Star Wars - Echoes of the Empire
Szene Beendet Jäger des Verlorenen Wissens - Druckversion

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Jäger des Verlorenen Wissens - Luke Skywalker - 26.09.2017

Luke hatte gerade die letzten seiner Sachen in dem schmalen Spind verstaut und hielt nun ein wenig nachdenklich inne. Es war schon eine ganze Weile her, als er sich zum letzten Mal auf dem Falken befunden hatte und doch war ihm irgendwie jede Ecke vertraut. Im ersten Moment hatte er nicht wollen, dass Han ihn auf dieser Reise begleitete, doch nun war er ehrlich gesagt froh einen Freund an seiner Seite zu haben. Er wusste nicht was ihn auf Yavin erwarten würde. Der Planet, auf dem er Monate verbracht hatte und wo er zu einem vollständigen Mitglied der Rebellion geworden war. Er erinnerte sich noch genau an sein X-Wing Training und an die Zeit mit seinem alten Freund Biggs, mit dem er schon auf Tatooine befreundet gewesen war. Die Schlacht gegen den Todesstern war ein fast unmögliches Unterfangen gewesen, mit nur einer winzigen Chance auf Erfolg. Genauer gesagt einer zwei auf zwei Meter großen Chance. Es war gelinde gesagt ein Selbstmordkommando gewesen, bei dem viele tapfere Frauen und Männer ihr Leben gelassen hatten. Am Ende war es die Macht gewesen die ihnen den Sieg eingebracht hatte. Er selbst war nur ihr Werkzeug gewesen, auch wenn viele das anders sahen. Für sie war er ein Held.

Es verwunderte Luke ein wenig, dass sich ausgerechnet auf Yavin die Verlorenen Jediarchive befinden sollten. Als sie dort gewesen waren, hatten sie alles genau untersucht, doch außer ein paar verlassene und halb zerstörte Tempelruinen nicht viel mehr gefunden. Damals hatten sie gefühlt eine Ewigkeit Zeit gehabt ohne auch nur etwas von Interesse zu finden und nun glaubte er das Archiv in wenigen Stunden finden zu können. Vielleicht überschätzte er sich, aber vielleicht vertraute er sich und der Macht einfach nicht genug. Ebenfalls fragte sich Luke was das für eine Gefahr sein konnte, vor der ihn Ben gewarnt hatte. Er hatte Yavin zwar nicht gerade als besonders friedlichen Planeten in Erinnerung, aber auch nicht gerade als gefährlichen. Er hatte damals nichts gespürt, aber damals war er auch nur ein Farmerjunge von Tatooine gewesen. Unwissend, unerfahren und untrainiert. Vielleicht war er es dem, was dort auch immer sein mochte, auch einfach nicht wert gewesen. Er konnte es nicht sagen, aber er würde es wohl herausfinden. Vollkommen gleich ob er wollte oder nicht.


Mit ruhigen Schritten verließ Luke sein kleines Reich auf dem Falken und begab sich in Richtung Cockpit. Han hatte darauf bestanden, dass er die Reise auf dem Falken verbrachte und nicht im Cockpit seines X-Wings, der nun einzig und alleine mit R2 unter dem Falken hing. Zuerst hatte er ihn zurücklassen wollen, immerhin stand die Entscheidung darüber, ob er ihn behalten durfte oder nicht, noch aus, sich dann allerdings dagegen entschieden. Weder Han noch er konnten wissen, was sie auf Yavin erwarten könnte und da man nicht gerade in befreundetes Gebiet unterwegs war, war vielleicht ein Schiff mehr nicht ganz falsch. Luke stützte sich mit der Hand an den oberen Rand des Durchganges und grinste in Hans Richtung. „Wie hast du es eigentlich geschafft“, fing er an zu fragen und auf seinem Gesicht lag ein Grinsen, welches so überhaupt gar nicht zu einem Jedi passen wollte, sondern mehr an den jungen Mann von Tatooine erinnerte, der damals zum ersten Male einen Fuß in das Innere des Falken gesetzt hatte. Unterstrichen wurde das wohl auch durch die absolut normale Kleidung, welche Luke trug. Dass sie eine gewisse Ähnlichkeit mit dem aufwies, was er damals getragen hatte, war schlichtweg Zufall. „Meine Schwester davon abzubringen dir 3PO als Begleiter aufzudrängen?“ Er ließ sich auf den Notsitz sinken, während ein kehliges Knurren das Cockpit erfüllte und das Wookieequivalent eines Lachens darstellte.

„Hör auf zu lachen Chewie“, knurrte Han ohne es böse zu meinen und überflog mit einem kurzen Blick die Anzeigen im Cockpit des Falkens. Ein Schiff, welches schon so einige Jahre und so manche Schlacht auf dem Buckel hatte und welches wohl einzig und alleine von ihm wirklich verstanden wurde. „Kleiner“, meinte Han und warf Luke einen Blick über die Schulter zu. „Du kennst Leia, wie also kommst du darauf, dass ich es geschafft habe?“
„Nun, ich habe ihn nirgendwo gesehen und auch nicht gehört und daher bin ich davon ausgegangen, er ist nicht mit an Bord“, antwortete Luke und neigte mit einem leicht fragenden Blick den Kopf auf die Seite.
„Du hast ihn nicht gesehen weil ...“, begann Han und wurde dann allerdings von Chewie unterbrochen, der mit den Händen gestikulierend und von Lachen begleitet Luke erzählte, wo sich C3PO gerade befand.
„Moment … Du hast ihn in den Frachtraum gesperrt?“
Mit großen Augen sah Luke von Chewie zu Han, denn so ganz glauben konnte er es nicht, wenn auch er es Han durchaus zutrauen würde, genau dies getan zu haben. Immerhin war Hans Verhältnis zu 3PO nicht unbedingt als eines der freundschaftlichen zu bezeichnen. 3PO redete gerne und er redete gerne viel und Han war jemand, der nicht gerade besonders viel Geduld aufbringen konnte, wenn es nicht sein musste. Eine Kombination die nicht nur einmal in einer angedrohten Deaktivierung geendet hatte.
„Ja natürlich habe ich ihn in den Frachtraum gesperrt“, antwortete Han in einem Tonfall, als wäre eine derartige Vorgehensweise das normalste der Welt.
„Han! Du kannst ihn doch nicht einfach in den Frachtraum sperren.“ Luke wusste nicht so recht, ob er jetzt darüber lachen oder ob er dieses Handeln verurteilen sollte. Sein Gesichtsausdruck jedenfalls beinhalte gerade wohl beides.
„Du siehst doch, dass ich es kann“, entgegnete Han mit einem leichten Schulterzucken und wandte sich zu Luke um, nachdem er den Autopilot eingeschaltet hatte. „Und dort wird er auch schön bleiben. Ich will nicht, dass dieser Haufen Metall durch den Falken stolziert und jedem erzählt welche Tiere auf Yavin leben, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist oder wie hoch die Erfolgschancen dieser Mission sind. Ich war schon auf diesem Planeten und ich weiß in welchem Einflussgebiet er liegt. Darüber braucht mir keine Blechschüssel einen Vortrag halten.“ Aber das waren allerdings nicht die einzigen Gründe warum er 3PO in den Frachtraum gesperrt hatte. Leia hatte relativ gefasst auf seine Ankündigung reagiert, dass er Luke begleiten würde und ihr auch nicht verraten konnte, wohin die Reise gehen würde. Es war ein für ihn unerwartetes Verhalten gewesen und unerwartetes Verhalten von Personen, die er glaubte gut zu kennen, führten bei dem alten Schmuggler stets zu einer gewissen Portion Misstrauen. Hatte sich einfach so über die Jahre ergeben und ließ sich auch nicht mehr abstellen. Zuerst hatte Han gedacht, dass sie verstanden hätte, dass ihr Bruder es tun musste und wäre froh darüber, dass er ihn begleiten würde und somit ein Auge auf ihn haben konnte, doch dann hatte Leia geradezu darauf bestanden, dass C3PO sie begleiten solle. Eine Forderung, die sein Misstrauen nicht gerade hatte schwinden lassen. Vielleicht mochte der Gedankengang, dass sie darauf bestand, damit C3PO ihr Informationen zukommen lassen konnte, Leia gegenüber nicht fair gewesen, aber Han war den Beigeschmack einfach nicht losgeworden. Er hatte sich hartnäckig gehalten. Ja, er hatte C3PO wie gewünscht mitgenommen, aber da sie ihm nicht gesagt hatte, wo er die Reise verbringen sollte, hielt er den Frachtraum für vollkommen angemessen. Dort stand er niemanden im Weg, konnte niemanden auf die Nerven gehen und er konnte keine Gespräche belauschen, die nicht für seine Sensoren gedacht waren. Aber dass er diesen Verdacht bei C3PO hegte, würde er Luke gewiss nicht auf die Nase binden. Später vielleicht, aber gewiss nicht jetzt.

