#1
⇒ Vorgeschichte

Wedge und Tycho waren noch nicht lange aus dem Hyperraum zurück in den Realraum gefallen, als Wedges R2 Einheit mit einem aufgeregten Pfeifen darauf aufmerksam machte, dass er eine Nachricht und Koordinaten erhalten hatte.
„Wie es scheint steht unser Rendevouspunkt auf Naboo fest“, meinte Wedge, direkt nachdem er Tac-Eins zu Tycho geöffnet hatte. „Ich schicke dir die Koordinaten.“
„Woher wusstest du eigentlich, dass man deine Verschlüsselung knacken würde?“, erklang Tychos Stimme in Wedges Helm.
„Es war noch zu Zeiten der Rebellion gewesen“, erklärte Wedge, während er seinen X-Wing in Richtung korrekten Eintrittsvektor flog. „Es war eine wichtige Mission und man hatte die berechtigten Befürchtungen, dass das Imperium bereits einen Teil unserer Kommunikationscodes geknackt hatte. Also setzten sich Madine und Cracken zusammen und heckten nur für diese eine Mission eine Verschlüsselung aus. Der Code wurde nur dieses eine Mal verwendet und war zudem nur fünf Personen bekannt.“ Fünf Personen, von denen eine nicht mehr unter ihnen weilte. So wie viele andere auch nicht mehr. „Und ich habe einfach darauf gewettet, dass er ihn wiedererkennen würde.“ Anders konnte man es nicht sagen. Er hatte keine Garantie gehabt, sondern es war wirklich ein reiner Glückstreffer gewesen.
„Gewettet. Was soll man von einem Corellianer auch anderes erwarten“, lachte Tycho, der in seinem X-Wing saß und den Kopf schüttelte. Wedge war manchmal eindeutig verrückt, aber er würde sein Leben keinem anderen lieber anvertrauen als ihm. „Wir sehen uns am Boden.“


Der Ort ihrer Landung war im wahrsten Sinne des Wortes irgendwo im Nirgendwo. Weit genug von der Stadt weg, um nicht zufällig gesehen zu werden und dann auch noch von der natürlichen Vegetation vor neugierigen Blicke verborgen. So perfekt er auch für eine Landung war, so ungeschickt war er jedoch, wenn sie schnell wieder verschwinden mussten. Diese Bedenken jedoch konnten Wedge genommen werden, als man ihn darüber in Kenntnis setzte, dass die beiden Schiffe in den Raumhafen gebracht werden würden, sobald man das entsprechende Signal gegeben hätte. Man hatte offenbar an alles gedacht, was ihm unter anderem auch dadurch bestätigt wurde, dass bereits zivile Kleidung für sie bereit lag und der Transport in die Stadt nur noch auf ihr Zeichen wartete. Wedge fragte sich, ob das alles so war, weil man seine Nachricht ernst genug genommen hatte oder ob es einfach nur daran lag, dass er – wie Tycho gerne behauptete – einfach über einen unerschöpflichen Vertrauensbonus verfügte. Letzteres war natürlich nicht schlecht und was so manche Entscheidung in der Vergangenheit anging, da hatte er nicht gerade anders gedacht als Tycho, aber in diesem Fall war ihm die erste Möglichkeit dann doch die liebere. Er konnte sich nicht immer auf sein Glück verlassen, so war es ihm doch in den vergangenen Jahren mehr als nur gnädig gewesen. Es gab sogar Tage wo er sich fragte, ob er noch am Leben war, weil er ein guter Pilot war oder weil er einfach nur Glück hatte. So viele Piloten, bessere Piloten als er, hatten ihr Leben in Schlachten gelassen, die er überlebt hatte. In der Neuen Republik sah man ihn als Held an, weil er an allen drei wichtigen Schlachten teilgenommen und überlebt hatte. Doch hatte er diesen Titel wirklich verdient? Hätte er sich damals über Yavin nicht auf Lukes Befehl hin aus dem Kampf zurückgezogen, dann würde wohl auch sein Name jetzt bei denen stehen, die ihr Leben im Kampf gegen das Imperium gelassen hatten.

„Egal wie oft du dir auch den Kopf zerbrichst oder dich selbst mit Fragen quälst“, drang Tychos Stimme an sein Ohr, der ihm die Hand auf die Schulter legte. „Du wirst die Vergangenheit nicht ändern können.“
„Also manchmal bist du mir unheimlich“, entgegnete Wedge mit hochgezogener Augenbraue und Lächeln, auch wenn er froh war aus seinen Gedanken gerissen worden zu sein.
„Weil ich weiß was in deinem Kopf vor sich geht?“, fragte Tycho und lachte auf. „Ich bin dein Freund und als dein Flügelmann gehört es zu meinem Job zu wissen was in deinem Kopf vor sich geht.“
Dankbar nickte Wedge leicht mit dem Kopf. Er wusste genau warum er Tycho mit nach Naboo genommen hatte.

„Wir sind am Ziel“, meinte einer ihrer Begleiter und die Fähre in der sie saßen kam zum Halt. „Ab hier übernimmt jemand anderes ihre Begleitung.“
Wedge und Tycho warfen sich verwunderte Blicke zu, denn keiner von beiden hatte mir so etwas gerechnet. Allerdings hatte keiner von ihnen überhaupt eine Idee davon gehabt wie es auf Naboo ablaufen würde. Es blieb ihnen demnach nichts anderes übrig, als einfach zu tun was man ihnen sagte.
Gemeinsam verließen sie die Fähre und Wedges Blick wanderte aufmerksam und wachsam hin und her. Sie waren nicht weit vom äußersten Rand der Stadt entfernt, doch bis zu ihrem Ziel war es noch eine gute Strecke. Wenn sie zu Fuß durch die Stadt gingen, dann würde sie garantiert jemand entdecken.
Wie als hätte jemand seine Gedanken gelesen öffnete sich direkt vor seinen Füßen eine Öffnung im Boden, die zuvor absolut perfekt versteckt gewesen war. Zwei Männer kletterten aus der Öffnung und positionierten sich neben dieser.

„Danke“, sprach Wedge, der absolut keine Ahnung hatte wen er eigentlich die letzten 1 ½ Stunden vor sich gehabt hatte. Es waren keine Namen gefallen und Rangabzeichen waren auch keine zu sehen gewesen. Gewiss eine Sicherheitsmaßnahme, denn wenn keine Namen oder Ränge fielen, war es schwer ein abgehörtes Gespräch jemanden zu zu ordnen.
„Wir tun alle nur unseren Job“, antwortete der Mann und schloss die Türe der Fähre.
Erneut tauschten Tycho und Wedge Blicke aus und letzter hoffte, dass sich seine Vermutung nicht als Hirngespinst entpuppte, das einen derartigen Aufwand in keinster Weise gerechtfertigt hätte.

„Folgen sie mir“, sagte einer der beiden Männer und verschwand in der Öffnung, während der andere wartete, bis Wedge und Tycho der Aufforderung gefolgt waren, ehe er selbst in den Tunnel darunter kletterte. Wedge hatte Gerüchte über eine derartige Tunnelanlage gehört, die angeblich Palpatine, noch zu seinen Zeiten als Senator von Naboo, unter Theed hatte bauen lassen und die als Fluchtmöglichkeiten für hochrangige Bewohner gedacht gewesen war. Aber es waren nicht mehr als Gerüchte gewesen, von denen es tausende gab und demnach hatte er ihnen auch nicht viel Bedeutung geschenkt. Aber offenbar hatte es sich in diesem Falle nicht um ein Gerücht, sondern um die Wahrheit gehandelt. Er fragte sich gerade, wie viele Personen es wohl gab die Kenntnisse über diese Tunnelanlage hatten. Vermutlich nicht viele und wahrscheinlich nur ausgewählte Personen, was wiederum bedeutete, dass Tycho und er jetzt ebenfalls zu diesem erlauchten Kreis gehörten. Es war schwer zu sagen, ob ihre Eskorte jetzt den direkten Weg durch dieses Labyrinth nahmen, um es ihnen zu erschweren sich den Weg zu merken oder den direkten Weg. Hier unter der Erde war es schwer sich zu orientieren, doch irgendwann endete ihre Reise in dieser Tunnelanlage und sie befanden sich in der untersten Ebene des Verwaltungsgebäudes. Sie waren in der Tat unbemerkt hier her gelangt, auch wenn er einen derartigen Aufwand nicht beabsichtigt hatte, als er um einen unregistrierten Transport gebeten hatte.

Auch wenn Wedge von hier aus ohne große Probleme den Weg zu Ackbars Büro gefunden hätte, wurden sie weiterhin von den beiden Männer begleitet und zwar bis in den Empfangsbereich. Es war zugegeben etwas seltsam, denn es hatte den Anschein, als würde man ihnen nicht weit genug trauen alleine durch das Gebäude zu gehen und zugleich hatte man ihnen aber soweit vertraut, dass man ihnen Zutritt zu der geheimen Tunnelanlage gewährt hatte. Aber viel Zeit um sich darüber Gedanken zu machen ließ man ihm nicht, denn früher als ihm lieb war standen sie vor der Türe, die sich gerade dabei war zu öffnen. Wedge ließ seinen Blick über die anwesenden Personen schweifen und ein flaues Gefühl machte sich in seiner Magengrube breit. Es war vermutlich doch keine so gute Idee gewesen ohne eine kleine Mahlzeit direkt nach Naboo aufzubrechen.

„Admiral Ackbar, General Madine, General Cracken“, begrüßte er die Anwesenden und salutierte vor ihnen, während sich die Türe hinter ihm und Tycho wieder schloss. „Danke für das in mich gesetzte Vertrauen und die Möglichkeit persönlich Bericht zu erstatten, sowie die Hintergründe für meine Vorgehensweise offen zu legen und die Hinweise zu erläutern.“ Es verwunderte ihn in keinster Weise diese drei Personen in Ackbars Räumlichkeiten vorzufinden, so hatte seine Bitte an General Madine doch auch den Hinweis auf etwas gegeben, das eindeutig in General Crackens Aufgabengebiet fiel. Allerdings wären es ihm eindeutig lieber gewesen, nicht gleich zu Beginn mit allen Dreien konfrontiert zu werden. Andererseits hatte es den Vorteil, dass er nur einmal erzählen musste und nicht mehrmals.
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#2
[Bild: ackbar.png]
Ackbar saß auf dem Stuhl, der ihm denkbar unpassend erschien. Es war ein Stuhl, der für Menschen konzipiert worden war; und somit war er für seinen Calamari-Hintern unbequem und auch die obligatorische Nackenstütze fehlte, die ihm eine bessere Sitzposition hätte bescheren können. Diese unbequeme Sitzsituation konnte er ignorieren aber nicht jenes Gefühl, welches ihn beschlichen hatte. Ein Gefühl, dass etwas vor sich ging, was sie alle gefährden konnte. Etwas braute sich zusammen. Das Imperium reagierte anders als früher und auch die Republik schien an Aufwind zu verlieren, eben durch jene Strategie des Imperiums. Der Freiheitskampf für eine freie Galaxis dürfte nicht aufgegeben werden und doch gab es inzwischen kriegsmüde Stimmen selbst in der Republik. Es gab Narren, die unmittelbar von der neuen Strategie betroffen waren, die mit dem Imperium verhandeln wollten. Einen neuen Status aushandeln, um mit zwei Systemen in einer Galaxis zu existieren. Dabei kannte das Imperium keine fairen Verhandlungen. Es waren dumme Idioten, die glaubten, dass es zwei getrennte Systeme für eine Galaxis geben konnte, die sie fundamental unterschiedlich waren. Freiheit war keine Verhandlungssache, die man nach Belieben politisch verwendete. Ackbar kämpfte nicht nur für alle Welten, die bereits frei waren, sondern auch für die Welten in der gesamten Galaxis, die unterworfen und unfrei waren. Jedes Individuum hatte es verdient, seinen Weg frei zu wählen. - Und gerade diese Stimmen wurden schnell vergessen, wenn es um Politik ging, eine Politik der besseren Position.

