Einöde von Korriban - Druckversion +- Star Wars - Echoes of the Empire (http://starwarsrpg.de) +-- Forum: » Äußerer Rand « (http://starwarsrpg.de/forumdisplay.php?fid=119) +--- Forum: » Korriban / Moraband « (http://starwarsrpg.de/forumdisplay.php?fid=46) +---- Thema: Einöde von Korriban (/showthread.php?tid=146) |
Re: Einöde von Korriban - Reah Nigidus - 22.10.2013 Fontänen aus Laserfeuer erhellten den Raum: die roten Blasterblitze zischten und fauchten durch die leeren Hallen, rissen erbarmungslos Gestein aus den uralten Wänden und schlugen auf die Panzerung der Kriegsmaschine ein. Doch auch der Droide ließ sich nicht lange bitten, an seinen Bewegungen erkannte Reah, dass die alte Maschine ihre Sensoren bereits rekalibrierte und in Kürze einen verheerenden Sturm entfesseln würde, der das Leben der Sturmtruppen beendete. Doch was nur hatte diese Männer angetrieben nach Korriban zu kommen? Vesperum war vor seinem Verschwinden noch weit davon entfernt gewesen seine Macht wirklich gefestigt zu haben und dennoch agierten die Soldaten mit einem Fanatismus, als wäre es noch immer die Hand Palpatines, die sie leitete. ihr selbst war unwahrscheinlich schwer gefallen den neuen Imperator einzuschätzen, sie hatte ihn stets als Störung wahrgenommen, als wandelnder Schatten eines Schreckens, der die Altvorderen, die Maschinen wiedererweckte. Jemand, der die Präsenzen in den alten Sarkophagen der Sith wieder wachrüttelte - jemand der Verderben über eine ganze Galaxis bringen wollte. Korriban verstärkte diesen Eindruck oder war es etwa der Eindruck Korribans, den sie auf den Imperator projizierte? und warum war sie dann selbst hier? Eine simple Frage, etwas, dass sie Scarian bereits gesagt hatte: niemand konnte sich den Ruf Korribans widersetzen, wenn er sich erst im Herzen festgesetzt hatte. Doch ihre Gedanken mussten im Augenblick verweilen, im tödlichen jetzt. Vor sich sah die Inquisitorin den Droiden, nah genug für einen Kuss auf das kalte Metall und ihre Klinge, die sie gegen die dicke Panzerung drückte. Zum alten, muffigen Geruch, gesellte sich nun auch Ozon und verbranntes Metall. Heißer, von der klinge geschmolzener Durastahl tropfte herab und die lange Schnittwunde entlang des Visors glühte in der Dunkelheit furchteinflössend Orange, als hätte ihr Angriff nun das erzürnte Reaktorherz des Droiden freigelegt, diesen geothermalen Höllenschlund, der sie alle zu verschlingen drohte. Die Hölle vor ihr, die Hölle hinter ihr - Reah erkannte, dass sie in diesem Sturm aus Blasterstrahlen auch trotz Lichtschwert nicht lange stehen würde - so wenig wie sie selbst Gnade zeigte, würden es auch die Soldaten nicht tun, wenn sie sich vor ihrem Ziel befand. Elegant wirbelte sie unter einem der massiven Geschützarme des Droiden hindurch und schickte einige Querschläger der Soldaten in Richtung Decke. Ein Kraftvoller Hieb gegen die Beine der Maschine, ließ die Gyros in den stillen Hallen fürchterlich Kreischen, als der Droide einen Teil seiner Standfestigkeit verlor und zu einer Seite hin abknickte. Er war geschlagen, dem Feuer der Soldaten schonungslos ausgesetzt, das klaffende Löcher in den Durastahl schlug. Parallel dazu schmolz sich die Spitze ihres Lichtschwerts langsam bis zum Kern des Konstruktes vor, verdampfte Kabel und Drähte auf dem Weg zum Herzen. Doch der Wächter war seinen Verhaltensmustern stoisch erlegen, konnte nichts dagegen unternehmen, nicht seinen Zorn kanalisieren, um sie einfach zu zerschmettert, ja nicht einmal rudimentär die Macht berühren. Ausgesaugt, aufgebracht, Schrott. Unter den massiven Feuerstößen spürte sie, wie der Energiezufluss schwächer wurde, die Kraft aus der Maschine floss, die mit immer mehr Fehlfunktionen zu kämpfen hatte. Am Ende verließ auch die anderen Gliedmaßen die Energie und das Gerät brach unter seiner Last zusammen. Vereinzelt entwichen durchtrennten Kabeln einige Funken und geschmolzener Durastahl floss in die von den Soldaten und Lichtschwertattacken beigebrachten Wunden. Der Wächter war gefallen, doch interessant allein die Frage, ob es sich dabei nur um einen handelte, oder ob noch mehrere auf sie warten würden. In ihrem Kopf entwickelten sich Szenarien wie sie an eine Kreuzung kamen, eine Kreuzung jener leblosen Gänge, ohne jedwede Möglichkeit zur Flucht, zur Deckung und wie die Maschinen sie ins Kreuzfeuer nehmen würde. Dann würde es ihr aller Grab werden, dann war ihr Leben wertlos, lag ihre Bestimmung einzig allein darin, hier umzukommen. Und wenn nicht? Dann hatte es etwas zu bedeuten, sie näherten sich einem entscheidenden Ort. Aber noch war Reah nicht fertig. Tief griff ihre behandschuhte Hand in die Eingeweide des Droiden, während ihre schweren Stiefel den besiegten Feind herunterdrückten, ihn noch weiter demütigten und sie über ihr Knie gebeugt in das Innere der Maschine linste. Die Situation hatte den Anschein, als wolle die Inquisitorin ihren Feinden das Herz herausreißen und vielleicht steckte sogar ein Hauch Wahrheit darin. Im schwachen Schein ihres Lichtschwerts, hielt sie einen kleine, roten Kristall empor, der einst dem Visor seine einschüchternde Färbung gab. Einen Augenblick später verschwand der geschliffene Edelstein in einer ihrer Taschen. Doch auch die alten Sith-Runen auf dem Gehäuse fielen ihr nun ins Auge, Zeichen einer Sprache, die sie nicht einmal im Ansatz lesen konnte - die jedoch für die Historie der Sith von Bedeutung sein konnten und Reah hatte weitere Hintergedanken: sie wollte das Metall der Maschinen von Korriban, mit dem der Dark Reaper auf Thule vergleichen, sie wollte den Unterschied der Sith kennenlernen - warum waren diese anders, als jene auf Korriban? Was trieb die Reaper an, das diesen Maschinen offensichtlich fehlte? "Korriban zeigt sich großzügig, Oberst." Reah schaltete das Lichtschwert aus, für die Soldaten unter ihren Helmen mit Restlichtvisor, war die Gefahr dabei größer isch zu verletzen als etwas zu erkennen. "Kommen Sie her und sehen Sie sich das an, Scarian.", winkte sie den Sturmtruppenoberst heran. "Der Wächter diente nicht nur der Abwehr von Feinden, er trägt auch ein Stück galaktische Geschichte mit sich. Ich möchte, dass besonders jene Teile mit den Inschriften zur weiteren Untersuchung geborgen werden - sobald wir diese Hallen verlassen haben, organisieren sie einen Rücktransport der Relikte zur Flotte um sie genaueren Untersuchungen zu unterziehen." Ihr Blick senkte sich wieder auf die Trümmer vor ihr, als erhoffte die Inquisitorin doch etwas zu erkennen. Doch je anstrengender ihr Blick wurde, desto mehr Technologie der Dark Reaper erkannte sie darin, sah, wie sich das Gehäuse auftat und sie der Projektor der Verzweiflung anstarrte. Vielleicht war der Wächter nur jenes: ein Spiegel der Vergangenheit oder ein Reflektor geheimer Ängste. Re: Einöde von Korriban - Darth Vesperum - 22.10.2013 Spielleiter