„Wenn Leia davon erfährt und das wird sie mit Sicherheit, dann wird sie dich umbringen“, meinte Luke und konnte sich aber dennoch ein leises Lachen nicht ganz verkneifen.
„Hoffen wir einfach, dass ihr da niemand zuvor kommt“, murmelte Han daraufhin einfach nur und gab Luke, wie auch Chewie zu verstehen, dass das Cockpit nicht gerade der beste Platz war, um sich gepflegt zu unterhalten.


Auf dem Weg nach Yavin 4


Weltraum im Mittleren Rand - Luke Skywalker - 20.10.2017

Han, Chewie und Luke hatten es sich im Falken gemütlich gemacht, während das Schiff vom Autopiloten auf Kurs gehalten wurde. Für Luke war es ein seltsames Gefühl im Falken zu sitzen und sich nicht auf irgendeiner von der Republik gewünschten Mission zu befinden. Nicht in irgendeinen Kriegseinsatz zu fliegen, wie es zur Zeit der Rebellenallianz und auch noch zu Beginn der Neuen Republik öfters vorgekommen war, sondern einfach mit Freunden zusammen zu sitzen. Über alte Zeiten und alltägliche Dinge zu sprechen. Hans Erzählungen über Leia, gespickt von Chewies Kommentare, die Luke nicht selten ein Lachen entlockten. Ein Lachen, welches man von dem jungen Mann in den vergangenen Wochen und Monaten nur selten gehört hatte. Würde es Han nicht besser wissen, würde er glauben, dass Luke seine ganzen Probleme und Sorgen auf Naboo zurück gelassen hatte. Er wusste genau, dass Luke diese Dinge auf dem Flug nach Yavin noch früh genug beschäftigen würden, aber wenn er den Zeitpunkt nach hinten verschieben konnte, indem er ihn mit alten Geschichten ablenken konnte, dann würde er einen Teufel tun und damit aufhören. Für seinen Geschmack war Luke so oder so viel zu ernst geworden, wenn er ihn mit dem Luke verglich, den er damals in Mos Eisley kennengelernt hatte. Jung, naiv und ein großes Mundwerk. Nicht dass er die jugendliche Naivität und das große Mundwerk vermissen würde, es war schon ganz gut, dass Luke reifer geworden war, aber so reif hätte es dann doch auch nicht sein müssen. Zumindest nicht in einem so kurzen Zeitraum. Han war überzeugt, dass man von Luke viel zu viel verlangte und darüber hatte er auch oft genug mit Leia gesprochen. Für Han's Geschmack war Luke einfach viel zu gutmütig und ließ sich zu vieles gefallen. Es täte ihm mit Sicherheit mal gut ordentlich auf den Tisch zu hauen und nicht jedes Mal mit Verständnis zu reagieren, wenn man ihn in die Ecke drängte oder herumschubste. Jedi hin oder her, aber alles musste sich doch auch ein Jedi nicht gefallen lassen. Oder doch?

Chewie erhob sich von seinem Platz, brummte etwas vor sich hin und verschwand aus dem gemütlichen Bereich des Schiffes. Einer musste hier ja nach dem, im Frachtraum festgehaltenen, C3PO schauen. Chewie kannte jede Ecke im Falken und daher brauchte er auch nicht großartig auf seinen Weg achten, allerdings hätte ihm das eine schmerzhafte Begegnung erspart. Ein lautes Heulen schallte durch den Falken, als er mit dem Fuß an der Kante einer überstehenden Bodenplatte hängen blieb. Einer Bodenplatte, von der er absolut sicher war, dass sie ordentlich im Boden gelegen hatte. Mit einer Hand griff er nach der Platte und hob sie mit einem einzigen Ruck an und starrte finster in den Hohlraum darunter. Als sein Blick auf den jungen Mann fiel, der zusammengekauert in dem Hohlraum befand, erschallte ein weiteres Heulen den Falken, klang dieses Mal jedoch wesentlich unfreundlicher. Er ließ die Platte nach hinten kippen, so dass sie polternd zu Boden fiel und griff mit der anderen Hand nach dem jungen Mann und zog ihn aus dem Hohlraum nach oben. Für Chewie machte es keinen Unterschied ob sich jemand unberechtigterweise Zugang zum Falken verschaffte oder in sein eigenes Reich. Es war beides Mal ein Umstand, den er nicht dulden würde und seinen Unmut ließ er den jungen Mann deutlich hören.

„Irgendwas stimmt da nicht“, meinte Han, kaum hatte er das erste Heulen von Chewie vernommen und warf Luke einen Blick zu. „Wehe 3PO hat etwas angestellt. Ich nehme ihn eigenhändig auseinander!“
„So schlimm wird es schon nicht sein“, kam es mit einem Lächeln auf den Lippen von Luke, den es immer wieder zu amüsieren schien, wie Han sich über den Protokolldroiden aufregte. Wie er stets behauptete ihn nicht leiden zu können und dabei war doch das genaue Gegenteil der Fall. Er sah Han noch kurz nach und wollte gerade die Augen schließen, als ein lautes „Luuuuuuuuuuuuuuuuke!!“ durch den Falken schallte und unverzüglich seine Jedisinne anspringen ließ. Er merkte mit Hilfe der Macht sofort, dass sich jemand an Bord des Schiffes befand, der sich nicht dort befinden sollte. Er spürte den Unmut des Wookies und er spürte Unruhe und Schuldgefühle. Mit einem Satz war Luke von seinem Platz aufgesprungen und eilte an den Ort, an dem schlimmeres verhindert werden musste.
„Lass ihn runter Chewie“, sprach Luke mit sanfter Stimme und hatte seinen Kopf leicht auf die Seite geneigt. „Er weiß bereits, dass er einen Fehler gemacht hat.“ Mit einem kehligen Brummen sah Chewie von dem jungen Mann zu Luke. „Es gibt bestimmt einen Grund für sein Verhalten und ich bin mir sicher, dass er ihn uns berichten wird, sobald er wieder Boden unter seinen Füßen hat“, kam es weiter von Luke, dessen Tonfall etwas beruhigendes ausstrahlte. „Nicht wahr Koryn?“, richtete Luke nun seine Worte an den jungen Mann selbst.


