Wedge senkte ein klein wenig den Kopf, als er die ersten Worte von General Cracken vernahm. Auf irgendeine Art und Weise die er sich selbst nicht einmal erklären konnte, war ihm diese Angelegenheit unangenehm. Nun gut, dann hatte er eben einen Todesstern in die Luft gejagt und so manchen gefährlichen Kampf überlebt, aber das bedeutete doch nicht, dass man ihn ständig darauf hinweisen musste, was nicht für Türen ihm alle offen stehen würden. Es gab genug Personen, die liebend gerne eine Karriere beim Geheimdienst anstreben würden, die man aber oftmals übersah, weil ihr Name nicht sofort alle aufhören ließ.
„Ihr Angebot ehrt mich natürlich General Cracken“, sprach Wedge mit ruhiger Stimme und einem verhaltenen Lächeln. „Allerdings muss ich ihnen an dieser Stelle die selbe Antwort geben, die ich für gewöhnlich auch Admiral Ackbar gebe, wenn er mit mir über eine mögliche Karriere im republikanischen Militär sprechen möchte.“ Und das tat er öfter als Wedge lieb war, weil es ihm meist nicht gerade einfach fiel seine Angebote jedes Mal aufs Neue abzulehnen. „Mein Platz ist an der Seite meiner Piloten und nicht hinter einem Schreibtisch oder auf der Brücke eines Schiffes, wo ich aus der Ferne heraus agiere. Ich bin überzeugt, dass ich der Neuen Republik im Cockpit eines X-Flüglers am nützlichsten bin.“ Aber es hatte selbstverständlich auch viele andere Gründe, warum er das Cockpit nur ungern gegen einen Platz auf einer Brücke eintauschen wollen würde. Wenn er mit seiner Staffel unterwegs war, dann setzte er sich denselben Gefahren aus, anstatt aus sicherer Entfernung die Befehle zu geben. Er konnte eingreifen wenn etwas schief zu gehen schien, er konnte seinen Piloten zu Hilfe eilen und er konnte, gerade weil er sich mitten in der heißen Zone befand, am besten eine sinnvolle Strategie entwickeln. Im Cockpit eines X-Flüglers zu sitzen gab ihm die beste Möglichkeit das Leben seiner Piloten zu schützen und wenn einer doch nicht den Weg nach Hause fand, dann war es eindeutig sein Fehler. Sein Verschulden und die Verantwortung die er zu tragen hatte. Da gab es keine Chance, dass vielleicht jemand anderes geschlafen hatte oder etwas nicht richtig weitergeben hatte oder welche Erklärung man sich da auch immer zurecht legen wollte. Es gab schlichtweg keine Ausrede. All das sorgte dafür, dass er stets aufmerksam und bei der Sache blieb, keine unnötigen Risiken einging und sein Blick stets auf das notwendige gerichtet blieb.
Bei den nächsten Worten des Generals jedoch wurden Wedges Augen immer größer und seine Atemzüge wurden immer tiefer. „Also wir wollen doch jetzt nicht aus einem Tauntaun einen Rancor machen“, warf Wedge ein, den Blick auf General Cracken gerichtet. „Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich mich bei so manchem Mitglied frage womit es sich seinen Platz im Rat verdient hat und dass ich dem einen oder anderen nicht weiter traue als ich spucken kann, aber soweit, dass ich in ihnen einen Verräter sehen würde, geht es dann doch nicht.“ Viele im Rat hatten sich ihren Platz während der Rebellion verdient und sich dort viele Male bewiesen und Wedge hatte vor diesen Personen großen Respekt, doch dieser Respekt galt eben nicht allen von ihnen. Es gab viele darunter die nicht aufgrund ihrer Verdienste während der Rebellion dort saßen, sondern aus politischen Gründen und von Politiker hatte Wedge noch nie eine besonders hohe Meinung gehabt. Seinem Geschmack nach neigten sie häufiger dazu ihren eigenen Nutzen und Profit zu verfolgen, als nach dem höheren Wohl aller zu streben. Doch trotz ihrer oftmals eigennützigen Bestreben würde er niemals so weit gehen hinter ihnen einen Verräter zu sehen, denn das würde bedeuten, er hätte sich in den Personen getäuscht denen er im Rat vertraute. „Aber sie selbst wissen doch wie schnell eine Mission in Gefahr gerät, wenn nur eine einzige Person ein Wort zu viel gegenüber jemanden verliert, der nicht befugt ist sie zu hören? Sie selbst haben uns früher oft genug an den Umstand erinnert, nie mehr Worte als unbedingt notwendig zu verlieren. Uns nie wirklich sicher über die Vertrauenswürdigkeit einer Person in unserer direkten Umgebung zu sein“, sprach Wedge weiter, direkt an General Cracken gewandt. „Ich weiß nicht mehr ob die folgende Aussage von ihnen stammt, aber während unserer Zeit als Rebellen sagte mal jemand, dass der beste Spion sich immer genau dort versteckt, wo man ihn am wenigsten vermuten würde – direkt vor unserer Nase.“ Wedge fuhr sich mit der Hand über den Kopf. „Alles was es braucht ist eine Person die zu viel redet und eine die sehr genau zuhört und zusätzlich über genug Charisma verfügt um nicht verdächtig zu wirken, wenn sie Fragen stellt oder Anregungen gibt.“ Niemand war davor geschützt auf andere rein zu fallen und er schloss sich davon nicht aus. Es konnte ihm genau so passieren wie jedem anderen, doch in dieser besonderen Sache war er sich absolut sicher, dass keiner in seiner Staffel Informationen weitergeben hatte.