Die Maschine war besiegt und gab keinen Ton mehr von sich, nur noch Rauch, Dampf und Gestank. Doch was hatte sie bewacht? Hinter dem geschlagenen Maschinenwesen eröffnete sich ein Portal, das jetzt bereits den Blick auf eine zerstörte Stadt freigab. Das alte Metall des Tores konnte sich nicht mehr schließen und verklemmte im Rahmen. Der Weg war frei. Eine riesige Stadt, welche völlig zerstört, verfallen und aufgelöst erschien. Der Tunnel war mit einem alten Siedlungsgebiet verbunden, oder viel mehr, was davon übrig war. Der Droide wollte die Eindringlinge wohl daran hindern, diesen Ort zu erreichen. Eine Ruine der Sith, viel mehr eine Nekropole vergangener Zeit, in der Leben und Tod zu einem Status verschmolzen. In den alten Straßen zwischen den großangelegten Sandsteingebäuden und alten Stahlstrukturen lagen zerstörte Bauteile, Fahrzeugswrack und sogar einige abgestürzte Fluggeräte, die wie Shuttles aussahen. In diesen Shuttles lagen Skelette von ehemals lebendigen Wesen. An den Skeletten waren noch Reste von Kleidung zu erkennen, die ebenso mit Sith-Runen verziert war. Lange Talare, Gürtel und Schärpen in jeder Form bedeckten die Überreste von Lebendigem. Scheinbar hatte eine alte Zivilisation versucht, Korriban zu evakuieren oder war bei dem Versuch untergegangen. Auch in den Straßen, den Häusern und auch jedem andere Gebäude würde sich purer Tod finden. Niemand hier hatte überlebt. An einigen Häusern konnte man sogar Laserspuren von Orbitalbeschuss erkennen. Deren geschmolzene Ansichten rissen tiefe Wunden in das alte Stadtbild, welches sanft durch die beiden Sonnen von Korriban beschienen wurde. Hier war kein Kriegsgerät mehr, sondern nur Vergessen. Zerbrochene Krüge, alte Glassplitter und panische zusammengeworfene verzehrte Leichen, die wohl versucht hatten aus der Stadt zu fliehen. Es musste ein Ereignis von besonderer Bedeutung sein, dass sich hier als Ruine abbildete. Dies waren die Spuren der Republik, die Korriban nach ihrem endgültigen Sieg über das Sith-Imperium vollständig auslöschte. Jede Siedlung, jede Stadt und jedes Fluchtschiff vernichtete, um den Sith, dem Volk und ihrer Gesellschaft ein für alle mal ein Ende zu setzen. Die Ruine war stiller Zeuge eines Völkermordes. Die Skelette sprachen nicht mehr aber sagten viel. Auch die alten abgerissenen Banner mit Sith-Symbolen, die immer noch drohend an den Wänden voller Stolz wehten, berührt von Staub und Zeit. Die Inquisitorin würde hier keine Dark Reaper finden, sondern nur Ruinen einer alten Zivilisation, die einst die Dark Reaper gebaut hatte, um sich an der Galaxis zu rächen. Hier waren die Sith - in den Bauten, in den Relikten und Symbolen aus dem Altertum. Doch noch waren die Flüchtenden nicht durch das Portal gegangen und all dies würden sie erst später sehen, noch sahen sie nur ein grelles Licht im Tor und schemenhafte Gebilde im Schatten, geschwärzt durch den Rauch des gefallenen Wächters. Re: Einöde von Korriban - TX-9941 - 23.10.2013 Dafür waren sie ausgebildet worden, das war ihr Element, der Kampf. In geschlossenen Reihen standen die Sturmtruppen, gemeinsam mit Inquisitorin Nigidus, dem altertümlichen Kampfdroiden gegenüber, welcher sich mit all seiner zerstörerischen Kraft wehrte um die Eindringlinge aufzuhalten. Feuer und Tod waren um sie, Blasterschüsse zischten bedrohlich nahe an ihren Köpfen vorbei, doch die Legionäre stellten sich ihrem Gegner mit einer Inbrunst entgegen, wie sie jedem imperialen Propagandaplakat Ehre bereitet hätte. Mit jedem Schuss der den glühenden Läufen der Blaster entwich, kam ein Stück ihrer aufgestauten Wut heraus, ein befreiendes Gefühl. In der Beengtheit der Sith Katakomben wirkte dieses eigentlich kleine Feuergefecht beinahe wie ein Inferno, denn die tödlichen Laser ließen den Tunnel in einem unheilvollen Rot aufleuchten, als wäre die Hölle über die Anwesenden hereingebrochen. Doch diese Hölle wurde dieses Mal nicht von den unheiligen Kräften, welche wie Blut durch Korriban flossen, entfesselt, sondern von den Männern der 83. Sturmtruppenlegion. "Zerstört dieses verrostete Relikt!", brüllte Cato in seinem Kampfesrausch, doch so sehr die Soldaten ihre Magazine auch in den metallenen Wächter entluden, das alte Metall hielt immer noch stand. Nigidus hingegen stand dem Droiden im Nahkampf gegenüber und schwang ihr Lichtschwert gegen das alte Kriegsgerät. Damit geriet sie zwangsläufig in das Schussfeld der Sturmtruppen, welche sich davon jedoch nicht abhielten lassen, weiterhin Salve um Salve auf den Droiden abzufeuern. In einer anderen Situation wäre so etwas niemals geschehen, doch Korriban begrub die Tugenden und die Disziplin der Legionäre, sodass nur noch Tötungsmaschinen übrig blieben, ähnlich dem Kampfdroiden. Cato wusste, dass die Inquisitorin nicht anders handeln würde, er hatte es schon bei der ersten Begegnung mit der Machtwirkerin gemerkt. Ihr war das Schicksal seiner Männer egal, ein Umstand der noch für einige Differenzen sorgen könnte, sofern die Imperialen Korriban überlebten. Aber Nigidus war keine Laie mit dem Lichtschwert, einige Schüsse, welche sie beinahe getroffen hätten, lenkte sie mit ihrem Lichtschwert ab und ließ sie stattdessen an der Decke des Tunnels einschlagen woraufhin kleine Gesteinsbrocken auf den Droiden hernieder fielen. Das Scharmützel nahm noch einige weitere Minuten in Anspruch, doch letztlich brachte die Inquisitorin den Kampf mit einem schnellen Streich ihrer Klinge zu Ende. Dem Droiden wurden die Beine abgeschlagen woraufhin er hilflos zur Seite hin abknickte. Nun war er dem Feuer der Legionäre schutzlos ausgeliefert, welche weiterhin ungehindert schossen um das stählerne Ungetüm endlich zu vernichten. Langsam gab die Maschine ihren Geist auf, ihre technischen Innereien wurden durch die zerstörerischen Schüsse der Blaster und das Lichtschwert der Inquisitorin langsam außer Gefecht gesetzt. Schließlich setzte der Energiekern des Droiden aus, die Schüsse wurden nach und nach weniger und das Gefecht war vorbei. Dieser Schusswechsel kam einer Befreiung gleich. Der aufgestaute Druck war von den Legionären genommen worden, ihr Hass hatte sich entladen. Wie lange dieser Zustand noch anhalten würde, wusste Cato nicht, doch er war förmlich dankbar dafür, endlich wieder klar denken zu können. Auch seine Untergebenen schienen sich zu entspannen, ihre Haltung wirkte weniger verkrampft und die Ausstrahlung allgemeiner Wut war verschwunden. Sofort zählte der Oberst die Verluste. Bis auf ein paar Schrammen waren die Sturmtruppen dieses Mal tatsächlich unbeschadet davon gekommen. Es war ein erster Triumph über Korriban, ein Ereignis das in Cato eine gewisse Genugtuung hervorrief, man konnte sich gegen den Planeten wehren. Was jedoch noch folgen würde, dessen war er sich nicht bewusst. Während die Sturmtruppen sich noch untereinander zu