Von: Trainingszentrum
„Keine Einwände“, antwortete Koryn wie ein Echo auf ihre Frage. Er war es leid und müde, sich untereinander zu streiten. Bevor er Mytria begegnet war, hatte es in seiner Erfahrungswelt nie so viel Zwietracht – um ihr eigenes Wort zu verwenden – im Praxeum gegeben. Doch vielleicht hatte es sich auch nur in Kreisen abgespielt, zu denen der Kel Dor keinen Zugang hatte. Lee Valens Fall musste auch hier seinen Anfang genommen haben… Koryn wollte damit nicht sagen, dass Mytria keinen Platz unter den Jedi hatte. Aber der Widerspruch zwischen ihrem Verhalten und den Lehren, denen er aus tiefstem Herzen folgte, ließ sich nicht leugnen und der Kel Dor war zu jung, zu unerfahren in solchen Dingen, um dem Mädchen einen anderen Weg zu zeigen. Sie schien ihn zu brauchen, in ihrer Nähe wissen zu wollen – nur um einen Moment später die Krallen auszufahren und sich selbst zu distanzieren. Was war in ihrem Leben vorgefallen, dass sie sich zu solch einer Person entwickelt hatte?
Koryn besaß zumindest die Weisheit, nicht einfach plump danach zu fragen. Im Augenblick fiel es ihm schwer, auch noch die Last anderer auf seinen eigenen Schultern zu tragen, solange er nicht mit sich selbst im Reinen war. Aber er würde wohl einen Weg finden müssen, das Thema auf geschicktere Weise anzusprechen. Teils aus Empathie, aber teils auch aus einfacher Neugier geboren. Es nagte an ihm, dass er mit einer Person auf Ebene der Macht so im Gleichklang sein konnte, aber im Gespräch mit ihr immer wieder aneckte. Der Jedi-Schüler begriff nicht, wie so etwas möglich war. Doch sein Vertrauen in die Macht und die Überzeugung, dass der Weg des Jedi der richtige war, ließ die Tür zu seiner launenhaften Begleiterin immer einen Spalt geöffnet. Darum ergriff er auch die angebotene Hand, auch wenn es im Moment eher einer bedeutungslosen Geste gleichkam und nicht wirklich aus vollem Herzen geschah. Dem Kel Dor war gerade alles Recht, was einen Streit verhinderte und nicht gänzlich gegen seine Prinzipien stieß. Beide konnten eine Mahlzeit gut vertragen, um ihre Gemüter zu beruhigen.
Das kurze Gespräch um Luke Skywalker verlor sich im Korridor, ehe die beiden die fast verlassen wirkende Cantina betraten. Sie war in Koryns Erinnerung noch nie vollkommen gefüllt gewesen – dazu waren die Bewohner des Praxeums zu spärlich – aber man merkte ihr an, dass sie vielleicht die letzten waren, die sich zum Frühstück begaben. Entsprechend war auch die Auswahl eher bescheiden, da man sich bereits aufs Mittagessen vorbereitete. Doch für den Kel Dor kam es in erster Linie auf Nahrungsaufnahme an. Er war unsicher, ob das Schweigen irgendwann in Einträchtigkeit kippte. Aber Koryn konnte nicht leugnen, dass es trotz der kurzen Zeit bereits eine gewisse Gewohnheit war, Mytria an seiner Seite zu wissen. Der Jedi-Schüler platzierte ihrer beider Mahlzeit auf einem Tablett und trug es trotz der Leere – ebenfalls aus Gewohnheit – zu einem Tisch, der eher am Rand gelegen war. Bei der Wahl des Sitzplatzes zögerte er erst und entschied sich für einen Platz an ihrer Seite. „Fang ruhig schon an. Ich, äh… möchte dir nicht den Appetit verderben.“ Koryn klang von seiner Aussage selbst überrascht. Nein, er hatte sich im Praxeum nie unwillkommen oder ausgegrenzt gefühlt. Doch jetzt, wo er mit Mytria hier war, fiel ihm erstmals auf, dass er immer allein gegessen hatte. Von wem war dieses Ritual ursprünglich ausgegangen? Hatte er sich aus Höflichkeit einen abgeschiedenen Platz gesucht oder waren es andere Gründe? „Hm…“ Der Kel Dor starrte sein Frühstück an, als hätte er gerade etwas Existentielles herausgefunden. „Ich glaube, ich habe noch nie direkt mit jemand anderem zusammen gegessen“, teilte er seine Gedanken mit Mytria. „Zumindest nicht hier, auf Naboo.“
„Keine Einwände“, antwortete Koryn wie ein Echo auf ihre Frage. Er war es leid und müde, sich untereinander zu streiten. Bevor er Mytria begegnet war, hatte es in seiner Erfahrungswelt nie so viel Zwietracht – um ihr eigenes Wort zu verwenden – im Praxeum gegeben. Doch vielleicht hatte es sich auch nur in Kreisen abgespielt, zu denen der Kel Dor keinen Zugang hatte. Lee Valens Fall musste auch hier seinen Anfang genommen haben… Koryn wollte damit nicht sagen, dass Mytria keinen Platz unter den Jedi hatte. Aber der Widerspruch zwischen ihrem Verhalten und den Lehren, denen er aus tiefstem Herzen folgte, ließ sich nicht leugnen und der Kel Dor war zu jung, zu unerfahren in solchen Dingen, um dem Mädchen einen anderen Weg zu zeigen. Sie schien ihn zu brauchen, in ihrer Nähe wissen zu wollen – nur um einen Moment später die Krallen auszufahren und sich selbst zu distanzieren. Was war in ihrem Leben vorgefallen, dass sie sich zu solch einer Person entwickelt hatte?
