Arbra
Orbit von Arbra (Salvation)
Muuir schritt ruhig auf der Brücke auf und ab. Obwohl er im Vergleich zu den meisten anderen Mitgliedern seiner Crew recht klein war zollten sie ihm alle den gebührenden Respekt. Er hatte zwar, im Gegensatz zu einigen Imperialen Admirälen, noch niemanden in die Luftschleuse gesteckt, doch die älteren Mitglieder der Crew wussten wie viele der Schlachten sie nicht ohne ihn überlebt hätten und diesen Respekt gaben sie mit Nachdruck an neue Mitglieder weiter. Er ging, auf seinen Gehstock gestützt, weiter bis zum Sichtfenster und sah sich den Planeten unter ihnen an. ER war schön und von hier oben sah man nur das ruhige sanfte grün des Dschungels. Es wäre verlockend gewesen diesen Krieg zu vergessen und einfach nach Hause zu fliegen. Muuir hatte echt genug vom Krieg, sein ganzes Leben hatte er schon Krieg geführt. Erst diese verdammten Klonkriege, die einen zu einem Monster machen wollen und jetzt ist dieser Krieg zwar ein Krieg für die richtigen Werte und Ideale doch ist er jetzt zermürbend und wir müssen um jeden Planeten kämpfen. Doch genau deshalb war es wichtig das er stark blieb und seiner Crew weiterhin ein Vorbild. Also wandte er sich nach kurzer Zeit ab und ging wieder zurück in die Mitte des Raumes.
Sir, eine Holonachricht ihrer Tochter Mina. Soll ich sie ihnen in ihre Privatgemächer weiterleiten? fragte plötzlich ein leicht gelangweilt klingender Mensch. Muuir war sich sicher das sie Kirsten hieß. Sie war hier auf Arbra geboren worden und sie hatten sie bei ihrer Ankunft vor einer Woche auch vom Planeten aus direkt eingestellt. Der Mensch der vorher an der Kom-Konsole gesessen hatte, starb bei einem kleineren Gefecht mit Piraten. Es hatte einen Kurzschluss gegeben und ein Relais in der Konsole hatte Feuer gefangen. Es war wirklich kein schöner Anblick gewesen, auch dafür war der Krieg verantwortlich! Muuir sah die Frau an, die sich bei seinem Blick sofort wieder kerzengerade hinsetzte und sprach mit einem leichten lächeln:
"Nein spielen sie hier ab, ich glaube meine Tochter wäre sauer wenn ich ihnen die Nachricht vorenthalten würde. Außerdem kennen sie ja sowieso schon alle die vorherigen Nachrichten."
Leises Gekicher war zu hören, das allerdings sofort wieder verstummte als Muuir sich kurz räusperte. Dann strahlte aus dem Holoprojektor auf der Bücke ein Bild seiner kleinen Tochter, die leicht verweint aussah und ein großes Stoff-Ei in den Armen hielt.
Hallo Papa, ich weiß ich soll dir keine Nachrichten schicken, weil du arbeiten musst. Sagt zumindest Mama immer. Aber weißt du was? Unsere Nachbarin hat mir das Ei geschenkt und wenn ich da gut drauf aufpasse schlüpft da bestimmt ein kleiner Bruder raus... Ach ja Onkel Koskit, ich weiß das du das hörst! Du hast versprochen mir was mitzubringen! . Ich vermisse euch, schickt mir ne Nachricht zurück bitte.. Oh da kommt Mama.. Hab euch alle lieb und Papa ich hab mich mit meiner Schwester gestritten. Tschüss .. Ohje Mama ist da..tschüss
Als die Nachricht mit einem Piepen aufhörte war es still auf der Brücke. Doch Muuir konnte jeden auf der Brücke grinsen sehen. Andere Führungskräfe hätten so etwas als Schwäche gedeutet, doch er wusste das sie sich einfach alle über die Nachricht freuten. Das taten sie immer und die meisten kannten seine Tochter ja auch persönlich. Es herrschte eine leiht familiäre Moral auf der Brücke, jeder respektierte den anderen und alle arbeiteten Hand in Hand und das machte die kleine Kampfgruppe so effektiv. Inzwischen waren die arbeitsgeschpräche wieder losgegangen und man tauschte Schiffsinterne Informationen aus. Bevor sie weiterflogen hatten sie hier auf dem für die Mannschaft unbekannten Planeten halt gemacht. Muuir wusste das Salvation unter ihnen lag doch er hatte seiner Mannschaft nur gesagt das dies wahrscheinlich das erste und letzte mal sei das sie diesen Planeten zu Gesicht bekommen würden. Die neue Kom-Offizierin musste versprechen und unterschreiben das sie nichts über ihre Heimat preisgeben würde. Plötzlich fiel ihm auf das die Neue versuchte ihren Assistenten der neben ihr saß in ein Privatgespräch zu verwickeln. Er stapfte auf sie zu und blieb hinter ihr stehen so das ihr Assistent ihn zwar sah, sie selbst aber nicht. Mit möglichst kleinen Handbewegungen und versuchte er ihr klar zumachen das Muuir hinter ihr stand, doch sie verstand es nicht.
"Kirsten, kommen sie mit! Jetzt, wir haben uns zu unterhalten!"
Erschrocken drehte sie sich um und ein klein wenig Angst schlich sich in ihre Augen. Da piepte die Konsole vor ihr und mit einem Nicken von Muuir wendete sie sich ihr erleichtert zu.
"Ah, ahm Sir, ein Schiff ist gerade aus dem Hyperraum ausgetreten und was zum es ist eine Sternenyacht der Baudo-Klasse! Was macht die hier draußen? Sie besitzt keine uns bekannte Kennung, soll ich von einem Feind ausgehen?"
Muuir überlegte kurz aber auch ihm war niemand bekannt der von diesem Planeten wusste und so eine Yacht besaß. Er trat mit einem entschlossenen Ausdruck in die Mitte der Brücke und sprach die nächsten Befehle ruhig und mit klarer Stimme aus. Viele Möglichkeiten hatte er ja nicht.
"Schilde hoch und einen Traktorstrahl vorbereiten. Können wir ein Störungsfeld aufbauen das groß genug ist um ihn am springen zu hindern? Okay, wir müssen diese Jacht bekommen und wenn wir es nicht schaffen sie einzufangen, vernichten wir sie! Los gehts, schnappen wir ihn!"