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Politik: Gesellschaft - Galaktisches Imperium - 23.10.2013 Die imperiale Gesellschaft
Selbstverständnis des Imperiums
Das Galaktische Imperium definiert sich selbst aus einem Alleinstellungsanspruch heraus. Es ist das erklärte und erstrebte Ziel, die gesamte Galaxis unter einem gemeinsamen Banner vereinen zu wollen. Das gilt auch für Elemente, die dies vielleicht überhaupt nicht wollen. Der durchschnittliche imperiale Bürger sieht seinen Staat als überlegen an und ist tendenziell der Meinung, dass andere Staaten barbarisch und unzivilisiert sind, weil sie sich dem Ziel einer gemeinsamen Zentralregierung verweigern. Man ist der Ansicht, dass die Bevölkerung eines eroberten Planeten spätestens in der nächsten oder übernächsten Generation den Eroberern dafür danken wird, dass man sie an der Blüte des Imperiums teilhaben lässt. Daher ist auch ein Austritt aus dem Imperium nicht vorgesehen. Wer einmal dem Imperium beitritt (oder beitreten muss), besitzt keine rechtliche Möglichkeit, es wieder zu verlassen. Strebt eine planetare Regierung dies dennoch an, so wird ein solcher Versuch der Spaltung bereits als Hochverrat empfunden. Zeichen, die auf eine Separation hindeuten, werden somit bereits im Ansatz bekämpft und führen schnell zu Militärpräsenz und dem Einsetzen von Gouverneuren. Aus diesem Anspruch heraus hat ein Status der Neutralität aus imperialer Sicht keinen allzu bedeutsamen Wert. Wer sich für die Neutralität entscheidet, entscheidet sich gleichzeitig nicht für und demnach gegen das Imperium. Neutralität bedeutet also Skepsis gegenüber dem Imperium. Dementsprechend wird das Erklären von Neutralität umgekehrt vom Imperium auch als suspekt angesehen und ist nicht zwangsläufig ein Grund, einen Planeten nicht zu besetzen.
Autokratismus
Die Gesellschaft des Imperiums ist oligarchisch geprägt und streng hierarchisch sortiert. Nur wenige haben auf galaxisweiter Ebene wahre politische und soziokulturelle Teilhabe. Das Imperium gliedert sich stark in Arm und Reich. Es besteht viel sozialer Brennstoff, besonders auf den ärmeren Randwelten. Jedoch explodiert diese soziale Bombe nicht, da die Randwelten ohnehin immer arm waren und der Bevölkerung dieser Welten ihre Herrscher schlicht egal sind. Ob sie nun unter einer korrupten Republik oder einem ebenso korrupten Imperium stehen, ist ihnen einerlei. Die Administratur Palpatines und auch deren Nachfolge von Vesperum fördert gezielt die Schere zwischen Arm und Reich, da das Imperium von den reichen Familien erheblich profitiert. Nicht nur das Steueraufkommen dieser Schichten ist entscheidend, sondern auch deren Spenden und Vertrauen. Der Imperator ist von sich aus einer reinen Demokratie abgeneigt, da diese seine Macht schmälern würde und verteilt die Macht gerne auf diese reichen Familien. Für ihn, der nach absoluter Macht strebt, ist es so erheblich einfacher, Kontrolle auszüben, indem er die Privilegierten der Gesellschaft mit Geschenken an sich bindet. Zudem sind die meisten Wohlständler abhängig von seiner Gnade, da sie ihm Prestige und Status verdanken. Im Grunde setzt sich das gesellschaftliche System der Republik fort, nur mit dem Unterschied, dass eine reine Demokratie abgelehnt wird. Selbst den Kindern wird die Demokratie aberzogen. Das Schulsystem fördert bewusst den geistig bzw. körperlich Stärksten und ernennt diese zu Klassenführern. Dieser leitet seine Klasse bei Sport- oder Propagandaveranstaltungen. Wichtig ist, dass er durch den Schuldirektor offiziell im Namen des Imperiums ernannt wird. Jeder, der die nötigen Leistungen erbringt, kann ein Klassenführer werden. Dieser Fakt zeigt, dass man von einer demokratischen Wahl Abstand genommen hat und den Besten schlicht ernennt.