einigen guten Treffern beglückwünschten und einige von ihnen sogar so weit gingen sich als unverwundbar zu bezeichnen, wurde Cato von Inquisitorin Nigidus zu sich gerufen. Sie bezeichnete Korriban als großzügig, eine Behauptung welcher sich der Oberst eher schwer anschließen konnte, der Planet war die Hölle, nicht mehr und nicht weniger. Als Cato sich näherte, bemerkte er wie die Inquisitorin die Überreste des Droiden zu untersuchte, was dem Oberst in der gegenwärtigen Situation alles andere als sinnvoll erschien. Doch als er sie angefordert hatte, hatte er ihr förmlich das Kommando übertragen und dies galt noch immer, sogar in den Tiefen Korribans, wo seit unzähligen Jahren kein Lebender mehr gewandelt war. "Das Mistding konnte sich gut wehren, aber letztlich musste es sich doch der imperialen Gewalt beugen!", stellte Cato, sein Blick auf den alten Kampfdroiden gerichtet, fest, "Wie lautet Ihr Befehl?. Er erkannte ihm unverständliche Schriftzeichen auf der Oberfläche des zu weilen sehr stark in Mitleidenschaft gezogenen Droiden. Für ihn war es nichts weiter als ein unbedeutender Schriftzug, etwas das für sein Soldatendasein eher wenig hilfreich sein würde und somit irrelevant war. Doch Nigidus sah darin offensichtlich mehr, viel mehr als es Catos, auf Kampf und Taktik ausgerichteter Verstand vermochte. Ihr Vorhaben, die Überreste des Droiden zu bergen und diese zur Flotte zu bringen, rief im Obert jedoch großes Missfallen hervor. Sie hatten sich unter Verlusten durch dieses Labyrinth aus Tod und Verderben gekämpft und nun sollte eine der todbringenden Fallen Korribans gerettet werden? Widerworte flammten in Cato auf, das war nicht rechtens, zumindest seiner Meinung nach. Unter seinem Helm verzog er das Gesicht, unschlüssig, ob er sich dem Befehl widersetzen sollte, doch wem wäre damit geholfen? Schließlich zwang er sich dazu, dem Befehl statt zu geben. "Wir Ihr wünscht, Inquisitorin! Sobald wir den Imperator gefunden haben, werden wir dieses Wrack umgehend bergen.", entgegnete er mit leicht verzerrter Stimme und salutierte. Der Imperator. Seit sie das Funkrelais und die Katakomben betreten hatten, war der Grund ihrer Anwesenheit beinahe aus ihren Gedanken gestrichen worden. Die Soldaten, als auch die Sith wollten überleben, in diesem Urinstinkt hatten sie ihre Mission, zu ihrer Schande, nach hinten verlegt. Ein tiefes Schamgefühl überkam Cato, er hatte seine Mission, seine Aufgabe und somit sein Leben vernachlässigt. Soeben wollte er den Vorschlag machen, den Weg fortzusetzen, als ihn durch den dunklen Rauch, welchen der Droide noch immer ausstieß, ein grelles Licht auffiel. Es schien vereinzelt durch den Rauch hindurch und weckte eine ungute Neugier in ihm. "Inquisitorin, sehen sie!", sagte Cato und deutete auf das schwer zu erkennende Leuchten. Re: Einöde von Korriban - Reah Nigidus - 23.10.2013 Umgehend. Umgehend bedeutete sofort. Jetzt und in diesem Moment, nicht erst, wenn sie den Mythos eingefangen haben, der sie in dieses Grab lockte. Feindseligkeit blitzte kurz in ihren Augen auf. Sie dachte an diesen überheblichen Nichtsnutz Stratis, an Byss, wie er dachte, er würde ihre Befehle befolgen. Wollte Scarian denselben Fehler machen? Wollte der Strumtruppenoberst erfahren was die Konsequenzen eigenständigen Denkens waren? Und wo die Grenze lag? Er war nichts mehr, ein Niemand, ein austauschbarer Apparat, wie die Massen an TIE-Jägern in den Bäuchen der Großkampfschiffe. Cato Scarian besaß für die weder Gesicht, noch Geschichte, noch Individualität. Er war ein Kriegskonstrukt, stand in seinem Wert nur gering über gewöhnlichen Militärdroiden. Als ein solches Produkt hatte er nicht zu fragen, nicht zu denken, nein, er hatte ihre Befehle zu befolgen, so, wie sie die von der Finsternis ausgedorrten Lippen verließen. Neuer Zorn erfüllte ihr Innerstes, brannte sich wie das läuternde Fegefeuer durch ihre Venen. Zorn darüber, dass ihre Autorität nicht angemessen respektiert wurde, darüber, dass vielleicht der Verdacht aufkam, sie wäre nicht mehr imstande rational zu urteilen, vernünftige Entscheidungen zu treffen bis hin zur Verkündung von absolutem Nonsens. Hätte sie Scarian zerschmettern sollen? Seinen stolzen Soldatenkörper zerdrückt und unförmig verkrüppelt in diesen Droidensarkophag stecken sollen? Vielleicht. Es war schwer vorherzusagen. Der Mann beeinflusste die Inquisitorin, lenkte sie ab und zerstreute ihren Fokus in der Ödnis Korribans. Und dennoch ließ sie ihn leben - aber nicht aus Gnade. Die Macht hatte entschieden. Die Macht verschonte den Soldaten, statt die Kräfte der Inquisitorin zu entfesseln und gewiss nicht aus Zufall. Das Opfer der Gewöhnlichen, der Geringeren, wurde an anderer Stelle benötigt. Und erneut beanspruchte Scarian ihre Aufmerksamkeit und wofür? Für das klägliche Gefühl der Hoffnung. Beinahe konnte sie die ausgeschütteten Glückshormone der Soldaten riechen, sie wie widerliche Skarabäen unter ihren Stiefeln zermalmen. Aber die Soldaten hatten keine Ahnung. Keine Ahnung von der dunklen Seite und ihren fauligen Versprechungen. Selbst das Licht war eine Lüge und die Galaxis selbst war der Beweis dafür: von Grund auf existierte nur die Dunkelheit, sie erzeugte das Licht erst aus ihrem eigenem Zentrum heraus. Finsternis ist eine allgegenwärtige Erscheinung, sie beherrscht das Leben auf allen Planeten, denn entgegen dem Irrglauben ist es nicht etwa die Nacht der vergeht, sondern der Tag, der erst durch vereinzelte Sonnen geschaffen werden muss. Und so verhielt es sich mit den Jedi, deswegen konnten sie nicht siegen. Wo die Jünger der dunklen Seite schon immer präsent waren, an dieser Stelle musste ein Jedi das Licht erst schaffen, konnte es unmöglich aus dem Nichts heraus mehren. Die Armeen der Finsternis waren unendlich, manifestierten sich in immer neuen Schrecken. Die Jedi hingegen krallten sich an den Zipfel des Lichts, wie an den Rocksaum ihrer Mutter, Sie waren allein, hilflos in der Dunkelheit ausgesetzt. Und dieses Wesen der dunklen Seite verkannte Scarian hier ebenso: hinter seinen geliebten Lichtstrahlen versteckte sich nur eine weitere Finsternis. Vielleicht hätten sie länger in den Katakomben verbleiben sollen. Korribans Innereien aus Schatten und Irrwegen hätten den Sturmtruppen früh genug vermittelt, dass sie im Wesen der Galaxis selbst wandelten. Doch statt ihre Stärke im Kampf mit der ewigen Bestie, den Kreaturen des Abgrunds, der Dunkelheit selbst zu messen, wählten die feigen Hunde den leichten Weg des Lichts, ein Pfad von dem Reah wusste, dass er sie am Ende nur Schwächen würde. Und dennoch gab auch die Inquisitorin der falschen Hoffnung nach und starrte durch den schwelenden Rauch der alten Maschine. Sie holte den altertümlichen, roten Kristall aus ihrer Tasche und hielt ihn sich vor das Auge. Wie ein prächtiges Kaleidoskop verwandelte er