~ Vor vier Tagen im Jedi Praxeum ~
"Ich kann das," jappste Mytria mit weit geöffneten Augen. "Diese Mission ...," ergänzte sie und wurde von ihrer Ausbilderin Saanza mit einer Handgeste unterbrochen. "Du bist noch nicht soweit. Diese Mission ist zu groß für dich," erklärte Saanza mit einem beruhigenden Tonfall. Sie wollte Mytria nicht vor den Kopf stoßen. "Wir haben doch nicht genug Jedi, Meisterin. Es ist doch nur eine Untersuchung," entgegnete Mytria eifrig und versuchte ihre eigene Hektik zu verbergen, indem sie ausnahmsweise nicht mit ihren Haaren spielte. Sie wollte seriös wirken, bereit eine Mission für die Gemeinschaft zu übernehmen. "Ich habe das mit allen Ausbildern besprochen. Du bist eine kluge junge Frau, die aber noch einen langen Weg vor sich hat. Es ist zu gefährlich, Mytria," versuchte Saanza mit Vernunft auf die Schülerin einzuwirken. Doch auch sie stellte erneut fest, dass Mytria beharrlich war. Das Gesicht der jungen Jedi drängte auf einen Aufbruch. Nervös schlug Mytria ihre Hände ineinander. Saanza überlegte, lächelte vorsichtig, da sie den Eifer der jungen Schülerin nur zu gut verstand aber dieser Eifer konnte auch in ein persönliches Verderben führen. "Mytria," betonte die Ausbilderin den Namen der Schülerin. "Ich weiß, dass du viel Gutes bewegen möchtest. Ich weiß, dass du eine gute Jedi sein möchtest aber diese Galaxis ist voller Gefahren für Jedi, die noch nicht soweit sind," versuchte sie mit einfachen Worten, die junge Frau zu überzeugen. "Zumal du uns nicht hättest belauschen sollen," sagte Saanza mit einem scherzhaften Unterton, strahlte dabei und legte die Hand auf die Schulter von Mytria."Ich habe euch nicht belauscht," schimpfte Mytria abwehrend, obwohl sie selbst genau wusste, dass sie es getan hatte. Saanza blickte Mytria ernst an. "Du bist noch nicht soweit!" Mytria verzog ihr eifrige Mimik in ein schmollend-mauliges Gesicht. Sie wollte auf diese Mission gehen, um sich zu beweisen. Endlich zu beweisen, dass sie auch für das Gute einstehen konnte. Mytria wollte eine Jedi sein. "Meisterin, ich bin... ich bin....," versuchte die junge Frau Worte zu finden aber stolperte über ihre eigene Emotion. "Du bist noch nicht soweit," wiederholte die Ausbilderin aber verzichtete auf den Ernst in Stimme und Ausdruck. Saanza nahm die Hand zurück, blickte zum Brunnen in der Mitte des Gartens. "Ich bin vielleicht nicht soweit aber ich kann auf dieser Reise etwas lernen. Etwas über unsere Vergangenheit. Ich möchte ja auch nicht alleine gehen", versuchte Mytria eine andere Strategie. Sie wollte auf diese Mission gehen; egal, was andere dachten.
Mytria atmete schwer ein und aus, mit ihren eigenen Gedanken kämpfend. Sie hasste es zurückgesetzt zu werden. In ihrer eigenen Vergangenheit war sie oft zurückgesetzt worden und musste sich vielerlei gesellschaftlicher Fallstricke erwehren. Nicht nur die Erinnerung an die Hänseleien, ihre Erfahrungen in ihrer Schulzeit, sondern auch die Erfahrung mit ihrer Machtsensitivität, die sie fast ihr ganzes Leben dazu gezwungen hatte, sich zu verstecken. Mytria wollte nicht mehr diese Cheerleaderin sein, die sich zwanghaft anpasste. Nicht mehr die Frau, die allen Erwartungen genügte, um nicht zurückgesetzt zu werden. Sie wollte endlich etwas eigenes finden. Etwas, was ganz aus ihren Handlungen geboren war und nicht nur eine Wiederholung oder Kopie eines außenstehenden Wunsches. Saanza seufzte leise, lächelte aber gewohnt vertrauensvoll, da sie Mytria sehr wohl kannte und verstand. "Vielleicht hast du sogar recht," meinte die Ausbilderin.