Dieses Ernennungsverhalten zieht sich durch das ganze Imperium. Da der Imperator eine quasi absolute Macht auf sich vereint, könnte er faktisch jeden einzelnen Posten im Imperium selbst ernennen. Aufgrund der endlosen Größe der Galaxis deligiert er dies jedoch häufig an seine Untertanen. Alles Wichtige kommt und geht vom Herrscher aus. Diesen Status nimmt man besonders in den Kernwelten war. Die dortigen Einwohner profitieren vom Imperium erheblich und lobpreisen die imperiale Weisheit, die ihnen Wohlstand, Anerkennung und Macht verschafft. Welten wie Carida, Fondor und Eriadu sind wohl die größten Profiteure und sind der Demokratie bereits zu großen Teilen entwachsen. Innerhalb des Imperiums hat sich bereits eine Leistungs- und Geldelite etabliert, die durch den Imperator gefördert wird. Ärmeren Schichten bleibt häufig nur ein bedeutungsloses Dahinleben in den Slums oder ärmeren Vierteln. Der einzige Ausweg ist oft der Militärdienst, der einem einen schnellen Aufstieg erlaubt und vor allem gesellschaftliches Ansehen verschafft. Ärmere Schichten immer noch schlechte Karten im Bezug auf ihre Teilhabe am Staatswesen, für diese bleibt immer noch nur das Militär. Das Imperium zeichnet sich also durch Intoleranz und Vernachlässigung von niederen Schichten aus. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der Kern überwiegend weiter zum Imperium steht und die vernachlässigten äußeren Systeme mehr und mehr mit der Republik sympathisierten. Eine echte Demokratie gibt es de facto nicht mehr, da die lokale Macht bei den Statthaltern des Kaisers liegt, den Regionalgouverneuren, die sich aus Gouverneuren, Moffs und Großmoffs zusammensetzen. Der Senat mit gewählten Volksvertretern aus den Sektoren ist de jure zwar vorhanden und ermöglicht den Bürgern eine Pseudo-Teilhabe. Zuweilen genießt es der Imperator auch, sich im Senat lobpreisen zu lassen. Im Volksmund heißt der Senat jedoch „Klatschbude“, aus dem einfachen Grund, da der Imperator eigene Gesetzesinitiative besitzt und sie jeden Gesetzesvorschlag seinerseits verabschieden. Umgekehrt kann jedes Gesetz, das im Senat beschlossen wurde, durch ein Veto des Imperators wiederum verhindert werden. Jedoch wäre es für den Imperator zu aufwendig, jede kleine Gesetzesänderung zu überwachen und somit bleibt der Senat für die „kleineren“ Gesetze zuständig. Es gibt also immer noch im begrenzten Rahmen politische Teilhabe - allerdings gibt es vor allem auch die Illusion, dass dieses System, das sich scheinbar durch die Rebellionskrise zunehmend autokratisierte, nach Beendigung eben dieser wieder auf sein ursprüngliches Staatssystem zurückgestutzt wird. Der Senat ist für den Imperator also vor allem ein gutes Mittel zur Kontrolle, da er eine Scheinteilhabe gestatten kann und die Systeme durch Intrigen im Senat gebunden sind. Das Imperium ermöglicht Menschen und anderen Spezies aber ein weitgehend freies Leben, sofern sie nicht gegen das Imperium vorgehen. Imperiale Kunst wird zwar gefördert, ohne jedoch andere dabei aktiv zu unterdrücken. Jeder hat das Recht, sich frei zu entfalten und dieses Grundrecht wird vom Imperator nicht angegangen, solange man nicht gegen das Imperium operiert oder sich öffentlich dagegen ausspricht. Jeder Bürger des Imperiums weiß, dass er ständig überwacht werden kann und ein falsches Wort könnte mit Haft und Zwangsarbeit auf Kessel enden. Viele Bürger, hauptsächlich menschliche, fassen dies aber nicht als Unterdrückung auf, alleine weil die Propaganda es anders darstellt, sondern viel mehr als Schutz vor Dissidenten und Verrätern. Die meisten Menschen fühlen sich dadurch sicherer. Die Radikalisierung des Staatswesens wird also vor allem vor dem Hintergrund des galaktischen Krieges von dem Großteil der imperialen Bürger gebilligt. Militarismus
