich für die Galaxis bedeutete. Fakt war nur, dass es ihm gelungen war, ein Produkt und Gift zu entwerfen, welches freiwillig konsumiert wurde. Die Oberschicht war ihrem eigenen Hunger auf moderne Getränke und Exklusivität erlegen.
"Das hat seinen Preis."
"Ich zahle ihn. Meine Käufer werden begeistert sein. Dieser Geschmack ist einzigartig."
Das Geschäft wurde besiegelt, als einige Credit-Chips den Besitzer wechselten. Zwei Droiden brachten die Flaschen zu einem Shuttle, welches alsbald starten sollte. Der Handelsmann wehnte sich sicher, dass Geschäft seines Lebens gemacht zu haben. Auch, weil er selbst von der Flüssigkeit fasziniert war. Er konnte nicht mehr widerstehen, trank fast im Übermaß eine Flasche aus und spürte, wie seine Gedanke in einen nebeligen Zustand verschwanden. Nur der Gedanke blieb, dass die Galaxis diesen Geschmack erfahren sollte. Diese unsägliche Erleichterung war ein ersehnenswerter Zustand. Das Shuttle setzte mitsamt der Fracht auf Serenno auf. Schnell wurde das Landeprozedere abgewickelt, die Fracht verzollt und geprügt. Zsinjs Handlanger waren genaue Bürokraten, welche unlängst die zweite Lieferung von dieser Flüssigkeit kontrolliert hatten. Man hatte die Ware geprügt, einen Wert zugemessen und einen nicht allzu niedrigen Zoll erhoben. Doch diese Galaxis hatte genug seltsame, krude Früchte und Getränke, dass das Raster weit genug war, um auch dieses alkoholische Getränk zu tolerieren. Es brachte Credits ein. Inzwischen hatte es sich in der Aristokratie und der Oberschicht vieler Welten etabliert, weil es bereits eine Art Mode war, Clavis in Gemeinschaft zu konsumieren. Der Preis, das Flaschendesign und auch die Wirkung machte es gerade attraktiv für die Oberschicht, die auf der Suche nach Ablenkung und Wundern war. Der schwarze Zustand, wie man einen Clavis-Rausch beschrieb, war vielen Reichen und Gutsituierten bereits ein Begriff. Eine Art Rausch, welcher Visionen bereithielt; mitunter Albträume aber auch Machtfantasien, Sorgen verschwanden und eine Stille setzte ein, die befreite. Nach Genuss fühlte man sich übermächtig, unantastbar und zeitweise erholt, bis der Durst erneut kam.
Umso verwunderlicher war, dass der größte Genießer der Galaxis erst jetzt von diesem wunderlichen Getränk gehört hatte. Zwar war vieles nach Serenno verschafft worden, um aus Zsinj Reich eine eigene Kulturproduktion zu machen, doch erst jetzt gelangte über jenen Handelsmann schwarzes Clavis zum selbsternannten Verwalter dieses imperialen Gebietes. Durch Kontakte gelang es, bis zum Küchenchef des wunderlichen aber ebenso genialen Zsinj zu gelangen, welchem es gelungen war, ein Reich im großen Imperium zu erschaffen, ohne bestraft zu werden. Er war bisher der einzige Abspalter, wem gelungen war, ohne große eigene Verluste sowie Ansehensverlust zu agieren. Der Küchenchef beäugte die Flasche skeptisch, die ihm angeboten wurde; ließ sogar den Sicherheitschef eine Probe nehmen, um es auf reguläre und ungewöhnliche Gifte zu testen, man fand nichts. "Ist dies das neue Modegetränk," fragte der ebenso, wie sein Herr beleibte, Küchenchef, während er seine Schürze zu Recht zog. "Ja, ein edles Wundergetränk. Es soll erstaunliche Eigenschaften haben aber im Herzem schmeckt es nur verzüglich," erklärte der Handelsmann überzeugt. Der Küchenchef war immer noch skeptisch, blickte auf die beiden Soldaten, die den Händler hineingeleitet hatten. "Ich bin immer auf der Suche nach neuen Dingen. Auch weil der große Zsinj oft nur Ablenkung im Essen findet." Der erfahrene Koch und ebenso imperialer Diener, nickte mehrfach, und ließ sich durch den fliegenden Händler einschenken. Man probierte, und erneut wurde die Erfahrung geteilt. Dieser Geschmack, der sich jedem anders stellte, aber immer gut und sich nach den Wünschen des Trinkenden richtete. "Wirklich," entfloch dem Küchenchef als er erstaunt das Glas fallen ließ. Es zerschellte. "Wirklich gut." Der Händler grinste geschäftstüchtig, fast so, als ob er es ohnehin geahnt hatte. Mit einer schnelle Fußbewegung schob er die Scherben zur Seite. "Ich kann vier Kisten liefern. Und bei Nachfrage auch mehr," begann er mit dem Geschäftlichen. "Nicht so schnell. Ich nehme erstmal eine Kiste, vielleicht kann man auch Saucen damit zubereiten. Eine Flasche werde ich dem Herren heute präsentieren. Danach entscheiden wir." Der Koch nickte abermals, während der Händler dezent seine Unzufrieden zu überspielen versuchte: "Einverstanden."
Am späten Abend als dem Großmoff sein übliches Dinner dargeboten wurde, wurde ihm durch den Küchenchef die edle Flasche angeboten; er zog sie aus einem großen silbernen Gefäß, welches mit Eis gefüllt war. "Ein edles Getränk, welches wir zu euren Ehren eingekauft haben. Es verheißt seltene Versuchungen und soll ausgezeichnet zu jeder Speise schmecken." Zsinj erstaunt, dass sein übliches Dinner, zudem er ansonsten handelsübliche Weine trank, etwas erweitert wurde. Er legte die Gabel ab, auf den Teller mit dem großen Filetstück. "Ihr erstaunt mich. Es ist auf Gift geprüft?" Der Küchenchef öffnete die Kristallflasche, ein Duft von einem fernen Ozean stieg Zsinj in die Nase, welcher so lächelte, dass sich sein Oberlippenbart hob. "Natürlich." Eine Wache rief bestätigend: "Jawohl, Großmoff." Der Herrscher seines eigenes Wohlstandes war zufrieden, als ihm dann doch eingeschenkt wurde. Der erlauchte Stratege hob das Glas an und betrachtete die Flüssigkeit, welche sich in verschiedene schwarze Töne verfärbte. "Interessant," kommentierte er, bevor er trank. Nachdem er eine lange Nase genommen hatte, führte auch er, wie alle vor ihm, die Flüssigkeit zum Mund. Es schmeckte ihm. Sehr sogar, während sich die üblichen Effekte einstellten. Zsinj fühlte sich mächtig, großartig und erleichtert. "Eine gute Wahl," sagte er noch. Ohne zu wissen hatte er sich selbst, wie viele andere, Schwarz ausgesetzt. Jenem Gift, welches aus Vesperums Hand entsprang und der Schlüssel zu etwas war, was jetzt noch verborgen war. Nur Vesperum wusste, was Schwarz wirklich für die Galaxis bedeutete. Fakt war nur, dass es ihm gelungen war, ein Produkt und Gift zu entwerfen, welches freiwillig konsumiert wurde. Die Oberschicht war ihrem eigenen Hunger auf moderne Getränke und Exklusivität erlegen.