"Ich werde mit den anderen Ausbildern reden." Saanza nickte Mytria zu, die freudig strahlte und sogar einen kleinen Luftsprung machte. In der Tat war Mytria endlich zeigen zu können, dass wirklich eine Jedi aus ihr werden konnte. "Aber bitte belausche uns nicht mehr," warnte Saanza fürsorglich und grinste. "Aber nun gehen wir erstmal etwas Essen und dann müssen wir noch ein paar Gespräche über die lebendige Macht führen. Du hast bald Prüfung," sagte die Ausbilderin, während Mytria in einer merkwürdigen Mischung aus Freude und Enttäuschung brummte. Eigentlich wollte sie jetzt ihre Sachen packen und überlegen, was sie für die Mission brauchte. Ganz entkommen konnte sie ihrem alten selbst nicht, so dass ein oder zwei Gedanken an das passende Outfit gingen, welches sie zusammenstellen wollte. Sollte sie Robe tragen oder doch eher zivile Kleidung? Kurz war ihr Geist damit gebunden, bevor ein Windstoß ihr eine Haarsträhne ins Gesicht wehte, die sie aus ihren Gedanken riss. "Ja, gerne," antwortete sie. Beide verließen den Garten.
Am nächsten Tag erwachte Mytria voller Tatendrang. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte, eilte sie hinaus in den Korridor und dann in den großen Hof. Sie blickte sich um und suchte Saanza. Schließlich fand sie diese auch im Garten meditierend vor. Mit großen Sprüngen hüpfte sie dieser entgegen. Ihre Schritte waren alles andere als bedächtig und auch die Absätze ihrer Stiefel erzeugten auf dem Sandsteinboden bei jedem Sprung einen Ton. Saanza wurde also unsanft aus ihrer Meditation gerissen, auch da Mytria laut ihren Namen rief. Die Ausbilderin seufzte, holte Luft und stand andächtig auf. "Ja, Mytria?" - fragte sie, als die freudige Schülerin stehen blieb. Mytria nickte mehrmals, bevor sie in einem Redeschwall über Saanza hereinbrach: "Ihr habt gesagt, dass ihr mit den Ausbildern reden wollt? Habt ihr das getan? Wirklich? Ich freue mich so! Das wird toll! Endlich eine Mission! Davon hat Meister Skywalker doch immer berichtet..." Mytria machte keine Pause, wirkte übereifrig und gestikulierte wild mit ihren Händen. "... Jedi reifen ja mit ihren Aufgaben. Ich brauche auch Aufgaben. Gute Aufgaben. Das wird so toll. Endlich etwas für die Galaxis tun. Endlich überhaupt etwas tun. Wenn ich nur daran denke, dass wir eine Mission ausführen. Ich bin so aufgeregt. Danke, danke!" Saanza wirkte peinlich berührt, versuchte den Worten zu folgen und nutzte dann eine Atempause von Mytria für eine Antwort. "Ja, du darfst auf diese Mission gehen. Wir möchten sogar, dass du etwas über uns Jedi lernst," sagte die Ausbilderin aber bevor sie weiter sprechen konnte, schien Mytria so glücklich zu sein, dass sie garnicht mehr zuhörte. Ihr breites Grinsen, die übermäßig freudig strahlenden Augen funkelten und der schief zur Seite geneigte Kopf offenbarten dies. "Da dich aber kein Ausbilder begleiten kann und wir die Mission bewertet haben, stellen wir dir einen Droiden an die Seite, der auf dich aufpassen wird," erklärte Saanza der scheinbar abwesenden Mytria. Die Ausbilderin wartete einen Augenblick. "Mytria?" - fragte sie. Mytria selbst orientierte sich erneut, versuchte sich wieder im Moment zu etablieren und nickte.