Noch war Wedge ruhig, doch mit dieser Ruhe war es in dem Moment vorbei, als General Cracken Luke mit ins Spiel brachte. „Beim schwarzen Herz des Imperators! Ich hätte wissen müssen, dass es eine dumme Idee ist Luke zu erwähnen“, fluchte Wedge. Er hatte sich überlegt Lukes Auftauchen nicht zu erwähnen, aber dann wäre sicherlich die Frage aufgekommen, wie sie von Velmor hatten entkommen können. Hätte er diese Information verschwiegen, dann wäre er nicht gerade vertrauenswürdig erschienen, also hatte er alle Karten offen auf den Tisch gelegt. Offenbar ein Fehler. „Luke soll der Grund gewesen sein? Meinen sie das wirklich ernst General?“, fragte Wedge nach, doch war es wohl eher eine rhetorische Frage. „Wie sie wissen komme ich von Corellia und wie sie sicherlich auch wissen, geben wir Corellianer nicht viel auf Wahrscheinlichkeiten, aber hier kommt nicht einmal ein Corellianer darum sich mit der Wahrscheinlichkeit zu beschäftigen. Wir haben Millionen von Systemen in dieser Galaxis und ich meine, die Wahrscheinlichkeit, dass eine einzelne Person, zu einem bestimmten Zeitpunkt, auf einem bestimmten Planeten auftaucht, der auch noch Ziel einer Mission ist, ist so gering, dass man sie auch durchaus als unrealistisch bezeichnen kann.“ Er selbst hatte ja nicht besonders viel oder eher gesagt überhaupt keine Ahnung von der Macht. Das einzige was er darüber wusste waren Gerüchte, Legenden oder das wenige das ihm Luke davon erzählt hatte. Aber selbst mit diesen wenigen Kenntnissen war er überzeugt davon, dass nicht einmal ein Machtnutzer in der Lage war ein so geringe Wahrscheinlichkeit zu überwinden. So weit er sich erinnerte hatte Luke ihm sogar erzählt, weil er ihn danach gefragt hatte, dass es selbst mit der Macht nicht möglich sei eine andere Person in der Galaxis aufzufinden.
„Wenn das Imperium auf jedem Planeten und in jedem System, in dem Luke war und irgendetwas Gutes bewirkt hat, einen Hinterhalt legt, weil Luke könnte ja auftauchen, dann könnten wir ohne große Gegenwehr nach Coruscant fliegen, weil das Imperium nicht mehr genug Truppen zur Verteidigung übrig hätte“, sprach er weiter und es war ihm anzuhören, dass es ihm überhaupt nicht gefiel, dass man Luke nun so sehr in diese Sache hineinzog. „Außerdem, um ihm einen Hinterhalt legen zu können hätte man erst einmal wissen müssen wohin er vorhat zu reisen und Luke war in der letzten Zeit nicht besonders teilungsfreudig was seine Ziele und Vorhaben anging“, argumentierte Wedge weiter. „Wenn er einem mal etwas gesagt hat, dann hatte man ihm diese Information mühsam abringen müssen und selbst dann war es nur ein geringer Teil. Sie wissen wie nahe Luke und ich uns stehen und ich habe keine Ahnung warum er auf Velmor war oder was das Ziel seiner Reise ist und ich bin mir sicher, dass sie hier alle ebenfalls keine Ahnung haben. Der einzige der vielleicht weiß was Sache ist, ist Han und – Ohhhh“, Wedge unterbrach sich selbst in seiner Argumentation und schwankte zwischen Mitleid und dem Bedürfnis zu lachen. Er legte die Hand leicht über den Mund, so dass man das Grinsen nicht sehen konnte, in das sich seine Lippen verzogen hatte, weil die bildliche Vorstellung in seinem Kopf ihm einfach keine andere Wahl gelassen hatte. Nach einem kurzen Räuspern sprach er weiter: „Ich muss zugeben, dass ich gespannt darauf bin, wie sie Leia erklären möchten, dass sie eine undichte Stelle im Rat ausschließen, aber zugleich die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die einzige Person die Luke auf seiner Reise begleitet etwas verlauten lassen hat und diese Person niemand anderes ist als Han Solo.“ Es war nicht so, dass er es irgendjemanden wünschen würde so etwas erklären zu müssen und er wollte auch überhaupt gar nicht, dass es jemals so weit kommen würde, aber die Vorstellung hatte dennoch durchaus etwas amüsantes an sich, besonders wenn man Leia lang und gut genug kannte.
Tycho hatte die ganze Zeit über schweigsam einen Schritt hinter Wedge gestanden und dem Wortwechsel gelauscht. Nun allerdings trat er mit einem leisen Hüsteln einen Schritt nach vorne und stand nun mit Wedge auf gleicher Höhe. Eigentlich hatte er vorgehabt sich in dieser Sache zurück zu halten, doch so wie das Gespräch gerade ablief hatte es eine Richtung eingeschlagen, die sie nicht weiterbringen würde.