Deshalb mochte Ackbar die Politik nicht, da sie grundsätzlich alle kleinen Leuten vergaß, die für sie geopfert wurden; sei es als Arbeiter in einer Werft oder an der Front als Soldat. Es machte keinen Unterschied und doch gab es jetzt wieder Stimmen, die nach Unterscheidung riefen. Als Veteran der alten Kämpfer würde er nicht weichen und nicht zulassen, dass diese Stimmen gewannen und am Ende das Imperium darüber siegte, dass man schlicht den Geist der Spaltung zuließ. Es brauchte nicht einmal viel. Ein paar Sternzerstörer unter Blitzer Harrsk und schon waren einige Welten bereit, mit dem Imperium zu verhandeln, weil sie Angst hatten. Es konnte niemals zwei Systeme geben. Entweder die Republik siegte, für alle Welten und das Imperium ging unter oder das Imperium gewann und stellte seine Obrigkeit wieder her, was schlussendlich aus Ackbars Sicht zu erneuten Konflikten führen würde, da die Freiheit eines willensbeherrschten Wesens unabdingbar war. Diese Gedanken beschäftigten ihn, da genau das gerade auf dem Spiel stand. Trotz aller Erfolge, und vielleicht gerade wegen dieser Erfolge, gab es diese politischen Stimmen der Verhandler, der Friedensleute, die unter dem Deckmantel des Friedens, im Grunde das Imperium retten wollten, vielleicht sogar ohne es zu wissen. Das Imperium musste untergehen, um alle Welten, die es umfasste, zu retten; jede einzelne. Ackbar war nicht gewillt, Tyrannen und Despoten zu belassen, auch keinen einzigen Kriegsherren. Niemals würde er ein Hilfsgesuch ablehnen oder die Hoffnung. Die Rebellion war Hoffnung und nun war die Rebellion wieder eine Republik und somit auf dem besten Wege, bald ihr Endziel zu erreichen: die Wiederherstellung einer wirklichen und freiheitlichen galaktischen Republik. Deshalb war er nervös, denn all diese Akteure konnten zu einer Wechselwirkung führen, die die Sache gefährdete. Vieles deutete darauf hin. Nervös fuhr er mit dem Stuhl herum, als sich die Tür öffnete. Endlich. Nun würde er erfahren, worum es ging und vielleicht würde es seine Sorgen etwas zerstreuen aber auch er wusste, dass im Krieg die Sorgen niemals endeten. Zu sehr war er ein Freiheitskämpfer, um sich der Illusion hinzugeben, dass der Kampf so einfach vorbei war und man von Sieg zu Sieg fuhr. Das Imperium war immer noch dort und hatte jetzt seine Strategie geändert: Was konnte da noch kommen? Gerade der neue Imperator mit seinem Gefolge schien gewillt, den Krieg noch weiter zu intensivieren, was schwerlich möglich war, da bereits hunderte Welten Kampfzone waren.

"Willkommen," grüßte der Admiral und hob dabei die Flosse zum Gruß, bevor er diese wieder auf den Tisch sinken ließ. "Ich bin gespannt auf ihren Bericht, Commander. Immerhin musste ich einiges an Flimsi bewegen, damit dieses Treffen bis jetzt unter uns blieb," sagte er und rang sich ein für Mon Calamari typisches überbreites Lächeln ab, was aber für Außenstehende nach einem geöffneten Walmund aussah. Ackbar versuchte den Ernst der Situation etwas abzudämpfen, damit man ohne Belastung aber sachlich den Bericht anhören konnte. "Ich denke, dass ich für alle spreche, dass Sie am besten gleich loslegen," befahl er in einem leichten Plauderton aber es war unmissverständlich, dass Ackbar die Anweisung gegeben hatte, den Bericht mündlich vorzustellen. Madine nickte nur, während er und Ackbar ihre PADs vor sich zogen, um sich gegebenenfalls wichtige Notizen zu machen.
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#3
Wedges Haltung lockerte sich ein wenig, wenn auch von Entspannung in keinster Weise die Rede sein konnte. Er mochte ein besonderes Verhältnis zu den hier anwesenden Personen haben, aber das bedeutete nicht, dass er deswegen vergaß welche Ränge und Positionen sie innehatten. Das hier war kein persönliches Gespräch über private Angelegenheiten, sondern es war noch immer eine offizielle Berichterstattung und somit war ein gewisses Maß an formellen Verhalten in seinen Augen angebracht. Man mochte sich über ihn erzählen, dass er derartige Angelegenheiten lockerer nahm als manch andere Personen in seiner Stellung, aber das bedeutete nicht, dass er nicht genau wusste, wann er sich ein derartiges Verhalten leisten konnte und wann er besser darauf verzichtete.

„In Anbetracht der hier anwesenden Personen kann ich, denke ich, auf die Erklärung, wie es zu unserer Entsendung nach Velmor kam, verzichten und direkt zum Punkt kommen“, kam es mit ruhiger und sicherer Stimme von Wedge. „Velmor war nichts anderes als eine geschickt ausgelegte Falle in die man uns geschickt hat und die versprochenen Informationen, die in der Lage seien den Verlauf des Kriegs zu beeinflussen, sollte wohl die Nachricht über unseren Tod sein.“ Wedge ließ diese Worte für einen Moment lang einfach so im Raum schweben, ohne direkt eine ausführliche Erklärung zu liefern. Er wollte damit den Anwesenden die Zeit geben diese Information sacken zu lassen und durch zu atmen, so war das doch nicht gerade besonders leichte Kost gewesen.

„Wie ihnen bekannt sein sollte sprach ich mich gegen eine Entsendung meiner Staffel nach Velmor aus. Die Gründe hierfür waren äußerst vielfältig gewesen“, sprach Wedge dann nach einer Weile weiter. „Aber in erster Linie traute ich dieser Sache einfach nicht. Ich missachtete den Befehl die Staffel im Raumhafen von Den Velmor landen zu lassen und wählte stattdessen zwei von einander unabhängige Landeplätze außerhalb der Stadt aus. Anstelle der Aufforderung meinen Piloten einen freien Tag auf Velmor zu gestatten, beließ ich den Großteil in Bereitschaft bei den Schiffen und betrat, begleitet von lediglich vier meiner Piloten, Den Velmor.“ Man hatte ihm vor seiner Reise eindeutige Befehle erteilt und ihm genau Anweisungen erteilt wie er die Mission durchzuführen hatte. Nichts ungewöhnliches, sondern im Grunde genommen Standardvorgehen und doch hatte diese Anweisungen für ihn, von einem taktischen Standpunkt aus, keinen Sinn ergeben. Er hatte zu diesem Zeitpunkt erneut seine Bedenken geäußert, was allerdings nur zu Beschwichtigungen geführt hatte, anstatt dass man seine Einwände ernst genommen hätte. Aber er war einfach schon zu lange dabei, hatte zu vieles erlebt, so dass er durchaus in der Lage war eine derartige Situation entsprechend zu beurteilen. Ob es jetzt seine Erfahrung gewesen war, die ihn dazu verleitet hatte sämtliche ihm erteilten Befehle zu missachten oder ob es sein Unmut darüber gewesen war, dass man den Forderungen des ominösen Informanten nachgekommen war und ihn nach Velmor geschickt hat, konnte Wedge im Nachhinein nicht beurteilen. Es war im Grunde genommen auch nicht wichtig was genau der Auslöser dafür gewesen war, sondern es zählte nur, dass es seinen Piloten das Leben gerettet hatte.

„Der Treffpunkt auf Velmor stellte eine Cantina dar, die sich am Ende einer langen Straße befand, die vom großen Platz vor dem Raumhafen wegführt und sich dann in zwei weitere Straßen verzweigt“, führte Wedge seinen Bericht weiter fort. „Ich beauftragte Hobbie mit der Überwachung der östlichen Perimeter und Feylis mit der Überwachung der westlichen Perimeter. Tycho war damit beauftragt den Raumhafen im Auge zu behalten, während Wes und ich gemeinsam die Cantina aufsuchten, die für die Kontaktaufnahme ausgewählt worden war.“ Er hatte seine Leute an strategisch wichtigen Punkten positioniert gehabt, von wo aus sie sämtliche Zugangswege im Blick hatten halten können. Niemand Unerwünschtes hätte sich der Cantina nähern können ohne dass sie ihn dabei gesehen hätten.
„Noch immer auf die Kontaktperson wartend, erreichte mich die Warnung von nicht nur Feylis, sondern auch von Hobbie über sich nähernde Sturmtruppen“, sprach Wedge weiter. „Da von Tycho jedoch die ganze Zeit über keinerlei Meldung über imperiale Bewegungen im Raumhafen gekommen waren, bleibt nur der Schluss übrig, dass sie sich die ganze Zeit über schon auf Velmor befunden haben. Sie wussten wann wir kommen und sie wussten genau wo wir waren.“ Erneut legte Wedge an dieser Stelle eine kurze Pause in seine Berichterstattung ein. Es waren viele Informationen die er hier übermittelte und damit man in der Lage sein konnte eine Begebenheit zu analysieren, musste man erst einmal in der Lage sein sämtliche Informationen dazu zu verarbeiten. Zu viele Informationen auf einmal führten nur dazu, dass unter Umständen ein Teil davon in den Hintergrund geriet und vergessen wurde. Hier aber war es wichtig, dass man alle Informationen besaß und sich ihnen alle bewusst war, immerhin bildeten sie die Grundlage für sein aktuelles Verhalten und Handeln.

„Die imperialen Truppen blockierten zwei der Fluchtmöglichkeiten, so dass zur Flucht nur die Straße zum Raumhafen übrig geblieben wäre“, sagte Wedge nach einem leisen Seufzen. „Vor diesem liegt der große Versammlungsplatz. Freies Feld, kaum Deckung und somit perfekt geeignet um die Mitglieder der Staffel wie Vieh zusammen zu treiben und aus sicherer Entfernung zu exekutieren.“ Wedge ließ diese Worte für einen kurzen Moment einfach im Raum schweben. Nicht weil es eine besonders essentielle Information war, sondern einfach damit jedem bewusst wurde, wie groß über ihre Überlebenschance gewesen wäre. „Dass ich heute hier stehen und berichten kann, habe ich wohl im wahrsten Sinne des Wortes der Macht zu verdanken“, kam es nun durchaus mit einem gewissen Grinsen auf den Lippen von Wedge. „Ich weiß nicht warum Luke in der Nähe war, aber ich weiß, dass wir es ohne ihn nicht lebend von Velmor geschafft hätten. Er alleine hat den Köder gespielt, die Aufmerksamkeit der Sturmtruppen auf sich gelenkt und uns so Zeit verschafft aus der Stadt zu verschwinden. Selbstverständlich sind wir zu seiner Unterstützung zurück gekommen, denn wir lassen keine Freunde im Stich.“ Wedge hatte nicht vergessen was hier auf Naboo vorgefallen war und was man seinem Freund vorgeworfen hatte. Hatte nicht vergessen wie man ihn behandelt hatte. Auch wenn er wusste, dass die hier anwesenden Personen es genau so sahen wie er, hatte er sich diese Bemerkung einfach nicht verkneifen können.

„Velmor war eine perfekt inszenierte Falle gewesen und wer auch immer sie ausgelegt hat, hatte nicht nur vollständige Kenntnisse über unsere Mission, sondern es ist ihm auch gelungen den Provisorischen Rat dahin gehend zu manipulieren, genau so zu entscheiden, wie er entscheiden musste, damit die Falle zuschnappen kann“, kam Wedge direkt zu seinen Befürchtungen. „Es ist dem Imperium gelungen mindestens zwei Kompanien Sturmtruppen und schweres Geschütz auf Velmor zu verstecken, direkt vor der Nase unserer Geheimdienstes. Da ich nicht davon ausgehe, dass unsere Agenten auf einmal alle blind und bestechlich geworden sind, muss ich davon ausgehen, dass jemand sensible Informationen über das Vorgehen des Geheimdiensts an das Imperium übermittelt hat.“ Es war schwerer als erwartet in Worte zu fassen, was nicht mehr als ein Verdacht, ein Bauchgefühl, war. Man wusste genau das etwas nicht stimmte, man hatte so viele Anhaltspunkte, einen Berg von Indizien, aber nicht einen einzigen handfesten Beweis, dass sich wirklich ein Verräter unter ihnen befand. Aber andererseits passte alles zu perfekt zusammen, als dass es keinen geben könnte.

„Da wie gesagt, meiner Ansicht nach auch eine Beeinflussung des Rats stattgefunden hat, wollte ich nicht, dass der Rat über den Ausgang unserer Mission in Kenntnis gesetzt wird. Noch ist nicht ausgeschlossen, dass nicht eine Verbindung direkt in den Provisorischen Rat existiert“, äußerte Wedge seinen Verdacht vorsichtig, so begab er sich doch mit dieser Aussage auf relativ dünnes Eis. Es war gewiss nicht so, dass er den Mitgliedern des Provisorischen Rates misstraute, auch wenn er nicht jeden davon mochte oder dessen Meinung teilte und er ging auch nicht davon aus, dass eines der Mitglieder der Verräter war, sondern nur davon dass einer der Mitglieder einem Dritten zu sehr vertraute und ihm gegenüber mehr erzählte, als gut war. „Solange der Rat nicht über die Vorfälle auf Velmor informiert ist, niemand weiß, dass wir einen Verräter vermuten, solange gibt es für diesen keinen Grund besorgt zu sein“, sprach Wedge weiter. „Allerdings sollte sich das in dem Moment ändern, an dem die Vorwürfe bekannt werden. Das Wissen, dass man ihm auf der Schliche ist, könnte ihn aus seinem Versteck treiben und zu einem Fehler verleiten.“ Für Wedge war es mehr als nur der Neuen Republik zu helfen ein Leck in ihren Reihen zu stopfen. Man hatte genau um ihn gebeten, um die Informationen in Empfang zu nehmen und somit war es für Wedge eine persönliche Angelegenheit. Jemand wollte ihn tot sehen und er wollte wissen wer.
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#4
Von: Rohkkbacca
General Airen Cracken
Mensch
Geheimdienstchef der Neuen Republik



Der kleingewachsene, ältere Mann der neben der Tür zu Admiral Ackbars Büro lehnte, ließ immer wieder einen seiner Codezylinder durch seine Finger gleiten. Es mochte kein Hydroschlüssel sein, aber es beschäftigte seine Finger. Vor dem Krieg war Airen Cracken Mechaniker gewesen und auch wenn er heute seine Probleme eher mit dem Kopf löste, wollten seine Hände beschäftigt werden. Falls der Pilot vor ihm auf schockierte Reaktionen gehofft hatte wurde er enttäuscht. Lediglich zum Ende seiner Schilderungen hatte sich eine kleine Sorgenfalte in das Gesicht des Geheimdienstchefs gegraben und diese galt nicht der Nachricht sondern dem Überbringer.

