Alexia Eldtritch schaute den beleibten General bedröppelt an und tat instinktiv einen Schritt zurück um sich vom emotionalen Ausbruch Derricotes zu distanzieren. Offenbar neigte der Mann dazu, sich schnell in Rage zu reden, wenn er sich durch bestimmte Aussagen in Bedrängnis gebracht oder gar herausgefordert fühlte. Sie selbst befand solche Momente eigentlich nur als peinlich, es machte eine künftige Zusammenarbeit nicht leichter und der Streitpunkt selbst drehte sich um Mutmaßungen und Spekulationen. Der Projektleiter interpretierte an dieser Stelle zu viel in ihre Aussagen hinein, was irgendwo auf eine gewisse Paranoia schließen ließ. Möglicherweise der Nachteil eines Lebens im Dienste des Militärs - man witterte überall Feinde und Verräter, die es auf den eigenen Rang und Ruhm abgesehen hatten, der General schien vergessen zu haben, dass er hier nur eine normale Zivilistin vor sich hatte, der es nicht nach Prestige dürstete. Wenn dem so wäre, hätte sie sich den Bürokraten im Imperialen Zentrum unterworfen und sich einer Professur an der hiesigen Universität gewidmet und wäre nicht in diese geheime Forschungseinrichtung gekommen. Natürlich war der Ehrgeiz des Mannes einleuchtend: für ihn mochte es um eine große Belohnung gehen, vielleicht würde der Imperator ihn, abhängig von seinem Erfolg, zum Moff oder Großmoff machen auch wenn derlei unter Anbetracht des derzeitigen Kriegsverlaufs keinen nennenswerten Vorteil mehr bringen würde.
Auf anderer Ebene betrachtet, stellte sich Evir Derricote ebenso mehr als Bürokrat und weniger als Visionär heraus, der Angst davor hatte, den ganz großen Schritt zu gehen und sich - natürlich - in seiner Funktion als Militär an seine Truppen klammerte. Eine selbstauferlegte Limitierung zweifellos, die entbehrlich wurde, wenn man keine eigenen Truppen einsetzte. Er sah sich als unkonventionell, als ein Mann der weitergehen wollte, aber es am Ende auch wieder nicht schaffte. "Es war nicht meine Absicht Sie oder ihre Position in Frage zu stellen.", antwortete die Doktorin etwas unterkühlt und defensiv. Ob diese Waffe denn nun das Imperium dahinraffen würde oder nicht war ohnehin einerlei. Es würde etwas Neues entstehen und ein nicht zu unterschätzender Teil der imperialen Bevölkerung trug diese Idee ohnehin nicht mehr mit. Sie lebten noch damit, sicher, aber überzeugt davon waren sie schon lange nicht mehr. Hier versuchte nur die Führungsriege alles mögliche zu tun um auch nur irgendwie eine Siegchance zu kreieren, um ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen und sich noch eben so zu retten. Diese nüchterne Tatsache dämpfte ihre Motivation zweifelsohne, doch umkehren, bevor sie nicht genau sehen und studieren konnte, mit was Derricote hier zu tun hatte, wollte sie auch nicht. Am Ende mochte es sich zeigen, auch, wie weit die Doktorin gehen konnte, ohne, dass der General Wind davon bekam oder aber, das Resultat würde ihn dennoch überzeugen. Selbst wenn es vielleicht nicht das war, was er wollte. Wenn der Mann das überhaupt klar sagen konnte, wenn er selbst überhaupt verstand, mit was er hier zu tun hatte und auch erst dann würde es Sinn machen, über ein mögliches Heilmittel zu debattieren. "Was ich zum Ausdruck bringen wollte, General, ist, dass ein Heilmittel eine äußerst schwierige, langwierige und in einigen Fällen sogar unmögliche Aufgabe sein kann. Ein Impfstoff ist kurzfristig immer eine simplere Lösung, brigt dabei allerdings das Risiko, dass die Wirkung nach einiger Zeit verpufft." Dies war zumindest der gängige Umgang mit Krankheiten und Seuchen. Erst wurde der nicht kontaminierte Teil der Bevölkerung geimpft und dann konnte die Arbeit an einem echten Heilmittel beginnen. "Wenn sich bei befallenen Individuen allerdings die Gen- und Zellstruktur verändert, wie beispielsweise bei einem Rakghul, sehe ich allerdings ehrlich gesagt schwarz. Eine solche Metamorphose zu annulieren erscheint mir beim besten Willen nicht möglich. Es liegt am Ende wohl weniger an dem, was wir wollen, sondern an dem, was überhaupt möglich ist, General.", schloss sie in einem versöhnlichen Tonfall, der ihm aufzeigen sollte, wo ihr Standpunkt eigentlich lag,
Sie fasste sich wieder und trat einen Schritt vor, nickte noch einmal in Richtung des Generals. "Natürlich. Es ist nicht meine Absicht Ihre Autorität zu untergraben. Ich möchte nur anmerken, dass ich von einer Universität komme, General. Ich bin Dozentin, es ist normal für mich mit anderen über konträre Vorstellungen und Positionen zu diskutieren. Nehmen Sie mir das nicht übel, ich kann nicht blind wie ein Soldat Befehle befolgen." Vielleicht würde das helfen - oder es nur schlimmer machen. Immerhin hatte sie damit den gemeinen Soldat auf die Stufe eines treudoofen Hundes gestellt - was er eben eben zwangsweise auch sein musste. Anders funktionierte kein MIlitärapparat. "Das ist sehr freundlich, danke.", erwiderte sie auf den Umstand, dass es noch etwas zu essen geben würde. Sie hoffte nur, dass es nicht irgendeine Scheußlichkeit aus einer Militärration sein würde, im Zweifel müsste sie sich aber wohl darauf einstellen. "Wenn ich noch einmal so frei sein dürfte: würde es Ihnen etwas ausmachen, wir zuerst mein Quartier zu zeigen? Ich würde diese Koffer langsam aber sicher gern loswerden."