„Wenn sie erlauben Sir“, meldete sich Tycho ruhig zu Wort, den Blick auf General Cracken gerichtet. „Sie erwähnten in ihrer Ausführung die Option, dass der Gegenseite es gelungen sein könnte den Informanten in ihre Gewalt zu bringen, ehe der Kontakt zu uns auf Velmor hergestellt werden konnte. Ich habe diese Option analysiert, unter Einbezug und Streichung unterschiedlichster Faktoren und sie zu ihrem möglichen Ursprung zurückverfolgt. Dabei erschloss sich mir ein nicht zu verachtendes Problem und damit meine ich nicht den Umstand, dass der Gegenseite gelungen ist was uns selbst nicht gelungen ist, die Identität des Informanten herauszufinden, sondern“, Tycho brach an dieser Stelle seine momentane Ausführung ab. „Ich bin nur ein Pilot und kein Agent und somit berichtigen sie mich bitte, sollte ich mit meiner Annahme falsch liegen“, sprach er dann weiter. „Aber muss man, um die Identität einer Zielperson feststellen zu können, nicht erst einmal wissen, dass eine solche überhaupt existiert? Um aber die Kenntnis zu erlangen, dass eine solche Zielperson überhaupt existiert, muss man ebenfalls Kenntnis darüber haben, dass es zu einer Kontaktaufnahme zwischen der Zielperson und der Neuen Republik gekommen ist. Nur wenn man über eine Kontaktaufnahme Kenntnis hat, hat man auch genügend Anhaltspunkte um überhaupt eine Identifizierung einer einzelnen Person zu bewerkstelligen.“ Tychos Stimme hatte die ganze Zeit über eine ruhige und sachliche Tonlage gehabt. Er hatte beinahe schon emotionslos geklungen im Vergleich zu seinem Commander, doch er war nicht minder emotional involviert. Es war nur einfach so, dass er etwas besser als Wedge in der Lage war persönliche Dinge in derartigen Fällen außen vor zu lassen.
„Sollten sie Recht mit ihrer Annahme haben, dass es der Gegenseite gelungen ist die Zielperson in Gewahrsam zu nehmen, bevor ein Kontakt mit ihr auf Velmor möglich war, dann muss allerdings der Umstand, dass die Gegenseite Kenntnisse über eine Kontaktaufnahme hatte, ebenfalls richtig sein“, nahm Tycho seine Argumentation wieder auf. „Wenn ich mich nicht täusche – und sie dürfen mich gerne berichtigen falls ich falsch liege – dann unterlagen die Details dieser Kontaktaufnahme, sowie unsere Involvierung, der höchsten Sicherheitsstufe. Commander Antilles informierte uns bei der Besprechung kurz vor unserem Abflug nur über die absolut notwendigen Dinge. Selbst ich als sein Stellvertreter wusste nicht mehr über die Mission als die Piloten. Er sagte mir, dass er nicht befugt sei mir mehr zu erzählen und das wir alles andere zum passenden Zeitpunkt erfahren werden. Dieser Zeitpunkt war als wir uns in den Landeanflug auf Velmor befanden.“ Tychos Mund fühlte sich trocken an. „Es ist demnach auszuschließen, dass einer der Staffel relevante Informationen weitergegeben hat. Diese Information passt natürlich zeitlich nicht zu ihrer Annahme, dennoch ist es ein weiteres Indiz dafür, dass die Befehle für einen Hinterhalt schon vor unserer Ankunft erteilt worden sein müssen und die Ereignisse nicht erst durch unser Auftauchen in Bewegung gekommen sind.“ Ein leises Seufzen kam über Tychos Lippen, der diese Analysen tatsächlich in seinem durchgeführt hatte und sich dabei vorgekommen war wie ein einem Flugsimulator, der der ihn immer und immer wieder dasselbe Szenario durchspielen ließ und dabei jedes Mal nur winzige Details verändert worden waren. „Aufgrund der Analyse bleibt und unter Einbezug sämtlicher Faktoren, bleibt mir an dieser Stelle leider keine andere Schlussfolgerung übrig, als dass zwischen dem Zeitpunkt der Kontaktaufnahme des Informanten zur Neuen Republik und unserer Landung auf Velmor es zu einer Übermittlung von sensiblen Informationen an die Gegenseite kam. Beziehe ich in diese Schlussfolgerung noch den Fakt mit ein, welche Sicherheitsstufe diese Mission besaß, so bleibt auch mir nichts anderes übrig, als eine Schwachstelle in recht hoher Position zu vermuten.“ Er selbst hatte Wedges Gedankengänge anfangs nicht wirklich nachvollziehen können und hatte ihn gefragt, ob er sich das nicht alles einbilden würde. Aber auf dem Flug nach Naboo hatte er genug Zeit zum überlegen gehabt und er hatte die Zeit genutzt und je länger er darüber nachgedacht hatte, desto mehr hatte er die Gedankengänge seines Freundes verstanden. Etwas war faul an dieser ganzen Sache, da konnte er mittlerweile nicht anders als Wedge Recht zu geben, aber ob er wirklich bis hoch in den Rat gehen würde, da war sich Tycho noch nicht so ganz sicher. Aber es lag auch für ihn mittlerweile auf der Hand, dass man die undichte Stelle bei einflussreicheren Personen zu suchen hatte.