Nachdem Antilles geendet hatte, steckte der General den Codezylinder wieder in seine Tasche und durchmaß den Raum gemessen Schrittes, in dem er sich von hinten in einem Halbkreis um die beiden Soldaten, in der Mitte des Raumes, herum bewegte. Das sollte allen Gelegenheit gegeben haben die Informationen sacken zu lassen, dachte er sich, als er am anderen Ende des Schreibtischs zum stehen kam. Als er begann zu sprechen wandte er sich dem Corellianer zu: „Sie wissen, dass ich große Stücke auf sie halte Antilles und mein Angebot steht weiterhin, falls ihnen der Steuerknüppel eines Tages zu langweilig wird, finden wir im Geheimdienst sicherlich einen Platz für sie.“

Er machte ein kurze Pause und schüttelte den Kopf bevor er fortfuhr. “Aber ich fürchte hier haben sie sich ganz schön verrannt!“ Erneut machte er ein kurze Pause. „Nur damit wir uns richtig verstehen, sie gehen nicht nur davon aus, dass ein Ratsmitglied Informationen an die Imperialen weitergibt, sondern auch dass es aktiv den Rat zu Gunsten der Imperialen manipuliert? Und dass alles nur weil sie in einen Hinterhalt geraten sind? Ich fürchte ich muss sie enttäuschen, aber mir fallen aus dem Stehgreif diverse andere Möglichkeiten, wie er zu Stande gekommen sein könnte. Zunächst einmal war Velmor bis vor kurzem noch Schauplatz eines Bürgerkriegs zwischen Anhängern des Imperiums und der Neuen Republik. In Anbetracht der mehr als dünnen Besiedelung des Planeten könnte es sich einfach um versprengte Einheiten gehandelt haben, die die Gelegenheit nutzen wollten. In dieser Hinsicht muss man auch die Anwesenheit Skywalkers berücksichtigen. Er war damals entscheidend daran beteiligt, dass ein der Republik freundlich gesinnter Monarch die Herrschaft über Velmor übernahm, zudem ist er ohnehin ein Prioritätsziel der Imperialen. Es wäre also gut möglich, dass die ganze Operation eigentlich ihn zum Ziel hatte. Und schließlich bleibt da noch die wahrscheinlichste Lösung: Die Imperialen haben ihre Zielperson erwischt, bevor sie Velmor erreichen konnte. Denken sie mal darüber nach, die Zielperson hatte sämtliche Informationen, die der Rat auch hatte.“

Cracken nutzte seine nächste Pause um Antilles und Celchu erneut zu umrunden und die Stirn zu runzeln. “Was ihre Bedenken hinsichtlich des Geheimdiensts angeht, so kann ich sie hoffentlich beruhigen. Niemand müsste irgendetwas weitergeben um diese Truppen nach Velmor zu bringen, falls sie wie erwähnt noch nicht ohnehin bereits dort waren. Wir sind weder der ISB noch der IGD, wir haben keine totale Kontrolle über jede Welt in der Republik, solange sich keine kritischen Einrichtungen, wie der Rat hier auf Naboo, die Flottenhauptquartiere oder ähnliches auf einer Welt befinden liegt die Zuständigkeit bei den Lokalen Behörden. Sie müssen sich vor Augen führen Antilles, das dies eine neue Zeit ist! Wir sind nicht mehr die Rebellenallianz, eine kleine, militärisch strukturierte Organisation in der man jeden leicht überwachen konnte und wo jeder diese Kontrollen akzeptiert hat, weil sein Leben davon abhing. Wir sind jetzt ein föderaler Staat, mit Zivilisten, Handel und einer zivilen Führung.“ Seine Hand beschrieb einen Halbkreis, um schließlich mit der offenen Handfläche auf den Mon Cal hinter dem Schreibtisch zu deuten. “Wie Admiral Ackbar eben schon schon so treffend bemerkt hat ist dies vorallem mit einem Haufen Bürokratie verbunden, was mir die Arbeit um ein vielfaches erschwert. Letztlich haben wir nun mit all den Sicherheitslücken zu kämpfen, die wir beim Imperium zuvor, so gerne ausgenutzt haben. Wie wären Narren anzunehmen, dass das Imperium sie nicht ebenfalls nutzen würde. Im Gegenzug macht es uns die Zersplitterung der Imperialen Kräfte schwerer ihnen bei zu kommen. Gerade die kleineren Kriegsherren mit einem starken militärischen Fokus profitieren nun von ähnlichen Vorteilen wie die frühere Rebellenallianz.

Das bringt mich zu einem weiteren Punkt, der mir an der ganzen Sache nicht gefällt: Dem ganzen fehlt die Handschrift eines Geheimdienstes, was sie hier beschrieben haben klingt viel mehr nach rein militärischem Vorgehen. Falls sie Recht haben und es ein Leck im Rat gibt, würde ich davon ausgehen, dass es die Ressourcen und die Aufmerksamkeit von jemandem wie Isard oder Ishin Il Raz erfordert. Was auf Velmor geschehen ist würde ich jedoch viel eher einem der kleineren Kriegsherren zuordnen; Grunger beispielsweise oder vielleicht auch Teradoc.“

Der General seufzte, letztlich blieb nun die Frage was jemanden, wie Antilles, der eigentlich mit genügend Verstand ausgestattet war in eine solche Narretei trieb. Cracken hatte dazu ebenfalls bereits einen Verdacht anhand der Bemerkungen die der Bericht des Commanders enthalten hatte. Entschied sich jedoch dazu diesen zunächst nicht offen zu äußern. Stattdessen kehrte er zum Schreibtisch zurück und goss sich ein Glas Wasser aus einer Karaffe ein, die Ackbars Vorzimmerkraft im Vorfeld des Treffens dort platziert hatte. Nachdem er getrunken hatte wandte er sich wieder den beiden Piloten zu. “Wissen sie, in meiner Anfangszeit bei der Allianz bin ich selbst Sternenjäger geflogen. Es gibt einen Fehler der für Piloten gefährlicher ist als jeder andere. Im Laufe der Jahre bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er für jemanden im Geheimdienst genauso tödlich ist. Wissen sie von welchem Fehler ich rede?“ begann er das Ronto von hinten aufzuzäumen.
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#5
Wedge senkte ein klein wenig den Kopf, als er die ersten Worte von General Cracken vernahm. Auf irgendeine Art und Weise die er sich selbst nicht einmal erklären konnte, war ihm diese Angelegenheit unangenehm. Nun gut, dann hatte er eben einen Todesstern in die Luft gejagt und so manchen gefährlichen Kampf überlebt, aber das bedeutete doch nicht, dass man ihn ständig darauf hinweisen musste, was nicht für Türen ihm alle offen stehen würden. Es gab genug Personen, die liebend gerne eine Karriere beim Geheimdienst anstreben würden, die man aber oftmals übersah, weil ihr Name nicht sofort alle aufhören ließ.

„Ihr Angebot ehrt mich natürlich General Cracken“, sprach Wedge mit ruhiger Stimme und einem verhaltenen Lächeln. „Allerdings muss ich ihnen an dieser Stelle die selbe Antwort geben, die ich für gewöhnlich auch Admiral Ackbar gebe, wenn er mit mir über eine mögliche Karriere im republikanischen Militär sprechen möchte.“ Und das tat er öfter als Wedge lieb war, weil es ihm meist nicht gerade einfach fiel seine Angebote jedes Mal aufs Neue abzulehnen. „Mein Platz ist an der Seite meiner Piloten und nicht hinter einem Schreibtisch oder auf der Brücke eines Schiffes, wo ich aus der Ferne heraus agiere. Ich bin überzeugt, dass ich der Neuen Republik im Cockpit eines X-Flüglers am nützlichsten bin.“ Aber es hatte selbstverständlich auch viele andere Gründe, warum er das Cockpit nur ungern gegen einen Platz auf einer Brücke eintauschen wollen würde. Wenn er mit seiner Staffel unterwegs war, dann setzte er sich denselben Gefahren aus, anstatt aus sicherer Entfernung die Befehle zu geben. Er konnte eingreifen wenn etwas schief zu gehen schien, er konnte seinen Piloten zu Hilfe eilen und er konnte, gerade weil er sich mitten in der heißen Zone befand, am besten eine sinnvolle Strategie entwickeln. Im Cockpit eines X-Flüglers zu sitzen gab ihm die beste Möglichkeit das Leben seiner Piloten zu schützen und wenn einer doch nicht den Weg nach Hause fand, dann war es eindeutig sein Fehler. Sein Verschulden und die Verantwortung die er zu tragen hatte. Da gab es keine Chance, dass vielleicht jemand anderes geschlafen hatte oder etwas nicht richtig weitergeben hatte oder welche Erklärung man sich da auch immer zurecht legen wollte. Es gab schlichtweg keine Ausrede. All das sorgte dafür, dass er stets aufmerksam und bei der Sache blieb, keine unnötigen Risiken einging und sein Blick stets auf das notwendige gerichtet blieb.

Bei den nächsten Worten des Generals jedoch wurden Wedges Augen immer größer und seine Atemzüge wurden immer tiefer. „Also wir wollen doch jetzt nicht aus einem Tauntaun einen Rancor machen“, warf Wedge ein, den Blick auf General Cracken gerichtet. „Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich mich bei so manchem Mitglied frage womit es sich seinen Platz im Rat verdient hat und dass ich dem einen oder anderen nicht weiter traue als ich spucken kann, aber soweit, dass ich in ihnen einen Verräter sehen würde, geht es dann doch nicht.“ Viele im Rat hatten sich ihren Platz während der Rebellion verdient und sich dort viele Male bewiesen und Wedge hatte vor diesen Personen großen Respekt, doch dieser Respekt galt eben nicht allen von ihnen. Es gab viele darunter die nicht aufgrund ihrer Verdienste während der Rebellion dort saßen, sondern aus politischen Gründen und von Politiker hatte Wedge noch nie eine besonders hohe Meinung gehabt. Seinem Geschmack nach neigten sie häufiger dazu ihren eigenen Nutzen und Profit zu verfolgen, als nach dem höheren Wohl aller zu streben. Doch trotz ihrer oftmals eigennützigen Bestreben würde er niemals so weit gehen hinter ihnen einen Verräter zu sehen, denn das würde bedeuten, er hätte sich in den Personen getäuscht denen er im Rat vertraute. „Aber sie selbst wissen doch wie schnell eine Mission in Gefahr gerät, wenn nur eine einzige Person ein Wort zu viel gegenüber jemanden verliert, der nicht befugt ist sie zu hören? Sie selbst haben uns früher oft genug an den Umstand erinnert, nie mehr Worte als unbedingt notwendig zu verlieren. Uns nie wirklich sicher über die Vertrauenswürdigkeit einer Person in unserer direkten Umgebung zu sein“, sprach Wedge weiter, direkt an General Cracken gewandt. „Ich weiß nicht mehr ob die folgende Aussage von ihnen stammt, aber während unserer Zeit als Rebellen sagte mal jemand, dass der beste Spion sich immer genau dort versteckt, wo man ihn am wenigsten vermuten würde – direkt vor unserer Nase.“ Wedge fuhr sich mit der Hand über den Kopf. „Alles was es braucht ist eine Person die zu viel redet und eine die sehr genau zuhört und zusätzlich über genug Charisma verfügt um nicht verdächtig zu wirken, wenn sie Fragen stellt oder Anregungen gibt.“ Niemand war davor geschützt auf andere rein zu fallen und er schloss sich davon nicht aus. Es konnte ihm genau so passieren wie jedem anderen, doch in dieser besonderen Sache war er sich absolut sicher, dass keiner in seiner Staffel Informationen weitergeben hatte.

Noch war Wedge ruhig, doch mit dieser Ruhe war es in dem Moment vorbei, als General Cracken Luke mit ins Spiel brachte. „Beim schwarzen Herz des Imperators! Ich hätte wissen müssen, dass es eine dumme Idee ist Luke zu erwähnen“, fluchte Wedge. Er hatte sich überlegt Lukes Auftauchen nicht zu erwähnen, aber dann wäre sicherlich die Frage aufgekommen, wie sie von Velmor hatten entkommen können. Hätte er diese Information verschwiegen, dann wäre er nicht gerade vertrauenswürdig erschienen, also hatte er alle Karten offen auf den Tisch gelegt. Offenbar ein Fehler. „Luke soll der Grund gewesen sein? Meinen sie das wirklich ernst General?“, fragte Wedge nach, doch war es wohl eher eine rhetorische Frage. „Wie sie wissen komme ich von Corellia und wie sie sicherlich auch wissen, geben wir Corellianer nicht viel auf Wahrscheinlichkeiten, aber hier kommt nicht einmal ein Corellianer darum sich mit der Wahrscheinlichkeit zu beschäftigen. Wir haben Millionen von Systemen in dieser Galaxis und ich meine, die Wahrscheinlichkeit, dass eine einzelne Person, zu einem bestimmten Zeitpunkt, auf einem bestimmten Planeten auftaucht, der auch noch Ziel einer Mission ist, ist so gering, dass man sie auch durchaus als unrealistisch bezeichnen kann.“ Er selbst hatte ja nicht besonders viel oder eher gesagt überhaupt keine Ahnung von der Macht. Das einzige was er darüber wusste waren Gerüchte, Legenden oder das wenige das ihm Luke davon erzählt hatte. Aber selbst mit diesen wenigen Kenntnissen war er überzeugt davon, dass nicht einmal ein Machtnutzer in der Lage war ein so geringe Wahrscheinlichkeit zu überwinden. So weit er sich erinnerte hatte Luke ihm sogar erzählt, weil er ihn danach gefragt hatte, dass es selbst mit der Macht nicht möglich sei eine andere Person in der Galaxis aufzufinden.