Re: Freier Weltraum (unbekannter Kurs) - Koryn - 21.10.2017

Koryn saß in seinem Versteck und hörte das Unausweichliche näherkommen, während seine eigenen Gedanken ihn verhöhnten. Was hast du dir dabei gedacht? Was glaubst du denn, wie es jetzt weitergeht? Natürlich werden sie dich finden und dann ist es viel zu spät für dich, noch einmal umzukehren. Nichts hast du dir dabei gedacht! Du wolltest mutig sein, etwas für die anderen tun – und hast in Wahrheit einfach nur etwas sehr Dummes für dich selbst getan! Wärst du einfach stehen geblieben und hättest dich entdecken lassen, dann wärst du jetzt nicht in so einer—
Ein lautes Heulen unterbrach seine stumme Tirade und ließ den Kel Dor zusammenzucken. Eine pelzige Hand riss die schwere Bodenplatte nach oben und ein noch viel haarigeres Gesicht mit scharfen Reißzähnen schob sich vor die spärliche Beleuchtung des Raumschiffs. Koryn entwich ein unrühmlicher Laut, als der Wookie noch einmal aufheulte und ihn mit der anderen Hand am Kragen aus seinem Loch zerrte. Der Jedi-Schüler baumelte hilflos am langen Arm des riesigen Geschöpfs, das ihm vermutlich ohne mit der Wimper zu zucken das Genick brechen konnte – und würde, wenn er die kehligen Laute des Wookies richtig einschätzte. Koryn starrte den Co-Piloten des Millennium Falcon mit schreckgeweiteten Augen an und versuchte nicht einmal, Widerstand zu leisten. Da hast du’s! So endet es! Weitere Schritte näherten sich, gefolgt von einem langgezogenen Ruf nach seinem Meister. Immerhin würde der legendäre Han Solo sicherlich verhindern, das sein Freund ihm den Hals umdrehte … oder? Dem Kel Dor wurde abwechselnd heiß und kalt. So hatte er sich das erste Treffen mit den Kriegshelden der Republik – geschweige denn seine geheime Mission – nicht vorgestellt. Als dann auch noch Luke Skywalker als dritter im Bunde hinzukam, wollte der Jedi-Schüler einfach nur vor Scham im Boden versinken. Was sich in der Luft hängend nicht besonders einfach gestaltete.

Koryns Haut verfärbte sich ein wenig ins Rötliche und er brachte stammelnd heraus: „Meister Skywalker! Es tut mir leid ich—“ Einen weiteren unrühmlichen Laut von sich gebend, wurde der junge Kel Dor fallen gelassen, erntete aber noch einmal ein warnendes Grollen des Wookies. Die Macht gewährte ihm zumindest soweit Unterstützung, dass er sich auf einem Knie abfangen konnte und nicht ganz ungalant zu Boden plumpste. Erst wollte Koryn in der demütigen Haltung verharren und sich dem Jedi-Meister erklären. Doch dann besann er sich eines Besseren – Ansichtssache nach den jüngsten Ereignissen – und richtete sich zur vollen Größe auf. Sein Blick war fest auf Luke Skywalker gerichtet, der eine beruhigende Präsenz ausstrahlte. Außerdem wollte er dem Wookie keinen Grund geben, ihn noch einmal anzubrüllen. „Meister, es tut mir leid“, erklang es etwas weniger krächzend aus der zinnfarbenen Maske. „Ich hatte nie die Absicht, dass es so weit kommt. Eigentlich wollte ich Euch nur kurz belauschen und dann wieder ins Praxeum zurückgehen.“ Es war dreist, aber immerhin ehrlich. „Meister, warum müsst Ihr so kurz nach dem Unglück schon wieder fortgehen?“, fragte der Kel Dor entschlossen und gestikulierte mit seiner Klauenhand. „Ihr wart gerade erst zurückgekehrt und jetzt lasst Ihr uns wieder allein. Es ist nicht richtig. Verdienen Eure Schüler nicht zu wissen, wohin Ihr aufbrecht und wie lange Ihr fort seid? Ich bin hergekommen, um es herauszufinden. Aber dann…“ Er wusste nicht genau, wie er den Satz beenden sollte. Lief alles anders als geplant? Hatte er sich umentschieden, wenn auch in einer Kurzschlussreaktion? Also hob Koryn die ausgestreckte Hand und kratzte mit der Mittelklaue betreten über seinen Nacken.


Re: Freier Weltraum (unbekannter Kurs) - Luke Skywalker - 22.10.2017

Han sah zwischen allen beteiligten hin und her und konnte in diesem Moment einfach nur fassungslos den Kopf schütteln. „Du hättest deinen Schülern vielleicht erst einmal Anstand beibringen sollen“,, meinte Han an Luke gewandt und ignorierte den Kel Dor vollkommen. „Ich muss...“, murmelte Han und wandte sich zum Gehen, blieb aber nach ein paar Schritte stehen und ging wieder auf Luke zu. „Und glaube ja nicht, dass ich damit einverstanden bin“, meinte er weiter zu Luke, ehe er sich erneut zum Gehen umdrehte, nur um sich gleich darauf wieder zu Luke umzudrehen. „Ach und komme ja nicht auf die Idee mein Schiff in ein Jedi-Was-auch-immer verwandeln zu wollen. Verstanden?“ Wieder drehte sich Han zum Gehen um, ohne auf Lukes Reaktion zu warten, der einfach nur dastand und dessen Mundwinkel jedes Mal verräterisch gezuckt hatten, als Han ihm den Rücken zugedreht hatte.
„Und das, wo du doch die Trainingssonde so ordentlich aufbewahrt hast“, sprach Luke mit gesenkter Stimme, aber wohl doch gerade noch so laut, dass es Han verstehen konnte.
„Das habe ich gehört Kleiner!“, rief Han Luke zu ohne sich allerdings zu ihm umzudrehen. Spätestens jetzt war sich Han absolut sicher, dass Leia ihn umbringen würde und zwar eigenhändig und qualvoll. Es war ja eine Sache Luke bei seiner Aufgabe zu unterstützen, aber jetzt war noch einer seiner Schüler in die Sache verwickelt und das ließ sich ja wohl nur sehr schwer erklären. Chewie ging neben Han her und gab eine Folge knurrender und jaulender Töne von sich, die Han mit einem „Sehe ich ganz genau so“ kommentierte.

„Und ich ebenfalls“, sprach Luke mit ruhiger Stimme, der natürlich genau verstanden hatte, was Chewie gesagt hatte und richtete seinen Blick auf Koryn. „Du betrittst, ohne die Erlaubnis dafür zu haben ein fremdes Schiff, versteckst dich und wirst erwischt. Etwas falsch gemacht zu haben ist keine Schande, aber es gehört sich nicht für einen Jedi, nicht für seine Fehler gerade zu stehen. Der Falken gehört Han und Chewie, nicht mir und somit hätte deine Entschuldigung an sie gerichtet sein müssen, nicht an mich.“ Luke hatte seine Arme leicht vor der Brust verschränkt und wirkte auf den ersten Blick gar nicht wie der Meister, den Koryn sonst zu sehen bekommen hatte. Und doch strahlte Luke auch jetzt noch die für Jedi typische Ruhe und Gelassenheit aus, trotz seiner ernsten Worte. „Du hättest deine Worte zuerst an sie richten müssen, ehe du Kritik an meinem Verhalten übst“, sprach er weiter und es war schwer zu erkennen, ob er über diese Kritik nun eher ungehalten oder doch eher amüsiert war. Vermutlich war es wohl eher letztes, denn ein Schüler der einen Meister für sein Verhalten rügte war wohl etwas, über das man sich durchaus amüsieren konnte. Besonders wenn der Meister sich seit er den Falken betreten hatte, nicht mehr unbedingt als Jedi Meister sah. „Du weißt, was du zu tun hast Koryn.“ In Lukes Augen lagen Milde, wie auch Ernsthaftigkeit. Er konnte verstehen, was in dem Kopf des jungen Kel Dor vorgegangen sein musste und dass er nur versuchte zu verstehen was in der Welt gerade vor sich ging, aber dennoch erlaubte es ihm nicht ein derartiges Verhalten und noch weniger sein mangelndes Vertrauen in die Entscheidungen seines Meisters. Luke würde ihn darüber aufklären wohin ihre Reise ging, aber er würde es nicht tun, ehe Koryn sein Fehlverhalten nicht eingesehen und für dieses gerade gestanden war.