„Wissen sie General, ich bin froh dass sie in diesem Raum erwähnt haben, dass es sich auf um versprengte Truppen handeln könnte und nicht erst wenn der gesamte Rat zusammengefunden hat“, sprach Wedge, der sich mittlerweile beruhigt hatte. Hätte Tycho nicht reagiert und sich zu Wort gemeldet, dann wüsste Wedge nicht wie tief er sich in Probleme geredet hätte. „Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass es eine bestimmte Person als persönlichen Angriff gesehen hätte. Zumindest ich habe noch sehr gut im Ohr wie er leidenschaftlich sein Wort gegeben hat, dass sein Netzwerk auf keinerlei imperiale Tätigkeit auf dem Planeten gestoßen sei und er ihnen absolut vertrauen würde und wir es auch tun können.“ Er hatte ja schon gesagt, dass es Personen im Rat gab, denen er nicht besonders weit vertraute und dieses Mitglied war eine dieser Personen. Er würde jetzt nicht so weit gehen und ihm zutrauen, dass er die Neue Republik verriet, aber er traute ihm ohne weiteres zu sie soweit zu manipulieren, dass er den größtmöglichen Nutzen davon hatte. Er war jemand, der nach Macht und Einfluss strebte und genau diese Eigenschaften machten ihn nicht minder gefährlich als den Imperator selbst.
„Sie beide sagen es doch selbst, wir sind nicht mehr Rebellen mit der Freiheit spontan zu entscheiden, sondern sind Gefangene der Bürokratie. Wir diskutieren tagelang über das Angebot eines Diplomaten, der direkt vor uns steht, darüber, ob sein Planet sich anschließen kann oder nicht. Welchen Nutzen es uns bringt. Was sie uns anbieten können. Was für Folgen der Beitritt haben könnte. Es werden Risiken und Nutzen gegeneinander abgewogen, weil man möchte Sicherheit haben. Dann aber kommt jemand daher, ein Stimme ohne ein Gesicht und Namen, der uns Informationen anbietet, über die er aber nicht sprechen will, der jede Menge Forderungen hat, aber nichts im Gegenzug anbieten kann außer Versprechungen und es wird sofort eine Entscheidung getroffen. Nicht einmal als wir noch Rebellen waren haben wir so schnell nach einem Köder geschnappt den man uns vor die Nase gehalten hat und damals stand nicht minder viel auf dem Spiel“, sprach Wedge und seufzte. Es war alles so verworren und so kompliziert. Damals hatte man ein gemeinsames Ziel. Es lag klar auf der Hand wer der Feind war gegen den man vorgehen musste. Heute jedoch hatte oftmals das Gefühl, dass die Neue Republik aus den Augen verloren hatte worum es in diesem Krieg ging. Es war durchaus ein wenig frustrierend an manchen Tagen, aber zumindest wusste er, dass er mit dieser Denkweise nicht alleine war.
„Sehen sich nicht die Kriegsherren als legitime Nachfolger des Imperiums?“, fragte Tycho und begab sich in eine lockere Körperhaltung. „Alle wollen sie den Thron, weil sie alle der Meinung sind er gehört ihnen, sind aber alle alleine zu schwach sich ihn zu holen. Verbünden wollen sie sich aber auch nicht, was dazu führt, dass wir aktuell die einzigen sind, die dem Imperium gefährlich werden können. Welchen Nutzen würde ein Kriegsherr also davon haben wenn sie die Neue Republik schwächen?“ Tycho blickte fragend in die Runde, als würde er die Antwort auf diese Frage in den Gesichtern der anderen vorfinden.
„Ich meine, wäre ich ein Kriegsherr, dann würde ich mich zurücklehnen und mich um mein kleines Reich kümmern, während sich der Rest mit jeder weiteren Schlacht weiter schwächt. Dann, wenn die großen Gegner sich soweit aufgerieben haben, während ich in Ruhe meine Streitkräfte aufgebaut habe, würde ich zuschlagen und die Reste einfach einsammeln“, meinte er dann mit einem leichten Zucken der Achseln. Diese Variante klang für ihn einfach am sinnvollsten und am effektivsten und er hoffte, dass es nicht genau das war, was die Kriegsherren alle bisher im Sinn hatten. „Das Imperium dagegen hat da meiner Ansicht nach ein viel größeres Interesse daran uns zu schwächen und wenn sie es so drehen können, dass unser Verdacht auf einen Kriegsherren fällt, noch besser. Wir kümmern uns um den Kriegsherren und das Imperium hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie haben einen Feind weniger und wir weniger Ressourcen mit denen wir ihnen gefährlich werden können.“ Und das war ebenfalls etwas, das er in so einem Falle tun würde. Wenn man selbst nicht in der Lage war einen Gegner zu Fall zu bringen, weil man nicht über die notwendigen Ressourcen verfügte oder weil man sich nicht selbst drum kümmern konnte, dann war es das einfachste es anderen zu überlassen. Für ihn war das genau die Sorte von Heimtücke, die er dem imperialen Geheimdienst ohne mit der Wimper zu zucken zutrauen würde.