„Wenn das Imperium auf jedem Planeten und in jedem System, in dem Luke war und irgendetwas Gutes bewirkt hat, einen Hinterhalt legt, weil Luke könnte ja auftauchen, dann könnten wir ohne große Gegenwehr nach Coruscant fliegen, weil das Imperium nicht mehr genug Truppen zur Verteidigung übrig hätte“, sprach er weiter und es war ihm anzuhören, dass es ihm überhaupt nicht gefiel, dass man Luke nun so sehr in diese Sache hineinzog. „Außerdem, um ihm einen Hinterhalt legen zu können hätte man erst einmal wissen müssen wohin er vorhat zu reisen und Luke war in der letzten Zeit nicht besonders teilungsfreudig was seine Ziele und Vorhaben anging“, argumentierte Wedge weiter. „Wenn er einem mal etwas gesagt hat, dann hatte man ihm diese Information mühsam abringen müssen und selbst dann war es nur ein geringer Teil. Sie wissen wie nahe Luke und ich uns stehen und ich habe keine Ahnung warum er auf Velmor war oder was das Ziel seiner Reise ist und ich bin mir sicher, dass sie hier alle ebenfalls keine Ahnung haben. Der einzige der vielleicht weiß was Sache ist, ist Han und – Ohhhh“, Wedge unterbrach sich selbst in seiner Argumentation und schwankte zwischen Mitleid und dem Bedürfnis zu lachen. Er legte die Hand leicht über den Mund, so dass man das Grinsen nicht sehen konnte, in das sich seine Lippen verzogen hatte, weil die bildliche Vorstellung in seinem Kopf ihm einfach keine andere Wahl gelassen hatte. Nach einem kurzen Räuspern sprach er weiter: „Ich muss zugeben, dass ich gespannt darauf bin, wie sie Leia erklären möchten, dass sie eine undichte Stelle im Rat ausschließen, aber zugleich die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die einzige Person die Luke auf seiner Reise begleitet etwas verlauten lassen hat und diese Person niemand anderes ist als Han Solo.“ Es war nicht so, dass er es irgendjemanden wünschen würde so etwas erklären zu müssen und er wollte auch überhaupt gar nicht, dass es jemals so weit kommen würde, aber die Vorstellung hatte dennoch durchaus etwas amüsantes an sich, besonders wenn man Leia lang und gut genug kannte.

Tycho hatte die ganze Zeit über schweigsam einen Schritt hinter Wedge gestanden und dem Wortwechsel gelauscht. Nun allerdings trat er mit einem leisen Hüsteln einen Schritt nach vorne und stand nun mit Wedge auf gleicher Höhe. Eigentlich hatte er vorgehabt sich in dieser Sache zurück zu halten, doch so wie das Gespräch gerade ablief hatte es eine Richtung eingeschlagen, die sie nicht weiterbringen würde.
„Wenn sie erlauben Sir“, meldete sich Tycho ruhig zu Wort, den Blick auf General Cracken gerichtet. „Sie erwähnten in ihrer Ausführung die Option, dass der Gegenseite es gelungen sein könnte den Informanten in ihre Gewalt zu bringen, ehe der Kontakt zu uns auf Velmor hergestellt werden konnte. Ich habe diese Option analysiert, unter Einbezug und Streichung unterschiedlichster Faktoren und sie zu ihrem möglichen Ursprung zurückverfolgt. Dabei erschloss sich mir ein nicht zu verachtendes Problem und damit meine ich nicht den Umstand, dass der Gegenseite gelungen ist was uns selbst nicht gelungen ist, die Identität des Informanten herauszufinden, sondern“, Tycho brach an dieser Stelle seine momentane Ausführung ab. „Ich bin nur ein Pilot und kein Agent und somit berichtigen sie mich bitte, sollte ich mit meiner Annahme falsch liegen“, sprach er dann weiter. „Aber muss man, um die Identität einer Zielperson feststellen zu können, nicht erst einmal wissen, dass eine solche überhaupt existiert? Um aber die Kenntnis zu erlangen, dass eine solche Zielperson überhaupt existiert, muss man ebenfalls Kenntnis darüber haben, dass es zu einer Kontaktaufnahme zwischen der Zielperson und der Neuen Republik gekommen ist. Nur wenn man über eine Kontaktaufnahme Kenntnis hat, hat man auch genügend Anhaltspunkte um überhaupt eine Identifizierung einer einzelnen Person zu bewerkstelligen.“ Tychos Stimme hatte die ganze Zeit über eine ruhige und sachliche Tonlage gehabt. Er hatte beinahe schon emotionslos geklungen im Vergleich zu seinem Commander, doch er war nicht minder emotional involviert. Es war nur einfach so, dass er etwas besser als Wedge in der Lage war persönliche Dinge in derartigen Fällen außen vor zu lassen.

„Sollten sie Recht mit ihrer Annahme haben, dass es der Gegenseite gelungen ist die Zielperson in Gewahrsam zu nehmen, bevor ein Kontakt mit ihr auf Velmor möglich war, dann muss allerdings der Umstand, dass die Gegenseite Kenntnisse über eine Kontaktaufnahme hatte, ebenfalls richtig sein“, nahm Tycho seine Argumentation wieder auf. „Wenn ich mich nicht täusche – und sie dürfen mich gerne berichtigen falls ich falsch liege – dann unterlagen die Details dieser Kontaktaufnahme, sowie unsere Involvierung, der höchsten Sicherheitsstufe. Commander Antilles informierte uns bei der Besprechung kurz vor unserem Abflug nur über die absolut notwendigen Dinge. Selbst ich als sein Stellvertreter wusste nicht mehr über die Mission als die Piloten. Er sagte mir, dass er nicht befugt sei mir mehr zu erzählen und das wir alles andere zum passenden Zeitpunkt erfahren werden. Dieser Zeitpunkt war als wir uns in den Landeanflug auf Velmor befanden.“ Tychos Mund fühlte sich trocken an. „Es ist demnach auszuschließen, dass einer der Staffel relevante Informationen weitergegeben hat. Diese Information passt natürlich zeitlich nicht zu ihrer Annahme, dennoch ist es ein weiteres Indiz dafür, dass die Befehle für einen Hinterhalt schon vor unserer Ankunft erteilt worden sein müssen und die Ereignisse nicht erst durch unser Auftauchen in Bewegung gekommen sind.“ Ein leises Seufzen kam über Tychos Lippen, der diese Analysen tatsächlich in seinem durchgeführt hatte und sich dabei vorgekommen war wie ein einem Flugsimulator, der der ihn immer und immer wieder dasselbe Szenario durchspielen ließ und dabei jedes Mal nur winzige Details verändert worden waren. „Aufgrund der Analyse bleibt und unter Einbezug sämtlicher Faktoren, bleibt mir an dieser Stelle leider keine andere Schlussfolgerung übrig, als dass zwischen dem Zeitpunkt der Kontaktaufnahme des Informanten zur Neuen Republik und unserer Landung auf Velmor es zu einer Übermittlung von sensiblen Informationen an die Gegenseite kam. Beziehe ich in diese Schlussfolgerung noch den Fakt mit ein, welche Sicherheitsstufe diese Mission besaß, so bleibt auch mir nichts anderes übrig, als eine Schwachstelle in recht hoher Position zu vermuten.“ Er selbst hatte Wedges Gedankengänge anfangs nicht wirklich nachvollziehen können und hatte ihn gefragt, ob er sich das nicht alles einbilden würde. Aber auf dem Flug nach Naboo hatte er genug Zeit zum überlegen gehabt und er hatte die Zeit genutzt und je länger er darüber nachgedacht hatte, desto mehr hatte er die Gedankengänge seines Freundes verstanden. Etwas war faul an dieser ganzen Sache, da konnte er mittlerweile nicht anders als Wedge Recht zu geben, aber ob er wirklich bis hoch in den Rat gehen würde, da war sich Tycho noch nicht so ganz sicher. Aber es lag auch für ihn mittlerweile auf der Hand, dass man die undichte Stelle bei einflussreicheren Personen zu suchen hatte.


„Wissen sie General, ich bin froh dass sie in diesem Raum erwähnt haben, dass es sich auf um versprengte Truppen handeln könnte und nicht erst wenn der gesamte Rat zusammengefunden hat“, sprach Wedge, der sich mittlerweile beruhigt hatte. Hätte Tycho nicht reagiert und sich zu Wort gemeldet, dann wüsste Wedge nicht wie tief er sich in Probleme geredet hätte. „Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass es eine bestimmte Person als persönlichen Angriff gesehen hätte. Zumindest ich habe noch sehr gut im Ohr wie er leidenschaftlich sein Wort gegeben hat, dass sein Netzwerk auf keinerlei imperiale Tätigkeit auf dem Planeten gestoßen sei und er ihnen absolut vertrauen würde und wir es auch tun können.“ Er hatte ja schon gesagt, dass es Personen im Rat gab, denen er nicht besonders weit vertraute und dieses Mitglied war eine dieser Personen. Er würde jetzt nicht so weit gehen und ihm zutrauen, dass er die Neue Republik verriet, aber er traute ihm ohne weiteres zu sie soweit zu manipulieren, dass er den größtmöglichen Nutzen davon hatte. Er war jemand, der nach Macht und Einfluss strebte und genau diese Eigenschaften machten ihn nicht minder gefährlich als den Imperator selbst.

„Sie beide sagen es doch selbst, wir sind nicht mehr Rebellen mit der Freiheit spontan zu entscheiden, sondern sind Gefangene der Bürokratie. Wir diskutieren tagelang über das Angebot eines Diplomaten, der direkt vor uns steht, darüber, ob sein Planet sich anschließen kann oder nicht. Welchen Nutzen es uns bringt. Was sie uns anbieten können. Was für Folgen der Beitritt haben könnte. Es werden Risiken und Nutzen gegeneinander abgewogen, weil man möchte Sicherheit haben. Dann aber kommt jemand daher, ein Stimme ohne ein Gesicht und Namen, der uns Informationen anbietet, über die er aber nicht sprechen will, der jede Menge Forderungen hat, aber nichts im Gegenzug anbieten kann außer Versprechungen und es wird sofort eine Entscheidung getroffen. Nicht einmal als wir noch Rebellen waren haben wir so schnell nach einem Köder geschnappt den man uns vor die Nase gehalten hat und damals stand nicht minder viel auf dem Spiel“, sprach Wedge und seufzte. Es war alles so verworren und so kompliziert. Damals hatte man ein gemeinsames Ziel. Es lag klar auf der Hand wer der Feind war gegen den man vorgehen musste. Heute jedoch hatte oftmals das Gefühl, dass die Neue Republik aus den Augen verloren hatte worum es in diesem Krieg ging. Es war durchaus ein wenig frustrierend an manchen Tagen, aber zumindest wusste er, dass er mit dieser Denkweise nicht alleine war.

„Sehen sich nicht die Kriegsherren als legitime Nachfolger des Imperiums?“, fragte Tycho und begab sich in eine lockere Körperhaltung. „Alle wollen sie den Thron, weil sie alle der Meinung sind er gehört ihnen, sind aber alle alleine zu schwach sich ihn zu holen. Verbünden wollen sie sich aber auch nicht, was dazu führt, dass wir aktuell die einzigen sind, die dem Imperium gefährlich werden können. Welchen Nutzen würde ein Kriegsherr also davon haben wenn sie die Neue Republik schwächen?“ Tycho blickte fragend in die Runde, als würde er die Antwort auf diese Frage in den Gesichtern der anderen vorfinden.
„Ich meine, wäre ich ein Kriegsherr, dann würde ich mich zurücklehnen und mich um mein kleines Reich kümmern, während sich der Rest mit jeder weiteren Schlacht weiter schwächt. Dann, wenn die großen Gegner sich soweit aufgerieben haben, während ich in Ruhe meine Streitkräfte aufgebaut habe, würde ich zuschlagen und die Reste einfach einsammeln“, meinte er dann mit einem leichten Zucken der Achseln. Diese Variante klang für ihn einfach am sinnvollsten und am effektivsten und er hoffte, dass es nicht genau das war, was die Kriegsherren alle bisher im Sinn hatten. „Das Imperium dagegen hat da meiner Ansicht nach ein viel größeres Interesse daran uns zu schwächen und wenn sie es so drehen können, dass unser Verdacht auf einen Kriegsherren fällt, noch besser. Wir kümmern uns um den Kriegsherren und das Imperium hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie haben einen Feind weniger und wir weniger Ressourcen mit denen wir ihnen gefährlich werden können.“ Und das war ebenfalls etwas, das er in so einem Falle tun würde. Wenn man selbst nicht in der Lage war einen Gegner zu Fall zu bringen, weil man nicht über die notwendigen Ressourcen verfügte oder weil man sich nicht selbst drum kümmern konnte, dann war es das einfachste es anderen zu überlassen. Für ihn war das genau die Sorte von Heimtücke, die er dem imperialen Geheimdienst ohne mit der Wimper zu zucken zutrauen würde.