die einzelnen Strahlen in ein blutdurchtränktes Farbspiel, ehe er wieder in den Untiefen ihres Mantels verschwand. Reah nickte, so abwegig sie es auch fand, schien ihr weiterer Pfad in dieser Richtung zu lliegen und so machte sie sich daran, voranzuschreiten. Das Licht brannte in ihren Augen. Die wenigen Strahlen, die es schafften unter ihren Hut zu gelangen fühlten sich an wie Plasmaprojektoren, die ihr das Fleisch verbrannten. Ein letzter Schritt brachte sie wieder unter Korribans Himmel. Als sie sich noch einmal umdrehte, noch einmal in die lockende und schützende Dunkelheit blickte, bemerkte Reah auch die Pforte durch die sie geschritten war. Tatsächlich schien diese ein regulärer Ausgang zu sein und keiner der, wie von ihr vermutet, durch Eruptionen entstanden war. Doch Zeichen und Hinweise auf dem Tor, so es je welche gab, hatte der Wind schon vor langer Zeit abgerieben. Vielleicht war es einmal ein Versorgungstunnel zum Funkturm, zumindest erschien diese Vermutung naheliegend. Vor ihr baute sich der Kadaver einer riesigen Stadt auf, ein Ort, der allein vom Tod beherrscht wurde. Wieder wurden ihre Schritte auf dem Sand unsicherer. Ihr Geist floss durch die Macht, suchte in den porösen Gestein nach den Echos der Gefallenen und hatte doch zeitgleich schreckliche Angst davor, die Geister der Toten wahrhaft zu finden. Seltsame, fremdartige Bauten säumten ihren Weg, architektonische Werke, die sie keiner ihr bekannten Kultur zuordnen konnte. Vereinzelt waren auch hier Zeichen zu erkennen, die jenen auf der Maschine nicht unähnlich waren. "Beeindruckend nicht wahr?", sprach die Inquisitorin, obgleich sie keine Antwort erwartete. "Und doch ganz und gar nicht das, was ich erwartet hatte." Eine derart große Siedlung für humanoide Wesen entsprach ganz gewiss nicht ihren Vorstellungen von einer Sith-Welt. Wo waren die riesigen Fabriken? Die Manufakturen der Sith? "Entgegen dem, was sich über die Sith erzählt wird, hat, wurde diese Kultur nicht von ihnen ausgelöscht oder assimiliert, wie es die Dark Reaper auf anderen Planeten getan hat.", fuhr sie fort und deutete auf tiefschwarze Brandspuren an vereinzelten Gebäuden. "Sie als Soldaten wissen solche Zeichen zu deuten. Dieser Planet wurde von einer Sternenflotte bombardiert. Vielleicht sogar dieselbe Flotte jener unbekannten Macht, die vor Jahrtausenden auch Welten wie Telos, Dantooine und Taris zerstörte." Reah machte an einer stark verbrannten Leiche vor ihr halt. Ein verkrüppeltes, deformiertes Skelett um deren dürren Hals sie ein Tuch erkennen konnte, dass abermals die hier scheinbar allgegenwärtige Symbolik aufwies. Ohne lange darüber nachzudenken beugte sich die Inquisitorin herunter, um das Stück an sich zu nehmen. Sie konnten das Verlangen, es besitzen zu wollen nicht begründen, ja nicht einmal beschreiben. Korriban schien ihren Willen aufzubrechen und sie zu einem leeren Kanal für den Willen der Macht zu machen, die ihre Handlungen bestimmte. Re: Einöde von Korriban - Darth Vesperum - 23.10.2013 Spielleiter
Als die dunkle Jedi das Objekt ihrer Begierde berührte, durchzuckte sie eine seltsame alte Energie. Sie kroch ihren Arm hinauf, wie ein Gift, welches sich durch ihr Fleisch bohrte. Es schmerzte kurz, doch das Leid der Berührung verschwand dann im kalten Nebel ihres Geistes. Ihre Augen wurden weiß und eine Vision ergriff von ihr Besitz, während sie sich selbst tausende Jahre zurückversetzt sah. Die Stadt erbaute sich vor ihren Augen, die Zerstörung verschwand und in den Straßen herrschte Leben. Soldaten in schwarzen Uniformen, ähnlich der Sturmtruppenrüstungen, nur mit Sith-Symbolen und normale Bevölkerung in weiten typischen Roben ging an ihr vorbei, wie Geister, die lebendig wurden. Reah Nigidus war zur Beobachterin der Vergangenheit geworden. Korriban schenkte ihr etwas. "Sergeant Keldarn," rief eine Stimme aus der Menge als ein Mensch in schwarzer Robe mit einem silbernen Lichtschwert am Gürtel auf die Soldaten zu lief. Der Soldat blieb mit seinen Männern stehen. Er trug dieses Halstuch, um den Kragen seiner Uniform, knapp unter dem Helm. "Lord Istraal möchte, dass sie hier eine Verteidigung errichten. Die Republik ist durch die Verteidigung gebrochen." Der Unteroffizier nahm seinen Helm ab. "Jetzt schon? Können wir nicht standhalten? Was macht die Geheimwaffe, der neue dunkle Verheerer?" Der Sith gegenüber wiegelte mit einer breiten Armbewegung ab. "Nein, mein Meister geht von einem baldigen Angriff aus. Die Waffe wird nicht mehr fertig. Es fehlt an Teilen. Wir sind die letzten Verteidiger unserer heiligen Welt." Er nickte ernst und wandte sich dann ohne weitere Worte zurück. Der junge Anführer setzte seinen Helm wieder auf, deutete auf seine Männer, die begannen Kisten und ein Fahrzeug als Deckung in die Straße zu bewegen. Doch da geschah etwas, während die Soldaten vor den wehenden Sith-Bannern in den Himmel blickten, apathisch, leer und willenlos. Keldarn rief: "In Deckung!" Die Zivilisten rannten davon und schrien. "Die Republik!" - war der allgemeine Wortlaut ihres Geschreis, während sie in ihren Kellern oder auch Bunkern Schutz suchten. Es donnerte als sich hunderttausende Raumjäger über den Himmel von Korriban ergossen. Direkt setzten die Abwehrbatterien von Korriban ein. Laserfeuer und Raketensalven erhellten das Schwarz der Schatten, die von den Raumjägern ausgingen. "Das Sith-Imperium wird nicht fallen!" - schrie Keldarn, um danach das Halstuch zu berühren. "Bein meiner Liebe, ich werde dich beschützen." Scheinbar gehörte es seiner Frau, die hier lebte und die der Soldat wohl primär verteidigte. Die Raumjäger schossen auf die Verteidigungsplattformen um die Akademie und Sith-Einrichtungen. Immer noch Panik in den Straßen, während Keldarn und seine Einheit sich an ihre Deckung pressten. Da passierte es: eine Salve von mehreren Jäger traf die Stellung. Im sonnenheißen Feuer ging Keldarn zu Grunde als er gegen die rückwärtige Wand eines Gebäudes geschleudert wurde. Eines der Banner auf der Straße fing Feuer. Im Feuer dieses Banners der Sith endete die Vision und das Weiß verließ Reahs Augen, die wieder zu Sinnen kam. In der Tat befand sie sich in der alten Stellung, die deutlich verrottet aber immer noch vorhanden war. Der geschmolzene Gleiter, die zerbeulten Kisten und die Skelette, zu Teilen noch mit Rüstungsteilen versehen, lagen dort vor ihen. Sie musste sie nur berühren. Es war hier geschehen. Der Untergang dieser Stadt. Catos Männer und er erreichten Reahs Position. Die geübten Sturmtruppen begannen, wie im Drill, die Umgebung zu sichern, ohne auf die Artefakte oder Ruinen zu achten. Doch die Männer waren unruhig sowie nervös. Etwas war anwesend, beobachtete sie und wartete darauf anzugreifen. Diese Präsenz war deutlich spürbar, wie ein kalter Hauch im Nacken. Es würde etwas passieren, bald. Re: Einöde