„Es gibt viele Fehler die für einen Piloten tödlich sein können“, antwortete Wedge auf Crackens letzte Frage hin. „Aber da ich nicht über Einblicke in die Arbeit des Geheimdiensts verfüge, kann ich diese Frage nicht konkret beantworten.“
„Ihr Angebot ehrt mich natürlich General Cracken“, sprach Wedge mit ruhiger Stimme und einem verhaltenen Lächeln. „Allerdings muss ich ihnen an dieser Stelle die selbe Antwort geben, die ich für gewöhnlich auch Admiral Ackbar gebe, wenn er mit mir über eine mögliche Karriere im republikanischen Militär sprechen möchte.“ Und das tat er öfter als Wedge lieb war, weil es ihm meist nicht gerade einfach fiel seine Angebote jedes Mal aufs Neue abzulehnen. „Mein Platz ist an der Seite meiner Piloten und nicht hinter einem Schreibtisch oder auf der Brücke eines Schiffes, wo ich aus der Ferne heraus agiere. Ich bin überzeugt, dass ich der Neuen Republik im Cockpit eines X-Flüglers am nützlichsten bin.“ Aber es hatte selbstverständlich auch viele andere Gründe, warum er das Cockpit nur ungern gegen einen Platz auf einer Brücke eintauschen wollen würde. Wenn er mit seiner Staffel unterwegs war, dann setzte er sich denselben Gefahren aus, anstatt aus sicherer Entfernung die Befehle zu geben. Er konnte eingreifen wenn etwas schief zu gehen schien, er konnte seinen Piloten zu Hilfe eilen und er konnte, gerade weil er sich mitten in der heißen Zone befand, am besten eine sinnvolle Strategie entwickeln. Im Cockpit eines X-Flüglers zu sitzen gab ihm die beste Möglichkeit das Leben seiner Piloten zu schützen und wenn einer doch nicht den Weg nach Hause fand, dann war es eindeutig sein Fehler. Sein Verschulden und die Verantwortung die er zu tragen hatte. Da gab es keine Chance, dass vielleicht jemand anderes geschlafen hatte oder etwas nicht richtig weitergeben hatte oder welche Erklärung man sich da auch immer zurecht legen wollte. Es gab schlichtweg keine Ausrede. All das sorgte dafür, dass er stets aufmerksam und bei der Sache blieb, keine unnötigen Risiken einging und sein Blick stets auf das notwendige gerichtet blieb.
Bei den nächsten Worten des Generals jedoch wurden Wedges Augen immer größer und seine Atemzüge wurden immer tiefer. „Also wir wollen doch jetzt nicht aus einem Tauntaun einen Rancor machen“, warf Wedge ein, den Blick auf General Cracken gerichtet. „Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich mich bei so manchem Mitglied frage womit es sich seinen Platz im Rat verdient hat und dass ich dem einen oder anderen nicht weiter traue als ich spucken kann, aber soweit, dass ich in ihnen einen Verräter sehen würde, geht es dann doch nicht.“ Viele im Rat hatten sich ihren Platz während der Rebellion verdient und sich dort viele Male bewiesen und Wedge hatte vor diesen Personen großen Respekt, doch dieser Respekt galt eben nicht allen von ihnen. Es gab viele darunter die nicht aufgrund ihrer Verdienste während der Rebellion dort saßen, sondern aus politischen Gründen und von Politiker hatte Wedge noch nie eine besonders hohe Meinung gehabt. Seinem Geschmack nach neigten sie häufiger dazu ihren eigenen Nutzen und Profit zu verfolgen, als nach dem höheren Wohl aller zu streben. Doch trotz ihrer oftmals eigennützigen Bestreben würde er niemals so weit gehen hinter ihnen einen Verräter zu sehen, denn das würde bedeuten, er hätte sich in den Personen getäuscht denen er im Rat vertraute. „Aber sie selbst wissen doch wie schnell eine Mission in Gefahr gerät, wenn nur eine einzige Person ein Wort zu viel gegenüber jemanden verliert, der nicht befugt ist sie zu hören? Sie selbst haben uns früher oft genug an den Umstand erinnert, nie mehr Worte als unbedingt notwendig zu verlieren. Uns nie wirklich sicher über die Vertrauenswürdigkeit einer Person in unserer direkten Umgebung zu sein“, sprach Wedge weiter, direkt an General Cracken gewandt. „Ich weiß nicht mehr ob die folgende Aussage von ihnen stammt, aber während unserer Zeit als Rebellen sagte mal jemand, dass der beste Spion sich immer genau dort versteckt, wo man ihn am wenigsten vermuten würde – direkt vor unserer Nase.“ Wedge fuhr sich mit der Hand über den Kopf. „Alles was es braucht ist eine Person die zu viel redet und eine die sehr genau zuhört und zusätzlich über genug Charisma verfügt um nicht verdächtig zu wirken, wenn sie Fragen stellt oder Anregungen gibt.“ Niemand war davor geschützt auf andere rein zu fallen und er schloss sich davon nicht aus. Es konnte ihm genau so passieren wie jedem anderen, doch in dieser besonderen Sache war er sich absolut sicher, dass keiner in seiner Staffel Informationen weitergeben hatte.