"Gut, wir stellen dir einen Droiden, der dich begleiten wird. Er wird dir Ratschläge geben und die Fähre fliegen," erklärte sie abermals. Mytria nickte mit einem betont ernsten Gesicht. "Ich verstehe," gab sie von sich, grinste dann aber wieder. Endlich konnte sie sich beweisen. Was Mytria nicht wusste war, dass die Ausbilder sich geeinigt hatten, dass Saanza auf einem Schiff in der Nähe bleiben würde, um die junge Anwärterin zu beobachten und bei Gefahr einzugreifen. Mytria sollte in der Tat ihre erste Mission erleben aber nicht ohne Sicherheitsnetz. "Wann breche ich auf?" Mytria kratzte sich am Kopf, wirbelte ein paar Haare umher und blickte Saanza aufrichtig an. "Wenn du möchtest sofort," sagte die Ausbilderin. Mytria weitete ihre Augen, holte Luft und gab dann einen schrillen Ton der Freude von sich. "Ja!" Mytria umarmte Saanza aus einer Laune heraus und rannte dann in ihr Quartier zurück, um ihre Tasche zu packen. Hektisch warf sie vorallem zivile Kleidung hinein, da sie sich überlegt hatte, nicht sofort als Jedi erkennen zu sein. Es dauerte einige Minuten mehr. Diese Zeit nutzte Saanza, um ein Pad mit Instruktionen zu holen. Mit diesem stand sie dann wenig später in der Tür von Mytrias Quartier. Mytria selbst schulterte bereits ihre Tasche und war nicht mehr ganz als Jedi-Schülerin zu erkennen. "Hier auf diesem Pad steht alles, was du wissen musst, Mytria," erklärte Saanza und gab den pfeilschnellen Händen, die nach dem Objekt packten, jenes Pad. Mytria blickte andächtig darauf.
"Danke," sagte sie und blickte dann wieder auf. Ihre erste richtige Mission. "Der Bittsteller heißt Auron Seltano. Er ist auf ein Jedi Grab gestoßen. Bitte untersuche zusammen mit ihm die Fundstelle, dokumentiere alles, was dir wichtig erscheint und halte regelmäßig Kontakt. Der Droide wird dich immer begleiten," stellte Saanza noch einmal mündlich für Mytria die Mission zusammen.
"Ich verstehe," eiferte Mytria und hatte leider nur halb zugehört, denn die Vorfreude endlich eine Jedi-Mission zu erledigen, überschattete ihr Urteilsvermögen. Saanza hatte ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache aber wollte Mytria auch Raum geben, sich als Jedi wiederfinden zu können. Ihr Eifer war ja mitunter auch etwas Gutes. "Ich bringe dich noch zum Shuttle. Dort wirst du auch Z17 treffen, deinen neuen Droiden," sagte Saanza ging dann vor und Mytria folgte, noch einmal im Vorbeigehen am Wandspiegel ihre Frisur zu kontrollieren. Sie wollte zumindest adrett aufbrechen. Ihre Robe hatte sie bereits zurückgelassen und trug tatsächlich ein zivileres Outfit, was leider nicht wirklich für eine Exkursion ausgelegt war aber auch nicht vollkommen fatal war. Eine Lederjacke über einem knallroten Oberteil mit einem weißen Schal, dazu eine weiße Hose und braune Stiefel. Abgerundet wurde ihre Erscheinung durch einen Funktionsgürtel mit diversen Ausrüstungsgegenständen, die aber nicht ganz zur doch recht zivilen Erscheinung passen mochten. Saanza mischte sich nicht ein aber konnte einen Kommentar nicht vermeiden: "Meinst du, dass dieses Outfit passend ist?" Mytria richtete ihren Seidenschal. "Doch, doch. Ich bin doch undercover...," sagte die Schülerin und lachte dann. "Vielleicht aber mir war danach," antwortete Mytria schließlich ehrlich. "Im Shuttle ist auch Überlebensausrüstung aber warte kurz," meinte Saanza und verschwand kurz auf dem Weg zum Landfeld hinaus in einem Lagerraum. Sie kehrte alsbald zurück und reichte Mytria einen Poncho in einem hässlichen Grau. "Du wirst ihn brauchen," ordnete Saanza an und Mytria blickte verstört auf das hässliche Teil. "Das Ding?" Mytria verstaute das Missionspad, welches sie wie ein Heiligtum getragen hatte, am Funktionsgürtel und griff etwas angewidert nach dem Poncho. "Ja," konterte die Ausbilderin. "Gut," sagte Mytria und rollte den Poncho zusammen. Sie würde ihn irgendwo im Shuttle entsorgen. Beide machten sich auf zum Landefeld auf, wo bereits Z17 wartete. Der Piloten- und Protokolldroide begrüßte Saanza und Mytria freundlich aber nicht sehr redegewandt. Seine Programmierung sah keine lange Gesprächsführung vor. Mytria warf ihre Tasche über die Rampe hinein in das Shuttle, blickte sich noch einmal um und umarmte Saanza noch einmal zum Abschied, bevor sie zusammen mit dem Droiden das Raumgefährt betrat.