von Korriban - Reah Nigidus - 24.10.2013 Es traf die Inquisitorin wie ein unerwarteter Stromschlag und dennoch konnte sie ihre Hand nicht mehr zurückziehen. Es war bereits geschehen, sie hatte sich den Kanälen der dunklen Seite bereits geöffnet, deren finstere Energie sich wie ein Wurm durch ihre Adern fraß. Wonach nur trachtete diese antike Macht? Wollte sie sich etwa in ihrem Herzen festkrallen, es mit ihren spitzen Zähnen herausreißen und sie verzehren? Nein... Nein, Reahs Wahrnehmung verschwamm im Wirbel der Zeiten, ein Sturm der Vergangenheit überkam sie und transferierte ihre Wahrnehmung zurück in die traurige Geschichte Korribans. Verwirrung machte sich in ihr breit, abermals gepaart mit Furcht. Was geschah an diesem Ort mit ihr? Was gedachte Korriban aus ihr zu machen? Reah war sich zu diesem Zeitpunkt nur bewusst, dass sie den Planeten nicht als die Person verlassen würde, als die sie hergekommen war. Der Planet veränderte sie -doch ob zum Guten oder zum Schlechten konnte sie unmöglich beurteilen. Ihre Augen oder das, was sie für ihre Augen hielt begannen wieder klarer zu sehen. Verschwommene Schatten bekamen klare Konturen und Akzente, Farbpigmente mischten sich in das Bild, erst zögerlich, doch dann immer mehr und schließlich konnten ihre Ohren auch Geräusche wahrnehmen. Die Aura des Lebens manifestierte sich und ermöglichte die Reinkarnation der Vergangenheit - oder war es eine ferne Zukunft? Reah war sich alles andere als sicher. Wo eben noch eine Wüste zerstörter Ruinen vor ihr lag, befand sich nun ein Pulsar des Lebens. Die vom Krieg zerfetzten Ruinen erhoben sich in neuer Pracht und vermittelten die alte Herrlichkeit der Sithwelt - ein blendender Kontrast zu dem Friedhof, auf dem sie in der Gegenwart wandelten. Echos einer alten Zivilisation zogen an ihr vorbei -Männer, Frauen und Kinder, die Bewohner dieses Ortes. Eindrucksvolle Banner zierten die Fassaden der Häuser, geschmückt mit Symbolen, die Reah nicht zuordnen konnte, jedoch in Zusammenhang mit den Sith zu stehen schienen. Eine laute Stimme veranlasste ihren Geist sich herumzudrehen. Unweit von ihrer Präsenz befand sich ein junger Mann in einer fremdartigen Uniform, die dennoch entfernt an jene der Sturmtruppen erinnerte. Eine andere Gestalt kam hinzu - oberflächlich betrachtet einer jener fehlgeleiteten, die sie zu Hauf auf Byss gesehen hatte. Doch dieser wirkte disziplinierter, dieser war nicht in die Walze von Zwietracht und Ehrgeiz geraten, die schon so viele zermalmt hatte, nein. In seinem Herzen brannte Leidenschaft, ein unbändiger Wille und... tiefe Sorge. Relikte der Menschlichkeit, einer Menschlichkeit die sie verloren glaubte, die sie nicht mehr sehen konnte, seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Weder bei den Jedi, noch bei den dunklen Akolythen. Diese Männer kämpften nicht aus ihren egoistischen und kleinlichen Beweggründen hinaus, wie es dieser Tage so oft geschah. Sie opferten sich für eine größere Vision, eine Idee, die es wert war gerettet zu werden. Sie kämpften mit dem reinen Gewissen ihre Heimat zu verteidigen und während die Inquisitorin ihren Worten lauschte erinnerte auch sie sich. An Thule, an das Thule vor Dooku, vor dem endgültigen Erwachen der Dark Reaper. Als der Separatistenanführer auf ihre Welt kam, kämpften sie ähnlich, kämpften ihre Eltern ähnlich: fast alle wollten ihre Liebsten beschützen bis... bis die Republik kam, bis das Gift der Zwietracht, kanalisiert von Konföderation und Republik, gespeist durch die Dark Reaper die Bevölkerung entzweite und der große Tod über sie kam. Aber Korriban hatte eine andere Geschichte. Anders als Thule hatte hier niemand eine Wahl, konnte sich keiner Partei anschließen sondern musste der Vernichtung ins Auge sehen. Aber wer war der dunkle Verheerer? Innerlich hoffte sie, die finstere Gestalt würde mehr Auskunft darüber geben. War es etwa jenes Gerät, das später als Reaper bekannt wurde? Konnte diese Maschine, die ihr ganzes Leben lang die Sith repräsentierte tatsächlich nur das gewesen sein? Ein Stück Metall? Geschmiedet in den Wüsten Korribans? Nein, dazu... war ihre Macht zu groß, ihr Einfluss auf die Lebenden. Kein lebend Wesen konnte so etwas erschaffen, Thules Schreckgespenst musste eine andere Geschichte haben, einen anderen Ursprung. Aber welchen? Die Szene änderte sich, eine vertraute Hoffnungslosigkeit machte sich breit, überspielt mit Disziplin dem Verhalten der Sturmsoldaten nicht unähnlich. Hektisch eilten sie über den Platz, errichteten behelfsmäßige Barrikaden, doch in ihrem Fokus stand der junge Seargeant. Als würde eine unbekannte Macht sie dazu zwingen, verfolgten ihre Augen jede seiner Bewegungen. Erst die Schreie der Zivilisten befreite sie für einige Sekunden, lange genug, damit sie die republikanische Flotte am Himmel erkennen konnte. Wieder musste sie sich fragen, in welcher Zeit sie sich befand. Die Modelle wirkten in keinster Weise vertraut. Sie wusste nur eines: Korriban würde sich nicht behaupten können, nicht gegen diese Übermacht. Doch wenn die Republik Korriban vernichtet hatte... war sie dann auch für Taris verantwortlich? Für Dantooine? Oder waren es andere Schrecken, die diese Welten heimsuchten? Es war kurios. Korriban ließ sich dazu herab ihr einen intimen Eindruck zu verschaffen, doch statt in ihrem Geist Klarheit zu säen, stiftete er nunmehr Verwirrung. Erst als ihr Blick wieder auf Keldarn fiel, wurde ihr bewusst, wo sie sich befand. Es war tatsächlich die Vergangenheit, der Soldat berührte das Tuch, das sie aufgelesen hatte. Doch anders als es dieser von Hass und Wahnsinn verseuchte Planet es sie anfangs denken ließ waren es nicht diese Emotionen, die in Keldarn dominierten. Nein, er kämpfte mit der Kraft der Liebe und der Leidenschaft, schöpfte aus ihnen seine Stärke um seine Liebste zu verteidigen. Für einen kurzen Moment bewunderte sie diesen Mann, diese Zivilisation, ehe die Republik alles um sie herum in ein Meer der Flammen verwandelte, die Vernichtung über Soldaten und einfache Bürger brachte, wie ein wahnsinniger Schlächter. Vor ihren Augen verbrannte ein letzter Banner, und mit dem Feuer, begab auch sie sich wieder zurück in ihre Wirklichkeit. Ein ungläubiges Blinzeln erfasste die Inquisitorin. Zögerlich wanderte ihr Blick herunter auf das Tuch in ihrer Hand, das teure Liebespfand des tapferen jungen Soldaten. Vorsichtig breitete sie das Tuch aus und führte es an ihre Nase und während dem Stoffstück tatsächlich nur noch der Duft des Todes anheftete, spürte Reah noch die Reste des süßlichen Geruchs der Liebe, Hingabe und Leidenschaft - gepaart mit dem schwelenden Hass, den sie auf die Republik projizierte. Langsam schloss sie ihre Lider, drückte das Tuch an ihr Gesicht und konnte beinahe spüren, wie die Zeichen der Finsternis aus ihren Gesicht wichen - nichts weiter als eine