Noch war Wedge ruhig, doch mit dieser Ruhe war es in dem Moment vorbei, als General Cracken Luke mit ins Spiel brachte. „Beim schwarzen Herz des Imperators! Ich hätte wissen müssen, dass es eine dumme Idee ist Luke zu erwähnen“, fluchte Wedge. Er hatte sich überlegt Lukes Auftauchen nicht zu erwähnen, aber dann wäre sicherlich die Frage aufgekommen, wie sie von Velmor hatten entkommen können. Hätte er diese Information verschwiegen, dann wäre er nicht gerade vertrauenswürdig erschienen, also hatte er alle Karten offen auf den Tisch gelegt. Offenbar ein Fehler. „Luke soll der Grund gewesen sein? Meinen sie das wirklich ernst General?“, fragte Wedge nach, doch war es wohl eher eine rhetorische Frage. „Wie sie wissen komme ich von Corellia und wie sie sicherlich auch wissen, geben wir Corellianer nicht viel auf Wahrscheinlichkeiten, aber hier kommt nicht einmal ein Corellianer darum sich mit der Wahrscheinlichkeit zu beschäftigen. Wir haben Millionen von Systemen in dieser Galaxis und ich meine, die Wahrscheinlichkeit, dass eine einzelne Person, zu einem bestimmten Zeitpunkt, auf einem bestimmten Planeten auftaucht, der auch noch Ziel einer Mission ist, ist so gering, dass man sie auch durchaus als unrealistisch bezeichnen kann.“ Er selbst hatte ja nicht besonders viel oder eher gesagt überhaupt keine Ahnung von der Macht. Das einzige was er darüber wusste waren Gerüchte, Legenden oder das wenige das ihm Luke davon erzählt hatte. Aber selbst mit diesen wenigen Kenntnissen war er überzeugt davon, dass nicht einmal ein Machtnutzer in der Lage war ein so geringe Wahrscheinlichkeit zu überwinden. So weit er sich erinnerte hatte Luke ihm sogar erzählt, weil er ihn danach gefragt hatte, dass es selbst mit der Macht nicht möglich sei eine andere Person in der Galaxis aufzufinden.
„Wenn das Imperium auf jedem Planeten und in jedem System, in dem Luke war und irgendetwas Gutes bewirkt hat, einen Hinterhalt legt, weil Luke könnte ja auftauchen, dann könnten wir ohne große Gegenwehr nach Coruscant fliegen, weil das Imperium nicht mehr genug Truppen zur Verteidigung übrig hätte“, sprach er weiter und es war ihm anzuhören, dass es ihm überhaupt nicht gefiel, dass man Luke nun so sehr in diese Sache hineinzog. „Außerdem, um ihm einen Hinterhalt legen zu können hätte man erst einmal wissen müssen wohin er vorhat zu reisen und Luke war in der letzten Zeit nicht besonders teilungsfreudig was seine Ziele und Vorhaben anging“, argumentierte Wedge weiter. „Wenn er einem mal etwas gesagt hat, dann hatte man ihm diese Information mühsam abringen müssen und selbst dann war es nur ein geringer Teil. Sie wissen wie nahe Luke und ich uns stehen und ich habe keine Ahnung warum er auf Velmor war oder was das Ziel seiner Reise ist und ich bin mir sicher, dass sie hier alle ebenfalls keine Ahnung haben. Der einzige der vielleicht weiß was Sache ist, ist Han und – Ohhhh“, Wedge unterbrach sich selbst in seiner Argumentation und schwankte zwischen Mitleid und dem Bedürfnis zu lachen. Er legte die Hand leicht über den Mund, so dass man das Grinsen nicht sehen konnte, in das sich seine Lippen verzogen hatte, weil die bildliche Vorstellung in seinem Kopf ihm einfach keine andere Wahl gelassen hatte. Nach einem kurzen Räuspern sprach er weiter: „Ich muss zugeben, dass ich gespannt darauf bin, wie sie Leia erklären möchten, dass sie eine undichte Stelle im Rat ausschließen, aber zugleich die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die einzige Person die Luke auf seiner Reise begleitet etwas verlauten lassen hat und diese Person niemand anderes ist als Han Solo.“ Es war nicht so, dass er es irgendjemanden wünschen würde so etwas erklären zu müssen und er wollte auch überhaupt gar nicht, dass es jemals so weit kommen würde, aber die Vorstellung hatte dennoch durchaus etwas amüsantes an sich, besonders wenn man Leia lang und gut genug kannte.
Tycho hatte die ganze Zeit über schweigsam einen Schritt hinter Wedge gestanden und dem Wortwechsel gelauscht. Nun allerdings trat er mit einem leisen Hüsteln einen Schritt nach vorne und stand nun mit Wedge auf gleicher Höhe. Eigentlich hatte er vorgehabt sich in dieser Sache zurück zu halten, doch so wie das Gespräch gerade ablief hatte es eine Richtung eingeschlagen, die sie nicht weiterbringen würde.