~ Aktuelle Zeit auf Irkalla ~
Das zivile Shuttle durchstieß die Atmosphäre, hatte einen festen Kurs auf die übermittelten Koordinaten und landete recht schnell auf einer geeigneten Fläche. Mytria hatte auf dem Flug den armen Droiden mit allerhand unwichtigen Themen versorgt. Im Volksmund würde man sagen, dass sie ihn "zugetextet" hatte. Mytria war einfach voller Vorfreude, eifrig und gleichsam nervös. Sie hatte ja sonst keine Reisebegleitung außer den schweigsamen und funktionalen Droiden. Das Shuttle war gerade aufgesetzt, als sich die Rampe öffnete und Mytria mit einem großen Satz hinaustrat. "Ah!" Die junge Frau versank leicht im roten Sand und blickte schockiert in ihre Umgebung, da hier eigentlich nichts war. Sie hatte kein Gespür für die Natur, sondern hatte große Ruinen erwartet. Etwas, was etwas hermachte. Doch hier war in ihren Augen nichts. Nur Schmutz, welcher gerade ihre neuen Stiefel ruinierte. Mytria grummelte kurz, richtete ihre Lederjacke und stapfte missmutig in ihre Mission. Hoffentlich würde sie diesen Seltano bald finden. Wenigstens etwas echte Unterredung brauchte sie jetzt. Desinteressiert riss sie ihr Kom vom Funktionsgürtel. "Ist da jemand?" - schickte sie über die Nahbereichskanäle. Während sie weiterging, trat unweit von ihr aber etwas verspätet der Droide aus dem Schiff. Er folgte Mytria in einem gewissen Abstand. Mytria selbst fand tatsächlich das gelandete Schiff von Seltano, konnte es aber nicht identifizieren. Sie entschied sich, hier schlicht zu warten. Erneut sandte sie über die Nahbereichskommunikation: "Hallo?" Grimmig ging sie im Kreis und versuchte mit jedem Schritt den Staub von den schicken Stiefeln zu treten.
"Ich kann das," jappste Mytria mit weit geöffneten Augen. "Diese Mission ...," ergänzte sie und wurde von ihrer Ausbilderin Saanza mit einer Handgeste unterbrochen. "Du bist noch nicht soweit. Diese Mission ist zu groß für dich," erklärte Saanza mit einem beruhigenden Tonfall. Sie wollte Mytria nicht vor den Kopf stoßen. "Wir haben doch nicht genug Jedi, Meisterin. Es ist doch nur eine Untersuchung," entgegnete Mytria eifrig und versuchte ihre eigene Hektik zu verbergen, indem sie ausnahmsweise nicht mit ihren Haaren spielte. Sie wollte seriös wirken, bereit eine Mission für die Gemeinschaft zu übernehmen. "Ich habe das mit allen Ausbildern besprochen. Du bist eine kluge junge Frau, die aber noch einen langen Weg vor sich hat. Es ist zu gefährlich, Mytria," versuchte Saanza mit Vernunft auf die Schülerin einzuwirken. Doch auch sie stellte erneut fest, dass Mytria beharrlich war. Das Gesicht der jungen Jedi drängte auf einen Aufbruch. Nervös schlug Mytria ihre Hände ineinander. Saanza überlegte, lächelte vorsichtig, da sie den Eifer der jungen Schülerin nur zu gut verstand aber dieser Eifer konnte auch in ein persönliches Verderben führen. "Mytria," betonte die Ausbilderin den Namen der Schülerin. "Ich weiß, dass du viel Gutes bewegen möchtest. Ich weiß, dass du eine gute Jedi sein möchtest aber diese Galaxis ist voller Gefahren für Jedi, die noch nicht soweit sind," versuchte sie mit einfachen Worten, die junge Frau zu überzeugen. "Zumal du uns nicht hättest belauschen sollen," sagte Saanza mit einem scherzhaften Unterton, strahlte dabei und legte die Hand auf die Schulter von Mytria."Ich habe euch nicht belauscht," schimpfte Mytria abwehrend, obwohl sie selbst genau wusste, dass sie es getan hatte. Saanza blickte Mytria ernst an. "Du bist noch nicht soweit!" Mytria verzog ihr eifrige Mimik in ein schmollend-mauliges Gesicht. Sie wollte auf diese Mission gehen, um sich zu beweisen. Endlich zu beweisen, dass sie auch für das Gute einstehen konnte. Mytria wollte eine Jedi sein. "Meisterin, ich bin... ich bin....," versuchte die junge Frau Worte zu finden aber stolperte über ihre eigene Emotion. "Du bist noch nicht soweit," wiederholte die Ausbilderin aber verzichtete auf den Ernst in Stimme und Ausdruck. Saanza nahm die Hand zurück, blickte zum Brunnen in der Mitte des Gartens. "Ich bin vielleicht nicht soweit aber ich kann auf dieser Reise etwas lernen. Etwas über unsere Vergangenheit. Ich möchte ja auch nicht alleine gehen", versuchte Mytria eine andere Strategie. Sie wollte auf diese Mission gehen; egal, was andere dachten.