Re: Freier Weltraum (unbekannter Kurs) - Koryn - 31.10.2017

Koryn störte sich nicht daran, dass ihn der berühmte Han Solo vorerst komplett ignorierte. Dem jungen Kel Dor, dessen Selbstbewusstsein gerade im Sekundentakt weiter schwand, reichte die Aufmerksamkeit seines Co-Piloten vollkommen. Chewbacca behielt ihn mit vor der Brust verschränkten Armen und leicht geneigtem Kopf weiter im Visier. Die Präsenz des Wookiees war ausreichend, dass Koryn sich nicht zu weiteren Dummheiten hinreißen lassen konnte. Er hatte sich die erste Begegnung mit den legendären Kriegshelden ganz anders vorgestellt – aber da war er auch nicht der dümmste blinde Passagier gewesen, den sich die Republik vorstellen konnte. Der Jedi-Schüler zuckte sogar zusammen, als sich Chewbacca plötzlich in das Gespräch der beiden Menschen einmischte und seinem Freund nachging. Er hatte fest damit gerechnet, gleich wieder gepackt und mitgeschliffen zu werden.

Stattdessen blieb er alleine mit seinem Meister zurück, dessen in Ruhe gesprochenen ernste Worte nicht schlimmer hätten sein können als eine wütende Tirade. Koryn war es gewohnt, angeschrien zu werden. Seine Tante, so fürsorglich sie sein konnte, hatte nie einen Hehl daraus gemacht, wenn sie enttäuscht gewesen war. Angeschrien werden ist besser als Schweigen. Doch es gab etwas, das vielleicht noch schlimmer war. Mit Gelassenheit gesprochene Worte, die unter die Haut gingen, weil sie die reine Wahrheit waren. Der Kel Dor schien vor den Augen des Jedi-Meisters geradezu zu schrumpfen. Luke Skywalker hatte schon immer einen leichten Zugang zu dem Schüler gehabt. Wann immer sich Koryn einer Sache vollkommen sicher gewesen und Luke ihm widersprochen hatte, hatte sich der Kel Dor anstandslos gefügt. Es lag ein Urvertrauen in dem jungen Mann, dass der Jedi-Meister wusste, wovon er sprach und seine Entscheidungen richtig sein mussten. Kein anderer konnte Koryns Überzeugung so schnell wandeln – auch wenn dies längst nicht bedeuten musste, dass der Jedi-Schüler in allen Situationen so handelte, wie Meister Skywalker es ihn gelehrt hatte.

Der junge Kel Dor hatte noch einen weiten Weg vor sich, wie ihm immer wieder bewusst gemacht wurde. Er hatte mit guter Absicht gehandelt – am Anfang zumindest – und sie dann in den Wind geschlagen. „Ja, Meister“, sagte er kleinlaut. „Ich wollte wirklich nicht, dass so etwas passiert.“ Ein paar knackende Geräusche kamen aus der zinnfarbenen Maske. „Im Praxeum… Sogar ich kann es fühlen… Es weht ein kalter Wind über uns. Alle machen sich Sorgen.“ Wir haben Angst, wollte er eigentlich damit sagen und nahm sich selbst zumindest in seinen Gedanken auch nicht davon aus. „Wir brauchen Eure weise Führung, Meister.“

Mit einem Seufzen blickte er den Gang entlang, in den Han Solo und Chewbacca verschwunden waren. Wahrscheinlich hatten sie sich wieder in Richtung Cockpit aufgemacht. Also würde Koryn seine Pflicht hinter sich bringen, um den Zorn der beiden Kriegshelden nicht unnötig schwelen zu lassen. Zögerlich und angespannt schritt der Kel Dor voran und erntete nicht mehr als einen kurzen Schulterblick, als er die Schwelle ins Cockpit übertrat. „Captain, äh, General…? Herr Solo, es tut mir leid, dass ich unerlaubt auf Ihr Schiff gegangen bin und mich versteckt habe. Ich wollte keinen Ärger machen.“ Der Wookiee auf dem Co-Pilotensitz begann zu gestikulieren und ein paar Laute auszustoßen. Hastig setzte der junge Kel Dor an Chewbacca gewandt hinterher: „Und mir tut es leid, wenn Sie sich meinetwegen verletzt haben. Bitte seien Sie Meister Skywalker nicht böse, weil ich einen Fehler gemacht habe.“


Re: Freier Weltraum (unbekannter Kurs) - Luke Skywalker - 12.11.2017

„Wurde ja auch Zeit“, grummelte der alte Schmuggler vor sich hin, während er so tat, als würde er auf den Konsolen etwas wichtiges ablesen müssen, wobei das überhaupt gar nicht stimmte. Alles war genau so, wie es sein sollte. „Das nächste Mal, wenn du dich auf einem fremden Schiff versteckst, dann tue es so, dass man dich nicht gleich findet.“ Ein kehliges Knurren ertönte neben ihm und Han nickte zustimmend mit dem Kopf. „Und achte darauf, dass sich kein Wookie an Bord befindet, denn nicht jeder Wookie hat sich so gut unter Kontrolle wie Chewie hier“, sprach er weiter und warf Koryn nun doch einen kurzen Blick über die Schulter zu. „Und ganz wichtig – Habe immer eine gute Geschichte auf Lager, um dir Zeit zu verschaffen, weil das von dir vorher, das – Du hast die Sache ganz schön in den Sand gesetzt. Eine gute Geschichte ist das A und O wenn man erwischt wird. Schreib dir das hinter die Ohren.“ Han drehte den Kopf wieder nach vorne und bekam nicht mit wie Luke, welcher direkt im Eingang zum Cockpit stand, die Hände gegen die Wand gestützt, große Augen bekommen hatte, als er die Worte seines Freundes vernahm.
„Han!“, rief er mit einer Mischung aus Lachen und Vorwurf aus, denn wie konnte Han dem jungen Mann nur solche Sachen vorschlagen? „Du kannst ihm doch nicht jetzt mit deinen alten Schmugglerweisheiten ankommen.“
„Natürlich jetzt Kleiner“, meinte Han und drehte sich mit samt dem Sitz ein Stück nach hinten. „Oder soll ich damit warten, bis wir in der Patsche sitzen? So wie damals?“ Dann wandte er seinen Blick zu Koryn. „Wir können froh sein, dass dem Imperium die Todessterne ausgegangen sind. Das war eine Aktion gewesen, das sag ich dir.“ Ein breites Grinsen lag auf den Lippen von Han Solo, der sich, wie auch Luke und Chewie, noch sehr gut an diese Aktion erinnern konnten. An diesem Tag hatten sie eindeutig mehr Glück gehabt, als Verstand und einen Plan hatten sie schon dreimal nicht gehabt. Dabei waren Pläne, gerade in solchen Fällen, dann schon von sehr großem Vorteil.