Auf anderer Ebene betrachtet, stellte sich Evir Derricote ebenso mehr als Bürokrat und weniger als Visionär heraus, der Angst davor hatte, den ganz großen Schritt zu gehen und sich - natürlich - in seiner Funktion als Militär an seine Truppen klammerte. Eine selbstauferlegte Limitierung zweifellos, die entbehrlich wurde, wenn man keine eigenen Truppen einsetzte. Er sah sich als unkonventionell, als ein Mann der weitergehen wollte, aber es am Ende auch wieder nicht schaffte. "Es war nicht meine Absicht Sie oder ihre Position in Frage zu stellen.", antwortete die Doktorin etwas unterkühlt und defensiv. Ob diese Waffe denn nun das Imperium dahinraffen würde oder nicht war ohnehin einerlei. Es würde etwas Neues entstehen und ein nicht zu unterschätzender Teil der imperialen Bevölkerung trug diese Idee ohnehin nicht mehr mit. Sie lebten noch damit, sicher, aber überzeugt davon waren sie schon lange nicht mehr. Hier versuchte nur die Führungsriege alles mögliche zu tun um auch nur irgendwie eine Siegchance zu kreieren, um ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen und sich noch eben so zu retten. Diese nüchterne Tatsache dämpfte ihre Motivation zweifelsohne, doch umkehren, bevor sie nicht genau sehen und studieren konnte, mit was Derricote hier zu tun hatte, wollte sie auch nicht. Am Ende mochte es sich zeigen, auch, wie weit die Doktorin gehen konnte, ohne, dass der General Wind davon bekam oder aber, das Resultat würde ihn dennoch überzeugen. Selbst wenn es vielleicht nicht das war, was er wollte. Wenn der Mann das überhaupt klar sagen konnte, wenn er selbst überhaupt verstand, mit was er hier zu tun hatte und auch erst dann würde es Sinn machen, über ein mögliches Heilmittel zu debattieren. "Was ich zum Ausdruck bringen wollte, General, ist, dass ein Heilmittel eine äußerst schwierige, langwierige und in einigen Fällen sogar unmögliche Aufgabe sein kann. Ein Impfstoff ist kurzfristig immer eine simplere Lösung, brigt dabei allerdings das Risiko, dass die Wirkung nach einiger Zeit verpufft." Dies war zumindest der gängige Umgang mit Krankheiten und Seuchen. Erst wurde der nicht kontaminierte Teil der Bevölkerung geimpft und dann konnte die Arbeit an einem echten Heilmittel beginnen. "Wenn sich bei befallenen Individuen allerdings die Gen- und Zellstruktur verändert, wie beispielsweise bei einem Rakghul, sehe ich allerdings ehrlich gesagt schwarz. Eine solche Metamorphose zu annulieren erscheint mir beim besten Willen nicht möglich. Es liegt am Ende wohl weniger an dem, was wir wollen, sondern an dem, was überhaupt möglich ist, General.", schloss sie in einem versöhnlichen Tonfall, der ihm aufzeigen sollte, wo ihr Standpunkt eigentlich lag,
Sie fasste sich wieder und trat einen Schritt vor, nickte noch einmal in Richtung des Generals. "Natürlich. Es ist nicht meine Absicht Ihre Autorität zu untergraben. Ich möchte nur anmerken, dass ich von einer Universität komme, General. Ich bin Dozentin, es ist normal für mich mit anderen über konträre Vorstellungen und Positionen zu diskutieren. Nehmen Sie mir das nicht übel, ich kann nicht blind wie ein Soldat Befehle befolgen." Vielleicht würde das helfen - oder es nur schlimmer machen. Immerhin hatte sie damit den gemeinen Soldat auf die Stufe eines treudoofen Hundes gestellt - was er eben eben zwangsweise auch sein musste. Anders funktionierte kein MIlitärapparat. "Das ist sehr freundlich, danke.", erwiderte sie auf den Umstand, dass es noch etwas zu essen geben würde. Sie hoffte nur, dass es nicht irgendeine Scheußlichkeit aus einer Militärration sein würde, im Zweifel müsste sie sich aber wohl darauf einstellen. "Wenn ich noch einmal so frei sein dürfte: würde es Ihnen etwas ausmachen, wir zuerst mein Quartier zu zeigen? Ich würde diese Koffer langsam aber sicher gern loswerden."