„Wenn sie erlauben Sir“, meldete sich Tycho ruhig zu Wort, den Blick auf General Cracken gerichtet. „Sie erwähnten in ihrer Ausführung die Option, dass der Gegenseite es gelungen sein könnte den Informanten in ihre Gewalt zu bringen, ehe der Kontakt zu uns auf Velmor hergestellt werden konnte. Ich habe diese Option analysiert, unter Einbezug und Streichung unterschiedlichster Faktoren und sie zu ihrem möglichen Ursprung zurückverfolgt. Dabei erschloss sich mir ein nicht zu verachtendes Problem und damit meine ich nicht den Umstand, dass der Gegenseite gelungen ist was uns selbst nicht gelungen ist, die Identität des Informanten herauszufinden, sondern“, Tycho brach an dieser Stelle seine momentane Ausführung ab. „Ich bin nur ein Pilot und kein Agent und somit berichtigen sie mich bitte, sollte ich mit meiner Annahme falsch liegen“, sprach er dann weiter. „Aber muss man, um die Identität einer Zielperson feststellen zu können, nicht erst einmal wissen, dass eine solche überhaupt existiert? Um aber die Kenntnis zu erlangen, dass eine solche Zielperson überhaupt existiert, muss man ebenfalls Kenntnis darüber haben, dass es zu einer Kontaktaufnahme zwischen der Zielperson und der Neuen Republik gekommen ist. Nur wenn man über eine Kontaktaufnahme Kenntnis hat, hat man auch genügend Anhaltspunkte um überhaupt eine Identifizierung einer einzelnen Person zu bewerkstelligen.“ Tychos Stimme hatte die ganze Zeit über eine ruhige und sachliche Tonlage gehabt. Er hatte beinahe schon emotionslos geklungen im Vergleich zu seinem Commander, doch er war nicht minder emotional involviert. Es war nur einfach so, dass er etwas besser als Wedge in der Lage war persönliche Dinge in derartigen Fällen außen vor zu lassen.
„Sollten sie Recht mit ihrer Annahme haben, dass es der Gegenseite gelungen ist die Zielperson in Gewahrsam zu nehmen, bevor ein Kontakt mit ihr auf Velmor möglich war, dann muss allerdings der Umstand, dass die Gegenseite Kenntnisse über eine Kontaktaufnahme hatte, ebenfalls richtig sein“, nahm Tycho seine Argumentation wieder auf. „Wenn ich mich nicht täusche – und sie dürfen mich gerne berichtigen falls ich falsch liege – dann unterlagen die Details dieser Kontaktaufnahme, sowie unsere Involvierung, der höchsten Sicherheitsstufe. Commander Antilles informierte uns bei der Besprechung kurz vor unserem Abflug nur über die absolut notwendigen Dinge. Selbst ich als sein Stellvertreter wusste nicht mehr über die Mission als die Piloten. Er sagte mir, dass er nicht befugt sei mir mehr zu erzählen und das wir alles andere zum passenden Zeitpunkt erfahren werden. Dieser Zeitpunkt war als wir uns in den Landeanflug auf Velmor befanden.“ Tychos Mund fühlte sich trocken an. „Es ist demnach auszuschließen, dass einer der Staffel relevante Informationen weitergegeben hat. Diese Information passt natürlich zeitlich nicht zu ihrer Annahme, dennoch ist es ein weiteres Indiz dafür, dass die Befehle für einen Hinterhalt schon vor unserer Ankunft erteilt worden sein müssen und die Ereignisse nicht erst durch unser Auftauchen in Bewegung gekommen sind.“ Ein leises Seufzen kam über Tychos Lippen, der diese Analysen tatsächlich in seinem durchgeführt hatte und sich dabei vorgekommen war wie ein einem Flugsimulator, der der ihn immer und immer wieder dasselbe Szenario durchspielen ließ und dabei jedes Mal nur winzige Details verändert worden waren. „Aufgrund der Analyse bleibt und unter Einbezug sämtlicher Faktoren, bleibt mir an dieser Stelle leider keine andere Schlussfolgerung übrig, als dass zwischen dem Zeitpunkt der Kontaktaufnahme des Informanten zur Neuen Republik und unserer Landung auf Velmor es zu einer Übermittlung von sensiblen Informationen an die Gegenseite kam. Beziehe ich in diese Schlussfolgerung noch den Fakt mit ein, welche Sicherheitsstufe diese Mission besaß, so bleibt auch mir nichts anderes übrig, als eine Schwachstelle in recht hoher Position zu vermuten.“ Er selbst hatte Wedges Gedankengänge anfangs nicht wirklich nachvollziehen können und hatte ihn gefragt, ob er sich das nicht alles einbilden würde. Aber auf dem Flug nach Naboo hatte er genug Zeit zum überlegen gehabt und er hatte die Zeit genutzt und je länger er darüber nachgedacht hatte, desto mehr hatte er die Gedankengänge seines Freundes verstanden. Etwas war faul an dieser ganzen Sache, da konnte er mittlerweile nicht anders als Wedge Recht zu geben, aber ob er wirklich bis hoch in den Rat gehen würde, da war sich Tycho noch nicht so ganz sicher. Aber es lag auch für ihn mittlerweile auf der Hand, dass man die undichte Stelle bei einflussreicheren Personen zu suchen hatte.