Luke sah Han an und legte sich dann die rechte Hand über das Gesicht. Einerseits weil er nicht fassen konnte, dass Han ausgerechnet jetzt auf diese Sache damals anspielte und zum zweiten, um auf eine gewisse Art und Weise sein eigenes Grinsen und den doch etwas peinlichen Moment zu übertünchen. Immerhin war er damals nicht anders gewesen als Koryn es heute gewesen war. Hatte nur den Moment gesehen und gehandelt, ohne groß über seine Tat nachzudenken. Ja, der Tag hätte auch wahrlich anders ausgehen können.
„Koryn?“, sprach Luke mit ruhiger Stimme und legte dem Kel Dor die Hand auf die Schulter. „Ich glaube du wolltest mir noch etwas erklären.“ Ja, es gab in der Tat noch so einige Dinge, die zwischen ihnen geklärt werden musste, so hat er doch nicht vergessen, was der junge Mann ihm als Begründung geliefert hatte, dafür, dass er sich einfach auf den Falken begeben hatte. Er hatte nicht vergessen, was er ihm von seinen Gefühlen, wenn auch nur in wenigen Worten, erzählt hatte. Mit einem leichten Neigen seines Kopfes gab er Koryn das Zeichen ihm zu folgen. Er schritt den Gang entlang, der vom Cockpit wegführte und deutete mit der Hand auf die gebogene Sitzgelegenheit, als Zeichen das Koryn sich setzen sollte. Er wartete bis Koryn seiner Aufforderung nachgekommen war und ließ sich dann ebenfalls an den Tisch sinken, an welchem schon viele Runden gespielt worden waren.

„Du hast das Gefühl ich würde euch im Stich lassen nicht wahr?“, fragte er mit gesenkter Stimme und leicht geschlossenen Augen. Eigentlich hatte er den Meister auf Naboo zurücklassen wollen und wenigstens für eine kurze Zeit wieder einfach nur ein junger Mann sein. Einfach eine Zeit lang vor der Verantwortung und der Verpflichtung flüchten, die so schwer auf seinen Schultern lastete und ihn an manchen Tagen beinahe zu erdrücken schien.


Re: Freier Weltraum (unbekannter Kurs) - Koryn - 20.11.2017

Koryn war zunächst nicht sicher, ob dem berühmten Schmuggler seine Entschuldigung genügte. Immerhin war es mit diesen Worten nicht getan. Er befand sich immer noch an Bord des Schiffes und würde für weiteren Ärger sorgen – egal, ob man ihn auf die unbekannte Mission mitnahm oder nach Naboo zurückbrachte. Zumindest konnte er in jedem Fall eine gute Geschichte erzählen. Doch als Han Solo sich zu ihm umwandte, um ihm eine Lektion in Sachen Ausreden zu erteilen, schien die Welt zumindest für den Schmuggler wieder in Ordnung. Koryn dagegen stand vollkommen perplex da und wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Verschlagenheit schien nicht gerade zu einem Jedi zu passen. Doch bevor er ein höfliches ‚danke‘ herauspressen konnte, fiel Meister Skywalker ein und lieferte sich mit Solo ein kurzes Wortgefecht.

Der Jedi-Schüler versuchte so unauffällig und aufmerksam wie möglich zu sein. So hatte er seinen Meister noch nie erlebt und langsam wurde Koryn bewusst, was es bedeutete, an Bord des Millennium Falcon zu sein. Hinter der Maske begann sein Blick zu wandern und das Innere des Cockpits genauer zu betrachten. Doch gerade als Han Solo auf alte Kriegsgeschichten während der Rebellion anspielte, ebbte das Gespräch ab. Stattdessen legte sich eine Hand auf die Schulter des jungen Kel Dor. Bei der Berührung fuhr Koryn fast zusammen und wandte den Blick in Richtung seines Meisters. Luke Skywalker war nun wieder ganz der Jedi, den er kannte. Mit ruhiger Stimme und Miene fuhr er fort und bedeutete seinem Schüler mit einer Geste, ihm zu folgen. Koryn wandte sich noch einmal zu dem Captain und seinem Co-Piloten um, dann schritt er dem Menschen hinterher und gelangte in eine Art Aufenthaltsraum mit einer ausgesessenen Bank und einem runden Holotisch, auf dem gewiss schon unzählige Partien Dejarik gespielt worden waren. Der Kel Dor hatte wenig Ahnung von diesem Spiel, auch wenn er gerne bei Partien zusah.

Neugierde zupfte an ihm und bewundernd sah er sich im Raum um, ehe er betreten dem Blick seines Meisters begegnete und neben ihm, fast ehrfürchtig, auf der Bank Platz nahm. Nun waren sie unter sich und er erwartete, eine Lektion in Sachen Geduld zu erhalten. Zu hören, dass Skywalker von ihm enttäuscht war, nachdem er ihm erst gestern von den Gefahren des schnellen Weges erzählt hatte. Stattdessen sah sein Meister beinahe traurig aus. „Nein!“, protestierte Koryn alarmiert und war halb aufgesprungen. Doch dann sickerten Skywalkers Worte in sein Bewusstsein und wuschen den Staub von seinen wahren Empfindungen. Erst sanken die Schultern des jungen Kel Dor, dann sein Blick. Der Jedi-Schüler setzte sich wieder und schüttelte den Kopf. „Nein, so ist es nicht“, versuchte er sich zu erklären. „Ich weiß, dass Eure Mission wichtig ist und wahrscheinlich konnte sie nicht warten.“ In Koryns Worten lag ein fragender Unterton. Er hatte noch immer keine Ahnung, wohin der Millennium Falcon eigentlich unterwegs war und erst jetzt dämmerte ihm, dass er einen Blick auf den Navigationscomputer hätte werfen können.

„Lee Valens Verrat ist gerade erst geschehen. Er war doch auch einer Eurer Schüler?“, fragte Koryn vorsichtig. Noch immer fiel es ihm schwer, vollkommen ehrlich zu sein. Er wollte seinen Meister mit seinen Worten nicht verletzen oder enttäuschen. Dass er einmal von Luke Skywalker enttäuscht sein würde, schien unvorstellbar. Und doch… Je mehr der Jedi-Schüler in sich hineinhorchte, desto mehr hörte er eine leise Stimme, die sein großes Vorbild in Frage stellte. Eine verängstigte Stimme, die sich nach Halt und Zuversicht sehnte – doch allein zurückgelassen worden war. „ Ich habe noch nicht damit abgeschlossen, dass ich einige Gesichter nie wiedersehen werde. Ich weiß nicht, ob das Praxeum noch sicher ist oder was als nächstes geschehen wird. Alles ist noch so frisch, so konfus. Und Ihr geht schon wieder fort. Wir sind keine kleinen Kinder, auf die man aufpassen muss. Aber… Ich verstehe nicht, warum Ihr geht. Ist diese Mission für die Republik wirklich so wichtig, dass Ihr nicht bei Eurem Orden sein könnt? Nicht einmal jetzt?“