„Es gibt viele Fehler die für einen Piloten tödlich sein können“, antwortete Wedge auf Crackens letzte Frage hin. „Aber da ich nicht über Einblicke in die Arbeit des Geheimdiensts verfüge, kann ich diese Frage nicht konkret beantworten.“
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#6
General Airen Cracken
Mensch
Geheimdienstchef der Neuen Republik


Zunächst hatte der Geheimdienstchef lediglich seine Augenbrauen skeptisch nach oben gezogen, doch je mehr Antilles sich in Rage redete, und dabei in Crackens Augen ein wenig vom Thema abkam, desto mehr Sorgenfalten bildeten sich auf seiner Stirn. Als er die Nachricht des Renegatenführers erhalten hatte, hatte er geahnt, dass dieser ein wenig neben der Spur war, aber er hätte es sich nicht träumen lassen wie sehr er wirklich von der Rolle war. Nachdem auch Celchu seinen Einwurf beendet hatte, seufzte er und nahm noch ein mal einen großen Schluck aus seinem Wasserglas, im Stillen fragte er sich, ob ein Wyhrens Reserve nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre. Er schnappte sich einen der Stühle, die am Tisch des Admirals standen, zog ihn etwas weiter in den Raum und drehte ihn letztlich so, dass die Lehne auf die beiden Piloten zeigte, bevor er sich darauf setzte und seine Arme verschränkt auf die Lehne legte. „Ich denke wir können das von hier an als informelles Treffen betrachten, also empfehle ich ihnen zwei sich zu setzen, bleiben sie stehen wenn sie wollen, aber das hier wird jetzt etwas dauern.“ Der General fixierte Wedge mit seinem Blick. “ Und Sie werden mir zuhören Junge! Ich will keine Einwürfe, Erklärungen und kein „dass war doch so nicht gemeint“. Denn am Ende zählt nicht was sie eigentlich gemeint haben, sondern dass was sie gesagt haben und wie das bei ihrem gegenüber ankommt. Sie werden schweigen bis ich fertig bin und dann werden sie noch 5 Minuten weiter schweigen und darüber nachdenken was ich gesagt habe.“

Crackens Blick wechselte zu Tycho. Ich fang mal mit Ihren Einwürfen an, denn sie täuschen sich tatsächlich in beiden Angelegenheiten. Zunächst einmal möchte ich wie ich schon öfter davor warnen die Imperialen zu unterschätzen, niemand ist unfehlbar und auch der Feind hat fähige Leute oder im Zweifel auch einfach mal Glück! Nur weil wir nichts finden heißt das nicht automatisch dass es den Anderen auch so geht. Ganz davon abgesehen gehen sie anscheinend davon aus, dass der Informant irgendwo im freien Raum mit einer neutralen Information steht und wir somit gleiche Voraussetzungen haben. Aber viel wahrscheinlicher ist doch, dass diese Kriegsentscheidende Information die versprochen wurde, sich auf etwas bezieht was bei den Imperialen im Gang ist. Denn DASS sie was aushecken wissen wir, nur die Details fehlen uns.“ Sein Blick wechselte kurz zu Wedge. “Deshalb waren diese Informationen ja auch so wichtig für den Rat. Jedenfalls macht es die Sache für die Imperialen wesentlich einfacher, wenn es sich bei dem Informanten um einen Deserteur oder Whistleblower gehandelt haben sollte.
Was die Strategische Lage angeht muss ich sie leider auch korrigieren. Sie sitzen da einem Irrtum auf, dem viele, selbst Politiker der Neuen Republik, zum Opfer fallen: Der Erfolg oder Misserfolg eines Krieges hängt von bedeutend mehr ab, als nur den verfügbaren Kriegsschiffen. Ich bin sicher Admiral Ackbar kann ihnen das wesentlich besser und ausführlicher erläutern als ich oder sie einfach zu einem Lehrgang für Stabspositionen einteilen. Deshalb werde ich uns allen die Zeit Sparen. Der für uns hier relevante Punkt ist die Legitimation. Wer einen Todesternkiller ausschaltet, kann sich als Rächer Palpatines und somit potentieller Nachfolger proklamieren. Und somit natürlich darauf hoffen, dass einige der Streitkräfte seiner Konkurrenten zu ihm überlaufen. Der potentielle Gewinn überwiegt recht deutlich eventuelle Gegenschläge unsererseits, insbesondere da uns zur Zeit für so etwas auch nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen.“


Airen machte eine kurze Pause und verlagerte sein Gewicht um sich nun dem Corellianer zu zuwenden. “Was sie angeht Antilles: Sie haben gerade einen Tunnelblick! Das war der Fehler den ich eben ansprach, sie haben ein Ziel ins Visier genommen und nehmen nichts anderes mehr wahr. Wenn ich mir ihren Ausbruch gerade so angucke würde ich annehmen, dass die ganze Causa Valen/Skywalker in ihrem Unterbewusstsein dabei eine gewichtige Rolle spielt. Um das ganze nochmal zusammenzufassen: Sie glauben es gibt eine undichte Stelle im Rat, die dem Rat ihren Willen aufzwingt, aber selbst kein Mitglied ist und das ganze im Endeffekt mit dem einzigen Beweis, dass ihnen sonst nichts besseres eingefallen ist und sobald man ihnen eine alternative Theorie zu den Ereignissen anbietet ticken sie aus, ziehen das ganze ins Lächerliche, konstruieren irgendwelche Vorwürfe und drohen dann mit ihren politischen Freunden.
Ich denke tief in ihrem Inneren glauben sie, dass wenn der Rat korrumpiert ist auch die ganze Skywalker Sache korrumpiert ist, dass wenn sie den Spion finden, sie auch Beweise finden, dass in Wahrheit er Teshik befreit hat und an allem Schuld ist und Skaywalker somit rehabilitiert ist. Deshalb haben sie sich da so festgebissen.“

Cracken machte eine kurze Pause um seine Vorwürfe sacken zu lassen. Er wusste, dass er den Piloten gerade ziemlich hart anging, hoffte aber auf die Wirkung einer Art Schocktehrapie. Als er fortfuhr war seine Stimme wieder deutlich freundlicher. “Ich gehe mal davon aus, dass sie uns vertrauen“, er machte eine Handbewegung die auch Admiral Ackbar und General Madine einschloss,“dass sie unseren Fähigkeiten vertrauen. Sonst hätten sie wohl kaum um dieses Treffen gebeten. Denken sie wirklich, das Ackbar und ich uns so einfach am Nasenring durch die Arena schleifen lassen? Das wir sie und ihre Staffel einfach mal ins Blaue hinein irgendwelche Gespenster jagen lassen? Ich habe es eben schon mal erwähnt, es gab gute Gründe für ihre Mission und mehr als genug Hinweise darauf, dass an den Informationen was dran ist.“ Erneut machte er eine kurze Pause und nahm einen Schluck Wasser. “Ich denke wir kennen uns lange genug, dass sie wüssten, dass wenn ich sage, dass man jemanden finden kann, dass auch möglich ist. Zugegeben ich verfüge vielleicht über ein paar Informationen bezüglich Skywalker, die die Imperialen nicht haben, aber ich wäre bereit einen Generalsjahressold gegen einen Commander Monatssold zu wetten, dass wenn ich ihnen 3 Planeten nenne Skywalker auf einem davon gerade ist. Und gerade weil wir uns schon so lange kennen, habe ich ein Problem mit ihrem Verhalten. Es ist nämlich absolut untypisch für sie. Ich mache mir Sorgen was mit ihnen los ist.
Möglicherweise haben sie auch tatsächlich Recht und es sind tatsächlich Informationen aus dem UMFELD des Rates über die Mission auf Velmor an den Feind geraten. Seinen sie versichert, dass ich dieser Option nachgehen werde; aber ich würde meinem Ruf nicht gerecht; wenn ich alle anderen Möglichkeiten einfach ausblende und mich auf eine politische Hexenjagd begebe, insbesondere ohne jegliche Anhaltspunkte. Ich denke ihnen ist gar nicht bewusst, wieviele potentielle Sicherheitslecks es im Umfeld eines Ratsmitglieds gibt. Zudem sollten sie bedenken, dass sich der Rat mit Zähnen und Klauen gegen eine verschärfte Überprüfung, oder gar ein durchleuchten seines direkten Umfelds, wehren wird. Die werden die Schuld überall anders suchen außer bei sich selbst, egal wie absurd die Ideen einem Außenstehenden erscheinen mögen. Die erste Zielscheibe werden dabei sie und ihre Staffel sein! Die werden alles ausgraben, was sich in irgendeiner Form in einen Verdacht verwandeln lässt. Insofern denke ich es wäre deutlich klüger erstmal in Ruhe alle Optionen und ihre Konsequenzen durchzudenken und zu besprechen, bevor wir völlig ohne Grund eine Staatsaffäre auslösen.“
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#7
Auch wenn Cracken ihm und Tycho angeboten hatte sich zu setzen, blieb Wedge stehen. Aber er war nicht nur einfach stehen geblieben, sondern er hatte sogar durchaus ein wenig Haltung angenommen. Es war gar nicht so einfach sich das alles anzuhören und den Impuls etwas zu sagen herunter zu schlucken, aber es war etwas, von dem er wusste, dass er es tun musste. Dass er keine andere Wahl hatte, wenn er nicht wollte, dass alles umsonst war. Also hörte er sich den Anpfiff durch Cracken, auch wenn er durchaus gut gemeint war, äußerlich vollkommen ruhig an. Es machte beinahe den Anschein, als würde alles einfach so an ihm anprallen, aber das tat es nicht. Er hörte aufmerksam zu und ließ sich alles in Ruhe durch den Kopf gehen.

„Sir, seit ich damals der Rebellion beigetreten bin, war ich ziemlich viel unterwegs und hatte so einiges zu tun“, sprach Wedge mit ruhiger Stimme, den Blick auf Cracken gerichtet. „Das hat sich seit unserem Sieg über Endor nicht geändert. Aber es ist genau das, wofür ich mich gemeldet habe. Ich wusste worauf ich mich einlassen würde.“ Ihm war damals schon klar gewesen, dass es mit einem einzigen großen Sieg über das Imperium nicht getan sein würde. Dass es selbst nach einem entscheidenden Sieg noch Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern würde, ehe die Galaxis das sein würde, was man sich als Ziel gesetzt hatte und dass noch über Monate hinweg ein Kampf auf den anderen folgen würde. Manch einer hatte sich als Veteran zur Ruhe gesetzt, aber ihm war das in keinster Weise in den Sinn gekommen. Ein Krieg war nicht gleich gewonnen nur weil man einen großen und entscheidenden Sieg nach Hause gebracht hatte. Noch immer gab es da draußen abermillionen Lebensformen, die unter den Resten des Imperiums zu leiden hatten, Unrecht was darauf wartete beendet zu werden oder auch Personen, die für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden mussten. Es gab noch so vieles zu tun und er würde erst in Ruhe schlafen können, wenn die Liste deutlich kürzer geworden war.

„Ich gebe zu, dass ich mit meinem Verdacht über das Ziel hinaus geschossen bin“, sprach Wedge weiter. „Mir ist einfach entgangen, wie aus einem Kommando, mit überschaubaren Personen in relevanten Positionen, eine undurchschaubarer und aufgeblähter Staatsapparat geworden ist. Ich habe es auch zugegeben nicht sonderlich verfolgt, denn wie ich über Bürokratie und Politiker denke – Nun, lassen wir diese Angelegenheit lieber ruhen.“ Wedge fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und überlegte wie er seine nächsten Worte am besten wählte. „Ja, ich habe einen Verdacht auf einer falschen Grundlage geäußert, aber dennoch ändert dies nichts an meiner Meinung, dass meine Staffel das Ziel dieses Set-Ups war. Davon bin ich weiterhin fest überzeugt.“

Wedge verschränkte seine Hände hinter dem Rücken und straffte seine Schultern. „Ich muss denke ich nicht erwähnen, dass ich kein Bilderbuchpilot bin der brav nach dem Regelbuch spielt, sondern der eher dazu neigt dieses nach eigenem Ermessen zu interpretieren“, sagte Wedge und leichtes Grinsen zuckte an seinen Mundwinkel. „Und ich weiß, dass es so einige Personen in höheren Rängen gibt, die mein Handeln nicht Gut heißen und mich als Gefahr für die militärische Ordnung ansehen. Mir ist bewusst, dass ich nur noch nicht vor einem Kriegsgericht gelandet bin, weil es Personen gibt die meinem Urteil vertrauen. Weil sie wissen, dass ich bisher noch nie zum Nachteil der Rebellion oder Neuen Republik gehandelt habe und sich darauf verlassen, dass es auch weiterhin so ist.“ Selbstverständlich hatte er keinerlei Beweise für die Behauptung die er gerade anstellte, aber für ihn gab es einfach keine andere Lösung als die, die er hier gerade präsentiert hatte. Er war einfach zu oft mit einem blauen Auge davon gekommen, um es noch als Glück bezeichnen zu können.