Mytria atmete schwer ein und aus, mit ihren eigenen Gedanken kämpfend. Sie hasste es zurückgesetzt zu werden. In ihrer eigenen Vergangenheit war sie oft zurückgesetzt worden und musste sich vielerlei gesellschaftlicher Fallstricke erwehren. Nicht nur die Erinnerung an die Hänseleien, ihre Erfahrungen in ihrer Schulzeit, sondern auch die Erfahrung mit ihrer Machtsensitivität, die sie fast ihr ganzes Leben dazu gezwungen hatte, sich zu verstecken. Mytria wollte nicht mehr diese Cheerleaderin sein, die sich zwanghaft anpasste. Nicht mehr die Frau, die allen Erwartungen genügte, um nicht zurückgesetzt zu werden. Sie wollte endlich etwas eigenes finden. Etwas, was ganz aus ihren Handlungen geboren war und nicht nur eine Wiederholung oder Kopie eines außenstehenden Wunsches. Saanza seufzte leise, lächelte aber gewohnt vertrauensvoll, da sie Mytria sehr wohl kannte und verstand. "Vielleicht hast du sogar recht," meinte die Ausbilderin.
"Ich werde mit den anderen Ausbildern reden." Saanza nickte Mytria zu, die freudig strahlte und sogar einen kleinen Luftsprung machte. In der Tat war Mytria endlich zeigen zu können, dass wirklich eine Jedi aus ihr werden konnte. "Aber bitte belausche uns nicht mehr," warnte Saanza fürsorglich und grinste. "Aber nun gehen wir erstmal etwas Essen und dann müssen wir noch ein paar Gespräche über die lebendige Macht führen. Du hast bald Prüfung," sagte die Ausbilderin, während Mytria in einer merkwürdigen Mischung aus Freude und Enttäuschung brummte. Eigentlich wollte sie jetzt ihre Sachen packen und überlegen, was sie für die Mission brauchte. Ganz entkommen konnte sie ihrem alten selbst nicht, so dass ein oder zwei Gedanken an das passende Outfit gingen, welches sie zusammenstellen wollte. Sollte sie Robe tragen oder doch eher zivile Kleidung? Kurz war ihr Geist damit gebunden, bevor ein Windstoß ihr eine Haarsträhne ins Gesicht wehte, die sie aus ihren Gedanken riss. "Ja, gerne," antwortete sie. Beide verließen den Garten.