Re: Freier Weltraum (unbekannter Kurs) - Luke Skywalker - 21.11.2017

Luke lehnte sich mit dem Rücken zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Noch immer waren seine Augen leicht geschlossen und er wirkte beinahe so, als wäre er gerade an einem vollkommen anderen Ort, doch täuschte dieser Eindruck. Er hatte Koryn aufmerksam zugehört und seine Worte hallten noch immer in seinem Kopf nach. „Also habe ich mit meiner Aussage recht gehabt“, erklang seine Stimme ruhig. „Auch wenn du andere Worte dafür gewählt hast.“ Es war Luke nicht schwer gefallen, die Emotionen seines Schülers zu ergründen, so waren sie für ihn durch die Macht einfach zu lesen. Koryn war ungeübt und hatte noch nicht gelernt seine wahren Gefühle zu verbergen, doch würde dieser Tag gewiss noch kommen. Er nahm Koryn seine Worte nicht übel, auch wenn er sich mehr Ehrlichkeit von ihm gewünscht hätte. „Glaubst du wirklich, dass ich dir eine Hilfe sein kann, diese Erlebnisse zu verarbeiten? Denkst du wirklich, dass ich dir einen Weg aufzeigen kann, wie es dir leichter fällt?“, fragte Luke und öffnete seine Augen um Koryn direkt anzusehen. „Dass nur ich Licht in dein Dunkel bringen kann?“ Ja, vermutlich könnte er Koryn zeigen, wie er Ordnung in das Chaos in sich selbst bringen könnte, doch wäre Koryn damit geholfen? Wäre ihm wirklich geholfen, wenn man ihm immer sagte und zeigte was er zu tun hatte, er aber nie für sich selbst eine Entscheidung treffen musste? Es war einfach nur das zu tun, was andere einem sagten, doch irgendwann würde einmal der Tag kommen, an dem niemand mehr da war, der ihm sagte, was er zu tun hatte. Der Tag, an dem er seine eigene Entscheidung treffen musste. Wie aber sollte er es schaffen, wenn er es nie gelernt hatte? Er war sein Meister, sein Lehrer, aber er war nicht derjenige, der ihn an die Hand nehmen würde. Er zeigte ihm Wege und Möglichkeiten, doch gehen musste Koryn diese Wege alleine. Er selbst musste entscheiden, welchen der Wege er gehen wollte und er konnte sich nicht immer darauf verlassen, dass er ihm sagen würde, welcher der Richtige war.

Ein leises Seufzen trat über die Lippen des jungen Mann, der nicht mehr zu wissen schien, wie er all den Anforderungen je gerecht werden könnte. Wie er sich verhalten sollte, um nicht das Vertrauen zu verlieren, welches jeder in ihn zu haben schien, wenn schon so etwas ausreichte, um das Vertrauen eines Schülers in ihn zu erschüttern. Dass der Wunsch zu wissen wohin er ging und was er tat, größer war, als das Vertrauen in sein Handeln. „Du sagst, du bist kein kleines Kind mehr und doch verhältst du dich gerade wie eines, indem du dein Urteil von einem Gefühl, einem Gedanken abhängig machst“, wählte Luke nun direktere Worte. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, den Meister zurück nach Naboo zu schicken. „Du gehst davon aus, dass ich auf einer Mission für die Republik bin und diese Mission als wichtiger erachte, als die Gemeinschaft. Weil du dies glaubtest und meinen Entscheidungen nicht mehr vertraust, hast du dich zu einer großen Dummheit hinreißen lassen. Voreilige Schlüsse können dich in große Gefahr bringen und ich glaube, dass dir dieser Umstand nicht bewusst ist Koryn.“ Es war nur der Falken, auf den er sich geschlichen hatte, doch welches Schiff würde es das nächste Mal sein? Wohin würde er ihm bei der nächsten Gelegenheit nachschleichen, wenn er wieder einmal nicht verstand, warum er so handelte, wie er eben handelte. Wenn er wieder einmal die Entscheidung seines Meisters in Frage stellte.

„Der Schutz der Gemeinschaft ist der Grund, warum ich mich auf diese Mission begeben habe“, sprach Luke weiter und nun wurde sein Blick ernst und eindringlich. „Lee's Verrat hat mir gezeigt wie verletzbar die Gemeinschaft ist, wie einfach es ist die Mitglieder auf die Dunkle Seite zu ziehen und ich habe nichts, was ich ihnen entgegen setzen kann. Die Macht hat mir einen Weg gezeigt, wie ich es ändern kann, doch um dieses Wissen zu schützen, die Gemeinschaft zu schützen, konnte ich nicht darüber sprechen, wohin mein Weg mich führt. Was denkst du Koryn, wie würde derjenige, der Lee auf die Dunkle Seite gezogen hat, reagieren, wenn er wüsste, dass es in der Galaxis einen Ort des Wissens gibt und dieses Wissen ihm gefährlich werden kann? Was denkst du würde er tun?“ Es waren klare, wenn auch harte Worte, die er in diesem Moment Koryn gegenüber verwendete, aber manchmal gab es einfach Dinge, die ließen sich nicht in beruhigende Worte fassen. Manchmal musste man Dinge, egal wie grausam sie auch waren, beim Namen nennen. Ja, die Wahrheit konnte Angst einflößend sein, doch eine Angst, die man konnte, konnte man auch besiegen. Sie war nicht mehr länger der dunkle, unbekannte Schatten, der um einen herum lauerte.


„Ein Jedi ist für das Wohl Vieler verantwortlich, nicht für das Wohl Weniger“, sprach Luke weiter und fuhr sich mit der Hand müde über das Gesicht. „Und manchmal muss man Personen, die einem wichtig sind, im Unklaren lassen, um sie schützen zu können.“ Er hatte seine eigene Schwester im Unklaren über sein Ziel gelassen, so war dies die einzige Möglichkeit um sie vor etwaigen Folgen seines Handelns bewahren zu können. Sollte bei dieser Mission irgendetwas schief gehen, konnte sie mit reinem Gewissen sagen, nichts von seinem Vorhaben gewusst zu haben. Er hatte die Leute im Praxeum im Unklaren gelassen, denn jemand, der nichts wusste, konnte auch nichts verraten. Er hatte die Verantwortung für diese Mission ganz alleine tragen wollen, jedoch die Rechnung ohne Han gemacht. Dieser hatte sich nicht abhalten lassen, ihn bei seinem Handeln zu unterstützen. Aber Han und Chewie waren erfahren in der Schlacht und konnten sehr gut auf sich selbst aufpassen, was man von Koryn allerdings nicht gerade behaupten konnte. Seine Anwesenheit hatte die Mission um einiges riskanter werden lassen, doch sie war zu wichtig, als dass er umkehren und nach Naboo zurückfliegen könnte. Luke blieb nichts anderes übrig, als auf die Macht zu vertrauen, dass sie ihm den richtigen Weg weisen würde.


Re: Freier Weltraum (unbekannter Kurs) - Koryn - 30.11.2017

Im ersten Moment wollte Koryn abermals protestieren. Doch als er sich seine eigenen Worte noch einmal vor Augen führte wurde ihm klar, dass der Jedi-Meister Recht hatte. Wie so oft. Betreten senkte der Kel Dor den Kopf und schien bei den Worten von Luke Skywalker mehr und mehr im Polster der Sitzbank zu verschwinden, obwohl er sich in Wahrheit nicht rührte. Freude und Tatendrang waren ganz aus seinem Gemüt verschwunden – genau wie das Bedürfnis, nach seiner Rückkehr ins Praxeum eine gute Geschichte zu erzählen. Sein Meister hatte die Stimme nicht erhoben, dennoch fühlte sich Koryn wie nach einer Strafpredigt. Kleines Kind. Große Dummheit, echote es in seinem Kopf und er hörte auch Mytrias Stimme. Einige der ersten Worte, die sie zu ihm gesagt hatte. „Du musst nicht so tun als ob du bereits ein vollwertiger Jedi wärest.“ Koryns Maske knackte und er blickte auf seine Hände, die auf seinen Knien ruhten. Eine ganze Weile schwieg er, auch wenn seine Gefühle wie ein flackerndes Feuer in der Macht zu sehen waren, das beständig seine Farbe änderte. Als er sicher war, seine widerstrebenden Emotionen in Worte fassen zu können, blickte der Kel Dor wieder auf und suchte den Blick des Jedi-Meisters, der ihm in diesem Moment gleichermaßen jung und erschöpft erschien.