„Ich bin Commander einer Staffel und meine Aufgabe ist es nicht alleine nur ihnen in einer Schlacht zu sagen was sie tun sollen, sondern meine Aufgabe ist es sie am Leben zu halten. Sie heil wieder nach Hause zu bringen. Eine Aufgabe die mir persönlich besonders wichtig ist“, kam es über Wedges Lippen, dessen Blick sich für einen kurzen Moment trübte, als er sich all der Piloten erinnerte, bei denen es ihm nicht gelungen war. „Aber um dazu in der Lage zu sein muss ich auf meine Intuition hören, mein Bauchgefühl. Jede Schlacht ist anderes und keine von ihnen verläuft wie geplant. Es gibt kein Handbuch das einem sagt wie man eine Schlacht zu führen hat. Das einzige was einem dort draußen zur Verfügung steht ist die eigene Erfahrung und die eigenen Instinkte. Sie sind das einzige auf das man sich verlassen kann und genau das tue ich. Ich habe gelernt auf meinen Bauch zu hören und bisher hat er mich nie im Stich gelassen.“ Im Gegenteil. Er hatte aufgehört zu zählen wie oft ihm sein Bauchgefühl schon das Leben gerettet hatte und nicht nur ihm. Es war ein Gefühl, das er nicht kontrollieren konnte und das er oftmals auch gar nicht nachvollziehen konnte. Er wusste nur, dass es das Beste für alle war, wenn er dem Gefühl folgte und danach handelte, vollkommen gleich wie der Plan gelautet hatte.

„Und mein Instinkt sagt mir einfach, dass wir das Ziel auf Velmor waren“, führte Wedge seine Ausführung fort. „Ich weiß, dass ich viel von ihnen verlange, indem ich von ihnen erwarte, dass sie mir aufgrund meines Gefühls glauben. Ich weiß, dass es schwer ist einer Anschuldigung Glauben zu schenken, wenn ihr jegliche Beweise fehlen. Aber es steht nicht in meiner Macht ihnen Beweise vorlegen zu können. Ich kann ihnen nicht mehr bieten, als meinen Instinkt und meine Erfahrung.“ Wedge atmete tief durch. „Ich weiß was mir droht wenn diese Angelegenheit diese 4 Wände verlässt und dass es dann niemand mehr gibt der schützend seine Hand über mich halten kann“, sprach er dann nach einem Moment der Ruhe weiter. „Aber ich wäre dieses Risiko nicht eingegangen, wenn ich nicht absolut davon überzeugt wäre, dass mein Verdacht den Tatsachen entspricht. Der Informant, Velmor – Es war nichts anderes als eine Falle und sollte nicht mehr dienen, als uns vom Spielfeld zu nehmen.“ Mehr konnte er dazu einfach nicht sagen. Er wüsste nicht einmal, wie er es sonst noch erklären sollte. Er hatte einfach keine Beweise die er auf den Tisch legen konnte und welche die Sache klarer werden ließ. Das einzige was er anbieten konnte war seine Erfahrung und wenn die nicht ausreichte, dann musste er sich damit abfinden.

„Es stimmt, dass mich Lukes Ausscheiden aus der Staffel persönlich getroffen hat“, sprach Wedge nach mehreren Minuten Schweigen weiter. „Kein Commander lässt gerne seinen besten Piloten ziehen und niemand lässt einen Freund einfach so gehen. Aber gerade weil wir Freunde sind habe ich es tun können. Luke hat sich für einen anderen Weg entschieden, aber jeder muss das tun, was er zu tun hat. Es wäre falsch gewesen ihn nicht gehen zu lassen, aber ich werde immer zur Stelle sein um ihm zu helfen, wenn er Hilfe braucht. Ich habe nicht vergessen was er für mich getan hat, was er für die Piloten in der Staffel getan hat. Wir alle haben ihm nicht nur ein Leben zu verdanken.“ Wedge senkte leicht seinen Kopf und Bilder vergangener Tage tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Yavin, Hoth, die Feier auf Endor. Sie hatten so vieles zusammen durchgemacht und er würde jederzeit Luke sein Leben anvertrauen. „Ist es wirklich so verwunderlich, dass ich jemanden in Schutz nehme, der mich bisher nicht ein einziges Mal im Leben enttäuscht hat? Auf den ich mich blind verlassen kann, weil ich genau weiß, dass ihm nichts wichtiger ist, als das Leben Unschuldiger zu schützen? Dass er nichts mehr verfolgt, als eine friedvolle Galaxis? Den man hin und wieder daran erinnern muss, dass er auch mal an sich denken soll und nicht immer an alle anderen? Jemand, der die Werte, die wir damals während der Rebellion verfolgt haben, nicht nur hoch hält, sondern sie vorlebt?“, kam es von Wedge der den Kopf wieder erhoben hatte. „Sie irren sich Sir, wenn sie vermuten, dass ich zwanghaft versuche etwas zu finden, um Luke zu schützen. Dazu ist er selbst in der Lage. Ich hätte nicht anders reagiert, wären sie oder Admiral Ackbar diejenigen gewesen, denen nach allem was sie für die Neue Republik getan haben, ein derartiges Misstrauen entgegen schlägt. Fragen sie sich selbst Sir – Was wäre Vertrauen denn noch wert, wenn ein einziger Vorfall ausreicht, um es schwinden zu lassen? Wo wäre da noch der Sinn Vertrauen aufzubauen? Wenn wir einander nicht mehr vertrauen können ist das alles, aber kein stabiles Fundament auf dem man etwas aufbauen sollte.“ Wedge war niemand der schnell Vertrauen fasste und niemand der leichtfertig Vertrauen verschenkte. Vertrauen war etwas für ihn, dass man sich verdienen musste. Nur weil ihm jemand das Leben rettete, war das noch lange kein Grund für Wedge dieser Person auch zu vertrauen. Aber es gab einige Personen, die sich sein Vertrauen über lange Zeit hinweg verdient hatten und für einen jeden würde er sich ohne zu Zögern ins Kreuzfeuer begeben. Für die er bereit war alles zu opfern. Was für ein Mensch wäre man, wenn man sein Leben für Fremde riskierte, aber nicht für Personen denen man vertraute? Waren es nicht sie, die am Ende des Tages für einen da waren? Die das Licht und das Lachen zurück brachten, wenn die Tage dunkel und das Gemüt schwer wurde? Manch einer würde ihn als Idealist sehen, aber Wedge hatte eben seine ganz eigenen Vorstellungen wie er sein Leben leben wollte.

„Ich vermute zu wissen was sie denken“, meinte Wedge und fokussierte seinen Blick wieder auf General Cracken. „Sie spielen mit dem Gedanken mich in den Urlaub zu schicken nicht wahr?“ Ein müdes Lächeln schlich sich auf Wedges Lippen. Es war nicht so, dass er nicht hin und wieder darüber nachgedacht hätte, wie schön es sein könnte, einfach für ein paar Tage abzuschalten und nicht über den Krieg nachdenken zu müssen. Aber er kannte sich und wusste genau, dass es nicht funktionieren würde. Er würde darüber nachdenken und wohl noch mehr, als er es im aktiven Dienst schon tat. Im Dienst hatte er zumindest den Vorteil der Ablenkung, sofern man eine Schlacht als Ablenkung bezeichnen sollte. Aber sie half ihm seine Gedanken zu kontrollieren, indem er etwas hatte, auf das er sich konzentrieren konnte. Etwas, das ihm bei einem Urlaub nicht zur Verfügung stand.

„Vermuten, dass mein ungezügeltes Wesen oder mein für sie irrationales Handeln eine Folge von Stress sind“, sprach Wedge weiter. „Lassen sie sich von mir versichern, dass sie sich in diesem Punkt irren. Ja, die letzten Wochen und Monate waren hart und ich habe viele Piloten in dieser Zeit verloren. Gute Piloten, die aber noch nicht reif waren für einen Dienst in meiner Staffel. Kein Commander führt gerne Piloten in eine Schlacht, von denen er weiß, dass sie noch nicht soweit sind. Ich bin ihr Commander und ihr Leben ist meine Verantwortung. Es mag Commander geben die das anders sehen, denen das Leben ihrer Piloten nicht viel bedeutet. Die der Ansicht sind, dass es das eigene Versagen der Piloten war, wenn sie es nicht heil zurück schaffen. Aber nicht ich. Wenn sie es nicht zurück schaffen, dann hat nur einer versagt – Ich. Sind sie wirklich der Ansicht, dass ich irgendwo sitzen und entspannen kann, während Piloten meiner Staffel in einer Schlacht ihr Leben lassen?“ Wedge sah General Cracken an und schüttelte langsam den Kopf. Es war ein Ding der Unmöglichkeit. „Mein Platz ist an ihrer Seite, denn nur wenn ich bei ihnen bin, habe ich eine Chance meiner Pflicht ihnen gegenüber nachzukommen. Wenn sie mir diese Chance nehmen, dann…“ Wedge ließ das Ende des Satzes offen, denn alle Anwesenden hier konnten sich auch so denken wie der Satz geendet hätte. Er würde nicht nur verrückt werden, sondern er würde daran zerbrechen und der Tod wäre allemal besser, als mit dem Wissen zu leben nichts dagewesen zu sein, als man ihn gebraucht hatte. So wie Luke, hatte auch er einen Weg beschritten. Einen, auf dem man nicht einfach mal so Halt machen konnte. Man hatte nur die Wahl ihn konsequent zu Ende zu gehen.

„Wenn sie meinem Gefühlszustand wirklich etwas Gutes tun wollen“, sprach Wedge vorsichtig, nicht genau wissend, ob das jetzt wirklich der beste Zeitpunkt war um diese Angelegenheit anzusprechen. Aber das Thema war angeschnitten, also warum nicht den Moment nutzen. Schlimmer konnte dieser Tag so oder so nicht werden. „Dann sorgen sie dafür, dass ich mehr Mitsprachrecht erhalte, was die Zuweisung der Piloten in meine Staffel angeht. Geben sie mir die Möglichkeit sie ordentlich zu trainieren. Überlassen sie mir die endgültige Entscheidung.“ Er wusste am Besten was auf die Piloten in seiner Staffel zukam. Er konnte am besten einschätzen, ob sie geeignet waren oder nicht. Ob eine Staffel erfolgreich war oder nicht, hing nicht alleine davon ab wie gut die einzelnen Piloten waren, sondern wie gut sie als Team funktionierten. Man musste einander kennenlernen, einander vertrauen und das war nichts was man sich in einem Flugsimulator aneignen konnte. Es war nichts, was von einem Tag auf den anderen kam. Es war etwas, das sich mit der Zeit bildete und auch nur, wenn jeder die Stärken und Schwächen der anderen kannte. Man einander ausgleichen konnte. Je stärker die Bindung zwischen den einzelnen Piloten war, desto größer war ihre Überlebenschance.
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#8
Hans erste Idee war es gewesen die Piloten nicht auf direktem Wege zu Falken zu führen, sondern erst ein bisschen durch den Wald zu spazieren, aber die Idee hatte er dann doch schnell verworfen. Wenn sie mal beim Falken waren, dann waren sie da und einen Rückweg hatten sie ja nicht wirklich mehr, denn was sollten sie auch an der abgestürzten Fähre wollen? Damit würden sie gewiss nicht mehr vom Planeten herunter kommen. Sie waren jetzt vielleicht nicht zwingend ihre Feinde, aber ihre Freunde waren sie auch nicht und es war einfach ein seltsames Gefühl die Beiden zu seinem Schiff zu führen. Aber er hatte es Luke versprochen und er würde sein Bestes tun, damit sich diese ganze Angelegenheit nicht doch noch in einen diplomatischen Zwischenfall verwandelte.
„Nun, da wären wir also“, meinte Han, als der Falken endlich in Sicht kam. „Da ich annehme, dass sie sich mit Sicherheit nicht auf mein Wort verlassen werden, sondern es lieber mit eigenen Ohren hören wollen“, sprach er während des Gehens und machte dann, an der Rampe angekommen, mit der Hand eine einladende Geste, ging dann aber doch allen anderen voraus. „Aber bitte nicht alle ins Cockpit. Viel zu eng da drin und – Bitte auch nichts anfassen oder so.“ Han drehte sich herum und ging somit rückwärts in Richtung Cockpit. Er kannte den Weg ja auch im Schlaf. „Sie als Piloten wissen ja sicherlich, wie das mit Captains und ihren Schiffen so ist“, meinte Han und setzte ein unschuldiges Lächeln auf. Dass er einmal Imperiale freiwillig in den Falken lassen würde. Hätte ihm das jemand erzählt hätte er ihm nicht ein einziges Wort davon geglaubt.