„Wissen sie General, ich bin froh dass sie in diesem Raum erwähnt haben, dass es sich auf um versprengte Truppen handeln könnte und nicht erst wenn der gesamte Rat zusammengefunden hat“, sprach Wedge, der sich mittlerweile beruhigt hatte. Hätte Tycho nicht reagiert und sich zu Wort gemeldet, dann wüsste Wedge nicht wie tief er sich in Probleme geredet hätte. „Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass es eine bestimmte Person als persönlichen Angriff gesehen hätte. Zumindest ich habe noch sehr gut im Ohr wie er leidenschaftlich sein Wort gegeben hat, dass sein Netzwerk auf keinerlei imperiale Tätigkeit auf dem Planeten gestoßen sei und er ihnen absolut vertrauen würde und wir es auch tun können.“ Er hatte ja schon gesagt, dass es Personen im Rat gab, denen er nicht besonders weit vertraute und dieses Mitglied war eine dieser Personen. Er würde jetzt nicht so weit gehen und ihm zutrauen, dass er die Neue Republik verriet, aber er traute ihm ohne weiteres zu sie soweit zu manipulieren, dass er den größtmöglichen Nutzen davon hatte. Er war jemand, der nach Macht und Einfluss strebte und genau diese Eigenschaften machten ihn nicht minder gefährlich als den Imperator selbst.
„Sie beide sagen es doch selbst, wir sind nicht mehr Rebellen mit der Freiheit spontan zu entscheiden, sondern sind Gefangene der Bürokratie. Wir diskutieren tagelang über das Angebot eines Diplomaten, der direkt vor uns steht, darüber, ob sein Planet sich anschließen kann oder nicht. Welchen Nutzen es uns bringt. Was sie uns anbieten können. Was für Folgen der Beitritt haben könnte. Es werden Risiken und Nutzen gegeneinander abgewogen, weil man möchte Sicherheit haben. Dann aber kommt jemand daher, ein Stimme ohne ein Gesicht und Namen, der uns Informationen anbietet, über die er aber nicht sprechen will, der jede Menge Forderungen hat, aber nichts im Gegenzug anbieten kann außer Versprechungen und es wird sofort eine Entscheidung getroffen. Nicht einmal als wir noch Rebellen waren haben wir so schnell nach einem Köder geschnappt den man uns vor die Nase gehalten hat und damals stand nicht minder viel auf dem Spiel“, sprach Wedge und seufzte. Es war alles so verworren und so kompliziert. Damals hatte man ein gemeinsames Ziel. Es lag klar auf der Hand wer der Feind war gegen den man vorgehen musste. Heute jedoch hatte oftmals das Gefühl, dass die Neue Republik aus den Augen verloren hatte worum es in diesem Krieg ging. Es war durchaus ein wenig frustrierend an manchen Tagen, aber zumindest wusste er, dass er mit dieser Denkweise nicht alleine war.
„Sehen sich nicht die Kriegsherren als legitime Nachfolger des Imperiums?“, fragte Tycho und begab sich in eine lockere Körperhaltung. „Alle wollen sie den Thron, weil sie alle der Meinung sind er gehört ihnen, sind aber alle alleine zu schwach sich ihn zu holen. Verbünden wollen sie sich aber auch nicht, was dazu führt, dass wir aktuell die einzigen sind, die dem Imperium gefährlich werden können. Welchen Nutzen würde ein Kriegsherr also davon haben wenn sie die Neue Republik schwächen?“ Tycho blickte fragend in die Runde, als würde er die Antwort auf diese Frage in den Gesichtern der anderen vorfinden.
„Ich meine, wäre ich ein Kriegsherr, dann würde ich mich zurücklehnen und mich um mein kleines Reich kümmern, während sich der Rest mit jeder weiteren Schlacht weiter schwächt. Dann, wenn die großen Gegner sich soweit aufgerieben haben, während ich in Ruhe meine Streitkräfte aufgebaut habe, würde ich zuschlagen und die Reste einfach einsammeln“, meinte er dann mit einem leichten Zucken der Achseln. Diese Variante klang für ihn einfach am sinnvollsten und am effektivsten und er hoffte, dass es nicht genau das war, was die Kriegsherren alle bisher im Sinn hatten. „Das Imperium dagegen hat da meiner Ansicht nach ein viel größeres Interesse daran uns zu schwächen und wenn sie es so drehen können, dass unser Verdacht auf einen Kriegsherren fällt, noch besser. Wir kümmern uns um den Kriegsherren und das Imperium hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie haben einen Feind weniger und wir weniger Ressourcen mit denen wir ihnen gefährlich werden können.“ Und das war ebenfalls etwas, das er in so einem Falle tun würde. Wenn man selbst nicht in der Lage war einen Gegner zu Fall zu bringen, weil man nicht über die notwendigen Ressourcen verfügte oder weil man sich nicht selbst drum kümmern konnte, dann war es das einfachste es anderen zu überlassen. Für ihn war das genau die Sorte von Heimtücke, die er dem imperialen Geheimdienst ohne mit der Wimper zu zucken zutrauen würde.
„Es gibt viele Fehler die für einen Piloten tödlich sein können“, antwortete Wedge auf Crackens letzte Frage hin. „Aber da ich nicht über Einblicke in die Arbeit des Geheimdiensts verfüge, kann ich diese Frage nicht konkret beantworten.“