„Ich wusste es nicht“, begann er. Wie hätte er es auch wissen sollen? Er hatte nicht gefragt – und Luke Skywalker hatte eben noch einmal klar gemacht, dass er diese Informationen für sich hatte behalten wollen. „Ich ging davon aus, dass es etwas mit Eurer Audienz beim Rat zu tun hatte und man Euch wieder ausgeschickt hat, so wie vorher.“ Eigentlich hätte der Jedi-Meister zum Zeitpunkt der Morde an einem ganz anderen Ort in der Galaxis sein sollen. Insofern war es bereits eine glückliche – auch wenn das Wort nicht wirklich passte – Fügung gewesen, dass sich Skywalker überhaupt im Praxeum aufgehalten hatte. Und dennoch stach es, ihn direkt am nächsten Tag wieder abreisen zu sehen. Nun kannte Koryn immerhin den Grund dafür und kam sich schäbig vor. „Es ging mir nicht nur um mich, Meister“, erklärte der Kel Dor ohne jeden Trotz in seiner Stimme. „Und es ging mir nicht darum, dass Ihr bei uns bleibt, um uns Trost zu spenden.“ Auch wenn einige ihn sicher noch nötig hatten. Wieder tauchte die Wroonian vor seinem geistigen Auge auf, die so zerbrechlich und verwundet gewirkt hatte. Obwohl sie sich beinahe im Streit getrennt hatten, war Mytria einer der Auslöser für seine waghalsige Tat gewesen. Er sorgte sich um sie.

„Eure Schüler sind verunsichert, einige sogar verängstigt. Ihr habt gesehen, wie Mytria reagiert hat. Ich wollte den anderen – und mir selbst – helfen und zumindest einen Teil der Ungewissheit nehmen. Lee hat Euch und seinen Orden verraten. Was, wenn ein weiterer Dunkler Jedi kommt, um seine Taten zu vollenden? Oder die Republik in Eurer Abwesenheit beschließen würde, ins Praxeum einzumarschieren? Es gibt nicht mehr viele Ritter oder gar Meister, die sich dem entgegenstellen könnten. Wir Schüler… können es jedenfalls nicht.“ Und es schmerzte ihn mehr als er zugeben wollte, sich dies einzugestehen. Koryn wäre der erste gewesen, der seine Mitschüler verteidigt hätte. Aber er hatte an den Toten gesehen, wie wenig er hätte ausrichten können. Es wäre eine noble Geste gewesen, nicht mehr. „Ich verstehe jetzt, warum Ihr so gehandelt habt und es tut mir leid.“ In das Leuchtfeuer aus den Emotionen des Kel Dor mischte sich wieder ein wenig Neugier angesichts der Andeutungen, die Skywalker gemacht hatte, und eine unerwartete Erkenntnis. „Für mein Fehlverhalten, mit dem ich Euch enttäuscht habe – und um Euren Freund.“


Re: Freier Weltraum (unbekannter Kurs) - Luke Skywalker - 02.12.2017

„Koryn“, kam es mit leiser Stimme, in welcher dennoch eine nicht zu verachtende Wärme lag. „Es gibt vieles das du nicht weißt und es wird immer etwas geben, das du nicht weißt, doch darf diese Unwissenheit nicht dein Handeln lenken. Du musst entscheiden welche Unwissenheit mit Wissen gefüllt werden muss und welche nicht. Wenn du diese Entscheidung nicht triffst, so wirst du dein ganzes Leben damit verbringen irgendwelchen Dingen hinterher zu laufen, die du nicht kennst, aber wissen willst und beginnst darüber hinaus die wesentlichen Dingen aus den Augen zu verlieren. Du musst lernen auf die Entscheidungen anderer zu vertrauen, auch wenn dir ihr Handeln im ersten Moment unklar erscheint und du nicht weißt, warum sie so handeln.“ Luke lehnte sich weiter auf seinem Platz zurück und ein schwaches Lächeln begann sich auf seinen Lippen abzuzeichnen, als Bilder aus vergangenen Tagen vor seinem geistigen Auge auftraten. Bilder aus Zeiten, die ein gefühltes Leben zurücklagen und doch waren es nur Jahre gewesen. Ereignisreiche Jahre in der Tat. Viel war in den wenigen Jahren passiert. In seinem Leben, in der Galaxis und manchmal, wenn er auf diese Zeiten zurückblickte war es ihm, als würde er das Leben eines ihm fremden Mannes betrachten. Es war schwer in dem jungen Mann von Tatooine sich selbst zu sehen und doch war er es.

„Damals, als es in den Kampf gegen den Todesstern über Yavin 4 ging, war ich wohl der jüngste Pilot und gewiss einer der unerfahrensten“, begann Luke mit ruhiger Stimme zu erzählen. „Und wahrscheinlich auch der risikofreudigste. Ich wusste nichts über strategische Vorgehensweisen oder wie es ist in einer Staffel zu fliegen. Als Team zu arbeiten. Ich wusste lediglich, was das Ziel dieser Mission war. Es gab so vieles an diesem Tag, was ich nicht wusste. Aber ich musste nicht wissen, warum sie einen Angriff so flogen wie sie ihn flogen. Ich musste nicht wissen, warum sie genau dieses Manöver zu genau diesem Zeitpunkt anwendeten. Ich musste lediglich auf ihre Erfahrung und ihr Wissen vertrauen. Darauf vertrauen, dass sie das Richtige tun würden. Nur mit diesem Vertrauen war es mir möglich, mich auf das zu konzentrieren, was vor mir lag.“ Er erinnerte sich noch sehr gut an diesen Tag und an diesen Kampf. Im ersten Moment war ihm alles wie ein ganz böser Traum vorgekommen und an der Unsicherheit im erste Moment, hatten auch die ganzen Stunden im Simulator nicht geholfen. Ein Fehler in einem simulierten Kampf würde zu einer Niederlage führen, nicht aber zum Tod. Egal wie gut eine Simulation auch war, sie würde niemals die praktische Erfahrung ersetzen können. Erfahrung, die er im Vergleich zu all den anderen Piloten nicht gehabt hatte. Erfahrene Piloten hatten in diesem Kampf ihr Leben verloren, während er überlebt hatte. In der Zeit direkt danach hatte sich Luke oft die Frage gestellt, wie er diesen Kampf überhaupt hatte überleben können. Ob es einfach nur Glück war, ob es die Macht verhindert hatte oder ob es die Erfahrung der anderen Piloten gewesen war, die ihm den Rücken freigehalten hatten. Vermutlich war die Wahrheit von allem ein bisschen etwas, aber sicher war, dass es ihm nie gelungen wäre, hätte er nicht auf die Erfahrung der anderen Piloten vertraut und auch auf die Macht.