Vorstellung und doch milderte es die Last der dunklen Seite. Korriban hatte ihr neue Aspekte aufgezeigt, einen Weg, für den es sich zu kämpfen lohnt, einen Weg, der nicht ausschließlich aus Grausamkeit besteht. Sie nahm das Tuch herunter, reckte ihren Hals ein wenig in die Höhe, ehe sie das Schmuckstück sorgfältig herumwickelte. Es sollte sie begleiten, stets an Seargeant Keldarn erinnern, daran, für wen er gekämpft hatte, daran, was die Republik dieser Welt angetan hatte. "Die Republik...", flüsterte Reah lediglich und schritt weiter voran. Sie erkannte den Gleiter vor ihr, die Kisten, die Leichen, die eben noch lebendige Männer gewesen waren. Feinfühlig glitten ihre Finger herüber, während ihr Herz das Leid und die Trauer der Toten aufnahm, sie zu einem Katalysator für ihre Wut machte. Hier gab es keine Entspannung, nicht für sie. Scarian mochte sich nach einer Schießerei ausgeglichen fühlen, doch für Reah manifestierte sich hier nur der verabscheuungswürdige Feind Republik, mitsamt ihren Jedi-Lakaien. Re: Einöde von Korriban - Darth Vesperum - 24.10.2013 Spielleiter
Wind schlug den Anwesenden ins Gesicht, staubig und kratzend, wie eine Schleifmaschine, glitt er über die Haut, raubte jedem Ding, jedem Wesen auf dieser Welt die Schönheit aber erhielt sie solange, wie es notwendig war, um eine ewige, finstere, Geschichte zu erzählen. Dumpfe Schreie erhellten Reahs Geist. Es war fast Gesang, nein es war Gesang, der weltfremd die dunkle Jedi anlockte und eine Art Opernhaus führen würde. Dort würde sie Tod finden. Noch mehr Skelette aber auch etwas Besonderes, was ihr Herz begehrte. Unter den Skeletten, die neben ihren verrotteten Lichtschwertern und Rüstungen lagen Blaupausen von etwas, was die Sith versucht hatten, in Sicherheit zu bringen. Der alte Sith, der diese finsteren Dokumente noch im Tod umklammert hielt, schien sie immer noch zu beschützen. Dieses Opernhaus war wahrscheinlich ihre Zuflucht beim Orbitalangriff der Republik gewesen und sie hatten es nicht mehr zu ihrem Schiff geschafft. Doch, was war den Sith so wichtig, dass sie es retten wollten? Es waren Waffenskizzien von Raumschiffen, Antrieben, Raumjägern und merkwürdigen Waffen, darunter eine Zeichnung des Dark Reaper, die nicht mehr gebaut werden würden. Es war zu spät für dieses Reich und auch dessen Waffenwissen verrottete hier. Leider waren alle Zeichnungen und Blaupausen zerschlissen, verrottet und kaum noch zu erkennen. Jede Berührung könnte sie zerfallen lassen. Doch wollten die Sith dieses Wissen wohl von Korriban evakuieren und deswegen war Keldarn in Position befohlen worden, um den Rückzug zu decken. Reah entdeckte die Stadt der Sith-Alchemie, in der Maschinen und die dunkle Seite in eine unheilige Allianz gepresst wurden, von wahnsinnigen Kreaturen, genannt Sith Lords. Das Opernhaus war sonst leer, bis auf die paar Skelette und die alten Blaupausen, umklammert von toten Händen. Keine Stühle mehr, keine Bänke, es war alles fort. Das Dach bröckelte bereits und zeigte, dass es wohl direkt getroffen worden war. Jede Bewegung im Raum ließ es weiter einstürzen. Re: Einöde von Korriban - Der Unbekannte - 25.10.2013 Ihn zog es zum Sturm wie auch Ilara. Nur schien dieser Sturm für sie tödlich zu sein und sie innerlich zu zerfressen, da sie ihm einfach nichts entgegensetzen konnte. Das, was bei ihm nur oberflächlich geschah, zerfrass sie von innen heraus und drohte, sie in den nächsten Minuten zu töten. Bei lebendigem Leib schien sie zu verfallen. Auch ihre Gesichtszüge wurden fahler, die Haare, die sie so pflegte, trocken, störrisch, die Augen leerer und leerer. Zuerst begann ihre Sicht zu schwinden, danach klinkte sich das Gehör aus. Akustische Halluzinationen setzten ein. Stimmen, die sie lange nicht mehr gehört haben, begannen sie direkt anzusprechen. Regungslos verharrte sie, den Blick noch immer leer auf ihre Hände, die ihre Schwärze weiter ausbreiteten auf die Unterarme. Es ging langsam, aber innerlich schien sie bereits vollends eingenommen. Ihre Zehen innerhalb der kaputten Stiefel erfuhren das Gleiche, ihre Pupillen wurden grau. So war es also zu sterben… allerdings konnte sie das nicht lange so denken, da sie die Halluzinationen einnahmen. Sie hörte ihre Mutter. Sie war ganz nahe, irgendwo in der Gegend, redete leise mit ihrem neuen Ehemann über die Kinder. Wie wunderbar Jena doch sei, was sie gemacht hätte, dass sie kleine Blümchen gefunden hätte- sie fand ja immer solche wunderbaren Dinge- dass sie so klug sei und galant und dass sich schon so viele Männer für sie interessierten, auch sehr reiche! Dann würde sie nie wieder arbeiten müssen, und er, er auch nicht! Sie wären dann versorgt und alles gut. Wie gut war es doch, Jena zu haben! Ilara hörte es, war aber nicht beteiligt, fühlte im Moment keine Wut, was sie sonst getan hätte. Sie war leer… eine leere Hülle. Dann hörte sie leise Schritte. Ihre Schwester kam. Sie hatte einen sanften Gang, den man doch immer hörte. Sie grüssten sich, umarmten sich und assen zu Abend bis… „ILARA?“, rief ihre Mutter. Wieder einmal- vergessen. Es tat nicht mal weh, sie kannte es ja… aber sie regte sich nicht. So assen sie in der Küche weiter. Das Geschirr klapperte und sie redeten Belangloses. Und sie? Sie war alleine.. alleine. Nur langsam hörte sie, wie sich die Stimme ihrer Schwester näherte. „DU wirst nie genügen.. nie“, dann riss sie etwas aus ihrer sterbenden Trance. Ein heisser Schmerz durchzuckte sie und schien ihre sterbenden Körperteile restlos zu versengen. Neben ihrer Verfaulung brannten sie nun auch. Ruckartig änderte sich ihre Augenfarbe von grau zu rot, überquoll fast, bis sie sich in einem rotstichigen Braun wiederfand. Sie starrte ihn an, wie er vor ihr sass, ihre Hände in seinen. Die Haut war trocken, fast wie Baumrinde. Sie starb nicht?! Verwirrt blinzelte sie einige Male, da Sand in ihre Augen kam, bis der pochende Schmerz immer stechender wurde. Langsam bemerkte sie den Ausdruck in seinem Gesicht und wollte sich zurückziehen, da der Schmerz von ihm kam. Ihre Haut begann sich zu schälen, wie von Säure angegriffen, bildete Blasen und zeigte dann wieder helle, reine Haut. Der Prozess ging langsam vor sich, mit jeder Sekunde wurde der Schmerz brennender und unerträglicher. Als sie sich zurückwerfen wollte fühlte sie, wie seine Krallen sich in ihr Fleisch bohrten. Es gab kein Entkommen. Sie wollte allerdings nichts, gar nichts, von ihm an- oder in sich haben! Noch, dass er ihr irgendwie half. Das bedeutete, sie musste ihm helfen, das bedeutete eine Verbindung und das, das wollte sie nicht! Er kniete vor ihr, während sie, den Kiefer zusammengepresst, dasass und versuchte keinen Laut von sich zu geben, was aber scheiterte. Ein leiser, flehender Laut des Schmerzes entkam ihr. Er reagierte nicht. Wieso auch? Nur einige Worte verliessen seinen Mund, die sie