Im Cockpit angenommen ließ sich Han in den Pilotensitz sinken und sah zu R2.
„Du bist an der Reihe“, forderte er ihn auf sich mit dem System des Falkens zu verbinden und eine Verbindung zu Ackbar aufzubauen. Nach nur kurzer Zeit stand die Verbindung und Han lehnte sich lässig in seinem Sitz zurück und unterdrückte den Wunsch seine Füße der Länge nach auszustrecken.
„Admiral Ackbar wir haben schon lange nicht mehr miteinander gesprochen“, begann Han in Plauderton an zu sprechen. „Ich fühle mich ja geneigt sie zu fragen, wie es ihnen denn geht, aber die Umstände in der Luke und ich uns befinden sind – nun nicht gerade bestens geeignet für derartige Gespräche. Ich muss leider berichten, dass Luke und ich auf unserer Reise in einen unangenehmen Zwischenfall geraten sind und – Ich versichere ihnen, dass es in keinster Weise unser Verschulden war. Ich gebe ihnen darauf mein Ehrenwort. Wir sind darin verwickelt, aber wir haben nicht angefangen. Allerdings macht es dieser Zwischenfall leider erforderlich, dass wir ein kleines Wörtchen mit Mothma oder Cracken wechseln. Da sich aber nur ihr Komcode in unserem Besitz befindet – Also ein so vielseitig begabter Mann wie sie es sind Admiral Ackbar – Für sie ist es doch bestimmt ein leichtes den Kontakt für uns herzustellen.“ Han war sich ehrlich gesagt nicht ganz so sicher, ob er die passenden Worte bezüglicher dieser Thematik gewählt hatte.

Der General war ein wenig verwundert, als Ackbars Komm sich zu Wort meldete und so seine Unterhaltung mit Antilles unterbrach. Freundlicherweise stellte der Mon Cal das Gerät direkt auf Lautsprecher, sodass alle im Raum mit hören konnten. Cracken konnte es nicht vermeiden bei Solos Geplapper die Augen zu verdrehen, ein Corellianer war anstrengend genug aber zu zweit potenzierten sie sich. Dennoch stand er auf und trat zu Ackbar hinter den Schreibtisch, in den Bereich der Holocam. „Nun ihr corellianisches Glück scheint zuverlässig zu sein, wie eh und je, Mr. Solo.“ Er überbetonte dabei die zivile Anrede des Schmugglers. Airen Cracken hatte Han Solo immer für ein besonderes Talent und einen wertvollen Aktivposten der Rebellenallianz gehalten und sich bemüht seine militärische Karriere nach Kräften zu fördern. Daher hatte er dessen plötzlichen Rückzug aus dem Dienst als eine Gewisse Beleidigung empfunden. „Aber tatsächlich trifft sich ihr Anruf auch für uns gerade recht praktisch, wir diskutieren hier gerade ihre Eskapaden auf Velmor. Wäre es möglich dass sie Skywalker auch an dem Gespräch teilnehmen lassen? Denn wir hätten da einige dringende Fragen zu klären.“

Als Han wieder erwarten nicht die Stimme von Admiral Ackbar aus den Lautsprecher des Falkens vernahm, sondern die von General Cracken persönlich, schluckte er erst einmal schwer.
„General Cracken welch … ähm … unerwartete Überraschung“, sprach Han und in seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er warf einen Blick zu Chewie, der sich mit in das Cockpit gequetscht hatte, wie als wolle er ihn fragen, was Cracken bei Ackbar zu suchen hatte. „Eskapaden? Velmor? Wie kommen sie auf Velmor? Luke und ich wir waren…“, begann er in typischer Han-Manier, ehe er alles mit einem seufzenden „Na gut“ beendete. Auch wenn er keine Ahnung hatte, woher Cracken wusste, dass sie auf Velmor gewesen waren, machte es keinen Sinn sich aus dieser Sache herausreden zu wollen. Cracken wusste dass sie dagewesen waren, also konnte er es auch zugeben. „Ja wir waren auf Velmor, aber wir haben nicht angefangen! Und ich würde es auch nicht als Eskapaden bezeichnen. Es waren höchsten, wirklich allerhöchstens, den Umständen entsprechende Gegenmaßnahmen.“ Chewie gab ein glucksendes Geräusch von sich, denn er hatte ja genau gesehen, wie entsprechend die Maßnahmen gewesen waren. „Und was Luke angeht – Negativ. Er ist gerade nicht in meiner Nähe und ich könnte ihn zwar zuschalten, aber ich bin überzeugt davon, dass er gerade wirklich unter gar keinen Umständen gestört werden möchte.“ Er warf den beiden imperialen Piloten einen entschuldigenden Blick zu, aber er konnte ja auch nichts für diese Unterbrechung. Es passte ihm zwar überhaupt gar nicht, dass sie nun Zeugen von dem Gespräch wurden, aber wer konnte schon wissen, ob sie nicht vielleicht auch etwas dazu sagen wollten.

„Nun sehr bedauerlich das Skywalker gerade nicht verfügbar ist“, während er redete griff sich der General einen Stift und einen Zettel vom Schreibtisch Admiral Ackbars und kritzelte zwei Namen, Yavin IV und Obroa Skai, darauf kurz hielt er inne bevor er Tatooine hinzu fügte und schob den Zettel, mit einem Zwinkern zu Wedge Antilles und Tycho Celchu hinüber. „Bitte bestellen sie ihm und auch ihrem Freund Chewbacca Grüße von mir und er möchte sich doch bei nächster Gelegenheit bei mir melden. Was ihre Gegenmaßnahmen auf Velmor angeht sollten sie das wohl eher mit dem Königshaus klären, man hat davon abgesehen der Neuen Republik gegenüber Regressforderungen zu stellen, insofern geht uns das nichts an. Ich würde mich jedoch seiner Majestät anschließen in dem Hinweis, dass das keine gute PR für die Jedi war.“ Er hielt kurz inne und wechselte einen Blick mit Admiral Ackbar und General Madine. „Der Admiral, General Madine und ich sind wesentlich mehr daran interessiert, wie es überhaupt zu der ganzen Misere kommen konnte. Commander Antilles hat hier einige Besorgnis erregende Theorien geäußert, die jedoch schwer zu belegen sind. Wir wüssten es wirklich zu schätzen wenn sie uns helfen könnte diese entweder zu entkräften oder den Verdacht zu erhärten.“ Er wechselte erneut einen, diesmal etwas besorgteren Blick, mit den beiden Anderen. „Aber ich nehme nicht an, dass sie sich gemeldet haben damit wir ihnen helfen ein passendes Geschenk für Leia zum Lebensfest auszusuchen. Also was ist der eigentliche Grund für diesen Anruf?“ Cracken nutzte die Pause um schnell einen Schluck von seinem Wasserglas zu nehmen, in dem Bewusstsein das er sich vermutlich schon bald etwas stärkeres wünschen würde.

„Das wäre ja auch noch schöner gewesen, wenn sie Geld von uns gefordert hätten“, antwortete Han und schnaubte. „Die sollten sich mal besser überlegen zu wem sie eigentlich gehören wollen. Dafür dass sie ja angeblich zu uns wollen, waren auf einmal verdammt viele weiße Helme in den Straßen zu sehen gewesen.“ Er war sich absolut sicher, dass er beim Landeanflug in keiner Straße irgendwelche imperialen Aktivitäten entdeckt hätte und auch seine Scanner hatten ihm nichts derartiges verraten. Auch als er durch die Straßen gegangen war, hatte nichts darauf hingedeutet, dass sich die Stadt in den nächsten Minuten in ein Schlachtfeld verwandeln würde. „Sollen sich mal lieber um ihren eigenen Dreck kümmern, als welchen zu uns in den Garten schaufeln zu wollen.“ Unerhört! Machten sie auf Velmor tatsächlich Luke jetzt den Vorwurf für das, was passiert war? Han war sich sicher, dass Luke so etwas garantiert nicht gewollt hatte. „Und wenn Wedge schon alles erzählt hat, was wollt ihr dann von mir noch wissen?“, fragte Han und schnaubte wieder. „Aber gut, bevor sie nicht alles von mir wissen, lassen sie ihre Beute doch eh nicht vom Haken“, seufzte Han, der von einem vom Geheimdienst auch nichts anderes erwartet hätte. Cracken wäre nicht so weit gekommen, wenn er jedes mal zu früh aufgegeben hätte. „Auf unserer Reise kamen wir in die Nähe von Velmor und ich dachte mir, dass es kein großer Aufwand sein würde, mal kurz aus dem Hyperraum zu fallen und einen kleinen Umweg zu machen. Ich wollte … Ich wollte für Leia eines dieser Dinger kaufen, von denen sie so begeistert gewesen war, als Wiedergutmachung weil ich ihr unser Ziel nicht verraten habe und wehe ihnen sie erzählen ihr davon.“ Ops. Das war vielleicht keine so gute Idee gewesen. Aber seit wann dachte Han nach bevor er sprach? „Luke hatte keine Einwände, wir sind ohne Probleme gelandet und haben uns dann getrennt. Ich war gerade dabei den Preis auszuhandeln, als er mich anfunkte und mir sagte, dass ich mit Chewie und dem Falken verschwinden soll. Hab nachgefragt warum und er meinte ich soll ihm vertrauen. Habe ich gemacht. Ich bin unbehelligt zum Falken zurück, niemand hat sich für uns interessiert und wir sind gestartet. Von oben hatte ich dann eine perfekte Sicht auf die Stadt und – Ich frage mich woher auf einmal die ganzen Sturmtruppen her kamen. Beim Anflug hab ich nämlich keine davon gesehen.“ Chewie gab ein zustimmendes Jaulen von sich, was man am anderen Ende mit Sicherheit hören konnte. „Für mich sah es dann so aus, als würde jemand von den Sturmtruppen, zumindest von einem kleinen Teil davon, durch die Straßen verfolgt, während der Großteil sich an einem bestimmten Punkt sammelte. Als dieser jemand den großen Platz vor dem Raumhafen erreichte, wurde mir klar, dass es sich um Luke handelt und dann tauchte auf einmal Wedge mit seinen Jungs auf, keine Ahnung woher die auf einmal kamen, aber sie glauben gar nicht wie froh ich war sie zu sehen. Haben uns alle das Leben gerettet. Ich meine, hätte alles nur ein paar Sekunden länger gedauert – Von uns hätte es keiner mehr lebend nach Hause geschafft. Nicht wenn man zwischen der Atmosphäre eines Planeten und einem Sternzerstörer gefangen ist.“ Gut, er hatte jetzt nicht direkt einen Sternzerstörer gesehen, also nicht mit eigenen Augen, aber er war auch nicht lebensmüde und hatte gewartet ob seine Scanner auch wirklich Recht behalten hatten. Sie waren zwar auf militärischem Stand, was aber keiner unbedingt wissen musste. Würde nur zu neugierigen Fragen und jede Menge Ärger führen. „Ja also der Grund des Anrufs ist … Also an unserem Ziel trafen wir auf zwei Piloten, die mit ihrem Schiff abgestürzt sind und die sich aber auf dem Weg nach Naboo befanden, um der Neuen Republik ein Geschenk zu erreichen und – Es sind Zsinjs Leute – Und sie haben eine Nachricht dabei, die sie uns aber nicht aushändigen dürfen, solange entweder sie General oder Staatschefin Mon Mothma oder noch irgendjemand uns berechtigt die Nachricht abhören zu dürfen“, kam dann Han zu dem eigentlichen Grund des Anrufs. Warum musste eigentlich immer alles dann so kompliziert werden, wenn Luke nicht da war? Der hatte garantiert den einfacheren Part und wohl auch deutlich angenehmeren Part in dieser Sache.

Als Solo den Namen des Kriegsherrn erwähnte, betätigte Cracken augenblicklich den Stummschalter des Holokomms. Sein Blick wanderte zu den anderen Offizieren im Raum, wobei er einen Augenblick länger auf Wedge verharrte, als auf den Anderen. „Was zum Ronto hat Zsinj jetzt in dieser Angelegenheit zu suchen. Ich denke wir sollten unverzüglich den Generalstab einberufen und ein Einsatzkommando entsenden um die Beiden von Solo zu übernehmen.“ Er schaltete den Ton wieder ein. „Ich nehme an die beiden Herren sind jetzt gerade bei ihnen?“ Innerlich verfluchte der Geheimdienstler Solo für dessen Unachtsamkeit, ihn nicht schon zu Beginn des Gespräches darüber informiert zu haben das Imperiale mit hörten. „Ich fürchte Sie werden jetzt nicht umhin kommen uns zu verraten wo ihr Ziel ist. Und an die Beiden Piloten: Hier spricht General Airen Cracken vom Geheimdienst der Neuen Republik. Ich autorisiere sie ihre Nachricht unverzüglich an Mr. Solo und Master Skywalker zu übergeben. Halten sie sich bitte für Rückfragen zur Verfügung.“ Er hoffte, dass Solo verstand, dass er von ihm erwartete den Beiden dabei keine Wahl zu lassen, während seine neugierige Seite nach dem Inhalt der Nachricht hungerte, fürchtete die pessimistische diesen. „Und was Velmor angeht hätte ich noch ein paar Nachfragen, wenn diese Sache mit Zsinjs Nachricht geklärt ist“, schob er nach.