Am nächsten Tag erwachte Mytria voller Tatendrang. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte, eilte sie hinaus in den Korridor und dann in den großen Hof. Sie blickte sich um und suchte Saanza. Schließlich fand sie diese auch im Garten meditierend vor. Mit großen Sprüngen hüpfte sie dieser entgegen. Ihre Schritte waren alles andere als bedächtig und auch die Absätze ihrer Stiefel erzeugten auf dem Sandsteinboden bei jedem Sprung einen Ton. Saanza wurde also unsanft aus ihrer Meditation gerissen, auch da Mytria laut ihren Namen rief. Die Ausbilderin seufzte, holte Luft und stand andächtig auf. "Ja, Mytria?" - fragte sie, als die freudige Schülerin stehen blieb. Mytria nickte mehrmals, bevor sie in einem Redeschwall über Saanza hereinbrach: "Ihr habt gesagt, dass ihr mit den Ausbildern reden wollt? Habt ihr das getan? Wirklich? Ich freue mich so! Das wird toll! Endlich eine Mission! Davon hat Meister Skywalker doch immer berichtet..." Mytria machte keine Pause, wirkte übereifrig und gestikulierte wild mit ihren Händen. "... Jedi reifen ja mit ihren Aufgaben. Ich brauche auch Aufgaben. Gute Aufgaben. Das wird so toll. Endlich etwas für die Galaxis tun. Endlich überhaupt etwas tun. Wenn ich nur daran denke, dass wir eine Mission ausführen. Ich bin so aufgeregt. Danke, danke!" Saanza wirkte peinlich berührt, versuchte den Worten zu folgen und nutzte dann eine Atempause von Mytria für eine Antwort. "Ja, du darfst auf diese Mission gehen. Wir möchten sogar, dass du etwas über uns Jedi lernst," sagte die Ausbilderin aber bevor sie weiter sprechen konnte, schien Mytria so glücklich zu sein, dass sie garnicht mehr zuhörte. Ihr breites Grinsen, die übermäßig freudig strahlenden Augen funkelten und der schief zur Seite geneigte Kopf offenbarten dies. "Da dich aber kein Ausbilder begleiten kann und wir die Mission bewertet haben, stellen wir dir einen Droiden an die Seite, der auf dich aufpassen wird," erklärte Saanza der scheinbar abwesenden Mytria. Die Ausbilderin wartete einen Augenblick. "Mytria?" - fragte sie. Mytria selbst orientierte sich erneut, versuchte sich wieder im Moment zu etablieren und nickte.
"Gut, wir stellen dir einen Droiden, der dich begleiten wird. Er wird dir Ratschläge geben und die Fähre fliegen," erklärte sie abermals. Mytria nickte mit einem betont ernsten Gesicht. "Ich verstehe," gab sie von sich, grinste dann aber wieder. Endlich konnte sie sich beweisen. Was Mytria nicht wusste war, dass die Ausbilder sich geeinigt hatten, dass Saanza auf einem Schiff in der Nähe bleiben würde, um die junge Anwärterin zu beobachten und bei Gefahr einzugreifen. Mytria sollte in der Tat ihre erste Mission erleben aber nicht ohne Sicherheitsnetz. "Wann breche ich auf?" Mytria kratzte sich am Kopf, wirbelte ein paar Haare umher und blickte Saanza aufrichtig an. "Wenn du möchtest sofort," sagte die Ausbilderin. Mytria weitete ihre Augen, holte Luft und gab dann einen schrillen Ton der Freude von sich. "Ja!" Mytria umarmte Saanza aus einer Laune heraus und rannte dann in ihr Quartier zurück, um ihre Tasche zu packen. Hektisch warf sie vorallem zivile Kleidung hinein, da sie sich überlegt hatte, nicht sofort als Jedi erkennen zu sein. Es dauerte einige Minuten mehr. Diese Zeit nutzte Saanza, um ein Pad mit Instruktionen zu holen. Mit diesem stand sie dann wenig später in der Tür von Mytrias Quartier. Mytria selbst schulterte bereits ihre Tasche und war nicht mehr ganz als Jedi-Schülerin zu erkennen. "Hier auf diesem Pad steht alles, was du wissen musst, Mytria," erklärte Saanza und gab den pfeilschnellen Händen, die nach dem Objekt packten, jenes Pad. Mytria blickte andächtig darauf.
"Danke," sagte sie und blickte dann wieder auf. Ihre erste richtige Mission. "Der Bittsteller heißt Auron Seltano. Er ist auf ein Jedi Grab gestoßen. Bitte untersuche zusammen mit ihm die Fundstelle, dokumentiere alles, was dir wichtig erscheint und halte regelmäßig Kontakt. Der Droide wird dich immer begleiten," stellte Saanza noch einmal mündlich für Mytria die Mission zusammen.