erst ordnen musste. Nicht mal sterben durfte sie?! Nicht mal dieses Privileg hatte sie? Am Ende zog sie ihm ihre Hände fast weg, wand den Blick ab und fühlte sich erniedrigt, vor allem, als er aufstand und ihr diese scheusslichen Dinger wieder entgegenstreckte. Sie kamen ihr richtig, richtig mies vor. Sie waren schuld an der Misere. Sie, die Macht, die hier herumschwirrte und niemals manifest wurde, sich nicht in Muskelkraft äusserte sondern in dem, was sie fast getötet hätte und ihn dem, was sie geheilt hatte! Ein Blick auf ihre Arme verriet, dass sogar ihre Narben geheilt worden waren. Ihre Haut war neu, weich, perfekt- zu perfekt fast. Torkelnd erhob sie sich, fühlte ihren Kreislauf in Gang kommen. Du wirst nie genügen… flüsterte es in ihrem Kopf. Die Stimme ihrer Schwester liess immer wieder solche kleinen Sticheleien los. Energisch schüttelte sie den Kopf, aber die Stimmen blieben. Als sie die Artefakte in den Händen hielt, war erst Stille, ehe die Stimmen der Schwester und Mutter zu lachen begannen. Krampfhaft hielt sie sich an der Realität fest und starrte Vesperum an, der wie der Erzdämon aussah, der er nun mal war. Tot, lebendig, künstlich und so organisch- sie konnte es nicht einordnen. Ihre Kehle war trocken, als sie ihre Hände erneut besah, in denen nun die Artefakte wie zwei Steine lagen. Plump, grob, unförmig, viel zu schwer für ihren ausgezehrten Körper, der nicht mehr lange mitmachte. Ilara? Nicht mal tragen kannst du… nicht mal ein Dienstmädchen bist du!“ Re: Einöde von Korriban - Reah Nigidus - 31.10.2013 Wie weit entfernt stehen wir vom Licht? Klare Augen sahen nur verschwommene Muster. Als ihr Blick Korribans Sonne traf hätte das, was sie dort erkannte alles sein können. Die Manifestation ihrer Fantasien, die sich in einem irren Farbspiel willkürlich verknüpften und ihr Kreationen vorgaukelten, die so fernab der Realität und Rationalität waren, wie sie nur sein konnten. Und je länger ein Mensch in das Licht starrte, desto unklarer und verschwommener wurde der Pfad, bis er sich darin am Ende selbst verlor. Der Orden der Jedi hatte das nie erkannt. Sie konnten kein Ziel erreichen, sie konnten auch nicht siegen denn in ihrer Welt gab es die Manifestation eines Sieges überhaupt nicht. Die Welt des Lichts stellte in Wahrheit nichts andere als eine größere Dunkelheit dar und sie wuchs an den Schatten, die sie umgab. Doch die grellen Strahlen hatten die Jedi vor langer Zeit schon geblendet, blind gemacht für die Gefahr, die sie immer schon umgab und ebenso blind gemacht für ihre einst so hoch gehaltenen Ideale. Im Glanz aber wurden auch sie Opfer der Überheblichkeit, der Eitelkeit und der Exklusivität. Makel die sie nicht abwaschen konnten. Selbst Skywalker war keinen Deut besser. In seinem Siegestaumel ist auch er erblindet. Geblendet vom Triumph über Vader und Palpatine. Aber war das ein Sieg für die Jedi? Für die Republik? Gewöhnliche Militärs wie Scarian würde es zähneknirschend zugeben, doch Reah selbst sah eine größere Dunkelheit geboren - manifestiert in Darth Vesperum. Aber... der Darth war kaum mehr als das Aushängeschild, das öffentliche Gesicht dieser neuen Dunkelheit - es war ihre Wirkung, ihr Echo, was zählte. Die Galaxis versank im Wirbel des Chaos, das immer schon unzählige Tode forderte und gleichzeitig verhärteten sich die Fronten - Skywalker hatte nichts gewonnen, er hatte den Krieg nur endgültig eskalieren lassen. Reah verschloss diese neue Wahrheit in ihrem Herzen: die Dunkelheit konnte nicht verlieren, denn wo immer Leute starben, sich Leid verbreitete, dort fand auch sie einen Nährboden um zu wachsen und das Leid in der Galaxis war unendlich, es hörte nie auf und kein Jedi, kein Soldat konnte daran irgendetwas ändern. Und Korriban schenkte ihr noch eine Erkenntnis: in Kriegen wurden nur Schrecken geschmiedet, Wesen, Kreaturen und Maschinen, die schon immer das Licht zerstören wollten, weil sie es nicht ertragen konnten, es sie blendete, ausbrannte und nur ihre leeren Hüllen zurückließ, die sich mit der Dunkelheit füllten. Dann streichelte sie Korribans Atem - er war rau und aufgewühlt, so wie sie selbst: grob. Doch Korriban wusste auch um ihren Wert, der Planet wusste, es würde sich lohnen sie zu reinen Kristallen zu schleifen, die seine dunkle Energie speichern konnten. Dann öffnete die Welt ihr Maul, doch wer eine Bestie erwartete, wurde nun enttäuscht. Erst klang es wie ein säuseln, vielleicht hätte es ein Schlaflied sein können, ein Nachtlied für die Toten oder ihr Nachhall, ihr Ruf vom Grab hinaus in die Galaxis. Reah wusste es nicht und es spielte auch keine Rolle, nein, was zählte war, dass es sie lockte. Wie ein süßer Duft umschmeichelte sie der Gesang und lenkte ihre Schritte. Der rote Sand knirschte unter ihren Stiefeln, als die lieblichen Stimmen sie durch die Ruinen führte, die Gräber, die sie nun waren. Das innere wirkte vertraut, vielleicht eine Art Festsaal? Reah konnte sich an Theater auf Kuat erinnern, das ähnlich strukturiert war. Ihr Blick glitt über die leer gefegte Tribüne, deren Trümmer ihr nun den Weg versperrten, die Logen und schließlich die Bühne selbst - oder was noch davon übrig war. Begraben lag sie unter Ferrobeton und Durastahl und um sie herum lauerte nur der Tod. Zahlreiche Skelette kündeten von der gnadenlosen Auslöschung durch die alte Republik, die diese Welt mitsamt aller Zivilisten, aller Lebewesen verbrannte. Korriban war der Beweis, dass Kriege lediglich dem Zweck dienten, die Dunkelheit zu vergrößern. Sie eskalierten und resultierten in einer endlosen Spirale der Gewalt. Jede Partei wäre am Ende nur noch darum bestrebt, das Grauen des Feindes noch zu übertreffen und am Ende war der Sieger nur jener, der nicht am Schindluder der Moral zerbrach und trotzdem war auch er ein Opfer. Ja, die Sieger opferten einen Teil ihrer Selbst an die Finsternis und die Leere wurde von den zahlreichen getöteten Seelen gefüllt. Korriban zwang sie in die Knie. Zwang sie dazu sich herunterzubeugen, erneut die Toten zu durchwühlen. Einige hielten tatsächlich noch Gegenstände ihres Lebens in den kalten Händen. Die Inquisitorin betrachtete ein ausgebranntes Lichtschwert, verrottet und nutzlos, wie so vieles auf dem Planeten. Doch danach suchte sie nicht, nein, Reah benötigte eine andere Antwort, ein anderes Zeichen. Einige Meter vor ihr konnte sie es erkennen: eine Art Bauplan, fest umklammert von einer starren Hand. In ungewohnter Hast preschte sie voran, als ob sie eine fürchterliche Angst davor gepackt hatte, jemand könnte ihr diese Entdeckung wegnehmen. Doch was darauf zu erkennen war, ließ Reah noch weitaus mehr erschaudern. Die Schrift konnte sie nicht lesen, doch die Bilder, die verschiedenen Komponenten, die Maschine an sich, ließ keinen Zweifel zu. In dieser Zitadelle der Toten lag ein Bauplan der Dark Reaper, so zum