Das Imperium ist militaristisch geprägt und legt daher großen Wert auf Symbolik. Die imperiale Uniform ist ein solches Symbol und genießt somit höchsten Respekt. In der Bevölkerung werden Kriegshelden, die die Propaganda sorgfältig auswählt und in der Öffentlichkeit ausbreitet, geradezu verehrt. Der eigene Ruf, persönliche Tapferkeit und Führung von vorne sind hoch angesehen, während Feigheit eine der schlimmsten denkbaren Schmähungen ist, die den Adressaten geradezu gesellschaftlich ächtet. Prunk und Prestige sind bei öffentlichen Ereignissen ein wichtiger Faktor, um die eigene Überlegenheit demonstrieren zu können. In den imperialen Großstädten werden häufig Militärparaden und große Redeversammlungen abgehalten, um einerseits Stärke zu demonstrieren und andererseits die eigene Bevölkerung von der militärischen Macht des Imperiums zu beeindrucken und so vielleicht zum Dienst an der Waffe zu motivieren. Die Bevölkerung sieht ihr Militär in überwiegender Zahl als Helfer und Retter gegen Übergriffe vor Piraten oder Gewaltakte durch Terroristen. Allerdings ist auch bekannt, dass mehrere Sternenzerstörer im eigenen Orbit häufig kein gutes Omen darstellen. Einerseits ist die Achtung vor den eigenen Streitkräften also sehr hoch, andererseits ist aber auch bekannt, was die enorme militärische Stärke bedeuten kann, wenn sie sich gegen einen selbst richtet. Insofern besteht sowohl positiver Respekt vor den Streitkräften, aber durchaus auch die Angst davor, dass man selbst einmal Ziel der Zerstörungskraft wird.
Trotz des öffentlichen Militarismus gibt es innerhalb des Imperiums aber durchaus weitreichende Waffengesetze. So sind beispielsweise der Erwerb, Besitz und Handel besonders grausamer Waffen wie etwa Disruptoren und schwere Waffen im Imperium verboten. Außerdem untersagt das Imperium die Weiterverbreitung von Blasterwaffen mit Militärkaliber, die genügend Feuerkraft besitzen, um eine Sturmtruppenpanzerung zu durchdringen. Zivile Blaster mit weniger Durchschlagskraft sind dagegen grundsätzlich von jedermann käuflich zu erwerben. Das verhindert jedoch nicht, dass verbotene Modelle auf dem Schwarzmarkt dennoch zu erwerben sind, auch wenn das Imperium versucht, solche illegalen Aktivitäten zu unterbinden. Man kann von einer stark militaristischen Gesellschaft sprechen, die sich auf staatlicher Ebene erst aus den Klonkriegen heraus entwickelt hat. Mit dem Zwang zur Verteidigung der eigenen Heimat, Ehre und Familie vor einem äußeren Feind, kehrte auch eine ausgeprägte Identifikation zum galaktischen Staat ein, die durch die Propaganda schließlich gezielt forciert wurde. Speziesismus
Hier liegt auch der Ursprung für den Speziesismus innerhalb des Imperiums. Durch die Klonkriege herrscht bei vielen Menschen in der Mitte der imperialen Gesellschaft ein gewisses Misstrauen gegenüber Alienvölkern. Begründet liegen diese Vorurteile in dem Umstand, dass die Separatistenführer nahezu ausschließlich aus Nichtmenschen bestanden und so der Eindruck erweckt wurde, die Nichtmenschen wollten sich von der menschlichen Republik lösen. Dieser Graben zwischen Menschen und Nichtmenschen wurde bis heute nicht überwunden, zumal er in der imperialen Propaganda durch die KOMENOR auch noch subtil oder offen gefördert wird. Eine Diktatur benötigt ein beständiges Feindbild und nach der Ausschaltung der Jedi boten sich diese bereits bestehenden Vorbehalte an. Die Neue Ordnung bezeichnet die Menschen als die bedeutendste Säule des Galaktischen Imperiums, deren Wichtigkeit weit über der der anderen Spezies steht. Großwesir Sate Pestage, ein bekannter Rassist, nutzt nun seine herausgehobene Stellung, um Menschen zu fördern und erließ im Namen des Imperators Gesetze zur Förderung der menschlichen Spezies. Der Imperator heißt dies gut, da dies nur seiner Herrschaft zuträglich ist, wenn er die nummerisch stärkste Spezies prädestiniert herausstellt und sich dadurch ihre Sympathie sichert.