Koryn besaß zumindest die Weisheit, nicht einfach plump danach zu fragen. Im Augenblick fiel es ihm schwer, auch noch die Last anderer auf seinen eigenen Schultern zu tragen, solange er nicht mit sich selbst im Reinen war. Aber er würde wohl einen Weg finden müssen, das Thema auf geschicktere Weise anzusprechen. Teils aus Empathie, aber teils auch aus einfacher Neugier geboren. Es nagte an ihm, dass er mit einer Person auf Ebene der Macht so im Gleichklang sein konnte, aber im Gespräch mit ihr immer wieder aneckte. Der Jedi-Schüler begriff nicht, wie so etwas möglich war. Doch sein Vertrauen in die Macht und die Überzeugung, dass der Weg des Jedi der richtige war, ließ die Tür zu seiner launenhaften Begleiterin immer einen Spalt geöffnet. Darum ergriff er auch die angebotene Hand, auch wenn es im Moment eher einer bedeutungslosen Geste gleichkam und nicht wirklich aus vollem Herzen geschah. Dem Kel Dor war gerade alles Recht, was einen Streit verhinderte und nicht gänzlich gegen seine Prinzipien stieß. Beide konnten eine Mahlzeit gut vertragen, um ihre Gemüter zu beruhigen.
Das kurze Gespräch um Luke Skywalker verlor sich im Korridor, ehe die beiden die fast verlassen wirkende Cantina betraten. Sie war in Koryns Erinnerung noch nie vollkommen gefüllt gewesen – dazu waren die Bewohner des Praxeums zu spärlich – aber man merkte ihr an, dass sie vielleicht die letzten waren, die sich zum Frühstück begaben. Entsprechend war auch die Auswahl eher bescheiden, da man sich bereits aufs Mittagessen vorbereitete. Doch für den Kel Dor kam es in erster Linie auf Nahrungsaufnahme an. Er war unsicher, ob das Schweigen irgendwann in Einträchtigkeit kippte. Aber Koryn konnte nicht leugnen, dass es trotz der kurzen Zeit bereits eine gewisse Gewohnheit war, Mytria an seiner Seite zu wissen. Der Jedi-Schüler platzierte ihrer beider Mahlzeit auf einem Tablett und trug es trotz der Leere – ebenfalls aus Gewohnheit – zu einem Tisch, der eher am Rand gelegen war. Bei der Wahl des Sitzplatzes zögerte er erst und entschied sich für einen Platz an ihrer Seite. „Fang ruhig schon an. Ich, äh… möchte dir nicht den Appetit verderben.“ Koryn klang von seiner Aussage selbst überrascht. Nein, er hatte sich im Praxeum nie unwillkommen oder ausgegrenzt gefühlt. Doch jetzt, wo er mit Mytria hier war, fiel ihm erstmals auf, dass er immer allein gegessen hatte. Von wem war dieses Ritual ursprünglich ausgegangen? Hatte er sich aus Höflichkeit einen abgeschiedenen Platz gesucht oder waren es andere Gründe? „Hm…“ Der Kel Dor starrte sein Frühstück an, als hätte er gerade etwas Existentielles herausgefunden. „Ich glaube, ich habe noch nie direkt mit jemand anderem zusammen gegessen“, teilte er seine Gedanken mit Mytria. „Zumindest nicht hier, auf Naboo.“