„Imperator Palpatine mag tot sein, doch Frieden hat die Galaxis noch nicht erreicht“, sprach Luke weiter und sah Koryn an. „Noch immer werden Völker vom Imperium unterdrückt und versklavt. Es sind zu viele, als dass sich die Neue Republik alleine um alle kümmern kann. Dafür brauchen sie Hilfe und Unterstützung von anderen Regierungen. Doch das Imperium ist mächtig und viele Regierungen zögern sich öffentlich gegen sie auszusprechen. Niemand möchte seine zurückgewonnene Freiheit für Andere riskieren.“ Es fühlte sich ein wenig komisch an über derartige Dinge zu sprechen, so waren es doch Bereiche, um welche sich seine Schwester stets gekümmert hatte. Verhandlungen, um die sich bemüht hatte und Gespräche, für die sie sich eingesetzt hatte. Er war bei vielen dieser Verhandlungen anwesend gewesen und hatte manche davon zu Gunsten für die Neue Republik entscheiden können, doch der eigentliche Verdienst dieser Entscheidungen waren die Bemühungen seiner Schwester gewesen. „Das Wort eines Jedi war in der Vergangenheit von großer Gewichtung und für Viele ist es das heute noch“, erklärte Luke geduldig, denn vielleicht würde es Koryn einfacher fallen die vielen Zusammenhänge zu erkennen, wenn er die Hintergründe kannte. Auch wenn es zugegeben etwas seltsam anmuten mochte, dass sich ein Meister seinem Schüler gegenüber erklärte. Aber war nicht auch lernen und begreifen, das Gefühl für das Große Ganze zu erhalten, nicht auch Teil dessen, was ein Jedi lernen musste? Viel zu lange hatte Luke die Anwärter in seiner Gemeinschaft vor diesen Dingen ferngehalten. Gedacht, dass noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür gekommen sei, doch wie so viele Male schien die Galaxis ihren eigenen Sinn für Zeit entwickelt zu haben.

„Das Wort eines Jedi kann über den Beitritt zum Bündnis entscheiden. Über Hilfslieferungen und Unterstützung von Bevölkerungen die unter der Unterdrückung des Imperiums leiden. Es ist die Aufgabe und die Pflicht eines Jedi zum Wohl der Galaxis zu entscheiden und derartige Chancen zu nutzen.“ Luke machte eine kleine Pause um Koryn genau anzusehen. „Genau so wie es seine Pflicht ist, sich um das Wohl seiner Schüler zu kümmern und deren Ausbildung zu überwachen. Es sind Entscheidungen die ein jeder Jedi jeden Tag zu treffen hat. Entscheidungen zu Gunsten des Friedens und zum Wohle Aller. Niemals dürfen seine Entscheidungen durch persönliche Präferenzen beeinflusst werden, aber er muss auch aufpassen, nicht zum Werkzeug Anderer zu werden.“ Es war die einzige Anmerkung die Luke zu diesem Punkt machte, so hielt er den Augenblick für nicht besonders günstig Koryn darüber aufzuklären, dass die Jedi Gemeinschaft durch seine Amtsniederlegung nicht mehr länger als offizieller Teil der Neuen Republik galt. Dass er bereit war, notfalls auch weitere Brücken niederzureißen, um zu verhindern, dass die Jedi zum Machtwerkzeug für die Belange der Neuen Republik gemacht werden konnten. Jedi waren Hüter des Friedens und keine Soldaten. Jedi kämpften aus der Notwendigkeit heraus größeres Übel zu verhindern, nicht um die Galaxis mit weiteren Schatten zu überziehen. Ja, auch sie waren gezwungen zu töten und Schmerz zu hinterlassen, doch niemals sollte ein Jedi den aktiven Part in einer solchen Konfrontation darstellen.

„Angst ist etwas, das man selbst überwinden muss. Niemand anderes kann dies für einen übernehmen. Nur wem es selbst gelingt, wird stärker werden. Wer die Hilfe anderer dafür benötigt wird immer von Ängsten geplagt werden und nie Sicherheit erlangen“, sprach Luke und erinnerte sich schmerzhaft an seinen alten Meister Yoda. An seine Zeit auf Dagobah, die viel zu kurz gewesen war und doch so deutlich in seinen Erinnerungen verblieben war. Die Gespräche mit ihm über die Dunkle Seite der Macht und wie er ihm so naiv, wie er damals gewesen war, geantwortet hatte, dass sie ihm keine Angst machen würde. Erinnerte sich, wie Yoda ihm gesagt hatte, dass er Angst haben solle und dass er noch Angst haben würde. Damals hatte er nicht verstanden, warum Yoda das gesagt hatte oder wie ihm das auch nur in irgendeiner Art und Weise weiterhelfen würde. Es hatte lange Zeit gebraucht, ehe Luke verstanden hatte, was ihm Yoda ihm hatte vermitteln wollen. Auf Dagobah war Luke an Yodas Methoden ihn zu unterrichten oftmals beinahe verzweifelt. Nie hatte er das Gefühl gehabt eine konkrete Antwort auf seine Fragen zu erhalten, sondern immer nur Geschichten. Andeutungen. Nun, Jahre später jedoch war er froh nie konkrete Antworten erhalten zu haben, so hatte er doch dadurch gelernt seinen eigenen Kopf zu benutzen. Für sich selbst zu denken und nicht einfach nur die Anweisungen seines damaligen Meisters umzusetzen ohne zu verstehen, warum er tat, was er tat. Die Zeit mit Yoda hatte ihn gelernt, dass es wichtig war zu wissen, aber noch wichtiger war zu verstehen.

Während sich Luke an seinen alten Meister erinnerte, hatte er wieder leicht seine Augen geschlossen und wirkte nun beinahe, als würde er meditieren, doch wie so viele Male täuschte das. „Sie werden kommen“, sprach Luke mit beinahe düsterer Stimme und öffnete seine Augen. „Und wenn sie kommen, wird es nicht nur ein einzelner Anhänger der Dunklen Seite sein.“ Die Frage war nicht ob sie kommen würden, sondern wann sie kommen würden. Luke wusste, dass solange sich das Praxeum auf Naboo befand, dem Regierungssitz der Neuen Republik, solange würden sie zögern das Praxeum anzugreifen. Doch wenn sie sich zu einem Angriff entschieden, so würde nicht nur das Praxeum ihr Ziel sein. Es war eine unabdingbare Notwendigkeit das Praxeum auf einem anderen Planeten neu zu errichten. Nicht nur zum Schutze von Naboo, sondern auch zum Schutze der Gemeinschaft. Ein neuer unbekannter Ort würde ihnen Zeit verschaffen, ehe sie entdeckt werden würden und hoffentlich würde diese Zeit ausreichen, um die Schüler auf diesen unweigerlich kommenden Tag vorzubereiten. „Doch ich alleine wäre für sie kein Hindernis“, sprach Luke mit ernster Stimme weiter. „Mein Wissen alleine reicht nicht aus, um euch entsprechend auszubilden und noch weniger habt ihr dieselbe Zeit zur Verfügung, die ich zur Verfügung hatte. Deswegen hat mir die Macht einen Ort gezeigt, an dem ich das Wissen finden kann, um euch auf diesen Tag vorzubereiten. Ohne dieses Wissen liegt die Zukunft der Gemeinschaft im Ungewissen.“ Es war ihm wichtig, dass Koryn wirklich verstand wie viel bei dieser Mission auf dem Spiel stand. Es ging nicht einfach nur um Wissen, welches bei ihrer Ausbildung helfen sollte, sondern es ging um Wissen, welches über die Zukunft der Gemeinschaft entscheiden würde. Koryn hatte recht, als er sagte, dass es nur noch wenige von ihnen gab und daher war es entscheidend, dass diese Wenigen nicht von der dunklen Flut hinweggefegt wurden, sondern wie Felsen in der Brandung waren. Nicht nur in der Lage der Dunkelheit Einhalt zu gebieten, sondern auch in der Lage das Licht in die finstersten Ecken der Galaxis zurück zu bringen. Die Hoffnung in den Herzen der Völker zu entflammen und die einzelnen Stimmen nach Freiheit und Frieden zu einem einzelnen mächtigen Ruf zu vereinen.