Nur wenige Nichtmenschen machen tatsächlich Karriere im Militär, zumal das Imperium sie - offiziell aufgrund logistischer Vereinfachung - streng von den Menschen trennt. Nichtmenschen ist nur der Dienst im sogenannten Nichtmenschenzweig des Militärs erlaubt. Nichtmenschen fällt der Gang zu Ämtern sowie Behörden schwerer, da Menschen häufig bevorzugt behandelt werden und tendenziell auch bessere Schulbildung, bessere Aufstiegschancen erhalten. Der Mensch gilt inzwischen als Krone der Schöpfung und als die Spezies, die sich besonders um das Imperium verdient macht. Viele Menschen identifizieren sich bereits mit diesem Machtanspruch und wer als Mensch geboren ist, weiß sich glücklich. Aliens bzw. Nichtmenschen leiden dagegen oft unter der Willkür der Ämter und Behörden. Menschen werden auch durch besondere Organisationen, wie imperiale Sportverbände und Ähnliches, an die imperiale Propaganda gebunden. Man kann davon ausgehen, dass jedes Neugeborene bereits mit der imperialen Propaganda aufwächst und die wahre Demokratie nicht mehr kennt. Für einen Heranwachsenden ist das Imperium alles, da es früh Kontakt zu ihm aufnimmt, mit Sportorganisationen, Vereinen und Freizeitaktivitäen und Schule. Das Imperium ist darauf bedacht, gute Imperiale zu erziehen. Aliens sind davon ausgenommen, aber auch diese können ein gutes Leben führen, sofern sie keinem Menschen in die Quere kommen und sich nicht gegen das Imperium richten. Diese Alien-Intoleranz geht auch auf Sate Pestage zurück, der glaubt, dass ein Reich in der Größe des Imperiums nur durch Eliten zu beherrschen sei. Der Imperator billigt es, auch wenn er nicht direkt ein Rassist ist. Sexismus
Neben der Reserviertheit gegenüber Nichtmenschen existiert in Teilen des imperialen Militärs auch eine Skepsis gegenüber Frauen im Dienst an der Waffe, die allerdings ebenso schon aus Zeiten des Republikanischen Militärs herrührt. Bereits an der Akademie machen manche Frauen Erfahrungen mit sexistischer Diskriminierung in der Männerdomäne des Militärs. Diese kann sowohl von den Kadetten als auch von den Ausbildern der Akademie ausgehen, zum Beispiel durch besonders hartes Training oder schlechtere Prüfungsleistungen. Auch wenn Frauen daher nie der Dienst im Militär verboten war, so gelang es nur wenigen, in die höchsten Führungspositionen vorzudringen, sondern sie wurden durchaus häufiger auf unwichtigere Posten abgeschoben, was in manchen Fällen einem Karriereaus gleichkommen kann. Dadurch gelingt es Frauen auch nur schwer, die Unterstellung, schlechtere Soldaten zu sein, auszuräumen, da sie nicht viele Chancen dazu erhalten und gleichzeitig auch nicht in die Positionen gelangen, um aktiv etwas gegen diesen Sexismus zu unternehmen. Das wiederum bestätigt die chauvinistischen Einstellungen mancher Männer, die zu erkennen glauben, dass Frauen schlichtweg nicht dazu fähig sind, sich bis nach oben durchzubeißen. So gesehen ist das Ganze ein Teufelskreis.
Im Gegensatz zum Alienmisstrauen aus der Mitte der Gesellschaft ist der Sexismus jedoch mehr eine Erscheinung des Militärs (vor allem der Sternenflotte) und weniger ein gesamtgesellschaftliches Problem. Ausgenommen von den Vorbehalten gegenüber Frauen im Militär sind die Sturmtruppen, bei denen es einzig und allein auf Drill und Leistung ankommt und das Geschlecht nach der Ausbildung keinerlei Rolle mehr spielt. Text von Darth Vesperum und Cassio Acchetia |