greifen nahe! und gleichermaßen war die Inquisitorin auch irritiert. Sie hatte keineswegs mit einem Bauplan gerechnet, sie hatte nicht einmal erwartet, dass die Reaper überhaupt gebaut wurde. Sie hielt die Reaper für das kollektive Gedächtnis der Sith, den Pulsar der Dunkelheit. Doch wenn auch sie nur wie Massenware hergestellt wurde... nein. Reah schüttelte den Gedanken ab: die Reaper hatte eine Macht jenseits dessen, was in einer gewöhnlichen Fabrik hergestellt werden konnte und sie hatte Bewusstsein - da war sich die Inquisitorin sicher. Und dennoch erklärte dies nicht dieses Fundstück. Trotz allem... eine ungewöhnliche Gier überkam Reah, ein Verlangen nach Wissen. Wenn das Relikt in der Hand des Toten das Rätsel nicht lösen konnte, so wäre es vermutlich der Schlüssel - wenn es diese Pläne möglich machten die Dark Reaper zu reaktivieren, sie wieder Instand zu setzen... würden sich ihre Fragen möglicherweise von selbst klären. Und so sehr sie die alten Maschinen auch fürchtete, so sehr trieb sie das Verlangen dazu an, sie wieder zu erwecken. Ungestüm preschte ihre Hand nach vorn, wie von Fanatismus gepackt und griff nach dem begehrten Plan. Doch er zerbrach, das Jahrtausende alte Relikt zerbrach in ihren Händen. Eine große Leere überkam die Inquisitorin, als hätte sie sich selbst einen empfindlichen Stich mit einem Dolch versetzt. Ungläubig sackte sie auf die Knie und begutachtete ihr Werk. "So nah..." Aber es war nicht vorbei, noch nicht, nicht solange die Reste der Reaper auf ihrer Welt lagen. und wo es Baupläne gab, musste es Fabriken geben, mehr von ihnen und irgendwo in dieser trostlosen Einöde würden sich diese unheiligen Schmieden finden. Ihr Blick richtete sich auf die Decke. Kiesel bröckelten heraus, erst kleine, dann größere, als wären sie zornig über ihr eintreten, als wollten sie ihr sagen, sie solle wieder verschwinden. Ein letztes Mal blickte sie auf die zerstörten Pläne, dann erhob sich Reah und machte sich daran, das Opernhaus hinter sich zu lassen. Ihr Blick musste der Zukunft gelten und Korriban hatte ihr soeben gezeigt, worin diese Zukunft bestand. Re: Einöde von Korriban - Darth Vesperum - 01.11.2013 Spielleiter
Schwarzen Sonne begannen Reah zu umhüllen, wurden zu einem Nebel von unsichtbarer Kraft getragen und zogen an ihrem Körper. Es geschah. Längst verglühte Kälte und erhitzte ihre Haut auf dämonische Art, während ihre Lebenskraft schwand und ersetzt wurde durch lebendigen Tod der dunklen Seite. Ein schreiende Gestalt erhob sich im Schatten, verschwand und manifestierte sich erneut, verzerrt von den schwarzen Sonnen im Hintergrund. Surrende Streifen aus Finsternis blendeten die Sicht der dunklen Jedi. Es erschien Ludo Kressh vor ihr in seiner schrecklichen Gestalt, geboren aus Schwarz und erblendet in strahlendem Blau. "Begehren," jappste seine alte Stimme, hallend, willkürlich und durchdringend, während sein Nicht-Fleisch auf Reah Nigidus zuhielt. "Ihr sucht Erkenntnis aber wandelt auf haltlosen Pfaden," sprach der verführende Geist in seiner feuerigen Kälte. Seine Aura war Kontrast zwischen Leben und Tod. "Den Toten ihr Wissen rauben, bevor es zu Staub zerfällt sollte euer Begehr sein," war das merkwürdige Basic aus seinem Mund mit starkem Akzent gesprochen. Reah war eingesperrt, umgarnt von der dunklen Seite selbst. Draußen geschah etwas anderes, etwas weitaus Größeres. Die Toten erhoben sich aus dem Staub Korribans, durchstießen den Boden und pflanzten ein Bett aus skelettierten Händen. Um die Sturmsoldaten entstandt die Saat aus Tod, welche bald ein Weizenfeld in Weiß sein würde. Die Finger vibrierten gruselig, klapperten im Wind. Weitere durchstießen den Boden. Es befreite sich eine Macht uralt, grausam und losgelöst von der Zeit, vergessen von dieser. Die Sturmsoldaten blickten auf die Hände, die begannen ihre Füße zu packen. Das Beet aus toten Greifern begann in einem seltsamen Tanz zu wanken, während bereits der Boden aufbrach, um die Schädel der Gefallenen der letzten Schlacht preiszugeben. Die schwarzen Sonnen um Reah Nigius, waren ihr neues Lebensfeuer, gespeist aus dem Willen von Ludo Kressh. Die schwarzen Engel sprachen. Cato selbst wurde von mehreren Händen aus dem Nichts umgarnt, die seine Stiefel dezent umschlossen mit einem dumpfen Klappern. "Reah," hauchte die Stimme aus dem Jenseits, die des Ludo Kressh. Und Cato selbst hörte die Stimme einer Frau seinen Namen rufen: "Cato." Schauerlich kroch die Macht aus ihrem Versteck. Der Boden bebte, zerrüttete, als die Skelette emporkrochen, wie ein furchtbarer Albtraum, der dem Totenbaum aus dem Wurzelwerk entsprang. Während dies geschah, ereignete sich nicht weit entfernt dieses: Darth Vesperum erreichte mit seiner Dienerin den alten Funkturm; in seiner dunklen Aura von Vernichtung stand dieser dort. Betäubt von dunklen Energien, wehnte sich der dunkle Lord am Ziel seine finsteren Begehrens. Wie Zerberus selbst, gierten seine Zähne offen aus dem Mund, zum Biss bereit. Seine Aura umschloss diesen Ort mit dunklen Schwingen, ewiglich von Niedertracht umzingelt. Er war der Vater, Korriban die Mutter und der Wahnsinn sein Kind. Abwesend trat der Sith gegen einen zerschlissenen Helm eines Sturmsoldaten. Seine Machtsinne pulsierten, kochten auf als seine Augen auf dieses in der Macht glühende Objekt stießen. Es war der Helm eines zerfetzten, gefallenen Soldaten, der noch vor wenigen Momenten gelebt hatte - und so verriet es die Macht in ihrer Boshaftigkeit, ein grausames Ende gefunden hatte, denn das Leid umschlängelte diesen Helm, wie eine Schlange. Mit sanften Bewegungen seiner linken Hand, ließ er den Helm in die Luft tänzeln, um diesen zu betrachten. Der Mund des Dämons schloss sich mit einem Grinsen, wie ein vertrauenvolles Zeichen von Hoffnung. Doch dieses Anzeichen war nicht gut. "Wir sind nah," entfiel aus seinem trockenen Mund in Richtung Ilara, die ihrer Aufgabe nachkam, mehr krank als eifrig. Der dunkle Lord ließ den Helm in den sanften Wogen seines telekinetischen Willens vor seine geheime Schülerin gleiten, um diesen dort fallen zu lassen. Er landete im Staub vor ihr. "Sturmtruppen," erklärte der Imperator mit aller - fast irreallen - Gelassenheit und diesem furchtbaren weltfremden, bösartigen Grinsen, wie eine Pestilenz in seinem Gesicht. Kurz glimmten seine verzerrten, unmenschlichen Augen im faden Licht dieser Welt auf. Dann spürte er es. Die Macht, die sich nicht unweit erhob und nach Leid suchte. "Ich spüre es," gab der finstere Engel von sich und deutete in den Turm. "Dort entlang." Weiter, immer weiter. Der Lord wandte sich zurück in Richtung Eingang des Gebäudes, welches immer noch von ein, zwei Blitzen in Beschlag genommen wurde, die laut donnerned in die Spitze der Antenne einschlugen. Es zischte und funkte, während der dunkle Herr in seiner weißkalkigen Erscheinung hineinging. |