„Nun, zumindest können wir jetzt einen Namen von der Liste der möglichen Verdächtigen streichen“, kommentierte Wedge, ohne einen wertenden Unterton in seiner Stimme, die Situation. Ihm war vollkommen bewusst, dass er sich mit diesem Kommentar auf sehr dünnes Eis begeben hatte, aber man durfte ja wohl noch das positive dieser Lage durchaus auch mal hervorheben. Wenn Zsinj etwas mit Velmor zu tun gehabt hätte, dann hätten seine Leute, wo auch immer sie gerade waren, die Gunst der Chance genutzt und nicht verhandelt oder was auch immer sie da trieben. „Nun einer steht jedenfalls hinter mir“, antwortete Han, genau wissend oder zumindest ahnend auf was Cracken gerade anspielte. „Und genau so wenig wie sie, hätten auch sie mir geglaubt, wenn ich ihnen einfach nur gesagt hätte, dass ich die Nachricht hören darf.“ Wenn es wirklich so wichtig war, wie es die beiden Piloten hingestellt hatten und er sich in ihrer Position befunden hätte, hätte er sich genau so wenig auf ein ein Wort verlassen, sondern es ebenso mit eigenen Ohren hören wollen. Dass sie jetzt auch Zeuge von der Velmor Sache geworden waren – nun, das war etwas ungünstig verlaufen, aber jetzt nicht mehr zu ändern. „Wir werden sie natürlich umgehend informieren, sobald wir mehr wissen und ich stehe ihnen jederzeit für Fragen bezüglich Velmor zur Verfügung und ich bin mir sicher, dass Luke einen vollständigen Bericht abliefern wird, sobald wir wieder zurück sind“, kam es im Brustton der Überzeugung von Han, der sich auf seinem Pilotensitz nun nach vorne lehnte und unbemerkt an ein paar Regler herumspielte, so dass das Cockpit von lautem Rauschen und Interferenzstörungen erfüllt wurde. „General Cracken? Hören sich mich noch? General Cracken?“ Han beendete die Komverbindung und zuckte mit den Schultern, ehe er zu dem Piloten sah. „Irgendetwas hat die Verbindung unterbrochen, aber die Sache mit der Nachricht wäre ja jetzt geklärt oder?“ Fragend sah er den Piloten an und blendete das fragende Getriller von R2 und das Brummen von Chewie aus.
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#9
Ackbar lauschte aufmerksam, mischts sich vorerst nicht in den Disput ein. Es war zwar - aus seiner Sicht - unmöglich, wie Cracken seinen Piloten behandelte aber in dieser Sache war es auch wichtig, die Positionen des Geheimdienstes einzubeziehen. Auch waren ihm durch Mothma die Hände gebunden worden, da diese einen funktionierenden Staat gemeinsam mit anderen gestalten wollte, der auf Protokolle und Handlungsrichtlinien setzte. Ackbar wäre gerne vorgeprescht und hätte seinen Piloten aus dem Kreuzfeuer genommen aber es stand ihm nicht mehr unmittelbar zu. Mon Mothma wollte, dass die verschiedenen Institutionen in gemeinsamen Sachverhalten auch gemeinsam agierten, sofern es keine Gründe für ein besonderes Vorgehen gab. Ackbar war nur ein militärischer Repräsentant und somit konnte er nur in klar militärischen Sachverhalten seine Meinung präsentieren. Natürlich hielt sich Ackbar nicht immer daran. Der Admiral war aber bereit jederzeit einzuschreiten, wenn Wedge seine Kompetenzen überschritt - und das war bei diesem Piloten eigentlich ein Regelfall. Die Worte des Piloten waren mal wieder grenzwertig aber auch Crackens Auftritt mit seinen Unterstellungen und paranoiden Vermutungen missfielen dem eigentlich ruhigen Militär, der zwar den Wert von Geheimdiensten verstand aber sich doch lieber auf klare Fakten verließ, als auf Vermutungen und Nebelkerzen. Doch die Entwicklung mit Zsinj und Luke Skywalker ließ auch den altgedienten Soldaten aufmerksam werden. Die Lage überschlug sich und Ackbar blickte angespannt aber auch interessiert zu Wedge. Unbemerkt trat ein Soldat ein, der an Ackbar herantrat und diesem von der Seite etwas zuflüsterte. Ackbar schlug mit beiden Flossen auf den Tisch. "Das ist nicht wahr...," sagte der Altgediente und erhob sich.

"Ich muss dieses Gespräch unterbrechen," donnerte seine Stimme. "Das Imperium hat vor wenigen Stunden Atravis angegriffen. Scheinbar ist eine imperiale Flotte durch die Verteidigung gebrochen. Die Schäden und Verluste können derzeit nicht beziffert werden," erklärte Ackbar bestürzt, sich aber um Ruhe bemühend. "Es ist ein ungewöhnliches Vorgehen. Ich werde die Verteidigung organisieren und mir ein Lagebild machen müssen." Ackbar musste nun seiner primären Aufgabe nachgehen, obwohl ihn auch dieser Sachverhalt interessierte, der soeben hier aufgedeckt worden war. Auch er selbst hatte noch Fragen an einen seiner besten Piloten. Ackbar wollte Wedge in dieser Sache auch nicht einfach davonkommen lassen, insbesondere, weil nun ein Kriegsherr in der Gleichung aufgetaucht war. "Direktor Cracken, da auch diese Lage hier wichtig ist, erlauben Sie mir, dass ich vorschlage, dass sie diesen Sachverhalt klären und sich uns dann im Lagezentrum anschließen. Sie können mein Büro frei nutzen," sagte der Admiral und deutete mit der Flosse zur Tür. "Commander Antilles, bis zur Klärung der Lage um diesen Sachverhalt hier halten Sie sich auf Naboo in Bereitschaft. Sie sind vorerst vom Dienst freigestellt und stellen sich der Untersuchung durch den Geheimdienst," entschied der Befehlshabende des Wedge Antilles, da er ihn so vorerst auch schützen konnte. Ackbars Idee war schlicht, dass Wedge für diese Notlage gebraucht wurde und sicherlich bald wieder in einem Cockpit sitzen würde, wenn sich Atravis als das schreckliche Lagebild darstellen sollte, wie es bisher klang. "Wenn alle Anwesenden zustimmen, werden ich nachträglich durch Direktor Cracken in Kenntnis gesetzt," schlug der Admiral recht bestimmend vor und ging auch nicht von einer Widerrede aus, denn Atravis war dringlich. "Commander Antilles, Sie erhalten Nachricht von mir," wandte er sich direkt an Wedge und deutete mit seiner Flosse auf den Piloten, bevor er in eiligen Schritten den Tisch verließ. Seine Gedanken waren jetzt unmittelbar bei Atravis. "General Madine, Sie haben die Wahl, obwohl ich vorschlage, dass Sie auch hier bleiben. Noch ist der Zwischenfall auf Atravis nur eine militärische Lage. Sobald ich weitere Informationen habe, erhalten auch Sie eine Nachricht," sprach Ackbar und trat bereits einige Schritte zur Tür, nicht mehr wirklich abwartend.
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#10
„Jawohl Sir“, war das einzige was Wedge auf Ackbars Worte erwiderte und, kaum dass dieser den Raum verlassen hatte, einen Blick zu General Madine warf, der mit einem leichten Kopfnicken reagierte. Er war einst selbst Commander einer Einheit gewesen, wenn auch keiner Kampfflüglereinheit, aber nichtsdestotrotz war ihm die Verantwortung die Wedge gegenüber seinen Männern empfand für ihn nicht unvertraut. Er hatte in der Vergangenheit so einige Missionen zusammen mit dieser Staffel ausgeheckt und ausgeführt und glaubte daher gut zu wissen was gerade in Wedges Kopf vor sich ging, weswegen er ihm mit diesem Kopfknicken auch die Erlaubnis, sich entfernen zu dürfen, erteilt hatte. Sollte General Cracken ein Problem damit haben, konnte er ja bei Admiral Ackbar oder bei General Crespin Beschwerde einreichen. Er spielte in diesem Moment sogar mit dem Gedanken, Wedge zu einem späteren Zeitpunkt selbst aufzusuchen, um mit ihm unter vier Augen zu sprechen. Ein Gespräch von Commander zu Commander oder auch einfach nur ein Gespräch von Mann zu Mann. Fernab jeglicher Hierarchien und Strukturen.

Wedge salutierte ein letztes Mal, drehte sich herum und verließ ohne noch ein Wort zu verlieren das Büro des Generals. Aber auch auf dem gesamten Weg aus dem Komplex hinaus schwieg er vor sich hin und Tycho wagte es nicht ihn in diesem Schweigen zu unterbrechen. Abgesehen davon, war er selbst noch dabei das gerade erlebte irgendwie zu begreifen. Ein äußerst schwieriges Unterfangen. Selbst für ihn. Beide Männer traten hinaus an die frische Luft und nach ein paar Schritten blieb Wedge stehen, drehte sich herum, so dass sein Blick auf den königlichen Palast fiel, den die Neue Republik als ihr provisorisches Zentrum in Beschlag genommen hatte.
„Herzlich Willkommen in der Neuen Republik“, sprach Wedge mit bitterem Tonfall, dessen Hände eine ausholende Geste vollführten. Mit einem trockenen Lachen ließ er seine Hände sinken und drehte allem wieder den Rücken zu. „Es war ein Fehler nach Velmor zu fliegen, ebenso wie es ein Fehler war hier her zu fliegen.“
„Was machen wir jetzt?“, fragte Tycho und verschränkte die Arme nachdenklich vor der Brust.
„Nun, ich weiß nicht was ich jetzt tun werde, aber ich weiß genau, was du jetzt tun wirst“, antwortete Wedge und sah seinen Freund mit ernstem Blick an. „Mich hat man auf Eis gelegt, du bist mein Stellvertreter, was bedeutet, du bist gerade zum Commander einer X-Wing-Staffel aufgestiegen und als solcher wirst du dich umgehend auf den Weg machen und zur Staffel zurückkehren.
Tycho sah Wedge für einen Moment lang einfach nur schweigend an. Natürlich verspürte er den Impuls allem zu widersprechen, aber er wusste auch, dass wenn ihre Plätze vertauscht wären, er nichts anderes von Wedge erwarten würde. Erwarten würde, dass er seinen Job weiter machte.
„Und was soll ich den Jungs sagen, wenn sie nach dir fragen? Du weißt doch genau bei wem unsere Loyalität liegt“, entgegnete er stattdessen, den Befehl akzeptierend.
„Es ist ein langer Weg zurück und ich bin mir sicher, dass dir bis dahin etwas eingefallen ist.“
„Vergiss es Wedge. Ich werde ihnen mit Sicherheit keine Lügen auftischen.“
„Das habe ich auch nicht von dir erwartet und noch weniger würde ich so etwas von dir verlangen“, erwiderte Wedge, der allerdings genau wusste, dass er Tycho damit vor ein gar nicht so kleines Problem stellte. Ehrlichkeit war in seiner Staffel stets groß geschrieben worden, denn nur wenn man ehrlich zueinander war, war der Aufbau von Vertrauen, ein essentieller Teil ihrer Zusammenarbeit, überhaupt erst möglich. Aber wenn sie die Wahrheit bezüglich seiner Abwesenheit erfuhren, dann würde es nur zu weiterem Ärger führen und den galt es unter allen Umständen zu vermeiden.
„Lass ein paar Dinge einfach weg, beschönige ein paar andere und hoffe, dass sie sich damit zufrieden geben.“
„Deinen Optimismus möchte ich manchmal haben“, seufzte Tycho und bereitete sich innerlich schon auf eine ungemütliche Rückreise und eine noch ungemütlichere Rückkehr zur Staffel vor.
„Gebe ihnen einfach deutlich zu verstehen, dass ich von jedem erstklassige Arbeit erwarte und dass ich mir für jeden eine individuelle Strafe einfallen lasse, der meint über die Stränge schlagen zu müssen. Mach ihnen klar, dass nur weil ich nicht da bin, es nicht heißt, dass ich nichts mitbekomme.“
„In Ordnung“, meinte Tycho mit einem schweren Seufzen. „Pass gut auf dich auf.“
„Und halt du mir die Jungs am Leben.“

Die beiden Freunde verabschiedeten sich und während Tycho den Weg zum Raumhafen einschlug, sah ihm Wedge noch einen Moment lang nach. Er hatte absolut keine Ahnung was er nun tun sollte. Er war Pilot, Commander einer Staffel, deren Einsatzorte sich regelmäßig änderten. Sie waren so gesehen dauerhaft in Bereitschaftsstatus und das bedeutete, dass man nicht viel Gepäck dabei hatte. Nicht einmal viel davon besaß und schon gar nicht so etwas wie einen festen Wohnsitz. Mit Sicherheit würde man ihm in der Kaserne ein Quartier zur Verfügung stellen, aber sein Bedarf an Neuer Republik war für ihn für eine ganze Weile vollauf gedeckt. Er hatte genug von Bürokratie und politischen Ränkespiele. Wedge steckte die Hände in die Hosentaschen und begann sich in Bewegung zu setzen, denn Bewegung sollte ja angeblich die Denkfähigkeiten anregen und nach nur wenigen Schritten kam ihm eine Idee. Er war auf Naboo und somit konnte er doch mal die Gemeinschaft besuchen gehen, die Luke dabei war aufzubauen. Luke war zwar nicht anwesend, aber er hätte bestimmt nichts dagegen, wenn Wedge vorbei schaute und sich vielleicht für ein paar Tage einquartierte. Er verstand zwar nichts von der Macht, aber wie hatte Luke einmal zu ihm gesagt? Es sollte ein Ort der Ruhe und des Friedens sein und Ruhe war doch genau das, von der alle glaubten, dass er sie dringend nötig hatte.
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