"Ich verstehe," eiferte Mytria und hatte leider nur halb zugehört, denn die Vorfreude endlich eine Jedi-Mission zu erledigen, überschattete ihr Urteilsvermögen. Saanza hatte ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache aber wollte Mytria auch Raum geben, sich als Jedi wiederfinden zu können. Ihr Eifer war ja mitunter auch etwas Gutes. "Ich bringe dich noch zum Shuttle. Dort wirst du auch Z17 treffen, deinen neuen Droiden," sagte Saanza ging dann vor und Mytria folgte, noch einmal im Vorbeigehen am Wandspiegel ihre Frisur zu kontrollieren. Sie wollte zumindest adrett aufbrechen. Ihre Robe hatte sie bereits zurückgelassen und trug tatsächlich ein zivileres Outfit, was leider nicht wirklich für eine Exkursion ausgelegt war aber auch nicht vollkommen fatal war. Eine Lederjacke über einem knallroten Oberteil mit einem weißen Schal, dazu eine weiße Hose und braune Stiefel. Abgerundet wurde ihre Erscheinung durch einen Funktionsgürtel mit diversen Ausrüstungsgegenständen, die aber nicht ganz zur doch recht zivilen Erscheinung passen mochten. Saanza mischte sich nicht ein aber konnte einen Kommentar nicht vermeiden: "Meinst du, dass dieses Outfit passend ist?" Mytria richtete ihren Seidenschal. "Doch, doch. Ich bin doch undercover...," sagte die Schülerin und lachte dann. "Vielleicht aber mir war danach," antwortete Mytria schließlich ehrlich. "Im Shuttle ist auch Überlebensausrüstung aber warte kurz," meinte Saanza und verschwand kurz auf dem Weg zum Landfeld hinaus in einem Lagerraum. Sie kehrte alsbald zurück und reichte Mytria einen Poncho in einem hässlichen Grau. "Du wirst ihn brauchen," ordnete Saanza an und Mytria blickte verstört auf das hässliche Teil. "Das Ding?" Mytria verstaute das Missionspad, welches sie wie ein Heiligtum getragen hatte, am Funktionsgürtel und griff etwas angewidert nach dem Poncho. "Ja," konterte die Ausbilderin. "Gut," sagte Mytria und rollte den Poncho zusammen. Sie würde ihn irgendwo im Shuttle entsorgen. Beide machten sich auf zum Landefeld auf, wo bereits Z17 wartete. Der Piloten- und Protokolldroide begrüßte Saanza und Mytria freundlich aber nicht sehr redegewandt. Seine Programmierung sah keine lange Gesprächsführung vor. Mytria warf ihre Tasche über die Rampe hinein in das Shuttle, blickte sich noch einmal um und umarmte Saanza noch einmal zum Abschied, bevor sie zusammen mit dem Droiden das Raumgefährt betrat.
~ Aktuelle Zeit auf Irkalla ~
Das zivile Shuttle durchstieß die Atmosphäre, hatte einen festen Kurs auf die übermittelten Koordinaten und landete recht schnell auf einer geeigneten Fläche. Mytria hatte auf dem Flug den armen Droiden mit allerhand unwichtigen Themen versorgt. Im Volksmund würde man sagen, dass sie ihn "zugetextet" hatte. Mytria war einfach voller Vorfreude, eifrig und gleichsam nervös. Sie hatte ja sonst keine Reisebegleitung außer den schweigsamen und funktionalen Droiden. Das Shuttle war gerade aufgesetzt, als sich die Rampe öffnete und Mytria mit einem großen Satz hinaustrat. "Ah!" Die junge Frau versank leicht im roten Sand und blickte schockiert in ihre Umgebung, da hier eigentlich nichts war. Sie hatte kein Gespür für die Natur, sondern hatte große Ruinen erwartet. Etwas, was etwas hermachte. Doch hier war in ihren Augen nichts. Nur Schmutz, welcher gerade ihre neuen Stiefel ruinierte. Mytria grummelte kurz, richtete ihre Lederjacke und stapfte missmutig in ihre Mission. Hoffentlich würde sie diesen Seltano bald finden. Wenigstens etwas echte Unterredung brauchte sie jetzt. Desinteressiert riss sie ihr Kom vom Funktionsgürtel. "Ist da jemand?" - schickte sie über die Nahbereichskanäle. Während sie weiterging, trat unweit von ihr aber etwas verspätet der Droide aus dem Schiff. Er folgte Mytria in einem gewissen Abstand. Mytria selbst fand tatsächlich das gelandete Schiff von Seltano, konnte es aber nicht identifizieren. Sie entschied sich, hier schlicht zu warten. Erneut sandte sie über die Nahbereichskommunikation: "Hallo?" Grimmig ging sie im Kreis und versuchte mit jedem Schritt den Staub von den schicken Stiefeln zu treten.